Kluge Köpfe. Innovative Unternehmen in der City West

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Innovative Unternehmen in der CITY WEST Mit freundlicher Unterst端tzung von

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Diese Publikation entstand im November 2011 im Rahmen der im Amerika Haus gezeigten Ausstellung „Kluge Köpfe. Innovative Unternehmen in der CITY WEST”. Ansprechpartnerinnen Hedwig Dylong | Regionalmanagement CITY WEST hedwig.dylong@berlin-city-west.de | Tel. +49 (30) 31 01 52 00 | www.berlin-city-west.de Katrin Mates | Berlin Partner GmbH | Beraterin Unternehmensservice Katrin.Mates@berlin-partner.de | Tel. +49 (30) 39 98 02 07 | www.berlin-partner.de

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Kluge Kรถpfe Innovative Unternehmen in der CITY WEST

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Grußworte Die City West ist in Berlin ein überaus wichtiger Standort für Wissenschaft, Wirtschaft, für alteingesessene und junge Unternehmen, genauso aber auch für das Wohnen und den Tourismus. Diese besondere Vielfalt in der City West ist zugleich besondere Herausforderung. Alle sich daraus ergebenden Chancen zu erkennen, Potenziale noch sichtbarer zu machen und den Standort zu stärken, ist Aufgabe aller Partner am Standort. Die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen fördert daher seit 2010 mit Mitteln aus der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur das vom Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf beauftragte Regionalmanagement CITY WEST. Wesentliche Aufgaben des Regionalmanagements sind Transparenz und Vernetzung für die Standortentwicklung in der City West zu schaffen, relevante Aktivitäten zu bündeln und Projekte und deren Akteure bekannt zu machen. Das Regionalmanagement soll dazu beitragen, die Verbindung aus Wissenschaft und Wirtschaft zu stärken, die Einzelhandels- und touristische Attraktivität des Standorts zu erhöhen sowie die City West als Wohnstandort zukunftsfähig zu gestalten. Das räumliche Miteinander von Hochschulen und Forschung, ein günstiges Gründerklima und innovative Milieus gelten mehr denn je als Kristallisationspunkte besonderer kreativer Leistung. Die Ausstellung „Kluge Köpfe“ zeigt beispielhaft und auf sehr eindrucksvolle Weise, wie facettenreich eine leistungsfähige und innovative Unternehmerschaft hier bereits aufgestellt ist. Ich bin sicher, dass die Leuchtkraft der „City West“ durch das Engagement der Akteure und Unternehmen vor Ort künftig noch mehr „kluge Köpfe“ anziehen und begeistern wird.

Warum hier in der CITY WEST?

Dr. Jens-Peter Heuer Staatssekretär in der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen

Dirk Spender Regionalmanagement CITY WEST

Innovation ist ein Indikator für wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit. Durch die Nähe von Forschung, Entwicklung und Produktion entstehen Synergien, die den innovativen Entwicklungsprozess befruchten. Dass in Charlottenburg-Wilmersdorf so viele „Kluge Köpfe“ angesiedelt sind, kommt nicht von ungefähr. Die Wege sind kurz in der Berliner City West - egal ob zu einer Forschungseinrichtung, zur Universität, zum Einkaufen oder ins Theater. Hinzu kommt die gute Verkehrsanbindung. Die vorliegende Broschüre „Kluge Köpfe in der CITY WEST“ stellt Menschen und Unternehmen vor: Etablierte und Neue. Ihnen gemeinsam ist, dass sie oft im Verborgenen forschen, entwickeln und produzieren. Sie ins Licht zu stellen, ist ein Anliegen des Regionalmanagements CITY WEST. Ihre Geschichten stehen stellvertretend für viele andere Unternehmerinnen und Unternehmer in der City West. Die Standortqualitäten sprechen für sich. Nur die geeigneten Flächen zu finden, stellt bisweilen eine Herausforderung dar. Der Platz ist theoretisch da, nur praktisch entspricht er nicht heutigen Anforderungen an Büro- und Gewerbeflächen. Hier bleibt noch einiges zu tun. Die Entwicklung neuer und Bereitstellung alter Flächen ist eine Aufgabe, der sich das Regionalmanagement gemeinsam mit vielen Partnerinnen und Partnern angenommen hat. Die City West zeigt längst Tendenzen eines innovativen und international ausgerichteten Wirtschaftsstandorts. Schauen Sie selbst, die ausgewählten Unternehmensbeispiele werden auch Sie überzeugen.

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Auf einen Blick

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LMT Lichtmesstechnik Berlin GmbH .................................... 8 ~sedna GmbH ..................................................................... 10 KAN Tech GmbH ................................................................. 12 Brightside Games UG.......................................................... 14 Invitrosoft Software Solutions oHG ................................... 16 Virtenio GmbH.................................................................... 18 imcube labs GmbH ............................................................. 20 IDENCOM Germany GmbH . ............................................... 22 EANTC AG ........................................................................... 24 MWA Nova GmbH .............................................................. 26 Bella Ciao . .......................................................................... 28 W.O.M. World of Medicine AG .......................................... 30 mobile melting gmbh ......................................................... 32 Klopotek AG . ...................................................................... 34 Telekom Innovation Laboratories ...................................... 36


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15 Amerika Haus Forum CITY WEST

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Bhf. Zoologischer Garten

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Standorte in der CITY WEST

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»Die Spitzenkunden kommen zu LMT.« Raymund Hammer, Geschäftsführer Lichtmesstechnik Berlin GmbH

Lichtmesslabore vom Weltmarktführer Der Bedarf, Licht zu messen, ist groß. So unterliegt die Beleuchtung an Fahrzeugen weltweit unterschiedlichen Normen, deren Einhaltung während der Entwicklung und Produktion ständig überprüft wird. Zugleich werden diese Normen weiterentwickelt und modifiziert. Allein ein PKW hat über fünfzig lichttechnische Komponenten. Hier kommt LMT ins Spiel: Die Labore zur Messung von Licht und Farbe, die das Mittelstandsunternehmen in der Berliner City West herstellt, sind auf der ganzen Welt gefragt. Komplette Labore werden für den jeweiligen Zweck und Standort entwickelt und aufgebaut. Aus einer Hand erhalten die Kundinnen und Kunden, darunter Mercedes, Audi und Volkswagen, Hardund Software, Personalschulungen und Service. Das Geheimnis des Erfolgs von LMT sind Sensoren mit Mosaikfiltern, milimeterdünn und zwischen drei und zwölf Zentimeter im Durchmesser. Jeder dieser Filter ist ein Unikat und kann

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nur mit sehr viel Präzision, Wissen und Erfahrung hergestellt werden. Er funktioniert wie ein genormtes menschliches Auge. Gemessen werden können verschiedene Eigenschaften des Lichts – seine Intensität, Streuung und Farbtemperatur. Dieses Produkt zur Marktreife entwickelt zu haben, ist die Pioniertat der LMT-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Gegründet 1974, begann der Aufstieg zum Weltmarktführer mit einem Großauftrag im Zusammenhang mit dem Bau von Flutlichtanlagen für Fußballstadien anlässlich der Weltmeisterschaft 1978. Erst mit den Daten aus den Anlagen von LMT ist eine zuverlässige Lichtplanung für derartige Großveranstaltungen möglich, damit während des Spiels niemand geblendet wird und Spielerinnen, Spieler und Publikum gleichermaßen gut sehen. Kurz nach ihrer Feuertaufe bauten die Charlottenburger das erste Labor für einen bedeutenden deutschen Autobauer. „Damals wie heute sind es

die Spitzenkunden, die zu LMT kommen“, sagt Geschäftsführer Raymund Hammer. Er ist seit den Anfängen dabei. Seine Aufgabe bestand zunächst darin, hochspezialisierte Ingenieurinnen und Ingenieure aus der Industrie und von der Technischen Universität Berlin zu einem schlagkräftigen Team zusammenzuführen und zu koordinieren. Dabei halfen ihm nicht nur seine Abschlüsse als Maschinenbauer und Wirtschaftsingenieur, sondern auch seine vielfältigen Erfahrungen im Umgang mit Menschen. Als junger Mann verdiente er mehrere Jahre sein Geld als Musiker in einer Band, deren Auftritte und Verträge er managte. Heute sieht Hammer eine seiner Hauptaufgaben darin, neue kluge Köpfe zu finden und sie dauerhaft an das Unternehmen zu binden. Hier hilft ihm die räumliche Nähe des Unternehmens zur Technischen Universität mit ihrem großen Potential an Spezialistinnen und Spezialisten.


