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Elektrische Anlagen in Wohngebäuden Anforderungen

1 Geltungsbereich

Die nachfolgenden Anforderungen gelten für neue elektrische Anlagen sowie für die Modernisierung von bestehenden Elektroinstallationen in Wohngebäuden (z. B. Mehrfamilienhäusern, Reihenhäusern, Einfamilienhäusern). Sie können auch für Wohnräume innerhalb von teilgewerblich genutzten Gebäuden herangezogen werden. Sie gelten nicht für die Ausstattung technischer Betriebsräume und betriebstechnischer Anlagen.

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Zu den elektrischen Anlagen im Sinne der RAL-RG 678 gehören:

– Starkstromanlagen mit Nennspannungen bis AC 1.000 V und DC 1.500 V,

– Anlagen der Informations- und Kommunikationstechnik (IuK) und Hauskommunikationsanlagen sowie sonstige Melde- und Informationsverarbeitungsanlagen,

– Anlagen der Rundfunk- und Kommunikationstechnik (RuK) sowie für interaktive Dienste mit oder ohne Anschluss an ein allgemein zugängliches Netz eines Netzbetreibers,

– Blitzschutzsysteme, – Erdungsanlage des Gebäudes,

Gefahrenwarn- und Gefahrenmeldeanlagen.

2 Anforderungen

2.1 Allgemeines

Die Elektroinstallation muss den zum Errichtungszeitpunkt geltenden gesetzlichen und behördlichen Vorschriften, Technischen Anschlussbedingungen (TAB) der Netzbetreiber sowie den allgemein anerkannten Regeln der Technik (VDE-Bestimmungen, VDE-Anwendungsregeln, DIN-Normen) entsprechen. Im Vordergrund stehen dabei die elektrische Sicherheit, die Gebrauchstauglichkeit, der Komfort und der energieeffiziente Betrieb der Elektroinstallation.

2.2 Starkstromanlagen

Die festgelegte Anzahl der Stromkreise, Steckdosen, Anschlüsse für z. B. Beleuchtung, Lüfter und Anschlüsse für Verbrauchsmittel mit eigenem Stromkreis stellen die Ausstattungen entsprechend den Ausstattungswerten dar. Wird eine darüber hinausgehende Anzahl von Steckdosen und Anschlüssen vorgesehen, muss gegebenenfalls auch die Anzahl der Stromkreise angemessen erhöht werden. Bei Anschlüssen ist festzulegen, ob sie schaltbar oder dimmbar ausgeführt werden sollen. Weiterhin muss die Platzierung der Schalter / Dimmer festgelegt werden. Beleuchtungsanschlüsse können als Leitungsauslass oder Steckdose ausgeführt werden (z. B. Steckdose oberhalb von Küchenschränken für Arbeitsplatzbeleuchtung, Steckdose für Schrankbeleuchtung).

Für alle besonderen Verbrauchsmittel ist ein eigener Stromkreis vorzusehen, auch wenn sie über Steckdosen angeschlossen werden.

In Mehrfamilienhäusern werden den Wohnungen zugeordnete Keller- und Dachbodenräume über zusätzliche Strom- kreise versorgt. Sofern der Standort für Waschmaschine und Wäschetrockner außerhalb der Wohnung vorgesehen ist, sind auch für diese Geräte separate Stromkreise einzuplanen.

In Stromkreisverteilern sind Reserveplätze für spätere Erweiterungen und ergänzende Funktionen vorzusehen. Weiterer Platzbedarf für die Aufnahme von Geräten ist zu planen, wenn Anwendungen wie – Gebäudesystemtechnik,

Kommunikationstechnik,

Laden von Elektrostraßenfahrzeugen, elektrische Energieerzeugung und -speicherung, elektrische Wärmeerzeugung und -speicherung,

Überspannungsschutz und weitere Anwendungen mit hoher elektrischer Anschlussleistung zum Einsatz kommen.

