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Das literarische Darmstadt 34
Guerilleros während der Diktatur in der 1970er-Jahren erzählt Guiomar de Grammont in ihrem Roman „Palavras Cruzadas“ (in der deutschen Übersetzung „Die Schatten von Araguaia“), aus dem die Autorin ab 20 Uhr im Agora am Ostbahnhof liest.
Montag, 17. Oktober
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Wenn der auf den Ehemann eifersüchtige Liebhaber kastrierten Kreuzfahrt-Touristen und verstorbenen Klassentreffen-Teilnehmende begegnet, dann hat Rafik Schami für seine Geschichten wieder fantasievoll sein Garn gesponnen. Ab 19.30 Uhr stellt der Berliner Erzähler in der Stadtkirche seinen neuen Band „Mein Sternzeichen ist der Regenbogen“ vor.
Dienstag, 18. Oktober
„Unsterblich sind nur die anderen“ erkennen Iva und Malin, als sie an Bord einer Atlantikfähre nach ihren vermissten Freunden fahnden. Aus ihrem neuen Roman liest Simone Buchholz ab 19.30 Uhr in der Bessunger Knabenschule.
„Die Erweiterung“ der Europäischen Union verbindet und entzweit zwei polnische Brüder im neuen Roman von Robert Menasse, den der österreichische Schriftsteller ab 19.30 Uhr in der Stadtkirche vorstellt.
Mittwoch, 19. Oktober
„Ausgemustert“ aus der eigenen Wohnung und von den Kindern in das nahegelegene Altersheim geschickt? Nicht mit der 68-jährigen Mutter im neuen Roman von Susanne Fröhlich, die ihre Protagonistin reisend selbst über ihren letzten Wohnsitz bestimmen lässt. Was diese unterwegs erlebt, erzählt die Moderatorin und Schriftstellerin in ihrer Humoreske, aus der sie ab 19.30 Uhr in der Römerhalle in Dieburg liest.
Donnerstag, 20. Oktober
„Texte, Texte, neun Jahrzehnte lang Texte“ – unter diesem Motto liest auf Einladung der Literaturinitiative der „Darmstädter Dichter“ Fritz Deppert ab 19.30 Uhr im Künstlerkeller im Schloss aus seinen zahlreichen Gedichten, Anekdoten und Romanen.
Samstag, 22. Oktober
Mit „Time out of Mind“ beginnt 1997 der „Aufstieg eines Altmeisters“: Jochen Markwort stellt die Songs des modernen Klassikers von Bob Dylan in seiner Monografie und ab 18 Uhr in der Weinspirale vor. Scherz, Satire, kleine Dramen, große Reden: Bei der Dichterschlacht ist wieder alles möglich. Moderiert von Finn Holitzka buhlen ab 20 Uhr acht Bühnendichter:innen in der Centralstation um die Gunst des Publikums bei einem der ältesten Poetry Slams der Republik.
Montag, 24. Oktober
Beim „Debütantenball“ präsentiert das Literaturhaus in der Centralstation ab 19.30 Uhr wieder zwei Erstlingswerke: In „Lento Violento“ zitiert Maria Muhar den italienischen Eurodance, um damit auch die Jugend der 90er-Jahre zu skizzieren. „Ist hier das Jenseits, fragt das Schwein“ glücksuchend seinen Mitbewohner im absurd-komischen Roman von Noemi Somalvico.
Dienstag, 25. Oktober
„Der betrunkene Berg“ wird für einen Orientierungslosen beinahe zum Verhängnis, eine geschlossene Buchhandlung in der Winterpause zum Ort der Erholung und der Erinnerung. Ob die Buchhändlerin Katharina dem gescheiterten Lebensmüden andere Auswege ermöglicht, erfahren wir im Roman von Heinrich Steinfest, aus dem der Maler und Autor ab 19.30 Uhr in der Stadtkirche liest.
Fred wird von Urugay in die Türkei abberufen und muss dort zwischen neuen Staats- und auch privaten Affären bestehen. Wie die Konsulin stellvertretend für ein ganzes Land aktuelle Regierungsaufträge umsetzt, für große Ideen einstehen muss und privat Land und Leute kennenlernt, beschreibt Lucy Fricke in ihrem neuen Roman „Die Diplomatin“, aus dem sie ab 19.30 Uhr in der Bücherinsel in Dieburg liest.
Mittwoch, 26. Oktober
Aus ihrem Roman über den beharrlichen Dienst im Schatten der großen Politik, den „Die Diplomatin“ erfüllt, liest Lucy Fricke auch am darauffolgenden Abend ab 19.30 Uhr in der Stadtkirche in Darmstadt.
Win! Win!
— Das P verlost 2 x 2 Tickets für die Lesung von Paulina Stulin am 11. Oktober in der Centralstation – online auf p-stadtkultur.de.
Freundschaft, Fortschritt und Verrat
Unsere Theater-Tipps im Oktober
AUSWAHL + TEXTE: LEA SPILL | FOTO: TU DARMSTADT SCHAUSPIELSTUDIO („BUNBURY“)
1 Freudensprünge im Staatstheater
Dance like everyone is watching you: Trotz seines Jobs in einem Brooklyner Farbenladen erscheint dem jungen Italo-Amerikaner Tony Manero das Leben grau und langweilig. Sein einziger Lichtblick sind die Samstagabende, an denen er sich auf der Tanzfläche ausleben kann. Er träumt von einem besseren, aufregenden Leben und hofft auf den ersten Platz bei einem Tanzwettbewerb. Die perfekte Partnerin dafür hat der 19-Jährige bereits auserkoren, leider weiß sie noch nichts von ihrem Glück. Tony wächst nicht nur auf der Tanzfläche, sondern auch emotional über sich hinaus. Dargestellt wird der Charakter von Alexander Klaws, bekannt aus „Deutschland sucht den Superstar“ und zahlreichen Engagements in verschiedensten Musicals.
Solidarität als Mittel gegen Ignoranz: Beim Spiel der Eindeutigkeit mitspielen, wenn du weißt, dass du es nie gewinnst? Wenn du aufgrund deiner Herkunft ständig infrage gestellt wirst? Dass es niemals eine gute Idee ist, Menschen einzukategorisieren, zeigt Shida Bazyars Roman über die besondere Freundschaft drei junger Frauen. In einer Gesellschaft, die Andersartigkeit ablehnt, ist bedingungslose Solidarität so essenziell wie die Luft zum Atmen. Hani, Kasih und Saya halten zusammen, egal was kommt. Sollen sich doch die anderen in ihren scheiß Schubladen die Finger einklemmen! Als eine dramatische Nacht alles ins Wanken bringt, ändert sich vieles. —
„Saturday Night Fever“
So, 02.10., 18 Uhr + Fr, 21.10. + Fr, 28.10., jeweils um 19.30 Uhr im Großen Haus
„Drei Kameradinnen“
Uraufführung am Sa, 01.10. + Sa, 08.10. + Fr, 14.10. + Sa, 29.10. jeweils um 19.30 Uhr in den Kammerspielen Staatstheater Darmstadt, Georg-Büchner-Platz 1 staatstheater-darmstadt.de