„Vieles wird sich ändern“

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VINSCHGER GESELLSCHAFT

VINSCHGAU - Die Telefonseelsorge der Caritas und der Südtiroler Vinzenzgemeinschaft ist ab sofort wieder unter der Telefonnummer 0471 052 052 rund um die Uhr erreichbar. Dies gilt auch für Sonn- und Feiertage. „Wir haben deutlich mehr Kontaktaufnahmen als sonst. Deshalb sind wir froh, dass wir jetzt wieder uneingeschränkt telefonisch für Menschen da sein können, die sich in einer schwierigen seelischen Situation befinden“, sagt Silvia Moser, die Leiterin der Telefonseelsorge. Weiterhin aufrecht bleibt auch die schriftliche Online-Beratung unter www. telefonseelsorge-online.bz.it. Die dominierenden Themen während der vergangenen Wochen waren Spannungen innerhalb der Familien und Partnerschaften, Konflikte zwischen Eltern und Kindern, aber auch Gefühle großer Einsamkeit und Verlassenheit bei älteren Menschen, Zukunftsängste, die Trauer von Hinterbliebenen, die ihre Angehörigen oder Freunde im Sterben nicht begleiten konnten, und das Fehlen von vertrauten Abschiedsritualen und Berührung. RED

Maiinschnölln

KORTSCH - Trotz der Corona-Krise ließen es sich eingefleischte Goaßlschnöller nicht nehmen, in mehreren Dörfern im Vinschgau den Brauch des Maiinschnöllns zu pflegen. Natürlich in gebotenem Abstand, was beim Goaßlschnölln ohnehin immer ratsam ist. Im Bild einige Schnöller beim Maiinschnölln am Unterdörferplatz in INGE Kortsch.

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DER VINSCHGER 16-17/20

Unterstützung für Familien in Naturns NATURNS - Naturns bietet als familienfreundliche Gemeinde bereits seit vielen Jahren verschiedenste Angebote zur Kleinkindbetreuung und zur Sommerbetreuung von Kindern im Kindergarten- und Grundschulalter an. Die Einschränkungen in Folge der Corona-Pandemie durch die Schließung der Bildungs- und Betreuungsstrukturen bis in den Herbst und die jetzt beginnenden schrittweisen Lockerungen auf dem Arbeitsmarkt und in der Wirtschaft machen eine gute außerfamiliäre Betreuung von Kindern und Jugendlichen erforderlich. Eine Umfrage an Familien und Vereine und Organisationen als Anbieter soll nun Planungssicherheit schaffen. „Aufgrund der veränderten Voraussetzungen hat sich auch der Bedarf an Betreuungsangeboten für viele Familien geändert. Von manchen wissen wir, dass ein erhöhter Bedarf da wäre, da beiZde Elternteile wieder arbeiten müssen und Urlaube zum Teil schon aufgebraucht werden mussten – andere Familien haben bereits rückgemeldet, dass sie keinen dringenden Bedarf mehr haben. Im Zentrum steht für uns

auch, dass unsere Kinder die für sie so wichtigen sozialen Kontakte nicht gänzlich verlieren,“ erklärt Familienreferentin Astrid Pichler den Hintergrund für die Erhebung, die sie gemeinsam mit Bildungsreferent Michael Ganthaler gestartet hat. Die entsprechenden Kriterien für die Betreuungsangebote werden derzeit vom Land Südtirol erarbeitet. Die Initiativen sollen besonders gefördert werden, die Gemeinden sollen soweit wie möglich Angebote mit Partnerorganisationen vor Ort umsetzen. „Es uns wichtig, einen aktuellen Überblick über den Bedarf an Kinderbetreuungsangeboten in Naturns einerseits und einem bereits bestehenden oder neu zu schaffenden Angebot andererseits zu erhalten, damit wir sehen, mit welchen Rahmenbedingungen wir als Gemeinde unterstützend

