Jahresbericht 2013 web

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Jahres

bericht

2013


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Das Team von NPH Österreich Von links nach rechts: Luzia Wibiral (Legate und Großspender), Regina Pichler (Patenbetreuung), Sanella Zukaj (Büroorganisation), Bettina Mittendorfer-Holzmüller (Freiwilligenprogramm), Wolfgang Martinek (Geschäftsführer), Alina Hani (Lehrling), Marlene Binder (Marketing und Pressearbeit) und Hannah Frericks (Fundraising und Spenderinformation). Mit freundlicher Unterstützung von Foto Weinwurm, 1070 Wien

Inhaltsverzeichnis Vorwort NPH-Kinderdörfer für über 3.150 Kinder NPH Österreich 60 Jahre NPH Mexiko Honduras Haiti Nicaragua Mein letzter Wille Guatemala El Salvador Dominikanische Republik Peru Bolivien Finanzabschluss 2013 Menschen bei NPH Spenden mit Gütesiegel

3 4-5 6 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19

können e d n e p S r e r Ih Mit d in Not n u n e is a W r fü wir da sein. geratene Kinder

k! n a D n Viele


„Weil er an Wunder glaubt …“ „Weil er sich sicher ist, dass seine Gedanken sein Leben verändern können …“

„… geschehen auch Wunder.“ Das schreibt der brasilianische Schriftsteller Paulo Coelho und hätte er William Wasson gekannt, er hätte es wohl über ihn gesagt. 60 Jahre ist es her, dass dieser junge amerikanische Priester nach Mexiko kam, straffällig gewordene Straßenkinder bei sich aufnahm und damit zum Gründer von Nuestros Pequeños Hermanos (NPH) wurde. Für diese Kinder – ungeliebt, verjagt und verachtet – war das ein Wunder. Sie hatten plötzlich eine Familie, in der sie bedingungslos angenommen und geliebt wurden. Padre Wasson glaubte fest an Wunder und daran, dass sie geschehen, egal wie lange es braucht: 30 Jahre nach dem Start von NPH in Mexiko – schon im Pensionsalter – gründete er in acht weiteren Ländern Lateinamerikas Kinderdörfer und in Europa Vereine zur Unterstützung „seiner“ Kinder.

„… verändert sich sein Leben.“ So schreibt Coelho weiter und so unbeirrbar ist Padre Wasson mit vielen seiner WegbegleiterInnen seinen Weg gegangen. Sein Beispiel hat Schule gemacht und wie viele andere setzen wir uns seither für „unsere“ Schützlinge ein. Denn viele Kinder in Lateinamerika haben nach wie vor keine Perspektive, haben keine Zukunft – aber viele Träume. Diese Träume zu erkennen und ihnen ins Dasein zu verhelfen, das war und ist die Idee von NPH. Seit 60 Jahren machen mehr als 18.000 Kinder und Jugendliche aus diesem Traum eine Wirklichkeit – ihre Wirklichkeit. Sie nützen ihre Chance, schließen ihre Ausbildungen ab und gründen ihre eigenen Familien. Ein Teil der großen NPH-Familie bleiben sie Zeit ihres Lebens. „Weil er sicher ist, dass er der Liebe begegnen wird …“ „… begegnet ihm diese Liebe auch.“ So endet das Zitat von Paulo Coelho. Dieser Satz beschreibt auf wunderbare Weise, was Padre Wasson erfüllt hat und uns erfüllt, wenn wir Kinder in Lateinamerika in unsere Familie aufnehmen. Auch unsere SpenderInnen, unsere PatInnen und alle Menschen, die „unseren“ Kindern mit ihrer Hilfe und damit ihrer Liebe begegnen, können sicher sein: Sie werden wiederum geliebt, von jenen, für die sie da sind – von den Kindern in Bolivien, der Dominikanischen Republik, El Salvador, Guatemala, Haiti, Honduras, Mexiko, Nicaragua und Peru. ¡Muchas gracias! Ihr

Wolfgang Martinek Geschäftsführer NPH Österreich

3.165 Kinder leben in unseren elf NPH-Kinderdörfern. 289 Kinder sind in diesem Jahr Teil unserer Familie geworden. 113.589 Menschen haben wir mit NPH-Hilfsprogrammen erreicht.

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NPH-Kinderdörfer – ein Zu

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Unsere Hilfseinrichtungen nennen wir Kinderdörfer. Dabei sind sie viel mehr als nur Gebäude – sie bieten eine besondere familiäre Umgebung. Für die Kinder sind sie ein sicherer Ort, an dem sie Liebe und Geborgenheit finden. Die Dörfer sind mit Wohnhäuser, Schulen und Lehrwerkstätten, Landwirtschaft und Gärten, Spielplatz und einer Kirche ausgestattet. BetreuerInnen, die von den Kindern liebevoll Tías (Tanten) und Tíos (Onkel) genannt werden, kümmern sich um die Kinder.

Wo wir

NPH-StudentInnenWohnheim in Monterrey

NPH-Kinderdorf Ciudad de los Niños in Matamoros

NPH Mexiko: Kinderdorf Casa San Salvador und Ciudad de los Niños* Gründung: 1954/2009 Kinder, die in den Kinderdörfern leben: 712 Menschen, die mit NPH-Hilfsprogrammen erreicht werden: 374

NPH-Kinderdorf Casa San Salvador in Miacatlán NPH-Berufsschule in Cuernavaca

www.nph-oesterreich.org/Mexiko

Kinderdorf Casa San Andrés

NPH Honduras: Kinderdorf Rancho Santa Fe* Gründung: 1985 Kinder, die im Kinderdorf leben: 469 Menschen, die mit NPH-Hilfsprogrammen erreicht werden: 11.724

Ciudadela Sagrada Familia

www.nph-oesterreich.org/Honduras

NPH Haiti: Kinderdorf St. Hélène und St. Louis | St. Anne* Gründung: 1987/2010 Kinder, die in den Kinderdörfern leben: 718 Menschen, die mit NPH-Hilfsprogrammen erreicht werden: 98.927 www.nph-oesterreich.org/Haiti

NPH Nicaragua: Kinderdorf Casa Padre Wasson* Gründung: 1994 Kinder, die im Kinderdorf leben: 235 Menschen, die mit NPH-Hilfsprogrammen erreicht werden: 1.202 www.nph-oesterreich.org/Nicaragua

3.165 Kinder leben bei NPH – in elf Kinderdörfern in neun Ländern Lateinamerikas: Bolivien, Dominikanische Republik, El Salvador, Guatemala, Haiti, Honduras, Mexiko, Nicaragua, Peru

NPH-Kin


uhause für über 3.150 Kinder

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NPH Guatemala: Kinderdorf Casa San Andrés* Gründung: 1996 Kinder, die im Kinderdorf leben: 285 Menschen, die mit NPH-Hilfsprogrammen erreicht werden: 250 www.nph-oesterreich.org/Guatemala

