
3 minute read
SERVICE
from Nordlicht_03/2021
by Jakob Wilder
Welche Arzneimittel sind grundsätzlich verordnungsfähig? Wie viele Heilmittel dürfen pro Rezept verordnet werden? Welche Budgetgrenzen sind zu beachten? Diese Fragen stellen sich niedergelassene Ärzte immer wieder, denn die Gefahr ist groß, in die „Regress-Falle“ zu tappen. Damit Sie sicher durch den Verordnungsdschungel kommen, informieren wir Sie auf dieser Seite über die gesetzlichen Vorgaben und Richtlinien bei der Verordnung von Arznei-, Heil- und Hilfsmitteln.
Sicher durch den Verordnungsdschungel
Advertisement
Grippeschutzimpfungen 2021/22 Kaum ist die eine Saison vorbei, steht schon die nächste Grippeschutzimpfsaison vor der Tür. In diesem Jahr ist die Planung der Schutzimpfung gegen Influenza besonders schwierig. Die STIKO empfiehlt für Personen ab 60 Jahren ausschließlich einen Highdose Impfstoff – welcher auch zulasten der Krankenkassen bezogen werden darf. Das Interesse an der Schutzimpfung gegen Influenza wird in diesem Jahr mit großer Wahrscheinlichkeit nicht so hoch sein, wie in der Saison 2020/21.
Darüber hinaus hat die AOK NORDWEST im Rahmen eines Modellvorhabens in Schleswig-Holstein die Möglichkeit geschaffen, dass sich AOK-Versicherte auch in den Apotheken gegen Grippe impfen lassen können. Es liegen uns keine Informationen darüber vor, welche oder wie viele Apotheken am Modellversuch teilnehmen. Nach unserem Kenntnisstand ist es für Apotheker jedoch durchaus lukrativ, Grippeschutzimpfungen anzubieten, da diese mit 12 Euro je Impfung vergütet werden.
Unsere Empfehlung: Bestellen Sie bis zu 100 Prozent der Impfdosen vor, die Sie auch tatsächlich verimpft haben. In diese Summe sind die Highdose Impfstoffe für die Personen ab 60 Jahren mit einzubeziehen. Das Ende der Vorbestellfrist ist bis zum 19. März 2021 verlängert worden. DAK-Information zu Arzneiwechselwirkung Die DAK plant ihre Kunden anzuschreiben bzw. anzurufen, um sie über die Wechselwirkung der ihnen verordneten Medikamente mit dem Ziel der Vermeidung von Krankenhauseinweisungen zu informieren.
Eine eingegrenzte „Hochrisikogruppe“ soll von geschulten Mitarbeiten telefonisch kontaktiert werden, eine eingegrenzte Gruppe mit mittlerem Risiko wird nur schriftlich informiert. Nach welchen Kriterien die Gruppen eingeteilt und wie die Mitarbeiter geschult werden, ist uns leider nicht bekannt.
Pneumokokkenimpfstoff Die Firma MSD stellt Pneumovax® 23 Impfstoff, der für den chinesischen Markt in Deutschland produziert worden ist, für den deutschen Markt zur Verfügung, um der gesteigerten Nachfrage ein wenig Folge zu leisten. Es handelt sich um Durchstechflaschen mit chinesischer Aufschrift ohne Kanüle und nur in Einzeldosen.
THOMAS FROHBERG, KVSH
Ihre Ansprechpartner im Bereich Arzneimittel, Heilmittel und Impfstoffe
Telefon E-Mail
Thomas Frohberg 04551 883 304
thomas.frohberg@kvsh.de Stephan Reuß 04551 883 351 stephan.reuss@kvsh.de Ihre Ansprechpartner im Bereich Arzneimittel, Heilmittel, Impfstoffe und Hilfsmittel Ellen Roy 04551 883 931 ellen.roy@kvsh.de Ihre Ansprechpartnerin im Bereich Sprechstundenbedarf Heidi Dabelstein 04551 883 353 heidi.dabelstein@kvsh.de
Sie fragen
wir antworten INFO-TEAM
Auf dieser Seite gehen wir auf Fragen ein, die dem Info-Team der KVSH gestellt werden. Die Antworten sollen helfen, Ihren Praxisalltag besser zu bewältigen.
INFO-TEAM
Tel. 04551 883 883 Montag bis Donnerstag 8.00 bis 17.00 Uhr und Freitag 8.00 bis 14.00 Uhr info-team@kvsh.de
Muss die elektronische Dokumentation nach der organisierten Krebsfrüherkennungsuntersuchung auch für die GOP 01737 EBM (Ausgabe und Weiterleitung eines Stuhlprobenentnahmesystems) erbracht und übermittelt werden?
Die GOP 01737 EBM unterliegt nicht der elektronischen Dokumentationspflicht nach der organisierten Krebsfrüherkennungsrichtlinie und muss dementsprechend nur praxisintern dokumentiert werden.
Wie viele Quartale muss die ChronikerPauschale (GOP 03220 und 03221 EBM) mit einem „H“ gekennzeichnet werden, wenn ein Patient mit einer chronischen Erkrankung den Hausarzt wechselt?
Die sogenannte „H-Kennzeichnung“ muss für vier Quartale eingetragen werden, da nach vier Quartalen eine kontinuierliche Behandlung in der Praxis erfüllt ist.
Wie oft dürfen die Gebührenordnungspositionen 35100/35110 EBM abgerechnet werden?
Die GOP der psychosomatischen Grundversorgung dürfen nur abgerechnet werden, wenn die durch den Arzt persönlich erbrachte differentialdiagnostische Klärung oder Intervention mindestens 15 Minuten in Anspruch genommen hat. Wird diese Mindestdauer nicht erreicht bzw. nur durch die parallele Erbringung anderer Leistungen erzielt, dürfen die GOP 35100/35110 nicht abgerechnet werden. Für den Fall, dass Klärung oder Intervention mehr als 15 Minuten (z. B. 30 Minuten) in Anspruch nehmen, dürfen die GOP dennoch nur einmal angesetzt werden. Während die GOP 35100 grundsätzlich nur einmal pro Tag abrechenbar ist, kann die GOP 35110 bei der fachlich gerechtfertigten Notwendigkeit mehrerer Sitzungen bis zu dreimal täglich abgerechnet werden. Die Sitzungen müssen hierzu zeitlich getrennt stattfinden. Die Angabe der jeweiligen Uhrzeit und die Tagtrennung sind bei der Abrechnung verpflichtend.
Sind die Gebührenordnungspositionen 32880, 32881 und 32882 EBM im Zusammenhang mit der Gesundheitsuntersuchung (GOP 01732 EBM) berechnungsfähig?
Die Ziffern 32880, 32881 und 32882 EBM können neben der Ziffer 01732 EBM berechnet werden, wenn diese im eigenen Praxislabor erbracht werden. Werden die Materialien in ein Labor geschickt, rechnet das Labor die Gebührenordnungspositionen ab.
Für welchen Zeitraum dürfen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen nach den Arbeitsunfähigkeits-Richtlinien (AU-Richtlinien) ausgestellt werden?
Nach den neuen AU-Richtlinien dürfen AU nur noch bis zu einem Zeitraum von zwei Wochen, in besonders begründeten Ausnahmefällen bis zu einem Monat ausgestellt werden.