LMT Lichtmesstechnik Berlin GmbH Gründungsjahr: 1974 40 MitarbeiterInnen Helmholtzstraße 2-9 10587 Berlin lmt@lmt.de www.lmt.de 9


~ sedna GmbH Gr端ndungsjahr: 2008 75 MitarbeiterInnen Salzufer 13 F 10587 Berlin info@sedna.de www.sedna.de 10


»Kinder sind die besten Tester!« Guido Matzer, Geschäftsführer ~sedna GmbH

multimedia at its best Der größte LED-Bildschirm am New Yorker Times Square, ein Telefongespräch nach Australien und die Produktion der BildZeitung haben eines gemeinsam: Die Firma ~sedna aus Berlin-Charlottenburg macht‘s möglich. ~sedna-Geschäftsführer Guido Matzer stört sich nicht am Diktum von Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt: „Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen.“ Für ihn ist es die größte Befriedigung, Projekte zu realisieren, die andere finanziell und zeitlich nicht für umsetzbar halten. Als Tochterfirma der q-bus GmbH entwickelt und vertreibt ~sedna Produkte und Lösungen in den Bereichen Digital Signage, Multitouch, Kontrollraumsysteme, Raumsteuerung und -automatisierung. Die zukunftsweisenden Produkte von ~sedna fußen auf zwei fundamentalen Prinzipien: modernste Technik und herausragendes Design. Sehr bald nach der Gründung 2008 stellte sich der Erfolg auf dem US-amerikanischen Markt ein. Die Bildschirmwände und MultitouchTische überzeugen durch Schnelligkeit und hohe Zuverlässigkeit. Basierend auf dem Betriebssystem von Apple lassen sich die

Inhalte ebenso einfach wie komfortabel bedienen. Unternehmen wie Disney und der Telekommunikationsriese AT&T konnten als Kunden gewonnen werden, wenig später auch zahlreiche Partnerinnen und Partner in Deutschland und in anderen Ländern weltweit. Die Redaktion der BildZeitung vertraut auf ~sedna – dank der Multitouch-Tische kann sie fast vollständig auf Papier verzichten und durch Optimierung der Kommunikation und Arbeitsprozesse Zeit und Geld sparen. Wichtigster Kunde im Inland ist die Deutsche Telekom. Für den deutschen Branchenprimus entwickeln und bauen ~sedna und q-bus nicht nur visionäre Präsentationen auf Messen, sondern auch das Netzwerkmanagementsystem aller Auslandsverbindungen mittels futuristisch anmutender Kontrollräume mit wandfüllenden Bildschirmwänden. Doch auch auf anderen Märkten sind ~sedna-Produkte gefragt: Vor allem Schulen, Universitäten und Museen nutzen für ihre ständig wechselnden Inhalte und Präsentationen Hard- und Software aus der Berliner City West. Beim Probelauf für Neuentwicklungen setzt ~sedna auf eine

ganz besondere Personengruppe: „Kinder sind die besten Tester“, sagt Guido Matzer. „Wenn sie die Bedienung verstehen und Freude an dem Gerät haben, dann haben wir alles richtig gemacht. Da sie unermüdlich alles ausprobieren, finden sie gnadenlos jeden Fehler, was uns dabei hilft, unsere Produkte zu optimieren.“ Matzer war die treibende Kraft bei der Gründung von ~sedna. Für ihn gilt, was er auch an seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern schätzt: Er schaut über den Tellerrand, ist begeisterungsfähig, arbeitet zielorientiert und ist bereit, ständig zu lernen. Er hat Physik und Mediendesign studiert. Neben dem Beruf gilt seine große Leidenschaft der Musik. Eine Zeitlang hat er damit seinen Lebensunterhalt verdient. Wann immer es möglich ist, zieht sich Matzer zurück, um auf einer seiner Gitarren zu spielen. Dann hat er auch Muße, sich am kürzlich verliehenen Red Herring Award zu erfreuen, der das Unternehmen als eines der hundert innovativsten in Europa auszeichnet.

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»Technologische Revolutionen brauchen Zeit.« Dr. Leonid Sverdlov, Geschäftsführer KAN Tech GmbH

Scharf, schärfer, KAN Tech Schärfer, präziser und langlebiger in der Anwendung, ernergieeffizienter und preiswerter in der Herstellung, so charakterisiert KAN Tech Geschäftsführer und Gründer Dr. Leonid Sverdlov seine Produkte. Seine chirurgischen Klingen, Rasierklingen, Industrie- und sonstigen Messer werden mit einer Ultraschallschmiede-Schärfungstechnologie produziert und entsprechen höchsten Qualitätsanforderungen. Zuerst werden die Klingen per Lasertechnik vermessen und dann – im Unterschied zu herkömmlichen Schärfungsverfahren – geschmiedet anstatt geschliffen. Zwei gegenüberliegende Schmiedehämmer formen mit 20.000 Schlägen pro Sekunde das Metall im Bereich der Schneidkante. Das hat große Vorteile: Maßgebliche Schneidenverbesserung, Herstellung neuartiger Schneidprofile, energie- und kostensparende Produktion und keinen Schleifabrieb. Ein besonders wichtiger

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Anwendungsbereich ist die Medizin: Die mit Ultraschallschmiedetechnologie geschärften Skalpelle ermöglichen eine Heilungsbeschleunigung von bis zu 50 Prozent. KAN Tech macht richtig saubere Schnitte. Auf die Frage, warum bei so offensichtlichen Vorteilen die Technologie erst sporadisch industrielle Anwendung findet, lächelt der promovierte Ingenieurwissenschaftler verschmitzt: „Technologische Revolutionen brauchen Zeit. Seit Jahrhunderten schärft der Mensch Messer und andere Schneidegeräte durch das Schleifen der Klinge. Die Verfahren sind technisch ausgereift und funktionieren zur Zufriedenheit.“ Bis sich Maschinenherstellerinnen und -hersteller dazu entschließen, in komplett neue Produktionsanlagen zu investieren, sind viel Überzeugungsarbeit und ein langer Atem nötig. Doch die Voraussetzungen sind gut. Die Maschinen aus dem Hause KAN Tech

sind preiswerter in der Herstellung und im Betrieb als herkömmliche Anlagen. Erste industrielle Anwendungen sind erfolgreich, die Tests eines großen Herstellers verlaufen vielversprechend. KAN Tech besitzt weltweit die Patente für die neue Technologie. „In wenigen Jahren haben wir den Durchbruch geschafft, wir sind kurz vor dem großen Sprung.“ Mit seiner Freude an Innovation und seinem Enthusiasmus hat Sverdlov eine Reihe von Partnern gewonnen. Einer davon ist Norbert Geyer, Inhaber der Geyer-Gruppe Industrieholding GmbH, in dessen Unternehmensräumen Sverdlov an seinem Maschinenprototyp arbeitet. Die Nähe zur TU Berlin und zum Fraunhofer Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik ist Sverdlov enorm wichtig. Er braucht dieses kreative Umfeld und will hier auch bleiben, wenn sich die Ultraschallschärfungstechnologie durchgesetzt hat.


