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DAS GR NE WIR

Die Umweltpsychologin Isabella Uhl-Hädicke beantwortet die Frage, wie sich das Handeln Einzelner auf die Gesellschaft und die Umwelt auswirken kann, mit der Beschreibung eines Experiments: Auf einer Straße wurde das Verhalten von Menschen beobachtet. Wenn eine Person sichtbar etwas Gutes tat, resultierte das augenblicklich in einem deutlichen Anstieg der Bereitschaft anderer Personen, einen weggeworfenen Gegenstand von der Straße aufzuheben. Denn unser Handeln löst Reaktionen aus. Ähnliches, so Uhl-Hädicke, ließe sich in Sachen Klimaschutz nutzbar machen. Wir sind uns gegenseitig Vorbilder. Wir stehen immer, meist unmerklich, unsichtbar, in einer starken Beziehung zu unserer Umwelt. Das ist er leiten e Ge anke unseres rbeitssch erpunkts Das gr ne ir Auf und hinter der Bühne, unter Kolleg*innen und mit dem Publikum, wollen wir an einer besseren Welt mitarbeiten. Seit vielen Jahren wird in Zusammenhang mit dem Klimawandel von Kipppunkten gesprochen, nach deren Erreichen sich nichts mehr verändern lässt. Der lub o Ro e , eine rganisation, ie sich seit ahr ehnten it Nachhaltigkeit besch tigt, schreibt i aktuellen ericht ir ssen ar einen elsblock be egen, aber was ist, wenn es nicht hinauf, sondern hinunter geht? Wenn wir das Ding nur in Bewegung setzen müssen und den Rest die Schwerkraft erledigt? Wir glauben, dass wir in allen Gesellscha ten vor eine so ialen ipppunkt stehen enn entsprechen e politische, irtscha tliche un so iale a nah en geset t er en r en, k nnten sich selbst verst rken e positive reisl u e entstehen, eine r e r alle ls ulturinstitution ollen ir uns aran beteiligen, gesa tgesellscha tlich an iese so ialen ipppunkte heran uko en ir ollen ge einsa it e ubliku neue r hlungen darüber entwickeln, dass die gesellschaftliche Transformation nicht Entbehrung und Verzicht bedeutet, sondern die Möglichkeit bietet, die Welt gemeinsam besser zu gestalten. Dass mehr Geschlechtergerechtigkeit uns alle stärkt. Dass eine diverse, weltoffene Gesellscha t uns alle bereichert n en ns enierungen asi ir un aroline , Die gr ere Ho nung , ner artete egegnungen , Die h siker un l a Ro eo un ie elektrische Giulietta sollen unsere so ialen erte be ragt, ie echanis en issbr uchlicher Machtverhältnisse ausgestellt und die transformatorische Kraft und Fragilität unserer Beiehungen er orscht er en n unseren eranstaltungsreihen rans or ationsb ro un rinnerungsb ro achen ir uns in iskursiven, oku entarischen un theaterp agogischen Formaten auf die Suche nach dem, was unsere Welt im Innersten zusammenhält und sie für die Zukunft verbessern könnte.

Hinter er hne fin et in unsere heater seit einigen ahren ein betrieblicher ro ess statt, um nachhaltiger zu produzieren. Das Ziel ist es, in Zusammenarbeit mit den Regisseur*innen, Bühnenbildner*innen und Kostümbildner*innen noch mehr Recycling zu ermöglichen und verstärkt auf nachhaltige Materialien in allen Bereichen zu achten. Unsere Landestheater-Kolleginnen Lisa Königsberger und Vera Lehr erarbeiten in Rücksprache mit Mitarbeiter*innen aus allen Abteilungen ein dynamisches Konzept zur Erreichung des Österreichischen Umweltzeichens des Bundesministeriums. An der Konkretisierung der Richtlinien des Umweltzeichens haben wir in den letzten Jahren, gemeinsam mit Vertreter*innen anderer Theater, aktiv mitgearbeitet.

Transformationsbüro

Gastgeber der Gesprächsreihe Der utopische Raum ist der Schriftsteller und bekennende Utopist Ilija Trojanow. Nachdem in der vergangenen Spielzeit zuletzt der Schriftsteller Robert Menasse zu Gast war und mit dem Publikum über seine Ideen für die Zukunft sprach, präsentiert Ilija Trojanow in der ersten Ausgabe dieser Spielzeit seinen neuen utopischen Ro an siehe eite ei eitere er ine von Der utopische Rau sin in lanung Die Gespr chsreihe ist eine eranstaltung von Globart erein r iskursive ra is in ooperation it e an estheater Nie er sterreich

Beziehungsstatus: kompliziert Auch Beziehungen verändern sich in Zeiten von Internet und multiplen Krisen. Unter der Leitung der Theatervermittlerin Julia Perschon und in Zusammenhang mit den Stücken auf unserem Spielplan werden Menschen jeden Alters eingeladen, spielerisch zu erforschen, wie sich ihre Beziehungen zur Welt und zu ihren Mitmenschen gestalten (siehe Seite 48).

Erinnerungsbüro

Auch in dieser Spielzeit laden wir zu einem Stadtspaziergang mit Blick auf das frühere jüdische Leben in St. Pölten ein. Durch die von Bettina Kerl gelesenen Originaltexte wie Briefe und Tagebucheinträge sowie die historischen Einordnungen von Dramaturgin Julia Engelmayer werden die Stationen zu Schauplätzen der tatkräftigen Gemeinde und der späteren Verfolgung der St. Pöltner Jüdinnen und Juden.

Die lange Tafel verbindet einen Besuch im Museum Niederösterreich mit einem moderierten Tischgespräch von Expert*innen und Publikum. Nach einer Führung durch die aktuelle Ausstellung nehmen wir gemeinsam bei Speis und Trank an einer langen Tafel Platz und sprechen mit Christian Rapp, dem Wissenschaftlichen Leiter des Hauses der Geschichte, und Expert*innen über das Thema der Ausstellung.

Ausgangspunkt des theaterpädagogischen Projektes Die lebendige Bibliothek ist die Tatsache, dass es immer weniger Zeitzeug*innen des Nationalsozialismus gibt. Umso wichtiger ist es, ihre Schicksale für kommende Generationen festzuhalten. Schulklassen aus Niederösterreich präsentieren ihre Recherchen in Online-Videos auf www.erinnerungsbuero.at Das rojekt ur e it e e ia literac a ar ausgezeichnet. Infos / Leitung: Julia Perschon, E julia.perschon@landestheater.net Eine Kooperation mit Tangente St. Pölten – Festival für Gegenwartskultur 2024

In Planung ist eine Gesprächsveranstaltung zur Uraufführung von Die größere Hoffnung von Ilse Aichinger in Zusammenarbeit mit dem Institut für jüdische Geschichte Österreichs und der Ehemaligen Synagoge St. Pölten.

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