7 minute read

Förderprogramme

Förderprogramme für Immobilienkäufer in Berlin

Wie fast in jedem Bundesland, können Wohnungskäufer in Berlin beim Erwerb ihrer Immobilie Förderprogramme in Anspruch nehmen. Diese reichen von Krediten und Tilgungszuschüssen bis zu Anschlussfinanzierungen. Informieren Sie sich hier über die wichtigsten Förderprogramme für Käufer einer Neubau-Immobilie in Berlin.

ELXENEIZE GETTY IMAGES

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) vergibt als Förderbank Kredite an Privatpersonen, Unternehmen und öffentliche Einrichtungen. Dabei umspannt die KfW-Förderung verschiedene Themenfelder der deutschen und europäischen Wirtschaft – unter anderem unterstützt die Bank den Bau und Erwerb von Immobilien mit diversen Programmen.

Für Käufer von Neubauwohnungen oder -häusern kommen insbesondere die KfW Programme 124 (Wohneigentumsprogramm für Neubau & Kauf) und das KfW Programm 153 (Energieeffizient Bauen) in Betracht. Das KfW Programm 124 gilt für den Bau oder Kauf eines selbstgenutzten Eigenheims. Gewährt wird ein Förderkredit in Höhe von bis zu 100.000 EUR Kreditbetrag und ab 0,84 % effektivem Jahreszins.

Wer ein energieeffizientes Eigenheim oder eine den KfW Energieeffizienz-Standards entsprechende Eigentumswohnung erwirbt, sollte sich über die Möglichkeiten einer Förderung im Rahmen des KfW Programms 153 „Energieeffizient Bauen“ informieren. Hier unterstützt die KfW Bank den Bau von energiesparenden Neubau-Immobilien mit einem Kredit in Höhe von bis zu 120.000 EUR pro Wohnung. Möglich ist ein Tilgungszuschuss von bis zu 30.000 EUR. Einen entsprechenden Antrag können alle Ersterwerber von Neubau-Immobilien, die den KfWEffizienzhaus-Standards 55, 40 oder 40 plus entsprechen, stellen.

Wichtig bei den KfW-Förderungen 124 und 153 ist, dass Sie den Förderkredit durch Ihr Kreditinstitut vor Abschluss und Beurkundung des ImmobilienKaufvertrages beantragen lassen. Ihr Kreditinstitut leitet alles in die Wege, Sie müssen sich nicht persönlich mit der KfW-Bank in Verbindung setzen. Planen Sie Ihre KfW-Fördermöglichkeiten frühzeitig ein und vereinbaren Sie sobald wie möglich einen Termin mit Ihrem Kreditinstitut. Sobald Sie die Zusage für die KfW-Förderung erhalten haben, können Sie den Kaufvertrag abschließen.

Das Förderergänzungsdarlehen der IBB

Speziell für Erwerber von selbstgenutztem Wohneigentum in Berlin gibt es ein Förderergänzungsdarlehen der Investitionsbank Berlin (IBB). Dieses kann in Kombination mit den KfW-Programmen 153 und 124 in Anspruch genommen werden. Gefördert werden Neu- und Bestandskunden der IBB, die neben den bereits bewilligten KfWProgrammen ergänzenden Förderbedarf haben. Dabei muss der Investitionsstandort Berlin sein. Das Förderergänzungsdarlehen dient dazu, Finanzierungslücken zu schließen. Gefördert werden bis zu 100 % des Finanzierungsbedarfs. Wichtig auch hier: Der Antrag für die Immobilienfinanzierung muss vor Beginn des Vorhabens gestellt werden. Nicht als Vorhabensbeginn gelten Planungs- und Beratungsleistungen. Der komplette Antragsprozess läuft über das IBB-Kundenportal, kann aber auch postalisch bzw. persönlich erfolgen. Auf der Website der Investitionsbank Berlin finden Sie alle relevanten Konditionen zum Förderergänzungsdarlehen. https://www.ibb.de/de/foerderprogramme/ibb-foerderergaenzungsdarlehen.html

