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nord express Lokales
15. Juli 2015
Ehemalige Hauptschule wird jetzt als Plietschhuus genutzt
Als Dankeschön fürs Mitmachen bei den Kinderspielen wurden alle 80 Schulkinder, darunter auch Julius Mohr (von links), Melina Thomas, Leonie Gülk sowie Tommy Hachmann, mit Einkaufsgutscheinen im Wert von jeweils fünf Euro beschenkt. Foto ach
Spaß und Spiele auf dem Schulhof 쮿 Wakendorf II (ach) „Spielen und Spaß haben“, lautete die Devise beim Sommerfest der Grundschule Wakendorf II. Rund 200 Kinder und Erwachsene genossen Kuchen und Torten, eisgekühlte Getränke sowie die familiäre Atmosphäre einer intakten Schul- und Dorfgemeinschaft. Organisator der Veranstaltung war eine Arbeitsgruppe des Schulvereins. „Sie hat unter anderem beim Aufbau der Spielstationen geholfen, an denen die Kinder beispielsweise Sackhüpfen oder bei Pedalo-Rennen mitmachen
konnten“, erklärte Lehrerin Dörte Weinberg, die gemeinsam mit drei weiteren Kolleginnen die derzeit 80 Grundschulkinder unterrichtet. Als Dankeschön fürs Mitmachen bei den Spielen bekam jedes Kind einen Gutschein im Wert von jeweils fünf Euro für einen Einkauf in einem Schreibwarengeschäft. Gut zu tun hatten die Helferinnen Maike Lorenz, Tina Rehmeier und Nicole GülkSchmuck. Sie bereiteten fruchtige Slush-Getränke zu. „Einfach lecker und so schön kalt“, schwärmte Zweitklässler Max-Ole Schmilewski.
쮿 Brokstedt (gug) Am Anfang war es nur die Idee, aus einer Schule eine Begegnungsstätte für Viele zu machen und das auch gemeindeund kreisübergreifend. Lange wurde geplant, verschiedene Nutzer wurden gehört und die unterschiedlichen Wünsche und Vorschläge versucht umzusetzen: Jetzt ist es vollbracht, das Plietschhuus in Brokstedt ist fertig. „Als uns die Hauptschule genommen wurde, blieben Grundschule und viele freie Räume zurück. Unser Ziel war es, all diese leeren Räume wieder mit Leben zu füllen“, sagte Schulverbandsvorsitzender Dr. Heinz Seppmann. Um die umfangreichen Baumaßnahmen für die vielen guten Ideen durchführen zu können, wurden Gelder von der Landesregierung aus EUTöpfen bewilligt. Diese unterstützen besonders Bildungsprojekte im ländlichen Raum. Als beispielhaftes Projekt förderte sie dafür das regionale Bildungshaus Plietschhuus mit rund 700 000 Euro. Den entsprechenden Bewilligungsbescheid überreichte damals die zuständige Staatssekretärin im Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume, Dr. Silke Schneider. Jetzt freute sich Dr. Heinz Seppmann, ihr und auch vielen anderen Beteiligten, die zum guten Gelingen des Plietschhuuses beigetragen hatten, zu danken und die
Die Verantwortlichen für das Projekt Plietschhuus in Brokstedt: Schulverbandsvorsteher Dr. Heinz Seppmann, Staatssekretärin Dr. Silke Schneider, Diane Danielsen, Bürgermeister Clemens Preine und Schulleiterin Elsbet Glindemann. Sie und viele andere haben den Bau des Projektes in der ehemaligen Hauptschule auf den Weg gebracht. Foto gug
neuen Räumlichkeiten zu zeigen. Mit Hilfe der Förderung wurden die vorhandenen Gebäude energetisch saniert. Außerdem entstanden Möglichkeiten für Therapie- und Bewegungsräume, Räume für soziale und medizinische Angebote, ein Kulturraum, Einrichtungen der Volkshochschule, ein Kulturcafé und neue Begegnungsmöglichkeiten für Senioren. Eine neue Bücherei und ein Gemeindearchiv sind in Zusammenarbeit mit dem Seniorenbeirat entstanden, und der Hort konnte mit in den Schulalltag
integriert werden. „Jetzt können wir wirklich wieder von ,unserer Schule’ sprechen, weil sie für uns alle etwas bietet“, betonte Diane Danielsen aus Brokstedt, die maßgeblich an der Planung des Plietschhuuses und deren Durchführung beteiligt war. „Aus einem ehemaligen Physikraum ist jetzt beispielsweise ein Musikraum geworden“, so Diane Danielsen. Sie verwies damit auf den neuen Kulturraum mit Bühne, der für viele Vorführungen vorgesehen. In ihm treffen sich jetzt schon die Landfrauen regel-
mäßig. Staatssekretärin Dr. Richter nannte das Plietschhuus beispielhaft. Es habe Vorbildcharakter für andere Regionen. „Das Projekt wird ein Signal sein für andere, sich dieser Idee anzuschließen. Der Gedanke für diese einmalige Einrichtung wurde von vielen Bürgerinnen und Bürgern getragen. Deren Begeisterung und Leidenschaft, hier etwas Neues zu schaffen, war von Anfang an spürbar. Ich finde es richtig klasse, was hier entstanden ist“, betonte Dr. Silke Schneider.