© Lena Hoschek/Bunny Bogart (3), Lupi Spuma (1), Noelle Mirabella (1), Lena Hoschek (1)
Mama & Baby B U NNY B O GART Bei Bunny Bogart findet man ein liebevoll kuratiertes Sortiment, das von entzückender Babymode über nachhaltiges Spielzeug bis hin zu seltenen Vintagestücken aus aller Welt reicht. Gutenberggasse 17, 1070 Wien www.bunnybogart.com
Ja, bei Bunny Bogart werden die LenaHoschek-Bänderröcke exklusiv erhältlich sein. Was ich auch selber produzieren lasse, ist Bettwäsche mit schönen Blumenmustern, weil ich so etwas für Johann verzweifelt gesucht hab. Die Stoffe dafür stammen aus Amerika – das sind Vintage-Reproduktionsdrucke mit wahnsinnig schönen Mustern. Wenn du dich für drei Lieblingsprodukte aus dem Bunny-Bogart-Store entscheiden müsstest, welche wären das? Wenn ich drei Lieblingsprodukte hätte, dann hätte ich ein kleineres Sortiment (lacht). Ein Label, an dem ich aber z.B. sehr hänge, ist Polka Dot Club, das von einer Familie in der zweiten Generation geführt wird und voll süße Teddybären macht – alles von Hand. Ich führe aber auch so ein bisschen schrullige deutsche Firmen, traditionelle Manufakturbetriebe so wie Kösener Spielzeug – die machen sehr hochwertige Tiere aus Mohair, die der Natur nachempfunden sind. Für welches Alter wird man bei Bunny Bogart fündig? Die Mode geht von 0 bis 2, manche Sachen sogar bis 3 Jahre. Und dann gibt’s natürlich sehr viel Spielzeug, Stofftiere, Körbchen, Bettwäsche, die nicht für ein bestimmtes Alter sind. Schuhe gibt es bis Größe 25. Weiters findet man bei Bunny Bogart Einrichtungs- bzw. Möbelstücke, z.B. wunderschöne Retroradios von Roberts Radios oder Vintagemöbel von Urban Update aus Klosterneuburg. Apropos Vintage: Hast du selbst Secondhand-Kleidung für Johann gekauft? Ja, aber die Sachen, die ich im klassischen Secondhand-Geschäft gesehen hab, waren nicht so meines. Ich wurde eher in VintageOnlineshops fündig; außerdem hab ich
eine Menge alter Sachen, die von meinem Bruder und mir aufgehoben wurden, verwendet. Ich würde einem Kunden nicht teure, hochwertige Kindermode anbieten, wenn ich nicht ganz stark die Meinung vertreten würde, dass ein Kleidungsstück nicht zum Wegwerfen, sondern zum Aufheben, zum Weitergeben und zum Weiterverkaufen gedacht ist. „Choose and Re-use“ – das ist mein oberstes Credo. Markensachen kann man auf Plattformen wie willhaben oder Mamikreisel ja auch toll weiterverkaufen, wenn man selbst mit der Kinderplanung abgeschlossen hat. Zur Geburt bekommt man ja oft diverse Dinge, u.a. auch Kleidung, die nicht unbedingt den persönlichen Geschmack trifft. Wie war das bei dir? Ich hab zum Teil in meinen Lieblings-Onlineshops Geschenkelisten zusammengestellt – nicht unbedingt, damit die Leute genau das kaufen, aber damit sie sehen, was mir so gefällt. Weil wenn man ehrlich ist: Man beschenkt natürlich in erster Linie die Eltern bzw. die Mutter. Ich hab zur Geburt wirklich viel geschenkt bekommen, auch von Leuten, die mich gar nicht privat kennen. Da war alles Mögliche dabei. Die Sachen, die ich nicht mochte, hab ich einer Hebamme gespendet, die ehrenamtlich sozial schwache Mütter betreut.
Wie hältst du es mit Spielzeug? Ich glaube, ich habe dem Johann bisher überhaupt nur ein Spielzeug gekauft. Weil ich gesehen hab, wie überhäuft die Kinder mit Geschenken werden: ein Plastikkrempel da, ein Plastikkrempel dort, tschingbum hier und tschingbum da, und jeder Vierjährige hat sein eigenes iPad. Ich finde diese Entwicklung, wie Kinder überreizt werden, ganz fürchterlich. Und ich hoffe, dass ich da auch ein bisschen gegensteuern kann bei mir im Laden. Wir haben bei Bunny Bogart nur natürliches Spielzeug, teilweise sogar aus Recyclingmaterialien, z.B. aus Holz, das normalerweise weggeworfen werden würde. Ich find das toll, dass man etwas wiederverwertet bevor es weggeworfen wird. Hast du ein Lieblingsmaterial? Baby-Alpaka – das ist definitiv meine Lieblingsfaser! Die Industrie dahinter ist noch recht rural und nicht so stark industrialisiert, deswegen ist Baby-Alpaka leider sehr teuer. Die Kindersachen kosten dann auch richtig viel Geld, z.B. Kleider für 100 Euro und mehr. Wenn ich das allerdings runterbreche auf den Wholesale, dann frag ich mich als Klamottenproduzent, wie die überhaupt etwas daran verdienen können. Der Konsument hingegen, der sich gar nicht vorstellen kann, was alles notwendig ist, um überhaupt ein Kleidungsstück zu produzieren, denkt sich: Boah, ist das teuer. Hast du vor, deine Kinderkollektion weiter auszubauen? Ja, sehr gerne – aber jetzt muss ich erst einmal ein bisschen verschnaufen. Und meinen Mitarbeitern hab ich hoch und heilig versprochen, dass ich nächstes Jahr einmal keine Renovierung oder Neueröffnung mach. Wobei ich jetzt schon wieder ein interessantes Geschäftslokal gesehen hab ... Ins Bunny-BogartSortiment haben viele Labels gefunden, die Lena Hoschek auch ihrem Sohn Johann angezogen hat, z.B. Miou aus Kanada. Von ihr selbst stammen die beliebten Bänderröcke für Babys und Kinder. h er bst 2018 |
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