Vom „Mutprojekt“ zum Vorzeige-Gut 쮿 Die Gemeinde hat mit dem Gut Pronstorf ein sehr respektables Herrenhaus vorzuweisen, das mit seiner Lage am Warder See als eines der schönsten Herrenhäuser des Landes gilt. Die letzte Nachkommin
3 Fragen an: Hans-Caspar Graf zu Rantzau
Was macht die Gemeinde Pronstorf aus? Ich bin hier geboren und aufgewachsen, Pronstorf ist in erster Linie meine Heimat. Neben der Arbeit auf dem Gut kann ich hier in der wunderschönen Natur meinen Hobbys wie angeln, reiten und jagen nachgehen. Dafür brauche ich nicht woanders hinfahren. Die Menschen hier sind sehr aufgeschlossen und freundlich und was typisch für den ländlichen Bereich ist: Man kennt sich und hilft sich untereinander. Was ist ihr schönster Platz? Es gibt in der Gemeinde viele schöne Plätze. Einer davon ist sicherlich der Warder See, auf den ich - wenn ich Zeit finde - sehr gerne zum Angeln rausfahre. Ansonsten ist mein Zuhause bei meiner Familie mein schönster Platz. Was könnte besser werden? Ich finde es wichtig, das Alte zu erhalten. Deswegen sanieren meine Frau und ich das Gut und seine Gehöfte. Doch für die Zukunft brauchen wir auch die moderne Technik wie das Internet. Gut überlegte Neuansiedlungen sind für die Gemeinde zukunftsweisend. Allerdings sollten Menschen, die hier hinziehen auch bedenken, dass sie sich in das dörfliche Leben der Gemeinde und in die ehrenamtliche Arbeit wie bei der Feuerwehr integrieren sollten. Nur so funktioniert das Dorfleben weiter. Hier gibt es keine Anonymität, hier muss jeder selbst etwas tun. pks
aus dem Geschlecht von Buchwaldt, Adelheid, hat das Gut durch ihre Heirat mit Otto Graf zu RantzauBreitenburg in die Familie Rantzau eingebracht. Noch heute lebt dort die Familie zu Rantzau. Graf Hans-Caspar und Gräfin Antje mit Tochter Anna zu Rantzau haben sich die Erhaltung und Sanierung ihres Gutes zur Aufgabe gemacht. Das jetzige Herrenhaus wurde im barocken Stil im Jahre 1728 erbaut, doch der ehemalige Rittersitz findet schon im Jahre 1300 urkundliche Erwähnung. Seit dieser Zeit war die Burg im Besitz der Familie von Buchwaldt, nur um 1500 wechselte der Besitz kurz an den König Johann I und an die Familie Ahlefeldt. Das alte Herrenhaus soll aus zwei Stockwerken und einem Turm bestanden haben, so jedenfalls steht es im Nachlass der 1688 verstorbenen Magdalene von Buchwaldt, geborene Ru-
mohr. Auch das häusliche Mobiliar muss üppig gewesen sein. Silber, Zinn und Leinen gehörten dazu und auf dem Dachboden seien „19 alte aufgewundene Conterfeiten“ und „6 allerhand Schildereyen ohne rahm“ gefunden worden. „Viele wertvolle und alte Schätze habe ich auch auf dem Dachboden entdeckt“, erzählt Antje Gräfin zu Rantzau. Damit meint die Geborene vom Felde aus dem Alten Land aber vor allem alte Möbel. Die hat die Gräfin schon zum erheblichen Teil restaurieren lassen und unter anderem in die kreative und liebevolle Innengestaltung der 21 Zimmer und drei Ferienwohnungen im Hotel Torhaus eingearbeitet. Das 100 Jahre alte Gebäude mit Grundmauern aus dem Jahre 1737 ist der jüngste Beweis des Rantzauschen Sanierungsprojektes, das im Jahre 1998 mit der alten Meierei begann. „Das war
Gräfin Antje zu Rantzau (rechts) vor dem erst kürzlich sanierten Torhaus, in dem ein Hotel untergebracht ist und auch Hochzeiten stattfinden. Bürgermeisterin Bettina Albert ist die glückliche Eheschließungs-Standesbeamtin, die die Paare in dem gräflichen Ambiente gerne traut.
unser erstes Mutprojekt“, erklärt Gräfin zu Rantzau. Durch die Verschönerung des Gutes und der umstehenden Gehöfte hat die Familie auch eine facettenreiche wirtschaftliche Nutzung ihres Gutes erreicht, die allerdings immer dem Anspruch des besonderen Ambientes entsprechen soll. „Die Gäste sollen sich hier wohlfühlen, entspannen, arbeiten, in Ruhe spazieren oder einfach ein Buch lesen können“, so Antje Gräfin zu Rantzau. Höhepunkte sind auf dem Gut allerdings die „Pronstorfer Weihnacht“ - ein erlesener Weihnachtsmarkt-, die Führungen von Hans-Caspar Graf zu Rantzau, Konzerte und die Hochzeiten. „Ich bin 21 Zimmer und drei Ferienwohnungen stehen im Hotel Tor- so froh, dass ich auf haus zur Verfügung. Fotos pks diesem schönen Gut
Die fleißigen Immen aus Pronstorf 쮿 Ein Leben für die Bienen – dem haben sich die 32 Mitglieder des Imkervereins Pronstorf verschrieben, der im Jahr 1906 gegründet wurde. „Bienen sind kleine Wunderwerke“ – da sind sich der Vorsitzende des Vereins Andreas Bernitt, sein Sohn Jonas, Heike Frieborg, Ingo Studt und Fritz Koch einig. Alle haben eigene Bienenvölker und kümmern sich täglich um die „wertvollen Nutztiere“. Die meisten Bienen hat mit 25 Völkern Andreas Bernitt. Erfahrene Imker hören übrigens am Summen, wie ihre Bienen aufgelegt
sind. „Auch Bienen sind mal schlecht drauf“, erklärt der Vereinsvorsitzende. Man werde auch mal gestochen, das geschehe aber selten, versichert Andreas Bernitt, der genau wie die anderen Imker schon „immun“ gegen das Gift ist. „Ein Bienenstich ist im Gegensatz zum Stich von einer Wespe, die auch auf Aas sitzt, steril“, erklärt er. Um sich auf dem Laufenden zu halten, organisiert der Vorstand auf den Vereinstreffen in der Alten Schule in Warder Vorträge und Seminare (www.pronstorfer-imker.de). pks
Im Garten von Imker Andreas Bernitt (2. v.li.) in Quaal stehen 25 Bienenvölker. Sein Sohn Jonas hat gerade den Fachkundenachweis bestanden und darf nun auch Völker besitzen. Auch Heike Frieborg, Fritz Koch und Ingo Studt (von links) besitzen mehrere Völker.
Austrägerin
Hanna Schlüter ist 14 Jahre alt und wohnt in Goldenbek. Dort trägt sie seit Herbst vergangenen Jahres den nord express aus. Die Schülerin der 8. Klasse der Gemeinschaftsschule im Schulzentrum in Bad Segeberg spielt in ihrer Freizeit gerne Handball beim SV Westerrade und liebt das Theater spielen. „Ich bin in der Gruppe Theaterspielplatz in der Jugendakademie in Bad Segeberg aktiv“, erzählt sie. Das Austragen macht der 14-Jährigen Spaß. „Manche Goldenbeker stehen schon draußen und warten darauf, dass ich ihnen den nord express bringe.“ pks
glückliche Paare verheiraten darf“, erklärt Bürgermeisterin Bettina Albert. Dafür hat sich die Pronstorferin nach ihrem Amtsantritt im vergangenen Jahr extra zur Eheschließungs-Standesbeamtin ausbilden lassen. Auch das Schleswig-Holstein Musikfestival nutz die traumhafte Kulisse des Gutes und veranstaltet dort Konzerte.
Daneben ist das tragende Fundament des Gutes die Land- und Forstwirtschaft. Die umliegenden 650 Hektar werden zum Anbau von Winterraps, Wintergerste und Winterweizen genutzt. Die Forsten mit 365 Hektar sind durch Buchenwälder geprägt und werden in Eigenregie bewirtschaftet. Näheres unter www.gutpronstorf.de. pks