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Aktuelles
from Tribüne#252
by Paul
Turnen: Elli Schmidt ist im Alter von 100 Jahren gestorben / Gründerin der Frauenabteilung beim TSV Birkenau / Auch in Weinheim aktiv
In einer Berliner Klinik ist Elli Schmidt jetzt verstorben, vier Monate nach ihrem 100. Geburtstag. In Birkenau ist sie als Gründerin und Leiterin der TSV-Frauenabteilung im Turnen in Erinnerung, in Weinheim als Sportlehrerin am heutigen Werner-Heisenberg-Gymnasium, als Turn- und Gymnastikpädagogin bei der TSG 1862 Weinheim und als Trainerin der ersten „Blüten“-Garde.
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In den mitteldeutschen Zeitungen und auf der Homepage der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg erinnerten Nachrufe an das „Turn-Wunderkind“ Elli Rosemann, das im ehemaligen Wohnhaus von „Turnvater“ Friedrich Ludwig Jahn in Freyburg an der Unstrut aufwuchs. Vater Heinrich Rosemann war Verwalter der von der Deutschen Turnerschaft im Jahnhaus betriebenen Jugendherberge und Turnwart im damaligen Freyburger Turnerbund.
Als Turnerfamilie wurden Heinrich Rosemann, seine Frau Minna und ihre hochtalentierten Kinder Heinz und Elli mit einem Programm voller turnerischer Höchstleistungen zu einer Sensation. Als Vierjährige machte die kleine Elli auf der Hand ihres Vaters einen makellosen Kopfstand, und als Siebenjährige drehte sie auf einem in Chemnitz eigens für sie gefertigten Spezialreck Riesenfelgen wie die Männer. Das wurde der Deutschen Turnerschaft zu viel und sie verbot Heinrich Rosemann, seine Tochter zu Höchstleistungen zu trainieren. Mit 14 Jahren erst durfte Elli wieder an die Geräte, sie trainierte mit den besten deutschen Turnerinnen für die Olympischen Sommerspiele 1936 in Berlin, durfte aber als 16-Jährige noch nicht daran teilnehmen. Der Zweite Weltkrieg nahm ihr die Chance, 1940 in Tokio eine Medaille zu gewinnen. Ein glänzender Studienabschluss und herausragende Leistungen führten Elli Schmidt-Rosemann nach Kriegsende in die Nationalriege der DDR und als Dozentin für Geräteturnen an die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Bei einem Turnwettkampf der Riegen der TSG 1862 Weinheim und der Hochschul-Sportgemeinschaft Halle 1955 in Halle fanden die Schmidts Weinheimer Unterstützer für ihre Fluchtpläne, 1956 kamen sie in Weinheim an – und das Gymnasium hatte eine hervorragende Sportlehrerin, die dem Kollegium bis 1974 angehörte. Ihr Heim schufen sich Elli und Rolf Schmidt in Birkenau. Nach dem Tod ihres Mannes zog Elli Schmidt nach Berlin, fand in Mariendorf eine neue Heimat und unterstrich die enge Verbundenheit mit Freyburg, der Stadt ihrer Kindheit, durch die Übergabe zahlreicher Dokumente aus ihrem Besitz an das Jahnmuseum.
Quelle: WN/OZ aus 08/2020
Elli Schmidt im Jahr 2011 bei einem Besuch im Jahnmuseum in Freyburg an der Unstrut.
Es bedinden sich im einstigen Wohnhaus des „Turnvaters“. Bilder: Torsten Biel/Privat


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