5.6 Psychosoziale Risiken Psychosoziale Risiken sind Faktoren oder Belastungen, welche die Gesundheit beeinträchtigen können. Sie entstehen im beruflichen Umfeld und haben einen Einfluss auf die Psyche. Dabei handelt es sich vor allem um ungünstige Eigenschaften der Arbeits- und Organisationsgestaltung sowie der sozialen Beziehungen und räumlichen Kontexte (SECO 2015). In der SGB 2017 umfassen die berücksichtigten psychosozialen Risiken hohe Arbeitsanforderungen, geringer Gestaltungsspielraum, hohe emotionale Beanspruchung, geringe soziale Unterstützung, Wertekonflikte,
Diskriminierung und Gewalt, Angst um die Arbeitsstelle sowie hoher Zeitdruck (Stress) (BFS 2014, BFS 2019). Unter hohen Arbeitsanforderungen wird der verlangte Einsatz zur Ausübung der Arbeit verstanden, sei es in Bezug auf Quantität, Komplexität oder Intensität (hohes Tempo, strenge und kurze Fristen). Sowohl im Wallis als auch in der Schweiz berichtet ein hoher Anteil der Erwerbstätigen, an zu viele Dinge gleichzeitig denken, sich bei der Arbeit häufig beeilen oder ein hohes Arbeitstempo an den Tag legen zu müssen (Abb. 5.17). Doppelt so viele Frauen wie Männer berichten von Schwierigkeiten bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie (Abb. 5.17).
Abb. 5.17 Erwerbstätige, an die hohe Arbeitsanforderungen gestellt werden, nach Geschlecht, Wallis-Schweiz, 2017 Männer
Frauen
Quelle: SGB 2017
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