Uhrenmacher in Südafrika

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DONNERSTAG, 27. MAI 2010

IN KÜRZE LANDTAGSWAHL

Norbert Volk tritt für FDP an

MITTELDEUTSCHE ZEITUNG

Tauchgang in eine andere Welt SÜDAFRIKA

- Am 9. Juni soll Norbert Volk auf der Mitgliederversammlung der FDP in Schönburg als Kandidat der Liberalen für die Landtagswahl 2011 gekürt werden. Er tritt im Wahlkreis 45 an. Sowohl vom Ortsverband Weißenfels-Hohenmölsen als auch vom Kreisversitzenden der FDP, Uwe Droese, erhalte er vollste Unterstützung für die Kandidatur, heißt es in einer Pressenotiz. Volk hatte bereits von 2002 bis 2006 für die Partei im Landesparlament gesessen.

BURGENLANDKREIS

WFS

Junger Mann aus dem Burgenlandkreis arbeitet im Land der Fußball-Weltmeisterschaft 2010.

SCHÖNBURG/MZ

AUSBILDUNG

Bildungsmesse findet in Schkeuditz statt SCHKEUDITZ/MZ - Heute und morgen findet jeweils von 8.30 Uhr bis 14.45 Uhr in Schkeuditz im Globana-Trade-Center nahe dem Flughafen Halle/Leipzig die zweite Auflage der Fachmesse für Ausbildung und Studium „vocatium Mitteldeutschland“ statt. Sie richtet sich an Schülerinnen und Schüler, die sich bei den 56 Unternehmen, Berufsfachschulen und Beratungsinstitutionen über Ausbildungsmöglichkeiten informieren wollen. Der Eintritt ist frei.

VERANSTALTUNG

Kunsthandwerk am Cospudener See LEIPZIG/MZ - Liebhaber von Kunsthandwerk und Töpferwaren kommen am 29. und 30. Mai am Cospudener See in Leipzig-Markkleeberg auf ihre Kosten. Neben Gebrauchs- und Zierkeramik sind alte Handwerke wie Schmiede, Seifenmacher, Drechsler, Korbflechter oder Filzer unter den 60 Ausstellern vertreten. Außerdem darf zugeschaut werden, wenn Holzskulpturen mit der Kettensäge oder Sonnenuhren aus Sandstein entstehen. Der Eintritt ist an beiden Tagen frei, Parkplätze sind ausgewiesen.

VERLOSUNG

Sommerfeste für Kindergärten - Der Radiosender SAW und die AOK SachsenAnhalt verlosen vier Sommerfeste für Kindergärten des Landes. Über das Internet kann man sich für das Gewinnspiel anmelden, die Daten des Kindergartens und auch den Grund der Teilnahme angeben. Unter allen Teilnehmern werden zudem 22 Spielkisten verlost. Teilnahmeschluss ist der 18. Juni, die Feste finden bei den Gewinnern noch im gleichen Monat statt.

VON RICO KÜSTER JOHANNESBURG/WEISSENFELS/MZ - Es war ein kalter, windiger Samstag. Der Tower des Dresdener Flughafens war in dicke Regenwolken gehüllt. Genau das richtige Wetter, um Abschied zu nehmen. Abschied von der Freundin und der Familie, Abschied von Deutschland. Ganz ohne Trauer und ein paar Tränen geht das nicht. Und auch nicht ganz ohne Angst. Johannesburg, das Ziel der Reise, ist eine der gefährlichsten Städte der Welt. Natürlich muss man sich auf ein solches Abenteuer gut vorbereiten. Englisch perfekt zu sprechen, das ist eine Grundvoraussetzung für den langfristigen Aufenthalt im Süden Afrikas. Die Abwicklung der umfangreichen Einreiseformalitäten und das Erlangen einer Arbeitserlaubnis nahmen allein über vier Monate in Anspruch. Auch die vermeintlich kleinen Hürden hatten es in sich. Das Arbeitsamt beispielsweise wollte wegen der Bearbeitung der Weiterversicherung den in englischer Sprache abgefassten Arbeitsvertrag auf Deutsch übersetzt haben. „Weil Deutsch die Amtssprache ist“, sagte die Frau, deren Arbeitsstelle die Bezeichnung Job-Center trägt. Aber das alles war nun Vergangenheit. Nach einem Zwischenstopp mit Umstieg in München und einer Flugzeit von insgesamt rund 16 Stunden landete der Airbus auf dem Airport Johannesburg. Jetzt also begann es, das neue Leben in Afrika. Einen ersten, bleibenden Eindruck hinterließ der Kontinent schon beim Nachtflug über die Wüste. So ein gigantischer Sternenhimmel ist in Europa nicht zu sehen. Und während man beim Flug über Florenz glaubte, dass die Stadt brennen würde, hüllen sich die afrikanischen Großstädte des Nachts tatsächlich in undurchdringliche Dunkelheit.

Vor allem Luxusuhren der führenden europäischen Marken landen auf dem Werktisch von Rico Küster.

Die Fahrt vom Flughafen zum Hotel hielt noch ein Novum bereit. Es war die erste Fahrt auf der „falschen“ Seite. Auch in Südafrika gilt Linksverkehr. Ein Umstand, den man in Deutschland nicht erlernen kann wie beispielsweise Englisch oder Verhaltenstipps bei Überfällen. Eine solche Fahrt durch die größte Stadt des südlichen Afrika gleicht einem Tauchgang in eine völlig andere Welt. Man hat den Eindruck, alle 3,3 Millionen Einwohner würden sich auf den Straßen aufhalten und vor allem an den Kreuzungen Kleiderbügel, Sonnenbrillen und Fußball-WM-Artikel verkaufen. Auch viele Obdachlose sieht man. Sehr auffällig für das europäische Auge sind die vielen Farbigen, die mit Müllsäcken durch die Straßen laufen. Der Taxifahrer verrät: „Das sind Leute, die sich mit der Müllentsorgung ein paar Rand dazuverdienen.“ Sie stellen sich mit ihren Säcken an die Seitenfenster der Autos, oft auch unter Wohnungsfenster, und gegen einen entsprechenden Obolus kann man auf direktem Wege alles in die Säcke werfen, was man loswerden will. Diese anarchistische Form eines Abfallzweckverbandes funktioniert tatsächlich. Trotzdem erhärtet sich bei der Fahrt durch die Stadt jener unbe-

„Das sind Leute, die mit der Müllentsorgung ein paar Rand dazuverdienen.“ Taxifahrer in Johannesburg

WEISSENFELS/MZ

Informationen und Anmeldung unter www.radiosaw.de oder www.aok.de/sachsen-anhalt.de

In Joburg, wie die Stadt hier genannt wird, übersteigt die Zahl der Morde pro Jahr nicht selten die Zahl der Verkehrstoten, und auch die ist schon nicht gering. Dass sich hier Werden und Vergehen praktisch die Klinke in die Hand geben, davon erhält man bereits beim Landeanflug einen Eindruck. Der führt über die Townships und man sieht, wo neue und alte Hütten stehen, aber auch die Flecken, wo vor kurzem noch welche standen. Der Airport Joburg ist schön, doch riecht es überall nach Kerosin und Schmierstoffen. Man ist froh, diesen Ort hinter sich zu haben.

