Buch 50 jahre komplett teil 2

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Führung übernahm der damalige Bataillonskommandeur des Panzeraufklärungsbataillons 6 Oberstleutnant Jörg Lohmann. Er sollte bereits 15 Monate nach Rückkehr aus diesem ersten Bosnien-Einsatz auch den ersten Kosovo-Einsatz des Bataillons führen. Die Eutiner Kompaniechefs waren Major Stefan Klos, sowie die Hauptleute Stefan Fritzsche und Konstantin Bellini, die Kompaniefeldwebel Oberstabsfeldwebel Gerhard Kuchel und die Hauptfeldwebel Erich Nippa und Reinhard Marsen. Während der umfassenden Vorausbildung für den SFOR-Einsatz, unter anderem auf den Truppenübungsplätzen in Klietz und Lehnin sowie im VN-Ausbildungszentrum Hammelburg, stachen immer wieder die Klasse und das Engagement des Unteroffizierkorps des Bataillons hervor. Dabei galt es unter der Führung des S3-Stabsoffiziers Major Klaus Kühl neue Wege bei der Ausbildung zu beschreiten. Um den hohen Ausbildungsanforderungen gerecht zu werden, bewies man Einfallsreichtum und rekrutierte den einen oder anderen Soldaten der Marine-Sicherungstruppe als Luchs-Fahrer. Den befürchteten Spannungen zwischen ‚Goldgelben’ und ‚Grünen’ wurde früh durch mehrere gemeinsame Veranstaltungen beider Führerkorps entgegengewirkt. Gleichzeitig bewirkte die damalige Brisanz des Bosnien-Einsatzes ein vermehrtes Medieninteresse und ließ das Bataillon häufig bereits im Vorfeld in den Mittelpunkt regionaler Berichterstattung rücken. Dass der erste Auslandseinsatz des Bataillons in Bosnien keine Übung war, wurde auch dem Letzten bewusst, als er auf dem Schlossplatz von der Stadt Eutin und zahlreichen Vertretern der Patengemeinden verabschiedet wurde. Mit Respekt und einem flauen Gefühl im Magen erreichten Anfang Dezember 1997 die ersten Soldaten über Tuzla das Feldlager, das so genannte ‚Camp CNE CARREAU’ in Rajlovac, einem Vorort Sarajewos. Unverzüglich nach der Übernahme vom Vorgängerkontingent begann ihr Auftrag, dessen wesentlicher Inhalt, neben allgemeinen Sicherungs- und Schutzaufgaben, die Präsenz im Raum und Unterstützung des Wiederaufbaus, die Patrouillentätigkeit war. Zusätzlich wurden sie zur Überwachung der Ausbildungstätigkeiten der bosnischen Armee eingesetzt. Für die Eutiner Aufklärer hieß es nun, sich zwischen einsatzerfahrenen französischen Soldaten zu beweisen. Permanent ‚Klar zum Gefecht’ ging es jeden Tag auf Patrouille, um anschließend einige Stunden Schlaf in den damals noch unbe- Gemischte Patrouille am Fuße des Berges Igman 89


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