NPH El Salvador:

Casa Santa Ana

nderdorf Rancho Santa Fe

Ciudadela Sagrada Familia* Gründung: 1999 Kinder, die im Kinderdorf leben: 311 Menschen, die mit NPH-Hilfsprogrammen erreicht werden: 50 www.nph-oesterreich.org/ElSalvador

Kinderdörfer St. Hélène & St. Louis | St. Anne

NPH Dominikanische Republik:

Casa Padre Wasson

Casa Santa Ana* Gründung: 2003 Kinder, die im Kinderdorf leben: 232 Menschen, die mit NPH-Hilfsprogrammen erreicht werden: 1.012 www.nph-oesterreich.org/DominikanischeRepublik

NPH Peru: Ciudadela Santa Rosa de Lima* Gründung: 2004 Kinder, die im Kinderdorf leben: 94

Casa Santa Rosa de Lima

www.nph-oesterreich.org/Peru

Casa Padre Wasson

NPH Bolivien: Casa Padre Wasson* Gründung: 2005 Kinder, die im Kinderdorf leben: 109 Menschen, die mit NPH-Hilfsprogrammen erreicht werden: 50 www.nph-oesterreich.org/Bolivien

* Zahlen per 31.12.2013


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NPH Österreich ist … Werden Sie Pate! Mit nur 1 Euro pro Tag retten Sie ein Kinderleben! Sie sichern damit ein liebevolles Zuhause mit Nahrung, medizinischer Versorgung und Bildung! Erfahren Sie mehr unter: www.nph-oesterreich.org/patewerden

… Teil des internationalen Kinderhilfswerks Nuestros Pequeños Hermanos (NPH), das übersetzt „Unsere kleinen Brüder und Schwestern“ heißt. NPH gibt Waisen und in Not geratenen Kindern in elf Kinderdörfern in neun Ländern Lateinamerikas ein sicheres und geborgenes Zuhause und eine Familie. Ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit ist die medizinische Versorgung und schulische Bildung der Kinder und Erwachsenen in der Umgebung der NPHKinderdörfer.

Ein kleiner Beitrag mit großer Wirkung Mit Hilfe von Spenden und Patenschaften können wir die Betreuung und Ausbildung bedürftiger Kinder in Lateinamerika finanzieren. Kinderdörfer mit Lehrwerkstätten, Therapiezentren für Kinder mit Behinderung oder Kindertagesstätten für alleinerziehende Mütter schenken Mädchen und Buben Geborgenheit, Ausbildung und Förderung. Mit Hilfe unserer SpenderInnen legen wir den Grundstein für einen Ausweg aus der Armut zu einer lebenswerten Zukunft.

Bedingungslose Annahme und Liebe Wir haben den Anspruch, jedes Kind bedingungslos anzunehmen und ihm einen sicheren Platz in unserer Familie zu geben; eine Familie, die von Liebe, Teilen, Toleranz, Nächstenliebe und gegenseitigem Respekt geprägt ist.

Eine solide Ausbildung für eine aussichtsreiche Zukunft Wir von NPH möchten jedem Kind die bestmögliche Ausbildung zukommen lassen – sei es handwerklich in unseren NPH-Lehrwerkstätten oder universitär. Jugendliche, die ein Studium anstreben, werden von uns finanziell unterstützt und leben in den NPH-Studentenwohnhäusern in der Nähe der Universität.

Freiwilligenjahr: Seine Stärken für Kinder in Lateinamerika einsetzen Ein Jahr im Kinderdorf zu arbeiten und mitzuleben, ist ein prägendes Erlebnis. Es bedeutet die Aufnahme in eine große und vielfältige Familie: Kinder aller Altersstufen, einheimische BetreuerInnen und MitarbeiterInnen aus aller Welt leben hier zusammen. Die Zuneigung der Kinder und die Gewissheit, mit der eigenen Arbeit etwas Sinnvolles zu leisten, beschreiben die NPH-Freiwilligen als unbezahlbare Erfahrungen. Mehr über NPH Österreich erfahren Sie unter: www.nph-oesterreich.org


60 Jahre Hilfe für über 18.0

NPH

1987

Gründung Nuestros Pequeños Hermanos (NPH): Padre William Wasson arbeitet in Cuernavaca, Mexiko. Im August nimmt er die ersten Kinder auf; als erstes einen Buben, der für Essen Geld aus dem Opferstock stiehlt.

1954

Padre Wasson eröffnet das Förderbüro in Österreich. NPH Österreich beginnt Spenden für Kinder in Lateinamerika zu sammeln.

Padre Wasson und Pater Rick Frechette bauen in Haiti unser Kinderdorf St. Hélène auf. Da in Haiti die Amtssprache Französisch ist, nennt sich NPH Haiti „Nos Petits Frères et Soeurs“.

1984

1996

In Guatemala stellen wir unser Kinderdorf Casa Santa Andrés fertig, das heute über 280 Kindern ein Zuhause ist.

1994 1985 Wir stellen unser Kinderdorf in Honduras fertig. Zu Beginn war der Rancho Santa Fe Zuhause von vier Kindern; heute leben hier über 450 Kinder.

Auf der Insel Ometepe im Nicaraguasee bauen wir unser Kinderdorf in Nicaragua auf.

1970 Aus der ehemaligen Zuckerrohrplantage Casa San Salvador in Miacatlán entsteht unser Kinderdorf in Mexiko, in dem heute über 700 Kinder ein Zuhause gefunden haben.

1999 In El Salvador entsteht das Kinderdorf Casa Sagrada Familia für die Waisenkinder des vom Bürgerkrieg geschüttelten Landes. Heute leben 311 Kinder im Kinderdorf.


000 Kinder in Lateinamerika 2012

Mithilfe von Spendengeldern aus Österreich, Deutschland, Italien und der Schweiz wird das Babyhaus St. Anne in Haiti errichtet; hier leben 38 Babys und Kleinkinder.

2003

San Pedro de Macorís wird Heimatstadt unseres Kinderdorfs in der Dominikanischen Republik. 2013 leben hier 232 Kinder.

2009 In Matamoros im Norden Mexikos wird unser Kinderdorf eröffnet – Ciudad de los Niños.

2013

Padre Wasson eröffnet das Kinderdorf Ciudadela Santa Rosa de Lima in Peru. NPH setzt sich bereits seit 50 Jahren für in Not geratene Kinder in Lateinamerika ein.

In den NPH-Kinderdörfern werden insgesamt 3.165 Kinder betreut; in der Umgebung der Kinderdörfer weitere 113.589 Kinder und Erwachsene durch Förderprogramme, medizinische Versorgung, Ausbildung und vieles mehr erreicht.