MZ-SERIE

Der Autor Rico Küster wurde am 22. Oktober 1986 in Weißenfels geboren und wuchs in Stößwitz, Gemeinde Sössen, im Burgenlandkreis auf. Er besuchte die Grund- und Sekundarschule in Rippach sowie das Agricola-Gymnasium in Hohenmölsen. Von 2006 bis 2009 absolvierte er eine Lehre als Uhrmacher in der Glashütter Uhrenbetrieb GmbH „Glashütte Original“. Nach der Lehre bewarb er sich bei der Schweizer SwatchGroup erfolgreich für eine Tätigkeit in Johannesburg, wo er seit 15. März 2010 lebt und als Uhrmacher arbeitet. Für die Mitteldeutsche Zeitung wird Rico Küster in loser Folge von seinen Erlebnissen und Eindrücken in Südafrika, von den Menschen und dem Leben in dem Land berichten, in dem in diesem Jahr die Fußball-Weltmeisterschaft stattfindet.

hagliche Eindruck, dass es friedlichere, ungefährlichere Orte auf dem Erdball gibt. Allein die zahllosen Schilder, die vor Überfällen warnen, sind Angst einflößend. Als

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MONTAG, 7. JUNI 2010

RECHTSSTREIT

Triumph für den Fährmann Amtsgereicht weist Naumburger Klage ab. VON HELGA HEILIG NAUMBURG/MZ - Triumph für Fährmann Manfred Schmidt, Niederlage für die Stadt Naumburg: Das Amtsgericht Naumburg hat in einem Urteil die Klage der Stadt gegen Schmidt abgewiesen. Darin ging es es um die vorfristige und außerordentliche Kündigung des Pachtvertrags der Stadt mit Schmidt zum 31. Oktober 2010. Beide sind nach Auffassung des Gerichts gegenstandslos. Der Stadt Naumburg steht „aus keinem erdenklichen Rechtsgrund ein Anspruch auf Räumung und Herausgabe der Pachtsache zu“, heißt es in der Urteilsbegründung. Verstöße gegen den Pachtvertrag durch Schmidt lägen nicht vor, die die Stadt zur Kündigung berechtigten. In der Hauptsache bezieht sich das Gericht in der Begründung darauf, dass die Stadt Naumburg als Verpächterin ihres Geländes im Blütengrund bereits seit Anfang der 90er Jahre - mithin seit mehr als zehn Jahren - unbeanstandet geduldet habe, dass ihr Pächter dort eine Gaststätte, einen Fahrradverleih und Schifffahrt sowie einen Parkplatz betreibt. Ob Schmidt über behördliche Genehmigungen zum Betreiben seiner Unternehmungen verfügte, sei ohne Einfluss auf die Nutzung des Pachtgeländes, heißt es im Urteil. Erläutert wird dazu unter anderem: „Längere Duldung ... kann ... als Erlaubnis ausgelegt werden. Davon ist hier auszugehen.“ Ein Kündigungsrecht erwachse der Stadt Naumburg als Verpächterin auch nicht, weil der Fährmann sich auf die von ihr vorgeschlagenen Änderungs- beziehungsweise Anpassungsverträge nicht eingelassen habe. Zur außerordentlichen Kündigung der Stadt vom 13. Juli vorigen Jahres heißt es im Amtsgerichtsurteil: „Ein wichtiger Grund, der der Klägerin (Stadt Naumburg, d. Red.) eine Fortsetzung des Pachtverhältnisses unzumutbar macht, lag zum Zeitpunkt der außerordentlichen Kündigung am 13. Juli 2009 nicht mehr vor“. Grund: Das umstrittene Wohnschiff „MS Liner“ wurde im Auftrag der Stadt bereits einen Monat vorher entfernt. Das Amtsgericht kommt zu dem Schluss: „Eine Unzumutbarkeit des Pachtverhältnisses liegt nicht vor.“ Der Hauptausschuss des Naumburger Gemeinderats hat sich vorige Woche im nichtöffentlichen Teil seiner Sitzung mit dem Urteil befasst. Nun steht die Entscheidung an, ob die Stadt Naumburg ihre Angelegenheit weiter vor dem Landgericht verfolgt, oder das Auslaufen des umstrittenen Pachtvertrags mit Schmidt im Jahr 2016 abwarten wird.

BURGENLANDKREIS

WFS

MITTELDEUTSCHE ZEITUNG

Der Kurs der Vuvuzela steigt stetig SÜDAFRIKA

Junger Uhrmacher aus dem Burgenlandkreis arbeitet im Land der Fußballweltmeisterschaft.

VON RICO KÜSTER JOHANNESBURG/WEISSENFELS/MZ - In den ersten Tagen habe ich das Hotel im sicheren Stadtteil Sandton nur in Begleitung erfahrener Kollegen verlassen. Es gibt so viel, was man falsch machen kann. Eine Straße zu früh abgebogen, einer Menschenansammlung nicht rechtzeitig ausgewichen, jemandem zu lange in die Augen geschaut, einfach nur zu gute Klamotten am Leib oder eine zu schicke Sonnenbrille auf der Nase - all das kann einem Passanten hier zum Verhängnis werden. Bereits am vierten Tag nach meiner Ankunft stellte sich mir ein farbiger Makler vor, der angeblich eine Wohnung für mich hatte. Ich nahm ihn mit in mein Hotelzimmer, um mit ihm alles zu besprechen. Obwohl ich mit Argusaugen aufpasste, lag am Ende des Gespräches nur noch das Ladekabel meines Handys da. Zum Glück habe ich das schnell genug bemerkt und die Hotel-Security verständigt. Die reagierte sofort und stellte den Dieb. Der behauptete zwar steif und fest, dass es sein Mobiltelefon sei, aber meine privaten Kontakte auf der Karte bewiesen recht schnell, wem das Handy wirklich gehörte.

