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SONS OF DEATH VALLEY

GESETZLOSE. Die SONS OF DEATH VALLEY kommen nicht etwa aus dem Wilden Westen der USA, sondern aus Dänemark. Dennoch

hat sich Sänger Dan Volquards Christensen mit seiner Band genau von diesem Ort inspirieren lassen, genauer gesagt, von dem Leben eines Outlaws im 19. Jahrhundert namens Joaquin Murrieta. Die Texte eures Albums „The Day Of Reckoning“ sind aus dem Blickwinkel eines Gesetzlosen geschrieben. Warum habt ihr euch entschieden, einen Schritt zurückzutreten und eine Geschichte durch einen Protagonisten zu erzählen? Wir wollten etwas anderes machen und nachdem wir uns für den Bandnamen entschieden hatten, dachten wir es wäre eine gute Idee, mit dem Album im gleichen Universum zu bleiben. Ich habe mal etwas über Joaquin Murrieta gelesen und dachte, er würde eine gute Grundlage für die Geschichte darstellen. Tatsächlich war er der Anführer einer Gang namens „The Five Joaquins“ und wir sind fünf Bandmitglieder, das passt also ganz gut. Dann kam die Inspiration also durch historische Fakten? Oder hast du dir auch selber Geschichten ausgedacht? Wir haben schon ein wenig nachgeforscht, einige Dinge sind so passiert, andere sind meine Interpretation der Geschichte und mein Blickwinkel auf Dinge, die ich erzählen wollte. Wenn du diese Epoche betrachtest, siehst du da Parallelen zu unserer modernen Gesellschaft? Nun, Unterdrückung und die Rebellion dagegen sind ein Hauptmotiv des Albums, und das ist etwas, das sich wie ein roter Faden durch die Geschichte zieht und auch heute noch relevant ist. Vom Konflikt zwischen Israel und Palästina über die Rechte der LGBT Community bis hin zu den Unruhen in Ferguson, um nur ein paar zu nennen. Allerdings beziehen wir uns auf dem Album nicht direkt auf heutige Probleme. Wir haben ein Album gemacht, welches in einem Universum spielt, das wir uns ausgedacht haben und in dem es um sehr reale und relevante Themen und Emotionen geht. Der Hörer muss selbst rausfinden, ob sich aktuelle Konflikte darauf übertragen lassen. Alternativ können sie aber auch einfach dazu abgehen und eine gute Zeit erleben.

Gibt es auch moderne Outlaws? Und ist totale Freiheit etwas, das man nur als Outlaw erreichen kann? Das ist eine schwere Frage. Der Outlaw in unseren Songs ist romantisiert und bekämpft seinen Unterdrücker für die Freiheit seines Volkes und aus persönlichen Rachemotiven. Es gibt viele Outlaws heutzutage, aber ein modernes Äquivalent ... Hm, so jemand dürfte schwer zu finden sein. Ich denke, das ist jeder, der eine Minderheit repräsentiert und für diese Gruppe und ihre Rechte kämpft, selbst wenn das bedeutet, dass man die Regeln brechen muss und Blut fließt. Man könnte argumentieren, dass man absolute und totale Freiheit nur dann erreicht, wenn man alle Konventionen und Restriktionen der modernen Gesellschaft hinter sich lässt. Man muss nicht unbedingt ein Gesetzloser sein, aber wer frei sein will, wird nicht umhinkommen, ein paar Regeln zu brechen. Für uns bedeutet frei zu sein, dass man ein Leben führt, basierend auf dem gesunden Menschenverstand, und man den Mut hat, seinem Herzen zu folgen, auch wenn es einen aus den Normen der Gesellschaft hinausführt. Das ist etwas, wonach wir alle streben sollten, aber das wir, sind wir mal ehrlich, wahrscheinlich nie tun werden. Dennis Müller

ZORRO Über Joaquin Murrietas Leben kursieren einige Geschichten und es nicht klar auszumachen, was davon wahr ist. Für einige verkörpert er eine Art mexikanischen Robin Hood, für die anderen einen Banditen und Pferdedieb. Einig ist man sich nur darüber, dass er während eines Goldrausches in den USA von einem vielversprechenden Claim vertrieben wurde, und dass, kurz darauf, seine Frau vergewaltigt, sein Halbbruder gelyncht und er selbst ausgepeitscht wurde. Es ist auch wahrscheinlich, dass sein Leben teilweise als Vorbild für die Figur des ZORRO diente.

Foto: Kenny Swan

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