zur Seite stehen können,“ so Referent Ganthaler. Bei allen Angeboten müssen die Sicherheitsbestimmungen zum Schutz der Gesundheit eingehalten werden, was vor allen Dingen die räumlichen Rahmenbedingungen und die Gruppengrößen anbelangt. Naturns wird die Angebote sowohl finanziell als auch räumlich unterstützen und derzeit nicht genutzte Strukturen zur Verfügung stellen. Die Umfrage wird vom Kindergarten, vom Schulsprengel Naturns ebenso wie von den Familienorganisationen und Sport- und Kulturvereinen mitgetragen, die Rückmeldungen in der Gemeinde gesammelt. „Wir haben um Rückmeldung innerhalb 10. Mai gebeten, damit wir baldigst konkrete Daten haben, wie viele Angebotswochen erforderlich sind und für welche Altersstufen vom Kleinkindbis zum Mittelschulalter. Damit können wir gemeinsam mit den Organisationen und Vereinen das Angebotspaket schnüren, das laut unseren bisherigen Gesprächen sicher ein buntes Vielerlei sein wird,“ erklären Pichler und Ganthaler die nächsten Schritte. RED

„Amazia“ aus der Quarantäne in Wien WIEN/MATSCH - Das Coronavirus hat uns noch immer fest im Griff. Weltweit leben Millionen von Menschen in Quarantäne. Auch für Musiker, die es gewohnt sind, hautnah vor ihrem Publikum aufzutreten, ist die Corona-Zeit alles andere als leicht. Es fehlt der direkte Kontakt, es fehlt die Energie. „Ich höre den Applaus“, scherzte der Ziehorgelspieler und Komponist David Frank aus Matsch, als er am Abend des 24. April auf seinem Facebook-Profil ein kurzes Livekonzert gab. Gehört hat er den Applaus natürlich nicht, sondern nur gefühlt und auf dem Bildschirm in seiner 30 Quadratmeter großen Wohnung in Wien irgendwie nachempfunden. Dutzende Freunde und Liebhaber seiner Musik aus dem Vinschgau, weiteren Teilen Südtirol sowie aus dem Bundesland Tirol, aus Kärnten, der Schweiz und anderen Gebieten hatten sich zugeschaltet.

Foto: Franziska Heiß

Telefonseelsorge wieder rund um die Uhr erreichbar

Im Livestream spielte David Frank einige Stücke aus dem Debüt-Musikalbum „Amazia – Blues trifft Alpinfolk“, das er zusammen mit dem Gitarristen Martin Hauser (Zillertal), dem Klarinettisten Thomas Singer (Bezirk Kufstein) und anderen Musikfreunden aufgenommen hatte. Auch mit neuen Stücken, die er erst kürzlich geschrieben hat, überraschte der BOKU-Student das Publikum im Internet. „Es ist ungut, allein zu spielen, ohne das Publikum vor sich zu haben und ohne das Mitspielen von Martin und Thomas“,

sagte David. Es tue ihm sehr leid, dass etliche Konzerte, die für den Sommer geplant waren, abgesagt werden mussten, und hoffe, dass im Hochsommer und Herbst doch noch einige Konzerte möglich sein werden. Unter anderem das geplante Sommernachtskonzert auf der Sesvannahütte Ende August mit dem Fingerstylegitarrist Marc Perin aus dem Pustertal. Zur Corona-Krise selbst meinte der junge Musiker: „Ich bin gespannt, wie sich die Gesellschaft durch die Pandemie und die daraus resultierenden Maßnahmen verändern wird.“ Für ihn gilt: „Durch die Krise lerne ich wieder mehr alltägliche Dinge zu schätzen“. Informationen zu David Frank, zu seinem grenzüberschreitenden Musikprojekt und zum Album „Amazia“ gibt es im Internet (davidfrank-musik. com; E-Mail: info@davidfrankmusik.com und auf Facebook). SEPP


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