2.3 Gebäudesystemtechnik

Gebäudesystemtechnik ist ein Begriff, der für die Vernetzung von Aktoren und Sensoren in der Installationstechnik steht und mit verteilter Intelligenz in den Geräten ein auf die jeweilige Elektroinstallation abgestimmtes System darstellt.

Die Gebäudesystemtechnik wird eingesetzt zum Bedienen, Automatisieren, Anzeigen / Melden und Überwachen. Die vorgenannten Funktionen können dabei sowohl lokal (z. B. mittels Taster oder Bedienpanel) als auch ortsunabhängig (z. B. per App) genutzt werden. Kennzeichnend für eine funktionsfähige Gebäudesystemtechnik sind der wahlfreie Einsatz und das problemlose Zusammenarbeiten von kommunikationsfähigen Installations- und Endgeräten mit unterschiedlichen Funktionen in einer gemeinsamen Elektroinstallation. Die Flexibilität in der Anpassung der elektrischen Anlage bei Nutzungsänderung von Räumen ohne aufwändige Installationsarbeiten stellt eine weitere wesentliche Eigenschaft dar.

Innerhalb einer Gebäudesystemtechnik stehen alle Informationen aus und von den angeschlossenen Betriebsmitteln zur Nutzung zur Verfügung und ermöglichen dadurch eine wesentlich umfangreichere Automation von Funktionen. Gebäudesystemtechnik wird deshalb auch als Smart Home bezeichnet. Demgegenüber stehen smarte Komponenten, sogenannte Gadgets. Es handelt sich hier um Einzellösungen mit abgegrenzter Funktionalität. Smarte Komponenten sind nicht gleichzusetzen mit Gebäudesystemtechnik, können diese jedoch ergänzen oder deren Funktionen erweitern.

Die Gebäudesystemtechnik wird in der RAL-RG 678 über die plus-Ausstattungswerte beschrieben. Voraussetzung für die plus-Ausstattungswerte sind eine DIN 18015-4 entsprechende Dimensionierung von Stromkreisverteilern und Installationsdosen sowie Platzierung und Anordnung von Komponenten. Abhängig von den vorgesehenen Komponenten der Gebäudesystemtechnik ist zusätzlich eine DIN 18015-4 entsprechende Leitungsinstallation vorzuneh-

Elektrische Anlagen in Wohngebäuden – Anforderungen men. Eine Kennzeichnung nach Abschnitt 2.6 ist möglich, wenn der jeweilige Ausstattungsumfang gemäß Abschnitt 4 erfüllt wird.

Um einen nachträglichen Einsatz von kabelgebundenen Komponenten der Gebäudesystemtechnik zu ermöglichen, wird empfohlen, eine Kommunikationsleitung zusätzlich zur Elektroinstallation zu verlegen oder ein Rohrnetz vorzusehen, in das später diese Kommunikationsleitung eingezogen werden kann. Diese Maßnahme ist entsprechend Abschnitt 5 zu dokumentieren.

2.4 Kommunikationsanlagen

Aufgrund der zunehmenden technischen Möglichkeiten durch Informations- und Kommunikationstechnik (IuK), deren Verschmelzung mit klassischen TV- und Rundfunkdiensten sowie den technischen Möglichkeiten der Rundfunk- und Kommunikationstechnik (RuK) entstehen neue Anwendungen wie interaktive Video-, Bild- und Audioübertragungen, – Smart Home-Anwendungen, – Sicherheits- und Überwachungsanwendungen.

Um die dazu benötigte Übertragungsbandbreite und -sicherheit gewährleisten zu können, sind leitungsgebundene Übertragungssysteme sowie die dazugehörigen Anschlüsse für IuK und RuK (Rundfunk- und Kommunikationstechnik) vorzusehen.

Leitungsgebundene Übertragungssysteme bestehen aus jeweils einem Rohrnetz für IuK und RuK. Diese sind für die Aufnahme von Datenleitungen (twisted pair), Koaxialleitungen oder Lichtwellenleiter (Glas oder POF) geeignet. Zudem ermöglichen Rohrnetze den einfachen Austausch der Leitungen für zukünftige Anwendungen. Das Rohrnetz beginnt im Kommunikationsverteiler der Wohnung und endet an den jeweiligen Anschlussstellen in den Räumen.