„Für unsere Ohren klingt dieser Lärm genauso grausam, wie für euch.“ Kerri Arbeitskollegin

Mit der Zeit aber wird man erfahrener und traut sich selbst immer mehr zu. Auf Arbeit lernte ich Kerri kennen, die in Johannesburg aufgewachsen ist. Sie zeigte mir in den folgenden Wochen immer mehr von ihrer Heimatstadt und deren Umgebung. Die Fußball-Weltmeisterschaft wirft in ganz Südafrika ihre Schatten voraus. Trotzdem ist Johannesburg sozusagen das Epizentrum dieses Ereignisses und das ist an jeder Straßenecke zu spüren. Es hat geradezu den Anschein, als hätten sich nur für die wenigen Wochen dieses Sport-Events ganze Dienstleistungszweige entwickelt. Häuserwände sind mit Plakaten beklebt, Hotels werben um Gäste und überall stehen fliegende Händler. Sie verkaufen mit dem WM-Maskottchen Zakumi versehene Artikel wie Brillen oder Handytaschen und natürlich die berüchtigten Vu-

Das Ellis-Park-Stadium wartet auf die Fußball-Fans aus aller Welt. Die Arena wurde modernisiert und fasst mehr als 60 000 Zuschauer. MZ-SERIE

Der Autor Rico Küster wurde am 22. Oktober 1986 in Weißenfels geboren und wuchs in Stößwitz, Gemeinde Sössen, im Burgenlandkreis auf. Er besuchte die Grund- und Sekundarschule in Rippach sowie das Agricola-Gymnasium in Hohenmölsen. Von 2006 bis 2009 absolvierte er eine Lehre als Uhrmacher in der Glashütter Uhrenbetrieb GmbH „Glashütte Original“. Nach der Lehre bewarb er sich bei der Schweizer Swatch-Group erfolgreich für

eine Tätigkeit in Johannesburg, wo er seit 15. März 2010 lebt und als Uhrmacher arbeitet. Für die Mitteldeutsche Zeitung wird Rico Küster in loser Folge von seinen Erlebnissen und Eindrücken in Südafrika, von den Menschen und dem Leben in dem Land berichten, in dem Freitag dieser Woche die Fußball-Weltmeisterschaft mit dem Spiel des Gastgebers gegen Mexiko beginnt. Die Vuvuzela (rechts im Bild) spielt auch in der Werbung eine große Rolle.

vuzelas. Vor wenigen Wochen noch bekam man ein solches trompetenartiges Lärmgerät, handgefertigt aus Blech, für etwa 20 Rand. Heute, wenige Tage vor dem Anpfiff des Eröffnungsspiels, liegen die Preise für eine billige Plastikausführung schon beim 15-fachen! Zum Verständnis: 300 Rand entsprechen etwa 30 Euro. Wer allerdings glaubt, dass südafrikanische Fußballfans die Vuvuzela wegen der Schönheit ihres Klangs zum Kulturgut zählen, der irrt gewaltig. „Für unsere

Ohren klingt dieser Lärm genauso grausam, wie für euch. Aber damit können wir den Gegner zermürben!“, vertraute mir Kerri an. Es gibt Einheimische, die eine Vuvuzela auf den Lärmpegel von 120 Dezibel bringen und es so mit dem Geräuschpegel eines Düsenjets aufnehmen können. Der 12. Mann im Team der Südafrikaner ist also weiblich: die Vuvuzela. Auch die Schlagzeilen in den Zeitungen künden von der nahenden Weltmeisterschaft. Ende April verlautete eine Titelstory so-

gar, dass mehr als 10 000 Polizisten wegen Korruption aus dem Verkehr gezogen wurden. Ich selbst saß auf dem Beifahrersitz, als mein Chef von zwei Cops angehalten wurde. Hier wird nicht gefragt, was man falsch gemacht hat, sondern was es kostet. Wer eine leere Geldbörse vorweisen kann, hat Glück. Mein Chef hat für diese Fälle immer eine solche einstecken und zahlte so lediglich zwei Zigaretten für ein Vergehen, dessen er gar nicht erst bezichtigt wurde. Bezeichnend war auch ein Bei-

Unternehmen bieten 306 Chancen für Jugendliche in der Region 2007 im Kreis gestartetes Projekt für zusätzliche Lehrstellen ist erfolgreich beendet worden. Noch sind 45 betriebliche Ausbildungsplätze unbesetzt.

F U S S BA L L - W M

Wer bietet für Public Viewing Platz an? WEISSENFELS/ZEITZ/MZ/ZE - Gemeinsam Fußball gucken - bei der Weltmeisterschaft vor vier Jahren in Deutschland war das auf den Straßen und in vielen Gaststätten der Renner. Gibt es so etwas auch in diesem Jahr für die Weltmeisterschaft in Südafrika? Wirte, die in ihren Räumen Platz zum Public Viewing anbieten, können das der MZ in einer kurzen E-Mail mitteilen. Wir geben es dann an die Leser unserer Zeitung weiter. Denn immer wieder erreichen uns Anfragen, wo denn solche Veranstaltungen stattfinden.

Hinweise zu Public-Viewing-Möglichkeiten bitte an die Lokalredaktionen in Zeitz und Weißenfels senden. E-Mail: redaktion.zeitz@mz-web.de redaktion.weissenfels@mz-web.de.

