OHKPHKM Zu Beginn meines Engagements im FC Zürich erkundigte
Was sind die wichtigsten Erkenntnisse nach vielen Monaten
ich mich nach dem Archiv des FC Zürich. Ich stellte fest,
intensiver Auseinandersetzung mit der Geschichte des FC
dass der Aufarbeitung beziehungsweise Bewirtschaftung
Zürich? Vielleicht diese beiden: Der FCZ ist nicht der Arbei-
von historischen Daten und Fakten eher wenig Aufmerk-
terverein, als der er immer wieder bezeichnet wird, und er
samkeit geschenkt wurde. Da ich ein fussballhistorisch in-
war es auch nie. Er war und ist ein Klub für alle; das hat sich
teressierter Zeitgenosse bin, kam die Idee in mir auf, irgend-
in den über 100 Jahren seit seiner Gründerzeit nie geändert.
wann eine ausführliche FCZ-Biografie schreiben zu lassen.
Und: Die Identifikation der Zuschauer mit dem Klub ist ge-
Dank den Einnahmen aus der Champions League konnten
wachsen – so wie jene der Spieler geschwunden ist. Die
wir nun das Risiko eingehen, ein solches Buchprojekt zu
Zeit, als Köbi Kuhn und Rosario Martinelli 15 Jahre lang Herz
realisieren und selber zu finanzieren. Das vorliegende Buch
und Hirn grosser FCZ-Teams waren, ist lange her; im heuti-
spiegelt nicht nur die umfangreiche Geschichte des FCZ,
gen, globalisierten Spielermarkt ziehen die Fussballer dort-
sondern ermöglicht auch einen interessanten Blick zurück
hin, wo sie am meisten verdienen. Bekenntnisse zum FCZ
in die Geschichte der Stadt Zürich.
aber sind Teil des öffentlichen Lebens wie nie zuvor: Wimpel
Viele haben zum Gelingen dieses Bandes beigetragen.
in Bars, Graffitis auf Hauswänden, Kleber auf Verkehrsschil-
Deshalb möchte ich mich hier bei allen Co-Autoren, dem
dern, Prominente und Facebook-Gruppierungen, die sich zum
Lektorat, der Bildredaktorin, den Gestaltern, dem Verleger,
FCZ bekennen, Musiker, die ihn in ihren Stücken preisen.
der Druckerei und den vielen Zeitzeugen bedanken, die sich
Der FCZ ist ein «social medium». Man identifiziert sich
für das Zustandekommen dieses Buches engagiert haben.
mit drei Buchstaben und trifft dadurch viele Menschen. Aber
Meinen besonderen Dank möchte ich dem Autor, Michael
«FCZ» ist mehr: ein Versprechen für gemeinsame Begeiste-
Lütscher, aussprechen. Es war eine Mammutaufgabe, bei-
rung. Manchmal kommt es, wie gerade FCZ-Fans wissen,
nahe eine «mission impossible», 114 Jahre Zeit- und FCZ-
anders. Doch geteiltes Leid ist halbes Leid, geteilte Freude
Geschichte aufzuarbeiten und zusammenzufassen. Ich bin
aber doppelte Freude. Das Fandasein ist eine Weiterung
stolz auf das, was hier geschaffen wurde. Ich hoffe, Sie wer-
einer guten Mannschaft: Das Kollektiv ist mehr als die Sum-
den meine Begeisterung teilen, und ich wünsche Ihnen viel
me der Individuen, die auf dem Platz stehen. Sven Hotz
Vergnügen beim Lesen und Eintauchen in die Geschichte
pflegte den FCZ als «Familie» zu bezeichnen, zu Recht. Man
des FC Zürich.
gehört zusammen, auch wenn die Stimmung schlecht ist. Als Verein für alle ist der FCZ heutzutage eine Grossfamilie
ANCILLO CANEPA
in einer grossfamilienarmen Zeit und eine Institution des öffentlichen Lebens. MICHAEL LÜTSCHER
Jubel: FCZ-Spieler beim 3 : 0-Sieg gegen Aarau im Dezember 2005.
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