Für die Nutzung von mobilen Endgeräten sind leitungsgebundene WLAN-Accesspoints empfehlenswert. Die Anordnung ist in der oberen Installationszone nach DIN 18015-3 oder im Deckenbereich sinnvoll.

Zu den Kommunikationsanlagen gehört auch die Hauskommunikationsanlage. Der Ausstattungsumfang ist den Tabellen aus den Abschnitten 3.1, 3.2 und 3.3 zu entnehmen.

2.5 Ausstattungsumfang

Für elektrische Anlagen in Wohngebäuden sind die Ausstattungswerte 1, 2 oder 3 bzw. bei geplanter Ausstattung mit Gebäudesystemtechnik die Ausstattungswerte 1 plus, 2 plus oder 3 plus möglich.

Die Angaben zum Mindestausstattungsumfang der Ausstattungswerte befreien nicht von der Detailplanung für die Ausführung der elektrischen Anlagen. Insbesondere ist die Anordnung von Schaltern, Steckdosen, Beleuchtungsanschlüssen sowie anderen Installationsgeräten und Bedienelementen nach räumlichen Gegebenheiten und individuellen Nutzungswünschen zu planen. Hierfür ist die Abstimmung mit dem Bauherrn oder späteren Betreiber / Nutzer der elektrischen Anlage unbedingt wünschenswert.

Die notwendige Anzahl der Steckdosen, Beleuchtungs- und Kommunikationsanschlüsse sowie die Anzahl der Stromkreise für Beleuchtung und Steckdosen sowie die Anzahl der Anschlüsse und Stromkreise für besondere Verbrauchsmittel sind für jeden Ausstattungswert im Abschnitt 3 und für die Ausstattung mit Gebäudesystemtechnik nach Funktionsbereichen im Abschnitt 4 angegeben.

Neben den unter Abschnitt 3 beschriebenen Funktionen für das Schalten und Verteilen elektrischer Energie ergeben sich bei einer zeitgemäßen Elektroinstallation weitere Anwendungen zum Überwachen, Anzeigen, Melden und Bedienen.

Beispiele hierfür sind:

– Beleuchtungssteuerung,

Rollladen-, Jalousie-, Markisensteuerung,

– Einzelraumtemperaturregelung,

Heizungs- und Lüftungssteuerung,

– Fenster- und Türüberwachung,

– Gefahrenmeldung (Einbruchmeldeanlagen, Brandmeldeanlagen).

Die Bedienung kann manuell, zeit-, sensor- sowie ferngesteuert erfolgen, wobei sich die Gebäudesystemtechnik für diese Aufgaben besonders eignet.

Zusätzlich zu der Anzahl der Stromkreise nach den Tabellen in Abschnitt 3 können auch beim Ausstattungswert 1 weitere Stromkreise notwendig werden, wenn besondere Verbrauchsmittel zu berücksichtigen sind, z. B.

Heizungs-, Lüftungs-, Klimaanlagen,

– elektrische Zusatzheizung (z. B. Fußbodenheizung im Bad),

– Großgeräte (z. B. Dampfgarer, Bügelmaschine / Dampfbügelstation, Saunaheizgerät, Whirlpool),

– Ladeeinrichtung für Elektrostraßenfahrzeuge,

– zentrale Kommunikationsgeräte (z. B. Kommunikationsverteiler, Verstärker).

Unabhängig vom Ausstattungswert kann es vorteilhaft sein, z. B. USB-Steckdosen, Einbauradios und WLAN-Accesspoints wie elektrische Betriebsmittel fest in der elektrischen Anlage zu integrieren.

Die Zuordnung eines Ausstattungswertes erfolgt grundsätzlich für eine Wohneinheit. Der Ausstattungswert einer Wohneinheit setzt voraus, dass alle Räume mindestens die Anforderungen dieses Ausstattungswertes erfüllen. Eine höherwertige Ausstattung einzelner Räume ist möglich. Der Ausstattungswert einer Wohneinheit ist gemäß Abschnitt 5 zu dokumentieren.