VON ALBRECHT GÜNTHER NAUMBURG/MZ - Wolfgang Lorenz sprach Klartext: „Mit Sicherheit hätten wir die Bewerberin wegen ungenügender Voraussetzungen abgelehnt.“ Jetzt jedoch absolviert die Sekundarschulabsolventin im DRK-Kreisverband Naumburg/Nebra eine Ausbildung zur Altenpflegerin. „Und ich bin sicher, dass sie die Lehre erfolgreich beenden wird und wir sie auch übernehmen werden“, kündigte der KreisverbandGeschäftsführer während der Abschlussveranstaltung des Projektes Betriebliche Ausbildungsinitiative Saale-Unstrut (Basu) in Naumburg an. Das Projekt war 2007 innerhalb des Programms „Jobstarter - Für die Zukunft ausbilden“ in Trägerschaft der IHK Bildungszentrum Halle-Dessau GmbH im Burgenlandkreis gestartet worden. „Ziel war es, 79 zusätzliche Ausbildungsplätze in kleineren und mittleren Unternehmen mit wenig oder geringer Ausbildungserfahrung zu

FOTOS: RICO KÜSTER

schaffen“, sagte GmbH-Geschäftsführerin Bärbel Schärff. Nun konnte sie einschätzen: „Diese Vorgabe ist überboten worden.“ Insgesamt wurden bei Besuchen in 196 Betrieben 306 neue Ausbildungsplätze akquiriert, wovon 81 das Kriterium der Zusätzlichkeit erfüllen. Derzeit sind noch 45 betriebliche Lehrstellen unbesetzt. Innerhalb des Basu-Projektes wurden 1 405 Jugendliche beraten. Möglich war das Schaffen neuer betrieblicher Lehrstellen - die Suche wurde innerhalb der Projektes über den Süden Sachsen-Anhalts hinaus bis nach Dessau und Wittenberg ausgedehnt - vor allem durch das Mitwirken der Wirtschaft, wie Basu-Ausbildungsmoderator Dieter Wnuck unterstrich. „Ihnen allen gebührt der Dank der fünf Projekt-Mitarbeiter, die sich mit Beharrlichkeit und Ausdauer immer wieder auf den Weg gemacht haben, um Lehrstellen zu finden und sie mit Jugendlichen passgenau zu besetzen.“ Aller-

dings bereitet letzterer Aspekt der Wirtschaft immer mehr Sorge. Denn mit dem Einknicken der Bewerberzahl durch die geburtenschwachen Jahrgänge fällt es zunehmend schwer, geeignete Jugendliche zu finden. „Etliche Lehrstellen können nicht besetzt werden, weil die Jugendlichen nicht die nötigen Fähigkeiten mitbringen“, nannte Kreis-Wirtschaftsamtsleiter Thomas Böhm den Hauptgrund. Er lobte, dass sich Basu aus dieser Erkenntnis heraus von der Wirtschaft stärker den Jugendlichen zugewandt habe, sie motiviert und zielgerichtet ausgesucht habe. Korrespondierend dazu werde derzeit innerhalb des Programms „Stark vor Ort“ ein umfangreicher Persönlichkeitstest angeboten, der den Schülern auf wissenschaftlicher Basis Aufschlüsse über die eigenen Stärken gibt. Im gesamten Burgenlandkreis haben bereits 150 Sekundarschüler eine solche persönliche Orientierung vor der Berufswahl erhalten.

IM LAND

Größere Lücke Nicht mehr allein die Bemühungen zur zahlenmäßig ausreichenden Bereitstellung von Ausbildungsplätzen, sondern die Unterstützung Jugendlicher beim passgenauen Besetzen von Lehrstellen müsse nach Aussage des Staatssekretärs im Landes-Wirtschaftsministerium Thomas Pleye in den nächsten Jahren im Vordergrund stehen. Das unterstrich er zur Abschlussveranstaltung des BasuProjektes, das von ihm gewürdigt wurde. Wie der Staatssekretär sagte, vergrößere sich in SachsenAnhalt die Lücke zwischen angebotenen und besetzten Lehrstellen. So konnten im vergangenen Jahr rund 15 Prozent weniger Ausbildungsstellen besetzt werden als noch 2008, weil geeignete Bewerber fehlten. Die Ausbildungsplatzzahl habe sich trotz Wirtschaftskrise kaum verringert.

trag im Radio, in dem es um die Ermordung des Besitzers einer StripBar ging. Sein Anwalt traut den Ermittlungsbehörden offenbar recht wenig zu und sagte: „Ich werde der Polizei persönlich helfen, wo ich kann, um den Fall zu klären.“ Auf unserer Foto-Tour für die MZ fiel mir übrigens auf, dass sich selbst Kerri als Einheimische im Bereich des WM-Stadions am Ellis Park sehr unwohl fühlte. Der Park zählt außerhalb der WM-Tage zu den „No-Go-Areas“, den Gebieten, die man meiden sollte. K LO S T E R A N L AG E

Stadt wird nun der Bauherr in Schulpforta NAUMBURG/MZ/HH - Die Stiftung Schulpforta beabsichtigt, in Vorbereitung auf die Landesausstellung 2011 die touristische Infrastruktur im ehemaligen Klostergelände zu entwickeln. Dies geschehe auch unter dem Aspekt der Beantragung der Aufnahme in die Liste des Weltkulturerbes der Unesco. Um für die Vorhaben in Schulpforte eine höchstmögliche Förderung von 90 Prozent zu erzielen, muss die Stadt Naumburg Träger der geplanten Maßnahmen sein. Zu diesem Zweck haben Bad Kösen und Naumburg eine Vereinbarung geschlossen. Darin wurde festgelegt, dass die Stadt Naumburg Antragsteller für die Förderung und auch Bauherr der Maßnahme zur Verbesserung der touristischen Infrastruktur der Klosteranlage ist. Vorgesehen sind unter anderem der Bau eines Radwegs, der Abriss des Schafstalls, des Waagehäuschens und der Hopfendarre, die Gestaltung eines Parkplatzes und der Abriss eines Teils des Rinderstalls sowie der Bau eines Touristenempfangs einschließlich Toilettenanlage zwischen Stall und Speicher.


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MONTAG, 21. JUNI 2010

A MTSNI E D E R L E G U NG

Wasserchef nimmt seinen Hut Unstimmigkeiten bei Versorger Saale-Unstrut VON GERD STÖCKEL FREYBURG/MZ - Ungereimtheiten und Unzulänglichkeiten beim Trinkwasserversorger Saale-Unstrut haben erste personelle Konsequenzen. Ralf Stolze, Geschäftsführer der Versorgungs- GmbH, legt sein Amt zum 30. Juni nieder. Das bestätigten sowohl Kerstin Beckmann, die Vorsitzende der Verbandsversammlung, als auch Wolfgang Müller, ehrenamtlicher Geschäftsführer des Trinkwasserzweckverbandes. Beobachter bringen Stolzes Rückzug damit in Zusammenhang, dass der Wasserversorger in den letzten Monaten aus unterschiedlichen Gründen immer wieder in die Kritik geraten war. Mit den jüngst bekannt gewordenen Ungereimtheiten bei der Ermittlung des Betriebsführungsentgeltes für Eurawasser habe Stolzes Rückzug laut Beckmann aber nichts zu tun. Stolze habe für die Niederlegung seines Amtes persönliche Gründe angeführt und seinen Rückzug schon angekündigt gehabt, bevor Müller in einem Schreiben an die Mitglieder der Verbandsversammlung auf „nicht nachvollziehbare Differenzen“ bei der Anwendung der Preisgleitklausel aufmerksam gemacht hatte. Es geht um eine Formel, mit der die jährlichen Zahlungen an Eurawasser der allgemeinen Preisentwicklung angepasst werden. Dabei ist offenbar über Jahre ein falscher Basiswert verwendet worden. Das hat dem Verband und damit seinen Kunden seit 2003 möglicherweise Zusatzkosten von insgesamt rund einer halben Million Euro beschert. Dass es einen Fehler gab, soll Eurawasser inzwischen eingeräumt, seinen Umfang mit rund 450 000 Euro beziffert haben. Im Verband wollte das allerdings niemand bestätigen. Dieser hat nun einen Wirtschaftsprüfer beauftragt. Der soll nicht nur die Zahlen prüfen, sondern auch, wer für mögliche Fehler verantwortlich ist. Inwieweit ein so folgenschwerer Patzer, wie er vermutet wird, Konsequenzen für den zweiten Geschäftsführer der Versorgungs-GmbH, Rupert Schlosser, haben wird, der dort die Interessen des Verbandes zu vertreten hat, dazu wolle sich im Verband niemand äußern. Man müsse die Ergebnisse des Wirtschaftsprüfers abwarten. Beckmann, die ihr Amt erst vor wenigen Wochen übernommen hat und dabei auch schon mit dem als unbequem geltenden Müller zusammengeraten ist, räumt ein: Ohne dessen beharrliches kritisches Bohren wäre der Fehler wohl nicht an den Tag gekommen.

S TRASSENÜBERGABE

Landkreis ist nun am Zug - Mit dem obligatorischen Schnitt durchs Band wurde jetzt die Verbindungsstraße zwischen Kalbitz und Marienroda (An der Finne) freigegeben. Die Fertigstellung des dritten 1 920 Meter langen Bauabschnitts auf der vier Kilometer langen Verbindung zwischen Kalbitz und Marienroda sei ein weiterer großer Schritt zur Herstellung einer Querverbindung von Steinbach nach Marienroda, so Verbandsgemeindebürgermeister Götz Ulrich. Nun fehle noch der Ausbau der Kreisstraße 2254 zwischen Steinbach und Kalbitz, um eine gute Verbindung von Bad Bibra nach Herrengosserstedt bis zur Autobahn 71 bei Sömmerda zu haben. „Der Burgenlandkreis ist jetzt aufgerufen, diese Kreisstraße, die sich in einem völlig desolaten Zustand befindet, endlich zu erneuern, und zwar auf der ganzen Strecke“, erklärte Ulrich.

STEINBURG/MZ/GJÄ

BURGENLANDKREIS

WFS

MITTELDEUTSCHE ZEITUNG

Vuvu-Stop ist neuer Verkaufsschlager SÜDAFRIKA

Junger Mann aus dem Burgenlandkreis arbeitet im Land der Fußball-Weltmeisterschaft.

VON RICO KÜSTER JOHANNESBURG/WEISSENFELS/MZ Die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland hat uns allen gezeigt, wie ein solches Ereignis die Stimmung in einem ganzen Land verändern kann. Doch das deutsche „Sommermärchen“ war noch nicht einmal ein Vorgeschmack dessen, was gegenwärtig hier in Südafrika passiert. Schon am Tag vor dem Eröffnungsspiel waren in Johannesburg fast 200 000 Menschen auf der Straße und feierten ein Fest, das man mit Worten kaum beschreiben kann. Selbst Polizeiautos, die mitten in dieser Menschenmasse fest steckten, wurden von den Fans bestiegen, weil man von dort aus bessere Fotos von diesem einmaligen Ereignis schießen konnte. Das ganze Land hat sich schlagartig verändert und auch Johannesburg ist nicht wiederzuerkennen. Überall sieht man lachende Gesichter, freundliche Menschen, bunte Farben. Frauen und Männer, Polizisten und Gauner, Farbige und Weiße, Verkäufer und Kunden fallen sich um den Hals und feiern wirklich Tag und Nacht das größte Fußballereignis der Welt.

„Der gesamte Supermarkt wurde zum WM-Chor.“

Südafrika ist im Fußballtaumel und hofft noch, dass seine Mannschaft mit Glück weiterkommt.

FOTOS (4): RICO KÜSTER

Rico Küster

Als ich im Supermarkt einkaufen war, wurde ich Zeuge eines Ereignisses, das mich sehr stark berührte. Über die Lautsprecher des Marktes kamen ausnahmsweise keine Werbeansagen, sondern es erklang der Song „Wave your flag“. Die Kunden blieben stehen und sangen laut mit. Sogar das Personal stimmte ein und der gesamte Supermarkt wurde spontan zum WMChor. Ich bekam eine Gänsehaut. Dass die Bafana Bafana (die Jungs) den favorisierten Mexikanern im Eröffnungsspiel ein 1:1 abringen konnten, steigerte die Freude im Land noch mehr. Auch internationale Kritiken über die Lautstärke der Vuvuzelas können diese Euphorie nicht bremsen. Natürlich ist der Lärm ohrenbetäubend und kaum auszuhalten. Auch der normale öffentliche Bereich ist davon betroffen. Als ich beispielsweise bei McDonalds anhielt, war es mir nicht möglich, am Drive-In-Schalter eine Bestellung aufzugeben. Ein paar hundert Meter vor dem Ellis-Park-Stadion sah ich vor der Begegnung Argentinien gegen Nigeria Händler stehen, die ein „völlig neuartiges“ Produkt verkauften. Die bei uns in Deutschland bekannten Ohrenstöpsel gibt es hier jetzt unter der Bezeichnung „VuvuStop“. Damit soll es dem Anwender

Die Vuvuzela ist dabei.