2004

2010

2014

2005

Wir stellen unser Kinderdorf in Bolivien – Casa Padre Wasson – fertig. In Honduras starten wir mit unserer Kindertagesstätte für alleinerziehende Mütter – Pasos Pequeñitos.

2006

Unser Kinderkrankenhaus St. Damien in Haiti wird eröffnet. Hier versorgen Ärzte, Ärztinnen und KrankenpflegerInnen Kinder und Erwachsene aus den Armenvierteln. 2013 wurden über 95.000 Kinder und Erwachsene medizinisch betreut.

Die große Not durch das Erdbeben 2010: Wir errichten unser zweites Kinderdorf in Haiti – St. Louis – und versorgen zahlreiche Menschen in den Zeltstädten mit Medizin und Nahrung. Auf der Insel Ometepe gründen vier österreichische Volontärinnen das NPH-Projekt Samaritano, in dem wir behinderten Kindern mit Physio- und Ergotherapie helfen.

Die NPH-Familie feiert 60. Geburtstag! 18.218 Kinder sind bisher dank treuer UnterstützerInnen in unseren elf Kinderdörfern in neun Ländern Lateinamerikas aufgewachsen.


NPH MEXIKO: Bildung macht Schule!

Nadine: „Schule ist toll und macht Spaß!“

sind lingsfächer „Meine Lieb isch.“ k und Span Mathemati

Nadine* ist elf Jahre alt und lebt mit ihren Geschwistern im NPH-Kinderdorf in Mexiko. Schon jetzt hat sie eine klare Vorstellung von ihrer Zukunft: „Ich will Lehrerin werden – für Mathematik und Spanisch. Dafür lerne ich fleißig!“ Ihre Leidenschaft für Schule hat Nadine erst bei uns im NPH-Kinderdorf in Mexiko entdecken können. Die Begeisterung für das Lernen teilt Nadine auch mit ihrer Schwester Yaneth*. Die beiden Mädchen konnten früher nie zur Schule gehen. Denn, wie bei vielen Kindern in Lateinamerika, war ihre Familie zu arm, um sich den Schulbesuch leisten zu können.

„Für Mathe muss ich fleißig üben! Ich möchte gute Noten haben, weil ich Lehrerin werden will.“

„Neben der Schule verbringe ich gerne Zeit mit mein en Freunden und spiele Fußball m it ihnen.“

Nadine und Yaneth mussten bereits sehr jung arbeiten gehen, um Geld für die Familie zu verdienen. Nadine: „Wir hätten beide nicht gedacht, dass wir einmal zur Schule gehen werden. Früher hatten wir kein Geld und auch keine Zeit dafür.“ Wir von NPH möchten Kinder wie Nadine auf ihrem Weg unterstützen. Denn wir wissen, dass junge Menschen in Lateinamerika der Armut nur durch eine fundierte Ausbildung entfliehen können. Nur so haben sie eine Chance auf ein Einkommen, von dem sie ihre Familie ernähren und ihre Kinder zur Schule schicken können.

NPH-Schulen als Ausweg aus der Armut Jedes der über 3.150 Kinder in unseren Kinderdörfern soll die Möglichkeit auf eine fundierte Ausbildung haben. Darüber hinaus werden in unseren Kinderdorf-Schulen 2.100 Kinder aus der Umgebung unterrichtet. Die Kinder bekommen saubere Kleidung, Essen und das Kostbarste, das wir ihnen geben können: Wissen, um ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen!

August Liska | Pate aus Oberösterreich: „Meine Patenkinder berichten mir immer wieder stolz von ihren großartigen schulischen Leistungen. Sie wissen, ihre Erfolge sind der Schlüssel für eine menschenwürdige Zukunft!“ Michelle | Freiwillige: „Zwei Jahre war ich Englisch-Lehrerin bei NPH Mexiko. Besonders berührend waren die Lernerfolge der Kinder; ein paar Mädchen, die neu bei NPH waren, konnten mit zwölf Jahren erstmals lesen und schreiben.“

* Namen der Kinder zum Schutz der Persönlichkeitsrechte geändert.

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NPH HONDURAS: Geborgenheit für Kinder alleinerziehender Mütter

Damiana: „In Pasos Pequeñ itos weiß ich meine Kleinen sehr gut auf gehoben.“

„… und können sich austoben.“ dere Kinder „Sie lernen an kennen …“

Als alleinerziehende Mutter kommt Damiana* schon mal an ihre Grenzen – sie arbeitet, organisiert den Haushalt und versorgt ihre beiden kleinen Töchter. „Das Geld ist oft knapp, da meine Arbeit nicht sehr gut bezahlt ist. Manchmal reicht es kaum für das Nötigste; Medikamente sind oft zu teuer für mich. Ich wollte immer eine Ausbildung machen, damit ich mehr verdiene. Aber meine Eltern hatten nicht genug Geld und dann wurde ich selbst Mutter und hatte niemanden, der auf meine Töchter aufpassen hätte können. Ich war oft verzweifelt“, Damiana.

„Ich kann jeden Tag spüren, wie gerne meine Töchter hier herkommen.“

Damianas Situation ähnelt der vieler Mütter in Lateinamerika. Aufgrund ihrer fehlenden Ausbildung finden sie oft nur Gelegenheitsjobs. Alleinerzieherinnen stehen zusätzlich vor der schwierigen Situation, nicht zu wissen, wo sie ihre Kinder während der Arbeit unterbringen können. Kinderbetreuung ist für sie oft nicht leistbar. Schlechte Ausbildung und Hoffnungslosigkeit prägen den Alltag der Kinder, die ihrerseits wiederum viel zu früh schuften müssen, um die Familie über Wasser zu halten. So bleibt auch ihnen keine Chance auf eine gute Ausbildung.

Pasos Pequeñitos – die NPH-Kindertagesstätte schafft Zukunft Mit unserer Kindertagesstätte Pasos Pequeñitos (zu Deutsch: Kleine Schritte) in Tegucigalpa, Honduras, bieten wir alleinerziehenden Frauen einen Ausweg aus dieser ckhalt „Es ist schön, den Rü Spirale von Armut und Hoffs-Familie der Pasos Pequeñito nungslosigkeit. Wir betreuen n ite frei arbe zu haben und sorgen und fördern ihre Kinder, zu gehen.“ während die Mütter arbeiten gehen oder selbst die Schulbank drücken, um eine bessere Arbeit zu finden. In unserer Kindertagesstätte kümmern sich die BetreuerInnen um bis zu 20 Kinder täglich. Oft bringen sie die Mädchen und Buben auch zum Kindergarten oder zur Schule und holen sie wieder ab.

Damiana: „Als ich Rosalina, die Leiterin der NPH-Kindertagesstätte, kennen lernte, erkannte ich sofort meine Chance. Meine beiden Töchter werden bei NPH bestens umsorgt und ich kann arbeiten und mich sogar weiterbilden, damit wir es in Zukunft besser haben. Darüber freue ich mich sehr!“

* Name zum Schutz der Persönlichkeitsrechte geändert.