KAN Tech GmbH Gr端ndungsjahr: 1999 2 Mitarbeiter Uhlandstr. 179/180 10623 Berlin leonid.sverdlov@kan-tech.com www.kan-tech.com 13


»Inzwischen setzt die Spielebranche mehr Geld um als die Filmindustrie.« Thomas Bedenk, Geschäftsführer Brightside Games UG (links) Johannes Giering, Geschäftsführer Brightside Games UG

Zeitreise im Quadrat, Schafe für Jung und Alt Thomas Bedenk und Johannes Giering lernten sich 2008 in einem Seminar an der Technischen Universität Berlin kennen. Das Programmieren von Computerspielen stand auf dem Lehrplan. Gemeinsam entwickelten sie „Zeit2“, ein Shooting-Spiel, das es erlaubt, virtuell die Zeit zurückzudrehen. Auf intelligente Art verbindet „Zeit2“ Elemente bewährter Spiele mit einer neuen Idee und neuen strategischen Möglichkeiten. Mit „Zeit2“ haben es Bedenk und Giering bis in die Finalrunden wichtiger internationaler Spiele-Wettbewerbe geschafft. Brightside Games, ihre 2009 gegründete Firma, sollte das Spiel marktfähig machen. Ideelle und finanzielle Unterstützung boten der Gündungsservice der TU Berlin, Exist-Stipendien des Bundeswirtschaftsministeriums sowie die Zusammenarbeit mit dem etablierten Münchner Unternehmen remote control productions. Anfang 2011 wurde „Zeit2“ für die Spielekonsole XBox 360 publiziert, ein enormer Erfolg für ein Erstlingswerk.

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Die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Unternehmensentwicklung sind gut, der Markt für Computerspiele wächst stetig. „Inzwischen setzt die Spielebranche mehr Geld um als die Filmindustrie“, erläutert Thomas Bedenk. Er und Giering setzen auf ein langsames Wachstum, sie wollen unabhängig bleiben und technisch anspruchsvolle Spiele mit Niveau entwickeln. Demnächst erscheint „Sheep Shack“, ein Spiel, das auf allen Geräten mit Touchscreen gespielt werden kann und Jung und Alt unterhalten soll. Bereits im Frühstadium der Produktentwicklung wird intensiv getestet, ob die Spiele die richtige Balance zwischen Schwierigkeit und Bewältigbarkeit haben. Bedenk hat dafür das nötige Hintergrundwissen. Nach seinem Diplom in Mediendesign belegte er den Studiengang Human Factors an der TU Berlin, eine Mischung aus Ingenieur-, Design- und Psychologiestudium. Für die technische Perfektion sorgt Giering als Informatiker und Programmierer.

Brightside Games residiert im Charlottenburger Innovations-Centrum (CHIC). Als CHIC-Mieter kommt das Unternehmen in den Genuss eines breiten Spektrums an Unterstützungs- und Serviceleistungen für Ausgründungen aus TU und UdK. Im ehemaligen Gerling-Gebäude auf dem Campus Charlottenburg erhalten Startups wie Brightside Games Wirtschaftsförderung in Form von Beratung, moderaten Mieten und zentralen Diensten. Im April 2010 konnte das CHIC die ersten 1.500 Quadratmeter übergeben und ist inzwischen mit dreizehn Unternehmen ausgebucht. Die Sanierung des zweiten Gebäudeteils mit 4.500 Quadratmetern wird voraussichtlich 2013 beendet sein. Die Nähe zur TU und ihren Studierenden ist den Spielemachern wichtig für den weiteren Ausbau ihrer Netzwerke. Doch auch aus einem anderen Grund wissen sie die kurzen Wege zu schätzen: Seit diesem Jahr sind sie es, die an der TU das Seminar „game programming“ leiten.


Brightside Games UG Gründungsjahr: 2009 8 MitarbeiterInnen Marie-Elisabeth-Lüders-Straße 1 10625 Berlin info@brightside-games.com www.brightside-games.com 15


Invitrosoft Software Solutions oHG Gründungsjahr: 1997 6 MitarbeiterInnen Helmholtzstraße 2-9 10587 Berlin info@invitrosoft.com www.invitrosoft.com 16


»Unsere Software für die Pflanzenproduktion im Labor ist weltweit konkurrenzlos.« Bettina Schlegel, Geschäftsführerin Invitrosoft Software Solutions Andreas Schlegel, Geschäftsführer Forschung und Entwicklung Invitrosoft Software Solutions

Familienunternehmen mit grünem Daumen „Der Beginn einer intelligenten und effizienten Pflanzenproduktion findet heute im Labor statt. Anders ist der steigende Bedarf an Lebensmitteln und Zierpflanzen nicht zu decken.“ So erläutern Bettina und Andreas Schlegel den Ausgangspunkt ihrer Geschäftsidee. Die Massenproduktion unter Laborbedingungen erfordert die ständige Erfassung und Dokumentation der Pflanzen, der verwendeten Düngeund Schutzmittel ebenso wie der Arbeitsschritte der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ohne die Arbeitsgänge wie Umpflanzen, Verpacken oder Versenden zu unterbrechen, erfolgt mit Hilfe von Barcodes und entsprechenden Lesegeräten die Sammlung sämtlicher relevanter Daten. „Unsere Software für die Pflanzenproduktion im Labor ist weltweit konkurrenzlos“, erklärt Geschäftsführerin Bettina Schlegel den Unternehmenserfolg. Nach der Firmengründung 1997 gelang es binnen

zweier Jahre, eine erste funktionsfähige Software für einen Produzenten von Erdbeerpflanzen zu entwickeln, die in den Jahren darauf stetig verfeinert wurde. In etlichen großen Firmen weltweit wird die Software heute erfolgreich eingesetzt. Mit Hilfe des ständig verbesserten Invitrosoft-Systems werden inzwischen jährlich 300 Millionen Pflanzen produziert. Besonders gefragt ist das Invitrosoft-Know-how in Brasilien – hier wurde 2010 eine Niederlassung eröffnet – und in China, das gerade seine Landwirtschaft intensiviert und industrialisiert. Inzwischen sind die Schlegels nicht nur als Software-Entwickler gefragt, sondern beraten große Unternehmen bei der Strukturierung und Etablierung von Pflanzenproduktionen. Derzeit fliegen sie häufig nach China, wo sie in der Provinz Ningxia die Ansiedlung von 125 riesigen Gewächshäusern betreuen. Das Projekt wird von der Provinzregierung finanziell

unterstützt und ist mit etwas Glück die Eintrittskarte in den chinesischen Wachstumsmarkt. Gefragt nach den Gründen für den Umzug des Unternehmens aus Baden-Württemberg nach Berlin im vergangenen Jahr, schwärmen die Schlegels von der hohen Lebensqualität in der Hauptstadt, der Internationalität, die ihresgleichen suche in Deutschland, und der Möglichkeit, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der ganzen Welt zu engagieren. Mit Hilfe von Berlin Partner haben sie das helle und angenehme Dachgeschossbüro im Gewerbehof in der Charlottenburger Helmholtzstraße gefunden und sind sehr zufrieden. Am nahe gelegenen Spreebogen oder im Tiergarten können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Mittagspause entspannen, direkt im Hof gibt es eine leckere und preiswerte Kantine. Nicht zuletzt hat das Berliner Umland, das zum Radeln und Schwimmen einlädt, es den Schlegels besonders angetan.

