Oberdiessbacher infowege

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Kindergarten

Im Jahr 1876 rief Sophie v. Wattenwyl, die sich schon als junge Tochter für das Wohl der Kinder eingesetzt hatte, eine Kleinkinderschule ins Leben. 1878 wurde dafür ungefähr an der Schulhausstrasse 4 ein Haus gebaut. Über dieser Kleinkinderschule wurde 1880 dann eine Krankenstube gebaut (A9). Weil der Kindergarten in der Schweiz noch nicht gang und gäbe war, kamen die ersten Kindergartenschwestern bis 1962 aus Deutschland (Schule Nonnenweier). 1962 konnte erstmals eine Kindergärtnerin mit bernischem Diplom angestellt werden. Etwa 1964 übernahm die Gemeinde den Kindergarten. Als erste Präsidentin der Kindergartenkommission wirkte Elsbeth v. Wattenwyl. Sie leitete den Bau des neuen Kindergartens (1971) am heutigen Standort bei der Sekundarschule ein. Altes Primarschulhaus, Aufnahme von 1986 | Bild: PVo 84

Sekundarschule

Als es im Jahr 1839 im Kanton Bern bereits 14 Sekundarschulen gab, regte sich auch in Diessbach der Wunsch, den Kindern eine bessere Schulbildung zu vermitteln und ihnen den Eintritt in eine höhere Schule zu erleichtern. 1856 erfolgte eine entsprechende Eingabe an die kantonale Regierung. Mitunterschrieben hatte der Regierungsrat Jakob Dähler von Oppligen. Er war der geistige Urheber des Gedankens und hatte für seine Kinder aus der Not heraus einen Privatlehrer eingestellt. Dieser und ein zweiter Lehrer wurden dann prompt als erste Sekundarlehrer angestellt. Zusammen unterrichteten sie 1856 45 Schüler, davon 11 Mädchen. Weil das Interesse im unteren Kiesental vorerst grösser war, wurde als erster Standort nicht Oberdiessbach, sondern das Stöckli von Ulrich Baumann an der Hauptstrasse 8 in Herbligen ausgewählt. 1861 wurde die Schule dann ins Haus von Doktor Schüpbach – ins «Doktorhaus» an der Thunstrasse 7 – verlegt. Die Unterklasse war im Estrich, die Oberklasse im zweiten Stock untergebracht. Die finanzielle Basis bildete ab 1867 die Sekundarschulgesellschaft mit 31 Aktionären. 1868 erwarb sie als neuen Standort den Siegfried-Wohnstock an der Schloss-Strasse 4. 1905 wurde die Sekundarschule dann von der Einwohnergemeinde übernommen. Nun konnte erstmals ein eigentliches Gebäude für die Sekundarschule am Mattenweg 2 gebaut werden (Bezug: 1906, heute: Regionaler Sozialdienst). Ab 1911 gab es eine Kochschule. Dank Umbauten konnte ab 1956 in fünf Klassen unterrichtet werden. Damit war das bernische Soll für eine voll ausgebaute Sekundarschule erreicht. Die heutige Sekundarschule konnte im Herbst 1970, der Kindergarten 1971 bezogen werden. Im Sommer 1997 wurden die drei Realschulklassen in die Sekundarschule integriert. Um den nötigen Raum zu schaffen, wurde der Duschentrakt der Turnhallen um drei Klassenzimmer und zwei Spezialräume aufgestockt. Im Sommer 2017 wurden die Primar- und Sekundarschule sowie der Kindergarten organisatorisch zu einer einzigen Schule.

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