Die Wertschätzung steigt

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Auch an diese Kinder verteilten Gottfried Gurschler (im Hintergrund) und Albert Gruber Sachspenden.

Gottfried Gurschler mit zwei der drei Halbwaisen, denen er zusammen mit Albert Gruber auch in Zukunft helfen möchte; rechts die Frau, die als Kontaktperson für die Hilfsaktion fungiert.

Trekken und helfen Berührende Begegnungen im nepalesischen Erdbebengebiet NEPAL/SCHNALS - Mit Rucksäcken, die jeweils 49 Kilogramm wogen und die vor allem mit Hilfsgütern für Kinder vollgepackt waren, sowie mit Spendengeldern flogen Gottfried Gurschler aus Schnals und Albert Gruber aus Brixen am 23. März von Mailand nach Kathmandu. Die nepalesische Hauptstadt war der Ausgangspunkt für abenteuerliche Fahrten, Wanderungen und Trekkingtouren, die Gottfried und Albert in Nepal unternahmen und bei denen sie zusätzlich dazu immer noch ein weiteres, wichtigeres Ziel verfolgten: notleidenden Menschen, vor allem Kindern, zu helfen. Die erste Wanderung führte sie nach einer 11-stündigen Jeep-Fahrt von Phaplu nach Lura. „Wir haben uns dort mit der Dorfgemeinschaft getroffen, um bereits laufende Hilfsprojekte zu begutachten, und zwar die Trinkwasserversorgung und den Bau eines Hauses“, erzählt Gottfried. In einer Baracke in Lura habe er eine junge Familie kennengelernt: „Die berührende Begegnung, vor allem mit zwei kleinen Kindern, hat mich in der Absicht ermutigt, sie dahingehend zu unterstützen, dass sie in Zukunft einmal imstande sein werden, sich eine Existenz aufzubauen.“ Nicht nur abenteuerlich, sondern auch gefährlich war wenige Tage nachher die Fahrt von Kathmandu nach Shyabur, von wo aus Gottfried und Albert eine Trekking-Tour unternahmen, die sie unter anderem nach Langtang führte. In ihren Rucksäcken tru-

gen sie Kleider und Schuhe mit, die vor allem für Kinder bestimmt waren. Zeitweise wurden die zwei Südtiroler auch von Trägern begleitet. Während der mehrtätigen Tour unternahm Gottfried im Alleingang eine Wanderung im Hochgebirge, wobei der Wildtierliebhaber neben Yaks und nepalesischen Bergziegen endlich auch jene Tiere beobachten konnte, nach denen er sich lange gesehnt hatte: Blauschafe. Unvergesslich für Gottfried und Albert bleiben die Eindrücke, die sie in Langtang gewonnen haben. „Wir erleben ein von den Naturgewalten zerstörtes Dorf“, schreibt Gottfried in sein Tagebuch. Ihrem Gastgeber, der sein Haus ebenfalls verloren hatte, übergeben sie einen Spendenbetrag für den Wiederaufbau. Es war am 25. April 2015, als die Erde rings um Langtang bebte. Gottfried: „Von den Wänden der 5.000 bis 6.000 Meter hohen Berge brachen Eis-, Schnee und Felsmassen ab. Es bildete sich eine mächtige Lawine, deren Druckwelle im Umkreis von 7 bis 8 Kilometern alles zerstörte. Über 400 Menschen starben bei dieser Katastrophe.“ Zurück in Shyabur macht sich Gottfried auf den Weg, die bis dahin noch verbliebenen Sachgüter und Geldspenden zu verteilen. Besonders betroffen ist er von der Begegnung mit drei Kindern, deren Mutter beim Erdbeben das Leben verloren hatte und deren Vater im Krankenhaus lag. Am Tag danach sucht Gottfried die Halbwaisen

zusammen mit Albert erneut auf: „Ihr Schicksal berührt uns und wir beschließen, die verbliebenen Spenden ihnen zukommen zu lassen.“ Großen Dank zollen die Beiden all jenen Menschen in Südtirol, die ihnen Sach- oder Geldspenden mit auf den Weg gegeben hatten. Für 2019 steht

die Everest-Trekking-Tour auf dem Programm und 2020 geht es wieder nach Nordindien, wo Gottfried sein Patenkind Chemej, ein Flüchtlingskind aus Nepal, wiedersehen wird. SEPP

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