Anschlüsse, Schaltstellen und Steckdosen sind in nutzungsgerechter räumlicher Verteilung anzuordnen. Um Stolperstellen durch Anschlussleitungen elektrischer Geräte zu vermeiden, sollte die erforderliche Anzahl der Steckdosen auf die vorhandenen Wandabschnitte verteilt werden. Jedem Raumzugang ist eine Schaltstelle zuzuordnen. Bei Fluren und Räumen mit mehr als einem Zugang muss mindestens ein Beleuchtungsanschluss von jedem Zugang geschaltet werden können. Sollten in Fluren die Schaltstellen von zwei Zugängen unmittelbar erreichbar sein, ist eine Schaltstelle für beide Zugänge ausreichend. Unter Berücksichtigung der Raumgeometrie kann das Schalten der Flurbeleuchtung auch alternativ durch Bewegungs- oder Präsenzmelder automatisch erfolgen.

Innerhalb einer Wohnung ist bei Geschosstreppen, ergänzend zu den Tabellen in Abschnitt 3, in jeder Etage eine Schaltstelle für mindestens einen Beleuchtungsanschluss zur Beleuchtung dieser Treppe vorzusehen.

In Schlafräumen sind für jeden Bettplatz eine zusätzliche Schaltstelle für mindestens einen Beleuchtungsanschluss sowie zwei Steckdosen vorzusehen.

Die Kennzeichnung (Beschriftung) der Anschlüsse für besondere Verbrauchsmittel nach den Tabellen in Abschnitt 3 wird empfohlen.

Für allgemeine Räume und notwendige zusätzliche Geräte / Anlagen in Mehrfamilienhäusern sind die erforderlichen Stromkreise und Ausstattungen zusätzlich zu den Angaben in den Tabellen zu berücksichtigen.

Ausstattungswert

2.6 Ausstattungswerte und deren Kennzeichnung

Die nachfolgende Tabelle bezeichnet die Ausstattungswerte und deren Kennzeichnung.

Ausstattungswerte mit Gebäudesystemtechnik werden mit der zusätzlichen „plus“-Kennzeichnung versehen.

Beispiel 1: Standardausstattung entspricht êê und Funktionsbereich Beleuchtung wurde ausgeführt ++ ergibt Ausstattungswert 2 Stern / 2 plus (êê / ++).

Beispiel 2: Komfortausstattung entspricht êêê und Funktionsbereich Sicherheit wurde ausgeführt ++ ergibt Ausstattungswert 3 Stern / 2 plus (êêê / ++).

3 Ausstattungswerte für eine konventionelle Elektroinstallation

Die den Ausstattungswerten zugeordneten Angaben für den Umfang der Elektroinstallation gelten für einzelne Räume und sind teilweise abhängig von der Raumgröße. Bei hiervon deutlich abweichender Raumgröße ist es sinnvoll, eine entsprechende Anpassung des Ausstattungsumfangs vorzunehmen.

Elektrische Anlagen in Wohngebäuden – Anforderungen

3.1 Mindestausstattungsumfang für Ausstattungswert 1 – Kennzeichnung

Beleuchtung Anzahl der Beleuchtungsanschlüsse

Beleuchtungsanschlüsse2112121211211111

Steckdosen, Anschlüsse

Anzahl der Steckdosen und Anschlüsse für Verbrauchsmittel

Steckdosen,allgemeina)3345684211212311

Steckdosenje1,20mArbeitsfläche21

SteckdosenfürIuKundRuK13b)35b)224

Kühlgerät,Gefriergerät11

Dunstabzug1

Abluftgerätc)11

Kommunikation Anzahl der Kommunikationsanschlüsse

Telefon-/Datenanschluss(IuK )11a)121121f)

Radio-/TV-/Datenanschluss(RuK )g)112a)11

Besondere Verbrauchsmittel Anzahl der Anschlüsse für besondere Verbrauchsmittel mit eigenem Stromkreis