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»Das Internet der Dinge ist ein Megatrend in den nächsten Jahren, da tut sich eine Riesenwelt auf.« Henri Kretschmer, Geschäftsführer Virtenio GmbH

Wenn die Gegenstände zu uns sprechen: Intelligente Netzwerke der Zukunft Bananen sind sensible Früchte. Bei ihrem Transport von Südamerika nach Deutschland brauchen sie kühle Temperaturen und eine optimale Umgebung, sonst kommen sie matschig bei uns an. Eine Lösung für dieses Problem bietet die Firma Virtenio mit kabellosen Miniaturcomputern, die die Temperatur und vorhandene Umgebungsluft analysieren. Per Satellit ist die Spedition immer informiert und kann im Zweifelsfall steuernd eingreifen. Das ist nur ein Beispiel für das breite Einsatzspektrum der Grundlagentechnologie von Virtenio. Die kleinen, leistungsstarken und energieeffizienten Computer sind nicht größer als eine Streichholzschachtel und kommunizieren und vernetzen sich über Funk. Eine eigens programmierte Software erleichtert die Anwendung. In Zukunft könnten so nicht nur Maschinen Informationen austauschen, sondern alle Dinge des alltäglichen Lebens. „Das

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Internet der Dinge ist ein Megatrend in den nächsten Jahren, da tut sich eine Riesenwelt auf. Das heißt, alles kommuniziert miteinander. Kühlschränke, die Einkaufszettel schreiben, Autos, die alleine Parkplätze finden oder intelligente Blumentöpfe, die uns sagen, wann wir wieder gießen sollen, sind denkbar“, erzählt Firmengründer Henri Kretschmer. Seit 2005 befasst sich der Ingenieur für technische Informatik mit diesem in Deutschland neuen Thema der drahtlosen Informationsverarbeitung und -übermittlung, das er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Technischen Universität Berlin (TU) für sich entdeckte. Damals beschäftigte er sich mit Netzwerken zur Gebäudeautomatisierung. Konkret sind das unter anderem Geräte, die den Heizungsverbrauch bestimmen und steuern, ohne dass jemand tatsächlich die Wohnungen betreten muss. „Ein enorm großer Markt“, weiß Kretschmer.

Der Zufall wollte es, dass Kretschmer zwei Diplomanden betreute, die im Bereich der Sensorknoten und dazu passender Software forschten. Zusammen mit Torsten Hüter und Stefan Ziegler entwickelte Kretschmer die innovativen Miniaturcomputer und legte damit die Basis für die Unternehmensgründung. „Sehr wichtig war für uns der Gründungsservice der TU Berlin und das Exist-Gründerstipendium des Bundeswissenschaftsministeriums, um uns selbständig zu machen“, berichtet Thomas Henn, der als Kaufmann das Team der Ingenieure ergänzt. Seinen Standort hat Virtenio im Charlottenburger Innovations-Centrum CHIC. „Wir haben nach Räumen in der Nähe der TU gesucht, denn es ist für uns wichtig, in einem kreativen und innovativen Umfeld zu arbeiten. Außerdem ist es zentral gelegen und hier im CHIC passiert viel, entsteht etwas Neues.“ Der richtige Ort für Virtenio, um die Zukunft neu zu gestalten.


Virtenio GmbH Gründungsjahr: 2010 5 Mitarbeiter Marie-Elisabeth-Lüders-Straße 1 10625 Berlin info@virtenio.de www.virtenio.de 19


imcube labs GmbH c/o Technische Universit채t Berlin Gr체ndungsjahr: 2009 10 MitarbeiterInnen Einsteinufer 17 D-10587 Berlin info@imcube.com www.imcube.com 20


»Wir haben eine Mission, denn bei neuen Technologien hat man oft das Problem, dass die Inhalte dafür fehlen. Diese Lücke wollen wir füllen.« Dr. Matthias Kunter, Geschäftsführer imcube labs GmbH (links), Dr. Sebastian Knorr, Geschäftsführer imcube labs GmbH

Die Erweiterung der dritten Dimension Autos, die auf uns zurasen, Schauspielerinnen und Schauspieler zum Greifen nah und Action-Szenen, bei denen man sich mittendrin wähnt – das alles ist mit Filmen in 3-D zur Realität geworden. Durch die Digitalisierung erlebt die Branche seit ein paar Jahren einen enormen Boom: 3-D-Kinos sprießen wie Pilze aus dem Boden und fast alle großen Kinofilme werden in 3-D-Format angeboten. Die Grundidee ist einfach: Mit Hilfe eines zweiten Bildes wird ein dreidimensionales, plastisches Raumbild erzeugt. Vorbild ist dabei der natürliche Sehvorgang, bei dem das Bild des rechten und das Bild des linken Auges in unserem Gehirn ebenfalls zu einem räumlichen Bild zusammengesetzt werden. Es gibt zwei Möglichkeiten, einen 3-DFilm herzustellen: Entweder wird er gleich mit 3-D-Kameras gedreht oder er muss von 2-D auf 3-D umgewandelt werden. Mit der Konvertierung befasst sich die

Firma imcube. Bis vor kurzem war die Umwandlung noch weitgehend Handarbeit. Bei 24 Bildern pro Sekunde musste Bild für Bild ein zweites geschaffen werden. Dazu wurde allen Objekten auf dem Bild eine sogenannte Tiefeninformation zugewiesen, um sie im Raum anzuordnen. Selbst mit vielen hundert Angestellten dauerte das gerne mal ein Jahr. Die innovative Software von imcube übernimmt nun diese Arbeit zu einem großen Teil und macht so das Verfahren preiswerter und schneller. „Wir haben eine Mission“, sagt Geschäftsführer Dr. Sebastian Knorr: „Denn bei neuen Technologien hat man oft das Problem, dass die Inhalte dafür fehlen. Im Moment gibt es noch nicht so viele 3-D-Filme, erst zwei Prozent nach einer Studie von PricewaterhouseCoopers. Diese Lücke wollen wir füllen, indem wir den Anteil von 3-D-Filmen auf dem Markt vergrößern.“ Einen indischen Lizenzpartner für die Software gibt es schon und

in China entstehen in Kooperation zwei Konversionsfabriken. Qualität ist Knorr dabei wichtig. Denn schlechte Konvertierungen gibt es genug – mit Folgen für das Publikum: „Das kann man sich ähnlich vorstellen wie auf einem Schiff. Das Gleichgewichtsorgan sagt Ihnen, hier geht es hoch und runter, aber Ihre Augen sagen, alles ist normal. Dieses Problem kann unser Gehirn schwer verarbeiten und es wird einem schlecht“, erklärt Knorr. 2009 gründete der promovierte Elektrotechniker mit seinem Partner imcube als Spin-off aus der Technischen Universität Berlin (TU). Sie fühlen sich wohl am Einsteinufer. „Im Moment ist es uns sehr wichtig, hier zu sein, da wir viel mit Werkstudentinnen und -studenten zusammenarbeiten und der Know-how-Austausch mit anderen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und dem HeinrichHertz-Institut unsere Arbeit bereichert.“

