TEXT: MAX GFRERER
Das Böse aus allen Welten „Spider-Man: No Way Home“ ist ein filmischer Brückenschlag der Spider-Men.
D
a sieht man sich ohnehin schon erwartungsvoll den Trailer zum neuesten MCU-Film an, und dann bleibt einem in einer Mischung aus Verwirrung und unbändiger Vorfreude der Mund dennoch weit offen stehen. Wie kann denn das sein? Alfred Molina (The Water Man) als Doctor Octopus aus Sam Raimis Spider-Man 2 (lang ist’s her) plötzlich Teil des Marvel Cinematic Universe? Und was ist das? Da kommt auch noch Jamie Foxx (Robin Hood) aus The Amazing SpiderMan 2: Rise of Electro um die Ecke geblitzt. Und ist das nicht der Green Goblin, dessen bösartiges – verdächtig nach Willem Dafoe (Van Gogh – An der Schwelle zur Ewigkeit) klingendes – Gekicher wir seit 2002 nicht mehr gehört haben, als die Mutter aller SpiderMan-Verfilmungen über die Leinwand flimmerte. Damals,
als eine Comic-Verfilmung noch eine leicht revolutionärinnovative Aura verströmte und von einem Marvel Cinematic Universe noch überhaupt keine Rede war. Als uns dann auch noch J. Jonah Jameson in Form des herrlichen J.K. Simmons (Whiplash) entgegengrinst, ist es endgültig klar: Hier wird wohl ein riesiges Klassentreffen aller Spider-Man-Generationen abgehalten. Und tatsächlich haben sich die kreativen Köpfe um Marvel Studios-Chef Kevin Feige und Regisseur Jon Watts (Clown) einen genialen Kniff überlegt, wie man die drei bis dato verfilmten Spider-ManReihen in ein Gesamtkunstwerk gießen kann. Dabei bedienen sie sich eines dramaturgischen Konzepts, das bereits in ähn-
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