Staatliche Förderung mit Wohn-Riester

Last but not least möchten wir Ihnen im Rahmen der staatlichen Eigenheimförderung die Möglichkeiten von Wohn-Riester nicht vorenthalten. Hierbei können Sie einen Teil Ihres Einkommens in einen (Wohn-)Riestervertrag einzahlen bzw. vorab in einen Riestervertrag eingezahlte Beträge für den Kauf einer Immobilie verwenden. Zusätzlich können Sie mit staatlichen Zuschüssen für Ihren Riestervertrag rechnen. Das Geld im Rahmen dieses Vertrages darf ausschließlich zum Kauf einer Eigentumswohnung oder eines Hauses verwendet werden. Zudem kann der Betrag zur Tilgung von Darlehen für die Immobilienfinanzierung dienen. Im Rahmen von Wohn-Riester können Sie also entweder einen speziellen Wohn-Riestervertrag abschließen oder Guthaben aus einem bestehenden Riestervertrag zur Immobilienfinanzierung verwenden. Einen Vorteil ziehen Sie aus dieser Art der Förderung, wenn Sie sicher sind, dass Sie lange in der erworbenen Immobilie wohnen werden und/oder über wenig Eigenkapital verfügen und WohnRiester deshalb eine wichtige Säule zur Tilgung Ihres Darlehens darstellt. Wir empfehlen Ihnen eine umfangreiche Beratung bei einem Kreditinstitut oder spezialisierten Immobilien-Finanzierer Ihres Vertrauens. Dieser kann mit Ihnen herausfinden, ob eine Förderung im Rahmen von WohnRiester langfristig sinnvoll ist.

Mehr zu allen genannten KfW-Fördermöglichkeiten finden Sie auf der Website der Förderbank kfw.de

KEVIN BESSAT UNSPLASH

Marktbericht

von Thomas Brinktriene Bereichsleiter Neubau Berlin bei Grossmann & Berger

Die Entwicklungen auf dem Wohnungsmarkt Berlin zu verfolgen ist sein Metier und für neubau kompass verrät Thomas Brinktriene, Bereichsleiter Neubau-Immobilien Berlin bei Grossmann & Berger, seine Top 5 der aufstrebenden Stadtteile für Neubauwohnungen:

GROSSMANN & BERGER GMBH

PANKOW / STOCK.ADOBE.COM

5. Spandau

Auch hier gehen die Experten von einem Bevölkerungswachstum aus: um +5,7 % bis 2030 (Quelle: SenSW). Die wachsende Beliebtheit Spandaus liegt nicht zuletzt an der Schließung des Flughafens Tegel und der damit einhergehenden Behebung des Fluglärms. Und noch etwas spricht für Spandau: Mit der „Siemensstadt 2.0“ entsteht dort derzeit eines der größten Berliner Zukunftsprojekte. Auf dem Gelände der historischen Großsiedlung Siemensstadt wird eine neue Arbeits- und Lebenswelt entwickelt. Auch das Flächenpotenzial des Bezirks ist groß. Künftige Bewohner Spandaus könnten im Entwicklungsgebiet „Wasserstadt Oberhavel“ ein neues Zuhause finden. Hier sollen bis 2024 rund 2.500 Wohneinheiten direkt am Ufer der Havel entstehen.

1. Pankow

Der Bezirk Pankow wächst seit Jahren dynamisch und wird sich auch künftig rasant entwickeln. Die Bevölkerungsprognose der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen (SenSW) für Berlin und die Bezirke geht dementsprechend bis 2030 von einem Wachstum von +11 % aus. Pankow bietet großes Flächenpotenzial für Neubauprojekte. So soll mit dem „Blankenburger Süden“ ein neues Stadtquartier entstehen. Rund 6.000 Wohnungen sind auf dem Neubaugelände zwischen Blankenburg und Heinersdorf geplant. Auch der Bau einer Straßenbahn zur Anbindung des Gebiets ist in der Diskussion. Brinktriene hat noch weitere Tipps für den aufstrebenden Bezirk: „Die Stadtteile Pankow und Weißensee sind interessante Alternativen für Menschen aus dem Stadtzentrum, insbesondere dem Prenzlauer Berg. Denn sie sind grün, haben eine reichhaltige Kunst- und Kulturszene, eine sehr gute Infrastruktur und ÖPNV-Anbindung. Viele Familien zieht es dorthin.“

SLIVER / STOCK.ADOBE.COM

In Lichtenberg wird die Bevölkerung bis 2030 um schätzungsweise +7,8 % (Quelle: SenSW) wachsen. Für Neubauprojekte bietet der weitläufige Bezirk im Osten Berlins noch ausreichend Fläche. Neben der guten Infrastruktur sind die noch moderaten Preise im Vergleich zum benachbarten Friedrichshain ein deutlicher Pluspunkt. „Lichtenberg besticht durch eine gute Anbindung, schöne Wohngegenden und viele Grünanlagen. Ein besonderes Highlight des Bezirks sind die herrschaftlichen Villen in Karlshorst, dem südlichsten Ortsteil von Lichtenberg“, so Brinktriene.

