P Stadtkulturmagazin - Ausgabe 26

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Die Aktion „Ich kauf per Rad“

Rad“-Organisatoren vor: 4.598 Euro (Fußgänger und Radler) im Vergleich zu 1.984 Euro (Autofahrer). Um diese Tendenz weiter auszubauen, haben sich gleich vier Institutionen zusammengeschlossen und ein ehrenamtliches Projektteam gegründet: Neben dem Verein Innovative Verkehrssysteme Darmstadt (IVDA) und dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club Darmstadt (ADFC) beteiligen sich auch der Ortsverband des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) und der Kreisverband von Bündnis 90 – Die Grünen an der Aktion „Ich kauf per Rad“.

Und was haben Weidner und seine Kollegen nun konkret vor? Auf der gleichnamigen Projekt-Webseite kann sich jeder genervte StellplatzSuchende eine „Feedbackkarte“ ausdrucken. „Auf dieser sollen die Kunden Lob und Kritik äußern und sie direkt an die einzelnen Läden Feedbackkarte im Einsatz verteilen“, erklärt Weidner. KonstrukZiel der Aktion ist es, das Schatten- tive Kritik sei für alle Beteiligten absolut positiv: „Der Handel erfährt, dasein der Radfahrer zu beenden ob er etwas ändern sollte – und der und mehr professionelle Fahrradparkplätze in den Einkaufsstraßen Kunde hat endlich seinen Fahrradzu installieren. „Den Einzelhändlern parkplatz.“ fehlt noch das Verständnis dafür, dass die Radfahrer einen wichtigen Neben den Karten können Kunden bis Anfang August auch direkt auf Anteil des Umsatzes ausmachen“, der Projekt-Webseite positive und bemängelt der 28-Jährige. Eine negative Beispiele nennen. Danach Bürgerbefragung der Stadt Darmstadt aus diesem Jahr stützt seine wertet eine Jury die Ergebnisse aus, These: Jeden fünften Weg Richtung schaut sich die am besten bewerteten Unternehmen / Läden an und Einkauf oder Innenstadt legen die kürt im Rahmen einer UmweltinforHeiner auf ihrem Rad zurück. Pro mationsbörse am Samstag, dem Einkauf lasse jeder Autofahrer durchschnittlich zwar mehr Geld in 21. August, den Sieger. Jeder, der sich den Geschäften, allerdings würden online an der Bewertung beteiligt, aufs ganze Jahr gerechnet Fußgän- nimmt automatisch an einer Verloger und Radfahrer zusammen mehr sung teil, deren Hauptgewinn ein ausgeben, rechnen die „Ich kauf per Spezialfahrrad eines Sponsors ist.

Entstanden ist die Aktion vor gut einem Jahr nach der Veranstaltung „bike meets business“, die Unternehmen und Einzelhandel die Bedeutung des Radverkehrs deutlich machen sollte. Aufgrund der damals enttäuschenden Teilnehmerzahl hat das Projektteam seine Herangehensweise verändert: „Wir wollen die Leute nicht mehr missionieren“, sagt Felix Weidner selbstkritisch. So sei man zum Beispiel auf die Idee gekommen, die Kunden der Einzelhändler und Unternehmen einfach und direkt aussprechen zu lassen, was sie stört. Am 12. Juni dieses Jahres wurde bereits ein Aktionstag veranstaltet, um möglichst viel Aufmerksamkeit für „Ich kauf per Rad“ zu generieren. Auf einem „Markt der Möglichkeiten“, wie es der gebürtige Hamburger nennt, konnten Passanten unter anderem ihr Fahrrad checken und es von einer Spezial-Waschanlage reinigen lassen, ein ElektroBike testfahren und sich über das Projekt informieren. Ort des Geschehens war passender Weise der Friedensplatz zwischen „Langem Lui“ und Schloss. Autos dürfen dort nicht fahren. Aber Fahrräder! (Jan-Kristian Jessen) www.ich-kauf-per-rad.de

Fahrrad-Waschanlage

Gestaltung: Jenni Köcher, Fotos: Stefan Opitz

Ein Paradies für Fahrradfahrer ist Darmstadt nicht. Dabei müsste es eigentlich so sein, erreicht man mit seinem Rad die Innenstadt doch genauso schnell wie mit dem Auto – und muss dabei meist nicht einmal bergauf in die Pedale treten. „Wenn ich aber zum fünfzigsten Mal am Luisenplatz keinen Stellplatz finde, läuft etwas falsch“, sagt Felix Weidner, Mit-Initiator der Aktion „Ich kauf per Rad“.


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