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Chroniken / Geschichte

CHRONIKEN

ZUR GESCHICHTE DER GE

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Die frühesten archäologischen Funde auf der Gemarkung der heutigen Gemeinde Neufahrn stammen aus der Zeit der Kelten, jenem Volksstamm, der im ersten Jahrtausend vor Christus weite Teile Europas besiedelte. Indizien dafür, dass hiesiger Boden in dieser frühen Zeit bereits bewohnt oder gar bewirtschaftet war, existieren nicht. Aber es gab Handelspfade, von denen einer über Neufahrner Grund nach Süden in die Garchinger Heide führte. Die Römer haben diese ersten Straßen dann in den ersten nachchristlichen Jahrhunderten benutzt und ausgebaut, um von der Provinzhauptstadt Augusta Vindelicorum (Augsburg) aus ihre kleinen dezentralen Garnisonen zu versorgen. Erst später, zur Zeit der Völkerwanderung, als verbliebene keltische, römische und germanische Sippen im sechsten Jahrhundert nach Christus zum Stamm der Bajuwaren verschmolzen, wurden eben diese Handelswege dann für die Gründung des Ortes relevant. Ein geschäftstüchtiger Pferdezüchter ließ sich in der Nähe nieder und gründete damit den heutigen Nachbarort im Westen, Eching. Der Mann hieß Eho. Im indogermanischen Sprachgebrauch stand das Wort für „Pferd“. Urkundlich erwähnt wird Eching erstmals 773 nach Christus. Offenbar prosperierte Ehos Handel. 804, nur 31 Jahre später, ist in einer Urkunde erstmals der Ort „Niwiwara“ bezeugt, das heutige Neufahrn. Nach gängiger These war die kleine Ansiedlung Eching schnell gewachsen. Das zwang zu weiterer Landnahme. So leuchtet auch der Name ein, denn „Niwiwara“ bedeutet so viel wie: bei den sich neu ansiedelnden Familien. Einerseits waren es also zweifellos die frühen Handelsstraßen, denen Neufahrn seine Existenz verdankt. Es kommt allerdings noch ein zweiter Faktor hinzu, der für die Entwicklung mindestens ebenso nachhaltig von Bedeutung blieb: die Lage auf der Schotterebene, dem „Gfild“, im Norden Münchens. Als die Isar ihren Namen „die Reißende“ noch zu Recht trug, musste jede Ansiedlung vor Hochwasser gesichert sein. Neufahrn markiert den höchsten Punkt einer Schotterzunge, die bis zum Massenhausener Moos reicht. Dort lebte man zwar relativ sicher vor den Überschwemmungen im Frühjahr, der karge, steinige Boden aber war schwer zu bestellen und warf wenig ab. Die Schotterzunge lenkte einerseits die Verkehrswege, andererseits blieb sie dürr, bis chemische Düngemittel und der Einsatz von Maschinen es den Landwirten leichter machten. Lange Zeit war Neufahrn ein denkbar armes Dorf.

Ausführlichere Informationen zur Geschichte Neufahrns und der Ortsteile finden Sie auf www.neufahrn.de

MEINDE NEUFAHRN

KURZBESCHREIBUNG DER ORTSTEILE

Ortsteil Mintraching/Grüneck

Mintraching liegt nur ein paar Felder weit vom nord-östlichen Ortsrand Neufahrns entfernt. Erste urkundliche Erwähnungen datieren aus den Jahren 762 und 764 n.Chr.. Rosi Geppert hat in ihrem „Mintrachinger Lesebuch“ viel Wissenswertes und eine Menge unterhaltsame Geschichten über ihren Heimatort zusammengetragen. (Zu beziehen bei Bücher Bernhard). Anlässlich der 1250-Jahr-Feier Mintrachings wurde eine umfangreiche Chronik erstellt, die ebenfalls bei Bücher Bernhard erhältlich ist.

Ortsteil Massenhausen Die Geschichte des Dorfes Massenhausen ist weitgehend als die Geschichte des Massenhausener Adelsgeschlechtes zu schreiben. Dessen Ursprung blieb allerdings auch dem Ortschronisten Helmut Modlmayr bei seinen umfangreichen Recherchen dunkel. Eine sorgfältige und aufschlussreiche Chronik von Massenhausen hat Helmut Modlmayer in den Jahren 1962 bis 1970 verfasst.

Ortsteil Giggenhausen Ein erster Siedler namens Gueticho, so vermutet der Chronist Helmut Modlmayr, gab Giggenhausen (Guetichenhusen) seinen Namen. Eine ganze Anzahl von Höfen gehörte viel später dann, im hohen Mittelalter, der Edelfamilie Krebs und ihren Verwandten, den Edlen von Parsberg. Ein anderer Teil der Anwesen war im Besitz des Münchner Patriziergeschlechtes Dichtl. Wann und wie dieses im Dorf Fuß fasste, ist dunkel. Helmut Modlmayr ist in seiner „Chronik von Giggenhausen“ auch mit Sorgfalt der Geschichte der einzelnen Gehöfte am Ort nachgegangen und hat die Besitzverhältnisse dokumentiert. Weitere Informationen zu Giggenhausen können Sie unter www.giggenhausen.de abrufen.

Ortsteil Hetzenhausen Eindeutig belegen lässt es sich nicht, aber vieles spricht dafür, dass der kleine Ort Hetzenhausen im hohen Mittelalter einen bedeutenden Sohn hatte. Neidhart von Reuental gehörte zur crème de la crème der Dichter und Minnesänger seiner Zeit. Neben Adolf Neuhofers „Chronik der Ortschaft Hetzenhausen“ enthält auch Helmut Modlmayrs „Chronik der Pfarrei Fürholzen“ Wissenswertes über das Dorf und seine Gehöfte.

Ortsteil Fürholzen Fürholzen ist nur ein paar Kilometer nordwestlich Neufahrns am Rande des tertiären Hügellandes gelegen. Wer zu Fuß die kurze Wegstrecke von der Ortsverbindungsstraße nach Hetzenhausen aus zur barocken Pfarrkirche hinaufsteigt, der genießt eine seltene Idylle: das Feuerwehrhaus, der dahinter gelegene Dorfteich, oben dann das renovierte alte Schulhaus und daneben St. Stephanus, das Ensemble ist wie ein Bild aus längst vergangenen Zeiten. Kein Wunder, dass die Fürholzener stolz sind auf ihr Dorf. Wer Details aus der langen Geschichte Fürholzens wissen möchte, gerne Anekdoten aus dem dörfl ichen Leben liest und sich für alte Ansichten interessiert, der schlägt am besten in Ernst Kellers Chronik nach: „Fürholzen. Geschichte(n) eines alten Dorfes“.

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