Bafana, Bafana - der Anfeuerungsruf für die eigenen Kicker.

gelingen, den Geräuschpegel einer Vuvuzela von etwa 120 Dezibel auf unter 100 Dezibel erträglicher zu gestalten. Trotzdem hatte ich noch nachts im Schlaf das monotone Geräusch der Vuvuzelas im Ohr. Wer diese unbekümmerte, natürliche Freude der Einwohner und ihrer Gäste täglich hautnah erleben darf, der kommt zwangsläufig zu der Erkenntnis, dass dieses Sportevent ganz Südafrika nachhaltig verändern wird. Die Menschen hier wissen, dass man auf den anderen Kontinenten der Welt in diesen Tagen nicht nur über Fußball spricht, sondern auch über ihr Land. Dieser Stolz ist in den Gesichtern der Ein-

wohner ablesbar und er wird auch bleiben, wenn der Schlusspfiff des WM-Finales längst verklungen ist. Bis dahin aber stehen noch einige spannende Spiele auf dem Programm, für die häufig sogar noch Karten erhältlich sind. Ab umgerechnet 15 Euro in der untersten Preiskategorie ist der Besuch eines WM-Spiels möglich. Im Moment habe ich jedoch so viel Arbeit, dass ich täglich fast zwölf Stunden in der Firma verbringe, allerdings mit Fernsehgerät. Trotzdem habe ich mir vorgenommen, am 23. Juni ins Soccer-City-Stadion zu fahren und unsere Nationalmannschaft im Spiel gegen Ghana anzufeuern.

Rico mit seiner Kollegin Coco.

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Der Autor Rico Küster wurde am 22. Oktober 1986 in Weißenfels geboren und wuchs in Stößwitz, Gemeinde Sössen, im Burgenlandkreis auf. Er besuchte die Grund- und Sekundarschule in Rippach sowie das Agricola-Gymnasium in Hohenmölsen. Von 2006 bis 2009 absolvierte er eine Lehre als Uhrmacher in der Glashütter Uhrenbetrieb GmbH „Glashütte Original“. Nach der Lehre bewarb er sich bei der Schweizer Swatch-Group erfolgreich für

Sechstklässler entdecken Thema Gas Mitgas lädt Großkorbethaer Schüler zu Projektwoche für Berufsorientierung ein. VON HEIKE RIEDEL

- „Es hat richtig Spaß gemacht. Wir konnten unsere Ideen einbringen. Uns wurde nicht vorgeschrieben, wie wir alles zu machen haben“, erzählt Elisabeth begeistert über die Projektwoche, die sie in der vergangenen Woche in Kabelsketal erleben konnte. Sechstklässler des Privaten Allgemeinbildenden Schulzentrums Großkorbetha hatten der Gasversorger Mitgas und das Bildungszentrum Energie dorthin eingeladen, um das Unternehmen Mitgas vorzustellen, in das Thema Gas einzuführen und Grundlagen der Präsentation zu vermitteln. „Wir wollen im Projekt die interessierten Schüler frühzeitig kennenlernen und begleiten, um ihnen die Perspektiven zu zeigen, die Mitgas jungen Auszubildenden bieten kann“, begründet Geschäftsführer GROSSKORBETHA/MZ

Ralf Hiltenkamp die Initiative zum Thema „Jugend braucht Zukunft Gasversorgung gestern, heute, morgen und übermorgen“. Ziel sei es, gute Absolventen zu finden, die zum Unternehmen passen und die sich mit ihm identifizieren. „Durch die demografische Entwicklung wird die Suche nach geeigneten Mitarbeitern zu einer entscheidenden Größe im Wettbewerb“, sagt er. Das Projekt, das auch von der Gemeinde Großkorbetha unterstützt wurde, war laut Schulleiterin Angelika Müller Höhepunkt der Berufsorientierung der 6. Klasse. Bereits in der 5. Klasse stellten Schüler ihre Berufswünsche auf Plakaten im Klassenraum dar. Es habe sich gezeigt, dass sie in diesem Alter sogar noch interessierter als Schüler der neunten oder zehnten Klassen seien. Nun könnten Interessierte in dem Projekt weitermachen.

Großkorbethaer Schülerinnen präsentieren Projektergebnisse.

„Besonders wertvoll waren für die Schüler die neuen Kenntnisse über Präsentation“, sagt Klassenlehrer Frank Mattstedt. Die könnten sie in der weiteren schulischen

FOTO: MITGAS

Arbeit gut nutzen. Die Schüler hatten Schautafeln gebastelt und in einer Art kleinem Stück - Schüler erklären Schülern - vorgetragen, was sie gelernt haben.

eine Tätigkeit in Johannesburg, wo er seit 15. März 2010 lebt und als Uhrmacher arbeitet. Für die Mitteldeutsche Zeitung wird Rico Küster in loser Folge von seinen Erlebnissen und Eindrücken in Südafrika, von den Menschen und dem Leben in dem Land berichten, in dem am 11. Juni die Fußball-Weltmeisterschaft 2010 begann und am 11. Juli deren Finalspiel ausgetragen wird.

FREIES GY MNASIUM

Vier Klassen in Mücheln MÜCHELN/MZ/DD - Im 2009 neu eröffneten Freien Gymnasium Geiseltal in Mücheln werden ab dem kommenden Schuljahr statt bisher einer nun vier Klassen unterrichtet. Laut Kerstin Hartung vom Träger der einzigen Privatschule dieser Art im Saalekreis, der Bildungspark Mücheln gGmbH, gibt es dann zwei fünfte, eine sechste und eine siebente Klasse. So viele Schüler benötigen mehr Platz. Deshalb hat die Stadt Mücheln jetzt begonnen, die zweite Etage der früheren Adolf-Holst-Schule zu sanieren. Rund 250 000 Euro werden in den nächsten Wochen investiert. Das Geld kommt zu zwei Dritteln aus dem Städtebauförderprogramm von Land und Bund. Der Rest sind Eigenmittel der Kommune, teilte Bauamtsleiter Steffen Keller mit. Mehr als fünf Gewerke arbeiten laut seiner Auskunft derzeit parallel an der Umsetzung der Pläne.


LOKALES

MITTELDEUTSCHE ZEITUNG

WFS

MITTWOCH, 30. JUNI 2010

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Megastau vermasselt Fußballerlebnis SÜDAFRIKA

Ein Augenzeuge schildert seine Erlebnisse.

VON RICO KÜSTER JOHANNESBURG/WEISSENFELS/MZ Südafrika und seine Menschen sind in vielerlei Hinsicht bemerkenswert. Man stelle sich nur vor, Deutschland würde in der Vorrunde eines WM-Turniers ausscheiden und wir würden trotzdem einfach weiterfeiern. Was in Europa undenkbar erscheint, kann man hier, an der Südspitze des afrikanischen Kontinents, hautnah miterleben. Trotz eines Sieges gegen Vizeweltmeister Frankreich schieden die Bafana Bafana aus, doch das Fest geht weiter. Die Gastgeber haben sich eben eine andere Lieblingsmannschaft auserkoren und feuern nun Brasilien oder Argentinien an frenetisch, als wäre es die eigene Nationalmannschaft. Allerdings sind auch die Spannungen zwischen Südafrikanern und Zuwanderern aus anderen afrikanischen Staaten nicht zu übersehen. Als beispielsweise Ghana als einziges afrikanisches Land ins Achtelfinale einzog, fiel der Jubel zwischen Kapstadt und Messina etwas verhaltener aus. Der Grund: Insbesondere aus den unmittelbaren Nachbarländern, wie beispielsweise Botswana oder Zimbabwe, aber auch aus ferneren Staaten wie Ghana, kommen zunehmend Einwanderer nach Südafrika. Die Einheimischen sehen ihre Arbeitsplätze bedroht und wehren sich gegen diese Zuwanderungen mit bisweilen sehr brutalen Mitteln. Regel-

rechte Hetzjagden durch die Townships sind keine Seltenheit. Um die Zuwanderer vor solchen Übergriffen zu schützen, hat die Regierung spezielle Camps errichten lassen. Doch nachdem man dieses Problem zunächst im Griff zu haben glaubte, mehren sich in letzter Zeit wieder Presseberichte über solche Hetzjagden.

„Auch wenn wir ausgeschieden sind: Der Gewinner ist Südafrika.“ Cameron Arbeitskollege

Das alles kann jedoch die FußballEuphorie nicht bremsen. Nahezu alle gesellschaftlichen sowie wirtschaftlichen Kräfte haben ein großes Interesse daran, dass diese Weltmeisterschaft ein Erfolg wird. Vom Bankier über den Hotelier, den Einzelhändler bis hin zum Zeitungsverkäufer auf der Straße partizipieren alle am Erfolg dieses Ereignisses. Cameron, ein einheimischer Kollege, sagte nicht ohne Grund zu mir: „Auch wenn wir ausgeschieden sind: Der Gewinner ist Südafrika!“ Andererseits gibt es jedoch auch Verlierer bei dieser Weltmeisterschaft, und das sind nicht nur Italiens oder Frankreichs Fußballer. Auch einige Fans hat es speziell hier in Johannesburg böse erwischt. Sie haben schlicht und

ergreifend die Verkehrsbedingungen in der Millionenmetropole unterschätzt. Während ihre Stars im Stadion auf Torejagd gingen, standen sie im Stau oder waren vergeblich auf der Suche nach einem Parkplatz. Ein Fußballspiel währt 90 Minuten, der alltägliche Stau in Johannesburg kann dagegen mehrere Stunden dauern. Obwohl ich im gleichen Stadtteil wohne, in dem ich auch arbeite und mein Arbeitsweg Normalerweise nur 20 Minuten in Anspruch nimmt, brauche ich an manchen Tagen gute zwei Stunden für diese Strecke. Beim denkwürdigen 3:2 der Slowakei gegen Italien sah ich kurz vor Ende der Partie vorm EllisPark-Stadion eine Gruppe erzürnter italienischer Fans, die es in der Rush-Hour (das Spiel begann um 16 Uhr) nicht einmal bis zum Schlusspfiff in die Arena geschafft hatten. Die vergebliche Investition in die Eintrittskarte war gegenüber dem Preis für das Flugticket sicher noch das kleinere Übel. Doch selbst das dürfte sich relativiert haben, als diese Fans erfuhren, dass sie zusammen mit ihrer Nationalmannschaft zurückfliegen. Man hat in der Zwischenzeit den Eindruck, als würde die Fußball-Weltmeisterschaft zum Bestandteil des Alltags. Die vielen freundlichen Gesichter, die entspannte Atmosphäre und das internationale Flair sind innerhalb weniger Wochen zur Normalität auf den Straßen Johannesburgs geworden.

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Der Autor Rico Küster wurde am 22. Oktober 1986 in Weißenfels geboren und wuchs in Stößwitz auf. Er besuchte die Grund- und Sekundarschule in Rippach sowie das Agricola-Gymnasium in Hohenmölsen. Von 2006 bis 2009 absolvierte er eine Lehre als Uhrmacher in der Glashütter Uhrenbetrieb GmbH „Glashütte Original“. Nach der Lehre bewarb er sich bei der Schweizer Swatch-Group erfolgreich für

eine Tätigkeit in Johannesburg, wo er seit 15. März 2010 lebt und als Uhrmacher arbeitet. Für die Mitteldeutsche Zeitung berichtet Rico Küster von Erlebnissen und Eindrücken in Südafrika, von den Menschen und dem Leben in dem Land, in dem am 11. Juni die Fußball-Weltmeisterschaft 2010 begann und am 11. Juli deren Finalspiel ausgetragen wird. Für jedes Land die richtige Fahne.

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Beginn: 17.00 Uhr Tagungsort: Ratssaal, Am Kloster Der Tagesordnungspunkt 3 wird gemeinsam mit dem Umweltausschuss beraten. Tagesordnung: 1. Feststellung der ordnungsgemäßen Ladung, der Beschlussfähigkeit und Beschluss zur Tagesordnung 2. Protokollkontrolle/-bestätigung 3. IBA 2010 Umgestaltung Promenade Weißenfels Vorstellung Vorentwurf 4. Stadtumbau Ost – Stadtquartiersaufwertung „Altstadt-Neustadt“ Technisches Rathaus Marienstraße 2 – 10, 2. Bauabschnitt 5. Stadtumbau Ost – Stadtquartiersaufwertung „Altstadt-Neustadt Weiterentwicklung städtebauliches Neuordnungskonzept Rathaushof 6. Städtebaulicher Denkmalschutz „Altstadt mit Schloss“ Fassadensanierung Kolonnaden Schloss Neu-Augustusburg 7. Straßenbeleuchtungsanlage Beethovenstraße, Bauprogramm und Kostenspaltung 8. Beantwortung von Anfragen 9. Mitteilungen und Anfragen Nichtöffentlicher Teil 1. Zuschlagserteilung Freifläche Umfeld E-Werk in Weißenfels Teilbereich I Landschaftsbauarbeiten 2. Städtebaulicher Denkmalschutz „Altstadt mit Schloss“ Förderung privater Bauvorhaben – Jüdenstraße 21 3. Städtebaulicher Denkmalschutz „Altstadt mit Schloss“ Förderung privater Bauvorhaben – Dammstraße 12 4. Informationen zu Grundstücksangelegenheiten Städtebauliche Neuordnung Bereich westlich Niemöllerplatz