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»Das klingt ein bisschen nach James Bond, was wir machen, aber das ist inzwischen schon in der Realität angekommen.« Qui-Ping Zeng, Geschäftsführer IDENCOM Germany GmbH

Die Finger als Tor zur Welt „Das klingt ein bisschen nach James Bond, was wir machen, aber das ist inzwischen schon in der Realität angekommen“, beschreibt Geschäftsführer Qui-Ping Zeng schelmisch seine Firmenidee. Es geht um Fingererkennungssysteme, also im Prinzip um Finger als Ersatz für Schlüssel, Karte oder Kennwort. In alle Arten von Türen, Schließfächern oder Tresoren lassen sich die Geräte der Firma IDENCOM einbauen, die dann per Fingerabdruckscan geöffnet werden können. Vorbei sind die Zeiten, in denen man stundenlang nach dem Schlüssel suchte oder das Passwort für die Alarmanlage vergessen hatte. Knapp 400 Euro kostet ein Zutrittssystem, so dass die innovative Technik inzwischen nicht mehr nur für James Bond erschwinglich ist. Die Idee zu seiner Firma hatte Zeng schon als Student der Informatik am Berliner Fraunhofer-Institut: „Damals haben wir für die Polizei Fingererkennungssysteme für Verbrecher entwickelt. Das waren

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noch richtig große Computer. Da kam mir die Idee, das Ganze kleiner zu machen, zu miniaturisieren, um die Anwendung zu erleichtern.“ Seine erste Anstellung fand der Chinese in der Schweiz, wo er an dem Thema weiterarbeitete. Doch schon nach einem Jahr gründete er IDENCOM. „Ich hatte einfach einen Prototyp im Kopf und wollte etwas daraus machen. Natürlich brauchte man Mut, aber der Kapitalmarkt war 1999 relativ offen für Innovatives und zum Zeitgeist passte es auch. Das war einfach eine sehr aufregende Zeit.“ Seine Idee fasste er auf ein paar Seiten zusammen und faxte sie an Unternehmen in der ganzen Welt. Mit Erfolg: Er wurde mehrfach eingeladen und fand seine ersten Kundinnen und Kunden unter ihnen die Kamerafirma Polaroid oder das führende US-Haustechnikunternehmen Honeywell, die Zeng noch heute die Treue halten. 2002 zog Zeng mit seiner Firma nach Berlin. „Ich war in der schönen Schweiz am

Zürichsee, aber es war sehr schwer, gute Ingenieure zu finden. Berlin, insbesondere Charlottenburg, ist hingegen ideal. Das liegt an der Nähe zum Fraunhofer-Institut und zur Technischen Universität, hier findet man gute Leute und vermisst sonst auch nichts.“ Inzwischen hat der sympathische Firmengründer die Hälfte seines Lebens in Deutschland verbracht, das er als seine zweite Heimat betrachtet. Das liegt sicher auch am Erfolgskurs von IDENCOM: Seine Fingererkennungssysteme wurden mehrfach ausgezeichnet, nicht nur wegen ihrer Sicherheit und Funktionalität, sondern auch wegen des gelungenen ästhetischen Designs. Im Moment verhandelt Zeng mit der Automobilbranche über den Einsatz seiner Geräte und mit einem Hersteller, der einen sicheren Koffer für den Einsatz bei der nächsten Olympiade anbieten möchte. Die Ära des Schlüssels scheint zu Ende zu gehen.


IDENCOM Germany GmbH GrĂźndungsjahr: 1999 20 MitarbeiterInnen SchillerstraĂ&#x;e 56-58 10627 Berlin info@idencom.com www.idencom.com 23


EANTC AG Gr端ndungsjahr: 1991 20 MitarbeiterInnen Salzufer 14 10587 Berlin info@eantc.com www.eantc.com 24


»Wir sind da immer schon an vorderster Front, wenn es um Einführungen neuer Technologien geht.« Gabriele Schrenk, Geschäftsführerin EANTC AG

Der TÜV für das Computernetz Fernsehen über das Internet, OnlineBanking und Telefonieren mit dem Computer – all das ist inzwischen Bestandteil unseres Alltags geworden. Doch kaum jemand macht sich Gedanken über die Technik, die dahinter steckt. Riesige Kabelnetze, die durch Verbindungsgeräte, sogenannte Router und Switches miteinander verkoppelt oder getrennt werden. Eine komplizierte Technologie, die auch dann noch funktionieren muss, wenn Tausende oder sogar Millionen Nutzer und Nutzerinnen gleichzeitig im Netz sind. Hier kommt die Firma EANTC ins Spiel. Der deutsche Marktführer testet für Großkundinnen und -kunden wie Vodafone, Alcatel oder Telekom ihre Netze, damit diese auch in Spitzenzeiten reibungslos funktionieren. Eine Art TÜV fürs Netz. „Wir betrachten immer das Netz als Ganzes. Wenn ein Kunde zum Beispiel Fernsehen über das Internet nutzen

möchte, dann will er keine grisseligen Bilder sehen, er will nicht, dass Bilder ausfallen, und will schnell die Kanäle wechseln können. Mit unseren Tests prüfen wir die Netztechnologie und Software und sichern die Qualität, die der Betreiber braucht, um erfolgreich zu sein,“ erzählt Firmenchefin Gabriele Schrenk. Schon als Studentin arbeitete die damals angehende Informatikerin bei EANTC, einem Unternehmen, das 1991 an der TU gegründet wurde. Netztechnologien standen schon zu dieser Zeit im Mittelpunkt ihres Interesses. Ihre Technikbegeisterung zeigte sich bereits in der Kindheit: „Mir war schon in der Schule klar, dass mir naturwissenschaftliche Fächer mehr liegen und dass ich mich am liebsten mit ihnen beschäftige.“ Seit 1999 ist Gabriele Schrenk Geschäftsführerin der EANTC. Spaß macht ihr die Arbeit vor allem deshalb, weil durch die neuen

Technologien keine Routine entsteht. „Wir sind da immer schon an vorderster Front, wenn es um Einführungen neuer Technologien geht. Das ist eine große Herausforderung.“ Weltweit gibt es nur wenige professionelle Anbieterinnen und Anbieter, die in der Lage sind, ähnliche Dimensionen zu bearbeiten wie EANTC. Daher sind die Kundinnen und Kunden des Unternehmens auf dem ganzen Globus vertreten. In Charlottenburg fühlt sich die Firma sehr wohl. Viele Jahre an der TU ansässig, hat EANTC seit wenigen Monaten seinen Sitz am Salzufer. „Das ist zentral gelegen, hat gute Anbindungen, insbesondere an den Flughafen, und das ist wichtig für unsere Kunden“, erzählt Gabriele Schrenk. In Zukunft will die Firma, die zwei globale Wirtschaftskrisen erfolgreich bewältigt hat, weiter wachsen und dafür sorgen, dass wir neue Technologien im Netz sorglos nutzen können.

