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Praxisabgeber sagen „Tschüss“
from Nordlicht 11/2022
by Jakob Wilder
Niedergelassene aus Schleswig-Holstein, die ihre Praxistätigkeit beendet haben, verabschieden sich in einem persönlichen Steckbrief.
© privat NAME: Dr. Elke Wischmann FACHRICHTUNG: Allgemeinmedizin SITZ DER PRAXIS: Süderhastedt NIEDERLASSUNGSFORM: Gemeinschaftspraxis
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Praxis geführt von 2005 bis 2021 Praxisnachfolger: Dr. Beate Tschirner
1. Was war für Sie das Schönste an Ihrer Berufszeit?
Ich habe es geliebt, als Landärztin praktiziert zu haben, mit allen Altersgruppen, Lebenssituationen, psychischen, sozialen und medizinischen Fragestellungen konfrontiert worden zu sein, die es im Sinne des Patienten zu lösen galt. Das hat mich erfüllt.
2. An welchen Moment erinnern Sie sich besonders gern zurück?
Die plattdeutsche Sprache als Schlüssel zu einem persönlichen Gespräch mit einer alten Dame in der Sprechstunde.
3. Gibt es etwas, dass Sie anders machen würden?
Der Spagat zwischen Arbeit und Familie war eine große Herausforderung, die ich zugunsten der Familie anders gewichten würde.
Der Abbau einer ausufernden Bürokratie und von sich ständig ändernden Vorschriften sollte möglichst bald und tatkräftig erfolgen.
Allein diese Tatsache würde mehr Zeit und Raum für die Patientenbetreuung ergeben, würde ältere Kollegen noch in der Praxis halten und jüngere Kollegen dazugewinnen. Der Hausärztemangel ist bereits deutlich, besonders auf dem Land.
4. Was war Ihr Rezept, den Praxisalltag einmal hinter sich zu lassen?
Ausflüge in die Natur, besonders gern an die Nordsee, auch bei Schietwetter. Besuche der Hamburger Staatsoper und mit meinen
Söhnen an Pfadfinderaktivitäten teilnehmen.
5. Womit werden Sie Ihren Ruhestand ausfüllen?
Möglichst oft am Wasser sein (Nord-Ostsee-Kanal, Elbe oder Nordsee), sportlich aktiv bleiben und Kultur erleben.
6. Was ist Ihr Lieblingsort in Schleswig-Holstein?
Brunsbüttel
7. Haben Sie ein Lebensmotto?
Niemals aufgeben und nach vorne schauen.
8. Welchen Tipp geben Sie jungen Kollegen, die sich niederlassen wollen?
Die Zusammenarbeit mit netten und kompetenten Kollegen in einer Berufsausübungsgemeinschaft anstreben. Sich Zeit für die
Patienten nehmen, denn es kommt so viel Vertrauen und Dankbarkeit zurück. Aus persönlichen Energiequellen Kraft schöpfen und dafür genug Raum lassen.