Storia - Zgodovinske poti med Krasom in Sočo

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direkt vor das Dorf Kostanjevica. Den italienischen Vormarsch am Karst unterbrachen österreichisch-ungarische und deutsche Einheiten am 24. Oktober 1917, als sie vereint mit dem entscheidenden Durchbruch im oberen Sočatal die Italiener weit weg nach Westen, bis zur Piave gestoßen haben. Der Krieg hinterließ die Leichen, Flüchtlinge, bis zum Boden zerstörte Dörfer, von den Bomben und Granaten entstellte Karstlandschaft. Sie versteckt in sich die Kavernen und Gräben, die die Soldaten ausschachteten. ERSTER WELTKRIEG, der tausende slowenische Männer und Männer anderer Länder des damaligen Österreich-Ungarns in den Tod getrieben hat, ist in Slowenien nur Wenigsten gut bekannt. In der Natur zeugen ÜBER DIE ISONZOFRONT AM KARST die Reste der Schmalspurbahn, Wasserleitung, Baracken, Lager und andere Gebäude, gebaut für die Militäranwendung. Soldatenfriedhöfe mehreren tausend Gefallenen befinden sich fast in der Nähe von jedem Karstdörfchen. Diese Friedhöfe stehen als Erinnerung an die gefallenen Soldaten und sind Ermahnung für Sinnlosigkeit und Wahnsinn des Krieges, der mit seinem Gewehr in diesen Raum und in die Herze allen Nationen, deren Väter, Söhne, Brüder und Ehemänner hier gekämpft haben und ihr Leben verloren haben hineinschnitt. Wozu? Wie der Brigadier i. R. Janez J. Švajncer in seinem Begleitwort zum Buch von Mitja Močnik „Komenski Kras 19141918“ sagt: „Unsere Vorfahren waren immer gut genug dafür, dass sie als anonyme Volksmenge ihr Blut für die fremde Herren und Generäle vergossen haben. Nur solcher und nichts anders war für unsere Leute auch der Erste Weltkrieg.“ Das Schicksal der Karsteinwohner war nichts weniger grausam als das Schicksal der Menschen aus anderen Gebieten, wo der Krieg tobte. Viele Karsteinwohner verließen ihre Heime und gingen als Flüchtlinge Österreich-Ungarn weit, Männer und Jungen wurden zu den Waffen

gerufen, mehrere Einwohner verloren aber tragisch ihr Leben im Beschuss der Karstdörfer. Nach dem Krieg kamen die Karst-Flüchtlinge zurück. Ihr Land zu erkennen war es unmöglich. Wo einst ihr Heim stand, gab es jetzt Steinhaufen, wo ein Heim aber doch geblieben ist, war dieser niedergebrannt, geplündert, beschädigt und einer Renovierung bedürftig. Wo einst ein Acker, Wald, Weingarten war, war jetzt alles von Granaten zerstört, verbrannt, verlassen. Die Flüchtlinge, die ihre Heime mit leeren Händen verließen, erwartete bei der Rückkehr Armut mit Steinhaufen. Die Karsteinwohner im Gebiet von Komen Karst bauten nach dem Ersten Weltkrieg erneut die bis zum Boden zerstörte Dörfer. Sie bauten einen neuen Karst. ERHALTUNG DES UNBEWEGLICHEN ERBES DER ISONZOFRONT ODER WEGE DES FRIEDENS AM KARST Die Wege des Friedens verbinden das Erbe der Isonzofront und die Natursehenswürdigkeiten des Komen Karstes. Sie dienen als Andenken an zahlreiche Opfer des Ersten Weltkrieges. Sie verlaufen auf dem ehemaligen Karstschlachtfeld des Südteils der Isonzofront und sind in das gemeinsame Netz des Weges des Friedens von den Alpen bis zur Adria einbezogen. Es geht um ein Netz geordneter und markierter Wege für die Wanderer, Radfahrer und Reiter. Slowenen sind eine Nation, die nie andere Nationen angegriffen hat, sondern kämpfte gegen den Eindringlingen und Besatzern. „Für sich und für seine Nation nahm der slowenische Soldat das Gewehr in die Hände nur in der Zeit der Bauernaufstände, in den Kämpfen gegen den Türken, in der neueren Geschichte aber in der ersten slowenischen Armee 1918-19, unter der Nationalbefreiungsfront 1941-45 und bei der Verteidigung unserer Selbständigkeit und Unabhängigkeit unserer Heimat 1991“ schrieb der Brigadier i. R. Janez J. Švajncer in seinem Begleitwort zum Buch von Mitja Močnik „Komenski Kras 1914-1918“. Nicht zuletzt steht gerade im Rahmen des Weges des Friedens am Karst der mächtige Turm in Cerje, der ein Mahnmal allen Verteidigern des slowenischen Landes ist.


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