Elektroherd1

Mikrowellenkochgerät/Dampfgarer1

Geschirrspülmaschine1

Waschmaschined)1111

Wäschetrocknerd)1111

Warmwassergeräte)111

LadeeinrichtungE-Mobilität1f)

Heizgeräte)1

Stromkreisver teiler, Beleuchtungs- und Steckdosenstromkreise, Hauskommunikationsanlage

Stromkreisver teilerinMehrraumwohnungenmindestensvierreihige, inEinraumwohnungenmindestensdreireihigeStromkreisver teiler

Wohnfläche der Wohnung in m2 Anzahl Stromkreise bis503

Beleuchtungs-undSteckdosenstromkreise (diezuvoraufgeführ teAnzahlanStromkreisen fürbesondereVerbrauchsmittelmusszusätzlich berücksichtigtwerden) über50bis754 über75bis1005 über100bis1256 über1257

HauskommunikationsanlageKlingeloderGong,TüröffnerundGegensprechanlage a)SofernNutzungsbereichezusammengefasstwerden,reduzier tsichdieAnzahljeNutzungsbereichum1. b)WerdenbeimZusammenlegenvonNutzungsbereichenIuK-undRuK-Anschlüssereduzier t,entfallenauchdiedazugehörigenSteckdosen. c)SoferneineEinzellüftungvorgesehenistBeifensterlosenBädernoderWC-RäumenistdieSchaltungüberdieAllgemeinbeleuchtungmitNachlaufvorzusehen. d)IneinerWohnungnurjeweilseinmaler forderlich. e)SoferndieHeizung/Warmwasser versorgungnichtaufandereWeiseer folgt f)SoferninderGarageeineLadeeinrichtungfürElektrostraßenfahrzeugeinstallier twird. g)RuK-AnschlüssekönneninAbhängigkeitvonderTechnologiedesNetzbetreibersfürRadio-/TV-VerbreitungauchwahlweisealsweitereIuK-Anschlüsse ausgeführ twerden.

3.2

Beleuchtungsanschlüsse3123233312222211

Steckdosen, Anschlüsse Anzahl der Steckdosen und Anschlüsse für Verbrauchsmittel

Steckdosen,allgemeina)358118118422326622

Steckdosenje1,20mArbeitsfläche31

SteckdosenfürIuKundRuK23b)48b)3661122

Kühlgerät,Gefriergerät21

Dunstabzug1

Abluftgerätc)11

Rollladenantriebe/SonnenschutzentsprechendderAnzahlderAntriebe

Kommunikation Anzahl der Kommunikationsanschlüsse

Telefon-/Datenanschluss(IuK )11a)1212211111f)

Radio-/TV-/Datenanschluss(RuK )g)11a)23a)11111

Besondere Verbrauchsmittel

Anzahl der Anschlüsse für besondere Verbrauchsmittel mit eigenem Stromkreis

Elektroherd1

Mikrowellenkochgerät/Dampfgarer1

Geschirrspülmaschine1

Waschmaschined)1111

Wäschetrocknerd)1111

Warmwassergeräte)111

Saunaheizgerätsoweitvorhanden/geplant

Whirlpoolsoweitvorhanden/geplant

LadeeinrichtungE-Mobilität1f)

Heizgeräte)1

Stromkreisver teiler, Beleuchtungs- und Steckdosenstromkreise, Hauskommunikationsanlage

Stromkreisver teiler dieGrößerichtetsichnachderAnzahldereinzubauendenBetriebsmittelzzglderReser veplätze, inMehrraumwohnungenmindestensvierreihige,inEinraumwohnungenmindestens dreireihigeStromkreisver teiler

Beleuchtungs-undSteckdosenstromkreise

(diezuvoraufgeführ teAnzahlanStromkreisen fürbesondereVerbrauchsmittelmusszusätzlich berücksichtigtwerden)

