Schulabgänger aus Weißenfels und Zeitz

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Mitteldeutsche Zeitung

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Mittwoch, 7. August 2013

Schulabgänger 2013

Liebe Leserinnen, liebeLeser, geschafft, diese Schule! Erst kürzlich habe ich an mein Abitur 1982 nach zwölf Schuljahren zurückgedacht. Ich war damals ganz stolz. Und als die Zeugnisübergabe und die Abi-Party vorbei waren, hat mich mein Vater zur Seite genommen und leise gesagt: „So viel Allgemeinwissen wirst du nie wieder haben. Aber jetzt geht es erst richtig los!“ So ist unser Leben. Ein Ziel ist erreicht und schon ist das nächste am Horizont zu sehen. Aber vorher möchte ich erst einmal allen Schulabgängern im Namen der Mitteldeutschen Zeitung ganz herzlich zum erfolgreichen Schulabschluss gratulieren und alles Gute für die Zukunft wünschen! Als Zeichen der Anerkennung den Absolventen gegenüber hat die MZ wie schon in den Vorjahren diese Beilage zusammengestellt und allen Schulabgängern angeboten, mit einem Foto darin vertreten zu sein. Die meisten haben dieses Angebot auch angenommen und sind hier zu sehen. Egal ob die jungen Leute nun eine Lehre beginnen, ein Freiwilliges Soziales Jahr vor sich haben, auf Reisen gehen oder anfangen zu studieren, unsere besten Wünsche sollen sie dabei begleiten. Ihr Hartmut Augustin Chefredakteur

IMPRESSUM Verleger Mitteldeutsches Druck- und Verlagshaus GmbH & Co. KG, Delitzscher Str. 65, 06112 Halle Geschäftsführer Bernd Preuße 0345 565-24 15 Tilo Schelsky 0345 565-2200 Chefredaktion Hartmut Augustin 0345 565-42 00 Hans-Jürgen Greye Verantwortlich für Anzeigenteil Rainer Pfeil 0345 565-21 00 Redaktion Lutz Würbach Titel MZ-Grafik Druck MZ Druckereigesellschaft mbH Bernd Preuße 0345 565-24 15 Hans-Jürgen Kistner 0345 565-14 30 Fiete-Schulze-Str. 3, 06116 Halle

Schülerinnen betätigen sich am Girlsday im Technologie- und Gründerzentrum Wolfen als Laborarbeiter. Solche praktischen Erfahrungen tragen dazu bei, dass junge Menschen einen Eindruck von bestimmten Berufen bekommen. FOTO: ARCHIV/ANDRE KEHRER

Nicht gleich aufgeben Die IHK unterstützt die Suche nach einem Ausbildungsplatz. Sie hilft auch, wenn jemand meint, die falsche Berufswahl getroffen zu haben. Es gibt noch freie Lehrstellen. In welchen Branchen wird beruflicher Nachwuchs gesucht? Was sollten junge Leute tun, wenn sie feststellen, dass sie völlig falsche Vorstellungen von ihrem künftigen Beruf gehabt haben? Sollte der neue Azubi am ersten Tag Einstand feiern? Über solche und andere Fragen sprach Lutz Würbach mit der promovierten Volkswirtin Simone Danek (Foto), Geschäftsführerin Aus- und Weiterbildung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Halle-Dessau. Lohnt sich die Suche nach freien Lehrstellen noch? Danek: Auf jeden Fall. Der Markt hat sich bekanntlich gedreht. Das heißt, es gibt mehr Ausbildungsplätze als potenzielle Bewerber. Wo finde ich freie Stellen? Danek: Allein auf der Lehrstellenbörse der IHK HalleDessau sind noch rund 200 freie Ausbildungsplätze zu finden. Abgesehen davon bleibt natürlich die Agentur für Arbeit ein wichtiger Anlaufpunkt für Suchende. Wer bei seiner Suche Hilfe

braucht, dem empfehle ich die Termine unserer Ausbildungsberater. Sie sind in der Regel wöchentlich in den IHK-Geschäftsstellen in Halle, Bitterfeld, Dessau-Roßlau, Weißenfels, Wittenberg, Eisleben und Sangerhausen zu sprechen. Die Termine stehen im Internet.

Frischli in Weißenfels. Darüber hinaus wird die Chemie weiterhin Fachkräfte brauchen, die Bereiche Lager und Logistik auch.

Welche Branchen haben in Sachsen-Anhalt Zukunft? Danek: Da müsste ich zur Glaskugel greifen. Nein, im Ernst, niemand weiß, welche Branche sich wann wie entwickeln wird. Manche Umschwünge sind schnell und heftig. Die Solarbranche hat uns das gerade deutlich vor Augen geführt. Ich kann aber folgendes sagen: Die Ernährungswirtschaft ist im Land fest verwurzelt. Sie erreicht den höchsten Industrieumsatz und beschäftigte die meisten Menschen. Dafür stehen unter anderem Halloren und Kathi in Halle oder

Was sollte jemand tun, der feststellt, dass der Beruf doch nichts für ihn ist? Danek: Jeder Azubi hat ja vier Monate Probezeit, in der er ohne weiteres das Ausbildungsverhältnis lösen kann. Aber ich würde niemandem empfehlen, nach wenigen Tagen die Flinte ins Korn zu werfen. Sinnvoll kann es sein, mit älteren Azubis zu reden und das Gespräch mit dem Unternehmer beziehungsweise Ausbilder zu suchen. Unabhängig davon ist es natürlich von Vorteil, wenn junge Leute beispielsweise nach einem Betriebspraktikum

Anders gefragt, welche Berufe sind gefragt? Danek: Bürokaufleute, Großund Außenhandelskaufleute, Chemikanten, Mechatroniker und Fachkräfte für Lagerlogistik sowie für Lebensmitteltechnik gehören auf jeden Fall dazu - aber auch Köche und Restaurantfachleute

schon so ungefähr wissen, was sie erwartet. Dafür würde ich immer werben. Was sollte ein Azubi tun, wenn es Probleme mit seinem Ausbildungsbetrieb gibt? Danek: Wir begleiten und überwachen als Kammer auch die Ausbildung. Deshalb würde ich unsere Ausbildungscoachs als erste Ansprechpartner nennen. Sie stellen sich am Beginn der Ausbildung in den Berufsschulen vor. Gilt das auch, wenn dem Betrieb die Insolvenz droht? Danek: Ja. Wenn der Azubi entsprechende Informationen hat, sollte er sich sofort bei der IHK melden. Wir garantieren selbstverständlich die Vertraulichkeit. Mein erster Tag als Azubi: Ich gebe meinen neuen Kollegen erst mal einen aus? Danek: Das würde ich nicht tun. Besser ist es, zuzuhören, was gesagt wird. Der Azubi sollte erst mal ins Team finden, dann kann er immer noch seinen Einstand geben, wenn er das möchte. FOTO: IHK


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