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ENSEMBLE UND G STE
Mit welcher Rolle, mit welchem Text oder Projekt hast du dich in deiner Theaterarbeit am meisten verbunden gefühlt und warum?
Wunderbaum
Wir haben letztes Jahr as rojekt uare lat im öffentlichen Raum der Stadt Curitiba in Brasilien gemacht. Die Vorstellung handelte davon, wie Leute mit unterschiedlichen (Tages-)Rhythmen neben- und miteinander leben, wir haben sie zusammen mit einem Schlagzeuger gemacht. Es haben 30 Anwohner*innen des Platzes mitgespielt, die sich vorher nicht kannten. Alle waren sehr unterschiedlich und haben im Verlauf neue Beziehungen geknüpft. Weil Bolsonaro gerade die Wahl verloren hatte, hat das Projekt auch aufgezeigt, wie politisch aufgeladen diese öffentliche Zusammenkunft sein kann, wie polarisiert öffentliche Orte wie etwa der Platz, an dem wir spielten, sein können. Dieses Projekt fühlte sich wie ein echtes Wunderbaum-Projekt an, weil wir mit dem, was gerade auf der Straße passierte, umgehen und improvisieren mussten und dabei neue Beziehungen außerhalb unserer Komfortzone entstanden.
Harol inters Der stu e Diener habe ich u llig mit 16 auf einem Flohmarkt gefunden und mich damals in das Stück und seitdem in das absurde Theater verliebt.
Tim Breyvogel
Manche Texte gehen einem nie verloren, sobald man sie einmal gedacht und gespürt hat. Steilwand von Simon Stephens ist so einer bei mir. Aber auch Hamlet. Hier spürt man eine allgemeingültige Wahrheit, die die Jahre überdauert, weil sie Dinge anrühren, die tief in den Menschen verwurzelt sind.
Philipp Auer
Davi aus Hel en von Ewald Palmetshofer. Da war ein Aufbegehren gegen ein destruktives System und eine Elterngeneration, die sich der Realität verweigert. Außerdem war die Bühne ein tonnenschwerer Würfel in einem ganz unangenehmen Blau, der sich drehen konnte, und Schauspieler*innen sind von der Decke gehangen, das hat Spaß gemacht.
Es fällt mir schwer, diese Frage konkret zu beantworten, da man sich mit jeder Rolle, mit der man sich intensiv auseinandersetzt, auch verbunden fühlt – um aber doch eine Antwort zu geben, entscheide ich mich für den Titus aus an obries itus , a er sich am Ende des Stückes, nach allen Schicksalsschlägen und Widerständen, doch zum Optimismus wendet und das Leben wieder genießen kann
Julia Kreusch
Bezüglich meines Statements u he a e iehungen möchte ich mich eines Zitates von Bob Dylan bedienen, welches sich sowohl auf zwischenmenschliche Beziehungen als auch auf meine jeweiligen Beziehungen zu meiner Arbeit, einzelnen Produktionen, Rollen bezieht: eltsa , ass enschen, die zusammen leiden, stärkere Beziehungen haben, als Menschen, die miteinander sehr u rie en sin
Zuletzt mit meinem Kollegen Clemens Wenger in unserem rojekt a ongs o r o ie Re nterpretation von traurigen Liedern von Smile (Charlie Chaplin) bis hin zu Kalt und Kälter von STS.
Bettina Kerl
In unserer Arbeit verbinden wir uns mit Geschichten, mit Figuren, mit unseren Kolleg*innen und (hoffentlich) mit unserem Publikum. Es fällt mir schwer, zu sagen, wann/wo ich mich am meisten verbunden gefühlt habe. Am ehesten stechen in der Erinnerung die Projekte heraus, in denen mir diese Verbindung misslang. Dann frage ich mich noch Jahre danach, woran es lag. Aber das ist zum Glück selten …
Immer wieder anfangen, Verbindung suchen, mich verbinden mit den Menschen auf, vor und hinter der Bühne, und denen im Text – das ist, was die Arbeit im Theater so reich un un erbar acht Und dann wieder loslassen, iegen lassen, e in übergeben … Eines auszuwählen fällt schwer. Es könnten alle sein. Also eine Reise an meinen persönlichen Anang alina un an kasten vor vielen, vielen ahren in Berlin. Weil alles selbstgemacht, mit liebsten, nächsten Menschen, im zweiten Hinterhof. Und jetzt und immer wieer Na e ophie choll , weil mich das Stück schon so viele Jahre begleitet und jede Aufführung ein Abenteuer ist: so viele Orte, so viele Schulen, so viele junge Menschen – und die innere Landkarte Niederösterreichs färbt sich bunt und nicht schwarz-blau.
Immer mit dem nächsten.
Tobias Artner
Mit meiner Rolle als Mensch natürlich. ;-)
Lennart Preining
Meine Lieblingsrolle war schon immer die Prinzenrolle.
