Zahn Zeitung Schweiz | Ausgabe 8/2015

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Fortbildung

Erfolgreiches Hartgewebemanagement Vierte Serie von Fallberichten zur Fortbildungsreihe am Zentrum für Zahnmedizin der Universität Zürich. Einführung Techniken für Knochenaugmentation haben die Möglichkeiten in der zahnärztlichen Implantologie enorm gesteigert. Neben den altbewährten Methoden wurden in den letzten

Jahren neue Materialien und Techniken zwecks effizienterer Geweberegeneration und Vereinfachung des klinischen Handlings eingeführt. Die folgenden drei Fallbeispiele zeigen, wie bei unterschiedlichen

Ausgangslagen Knochendefekte behandelt werden können, um die Implantate in die korrekte Position zu setzen und optimale Verhältnisse der peri-implantären Mukosa zu erreichen.

Kontakt Dr. med. dent. Karin Wolleb Dr. med. dent. Goran Benic

Klinik für Kronen- u. Brücken­prothetik, Teilprothetik und zahnärztliche Materialkunde, Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde

Universität Zürich CH-8032 Zürich Tel. + 41 44 634 32 51 (Sekretariat)

Fall 1: Forced eruption und Implantation mit simultaner GBR Der 47-jährige Patient präsentierte sich mit unfallbedingten subgingival verlaufenden Frakturen der Zähne 21 und 22 (Abb. 1a, 1b). Nach dem Einsetzen einer provisorischen Klebebrücke wurden die Wurzelreste 21 und 22 mittels kieferorthopädischen

„power chains“ extrudiert (Abb. 2, 3). Die Zähne wurden extrahiert und die Kammresorptionsprävention mit Knochenersatzmaterial und zwei autologen „punch grafts“ erzielt Abb. 4, 5a, 5b). Die Implantation in der Position 21 erfolgte nach 8 Wochen

(Abb. 6). Dabei achtete man besonders auf die korrekte dreidimensionale Position des Implantates und den Erhalt des Knochenseptums in der Region 21/22. Die ausgedehnte knöcherne Dehiszenz wurde mit einer Kombination von Knochenersatzmaterial-Block

und Granulat aufgebaut (Abb. 7). Die Kollagenmembran (Abb. 8) wurde mit Polylactid-Pins stabilisiert und während 4 Monaten submukosal belassen. Die definitive prothetische Versorgung erfolgte mit einer Zirkonoxid-Extensionsbrücke 21-x (Abb. 9).

Abb. 1a

Abb. 1b

Abb. 2

Abb. 3

Abb. 4

Abb. 5a

Abb. 5b

Abb. 6

Abb. 7

Abb. 8

Abb. 9

Zahnarzt: Dr. Goran Benic, Universität Zürich Zahntechniker: Pascal Müller, Schöneberger Dentaltechnik AG, Glattbrugg

Fall 2: Primäre Knochenaugmentation mit nicht-resorbierbarer GBR-Membran Die 33-jährige Patientin stellte sich mit dem Wunsch nach einer festsitzenden implantatgetragenen Versorgung der Mehrzahnlücke in der Oberkiefer-Front vor (Abb.1, 2). Die definitive Behandlungsplanung wurde nach einer umfassenden prothetischen Diagnostik erstellt. Aufgrund der ausgeprägten

Kammatrophie konnten die Implantate initial nicht in die prothetisch korrekten Positionen gesetzt werden (Abb. 3a, 3b). Die primäre Kammaugmentation erfolgte mit zwei titanverstärkten nicht-resorbierbarer Membranen und partikuliertem Knochenersatzmaterial (Abb. 4, 5). Nach 6 Monaten Heilung

wurde ein digitales Volumentomogramm erstellt und die Implantation virtuell in 3D geplant (Abb. 6). Nach Wiedereröffnung (Abb. 7) und Membranentfernung (Abb. 8.) zeigte sich ein erfolgreich aufgebauter Kamm. Eine 3D-gedruckte Schiene für geführte Chirurgie (Abb. 9) ermöglichte das präzise

Setzen der Implantate 13, 11 und 21 in die vorgängig geplanten Positionen (Abb. 10). Es mussten keine weitere Hart- oder Weichgewebeaufbauten gemacht werden. Nach 4 Monaten Heilung wurden die Implantate mit einer metallkeramischen Brücke versorgt (Abb. 11).

Abb. 1

Abb. 2

Abb. 3a

Abb. 3b

Abb. 4

Abb. 5

Abb. 6

Abb. 7

Abb. 8

Abb. 9

Abb. 10

Abb. 11

Nr. 8/2015 · 3. Jahrgang

Zahnärzte: Dres. Marco Zeltner & Goran Benic, Universität Zürich Zahntechniker: Andreas Graf, Graf Dentaltechnik AG, Zürich

www.zz-s.ch


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