My focus v2 alta

Page 9

CUS

/9

CONTRA „Ein Kampf ohne Krieger mit Anstecknadeln und Bumerangs.“ Seit zehn Jahren wird ein Kampf gekämpft, der keine Krieger hat. Nur wenige unter 18-Jährige haben Interesse an einem Wahlrecht für sich. Dieser Zustand ist seit Jahren bekannt. Und Jugendliche, die das ändern könnten, sind wie schon zehn Jahre zuvor vom Aussterben bedroht. Politik ist ein leidiges Thema – besonders während der Schulzeit. Schüler haben höchstens genug Zeit, an ihre eigene Zukunft zu denken. Deswegen fehlt auch die Zeit, sich für die Zukunft ihres Landes einzusetzen, geschweige denn für die Europas. Der Deutsche Bundesjugendring veranstaltet, um Aufmerksamkeit für dieses Problem zu erregen, zum Beispiel die U18-Wahlen als eine Art „Pre-Wahlen“. Doch das Ergebnis ist nicht so positiv: 200.000 Teilnehmer während der vergangenen U18-Bundestagswahl sind wenig, wenn man bedenkt wie viele Jugendliche unter 18 Jahren in Deutschland leben. Im Mai 2014 werden die U18-Wahlen erstmals für Europa durchgeführt. Der Referent für Internationale Angelegenheiten beim Deutschen Bundesjugendring, Jochen Rummenhöller, blickt pessimistisch auf diese kommende „Pre-Europawahlen“: „Das größte Problem ist dafür zu werben, dass es notwendig ist, sich mit der Europawahl zu beschäftigen. Die Wahlbeteiligung war bei der letzten Europawahl gering, dementsprechend gering war auch das Interesse. Wir blicken also eher pessimistisch auf die Pre-Europawahlen.“ Wo steckt denn dann der Sinn darin? Das Interesse scheint nicht vorhanden. Das wäre kein Problem, wenn man es schafft dieses zu wecken. Die Werbung für die politische Mitbestimmung von Jugendlichen verwendet Pins und Bumerangs. Auch Ahoi-Brause mit Aufschriften wird verteilt. Warum ist da noch niemand drauf gekommen? Wenn man mit so wenigen Mitteln anscheinend so viel bewirken kann, dann schmeißen viele Unternehmen wohl das Geld zum Fenster raus. Werbung erfüllt ihren Zweck. Doch darf man nicht außer Acht lassen, wie facettenreich diese sein kann. Jochen Rümmenhöller beispielsweise sieht keinen Sinn in der Produktion einer Fernsehwerbung auf ARD. Aber auf die Idee, diese auf Sendern zu senden, die von Jugendlichen unter 18 Jahren auch tatsächlich geschaut werden, kommt bei den Organisatoren anscheinend niemand. Die Welt der politischen Jugendbildung wirkt wie ein rosaroter Ponyhof. Doch in Realität ist diese weder jugendnah noch effektiv. Also warum das Geld verschwenden? Hier sollte man wirtschaftlich denken und nicht noch mehr Geld für Dinge ausgeben, die keiner will. Adriana Asoli


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.