Zahn Zeitung Schweiz | Ausgabe 3 | Jahrgang 2014

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Fortbildung

Kieferorthopädie meets Kinderzahnmedizin Das 23. Wintersymposium in Going, Tirol, öffnete erneut den Weg zum interdisziplinären Zahnarzt und zu einer qualifizierten Versorgung des Patienten. Zur Fortbildungswoche im Rahmen des 23. Wintersymposiums in Going, Tirol, welches vom 18. bis 23. Januar 2014 in Going, Tirol, stattfand, hatte Prof. Dr. Andrea Wichelhaus, Direktorin der Poliklinik für Kieferorthopädie, Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, zu Themen aus der Kieferorthopädie und Kinderzahnmedizin eingeladen. Internationale Referenten aus verschiedenen Disziplinen der Zahn- und Humanmedizin waren vertreten. Über 100 Zahnärzte und Kieferorthopäden reisten an, davon kamen etwa die Hälfte aus der Schweiz. Das Tagungsprogramm war wohl bedacht in thematisch ausgewählte Abschnitte unterteilt, zwischen denen es jeweils Gelegenheit zur Diskussion sowie Pausen zum kollegialen Austausch gab.

Praxisnahes aus der Kieferorthopädie In diesem Jahr gelang es zum wiederholten Male, Dr. Alexander Wick, Arlington, USA, für zwei Vorträge zur Retention und Stabilität der kieferorthopädischen Behandlung zu gewinnen. In seinen Vorträgen liess er den Teilnehmern seine Langzeiterfahrungen, Tipps und Tricks für einen langfristigen Behandlungserfolg aus insgesamt 15‘000 Patientenbehandlungen zuteilwerden. Erörtert wurden insbesondere sein Erfahrungsschatz mit Klasse II/1-Patienten und deren Therapie mit Basismechaniken, wie dem Headgear, aber auch biomechanische Fragestellungen zur Frontzahninklination im Unterkiefer.

Ein weiterer Referent war Dr. Aladin Sabbagh, DE-Erlangen, der die von ihm erfundene Sabbagh Universal Spring (SUS), einer festsitzenden Apparatur zur Klasse II-Behandlung, vorstellte und den Kursteilnehmern in einem Workshop die Anwendung und Eingliederung seiner Apparatur praktisch näher brachte. Zudem liess Prof. Dr. Andrea Wichelhaus die Teilnehmer an ihrem Fachwissen zur Funktionskieferorthopädie und Extraktionstherapie teilhaben. Ihr Mitarbeiter FZA Fladimir Tarabein erörterte die heutige Anwendung des Headgear, die die Teilnehmer in einem praktischen Workshop an Typodonten direkt umsetzen konnten. Stephan Guggenbühl referierte über die Vorund Nachteile der Herbstapparatur gegenüber der Vorschubdoppelplatte. Dr. med. dent. Tena Eichenberg, DENeu-Ulm, erörterte und präsentierte im Anschluss an die Vormittagsvorträge in einer regen Diskussion mit den Kursteilnehmern klinische Fälle.

Neue Aspekte aus der Oralchirugie Mit der zunehmenden Digitalisierung der Praxen nimmt die Bedeutung von iPads, iPhone und Apps stetig zu. Ihr überaus breites Anwendungsspektrum stellte Prof. Dr. Andreas Filippi, UZM Basel, dar. Ein weiterer Vortrag hatte das sozial und beruflich kompromittierende Problem der Halitosis und deren Therapiemöglichkeiten zum Thema. Im Seminar wurden die Therapiemöglichkeiten von Zahntraumata erörtert. Prozentual erleiden ungefähr 50% aller Kinder und Jugendlichen in Europa

Über 100 Zahnärzte und Kieferorthopäden trafen sich im familiären Bio-Hotel „Stanglwirt“ zum interdisziplinären Austausch.

heute einen Zahnunfall noch vor dem 18. Lebensjahr. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit der richtigen Diagnose und Therapie um den Erhalt der betroffenen Zähne zu sichern und lebenslange Folgeschäden und die damit verbundenen Kosten zu vermeiden. Prof. DDr. J. Thomas Lambrecht, UZM Basel, brachte die Teilnehmer auf den neuesten Stand in Sachen Weisheitszahnentfernungen, die praktisch im Alltag umsetzbar sind. In einem weiteren Vortrag ging er auf das chirurgische Weichgewebemanagement, sowie die Freilegung verlagerter Zähne ein.

Fokus Kinder(zahn)heilkunde Notfälle in der Zahnarztpraxis sind jedermann bekannt. Die häufigsten Notfälle und deren Möglichkeiten zu de-

ren Therapierung auch bei Zeitmangel wurden durch Dr. Hubertus van Waes, ZZM Zürich, abgehandelt. Er referierte zudem über die Kariesdiagnostik bei Kindern unter besonderer Berücksichtigung der Therapie von Zähnen, die von der Molaren-Inzisor-Hypomineralisation betroffen sind. Zusammen mit seiner Mitarbeiterin Dr. Monika Zurfluh zeigte er in einem praktischen Kursabschnitt die Behandlungsmöglichkeiten von dislozierten Zähnen auf, die mithilfe von Apps zu einer sicheren und schnellen Diagnose für nicht alltägliche Befunde dienen. Prof. Dr. Heinrich Schmidt, Dr. v. Haunersches Kinderspital, Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, erörterte die Besonderheiten der Pubertät aus kindermedizinischer Sicht. In diesem Zusammenhang war vor allem bemerkenswert, dass die