Sally | Freiwillige: „Die Gespräche mit den alleinerziehenden Müttern haben mir gezeigt, in welcher verzweifelten Lage viele von ihnen waren; und wie dankbar sie für die Hilfe von Pasos Pequeñitos sind.“


NPH HAITI: Kinderleben am seidenen Faden

nderVivienne im NPH-Ki chdem krankenhaus, kurz na hwächt sie vollkommen gesc gefunden wurde.

„Ich habe Zeit, mit meinen Freunden zu spielen, zu singen und zu tanzen. Das mache ich am liebsten!“

„Hallo, mein Name ist Vivienne*. Seit sechs Jahren lebe ich im Kinderdorf St. Hélène. NPH ist meine Familie und ich fühle mich hier sehr wohl“, erzählt die Achtjährige. Sie besucht die zweite Klasse Volksschule, lacht viel und ihre braunen Augen strahlen besonders, wenn sie mit ihren Freunden tanzt. Doch das war nicht immer so. Vivienne teilt das traurige Schicksal vieler Kinder in Haiti: Sie konnte von ihren Eltern nicht ausreichend versorgt werden. Krank und geschwächt wurde Vivienne vor unserem Kinderkrankenhaus St. Damien gefunden. Ärzte und Krankenschwestern versorgten das

„Ich bin jetzt nicht hungrig.“

mehr

„Schule macht riesigen Spaß . Ich lerne viel Neues und al le meine Freund e sind auch do rt.“

kleine Mädchen und päppelten sie wieder auf. Seit Vivienne wieder gesund ist, lebt sie bei der NPH-Familie in unserem Kinderdorf St. Hélène. Vivienne: „Ich bin hier sehr glücklich, denn ich muss nicht mehr hungrig schlafen gehen und mit knurrendem Magen aufwachen. Ich kann mit meinen Freunden spielen, singen und tanzen und es ist immer jemand für mich da!“

ist gesund Vivienne heute – sie nd sein. Ki nz und kann ga

Kinderkrankenhaus St. Damien – die oft einzige Chance für unterernährte Kinder Die Anzahl der unterernährten Kinder in Haiti ist hoch. Ihr Leben hängt an einem seidenen Faden. Wenn der Körper geschwächt ist, funktioniert das Immunsystem kaum. Das NPH-Kinderkrankenhaus ist oft die einzige Chance auf Hilfe. Jedes fünfte Kind unter fünf Jahren wird hier mit der Diagnose „Unterernährung“ in die Behandlung aufgenommen. Eine gute medizinische Versorgung, fürsorgliche Betreuung sowie nährstoffreiche Nahrung geben den Kindern rasch wieder Kraft. Allein im Jahr 2013 konnten unsere Ärzte, Ärztinnen und KrankenpflegerInnen 3.000 Kinder aus ihrer Notsituation retten.

NPH: Medizinische Versorgung Von den NPH-Einrichtungen profitieren auch die Menschen in der Umgebung unserer Kinderdörfer: Auch sie können sich in vielen unserer Kinderdorf-Kliniken medizinisch versorgen

lassen. Zusätzlich besuchen Krankenschwestern aus unseren Kinderdörfern die umliegenden Gemeinden. Sie verteilen Medikamente und zeigen den Familien, wie sie sich vor Krankheiten durch verunreinigtes Wasser schützen können. Dr. Pilar Silverman | Leiterin des medizinischen Teams von NPH „In Haiti kommen immer wieder extrem untergewichtige Kinder zu uns. Wenn die Kinder bei uns aufgenommen werden, ist es beeindruckend, wie schnell die meisten an Gewicht zulegen.“

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NPH Nicaragua: Silvia – ein Leben auf eigenen Beinen

Silvia ist derzeit noch an ihr en Rollstuhl gefesselt.

m Lachen auf Immer mit eine kämpft Silvia den Lippen – so erung. gegen ihre Behind

erapie nter Physioth ue eq ns ko it M hen ste Schritte ge soll sie bald er können.

Die neunjährige Silvia* aus Nicaragua ist ein Sonnenschein; mit ihrem fröhlichen Lachen schließt man sie sofort ins Herz. Ihre Frohnatur ist beeindruckend in Anbetracht ihres schweren Lebensalltags. Silvia leidet an zerebraler Kinderlähmung, einer weit verbreiteten Krankheit unter Kindern in Lateinamerika. Die Ursachen liegen in der armutsbedingt schlechten Gesundheits-

Projekt Samaritano für ein Leben in Würde Für Kinder wie Silvia gibt es in Lateinamerika kaum finanzielle Unterstützung oder spezielle Betreuungsangebote. Die Eltern können sich armutsbedingt keine medizinische oder therapeutische Behandlung ihrer Kinder leisten. Für diese Familien wurde das Projekt Samaritano ins Leben gerufen. Kinder mit Behinderung bekommen zum ersten Mal die so dringend benötigte Förderung.

Nadine | Freiwillige: „Im Therapieraum haben wir Bänke, kleine Hilfsmittel für den Alltag, Therapiebälle, um die Muskeln zu aktivieren, die Gelenke zu mobilisieren und aktive (Auf-)Stehübungen zu trainieren. Bei unseren Hausbesuchen setzen wir

* Name zum Schutz der Persönlichkeitsrechte geändert.

Auch Ergotherapie steht auf dem Programm, damit sich Silvia besser mitteilen kann. Herzlichkeit – davo n sprüht Silvia, trotz ihres harten Sc hicksals.

versorgung und Mangelernährung sowohl der Mutter als auch des Kindes. Aber Silvia hat Träume und Wünsche; so wie jedes andere Kind auch. Sie will ihr Leben auf eigenen Beinen bestreiten. Derzeit ist sie noch an ihren Rollstuhl gefesselt. Aber es gibt Hoffnung: Seit Silvia fünf Jahre alt ist, helfen ihr die beiden österreichischen Therapeutinnen Nadine Gulyas und Verena Hackl mit fördernder Physio- und Ergotherapie. Durch Silvias eiserne Disziplin kann sie heute schon fast alleine sitzen und hat deutlich weniger Schmerzen.

NPH hilft Kindern mit Behinderung Das Projekt Samaritano ist nur ein Beispiel, wie wir behinderten Kindern in Lateinamerika helfen. Gut ausgebildete TherapeutInnen (Physio-, Ergo-, Kunst-, Hippo-Therapie) betreuen in ihrem Freiwilligenjahr Kinder aus unseren Kinderdörfern und Kinder sowie Erwachsene aus der Umgebung. 2013 konnten wir über 5.000 Menschen mit einer speziell auf ihre Bedürfnisse angepassten Therapie fördern.