DL / STOCK.ADOBE.COM

MAURICE TRICATELLE / STOCK.ADOBE.COM

SERGEY KOHL / SHUTTERSTOCK.COM

4. Marzahn-Hellersdorf

Ebenfalls noch moderate Kaufpreise finden Interessenten in Marzahn-Hellersdorf. Doch auch hier stehen alle Zeichen auf Wachstum. Bis 2030 soll die Bevölkerung des Bezirks am nordöstlichen Stadtrand um +7,1 % (Quelle: SenSW) wachsen. Auch das Flächenpotenzial für Neubau ist groß. Insbesondere in Biesdorf, Kaulsdorf und Mahlsdorf finden Interessenten attraktive Flächen für Einfamilienhäuser, Doppelhaushälften und Reihenhäuser, die den Bezirk für Familien attraktiv machen.

2. Treptow-Köpenick

Auch für Treptow-Köpenick im Südosten Berlins gehen die Experten der SenSW von einer günstigen Bevölkerungsprognose von +9,2 % bis 2030 aus. Bereits jetzt hat der weitläufige Bezirk eines der höchsten Neubauvolumina in Berlin. Beliebt ist Treptow-Köpenick auch aufgrund seiner ausgedehnten Waldgebiete und Wasserflächen, beispielsweise rund um den Großen Müggelsee. Naturliebhaber kommen hier voll auf ihre Kosten. Menschen, die die City-Nähe schätzen, suchen am besten im Nordwesten des Bezirks in Alt-Treptow. Wer viel reist, freut sich in den Stadtteilen Altglienicke und Adlershof über die Nähe zum Flughafen Berlin Brandenburg.

Allgemeine Tipps für Suchende

Und noch ein allgemeiner Tipp vom Neubau-Bereichsleiter Brinktriene: „Generell empfehle ich Interessenten, die moderate Kaufpreise wünschen, Stadtteile in die Suche einzubeziehen, die bisher weniger im Fokus standen, aber dennoch eine gute Infrastruktur und ÖPNV-Anbindung vorweisen. Wittenau käme da beispielsweise in Frage.“ Auch in Reinickendorf, ein Bezirk mit guter Anbindung an die City, finden Interessenten günstige Preise. Großes Potenzial bietet dort das Gelände des Flughafens Tegel, auf dem die „Urban Tech Republic“, ein Wissenschaftsstandort mit integrierten Wohnungen, entstehen soll. Altglienicke und Adlershof, Stadtteile in Treptow-Köpenick, dürften künftig von der Nähe zum Flughafen Berlin Brandenburg und zu Wirtschafts- und Wissenschaftsstandorten profitieren.

Ganz egal, welchen Wunschbezirk oder Lieblingskiez Interessenten ins Auge fassen: Brinktriene und sein Team stehen allen (künftigen) Berlinern gerne mit Rat und Tat zur Seite. Weitere Infos und Kontaktmöglichkeiten unter grossmann-berger.de/ unternehmen/berlin

Das Herz der City

Seit dem Mauerfall 1989 ist Mitte mit den Ortsteilen Gesundbrunnen, Hansaviertel, Mitte, Moabit, Tiergarten und Wedding das pulsierende Herzstück von Berlin. Hier leben rund 386.000 Menschen. Mitte, das sind zahlreiche der bedeutendsten Museen des Landes, der Fernsehturm, hippe Läden und angesagte Clubs. Nicht zu vergessen politische Hot Spots und jede Menge Kultur.

Wer in Mitte wohnt, ist „in“ und genießt inmitten des Bezirks eine unglaubliche Vielfalt an (Lebens-) Möglichkeiten. Entsprechend gibt es Wohnlagen für unterschiedlichste Bedürfnisse, von edel bis bodenständig, vom flippigen Kiez-Quartier bis zur grünen Idylle. Zahlreiche Neubauprojekte sind in den vergangenen Jahren in Berlin-Mitte entstanden und die Berliner Stadtentwicklung sieht Raum für weitere spannende Projekte in den nächsten Jahren. Wobei es neben interessanten Neubauten auch jede Menge Nachverdichtungen, Aufstockungen und Umnutzungen gibt. Berlin-Mitte bleibt ein Bezirk mit einer vielseitigen Geschichte – und einer aufregenden Zukunft.

Aktuelle Kaufpreise für NeubauEigentumswohnungen in BerlinMitte variieren auf neubaukompass. de zwischen 197.000 € für eine sanierte Eigentumswohnung in Tiergarten und bis zu 2.610.000 € für ein Penthouse in der Johannisstraße (Mitte).

UNSPLASH YANNIC KRESS

This article is from: