Oberdiessbacher infowege

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Obwohl auf dem schmalen Grat keine grosse Burganlage Platz hatte, war die Burg im 12. Jh. nur schwer zu erobern. Heute sind noch Reste des seitlichen Grabens und des Burghügels zu erkennen. Neben einem mächtigen Wohnturm gab es wohl in etwa 50 Meter Abstand je einen Burggraben oberhalb und unterhalb der Burg. Eine eindeutige Rekonstruktion der Burg ist nicht möglich, obwohl sie eine nicht unwichtige Rolle in den Auseinandersetzungen um die regionale Vorherrschaft im späten Mittelalter spielte.

Burgruine Diessenberg Es gibt keinen Wanderweg zum Diessenberg, deshalb ist äusserste Vorsicht geboten. Empfehlung: Vom Speicher (Panel) aus dem Wanderweg hinauf zur Falkenfluh folgen (rund 100 Meter). Beim Punkt 850 links in die Wiese abbiegen und dann der Baumreihe bis zur Ecke des Waldes folgen. Von dort aus bis zum höchsten Punkt aufsteigen.

Aquarell der Burgruine aus der ersten Hälfte des 19. Jh. | Bild: Unbekannt, aus dillum.ch

Eine Burg zwischen zwei Machtzentren

Die Spuren der Burg Diessenberg dürften bis in die Zeit vor 1191 zurückreichen. Sie war wahrscheinlich Teil der Freiherrschaft Thun. Die Grafen von Thun lehnten sich im «Baronenkrieg» 1191 gegen Herzog Berchtold V. von Zähringen auf. Der Gründer von Bern war vom deutschen Kaiser als stellvertretender Herrscher über unsere Region eingesetzt worden. Er gewann gegen die Aufwiegler. Die Herrschaft Thun ging so – zusammen mit der Burg Diessenberg – an den Gründer von Bern. Nun konnte die Strasse zwischen den Zähringerstädten Thun und Burgdorf von der Burg Diessenberg aus überwacht werden. 48


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