Vorhandenes wie Wurzeln, Baumstämme oder Stufen für die Übungen ein. So haben die Eltern auch die Möglichkeit, ihr Kind regelmäßig Zuhause zu fördern.“


Mein letzter Wille: In den Kindern weiterleben!

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„Es ist erstaunlich, was man im Laufe eines Lebens alles erreichen kann, wenn man nur jeden Tag ein kleines Stück daran arbeitet.“ Padre Wasson | NPH-Gründer und Wegbegleiter vieler Waisen und in Not geratener Kinder

Immer mehr Menschen entscheiden sich, einen Teil ihres Vermögens an NPH zu vererben. Es sind Menschen wie Herr Karl Heinz S., die auch die Behandlung von Kindern wie Silvia möglich machen, die mit einer körperlichen Einschränkung geboren wurden. Ohne die Hilfe von mitfühlenden Menschen aus fernen Ländern würden sie keine ausreichende Therapie erhalten. Hier in Nicaragua, wo viele Mütter unter schwierigsten Bedingungen leben und ihre Kinder zur Welt bringen, ist die Gefahr einer Behinderung viel höher als in Österreich. Gleichzeitig fehlen oft gut ausgebildete Ärzte und erschwingliche Behandlungsmethoden. In einem von Armut geprägten Leben wachsen Kinder mit Behinderung meist am Rande der Gesellschaft auf: Einsam und ausgeschlossen führen sie ein trostloses Leben ohne Zukunftsperspektive. Doch das muss nicht so sein: Durch regelmäßige Trainings in den NPH-Kinderdörfern lernen die Mädchen und Buben ihren Körper besser kennen und sind in der Lage, eigene kleine Aufgaben zu bewältigen. Sie erleben eine liebevolle Zuwendung von Erwachsenen und erfahren dadurch, dass auch sie wertvolle Menschen sind.

Diese und viele andere Hilfsmaßnahmen sind Dank der finanziellen Unterstützung von Spendern, Paten und Erblassern möglich. Nach ihrem Tod leben Legatspender in den Kindern weiter, die sie oft schon zu Lebzeiten regelmäßig unterstützt haben. NPH Österreich ist Teil der „Vergissmeinnicht-Kampagne“. Sie soll darüber informieren, wie man in einem Testament neben seiner Familie auch eine gemeinnützige Organisation berücksichtigen kann. Im Namen „unserer“ Kinder sagen wir vom NPH Österreich-Team an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle, die uns ihr Vertrauen schenken; und damit Hilfsmaßnahmen für bedürftige Kinder in Lateinamerika ermöglichen.

¡Muchas gracias! Luzia Wibiral Ansprechpartnerin Erbschaften und Vermächtnisse Tel. 01/526 02 20-15 luzia.wibiral@nph-oesterreich.org

Mit Ihrem Nachlass an NPH Österreich schenken Sie Zukunft für Waisen und in Not geratene Kinder. Gerne berate ich Sie über die Möglichkeiten und freue mich auf Ihre Kontaktaufnahme!

, 1070 Wien © Foto Weinwurm

Padre Wasson hat 2006 ein wichtiges Erbe an seine Nachkommen bei NPH hinterlassen: Die Sorge um seine vielen Schützlinge in Lateinamerika. Einen Nachlass ganz anderer Art vermachte Herr Karl Heinz S. dem Verein NPH Österreich: eine Testamentspende. Damit ermöglicht er bedürftigen Kindern in Lateinamerika ein liebevolles Zuhause, Ausbildung und eine kindgerechte Förderung.


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NPH Guatemala: Auf Holz klopfen!

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„Es ist ein tolles Gefühl, mit Holz zu arbeiten …“

„… und daraus alles herstellen zu können, was ich will.“

ganz es manchmal „Auch wenn den kann.“ schön laut wer

„Mein Name ist Benigno*. Ich bin 17 Jahre alt und lebe im NPH-Kinderdorf in Guatemala. Meine beiden Brüder und meine Schwester leben auch hier. Es ist schön, dass sie hier sind. Mein älterer Bruder Stevenson* und ich arbeiten sehr gerne in der Tischlerei-Lehrwerkstatt. Es ist ein tolles Gefühl, etwas Neues aus Holz zu erzeugen.“ „Bisher habe ich schon einiges gelernt, zum Beispiel wie ich Tische, Regale oder Bänke herstelle. Ich hoffe, ich lerne noch viel mehr, damit ich später als Tischler arbeiten kann. Ich klopfe auf Holz, dass sich mein Traum erfüllt.“

Bessere Berufschancen für eine Zukunft ohne Armut Das Wichtigste, das wir „unseren“ Kindern mit auf den Weg geben können, ist eine gute Schul- und Berufsausbildung. Um dieses Ziel zu erreichen, gibt es in den NPH-Kinderdörfern Lehrwerkstätten und Berufsschulen, die die Jugendlichen auf den Einstieg ins Arbeitsleben vorbereiten. In den

Santiago | ist im NPH-Kinderdorf in Honduras aufgewachsen und leitet heute die Lehrwerkstätten für die Mittelstufenschüler: „Ich habe bereits früh erkannt, dass

* Name zum Schutz der Persönlichkeitsrechte geändert.

Lehrwerkstätten erhalten die Mädchen und Buben neben ihrer Schulausbildung einen Lehrabschluss in den verschiedensten Berufssparten wie Tischlerei, Bäckerei, Schusterei, Schweißerei, Tourismus, Informatik, Elektronik, Erziehung oder Landwirtschaft.

mich handwerkliche Berufe interessieren. Bei NPH habe ich die Chance bekommen, mein Interesse zum Beruf zu machen.“


NPH El Salvador: Von Tacos zu Gemüse und Obst

ächt Merary, als er geschw zu t hr nä ler ge und man m. ka r do lva Sa NPH El

Er kommt wieder zu Kräften.

„Mein Name ist Merary*. Ich bin 16 Jahre alt. Vor acht Jahren kamen meine Geschwister und ich zur NPH-Familie in El Salvador. Ich fühlte mich sofort wohl: Alle waren so freundlich zu uns und wir mussten nicht mehr hungern! Sogar Obst und Gemüse bekamen wir hier zu essen! Das konnten wir uns früher nicht leisten. Das Geld reichte gerade mal für Tacos.

Fit mit frischem Obst und Gemüse Die Geschichte von Merary ist kein Einzelfall in Lateinamerika. Viele Kinder müssen aufgrund ihrer Armut hungern. Es fehlt ihnen an Eiweiß, Ballast- und Mineralstoffen sowie Spurenelementen. Die Folgen dieser dauerhaften Mangelernährung sind Entwicklungsstörungen, chronische Krankheiten und ein geschwächtes Immunsystem. Schon leichte Erkrankungen können für diese Kinder zur Todesfalle werden. In den NPH-Kinderdörfern päppeln wir geschwächte Mädchen und Buben auf: mit frischem Obst, Gemüse, Getreide und Fleisch aus eigener Viehzucht. So können wir den über 3.150 Kindern eine ausgewogene Ernährung bieten. Aus der Eigenproduktion decken wir fast die Hälfte unseres Lebensmittelbedarfs. Die zugekauften Lebensmittel beziehen wir aus der nahen Umgebung – so können wir hohe Transportkosten vermeiden und die lokale Wirtschaft stärken.

