Zum Nachahmen empfohlen

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VINSCHGER GESELLSCHAFT

Unternehmer werden, Unternehmer sein „Wir wollten ihn haben“, den erfolgreichen Unternehmer Heiner Oberrauch

Podiumsdiskussion mit Karolin Silgoner, Mathias De Stefani, Heiner Oberrauch, Jacqueline Hofer und Samuel Lageder (v.l.) MALS - In seiner Begrüßung erinnerte Werner Oberthaler, Direktor des Oberschulzentrums Mals (OSZM), dass mehrere Lehrer gleichzeitig die Absicht hatten, den Präsidenten der Oberalp-Group und Präsidenten des Unternehmerverbandes Südtirol Heiner Oberrauch nach Mals einzuladen. Zur allgemeinen Belustigung fasste Deutschlehrer Thomas Strobl salopp zusammen: „Wir wollten ihn haben“. Dann stand der erfolgreiche Unternehmer tatsächlich vor den Abschlussklassen der Fachoberschule für Wirtschaft (Fowi), des Sozialgymnasiums (Sogym), der Sportoberschule und der Fowi-Richtung mit Schwerpunkt Sportspiele. Flankiert von den Moderatoren Eva Theiner und Lukas Bochet (5A Fowi) sprach der Unternehmer Klartext. Fast jeder Satz erlaubte einen Blick in die nicht so selbstverständliche Unternehmensphilosophie des Heiner Oberrauch, der im MaturaAlter keine Hochschule besuchte,

was man sich in solchen Zeiten wünsche: den Fitness-Gedanken, die Gesundheit, den Körperkult, den Kick in Sicherheit und das Tourengehen. Mit der Frage: Wer ist der Chef? kam er auf das Verhältnis Chef, Mitarbeiter, Kunde zu sprechen und nannte es den größten Fehler, Gewinn machen zu wollen. Gewinn sei nur die Konsequenz aus dem Handeln. Auf Vertrauen gebaut Viel wichtiger sei die Leidenschaft, Er blendete eine Graphik seines die Begeisterung, die auch der Firmenimperiums ein mit über 800 Kunde spüre. Damit kam er auf Angestellten in 236 Geschäften acht wichtige Unternehmergrundweltweit und fragte: „Wie kann sätze zu sprechen: Begeisterung, man das kontrollieren?“ Er gab positiv bleiben, einzigartig sein, sich selbst die Antwort: „Das kann Mut haben, Verantwortung überman nicht kontrollieren, man kann nehmen auf ethischen Grundlagen, nur Vertrauen schenken. Es gibt gemeinsam schwitzen, in großen nur 100% oder gar kein Vertrau- Zeiträumen denken, aber schnell en. Unser Unternehmen ist auf und entschlossen handeln und gegenseitige Großzügigkeit auf- führen. Passend dazu blendete gebaut.“ Man sei Corona-Gewinner. Oberrauch Gebirgslandschaften In Zeiten von Krisen wollen die und Bergsportbilder ein. Menschen zurück zur Natur. Der Bergsport und die dazu passenden Es muss anders werden Produkte würden alles enthalten, Dem Referat folgte eine Podiumsdiskussion mit Heiner Oberrauch und den Schülern Mathias De Stefani (4A Fowi), der Skifahrerin Karolin Silgoner (5B Sport), Jacqueline Hofer (5B Sozialgymnasium) und dem Fußballer Samuel Lageder (5B Fowi). Es wurden alle drängenden und dringenden Themen in in Zeiten von Pandemie und Klimawandel angesprochen. Es ging um die Heinrich Oberrauch: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.“

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sondern seine Leidenschaft für die Berge, fürs Wandern, Bergsteigen und Skitourengehen zur Grundlage seines Unternehmens machte. „Mein Bruder und ich waren beide in der Jugendarbeit tätig. Wir haben früh gelernt, mit Menschen umzugehen und Menschen zu führen“, erklärte Oberrauch.

Heiner Oberrauch

Zukunft des Unternehmerstandortes Südtirol auch im Zeichen des Konsumverzichts, des Fachkräftemangels, der Ressourcenknappheit und der Elektromobilität. Oberrauch hatte auch praktische Tipps parat für jene Schüler, die nach der Reifeprüfung beabsichtigen, in die Arbeitswelt einzusteigen. „Ihr habt ein Luxusproblem“, stellte der Unternehmer fest. „An Arbeitsplätzen besteht kein Mangel. Ihr könnt euch die Betriebe aussuchen.“ Wichtig sei, beim Bewerbungsgespräch auch Fragen zu stellen. Wer fragt, der führt, sei ein wichtiger Satz. Das Thema Wachstum bildete den Abschluss der spannenden zwei Stunden in der Aula Magna des OSZ Mals. „Jeder will wachsen, jeder will Spuren hinterlassen“, gab Oberrauch zu bedenken. „Die Frage wird sein, wo wollen wir wachsen. Sicher nicht in der Anhäufung von materiellen Gütern.“ GÜNTHER SCHÖPF


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