Lokales nord express
18. Februar 2015
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Werkstatt ist auch ein Saustall 쮿 Fortsetzung von Seite 1 Betritt ein Besucher die Werkstatt, stürmt Lotte mit lautstarkem Quieken heran. Neugierig spaziert sie um den Gast herum und wer nicht aufpasst, dem knabbert sie zur Begrüßung ein wenig an den Schuhen herum. „Das müssen wir ihr noch abgewöhnen, sie liebt Schuhe, dafür hat sie ein Schwäche. Besonders liebt sie die mit Gummisohlen“, sagt Joachim Kutzborski und lacht. Deutlich ist diese Vorliebe bei den Fußmatten zu erkennen. Überall fehlt die Gummikante. „Sie frisst Gummi nicht, es bringt ihr nur das Abknabbern Spaß. Lotte ist ein Minischwein und 24 Wochen alt. Sie gehört eigentlich dem 19-jährigen Phil Fehlauer, dem Sohn von Kirsten Fehlauer und Joachim Kutzborski. „Er kam eines Tages mit einem Katzenkorb in die Werkstatt und wir dachten schon, ach du liebe Güte, jetzt hat er sich eine Katze besorgt, aber darin war dann Lotte“, erzählt Frau Fehlauer. Keine zwei Stunden dauerte es, bis alle das Schweinchen bezaubernd fanden und in ihr Herz schlossen. „Sie ist schlau, es hat keinen Tag gedauert, dann konnte sie die Klapptür zum Bürobereich öffnen“, berichtet Joachim Kutzborski stolz. Auch sonst lernt Lotte
schnell, sie hat sich an ein Katzenklo gewöhnt und ist stubenrein. „Wir machen aber auch kurze Spaziergänge an der Leine“, so Frau Fehlauer. Lotte wohnt in einem kleinen Verschlag in der Werkstatt mit Durchgang zum Büro. Dafür wurde extra ein Wanddurchbruch umgesetzt. Von ihrer geräumigen Kiste aus hat Lotte alles im Blick, wenn sie mit ihrer Kuscheldecke auf ihrem Bett aus Polster und dicker Strohschicht liegt. Das kleine Borstentier liebt es, wenn Joachim Kutzborski sie krault oder mit der Wurzelbürste Für ein Leckerli von Herrchen Joachim Kutzschrubbt, dann borski stellt sich Lotte auch mal auf die Hinstreckt sie sich terbeine. Foto gug behaglich lang. Mit Vorliebe rennt Lotte in könnte es ja sein, dass er etwas der Werkstatt hinter ihrem Leckeres in der Tasche hat. Herrchen her, schließlich „Meine Hosentaschen sind
voll mit ihrem speziellen Futter“, sagt Kutzborski. „Sie bekommt eine rein vegetarische Kost, damit sie nicht zu fett wird“, ergänzt das Frauchen. Gurken und Paprika frisst Lotte gern und Weintrauben und Bananen sind für sie Delikatessen. Das hört man dann auch, beim Fressen quiekt und schmatzt Lotte laut. Auch sonst ist sie ein Gourmet, einfaches Wasser trinkt sie nicht, es muss immer ein kleiner Schluck Fruchtschorle dabei sein. Lottes Lieblingsplatz ist vor dem Ofen im Büroraum. Da steht sie dann und „glüht schon mal vor“, wie Joachim Kutzborski es nennt. Erst das Hinterteil und dann von vorne. „Sie steht da, macht genüsslich die Augen zu und man hat den Eindruck, dass sie gleich einschläft“, schildert Kutzborski. Auch das Sofa im Empfangsraum findet sie klasse, einmal ist sie darauf gesprungen und hat sich prompt das edle Seidenkissen zum Kuscheln geschnappt. Das Schwein ist mittlerweile aus der Werkstatt schon gar nicht mehr wegzudenken, sogar Fernsehsender waren schon vor Ort, um sich die „Schweinerei“ anzusehen. Damit jeder Bescheid weiß, was ihn der Werkstatt erwartet, hat Kirsten Fehlauer ein neues Schild besorgt mit der Aufschrift: „Achtung Saustall“ .
