Union Euroéenne A-I_Europa in 12 Lektionnen

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Europa in 12 Lektionen

Das Durchschnittniveau der Zölle auf Industrieeinfuhren in die Europäische Union liegt unter 5 %. Die EU und ihre Handelspartner in der Welt haben sich auf neue Regeln für den Handel im Dienstleistungsund Agrarbereich geeinigt. Die Diskussionen über landwirtschaftliche Themen haben gezeigt, dass die Erzeuger diesseits und jenseits des Atlantiks unterschiedliche Auffassungen vertreten. Nur weil die EU sich in diesen Gesprächen einig zeigte, konnte sie den Standpunkt ihrer Mitgliedstaaten wirksam verteidigen.

gen neu definieren. Die euro-amerikanische Zusammenarbeit braucht neue Ziele. Die Alliierten müssen zusammenarbeiten, um neue Gefahren zu bewältigen: Verbreitung von Atomwaffen, internationaler Terrorismus, internationales Verbrechen wie Drogenhandel usw. Im Bereich Handel und Investitionen ist die Europäische Union der wichtigste Partner der Vereinigten Staaten und der einzige, zu dem sie stabile Beziehungen unterhalten. Allerdings muss Europa einer gewissen Tendenz im US-Kongress zu einseitigen Maßnahmen entgegengetreten, die Europas globalen Interessen zuwiderlaufen können.

Die EU ist ein einheitlicher Handelsblock mit 380 Millionen Verbrauchern (nahezu eine halbe Milliarde nach der Erweiterung) und einem relativ hohen Durchschnittseinkommen. Daher ist sie ein sehr attraktiver Markt für die Ausfuhren anderer Länder. Die EU kann diesen Einfluss nutzen, um ihre Handelspartner davon zu überzeugen, sich an die Regeln zu halten, die einen gesunden Wettbewerb und einen fairen und gleichberechtigten Zugang zu den jeweiligen Märkten gewährleisten.

Beziehungen zwischen der EU und den Mittelmeerländern In unmittelbarer Nähe zu Europa, an der Südküste des Mittelmeers, liegen Länder, die mit der EU historisch und kulturell verbunden sind. Zwischen beiden Regionen fanden starke Wanderungsbewegungen statt, die auch in Zukunft anhalten dürften. Deshalb sind diese Länder wichtige Partner der EU, die sich von jeher um eine regionale Eingliederung des Mittelmeerraums bemüht.

Ein wichtiger Partner in einer industrialisierten Welt

Die Mittelmeernachbarn der EU gehörten zu den ersten, die besondere Wirtschafts- und Handelsbeziehungen mit der Europäischen Union eingingen. Im November 1995 fand in Barcelona eine Konferenz statt, an der alle EU-Mitgliedstaaten und die Mittelmeeranrainerstaaten (mit Ausnahme Libyens, Albaniens und der Länder des ehemaligen Jugoslawien) teilnahmen. Diese Konferenz war Grundlage für eine neue EU-Mittelmeerpartnerschaft mit folgenden Schwerpunkten:

Aus Sicht der Vereinigten Staaten ist das nun entstehende neue Europa ein Verbündeter, der für die gleichen Werte steht, allerdings auch ein Wettbewerber in den Bereichen Handel und Technik. Das atlantische Bündnis zwischen den USA und vielen EU-Ländern hat dazu beigetragen, die Folgen der transatlantischen Handelsstreitigkeiten in den Bereichen landwirtschaftliche Erzeugnisse, Stahl sowie Luft- und Raumfahrtindustrie abzuschwächen.

• Politischer Dialog zwischen den Teilnehmerländern und eine Sicherheitspartnerschaft, die insbesondere auf Rüstungskontrollmechanismen und dem Konzept der friedlichen Beilegung von Konflikten beruht;

Am Ende des 20. Jahrhunderts haben dramatische Ereignisse - insbesondere das Ende des Kalten Krieges - die internationale Politik verändert. Unter den neuen Gegebenheiten müssen die NATO-Mitglieder ihre Beziehun-

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