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Nacht- und Bettenkaiser wurde 80

das Ferienhotel Kaltschmid. 1989 erwarb er das Hotel Dreitorspitze, wo er 1992 das Hotel Alpenpark errichtete. 1995 entstanden im ehemaligen Columbia-Trakt die Diskotheken „Buffalo“ und „Jeep“, ein Jahr später das Erlebniswirtshaus „Alt Seefeld“. 1998 folgten der Kauf des Hotel Schönruh, 2000 des Tümmlerhofs und des Hauses Stefanie sowie 2012 das Hotel Lamm.

Neues Holzfloß am Prölß-Platz

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(HMe) Es zeugt von einer Zeit, in der es in Mittenwald noch das wichtigste Transportmittel für größere Umschlagmengen war.

Die Rede ist vom Floß. Ein besonderes Exemplar steht seit rund acht Jahren am dortigen Fritz-Prölß-Platz. Jeder Witterung ausgesetzt, wurde es marode und daher von der Marktgemeinde erneuert. Tatkräftige Unterstützung erhielt

Mittenwalds Bürgermeister

Enrico Corongio vom Bayerischen Staatsforst, die abermals eine Sachspende für den Geigenbauort veranlassten.

Rund fünf Kubikmeter einer heimischen Fichte erhielten die Mitarbeiter des Bauhofs Mittenwald zur Floßerneuerung. 40 Arbeitsstunden waren von Martin Mellert und Ludwig Hornsteiner nötig, um den Rohstoff geschepst und gerindet, als Floß zusammengebaut und dann wieder zerlegt zum Transport an den Fritz-Prölß-Platz zu bringen.

Eine der bekanntesten Persönlichkeiten des Seefelder Plateaus, KR Fritz Kaltschmid, feierte dieser Tage seinen 80. Geburtstag. Der Jubilar, der ursprünglich in Walchsee geboren wurde, leitete mehrere Jahre den Tourismusverband Seefeld. Er gilt als Nacht- und Bettenkaiser, da er mit acht Hotels und 2000 Gästebetten der größte Einzelhotelier Österreichs ist. Sein Imperium verwaltet er mit seiner Familie, die mittlerweile auf 19 Kinder, Enkel und Urenkel angewachsen ist. Während er früher auf Fünf-Uhr-Tee, Discos und Tanzbars setzte, hat er nunmehr seine Betriebe auf Wellness und hohe Serviceleistungen ausgerichtet. Angefangen hat er als 19-jähriger mit vier Angestellten im Batzenhäusl. Von Anfang an bot er das ganze Jahr hindurch Live-Musik an. Da er Probleme mit der Tanzkonzession hatte, entschloss er sich das Hotel Hohe Munde mit der Tanzbar Tenne zu kaufen. Mit 75 Barhockern und 500 Plätzen errichtete er die längste Bar Österreichs. 1973 erwarb er das Café Columbia, wo er wenig später die Diskothek „Nachtexpress“ eröffnete. Wenig später kaufte er in Igls den Gasthof Stern und eröffnete dort die Tanzbar „Happy Night“ sowie in Innsbruck in der Amraserstraße das „Nachtexpress“. Da es aber ständig zu Problemen mit den Anrainern kam, trennte er sich wieder von den nichtSeefelder-Nachtlokalen und errichtete mit zwei Geschwistern in seiner Heimat Walchsee ein 400-Bettenhotel, das er später Tochter Sieglinde übergab. 1986 machte er aus Munde und Columbia

Rudolf Plochmann, Leiter des Forstbetriebs Bad Tölz ist der Dank der Gemeinde sicher, die sich über einige Sachspenden in den letzten Monaten freuen durften.

Trotz des kometenhaften Aufstiegs und der rapiden Trendänderungen in der Tourismusbranche blieb Kaltschmid stets am Boden und vertraute auf seine geschäftliche Philosophie. Mittlerweile musste er alle Discobetriebe schließen. „Das Nachtgeschäft ist uninteressant geworden. Es braucht zuviel Security und die Leute wollen eher Wellness anstatt Nachtlokale und Discos!“

Die modernen UrlaubsTrends führten auch in den Kaltschmidhotels zu einer Spezialisierung: „Allein in Seefeld betreiben wir sechs Hotels auf hohem Viersterne-Niveau. Damit wir uns nicht gegenseitig konkurrenzieren, haben wir für jeden Betrieb ein eigenes Konzept erarbeitet. Fritz und Sieglinde führen das Hotelimperium mit ihren drei Kindern und einigen ihrer Enkeln.“ Besonders stolz ist der Jubilar auch auf seine acht Urenkel. Die gesamte Familie trifft sich fast täglich im Kurpark zum Mittagessen und zur internen Absprache.

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