Merar y findet neue Freunde und …

… entdeckt seine Leidenschaft für Fuß ball.

Ich bin glücklich hier! Wenn ich groß bin, möchte ich Arzt werden und für die NPH-Familie arbeiten. Dann kann ich vielen Kindern helfen; so wie meinen Geschwistern und mir geholfen wurde“. nd und Merary heute: gesu en – ion bit mit großen Am . en rd we er will Arzt

Sabine Mayerl | und ihre Familie sind seit 15 Jahren Paten und haben 2013 das NPH-Kinderdorf in Honduras besucht. „Der Besuch hat den Kindern und uns große Freude bereitet. Wir haben auch viel Neues erfahren. Im NPHKinderdorf haben wir die große Bedeutung des landwirtschaftlichen Anbaus miterlebt. So gesunde Mahlzeiten sind für viele Kinder in Honduras nicht möglich. Es ist besonders schön zu sehen, dass wir mit unserem Patenbeitrag so viel für die Kinder bewirken können.“

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NPH Dominikanische Republik: Diagnose Krebs bei Kindern

zweinach seinem Hennrick ist Krebs pf gegen den jährigen Kam . der Besserung auf dem Weg

Hennrick mit seiner Mutter nach den ersten Untersuchungen.

„Mein Name ist Hennrick*. Ich bin 15 und habe die letzten beiden Jahre erfolgreich gegen Krebs gekämpft. Ich bin froh, dass diese Zeit vorbei ist; meine Mutter hat sich so viele Sorgen gemacht. Ich habe immer versucht, sie aufzuheitern – manchmal ist es mir sogar ganz gut gelungen“, erzählt Hennrick. Die Geschichte von Hennrick hätte wahrscheinlich verheerend geendet, wäre er nicht durch Zufall in das NPH-

Ein geborgenes Zuhause in einer schweren Zeit Jährlich finden Kinder, die Strahlentherapie in der Dominikanischen Republik erhalten, in unserem Kinderdorf Casa Santa Ana ein geborgenes Zuhause. Sie können hier mit ihren Eltern wohnen und sich von den StrahlentherapieSitzungen erholen. BetreuerInnen und PsychologInnen helfen den Kindern und ihren Eltern bei der Bewältigung der schmerzhaften Erlebnisse.

* Name zum Schutz der Persönlichkeitsrechte geändert.

Hennrick nach der Chemotherapie – er versuch t seine Mutter aufzuheitern, denn …

heit – z seiner Krank e. … er ist – trot ge d scherzt rn optimistisch un

Kinderkrankenhaus in Haiti gekommen. Dort stellten die Ärzte Krebs im fortgeschrittenen Stadium fest; ein Schock für Hennrick und seine Mutter. Auf der Krebsstation durchlief der tapfere Bursche eine Reihe von Chemotherapien. Als er sich einigermaßen davon erholt hatte, wurde er zur Strahlentherapie in unser Partner-Krankenhaus Robert Reed in der Dominikanischen Republik verlegt. Hennrick hatte Glück im Unglück: Heute gilt er als geheilt und ist auf dem Weg der Besserung!

Dr. Pascale Gassant | Leiterin Kinderkrebsstation St. Damien: „Der Zustand der meisten Kinder ist sehr ernst. Wir behandeln rund 800 Kinder im Jahr und versuchen ihnen in dieser schweren Zeit beizustehen.“


NPH Peru: Ein Leben auf der Straße hat ein Ende

gesund und Davi heute – glücklich.

„Ich bin froh, dass ich bei NPH bin. Hier muss ich nicht hungern, …“

Davi* ist acht Jahre alt und lebt seit Oktober 2009 im NPH-Kinderdorf in Peru. Als Davis Eltern sterben, wird er bei seinem Onkel untergebracht, doch dort ergeht es ihm nicht gut. Der Bub läuft weg und lebt auf den Straßen von Cañete, einer Kleinstadt südlich von Lima. Jeden Abend, bevor es dunkel wird, muss sich Davi einen Unterschlupf zum Schlafen suchen. Sicherheit kennt er nicht – jeden Tag muss er um Essen betteln. Durch einen Zufall findet Davi seinen Weg zu NPH: Eine Frau bringt ihn in unser Kinderdorf. „Zu Beginn konnte Davi kaum sprechen; sogar seinen Namen zu sagen fiel ihm schwer“, erinnert sich seine Betreuerin.

„… ich h abe ein w armes u weiches B ett und … nd “ „… viele Freu

nde zum Spie

Aber nach nur kurzer Zeit im Kinderdorf hat sich Davis Leben komplett verändert: Er hat ein warmes Bett, kann sich satt essen und in die Schule gehen. Hier im Kinderdorf bekommt er viel Liebe und Zuneigung. Schon bald finden auch seine Geschwister hier ein neues Zuhause. „Es war eine riesige Überraschung als meine zwei Brüder und meine zwei Schwestern im „Mit den Tíos wie Ro Kinderdorf einzogen. Ich ger lese ich gern spannende Ge konnte es kaum glauben!“ schichten.“

NPH gibt Straßenkindern ein sicheres Zuhause In Lateinamerika leben bis zu 40 Millionen Kinder auf der Straße. In Peru sind es Schätzungen zufolge eine halbe Million. Davi war eines von vielen obdachlosen und alleingelassenen Kindern, die in einem unserer Kinderdörfer ein Zuhause gefunden haben. Wir von NPH nehmen nach Möglichkeit auch

Julia | Freiwillige, Krankenschwester bei NPH Peru über Davi: „Davi braucht ganz viele Kuscheleinheiten. Mindestens drei Mal am Tag sucht

len.“

die Geschwister im Kinderdorf auf, damit den Kindern nach dem Verlust der Eltern zumindest ein Stück ihrer ursprünglichen Familie bleibt. Auch in unseren anderen Projektländern helfen wir Straßenkindern und nehmen sie in unsere Familie auf.

er nach Umarmungen! Er ist außerdem sehr stolz, wenn er auf seine jüngeren Geschwister aufpassen darf. Er übernimmt große Verantwortung in dieser Hinsicht, mehr als man vermuten würde, hat er doch so Schweres durchgemacht.“

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NPH BOLIVIeN: Eine Frau bricht aus!

