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Sonnenschutz fürs Heim

Sonnenschutzprodukte müssen nicht nur vor Sonne und Hitze schützen

Balkone, Sitzplätze und Terrassen erweitern in der warmen Jahreszeit den Wohnraum. Dabei darf der richtige Sonnenschutz gegen Hitze und UV-Strahlung nicht fehlen. Marcel Ruggle von Bolliger Storen in Jona sagt, worauf bei der Auswahl des perfekten Sonnenschutzes zu achten ist.

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Nicht nur unsere Haut müssen wir vor der Sonne schützen, sondern auch unser Heim. Wie finde ich den richtigen Sonnenschutz für meinen Balkon, meinen Sitzplatz oder meine Terrasse?

Den richtigen Sonnenschutz fürs Heim zu haben, ist ein wichtiges Thema. Denn Häuser und Wohnungen überhitzen immer häufiger. Den perfekten Sonnenschutz zu finden, ist allerdings sehr individuell. Es gibt ganz viele verschiedene Produkte und Lösungen. Deshalb sollte man sich unbedingt von einem lokalen Fachmann beraten lassen.

Was ist zurzeit Trend?

Zurzeit verwenden wir Taupe und Anthrazit häufig, also eher dunklere Farben. Vor zehn Jahren noch wollten die meisten Kunden alles in Weiss. Sehr gefragt sind Allwetterlösungen, die auch Schutz gegen einen Sommerregen bieten. Sonnensegel sind stark am Aufkommen, da durch sie spezielle Geometrien möglich sind und es so Lösungen gibt, für die es sonst keine passenden Produkte gibt.

Welche Funktionen soll aussenliegender Sonnenschutz nebst dem Schutz vor Sonne und Hitze noch übernehmen?

Sichtschutz. Der wird immer wichtiger mit dem verdichteten Bauen. Auch Windschutz wird je länger je wichtiger und regendichte Lösungen sind zurzeit grade sehr gefragt.

Die Markise ist wohl die beliebteste Beschattungslösung für den Balkon. Wieso?

Bei Balkonen in Blockwohnungen ist das die effizienteste Lösung. Und es ist ja auch immer noch eine Frage des Platzes. Einen Sonnenschirm auf einem Balkon aufzustellen, ist nicht immer ratsam. Sonnenschirme eignen sich vor allem als freistehende Beschattungen. Auch eine gute Lösung auf dem Balkon, vor allem um sich vor der Morgensonne oder den seitlichen Strahlen der Abendsonne zu schützen, sind Senkrechtstoren oder Outdoorvorhänge. Letztere sind sehr beliebt, sehen auch cool aus und geben ein gutes Ambiente.

Wer Eigentum hat, entscheidet sich oft für eine fixe Überdachung seiner Terrasse. Glas- oder Lamellendach?

Glasdach empfehlen wir nur bedingt. Unter dem Glasdach wird die Hitze gesammelt und gestaut, es gibt keine Lüftung. Zudem sind die Gläser immer schmutzig und nicht schön zum Anschauen. Wir bevorzugen ganz klar ein Lamellendach. Es ist heller und leichter als Glas, die Wärme kann nach oben entweichen, man sitzt unter freiem Himmel. Wenn man das Dach schliesst, ist es wasserdicht. In meinen Augen ist es ein klarer Favorit und unvergleichlich.

Welche technischen Trends sehen Sie in den nächsten Jahren bei Sonnenschutz-Produkten?

Sicher ein grosses Thema ist eine Smarthome-Steuerung. Wir verkaufen heute sehr viele Storen mit Smarthome-Steuerung und den entsprechenden Sensoren.

Welche Rolle spielt das Thema Nachhaltigkeit?

Ich persönlich finde es sehr wichtig. Aber in der Branche selber ist es leider noch kein grosses Thema. Auch, weil die Möglichkeiten eingeschränkt sind. Wir machen allerdings so viel es geht. Zum Beispiel haben wir unser erstes vollelektrisches Serviceauto in Betrieb genommen. Wir überlegen, als Ergänzung eine Photovoltaikanlage auf dem Dach zu installieren, damit wir auch den Strom selber produzieren können. •• interview: carole bolliger, fotos: bolliger storen

Bei der Auswahl des Grills gibt es kein richtig und kein falsch

Wie findet man den richtigen Grill? Welche Fehler sollte man beim Grillieren unbedingt vermeiden und was ist dieses Jahr Trend? Marco Schneider, Geschäftsführer Weber-Stephen Schweiz, im Interview.

Worauf sollte man beim Kauf eines Grills besonders achten? Gibt es eine oder mehrere goldene Regeln?