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»Für die über 100 Jahre alte Branche Film immer wieder etwas Innovatives zu entwickeln, das ist unser Metier« Frank Ortwein, Geschäftsführer MWA Nova GmbH

Die Faszination des Zelluloids Filme auf Zelluloid gibt es seit über 100 Jahren. Will man sie digital bearbeiten, müssen die Filmstreifen gescannt werden. Diese Arbeit erledigen die Filmscanner der Firma MWA Nova. „Man legt die Filmnegative in den Scanner und dann kann man am Computer den Film schneiden, die Farben rot, grün, blau verändern oder aus Tag Nacht machen, Kratzer herausfiltern, zoomen und vieles mehr“, erläutert Geschäftsführer Frank Ortwein. Die Geräte, die in Handarbeit in der hauseigenen Werkstatt hergestellt werden, gibt es für alle gängigen Größen von 8 bis 35 mm. Die Faszination des Kinos ist ungebrochen, allerdings sind die Zeiten, in denen riesige Filmrollen über einen Projektor laufen, inzwischen zunehmend Vergangenheit. In der Filmproduktion schreitet die Digitalisierung voran. Nur noch große Hollywood-Regisseure wie Steven Spielberg und ambitionierte künstlerische Filmemacherinnen und -macher drehen

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auf 35 mm Zelluloid. Digitale Kinokameras lösen die Filmrolle zunehmend ab. Ortwein hat auf die Neuorientierung der Branche reagiert und konzentriert sich nun auf Archive. Dort lagern viele Kilometer Film, die für die Nachwelt digitalisiert werden müssen. Mit Ortweins Geräten geht das schneller als in Echtzeit. Darauf hat die Firma sogar ein Patent. Auch Ton bringen Ortweins Maschinen auf den Film. „Wir haben weltweit den einzigen Filmtonrekorder, der Dolby Digital Ton auf Film aufzeichnen kann“, erzählt Ortwein. Mit dem Dolby Digital Ton hat der Zuschauer oder die Zuschauerin das Gefühl, rundum vom Ton umgeben zu sein. Weltweit gilt MWA Nova als Spezialmaschinenbauer für die Film- und Fernsehindustrie mit den Schwerpunkten Entwicklung, Herstellung, Vertrieb und Service von Filmscannern und Filmrecordern.

MWA Nova hat eine lange Geschichte. Schon 1926 wurde sie als MWA Albrecht gegründet und produzierte größtenteils Magnettonspieler und -kameras. 2002 musste die Firma Insolvenz anmelden. Der studierte Elektrotechniker Ortwein war schon lange als Selbständiger in der Branche tätig und kannte den Geschäftsführer der MWA Albrecht durch seine Arbeit. 2002 übernahm Ortwein die Firma im Zuge der Insolvenz und zog von Wiesbaden nach Berlin. „In Charlottenburg habe ich mich wegen der Nähe zur Universität angesiedelt. Hier gibt es viel mehr innovative Firmen – oft in versteckten Hinterhöfen – als man denkt. Und es ist schön grün und zentral.“ Für die Zukunft hat Ortwein neue Ideen. Die gehen in Richtung digitale Kameras, vielleicht sogar 3-D. Denn: „Für die über 100 Jahre alte Branche ‚Film‘ immer wieder etwas Innovatives zu entwickeln, das ist unser Metier“, resümiert Frank Ortwein.


MWA Nova GmbH GrĂźndungsjahr: 2004 30 MitarbeiterInnen ZillestraĂ&#x;e 7-11 10585 Berlin info@mwa-nova.com www.mwa-nova.com 27


Bella Ciao | Einzelunternehmen GrĂźndungsjahr: 2009 3 Mitarbeiter Pfalzburger StraĂ&#x;e 41-42 10717 Berlin ciao@bellaciao.de www.bellaciao.de 28


»Aufrecht und mit sportlicher Spannung gleitet man auf diesen Rädern durch die Stadt.« Matthias Maier, Geschäftsführer BELLA CIAO

Die Poesie der Perfektion: Fahrräder von BELLA CIAO In einem kleinen Fahrradladen bei Mailand entdeckte Matthias Maier Anfang des neuen Jahrtausends ein Fahrrad, das wie von der Zeit vergessen schien. „Dieses Fahrrad war etwas ganz Besonderes“, erinnert sich Maier. „Mich hat vor allem die Rahmengeometrie fasziniert, die besondere Leichtigkeit und Eleganz der Formgebung verbunden mit einer wunderbaren Handwerkstradition. Aufrecht und mit sportlicher Spannung gleitet man auf diesen Rädern durch die Stadt“, schwärmt Maier. Damals entwickelte er für ein Mailänder Unternehmen internationale Managementstrategien. Als der Diplomkaufmann und Fotograf einige Jahre später nach Berlin zurückkehrte, hatte er neben einer Sammlung klassischer Räder auch eine Vision im Gepäck: handgefertigte Stahlräder, die italienische Eleganz mit deutschem Technikverstand verbinden. Maier war klar, dass er bei der Realisierung seines Unternehmens einen beson-

deren Weg gehen wollte. Er baute seine Firma über eine Art Satellitenstruktur auf, da nur noch sehr wenige Familienbetriebe ausreichend spezialisiert sind, die einzelnen Komponenten herzustellen. Die ungewöhnlich schlanken und eleganten Stahlrahmen werden in Italien hergestellt, die auf Hochglanz polierten Felgen in Deutschland, die Technik kommt aus Deutschland und Japan, montiert wird in Sachsen-Anhalt. „Heute verbringe ich 80 Prozent meiner Zeit damit, ausgeprägte Individualisten in unterschiedlichen Ländern zu koordinieren.“ Und das macht Maier großen Spaß. Die gemeinsame Produktentwicklung mit einer amerikanischen Kultbloggerin ist ein weiterer innovativer Weg des Unternehmens, am Puls der Zeit zu sein. BELLA CIAO heißt Maiers Marke, wie das italienische Partisanenlied. Tatsächlich spielte das Fahrrad in der italienischen Widerstandsbewegung während des Zweiten Weltkriegs eine wichtige Rolle: Autos und Motorrä-

der waren von den Faschisten konfisziert worden und der Widerstand organisierte sich maßgeblich über pedalbetriebene Zweiräder. So wurde das Fahrrad in Italien zum Symbol der Freiheit. „Bewusst haben wir uns beim Aufbau der Marke für diesen poetischen Bezug entschieden. Der Gedanke der Freiheit, den unsere Marke verkörpert, ist auch Kennzeichen unserer Unternehmenskultur: Außergewöhnliche Fähigkeiten auf ein klares Ziel vereint.“ Als gebürtiger West-Berliner hat sich Matthias Maier für den Standort Charlottenburg-Wilmersdorf entschieden. „Mir gefällt die Atmosphäre und die Lebensqualität. Hier gibt es keine Monokultur, sondern eine ganz verbindliche Weltläufigkeit.“ Zwei Jahre nach Unternehmensgründung liegt der jährliche Absatz bereits bei rund 1.000 Fahrrädern. Der Exportanteil beträgt über 50 Prozent. Im unübersichtlichen Fahrradmarkt hat sich BELLA CIAO innerhalb kurzer Zeit etabliert.

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»Unsere Gerätetechnik steht für höchste Qualität in der minimal invasiven Chirurgie.« Peter P. Wiest, Unternehmensgründer und CEO W.O.M. AG

Durchdacht bis ins kleinste Detail – Medizintechnik Made in City West Lange galt der Grundsatz: Großer Chirurg – große Schnitte. Es dauerte einige Jahrzehnte, bis sich die Idee durchsetzte, Menschen bei Operationen so wenig invasiv wie möglich zu behandeln. Auf Anregung des Hamburger Gynäkologen Professor Hans-Joachim Lindemann wagte sich der angehende Ingenieur Peter P. Wiest 1972 an eine Lösung für die menschliche Gebärmutter. Die Aufgabe bestand darin, mit Hilfe von CO2 das empfindliche Organ zeitweilig in einen stabilen Hohlraum zu verwandeln, um Licht, Kamera und chirurgische Instrumente einbringen zu können. Peter P. Wiest fand nicht nur Lösungen für die zahlreich auftretenden Probleme, es gelang ihm auch, die Technik zur Marktreife zu führen. Hier liegt der Ursprung des Erfolgs des bis heute vom Firmengründer geleiteten Unternehmens. Mit dem Siegeszug der minimal invasiven

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Chirurgie in der zweiten Hälfte der achtziger Jahre wurden Eingriffe möglich, die keine großen Schnittwunden bei den Patientinnen und Patienten hinterließen. W.O.M. entwickelte als einer der Ersten Geräte, die Eingriffe im Bauchraum sowie an den Gelenken zuließen. Die Nachfrage war kaum zu bewältigen: „Unsere Gerätetechnik steht für höchste Qualität in der minimal invasiven Chirurgie“, sagt nicht ohne Stolz Firmengründer Peter P. Wiest. Entwickelt werden die Hochtechnologie-Geräte in Berlin, gebaut in der firmeneigenen Produktionsanlage in Ludwigsstadt, vertrieben jedoch durch große Medizingerätehersteller unter deren Namen. Wichtigster Absatzmarkt sind die USA, an zweiter Stelle kommt Europa. Die Verlagerung der W.O.M. Unternehmenszentrale 1997 von Lankwitz in die Berliner City West war nicht nur das

Ergebnis des steigenden Bedarfs an Fachkräften. In der Hauptstadtmetropole befinden sich eine Reihe von Krankenhäusern und Universitätskliniken, mit denen eine enge Zusammenarbeit besteht, denn Ideen zu neuen Produkten entstehen direkt im Operationssaal. Es ist jedoch nicht nur der technologische Vorsprung, der für den Erfolg von W.O.M. verantwortlich ist. Das Unternehmen übernimmt für seine Kundinnen und Kunden die in den jeweiligen Ländern unterschiedlichen und sehr komplexen Zulassungsverfahren und garantiert mit ausgeklügelten Prüf- und Dokumentationsverfahren Qualität „Made in Germany“ bis hin zur kleinsten Schraube.


W.O.M. WORLD OF MEDICINE AG Gr端ndungsjahr: 1974 90 MitarbeiterInnen am Hauptsitz Berlin, 250 weltweit Salzufer 8 10587 Berlin info.berlin@womcorp.com www.world-of-medicine.com 31


mobile melting gmbh GrĂźndungsjahr: 2009 6 MitarbeiterInnen UhlandstraĂ&#x;e 15 10623 Berlin info@mobile-melting.de www.mobile-melting.de www.storytude.com 32


»Das Innovative ist die Verbindung von Technik und Inhalten.« Lydia Horn, Geschäftsführerin mobile melting GmbH

Städte erleben mit Geschichten im Ohr Geistergeschichten in Prenzlauer Berg, Stadtführungen durch Berlins Mitte oder ein Krimi in Frankfurt – mit der App storytude kann man sie direkt vor Ort erleben. Das geht ganz einfach: Man lädt sich die gewünschte Tour aufs Smartphone und wird dann von den Charakteren der Geschichte an die Orte geführt. Zur Orientierung dienen das GPS des Handys und eine digitale Stadtkarte. An den richtigen Stellen vibriert das Handy und das nächste Kapitel beginnt. So befindet sich die Nutzerin oder der Nutzer immer inmitten der Geschichte. „Die Idee dazu hatten meine beiden Mitgründer“, sagt Geschäftsführerin Lydia Horn. „Ich habe das Ganze erst gar nicht richtig verstanden bis sie eine Art Prototyp programmiert haben. Das war eine Geschichte rund um das Rote Rathaus und ich fand das total cool. Und wenn mir das schon gefällt als nicht technikaffine Person, dann ist das eine super Sache.“ Mit der Idee bewarben sich die drei um

ein EXIST-Gründerstipendium. Mit Erfolg. 2009 wurde mobile melting gegründet, das verschiedene technische Lösungen für ortsbasierte Unterhaltung und Information anbietet. Horn gab dafür ihren Marketingjob bei einer Fluggesellschaft auf: „Ich habe erst kurz überlegt, weil ich noch nicht so lange bei der Firma war und alles so schnell ging, aber eigentlich war ich schon sehr auf das Neue gerichtet, weil ich das so toll fand.“ Mit seinem Hauptprodukt storytude.com bietet mobile melting seit Mai für den wachsenden Markt der Smartphones Stadttouren und Hörspaziergänge an. Statistisch gesehen nutzt rund ein Viertel aller Handy-Besitzerinnen und Besitzer inzwischen ein Smartphone, das die Funktionen des Handys durch zusätzliche Computerprogramme ergänzt – die sogenannten Apps. Tendenz steigend. Klassische Reiseführer und Audioguides werden dadurch überflüssig. „Das Innovative ist die Verbindung von Technik

und Inhalten“, erklärt Horn. „Dabei ist unser großer Vorteil, dass man das Handy immer dabei hat und die Apps zu jeder Tages- und Nachtzeit herunterladen kann. Was wir verbessern müssen, ist unsere Bekanntheit. Das ist unsere große Herausforderung, daran müssen wir arbeiten.“ Überzeugt hat mobile melting schon die Jury des degewo-Gründerpreises, der ihnen ein Jahr mietfreie Gewerberäume in der Uhlandstraße einbrachte. „Wir haben uns sehr darüber gefreut, vor allem über die zentrale Lage und dass man gut Partner und Kunden einladen kann, da die Adresse etwas hermacht“, erzählt Lydia Horn. In Zukunft will mobile melting vor allem mehr Touren anbieten. Denkbar ist aber auch, das Spielerische und Interaktive weiter auszubauen. Dann könnte die Spaziergängerin oder der Spaziergänger durch den eingeschlagenen Weg den Fortgang der Geschichte mitbestimmen.

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»Schaue ich auf die Bücherbestsellerlisten in Deutschland, dann arbeitet der überwiegende Teil der vertretenen Verlage mit Software aus dem Hause Klopotek.« Gregor Wolf, CTO Klopotek AG | rechts: Uli Klopotek von Glowczewski, CEO Klopotek AG

Intelligente Software-Lösungen für das Verlagswesen Der Erfolg des 1992 gegründeten Unternehmens basiert auf der Konzentration auf große und mittlere Verlage sowie auf der Entwicklung einer Standardsoftware für alle im Verlagswesen vorhandenen Prozesse. Von der ersten Projektidee, über die Honorar- und Rechtevereinbarungen bis hin zur Auslieferung von Büchern, Zeitschriften, Gedrucktem und Digitalem begleiten die integrierten Programme der Charlottenburger Softwareschmiede den Werdegang eines Produkts. Dies ermöglicht reibungslose und effiziente Abläufe. Aus dem umfassenden Angebot der Klopotek AG nutzen die Verlage die jeweils für sie relevanten Module, beispielsweise für die Produktionsplanung, für Kataloge und Werbemittel oder für die Belieferung von Großhändlerinnen und -händlern. Die Module werden ständig weiterentwickelt und sind anpassbar. Sie berücksichtigen sowohl die unterschiedlichen gesetzlichen Regelungen in den verschiedenen Ländern als auch die gerade stattfindende Digitalisierung des Verlagswesens. „Wir haben den Verlagen prophezeit, dass sie von

