Naturzeit im Münsterland - Nr. 14

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Naturnahe Gärten sind schön – und bieten Vögeln ausreichend Futter. Foto: R. Weis

Wie sollte gefüttert werden? Wählen Sie Futterspender, bei denen die Tiere nicht im Futter herumlaufen und es mit Kot verschmutzen können. Auf diese Weise minimieren Sie die Übertragung und Ausbreitung von Krankheitserregern. Am besten verwenden Sie Futtersilos, da hier das Futter nicht verdirbt und sich keine Nahrungsreste sammeln können. Futterspender müssen so gebaut und angebracht werden, dass das Futter auch bei starkem Wind, Schnee und Regen nicht durchnässt werden kann, da es sonst verdirbt oder vereist. Wohin mit dem Futterspender? Platzieren Sie Futterspender mit genügend Abstand zur nächsten Glasscheibe (mindestens zwei Meter) und an einer übersichtlichen Stelle, so dass sich auch keine Katzen anschleichen können. Reinigen Sie herkömmliche Futterhäuschen regelmäßig mit heißem Wasser und legen Sie täglich nur wenig Futter nach. Aus hygienischen Gründen sollten Sie beim Reinigen Handschuhe tragen. Welches Futter eignet sich am Besten? Für Körnerfresser wie Finken, Sperlinge und Ammern: Sonnenblumenkerne und Freiland-Futtermischungen. Für Weichfutterfresser wie Rotkehlchen, Heckenbraunelle, Meisen, Amseln, Zaunkönig: Rosinen, Obst, Haferflocken, Kleie, Meisenknödel. Keinesfalls sollte man salzige Nahrung wie Speck oder Salzkartoffeln anbieten. Auch Brot ist nicht zu empfehlen, da es im Magen der Vögel aufquillt.

Welches Futter sollte ich kaufen? Meist werden Sonnenblumenkerne gefüttert, diese stammen größtenteils aus ost- und südeuropäischen Ländern. Gerade in diesen Ländern wird schon seit Jahren die Ausbreitung der Ambrosie beobachtet. Diese Pflanze ist ein Einwanderer aus Amerika und führt im Einwanderungsland zu großen Problemen, z.B. hat die Pflanze für Heuschnupfengeplagte hoch allergische Wirkung. Auch bei uns breitet sie sich immer weiter aus, was wohl zu großen Teilen auf die Vogelfütterung zurückzuführen ist. Daher sollte beim Kauf von Vogelfutter auf ambrosiafreie Produkte geachtet werden. Hierfür gibt es ein Label, doch leider kann man sich allein auf dieses vermeintliche Qualitätsmerkmal nicht verlassen. Ökotest (1.2010) hat gezeigt, dass trotz Siegel viele Produkte mit Ambrosiasamen verseucht sind. Den Produkten von zwei Herstellern kann man noch am ehesten vertrauen. Bei Vitakraft und Vitara ist bislang noch kein Verstoß gegen die Labelauflagen bekannt geworden.

Wie kann ich meinen Garten vogelfreundlich gestalten? Wichtig ist vor allem die Pflanzenauswahl, denn auf die Verwertung fremdländischer Arten ist unsere Tierwelt nicht eingestellt. Am Lebensbaum und der Zierrose finden die Vögel kein Futter, daher sollten heimische Arten wie Haselnuss, Weide, Beerensträucher und Obstbäume gepflanzt werden. Sehen Sie sich an den Wildhecken in der Umgebung um, welche Pflanzen dort wachsen. Doch sollten Sie sich hier nur Ideen holen, und die Pflanzen dann in der Baumschule kaufen.  Daniel Kebschull

Links: Garantiert Ambrosiaarmes Vogelfutter: das Logo „Ambrosia kontrolliert“.

Weitere Informationen unter  www.NABU.de  www.oekotest.de  www.ambrosiainfo.de  www.nabu-naturshop.de  www.naturgarten.org  www.gartenwelt-natur.de

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