Erst gibt es einige Grundfragen zu klären: Wofür brauche ich meinen neuen Grill? Für wie viele Personen möchte ich regelmässig grillieren? Je nach Antwort sucht man nach der passenden Grösse und dem passenden Brennstoff. Möchte man vor allem zu zweit auf dem Balkon grillieren, reicht ein kleiner Gas- oder Elektrogrill. Lädt man auch regelmässig Familie und Freunde zum Grillplausch ein, sollte der Grill eher drei Brenner und eine grosse Grillfläche haben. Investiert man gerne Zeit in die Zubereitung und grilliert mit Musse, kann auch ein Smoker oder ein Holzkohlegrill die richtige Wahl sein. Wer einen Allrounder möchte, ist beispielsweise mit unserem Pelletgrill, dem Smokefire gut beraten. Beim Kauf ist wichtig, darauf zu achten, dass der Grill stabil steht und nicht beim kleinsten Rütteln und Schütteln knarzt und Schrauben verliert. Ein guter schwerer Rost spricht ausserdem für gute Qualität. Auf einige Grillmodelle gibt es bis zu zehn Jahre Garantie, das spricht für Qualität. Aus unserer Sicht lohnt es sich, mehr in einen Grill zu investieren, der dafür im besten Fall ein Leben lang hält.

Was empfehlen Sie: Holzkohle, Gas oder Elektro? Sind die Unterschiede wirklich so signifikant?

Hier gibt es kein richtig und kein falsch. Es kommt vor allem darauf an, wie man grillieren will. Möchte man seinen Grill auch unter der Woche für ein schnelles Abendessen nutzen, dann passt ein Gasgrill oder ein Elektrogrill besser. Hat man übrigens einen starken und hochwertigen Elektrogrill, bringt dieser den gleichen Geschmack und die gleiche Leistung wie ein Gasgrill. Ist man eher jemand, der gerne viel Zeit am Grill verbringt und das Grillerlebnis zelebriert, kann auch ein Holzkohle- oder Pellet-Grill infrage kommen, die traditionelle Art des Grillierens.

Was ist der schlimmste Fehler, den man beim Grillieren machen kann?

Wichtig ist, dass man beim Grillieren den Deckel so oft wie möglich geschlossen lässt. Grilliert man allerdings auf die Weber Art, also mit geschlossenem Deckel, gart das Grillgut gleichmässig durch, die Temperatur bleibt unter Kontrolle und es gibt keine Stichflammen, die das Grillgut verbrennen können. Ausserdem sollte man nicht nur beim Grill auf Qualität setzen, sondern auch bei den Produkten, die auf dem Grill landen. Ein gutes Stück Fleisch vom Metzger oder Gemüse vom Hoflädeli um die Ecke können da den Unterschied machen. Nach dem Grillfest sollte man den Grill ausserdem jedes Mal reinigen. Dazu kann man den Grill einfach einige Minuten ausbrennen lassen und den Rost dann abbürsten. So bleibt der Grill länger schön.

Was gehört Ihrer Meinung nach zu einem perfekten Barbecue unbedingt dazu?

Wir bei Weber leben unseren Slogan «discover what’s possible». Deshalb gehört für uns zu einem Barbecue alles das dazu, was man gerne mag. Ob ein gutes Stück Fleisch, eine Gemüsepfanne oder ein selbst gebackenes Brot oder ein Schokokuchen vom Grill – da sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Ausserdem gehört zu einem Barbecue natürlich eine gute Gesellschaft, die aus einer Mahlzeit von Grill erst eine gesellige Runde mit gutem Essen und viel Spass macht.

Kommen wir zu den Trends: was ist denn bei den Grillgeräten diese Saison absolut angesagt?

Der Trend Digitalisierung ist auch im Grillsortiment angekommen. Dieses Jahr sind die ersten smarten Gasgrills erhältlich. Diese enthalten ein digitales Thermometer, das via Bluetooth mit dem Smartphone verbunden werden kann. Mit der Weber Connect Technologie und der zugehörigen App kann man so nach digitaler Anleitung Dutzende Rezepte und Fleischstücke zubereiten, damit das Fleisch perfekt gegart wird. Via Push-Nachricht wird man daran erinnert, wann der Grill heiss ist, wann man sein Essen wenden soll und wann es fertig ist. Weiter experimentieren wir auch mit neuen Brennstoffen. Hier haben wir einen Pellet-Grill auf den Markt gebracht, mit dem man einerseits Smoken, andererseits aber auch Fleisch bei bis zu 315 Grad scharf anbraten kann.

Ihr persönlicher Tipp, damit beim Grillieren alles gelingt?

Ich würde empfehlen, das Rezept dem Können anzupassen. Geübte Grillierer können für Gäste einen Braten auf dem Drehspiess zubereiten, Gyros oder auch anspruchsvolle Fleischstücke. Newcomer am Grill sind hingegen wohl besser bedient mit Würstchen, Poulet, Gemüse auf der Plancha, oder, wer experimentierfreudiger ist, kann auch einen Eintopf auf dem Grill zubereiten. Mit einem Digitalthermometer hat man dabei das Grillgut immer im Griff.

Ihr persönliches Lieblings-Grillrezept?

Ich mag gern traditionelle Gerichte vom Grill, aber auch etwas ausgefalleneres. Mein Lieblingsgericht ist deshalb ein selbst gemachtes Cordon Bleu vom Grill, mit frischem Gemüse oder Kartoffeln. •• interview: carole bolliger