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der Nachfrage nach digitalen Produkten überrollt werden und unsere Software darauf eingestellt“, so Wolf. „Im letzten Jahr kamen dann die E-Books mit Macht und viele IT-Systeme waren darauf nicht vorbereitet. In Wissenschafts- und Fachinformationen sind digitale Produkte schon lange etabliert, und gerade die deutsche Belletristik war sehr zögerlich.“ Uli Klopotek von Glowczewski hat wie die Mehrheit der Gründer am Institut für Softwaretechnik der TU Berlin studiert. Das wissenschaftliche Know-how und Erfahrungen in der Verlagsbranche haben sie genutzt, um innerhalb weniger Jahre den deutschen Markt zu erobern. Seit der Jahrhundertwende ist die Klopotek AG auch international aufgestellt, zuerst in den Benelux-Staaten und Skandinavien, anschließend in Großbritannien und den USA. Seit 2011 gibt es ein Tochterunternehmen in Frankreich und eine Kooperation mit einem Partner in Polen. Die nächsten strategischen Schritte sind das Engagement auf dem lateinamerikanischen und dem spanischen Markt.

Das internationale Wachstum bedeutet auch ein Wachsen des Standorts Berlin. Die hier ansässige Forschung und Entwicklung soll mit der internationalen Ausbreitung weiter ausgebaut werden. Die zentrale Lage und das attraktive Umfeld in der City West möchten weder die Geschäftsführung noch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter missen. Die Software grenzüberschreitend nutzbar zu machen, ist die nächste Herausforderung. Bereits heute können international agierende Unternehmen mit der Klopotek-Software in mehreren Sprachen und Währungen arbeiten, aber Klopotek will mehr. Die Software soll internationalen Kundinnen und Kunden mit einer weltweiten Installation einheitliche Prozesse und Daten über die Länderund Firmengrenzen hinweg ermöglichen. Lösungen für die Implementierungsphase gehören ebenso dazu wie Schulungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verlage, um einen reibungslosen Übergang von der alten zur neuen Software zu gewährleisten.


Klopotek AG Gründungsjahr: 1992 106 MitarbeiterInnen in Berlin, 172 weltweit Schlüterstraße 39 10629 Berlin info@klopotek.de www.klopotek.de 35


Telekom Innovation Laboratories Gr端ndungsjahr: 2004 ca. 360 MitarbeiterInnen Ernst-Reuter-Platz 7 10587 Berlin laboratories.info@telekom.de www.laboratories.telekom.com 36


»Die Idee ist, das Beste aus den Welten von Industrie, Wissenschaft und der weltweiten Start-up-Szene zusammenzuführen, um die Umsetzung neuer Ideen in marktreife Produkte zu beschleunigen.« Dr. Heinrich Arnold, Leiter Telekom Innovation Laboratories

Heute die Welt von morgen gestalten Die Telekom Innovation Laboratories (T-Labs) sind der Forschungs- und Innovationsbereich der Deutschen Telekom. Über 350 Telekom-Expertinnen und Experten sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler arbeiten daran, mit moderner Telekommunikation den Alltag und das Leben einfacher, komfortabler und sicherer zu gestalten. „Die Idee ist, das Beste aus den Welten der Industrie, Wissenschaft und der weltweiten Start-up-Szene zusammenzuführen, mit dem Ziel, die Umsetzung neuer Ideen in marktreife Produkte zu beschleunigen“, schildert Leiter Dr. Heinrich Arnold den Grundgedanken. Tatsächlich werden von den T-Labs wöchentlich neue Patente angemeldet und die Forschungen in innovative Ergebnisse überführt. Mehr als sechzig Preise haben die T-Labs dafür in den vergangenen sieben Jahren schon eingeheimst, zuletzt hat ihre Stiftungsprofessorin Anja Feldmann, Ph.D., den

renommierten Leibnizpreis der Deutschen Forschungsgemeinschaft erhalten. Das Unternehmen hat ihn für die Erforschung einer neuen Internetarchitektur erhalten. Jeder kennt das: manchmal funktioniert das Internet einfach nicht oder es ist zu langsam. Die T-Labs arbeiten an einer völlig neuen Struktur, um das Netz schneller, verlässlicher und sicherer zu machen. Das ist aber nur eine der vielen Innovationen, an denen das Zukunftslabor der Deutschen Telekom arbeitet. 2004 wurden die T-Labs als privatrechtlich organisierte, wissenschaftliche Einrichtung der Technischen Universität Berlin mit sechs Stiftungslehrstühlen gegründet. Zur Früherkennung von Kundenwünschen schauen die T-Labs 1000 Berliner Haushalten über die Schulter und erhalten wichtiges Feedback aus Produkttests, Befragungen und Hausbesuchen. Nach dem Prinzip der offenen Innovation arbeiten die T-Labs mit internationalen Partnern

aus Industrie und Wissenschaft zusammen und haben Außenstellen in Israel und Los Altos (Silicon Valley). Erfolgversprechende Geschäftsideen, die nicht in Produkte der Telekom überführt werden können, können als eigenständige Unternehmen aus der Telekom ausgegründet werden. Für Berlin Charlottenburg haben sich die T-Labs bewusst entschieden, erläutert der Physiker, Ingenieur und promovierte Technologiemanager Arnold: „Berlin bietet durch seine Universitäten und seine sehr aktive Start-Up-Szene ein optimales kreatives Umfeld für neue Ideen und Talente. Die Idee der Symbiose zwischen Forschung und Produktentwicklung, zwischen Hochschule und Telekommunikationsanbieter, ließ sich auf dem Campus der TU Berlin am besten realisieren. Inzwischen haben die T-Labs aber auch Standorte in Darmstadt und Bonn.“ Und arbeiten so weltweit an den Visionen von morgen.

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Impressum Herausgeber: Regionalmanagement CITY WEST Amerika Haus Hardenbergstraße 22-24 10623 Berlin Kooperationspartner: Berlin Partner GmbH Unternehmensservice Charlottenburg-Wilmersdorf Ludwig Erhard Haus Fasanenstraße 85 10623 Berlin Redaktion: Hedwig Dylong | Katrin Mates Fotografie und Layout: BILDART | Volker Döring · Nora Döring www.doering-bildart.de Seite 34/35 Deutsche Telekom AG Text: Exhibeo – Dr. Michael Schäbitz www.exhibeo-berlin.de | Bettina Tacke bettina.tacke@fil-m.org Lektorat: Miriam Pieschke 1. Auflage: 1.000 Copyright Inhalt und Aufbau der Publikation sind urheberrechtlich und durch andere Schutzgesetze geschützt. Die Vervielfältigung von Texten, Textteilen und Bildmaterial bedarf der vorherigen Zustimmung des Regionalmanagement CITY WEST und der Berlin Partner GmbH. Berlin, November 2011

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Das Regionalmanagement ist eine Maßnahme des Bezirksamtes Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin in Zusammenarbeit mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, der AG City e.V. und der Industrie- und Handelskammer zu Berlin. Die Maßnahme wird durch die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ und im Rahmen des Städtebauförderungsprogramms „Aktive Zentren“ durch das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung gefördert. Die vorliegende Publikation wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit des Regionalmanagements CITY WEST in Kooperation mit der Berlin Partner GmbH herausgegeben.

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