h dank n froh, dass ic Alenia: „Ich bi habe.“ Weg gefunden n ne ei m PH N

„Ich möchte für andere Mädchen ein Vorbild sein.“

„Hallo, mein Name ist Alenia*. Ich bin 22 Jahre alt. Als ich mit 13 Jahren zu NPH kam, war es wie eine neue Welt für mich: Ich durfte zur Schule gehen und lernen. Als ich später – dank NPH – sogar auf die Universität gehen konnte, war ich überglücklich. Ich entschied mich, Industriedesign zu studieren. Heute stehe ich kurz vor meinem Abschluss und freue mich darauf, meinen Weg weiter zu gehen.“ Alenia wuchs mit sechs Geschwistern in bescheidenen Verhältnissen auf. Schon als Sechsjährige musste sie den Haushalt erledigen. Wenige Jahre später musste sie zusätzlich bei anderen Familien putzen. Dabei war es Alenias großer Wunsch, zur Schule zu gehen. Da die Mutter nicht mehr

„Sie sollen ih

re Träume verw irklichen – so wie ich.“

für ihre Kinder sorgen konnte, kamen sie eines Tages in unser Kinderdorf in Bolivien. Hier begann ein völlig neues Leben für die sieben Kinder. In der Schule konnte sie ihren Wissensdurst stillen. Alenia war überglücklich darüber! Die Geschichte von Alenia ist kein Einzelfall. Millionen von Kinder, hauptsächlich Mädchen, müssen von klein auf im Haushalt schuften: Wäsche waschen, kochen, Böden schruppen, die kleineren Geschwister versorgen. Die Mädchen brechen oft die Schule ab, werden früh schwanger und können mangels Ausbildung keine ausreichend bezahlte Arbeit finden. Sie bleiben in der Armut gefangen, in die sie hineingeboren wurden.

Stärkung der Mädchen In den NPH-Kinderdörfern finden die Mädchen tatkräftige Unterstützung und können eine gute Ausbildung absolvieren. Um das Selbstvertrauen der Mädchen nach ihren schmerzhaften Erlebnissen wieder aufzubauen, werden Selbsthilfegruppen initiiert. In den Gruppenstunden lernen die Mädchen, dass andere ihr Schicksal teilen. Das ist eine neue Erfahrung für die meisten. Schritt für Schritt lernen die Mädchen, wie sie sich gegenseitig gut unterstützen und besser vor Benachteiligung schützen können. Und sie erfahren, welche Ansprechpersonen für sie da sind. Die Leitung der Selbsthilfegruppen liegt bei jungen Frauen, die ihren Freiwilligendienst im Kinderdorf machen. Diese haben

eine große Vorbildwirkung für die Mädchen, denn sie beschreiten ihren eigenen Weg mit ungewohntem Selbstbewusstsein. Winslow | Freiwillige und Leiterin des Chicas Poderosas-Programms**: „Ich treffe mich einmal pro Woche mit den Mädchen. Sie können mit mir über alles sprechen, was sie bewegt; wie Selbstidentifikation, sexuelle Aufklärung, häusliche Gewalt oder Benachteiligung. Es ist schön zu sehen, wie die Mädchen langsam aufblühen und selbstbewusster werden.“

* Name zum Schutz der Persönlichkeitsrechte geändert. ** Zu deutsch: Starke Mädchen-Programm


Unser Finanzabschluss 2013

17

1.1.2013 bis 31.12.2013 Erträge Position Spenden Geldspenden spezif. Zweck, Projekt Kinderpatenschaften Projektpatenschaften Legate, Kranz- und Geburtstagsspenden, Veranstaltungen Spenden MyGoodShop Portozuschuss Patinnen und Paten/Spenderinnen und Spender Zinserträge Förderungen, Lohnkosten, Fortbildungskosten, Zivildiener Refundierung Patenverwaltung Deutschland und Schweiz Auflösung Rückstellungen Summe

in Euro 754.927,06 4.461,79 292.999,11 44.608,34 71.523,72 1.613,69 550,00 455,12 2.083,05 70.933,32 106.278,00

in % der Erträge 55,90 % 0,33 % 21,70 % 3,30 % 5,30 % 0,12 % 0,04 % 0,03 % 0,16 % 5,25 % 7,87 %

1.350.433,20

100 %

in Euro 1.243.249,56 813.832,53 232.537,02 96.029,15 86.187,72 14.663,14 106.572,31 44.507,29 966,32 32.358,04 10.436,42 3.686,24 14.618,00 1.349.821,87 611,33 1.350.433,20

in % der Aufwendungen 92,06 % 60,26 % 17,22 % 7,11 % 6,38 % 1,09 % 7,89 % 3,30 % 0,07 % 2,40 % 0,77 % 0,27 % 1,08 % 99,95 % 0,05 % 100,00 %

Aufwendungen Position Ausgaben im Sinne des Vereinszwecks 1 Projektabwicklung 2 Spenderinformation 3 Erstinformation – Neuspenderwerbung 4 Fundraising 5 Öffentlichkeitsarbeit Verwaltungsaufwand 1 Personalaufwendungen, Personalverrechnung, Rückstellung 2 Steuern, Versicherungen, Gebühren 3 Miete und Büroaufwand 4 Aufwand für Maschinen und Geräte 5 Reisekosten, Tagungen, Weiterbildung 6 Rechts- und Wirtschaftsberatung, Mitgliedsbeiträge Zwischensumme Zuweisung zur Rücklage Summe

Die Herkunft unserer Mittel 2013 Legate, Kranz- und Geburtstagsspenden, Veranstaltungen Auflösung Rückstellungen

Kinderpatenschaften

Kostenersatz ProjektPatenverwaltung patenschaften 5,25 % 3,30 %

5,30 % 7,87 % 21,70 %

Geldspenden spez. Zweck, Projektförderungen/ Lohnkosten/Fortbildungskosten/Zivildiener, Spenden MyGoodShop, Portozuschuss und Patinnen und Paten/Spenderinnen und Spender, Zinserträge

0,68 %

Der Einsatz unserer Mittel nach Projektländern 2013 Dominikanische Republik Nicaragua

5,63 %

Bolivien El Salvador 3,59 %

Peru 3,51 %

10,67 %

Spenden 55,90 %

Mexiko 11,86 %

Guatemala 19,63 %

3,47 %

Honduras 22,70 %

Haiti

18,94 %


Menschen bei NPH

18

www.nph-oesterreich.org/freiwillige

Laurenz Hack | Physio-

Corinna Marenits | ehrenamtliche

therapeut in Guatemala „Durch meine Arbeit habe ich unglaubliche Erfahrungen sammeln können. Ich durfte eine völlig neue Kultur und Sprache für mich entdecken.“

Übersetzerin „Warum ich für NPH Briefe übersetze? Weil es für mich ein schönes Gefühl ist, meine Spanischkenntnisse für so eine nützliche Sache einzusetzen. Die Briefe der Kinder zeigen mir jede Woche, wie sehr sie ihre Paten schätzen.“

Herzlichen Dank an alle Freiwilligen, ehrenamtlichen MitarbeiterInnen und PraktikantInnen 2013! 2013 spendeten uns 19 Freiwillige 26.053 Stunden; das entspricht der Arbeitszeit von 15 Vollzeitmitarbeiterinnen!

