NEUES IM HEIMKINO
MID90S
UNDER THE SILVER LAKE
CLIMAX
An verbotenen Orten skaten, mit den ach so coolen Jungs vom Skateshop abhängen, erste Partys: Der 13-jährige Stevie (Sunny Suljic) beginnt sich abseits des Kinderzimmers zu bewegen. Jonah Hill lässt in seinem stimmigen Regiedebüt die 90er aufleben. Stevie wird oft hinfallen. Er wird hoffentlich noch lernen, wie man auf den Beinen bleibt. Ab 12.04. im Handel.
Slacker Sam (Andrew Garfield) driftet – mit Fernglas und Comics ausgestattet – durch seine Tage in L.A. Als seine reizende Nachbarin spurlos verschwindet, taucht er in Verschwörungstheorien ein und sieht versteckte Hinweise, wohin sein verblendeter Blick streift. David Robert Mitchell schafft einen irrwitzigen Mystery-Thriller. Ab 19.04. im Handel.
21 Tänzer werden eine Tournee beginnen, aber erst morgen. Heute Nacht wird gefeiert. Nur eskaliert das Unterfangen. Weil einer von ihnen etwas in den Sangria mischt und weil der Regisseur dieses Films Gaspar Noé heißt. Der Rausch wird zum Horrortrip, der Taten schafft, die kein Zurück erlauben. Noés Film ist eine Wucht. Ab 12.04. im Handel.
Suspiria
wirkt in so mancher Figur schmerzhaft nach, Nachrichtenmeldungen erzählen von der RAF und der damit zusammenhängenden Entführung der Lufthansa-Maschine „Landshut“. Argentos Hexen-Mythologie muss außerdem Platz finden. Guadagnino agiert – auch emotional – dicht: Er hat weit mehr als ein Remake inszeniert, er hat frei assoziiert und dem Stoff auf diese Weise vieles hinzugefügt. Im Mauer-Berlin der 1970er-Jahre (Argentos in ikonischem Rot erstrahlende Schule in Freiburg bleibt verwaist) wird Susie (Dakota Johnson) an einer legendären Tanzschule aufgenommen – und landet in einem Strudel aus Tanz und Tod: bei einem Hexenring mit dringlichen Plänen. Das ist aufregend choreografiert und montiert, und auch auf der Soundebene eindringlich. Ab 04.04. im Handel.
L
uca Guadagnino (Call Me By Your Name, I Am Love, A Bigger Splash) erfüllte sich einen Herzenswunsch, indem er ein Remake von Suspiria (1977) schuf – jenem Film, der ihn nicht mehr loslässt, seit er als 10-Jähriger das Filmplakat erspähte. Eine Neuversion des stilbildenden Horrorklassikers von Dario Argento ist eine gewagte Sache. Der hoch liegenden
Latte versucht Guadagnino mit einer namhaften Besetzung (Tilda Swinton, Dakota Johnson, Chloë Grace Moretz), der musikalischen Untermalung durch RadioheadMastermind Thom Yorke und enthusiasmiertem Ehrgeiz zu begegnen: Der 152 Minuten lange Film ist reich an Referenzen – Motive von C. G. Jung und Lacan werden erwähnt, der Zweite Weltkrieg
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