Drei Vorsitzende in 47 Jahren 쮿 Schmalfeld. (rtz) Sie sind tatkräftig, emanzipiert und pflegen Traditionen. Die Schmalfelder Landfrauen sind schon seit 1967 als Verein aktiv und kümmern sich um die Frauen und das Wohl in der Region Schmalfeld. Nur drei erste Vorsitzende gab es während dieser Zeit - ein Zeichen für Harmonie und Standfestigkeit. Deshalb war es nicht verwunderlich, dass die Vorsitzende Karin Möckelmann ihre zwei Vorgängerinnen auf ein Wort bat, um den beiden ihren Rücktritt zu verkünden. „Ich habe lange genug den Hut aufgehabt, jetzt soll mal eine andere ’ran“, erklärte die 65-jährige Schmalfelderin der Gründerin des Vereins, Anneliese Göttsch, und deren Nachfolgerin Ute Dwinger. „Meiner Nachfolgerin werde ich ein geordnetes Haus übergeben und wünsche auch ihr Glück für einen offenen Umgang mit den Mitglieder.“ Während der Jahreshauptversammlung Ende Januar folgten den Worten die Tat. Neue erste Vorsitzende der Landfrauen ist jetzt Dörte Stut (57) aus Kampen, bisher stellvertretende Vorsitzende. In einer offenen Abstimmung wurde sie von den 61 Wahlberechtigten einstimmig für vier Jahre in das Amt gewählt. Bärbel Bestmann aus Hasenmoor, bisher zweite Beisitzerin, ist nun zweite Vorsitzende
leine verpönt waren und zum anderen sahen die Männer mit Skepsis die Emanzipation ihrer Gattinnen. Ute Dwinger, die als erste Vorsitzende auf Anneliese Göttsch folgte und ebenfalls 18 Jahre das Ehrenamt inne hatte ist immer noch aktiv. „Viele denken bei Landfrauen nur an alte Zöpfe, Ute Dwinger (v.l.), Anneliese Göttsch und Karin Möckelmann haben die weil wir auch Landfrauen in Schmalfeld zusammen 47 Jahren geleitet. Foto rtz Traditionen pflegen und im länddes Vereins. Neue Gesichter Göttsch aus Schmalfeld den lichen Raum leben“, sagt sie. im Vorstand sind Rita Hus- Landfrauenverein. 1967 grün- „Dabei sind wir für sie das feldt aus Nützen sowie die dete sie ihn mit weiteren 48 Sprachrohr in der GemeindeSchmalfelderin Regine Kock Frauen aus den Region politik und Öffentlichkeit.“ Zur Zeit sind 135 Frauen im Schmalfeld/Hasenmoor und als Beisitzerinnen. Eigens aus Bad Segeberg war 18 Jahre lang Vorsitzende. Verein organisiert. Sie engawar die Kreisvorsitzende Jut- „Es gab zwar schon eine gieren sich für das dörfliche in Leben in der Region rund um ta Neuber angereist, um die Landfrauenvereinigung scheidende Vorsitzende zu eh- Kaltenkirchen, doch die tra- Schmalfeld. Sie organisieren ren. Karin Möckelmann hatte fen sich immer nachmittags“, Vortragsveranstaltungen und in der Zeit ihres Vorsitzes erklärt Anneliese Göttsch. Seminare zu beruflichen, soüber 100 Veranstaltungen auf „Wir Frauen in Schmalfeld zialen und kulturellen Thedie Beine gestellt. Darunter hatten da noch alle Hände voll men. Jedes Mitglied kann sich fiel auch die große Feier zum zu tun mit Kindern und Hof. über die Landfrauen Schles40jährigen Vereinsjubiläum. Deshalb gründeten wir einen wig-Holstein zum Beispiel als Mit viel Applaus wurde Mö- eigenen Verein, um uns Fachfrau für Ernährung, Garckelmann mit einer Urkunde abends treffen zu können.“ tenführerin, IT-Fachfrau oder sowie der silbernen Arbeits- Zum damaligen Zeitpunkt sei Kräuterexpertin qualifiziebiene der Landfrauen Schles- dies von den Frauen ein muti- ren lassen. Interessierte Frauen können wig-Holstein verabschiedet. ger und revolutionärer Schritt Ins Leben gerufen hatte die gewesen. Zum einen weil sich unter Telefon 04191/ 28 31 heute 87-jährige Anneliese Frauen abends im Gasthof al- bei Dörte Stut informieren.