Bolivien:

Anna Singer | Krankenschwester Ingrid Kaltseis | MyGoodShop-Koordinatorin Susanne Chylik | Projektkoordinatorin & Direktionsassistenz Rosina Zouhar | MyGoodShop-Koordinatorin

Dominikanische Republik: Irene Elmer | Ergotherapeutin Georg Elmer | Ergotherapeut

Nicaragua:

Verena Hackl | Ergotherapeutin Nadine Gulyas | Physiotherapeutin Barbara Tripolt | Physiotherapeutin

Guatemala:

Veronika Salzmann | Ergotherapeutin Gerold Karagöl | Zivildiener Irene Söllradl | Ergotherapeutin Marlene Zeilinger | Psychologin Tanja Feldbacher | Pädagogin Doris Wansch | Besucherkoordinatorin Valentine Robin | Bibliothekarin Laurenz Hack | Physiotherapeut

Honduras:

Katharina Prietl | Physiotherapeutin

Peru: Julia Spettel | Krankenschwester Sind Sie an einem Freiwilligenjahr bei NPH interessiert? Bettina Mittendorfer hilft Ihnen unter 01/526 0220-16 oder bettina.mittendorfer@nph-oesterreich.org weiter.

Zeitspenden ehrenamtliche Übersetzerinnen 2013: insgesamt 350 Stunden für rund 2.000 Briefe • • • • • • • • • • •

Julia Hagen Maria Kolb Sabine Leinschitz Antonina Marhold Bojana Nisevic Helene Popp Marlene Prenzel Valentine Robin Marianne Ruethemann Maria Tebartz-van Elst Dora Winkler

Praktikantinnen: • • • • • • • • •

Theresa Burian Nicole Celoud Katharina Eichinger Claudia Gomez Irina Grabher Maria De Jahrmann Lopez Maria de Lourdes Lopez Esquivel Ann Lorenz Pia Spilauer


Spenden mit Gütesiegel Unser Erste Bank-Spendenkonto: IBAN: AT31 2011 1822 4309 5500 NPH Österreich ist seit dreizehn Jahren Träger des Österreichischen Spendengütesiegels. Dieses garantiert den widmungsgemäßen und wirtschaftlichen Umgang mit Ihrer Spende. Bei uns können Sie sich sicher sein, dass Ihre Spende ihr Ziel erreicht. Spenden an NPH Österreich sind von der Steuer absetzbar; Reg.Nr. SO 1221. l NPH

Österreich ist eine effiziente Non-Profit-Organisation: Unsere Verwaltungskosten liegen auf einem vergleichsweise niedrigem Niveau von 7,9 Prozent.

l

Die Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wird vom ehrenamtlichen Vorstand laufend überprüft. Der Vorstand selbst unterliegt der jährlichen Kontrolle durch die Generalversammlung.

l

Prüfung des Jahresabschlusses durch die unabhängige Steuerberatungsgesellschaft R.B.G. Revisions- und Betriebsberatungs-GesmbH, 1040 Wien, Operngasse 23/19. Den Bericht können Sie gerne in unserem Büro einsehen.

l Sichere

Kontrollmechanismen bei der Rechnungsprüfung in den NPH-Kinderdörfern: Lokale Gutachter prüfen jährlich die Geschäftsgebarungen sowie den widmungsgemäßen Einsatz der Spenden.

l Regelmäßige

Information über die Fortschritte und den Bedarf in unseren Kinderdörfern in unseren Informationsschriften.

l Wenn Sie Fragen haben, nehmen Sie bitte mit uns

Kontakt auf: 01/526 0220, info@nph-oesterreich.org

Mehr Informationen finden Sie unter: www.nph-oesterreich.org/transparenz

Vielen herzlichen Dank! l Unseren

Spenderinnen und Spendern. Patinnen und Paten. l Unseren freiwilligen und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. l Den Unternehmen AGRANA Beteiligungs-AG, Bachmann electronic GmbH, Caffé Latte, Foto Weinwurm, Granite Austria GmbH, dem Lateinamerika-Institut, LATINIDADE Cultural & Film Services und Terra Tropicalis. l Dem FC Hamerling, Verein Goodball und der Praxisschule der Katharina Lins-Schulen. l Herrn Mag. Martin Allitsch, Herrn Heinrich und Frau Erika Bauer, Herrn DI Gerhard Biedermann, Frau Rosemarie Eberharter, den Damen des Konvents der Elisabethinen, Frau Lisa Hochfellner, Frau Ursula Klettner, Frau Mag. Karin Josefine Lang, Herrn Albert Leeb, Frau Prof. Teresa Leopold, Schwester Consolata Maderbacher, Herrn Dr. Martin Mittermayer, Frau Maria Muth, Frau Dkfm. Ursula Pengg, Herrn Rudolf Riener, Frau Irene Söllradl, l Unseren

Herrn Heinz Schwab, Frau Dr. Martina Simlinger-Haas, Herrn Ing. Eduard Tusch, Herrn Helmut Wagner, Herrn Dr. Josef Walser, Schwester Maria Eugenia Walser, Frau Kathrin Wiedenbauer und Herrn Dr. Helmut Wittmann l Herrn Karl Heinz S. für sein Legat. l Allen hilfsbereiten Menschen, die sich für die Kinder in unseren Kinderdörfern einsetzen.

Unser ehrenamtlicher Vorstand (erhält keine Vergütung für seine Tätigkeit) Vorstandsvorsitzender: Dr. Otto Malzer | Stellvertretende Vorsitzende: Katharina Krall | Kassier: Alan Morgan | Schriftführerin: Daniela Straznicky-Ehrlich | Weitere Vorstandsmitglieder: Simone Traunmüller | Miguel Venegas | Geschäftsführer, Werbeverantwortlicher, Datenschutzbeauftragter: Wolfgang Martinek, MAS

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Vielen herzlichen Dank!

, 1070 Wien © Foto Weinwurm

Impressum:

MHV: NPH Österreich – Hilfe für Waisenkinder – Unsere kleinen Brüder und Schwestern Zollergasse 37/5, 1070 Wien | Tel.: 01/526 0220 | Fax: 01/526 0220-22 | E-Mail: info@nph-oesterreich.org | www.nph-oesterreich.org | ZVR-Zahl: 715 660 265 | DVR: 0731200 | Verlagsort: 1070 Wien | GZ 02Z031177 M | © Fotos: NPH Österreich, Foto Weinwurm, 1070 Wien Hergestellt nach der Richtlinie des Österreichischen Umweltzeichens „Schadstoffarme Druckerzeugnisse“ | Druckerei DONAU FORUM DRUCK Ges.m.b.H. | UWNr. 785


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