3 minute read

IK INITIATIVE ERDE – ERNTEKUNSTSTOFFE RECYCLING DEUTSCHLAND

Next Article
Kommunikation

Kommunikation

VERANTWORTUNG ÜBERNEHMEN: AGRARKUNSTSTOFFE SAMMELN UND RECYCLEN

Seit ihrer Gründung 2013 setzt sich die freiwillige Initiative ERDE kontinuierlich für eine nachhaltige Landwirtschaft ein, indem sie Agrarkunststoffe in die Kreislaufwirtschaft integriert.

An 667 festen Sammelstellen und 3.201 mobilen Containerstellungen werden von 26 ERDEMitgliedern Agrarkunststoffe gesammelt. Das Rücknahmesystem, dessen Prozessorganisation vom ERDE Kooperationspartner RIGK GmbH übernommen wird, ist eine Erfolgsgeschichte: In 12 Monaten (1. November 2022 bis zum 31. Oktober 2023) wurden fast 40.000 Tonnen Agrarkunststoffe gesammelt, eine Steigerung von 3,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die gesammelten Kunststoffe werden recycelt, d.h. zerkleinert, gewaschen und über die stoffliche Verwertung zu Regranulat eingeschmolzen oder energetisch verwertet.

Für das abgeschlossene Sammeljahr 2023 kann die Initiative ERDE einen neuen Rekord vorweisen: 35.514 Tonnen Silo- und Stretchfolien wurden gesammelt. Dies entspricht einer Verwertungsquote von 72 Prozent (netto) der in Verkehr gebrachten Folien und übertrifft das Vorjahresergebnis um 2 Prozentpunkte. Mit dem Aufbau der ersten Recyclinginfrastruktur speziell für Pressengarne im Jahr 2022 wurde ein wichtiger Grundstein für die nachhaltige Verwertung dieser landwirtschaftlichen Kunststoffe gelegt. So wurden im vergangenen Jahr bereits über 1.200 Tonnen Rundballennetze und Pressengarne zurückgewonnen und vor allem energetisch verwertet.

Im Jahr 2023 wurden mit 87 Tonnen weniger als ein Drittel der PP-Vliese im Vergleich zum Vorjahr gesammelt. 1 Dagegen stieg die Sammelmenge von Lochfolie um über 60 Prozent auf 600 Tonnen – die gesammelte Menge wurde vollständig verwertet. Mulchfolien wurden im Jahr 2022 in das Sammelsystem integriert, seither wurden 230 Tonnen gesammelt und für Recyclingtests genutzt. Eine Sammelmenge von fast 2.200 Tonnen für Recyclingprozesse wurde für Spargelfolien erreicht – ein Anstieg von ca. 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Fortschreibung der freiwilligen Selbstverpflichtung an das BMUV

Erstmalig überreicht die Initiative ERDE 2019 eine freiwillige Selbstverpflichtung an das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV). In diesem Dokument verpflichten sich die 26 Mitgliedsunternehmen und landwirtschaftlichen Verbände zu einer Verbesserung der Sammlung und des Recyclings von landwirtschaftlichen Kunststoffen. Anfang 2024 erfolgt die erste Fortschreibung der Erklärung. Erklärtes Ziel ist es, bis Jahresende 2025 eine Recyclingquote von 70 Prozent und bis 2027 von 75 Prozent bei Silound Stretchfolien zu erreichen. Weiterhin soll 2026 eine Quote von 60 Prozent bei Spargelfolien erzielt werden. Für alle weiteren in der Landwirtschaft eingesetzten und bereits in des Rücknahmesystem der Initiative ERDE integrierten Agrarkunststoffe wird eine Erhöhung von zehn Prozentpunkten bis 2027 verfolgt. Um dieses Ziel zu erreichen, wird die Initiative ERDE weitere Hersteller und Vertreiber, insbesondere europäische Partner, in das System integrieren sowie Sammelpartner und Endverbraucher in die nachhaltige Verbesserung der Sortierqualitäten für eine hochwertige Verwertung einbeziehen.

Erste Fortschreibung der Freiwilligen Selbstverpflichtung von ERDE an das BMUV, 2024:

  • 60 % Recyclingquote für Spargelfolie bis Ende 2026

  • 75 % Recyclingquote für Silage- und Stretchfolie bis Ende 2027

  • 10 Prozentpunkte höhere Sammelquote für Mulch- und Lochfolie, Vliese, Pressengarne und Ballnetze bis Ende 2027

  • Erweiterung des Systems auf:- Bewässerungsschläuche bis Ende 2024- Gewächshausfolie bis Ende 2025- Schutznetze bis Ende 2026.

Die Herausforderung: Rückgang der Nachfrage nach Kunststoffrezyklaten

Das Recycling von Erntekunststoffen ist aufgrund aufwändiger Vorreinigungen in hochspezialisierten Anlagen eine Herausforderung. Die anhaltend gesunkene Nachfrage nach Kunststoffrezyklaten führt dazu, dass die Kosten für Recyclinganlagen steigen. Ohne ausreichende Nachfrage für die Rezyklate fehlt die wirtschaftliche Motivation, in neue Anlagen zu investieren. Als Folge wird der Ausbau der Recyclingkapazitäten gebremst. Die Erreichung der selbstverpflichtenden Recyclingziele bleibt daher eine anspruchsvolle Aufgabe.

This article is from: