Paul weismantel tischgebete für groß und klein

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Ein Wor zuvor »Gut essen und trinken hält Leib und Seele zusammen«, so sagt es der Volksmund. Als Weiterführung könnte man sagen: »Und das gute Tischgebet hält Himmel und Erde, den Schöpfer und die Geschöpfe zusammen.« Wer zum Essen betet, drückt damit aus, dass es nicht selbstverständlich ist, sich täglich satt essen zu können. Immer noch müssen auf dieser einen Erde Menschen an Hunger sterben. Er ist die Todesursache Nummer eins. Wenn wir ein Tischgebet sprechen, danken wir unserem Schöpfer für die guten Gaben, durch die er uns am Leben erhält und durch die er uns erfreut und belebt. Wir danken für die Speisen und Getränke, die uns ernähren und stärken, die uns schmecken und sättigen. Immer gehören beim Tischgebet der Dank und der Segen zusammen. »... denn im Danken, da liegt Segen ...«, so singen wir es in einem neuen geistlichen Lied. –ͳ–


Bei den hier vorgelegten Tischgebeten ist die gewohnte Trennung, bei der man vor dem Essen bittet und nach dem Essen dankt, bewusst aufgehoben und in einem Gebet zusammengefasst. Jesus wurde oft von Menschen zum Essen eingeladen. Er hat sich mit Freunden, aber auch mit Gegnern an einen Tisch gesetzt. Zur gemeinsamen Mahlzeit gehört nicht nur das Essen, sondern auch das Tischgespräch, das Erzählen und Zuhören, das gemeinsame Schweigen, die geteilte Zeit, die geteilte Freude oder auch Sorge. Wenn wir »Mahlzeit« als Wunsch sagen, dann schließen wir das alles mit ein. Wenn wir einander einen guten Appetit wünschen, dass uns das gemeinsame Essen wohl bekomme, dann wünschen wir einander mit einfachen Worten Segen.

Paul Weismantel

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Tag für Tag, o Gott, lenkst du unseren Blick auf deine zahlreichen und großartigen Wunderwerke. Hilf uns, niemals zu ermüden vor einem deiner Zeichen, in denen du uns anstrahlst. Lass uns vielmehr das Licht deines Wohlwollens und deiner Herzensgüte tief in uns aufnehmen, damit es weiter leuchte in den dunklen Schatten unseres Alltags.

Guter Gott, deine Güte ist so tief und so weit wie das Meer und der Himmel. Schaffe du in uns Tiefe und Weite für das Geheimnis deiner immerwährenden und uns innewohnenden Gegenwart.

Segne dieses Mahl und die Zeit, in der wir es gemeinsam feiern, dir zur Ehre und uns zum Wohl.

Mit allen Sinnen wollen wir deine Spuren erkennen, entdecken und einander davon erzählen. So werden wir immer neu erfahren, wer du bist und wie du bist. – ͳͶ –


Du lässt wachsen

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Obst und Gemüse, Butter und Käse, Kartoffeln und Quark machen uns stark. Brot und Salat, Milch und Spinat, wir sagen dir ein »Danke« dafür.

Lieber Gott, wir sitzen hier und freuen uns aufs Essen. Vorher denken wir an dich und wolln dich nicht vergessen. Was uns Kraft gibt und gut schmeckt, kommt aus deinen Händen. Mit »Amen, Guten Appetit!« wollen wir nun enden.

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