Nahe-News 04.05.2016 - KW 18
VG Kirn - Seite 9
Dank Spende: Krankenhaus verfügt über Wirbelsäulennavigationsgerät KIRN. Das Kirner Krankenhaus ist mit der Anschaffung eines Wirbelsäulennavigationsgerätes um eine Attraktion reicher. Die Gesamtkosten dieses Gerätes lagen bei 110.000. Dass sich die Bürkle Stiftung mit 80.000 Euro an den Anschaffungskosten beteiligt, freut das Diakonie Krankenhaus in Kirn. Chefarzt Dr. Thomas Hallbauer und der Leitende Oberarzt Dr. Nils Irmscher, stellten in einer kleinen Feierstunde Vertretern der Bürkle Stiftung das neue Gerät vor und durften sich - nach der Begrüßung durch Gabriele Schmitt-Paul, Geschäftsführerin Krankenhäuser und Hospize der Stiftung Kreuznacher Diakonie auch für die großzügige Spende bedanken.
am Kirner Krankenhaus die Patientensicherheit deutlich erhöht. „Bei Operationen an der Wirbelsäule müssen wir
der Operation ein Sender angebracht, der die Wirbelsäule markiert. Dadurch wird die Position der Wirbelsäule von
Am Standort Kirn werden jährlich etwa 1.300 Wirbelsäulenoperationen durchgeführt. Dr. Hallbauer und Dr. Irmscher informierten Gudrun Wiest und Jürgen Pickel von der Bürkle Stiftung über Handhabung und Einsatzgebiet des neuen Medizinproduktes. In einer Simulation erhielten diese einen Einblick in die Funktionsweise des Wirbelsäulennavigationsgerätes, mit der neuen Operationsmethode wird auch
ganz exakt vorgehen. Das Navigationsgerät hilft uns dabei, unsere Genauigkeit zu erhöhen, was auch den Patienten zugute kommt“, erklärt Dr. Hallbauer. Und auch die Mitglieder der Bürkle Stiftung staunten: Zunächst wird eine Computer Tomographie (CT) von der Wirbelsäule des Patienten gemacht. Diese Daten werden in das Navigationssystem eingespielt. Auf dem Rücken des Patienten wird während
dem Navigationsgerät erkannt und die einzelnen Strukturen der Wirbelsäule können genau lokalisiert werden, etwa so, wie ein Auto von den Satelliten des Navigationssystems. Die Operationsinstrumente besitzen ebenfalls einen Sender, die Spitzen der Instrumente kennt das Navigationssystem und kann genau lokalisieren, wo sich das Instrument in Bezug zum Knochen befindet. Das Gerät zeigt dadurch an, an
welcher Stelle beispielsweise Schrauben zur Stabilisierung der Wirbelsäule bedenkenlos gesetzt werden können. „Wir können jetzt auch schwierigere Operationen an der Halswirbelsäule durchführen, bei denen wir vorher die Patientensicherheit nicht in dem gewünschten Maße sicherstellen konnten“, erklärt Dr Hallbauer. Diese Patienten wurden bisher an andere Kliniken weiter vermittelt. Derzeit versorgt die Kirner Klinik die gesamte Naheregion. Das Team um Dr. Hallbauer kümmert sich um Menschen mit Wirbelsäulenproblemen aus den Kreisen Bad Kreuznach, Birkenfeld, Rhein-HunsrückKreis, Koblenz und Kusel. Jährlich werden 1 300 Personen behandelt und rund 750 operiert. „Der Bürkle Stiftung ist daran gelegen, den Standort Kirn des Diakonie Krankenhauses zu erhalten“, sagte Gudrun Wiest. „Ohne Hilfe der Bürkle Stiftung wäre es nicht möglich gewesen, dieses Gerät zu beschaffen, das uns bei der weiteren Spezialisierung in der Wirbelsäulenchirurgie hilft. Das Navigationsgerät macht uns zukunftsfähig“, sagte Geschäftsführerin SchmittPaul. gw
Tochter stellte Buch über Wilhelm Dröscher vor KIRN. „Wer sagt, dass Zwiespalt Schwäche ist“ lautet der Titel des 328 Seiten umfassenden Buches von Barbara Dröscher, der in Berlin lebenden Tochter des ehemaligen SPD-Bundestags abgeordneten Wilhelm Dröscher, der im Oktober 1977 verstarb. Die 1953 in Kirn geborene Autorin hat die Geschichte ihres Vaters in der Zeit seiner Geburt im Jahre 1920 bis 1948 „nachgezeichnet“. Das Buch beschreibt die Geschichte eines jungen Mannes, den man gekannt hat und dessen Leben in jungen Jahren beschrieben wird. Die Jahre, die seinen Charakter, seine Persönlichkeit geprägt haben,
seien es die Ausgrenzungen und Diffamierungen mit 15 Jahren weil er nicht reinrassig war, die Urkundenfälschung
als Mittel für die Erlangung einer Offizierslaufbahn oder die Kriegserlebnisse in Russland und Italien. Das Buch von Barbara Dröscher ist nicht ein Buch, welches man so im Vorbeigehen lesen kann. Es ist ein Buch, was zum Nachdenken zwingt, über den Text im Ganzen, über jedes Kapitel, ja, oft über jede Zeile. „Man kann, man sollte auch mal zwischen den Zeilen lesen“, empfahl der Kirner Nikolaus Furch. Ingrid Seul, Leiterin der Kirner Stadtbücherei, konnte etwa 50 Zuhörer bei der Lesung begrüßen, die auch im Anschluss der einstündigen Lesung sich angeregt mit
der Autorin unterhielten. Ein Besucher bedankte sich unter Tränen für das Buch. „Mit diesem Buch haben sie mir eine Antwort gegeben, die ich von meinem im Krieg verlorenen Vater nicht mehr bekommen konnte“, stellte ein weiterer Besucher fest. Dr. Barbara Dröscher stellte abschließend fest: „In Kirn ist es ein Buch über WD, für mich ist es weit mehr“. Es gab nicht nur viel Beifall für ihr Buch, Barbara Dröscher musste auch fleißig signieren. gw Das Buch ist für 22 Euro im Buchhandel erhältlich (ISBN 978-3-8012-0472-3). red