HauskommunikationsanlageKlingeloderGong,TüröffnerundGegensprechanlagemitmehrenWohnungssprechstellen a)SofernNutzungsbereichezusammengefasstwerden,reduzier tsichdieAnzahljeNutzungsbereichum1. b)WerdenbeimZusammenlegenvonNutzungsbereichenIuK-undRuK-Anschlüssereduzier t,entfallenauchdiedazugehörigenSteckdosen. c)SoferneineEinzellüftungvorgesehenistBeifensterlosenBädernoderWC-RäumenistdieSchaltungüberdieAllgemeinbeleuchtungmitNachlaufvorzusehen. d)IneinerWohnungnurjeweilseinmaler forderlich. e)SoferndieHeizung/Warmwasser versorgungnichtaufandereWeiseer folgt f)SoferninderGarageeineLadeeinrichtungfürElektrostraßenfahrzeugeinstallier twird. g)RuK-AnschlüssekönneninAbhängigkeitvonderTechnologiedesNetzbetreibersfürRadio-/TV-VerbreitungauchwahlweisealsweitereIuK-Anschlüsse ausgeführ twerden.

Elektrische Anlagen in Wohngebäuden – Anforderungen

3.3 Mindestausstattungsumfang für Ausstattungswert 3 – Kennzeichnung êêê

Beleuchtungsanschlüsse3234344322233211

Steckdosen, Anschlüsse Anzahl der Steckdosen und Anschlüsse für Verbrauchsmittel

Steckdosen,allgemeina)571013101312523438822

Steckdosenje1,20mArbeitsfläche31

SteckdosenfürIuKundRuK34b)812b)48832232

Kühlgerät,Gefriergerät21

Dunstabzug1

Abluftgerätc)11

Rollladenantriebe/SonnenschutzentsprechendderAnzahlderAntriebe

Kommunikation Anzahl der Kommunikationsanschlüsse

Telefon-/Datenanschluss(IuK )11a)12122111111f)

Radio-/TV-/Datenanschluss(RuK )g) 11a)23a)222111

Besondere Verbrauchsmittel

Anzahl der Anschlüsse für besondere Verbrauchsmittel mit eigenem Stromkreis

Elektroherd1

Mikrowellenkochgerät/Dampfgarer1

Geschirrspülmaschine1

Waschmaschined)1111

Wäschetrocknerd)1111

Warmwassergeräte)111

Saunaheizgerätsoweitvorhanden/geplant

Whirlpoolsoweitvorhanden/geplant

LadeeinrichtungE-Mobilität1f)

Heizgeräte)1

Stromkreisver teiler, Beleuchtungs- und Steckdosenstromkreise, Hauskommunikationsanlage

Stromkreisver teiler dieGrößerichtetsichnachderAnzahldereinzubauendenBetriebsmittelzzglderReser veplätze, inMehrraumwohnungenmindestensvierreihige,inEinraumwohnungenmindestens dreireihigeStromkreisver teiler

Beleuchtungs-undSteckdosenstromkreise (diezuvoraufgeführ teAnzahlanStromkreisen fürbesondereVerbrauchsmittelmusszusätzlich berücksichtigtwerden)

HauskommunikationsanlageKlingeloderGong,TüröffnerundGegensprechanlagemitmehrerenWohnungssprechstellen, Video-Türstationen,Gefahrenmeldeanlage a)SofernNutzungsbereichezusammengefasstwerden,reduzier tsichdieAnzahljeNutzungsbereichum1. b)WerdenbeimZusammenlegenvonNutzungsbereichenIuK-undRuK-Anschlüssereduzier t,entfallenauchdiedazugehörigenSteckdosen. c)SoferneineEinzellüftungvorgesehenistBeifensterlosenBädernoderWC-RäumenistdieSchaltungüberdieAllgemeinbeleuchtungmitNachlaufvorzusehen. d)IneinerWohnungnurjeweilseinmaler forderlich. e)SoferndieHeizung/Warmwasser versorgungnichtaufandereWeiseer folgt f)SoferninderGarageeineLadeeinrichtungfürElektrostraßenfahrzeugeinstallier twird. g)RuK-AnschlüssekönneninAbhängigkeitvonderTechnologiedesNetzbetreibersfürRadio-/TV-VerbreitungauchwahlweisealsweitereIuK-Anschlüsse ausgeführ twerden.

Elektrische Anlagen in Wohngebäuden – Anforderungen

4 plus-Ausstattungswerte für Gebäudesystemtechnik

Die Anwendung der Ausstattungswerte für die Gebäudesystemtechnik (plus-Ausstattungswerte) setzt voraus, dass die jeweiligen Ausstattungswerte für die konventionelle Elektroinstallation (siehe Abschnitt 3) ausgeführt werden. Abhängig von den gewählten plus-Ausstattungswerten umfasst die Vorbereitung für die Anwendung von Gebäudesystemtechnik nach DIN 18015-4 die Installation von Kommunikationsleitungen bzw. entsprechenden Elektroinstallationsrohren zur Nachinstallation von Kommunikationsleitungen für alle Funktionsbereiche gemäß nachstehender Tabelle.

Weiterhin ist die Auswahl eines Stromkreisverteilers mit ausreichendem Platz für die spätere Nachrüstung der gebäudesystemtechnischen Komponenten notwendig. Somit wird eine nachträgliche Installation von Funktionen der Gebäudesystemtechnik ohne großen Aufwand ermöglicht.

4.1

Ausstattungswert 1 plus –Kennzeichnung +

Für den Ausstattungswert 1 plus ist gefordert: die Vorbereitung für die Anwendung von Gebäudesystemtechnik nach DIN 18015-4 umzusetzen.

4.2 Ausstattungswert 2 plus –Kennzeichnung

++

Für den Ausstattungswert 2 plus ist gefordert:

– die Vorbereitung für die Anwendung von Gebäudesystemtechnik sowie

– zusätzlich die Funktionen für einen der nachstehenden Funktionsbereiche nach DIN 18015-4 umzusetzen.

4.3 Ausstattungswert 3 plus –Kennzeichnung +++

Für den Ausstattungswert 3 plus ist gefordert:

– die Vorbereitung für die Anwendung von Gebäudesystemtechnik sowie

– zusätzlich die Funktionen für mindestens zwei der nachstehenden Funktionsbereiche nach DIN 18015-4 umzusetzen.

Elektrische Anlagen in Wohngebäuden – Anforderungen

Ausstattungswer tRaum/Bereich

plus-Werte

Kennzeichnung

Funktionsbereich Beleuchtung, zusätzliche Schaltfunktionen

Kü che , Kü chenber eich Esszimmer -ber eich Wo hnzimmer, -ber eich Sc hlaf-, K inder -, Gä st ezimmer jew eils Ar beitszimmer, Ar beitsber eich BadWC-R aum Fr eisitz (T er ra sse ,B alkon, Lo gg ia)

Hauswir tschaf tsr aum Hobb yr aum Ab st ellr aum zur Wo hnung gehör ender Keller -/ Bo denr aum, Ga ra ge + ++ +++

Fl ur -, Dielenber eich mit Ra umlänge

SchaltenundSchaltstatusrückmelden•••••••••••••

DimmenundDimmwertrückmelden•••

Szene•••

Anwesenheits-/Bewegungsmeldung••••• schaltbareSteckdose/schaltbarerGerätestromkreis•••••

Funktionsbereich Sonnenschutz, Torsteuerung, Fensterantriebe

Auf/abfahren,Stopp••••••••••••

Positionanfahren••••••••••••

StatusPosition••••••••••••

Sperren•

Szene•••

Funktionsbereich Heizen, Lüften, Kühlen

Raumtemperaturregelung•••••••••••

Fenster-undTürüber wachungjeFensterundAußentürempfohlen

Bedar fsgesteuer teLüftung(CO2-/Feuchte -Sensor)•••••

Funktionsbereich Sicherheit

Rauch-undBrandmeldunggemäßVorschriftderBundesländerumsetzen

Zutrittskontrolle/Türkommunikation•

EinbruchmeldungÜberwachungjeFensterundAußentürempfohlen,BewegungsmelderjenachEr fordernis

Anwesenheitssimmulationistvorzusehen

Panikschaltung/Zentralschaltungistvorzusehen

Funktionsbereich Energiemanagement

DasEnergiemanagementüber wachtundsteuer tEnergiequellenundLastenderhaustechnischenAnlagen. DievorhandenenÜbergabezähler(Strom,Gas,Wasser,Fernwärme)sindeinzubinden.

Legende

• empfohleneFunktionen,beifreienFelderkönnendieFunktionenoptionalumgesetztwerden.

5 Dokumentation des Ausstattungsumfanges

Der Ausstattungsumfang sollte durch den Errichter der Anlage erfasst und in geeigneter Form dokumentiert werden. Die Dokumentation ist in einer mit dem Auftraggeber vereinbarten Form schriftlich oder elektronisch durchzuführen und den Bestandsplänen beizufügen. Ein Beispiel ist im Anhang D enthalten.

6 Hinweise zur Optimierung der Energienutzung durch zweckmäßige Elektroinstallation und Auswahl energiesparender Geräte

Zur Steigerung der Energieeffizienz eines Gebäudes können neben baulichen Maßnahmen auch elektroinstallationstechnische Maßnahmen beitragen. Folgende Aspekte sind dabei im Rahmen einer Umsetzung zu beachten:

Anwendungsbereich: Beleuchtung

Beleuchtungsanlagen sollten energiesparend ausgeführt werden und bedarfsorientiert nutzbar sein. Hierfür gibt es verschiedene technische Möglichkeiten. Bewegungsmelder und Präsenzmelder schalten die Beleuchtung z. B. in Fluren, Dielen, Treppenhäusern nur dann, wenn Personen sich dort aufhalten. Durch Dämmerungsschalter bzw. Zeitschaltuhren kann die Beleuchtung helligkeits- bzw. tageszeitabhängig gesteuert werden.

Energieeffiziente Lampen und Leuchten reduzieren den Energieverbrauch bei vergleichbarer Lichtausbeute.

Anwendungsbereich: Heizung

Mit einer Einzelraumtemperaturregelung ist es möglich, die Temperatur jedes Raumes an die individuelle Nutzung anzupassen und so den Heizwärmebedarf zu reduzieren. Abhängig vom verwendeten Heizungssystem kann es weiterhin sinnvoll sein, die Einzelraumtemperaturregelung mit Präsenzmeldern oder Fensterkontakten auszustatten. Hierzu sind die entsprechenden Leitungsanlagen und Anschlussstellen für den elektrischen Anschluss und die regeltechnischen Einrichtungen vorzusehen.

Anwendungsbereich: Wärmeschutz

– Zentrale oder dezentrale Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung reduzieren Lüftungswärmeverluste. Hierfür sind Leitungsanlagen und Anschlussstellen für den elektrischen Anschluss und die regeltechnischen Einrichtungen vorzusehen.

– Jalousien, Markisen und Rollläden können einen Raum vor Wärmeverlusten schützen. Durch eine elektrische Regelung wird eine kontinuierliche automatische Anpassung an die äußeren Bedingungen möglich. Dafür ist eine Leitungsinstallation zwischen den Bedien- und Automatisierungskomponenten sowie den elektrischen Antrieben notwendig.

Anwendungsbereich: Betriebsmittel

– Durch schaltbare Steckdosen lassen sich elektrische Betriebsmittel (bspw. TV-Geräte, Kaffeevollautomat) von der Versorgungsspannung trennen. Bereitschaftsverluste („Standby“-Verluste) können somit vermieden werden. Zur Abschaltung von Betriebsmitteln mit „Standby“Verlusten sollte daher immer mindestens eine Steckdose im Raum schaltbar ausgeführt werden.

Anwendungsbereich: Verbrauchsvisualisierung

Durch die Visualisierung des Verbrauchs kann eine Änderung im Nutzerverhalten zu Energieeinsparungen führen.

Weitere Hinweise:

Bei Vernetzung der Nutzungsbereiche durch eine Gebäudesystemtechnik lässt sich die Energieeffizienz steigern.

Anhang A zu Elektrische Anlagen in Wohngebäuden – Anforderungen

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