Multimediashow über unendliche Weite 쮿 Norderstedt (pjm) Katrin und Henno Drecoll aus Stuvenborn präsentieren am Mittwoch, 25. Februar, ab 20 Uhr im Festsaal am Falkenberg am Langenharmer Weg 90 ihren neuen Reisebericht. „Traumzeit in unendlichen Weiten“ ist der Titel der Multimediashow. Unter dem Motto „Abenteuer Westaustralien“ zeigen sie auf einer Panoramaleinwand die Erlebnisse eines 10000 Kilometer umfassenden Roadtrips. Dabei stellen sie die Menschen dort vor, zeigen die Tierwelt mit 350
Fischarten, 150 verschiedenen Reptilienarten und 240 Vogelarten sowie die Flora mit 12000 Arten von Blütenpflanzen. Auf der Landfläche, die sieben Mal so groß wie Deutschland ist, leben gerade einmal 2,3 Millionen Menschen zwischen einer großen Sandwüste, Gebirge und dem längsten Sandstrand der Erde. Im Rahmen der Veranstaltung werden australische Weine und Drecolls „Formenkekse“ angeboten. Außerdem gibt es in der Pause den landestypischen Gaumen-
schmaus „BungleBungle“. Karten kosten im Vorverkauf 11 Euro und ermäßigt für Schüler und Studenten 9 Euro Sie sind zu bekommen beim Ticket-Corner an der Rathausallee 34, der Bücherei Friedrichsgabe an der Pestalozzistraße 1, der Bücherei Glashütte an der Mittelstraße 62 und bei Dit un Dat an der Ulzburger Straße 451 in Norderstedt sowie beim Holiday Land Reisebüro an der Beckersbergstraße 1 in HenstedtUlzburg. An der Abendkasse kostet der Eintritt 13 Euro und ermäßigt 10 Euro.
Astrid Müller-Ludwig (Schatzmeisterin, v.l.), Andreas Severin (Vorsitzender), Wilfried Zylka (Kreispräsident), Hartmut Vogt (2. Vorsitzender) und Dorothea Schlatz (Schriftführerin). hfr
Neuer CDU-Vorsitzender 쮿 Schmalfeld. Neuer Vorsitzender des CDU-Ortsverbandes Schmalfeld ist Andreas Severin. Die Mitgliederversammlung des Ortsverbandes wählte den 41 Jahre alten Hubschrauberpiloten, der bisher schon stellvertretender Vorsitzender war. Neu-
Information und Diskussion
Freie Plätze bei VHS-Kursen
쮿 Kisdorf (pa) Um die Bedeutung der Unterbringung von Asylbewerbern im Kreis zu betonen, ist Landrat Jan Peter Schröder am Mittwoch, 25. Februar, ab 19.30 Uhr im Margarethenhoff zu Gast. Kreistagsabgeordnete Susanne Strehl hat eingeladen zu einer Veranstaltung über Flüchtlinge im Amt Kisdorf. Unter dem Motto „Flüchtlinge in unserem Ort - und nun?“ soll informiert und auf Fragen geantwortet werden. Mitarbeiter der Migrationsbehörden beantworten Fragen.
쮿 Bad Bramstedt. Einige Angebote der VHS bieten noch frei Plätze, so das Seminar Fußmassage (21. Februar, 10 bis 17 Uhr) mit Heilpraktikerin Stephanie Scheele. Sie geht auf die Bedeutung gesunder Füße ein, die Leonardo da Vinci als „das größte technische Weltwunder“ bezeichnet hat. Über zwei Tage geht ein Kursus zum Textverarbeitungsprogramm Word, der am 23. Februar, 19 Uhr startet. Näheres und Anmeldung bei der VHS, Telefon 04192/7109, www.vhs-badbramstedt.de.
er Stellvertreter ist der 64jährige Kaufmann Hartmut Vogt. Die bisherige Vorsitzende Dorothea Schlatz hatte zuvor auf eine erneute Kandidatur für den Vorsitz verzichtet; sie wurde in den neuen Vorstand als Schriftführerin gewählt. Schatzmeisterin bleibt Astrid Müller-Ludwig. Als Gast nahm Kreispräsident Winfried Zylka an der Versammlung teil. Er, wie auch der neue Vorsitzende Severin und andere Parteimitglieder dankten Frau Schlatz für ihre bisherige Arbeit. Sie habe den Ortsverband in einer schwierigen Zeit übernommen und ihn wieder arbeitsfähig gemacht. In einer umfassenden Aussprache über die Organisation und Arbeitsweise des Ortsverbandes wurde besprochen, dass die CDU verstärkt auf die Bürgerinnen und Bürger zugehen, politische Entscheidungen der Gemeindevertretung transparenter werden lassen und mehr Mitglieder gewinnen möchte.