NEUES LAND

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KULTUR

Donnerstag, 8. Mai 2014

■ Waltraud Froihofer

Am zweiten Sonntag im Mai danken wir den Müttern. Woher kommt dieser Brauch, was steckt dahinter und wohin führt die Reise?

E

s war im Jahr 1907 als die Amerikanerin Anna Jarvis einen privaten „Muttertag“ mit Gottesdienst zur Erinnerung an den Todestag ihrer eigenen Mutter, eine sich zeitlebens sehr für das gesundheitliche und soziale Wohl von Arbeiterinnen und Soldatenmüttern einsetzende Frau, organisierte. Die Idee schlug ein und wurde von der Methodistenkirche Philadelphia propagiert. Jarvis’ Vater war methodistischer Pfarrer. Blumen spielten schon damals eine tragende Rolle, denn Anna Jarvis hatte Nelken als Symbol des

Gedenkens an lebende und verstorbene Mütter verteilt. Bereits 1914 wurde der Muttertag vom Kongress der Vereinigten Staaten zum offiziellen Festtag erklärt. Der Weg nach Europa war von da an nicht mehr weit. Nach England folgten Schweiz, Norwegen, Schweden und Deutschland. Schließlich kam der Muttertag 1924 nach Österreich durch die Frauenrechtlerin Marianne Hainisch - Mutter des damaligen Bundespräsidenten.

Wozu Mütter feiern? Der Muttertag wurde von mehreren Motivationssträngen ge-

tragen. Den Einen ging es politisch um das Sichtbarmachen von Müttern und ihren Tätigkeiten für Familie und Gesellschaft und um Forderung nach Anerkennung und Wertschätzung. Die Anderen wiederum stellten die Propagierung eines religiösen, konservativ geprägten Frauenbildes in den Mittelpunkt. Die Nazis schließlich feierten Mütter als Gebährmaschinen für die „Herrenrasse“ und verliehen „Mutterkreuze“ an besonders kinderreiche Frauen. Als erfolgreichster und konstantester Brauchförderer erwies sich allerdings von Beginn an

Muttertagsausflug „Pflanzenfest & Frühlingsklang“ – Fest mit ORF Steiermark Frühschoppen. Erstmals macht der ORF Steiermark Frühschoppen im Freilichtmuseum Stübing beim Wegleithof von 11 bis 12 Uhr Vormittag Halt. Sepp Loibner moderiert. Mitwirkende Musikgruppen: Jagaalm Trio, Steirische Mischung, Schilcherleitenmusie, Lankowitzer Leiblknöpf, Musikverein Peggau/Deut-

schfeistritz. Bernd Prettentaler mischt sich mit den Musikgruppen unter das Publikum und sorgt für weitere Unterhaltung. Den ganzen Tag über gibt es einen Pflanzenmarkt mit Sortenraritäten und bewährten Obst- und Gemüsesorten, Handwerksvorführungen, regionale Kulinarik und Kinderbastel-Stationen. Österreichisches Freilichtmuseum Stübing, 11. Mai, 9 bis 16 Uhr

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die kommerzielle Schiene über die Floristik. Der Blumenhandel schaffte es, den Muttertag als einen der umsatzstärksten Tage im Jahr für sich zu etablieren und das bis heute. Der zweite Sonntag im Mai wird von Äthiopien bis Zypern in unzähligen Staaten offiziell begangen. Einige andere Staaten haben andere Termine, aber alle haben ihre eigenen Gepflogenheiten um diesen Tag. Von vielen wird der Muttertag für eigene Zwecke vereinnahmt – von Abtreibungsgegnern, spirituellen Bewegungen, Wirtschaftstreibenden, spendensammelnden Institutionen bis hin zu Politik und Kirchen.

Emotionalisierung Anna Jarvis jedenfalls wollte den Muttertag als emotionales Ereignis frei von kommerziellen Interessen sehen. Umso mehr dürfen wir Mütter uns bedingungslos über die selbstgebastelten Kunstwerke unserer Kinder und einen entspannten Muttertagsausflug mit der Familie freuen.

KULTUR VON ORT ZU ORT be zu Büchern am 9. Mai um 19.30 Uhr im KulturHausKeller Straden „Allerhand – Geschichten für Büchermenschen“.

Pfiffigunde

Die Lebenshilfe Weiz lädt am 9. Mai um 18 Uhr in den Europasaal Weiz zum Theaterstück „Prinzessin Pfiffigunde“. Als Darsteller fungieren das Kuddel Muddel Theater und Klienten der Lebenshilfe Weiz.

Lust auf Singen

Das Steirische Volksliedwerk lädt zu gemeinsamen Singstunden in geselliger Atmosphäre ein: Am 12. Mai in das Seniorenwohnheim Gratwein ab 15 Uhr, in das Gasthaus Wolf in Arnfels ab 18 Uhr, in das Harmonikazentrum Graz ab 19 Uhr, am 13 Mai ab 19.30 Uhr ins Prälatenhaus in Straßengel, am 14.

Mai ab 20 Uhr in den Buschenschank Schögler in Laßnitzhöhe, am 16. Mai ab 18.30 Uhr in die Mostschänke Fattinger in Kleinstübing und ab 20 Uhr in den Buschenschank Krottmayer in Eibiswald.

Buchpräsentation

Paul Zulehner und Petra Steinmair-Pösel stellen ihr Buch „Gleichstellung in der Sackgasse? Frauen, Männer und die erschöpfte Familie von heute“ vor. Buchhandlung Platz Gleisdorf, 14. Mai, 19 Uhr.

Landjugend Zettling spielt den „ledigen Bauplatz“

Theater zu spielen ist eine lieb gewordene Tradition der Landjugend Zettling. Heuer kommt „Der ledige Bauplatz“, ein Lustspiel in drei Akten von Regina Rösch auf die Bühne. Tante Berta liebt Bier, Schnaps und Zigarren und wird zum Problem. Zwei Familien

müssen sie nämlich laut Testament so lange bei sich im Haus einquartieren, bis sie einen Mann gefunden hat. Premiere: 16. Mai, 19.30 Uhr. Weitere Termine: 18. Mai um 17 Uhr, 23. und 24. Mai um 19.30 Uhr. Festsaal der Gemeinde Zettling.

Blues und Country

Jim Cogan und Kurt Keinrath verbindet die Liebe zu Folk, Country und Blues Musik. Unter dem Motto „Back on Route 66“ treten sie gemeinsam am 15. Mai um 20 Uhr im KulturHausKeller Straden auf.

Zuerst will jeder Tante Berta loswerden, doch plötzlich wendet sich das Blatt um 180 Grad. Foto: Landjugend Zettling


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