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www.thalia-potsdam.de Hallo aus Babelsberg „Film ist die Wahrheit - 24 mal die Sekunde.“ (Truffaut) Und das gilt für Dokumentationen ganz besonders. Deshalb ergänzen auch in dieser Woche wieder zwei Dokumentarfilme unser Programm. Zum einen „Gerhard Richter Painting“, der bereits am letzten Sonntag sehr gut besucht war. Das fast meditative Portrait des Malers, dessen Werk „Die Kerze“ eben für sagenhafte 12 Millionen Euro verkauft wurde beobachtet den Künstler in einer intensiven Schaffensphase. „Vaterlandsverräter“ hingegen lässt den DDR Schriftsteller Paul Gratzik zu Wort kommen, der als IM jahrelang Freunde wie Heiner Müller oder Steffi Spira ausspionierte, sich in den 80ern selbst enttarnte und auf´s Land zurückzog. Im Film gibt sich Gratzik unbeugsam und ohne jede Reue. Sätze wie „Ich habe kein Gewissen und keine Moral, jedenfalls nicht Eure“ kommen ihm leicht über die Lippen. Daneben empfehle ich noch zwei neue, spannende Kinder- bzw. Familienfilme: „Wintertochter“ und „Der Indianer“ und nicht zu vergessen: Das Duo Almodovar-Banderas schickt „Die Haut, in der ich wohne“ ins Rennen, wie immer ganz großes Kino des spanischen Altmeisters und seines Lieblingsschauspielers. Was sonst noch alles läuft, im Folgenden und auf www.thalia-potsdam.de. Viel Vergnügen wünscht Ihr Wolf J. Flywheel

Neues filmisches Terrain und doch unverkennbar Almodovar

die haut in der ich wohne

mit Antonio Banderas

Die bildhübsche Vera ist die einzige Patientin einer Schönheitsklinik, wo sie Tag und Nacht von Professor Roberto Ledgard überwacht wird. Er pflegt ihre Haut wie einen kostbaren Schatz und kontrolliert jeden Schritt, jeden Blick, jede Emotion. Doch wer ist Vera, die so beängstigend Robertos verstorbener Frau ähnelt? Sie hat keine Geschichte und doch scheint ihr Schicksal eng verknüpft mit dem Leben Robertos. Für diesen spannenden Thriller besetzt das spanische Regie-Genie Pedro Almodóvar die Hauptrolle sensationell mit Antonio Banderas dem Schau-spieler, den er selbst entdeckt und zum Superstar gemacht hat. Und der smarte Spanier spielt, dass es einem im wahrsten Sinne des Wortes unter die Haut geht. Almodóvar inszeniert einen außerge-wöhnlichen Thriller, der ganz ohne Schreie schockt und gruselt eindringlich, fesselnd, hoch ästhetisch und unnachahmbar Almodóvar. Spanien 2011 | Regie: Pedro Almodóvar | Darsteller: Antonio Banderas, Elena Anaya, Marisa Paredes, Jan Cornet, Roberto Álamo, Blanca Suárez, Eduard Fernández, Bárbara Lennie | ca. 120 min | FSK 16

... besser noch als „Blöde Mütze“!

über den Mut, sich dem Leben zu stellen. Nach „Blöde Mütze!“ der neue Film von Johannes Wintertochter Schmid. Spannend, witzig, ernst und fröhlich und Zwischen den Jahren begeben sich die 12-jährige so stimmig wie stimmungsvoll erzählt er noch viel Kattaka (Nina Monka) und die 75-jährige Lene mehr als die berührenden Geschichten von Lene (Ursula Werner) auf eine für beide sehr aufregende und Kattaka. Reise von Berlin nach Polen. Kattaka macht sich auf Deutschland/Polen die Suche nach ihrem leiblichen Vater, einem 2011 | Regie: russischen Matrosen, der gerade mit seinem Schiff in Johannes Schmid | Darsteller: Ursula Danzig liegt – Lene auf die Suche nach ihrer bisher Werner, Nina verdrängten Vergangenheit, in der sie während des Monka, Leon Seidel, Krieges aus Masuren fliehen musste und ihre Eltern Dominik Nowak, Merab Ninidze, verloren hat. Eine Geschichte über Freundschaft zwischen verschiedenen Generationen und Nationen und

Katharina Marie Schubert, Maxim Mehmet | ca. 93 min | FSK 0


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