Menarche in den letzten Jahren immer früher eintritt. Des Weiteren wurden verschiedene Syndrome mit mandibulären, maxillären, oralen oder dentalen Auffälligkeiten vorgestellt. Neueste parodontologische Erkenntnisse der oralen Mikroflora und des mukosalen Immunsystems sowie die Karies- und Gingivitisprävention, auch über Zahnbürste und Fluorid hinaus, wurden im Rahmen der kinderzahnmedizinischen Vorträge von Prof. Dr. Ulrich Schlagenhauf, Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie der Universitätsklinik DE-Würzburg, vorgestellt. Er referierte über die Wirkung von Probiotika auf die Mundgesundheit sowie die neue Sicht auf etablierte Therapie- und Präventionskonzepte. Dabei zeigte er auf, dass der regelmässige Konsum Lactobacillus reuteri-haltiger Lutschbonbons eine signifikant verbesserte Plaquekontrolle, signifikant reduzierte gingivale Entzündung und signifikant reduzierte Taschentiefen bewirken kann. In einer Posterausstellung konnte Einsicht in aktuelle Forschungsergebnisse aus der Biomechanik und der Mechanobiologie der Poliklinik für Kieferorthopädie der Universität München gewonnen werden. Die Veranstaltung reihte sich somit lückenlos in die lange Tradition des Wintersymposiums in Going, Tirol, ein und zeigte erneut das grosse wissenschaftliche Potenzial der verschieden Disziplinen sowie ein kollegiales Miteinander. www.wintersymposium.eu

Save the date //

SKG Jahrestagung 2014 Orthocryl® LC – delightfully different Vorschau

Neuer lichthärtender KFO-Spezialkunststoff von Dentaurum.

Der Vorstand der Schweizerischen Gesellschaft für Kieferorthopädie SGK freut sich, mit Dr. Farhad Boltchi und Dr. Brody Hildebrand zwei renommierte Referenten aus Texas USA vorstellen zu dürfen. Dr. Brody Hildebrand ist Spezialist für Prothetik und Kieferorthopädie; eine Kombination, die weniger als ein Dutzend Zahnärzte in den USA vorweisen können. Dr. Farhad Boltchi ist wissenschaftlich und klinisch tätiger Parodontologe mit den Schwerpunkten Behandlungsplanung, Hart- und Weichgewebe-Management und Ästhetik. Gemeinsam sprechen sie zum Thema: Interdisziplinäre Zahnmedizin. Abgerundet werden die Vorträge durch Fallpräsentationen. Das ausführliche Kongress-Programm mit weiteren Details und allen Referenten folgt. Die Jahrestagung 2014 wendet sich an Kieferorthopäden und gezielt an Prothetiker und Parodontologen – reservieren Sie sich das Datum für diese aussergewöhnliche Weiterbildung. Dr. med. dent. Otmar Kronenberg Präsident SGK

Orthocryl® LC ist ein moderner Kunststoff mit Mehrwert: rein lichthärtend, zeitsparend und einfach in der Anwendung. Dabei ist er speziell abgestimmt auf die Anforderungen in der Kieferorthopädie bei der Herstellung von KFO-Apparaturen. Doch auch Bohrschablonen für die Implantologie oder Aufbiss- und Schnarcherschienen können im Handumdrehen hergestellt werden. Wirtschaftliches Arbeiten ist heute mehr denn je ein Erfolgsfaktor. Dank Orthocryl® LC gelingt es, Zeit und Material zu sparen. Dabei ist dessen Anwendung spielend einfach, da der Kunststoff gebrauchsfertig aus der Kartusche auf das

ORT

ORGANISATION

Kursaal Bern, Bern

Veronika Thalmann Verbands- & Kongress-Management CH-3011 Bern

DATUM

Donnerstag, 30. Oktober 2014 bis Samstag, 1. november 2014 ZEIT

9.00 bis 16.30 Uhr

Nr. 3/2014 · 2. Jahrgang

Tel. +41 31 382 20 00 Fax +41 31 382 20 02 info@veronikathalmann.ch www.veronikathalmann.ch

Modell aufgetragen wird. Die zeitaufwändige Vorbereitung durch Anmischen oder Streuen des Kunststoffs entfällt. Durch die perfekt abgestimmte Fliessfähigkeit lässt sich das Material effizient auf dem Modell adaptieren. Schrauben und Drähte von KFO-Apparaturen werden gut umschlossen und im Material eingebettet, ohne dass das Material wegläuft. Durch die schnelle direkte Aushärtung im Lichtgerät entfallen lange Zeiten im Drucktopf. Orthocryl® LC ist frei von schädlichem Methylmethacrylat (MMA) und Dibenzoylperoxid. Das macht das Arbeiten für den Techniker angenehmer, da der typische beissende Monomer-Geruch entfällt. Das Material ist daher auch für Techniker und Patienten geeignet, die unter einer Allergie gegen diese Stoffe leiden.

Das vielseitige Kunststoffsystem Orthocryl® ist bereits seit mehr als 50 Jahren eine feste Grösse in kieferorthopädischen Laboren. Es verbindet seit Generationen exzellente Produkteigenschaften mit einfachem Handling. Orthocryl® LC ergänzt das Portfolio ab sofort mit der Vielfalt eines lichthärtenden Materials. Es steht in sechs fröhlichen Farben zur Verfügung. Durch Disco-Glimmer und zahlreiche Einlegebildchen aus dem umfangreichen Produktportfolio sind der Kreativität auch bei Orthocryl® LC kaum Grenzen gesetzt. So wird aus jeder Apparatur mit nur wenigen Handgriffen ein unverwechselbares Einzelstück.

Kontakt Halle 3.0 | Stand G26

DENTAURUM Switzerland GmbH Ute Lehrer CH-4614 Hägendorf Tel.: 41 62 216 57 00 ute.lehrer@dentaurum.ch www.dentaurum.ch

www.zz-s.ch


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