Nr. 140, Nov 11

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Sieben Medaillen, vier Weltmeistertitel und zahlreiche weitere Spitzenklassierungen: das war die hervorragende Bilanz der Schweizer an den Para-CyclingWeltmeisterschaften in Roskilde (Dänemark). In der zehnköpfigen Delegation überragten Ursula Schwaller (Düdingen) und Jean-Marc Berset (Bulle). Sie siegten zum zweiten Mal in Folge sowohl im Einzel-Zeitfahren als auch im Strassenrennen. Zudem holten sie, zusammen mit Franz Nietlispach (Zeiningen), im Staffelwettbewerb noch eine Silbermedaille. Schwaller und Berset bewegten sich – in ihren Kategorien – sozusagen in einer eigenen Klasse. Jedenfalls war die Gegnerschaft nie in der Lage, ihnen die Titel ernsthaft streitig zu machen. Sandra Graf (Gais) hingegen fuhr denkbar knapp an ihrer ersten Goldmedaille vorbei. Im Strassenrennen unterlag sie der Amerikanerin Monica Bascio erst auf dem allerletzten Meter, nachdem sie schon das Zeitfahren als Zweite beendet hatte. Wenig Glück in entscheidenden Momenten hatten auch Lukas Weber (Zürich), GesamtweltcupSieger, und Heinz Frei (Etziken). Beide verpassten einen Platz auf dem Podium in der Prüfung gegen die Uhr und im Strassenrennen nur um Weniges.

Foto: Christian Rocha

Schweizer glänzten …

Die Schweizer Medaillengewinner. Sandra Graf, Jean-Marc Berset, Ursula Schwaller und Franz Nietlispach (v. l.).

… und scheiterten

Doppel-Doppelsieg Die Rollstuhl-Rennen beim Marathon in Berlin (Deutschland) waren fest in Schweizer Hand. Sowohl im Feld der Frauen als auch in demjenigen der Männer gab es je einen Doppelerfolg. Hier gewann Edith Hunkeler (Dagmersellen) mit geringem Vorsprung auf Sandra Graf (Gais), wobei beide gleichzeitig die A-Limite für die Paralympics 2012 erfüllten. Dort war es Marcel Hug (Nottwil), der Altmeister Heinz Frei (Etziken) im Endspurt bezwang. In Chicago (USA) belegte Frei, einziger Schweizer am Start, ebenfalls den zweiten Platz, diesmal hinter Kurt Fearnley (Australien). Schnellste Frau war die Amerikanerin Tatyana McFadden.

Eher unerfreulich verliefen die Europameisterschaften im Rollstuhl-Rugby und im RollstuhlBasketball. An beiden Turnieren mussten sich die Schweizer mit weniger als erhofft begnügen. Einige Ernüchterung machte sich vor allem unter den Rollstuhl-Rugby-Spielern breit. Denn sie hatten sich für die Heim-EM in Nottwil besonders viel vorgenommen. Man wollte, wenn möglich, unter die ersten Vier kommen und sich damit für die Paralympics 2012 qualifizieren. Zwar starteten die Schweizer mit einem Erfolg über Irland und besiegten später die höher eingestuften Polen.

Dem standen jedoch drei Niederlagen gegenüber, womit die Chancen auf einen Spitzenplatz nach der Vorrunde dahin waren. Mit Platz 10 unter 12 Nationen verpassten die Gastgeber sogar ihr Minimalziel (Rang 7). Den Titel holte sich Schweden, das sich im Final gegen Grossbritannien durchsetzte. Bronze gewann Belgien. Andere Ambitionen hatten die Rollstuhl-Basketballer bei der Europameisterschaft der A-Division in Nazareth (Israel). Sie waren von Anfang an darauf eingestellt, den Abstieg zu verhindern. Das Vorhaben misslang jedoch. In sieben Partien bekamen die Schweizer ihre Limiten deutlich aufgezeigt und verliessen das Spielfeld sieben Mal als Verlierer. Als 12. und Letzte müssen sie, zusammen mit Frankreich, wieder in die B-Division zurück. Europameister wurde Grossbritannien, gefolgt von Deutschland, Spanien und Polen. Ziel verpasst. Das Schweizer RollstuhlRugby-Team (in Weiss) siegte zum Auftakt gegen Irland, belegte am Schluss aber nur Platz 10.

Paraplegie, November 2011 |

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