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Notfallmedizin
1874
WEINMANN Emergency Medical Technology – Hamburg
Innerhalb von 150 Jahren hat sich das Medizintechnikunternehmen trotz bewegter Firmengeschichte zu einem führenden Anbieter notfallmedizinischer Systemlösungen entwickelt.
Ärzte im Rettungseinsatz tragen ihn bei sich: den Ulmer Koffer. Von außen eher unscheinbar ist das handliche Teil aus Aluminium besonders robust und im Innern flexibel bestückbar. Seit mehr als 40 Jahren gehört der Notfallkoffer zu den Verkaufsschlagern des Medizintechnikherstellers WEINMANN Emergency. Gemeinsam mit dem Rettungszentrum des Bundeswehrkrankenhauses und dem Zentrum für Anästhesiologie der Universität Ulm wurde er entwickelt. Heute ist der Koffer aus dem modernen Rettungsdienst nicht mehr wegzudenken.


Seit 2013 ist André Schulte Geschäftsführer der WEINMANN Emergency Group mit Sitz in Hamburg: „Mittlerweile stellen wir vor allem Beatmungsgeräte für die Präklinik her – also etwa für den Rettungsdienst, den Katastrophenschutz oder die Luftrettung. Hier definieren sich Ziele und Qualität insbesondere über die Eintreffzeit beim Patienten. Weltweit gibt es da noch viel Nachholbedarf, denn die notfallmedizinische Versorgung ist anderswo bei Weitem nicht so ausgeprägt und gut wie in Deutschland.“
Seinen Ursprung hat WEINMANN im rheinland-pfälzischen Ludwigshafen. Dort gründete 1874 Gottlieb Weinmann eine Manufaktur, die feinmechanische Armaturen für Sauerstoffgeräte herstellte. 1956 übernahm das Drägerwerk in Lübeck die medizintechnischen Bereiche der Marke. Zwei Jahre später wurde der Firmensitz nach Hamburg verlegt. Nach weiteren zehn Jahren wagten die Familien Feldhahn und Griefahn mit Weinmann Geräte für Medizin und 47 Beschäftigten einen Neustart. 1972 revolutionierten sie mit dem ersten vollautomatischen, zeitgesteuerten Notfallbeatmungsgerät MEDUMAT den deutschen Markt.
Im Jahr 2013 trennte sich die Notfallmedizin (WEINMANN Emergency Medical Technologie) von den Sparten Schlafmedizin und Heimbeatmung (Weinmann Geräte für Medizin). Inzwischen erzielt die WEINMANN Emergency Group einen Jahresumsatz von 75 Millionen Euro und liefert ihre Produkte in rund 100 Länder. Mit Tochtergesellschaften ist das Unternehmen unter anderem in Frankreich, Russland, China, Spanien, Singapur und den USA vertreten. Zuletzt eröffnete WEINMANN 2023 einen Standort im ukrainischen Lwiw.
„Es ist wichtig, dass wir weiterhin neugierig und dynamisch bleiben“, sagt CEO Schulte. „Da hilft es, dass viele unserer rund 350 Beschäftigten einen Hintergrund im Rettungsdienst haben – in der Intensivpflege, im Katastrophenschutz oder in der Notfallversorgung.“ Rechtzeitig zum 150-jährigen Jubiläum hat WEINMANN im Mai neue Optionen für eines der kleinsten turbinenangetriebenen Beatmungsgeräte, den MEDUVENT Standard, vorgestellt.
Birte Bühnen

150-jähriges Jubiläum
Mit einem Festakt in der Handelskammer Hamburg hat das Medizintechnikunternehmen WEINMANN Emergency Medical Technology am 31. Mai 2024 sein 150-jähriges Bestehen gefeiert. Geschäftsführer André Schulte (r.) freute sich besonders, dass Hamburgs Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher (SPD) das Grußwort sprach.