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SONNABEND, 11. SEPTEMBER 2010

WFS

SERVICE/LOKALES

MITTELDEUTSCHE ZEITUNG

WORT ZUR WOCHE Von Uwe Hoff Pfarrer in Großkorbetha

Ändern der Blickrichtung Was ist wichtig im Leben? Zur Zeit wird sehr viel Geld ausgegeben für die Zusammenlegung der Kommunen, angeblich um Geld zu sparen. Das klingt paradox und man hat den Eindruck, das Geld wird mit offenen Armen zum Fenster rausgeschmissen. Es wird in unserem Land scheinbar nur noch investiert für tote Strukturen. Hauptsache die Verwaltung mit den entsprechenden Zahlen stimmt. Koste es, was es wolle... Der Unmut in der Bevölkerung wächst und ich habe Angst vor den nächsten Wahlen, wo dann die Wahlbeteiligung noch geringer ausfallen wird. Die Parteien haben mit ihrer Politik versagt und im Land entsteht immer mehr eine Art Hunger nach Leben, den weder die SPD noch die CDU oder irgend eine andere Partei mit ihrer unverständlichen Politik stillen können. Unter Leben verstehe ich ein Leben im Miteinander und für einander da sein. Aber das geschieht immer weniger bei den größer werdenden Strukturen. Die Anonymität wächst und somit geht das Interesse am Füreinander immer mehr verloren. Der Mensch und die Menschlichkeit

werden durch Zahlen ersetzt und verkommen zu beliebigen Nummern. Scheinbar bestand in der Geschichte der Menschheit schon immer die Gefahr, dass Geld ausgegeben wurde für Dinge, die am wahren Leben der Menschen vorbei gehen. In der Bibel lese ich in der heutigen Tageslosung einen Satz, der mich nachdenklich stimmt: Warum zählt ihr Geld für das, was kein Brot ist und sauren Verdienst, für das, was nicht satt macht? Hier wird beklagt, dass die Blickrichtung nicht mehr stimmt für das, was wichtig ist im Leben. Also müssen wir alle die Blickrichtung ändern, hin zu dem, was uns an Leib und Seele satt macht. Vom Leib her sind wir übersättigt. Aber die Seele hungert immer mehr nach menschlicher Wärme. Und da kommt für mich der Glaube mit ins Spiel. Es steht weiter in der Bibel: Christus spricht: Mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel. Hier wird eine andere Blickrichtung gegeben. Der Glaube an Gott, der Glaube an das Leben schafft Sättigung an Leib und Seele. Das, was wir im Leben brauchen, das, was uns „satt“ macht, ist der ehrliche Blick zueinander.

GOTTESDIENSTE Lutherische Schlosskirche Weißenfels: Morgen 9.30 Uhr Hauptgottesdienst (Jugendfreizeit). Katholische Kirche St. Elisabeth Weißenfels: Heute 18 Uhr Vorabendmesse. Morgen 9.30 Uhr Kolpingmesse. St. Joseph Lützen: Morgen 11 Uhr Wortgottesfeier. St. Marien Hohenmölsen: Morgen 14 Uhr Eucharistiefeier mit anschließendem Gemeindefest. Evangelische Kirche Kirchengemeinde Weißenfels: Morgen 10.15 Uhr Gottesdienst in der Marienkirche mit Kindergottesdienst. Pfarrbereich Langendorf: Heute 14 Uhr Gottesdienst mit Konfirmationsjubiläum in der Kirche Prittitz und 16 Uhr Verkündigungsspiel mit dem Spielkreis Weißenfels in der Kirche Leißling. Morgen 9 Uhr Gottesdienst zum Dorffest auf dem Sportplatz in Langendorf sowie 14 Uhr Andacht zum „Tag des offenen Denkmals“ in Zorbau und in Nessa. Pfarrbereich Goseck: Morgen 9 Uhr Gottesdienst in Dobichau, 10.30 Uhr in Pödelist und 14 Uhr in Pettstädt. Kirchspiel Großkorbetha: Morgen 9 Uhr Gottesdienst in Kriechau, 9.30 Uhr in Rei-

chardtswerben, 10 Uhr in Storkau, 10.15 Uhr in Uichteritz und 10.30 Uhr in Tagewerben. Pfarrbereich Lützen-Röcken: Morgen 10 Uhr Gottesdienst in Lützen und 14 Uhr in Bothfeld Diamantene Konfirmation. Kirchspiel HohenmölsenLand: Morgen 10.15 Uhr Gottesdienst in Jaucha und 14 Uhr in Muschwitz, danach Einladung zum „Tag des offenen Denkmals“ mit Kaffee und Kuchen im Kirchgarten. Pfarramt Teuchern: Morgen 10.30 Uhr Gottesdienst in Teuchern und 14 Uhr in Stößen. Kirchspiel Theißen-Langenaue: Morgen 12 Uhr Andacht zum Wochenbeginn - Gottesdienst für alle Gemeinden in Deuben.

NOTRUFE Polizei: 110, Fax 03443/28 22 10 Feuerwehr: 112 Rettungsdienst: 112

SÜDAFRIKA

Grüne Stadt mit vielen Ideen ist auch ein gefährliches Pflaster.

VON RICO KÜSTER JOHANNESBURG/MZ - Johannesburg genießt nicht zuletzt wegen seiner hohen Kriminalitätsrate einen weltweit fragwürdigen Ruf. Und doch kann man auf den ersten Blick erkennen, was die Stadt in positivem Sinne hervor hebt. Johannesburg ist grün! Palmen, Parks und Grünanlagen so weit das Auge reicht. Die Stadt verfügt über mehr als 2 300 Parks! Uralte Bäume mit gigantischen Ausmaßen bestimmen das Stadtbild ebenso, wie kleine Blumenrabatten. Am interessantesten jedoch ist die Harmonie, mit der sich die Architektur in ihre grüne Umgebung integriert. Transformatorenhäuschen zum Beispiel, die in Deutschland wie stalagmitenartige Fremdkörper in der Landschaft stehen, bereichern

Neuapostolische Kirche Weißenfels: Merseburger Straße 7, morgen 9.30 Uhr Gottesdienst und Mittwoch 19.30 Uhr.

Allgegenwärtig sind Schilder dieser Art: Hier wird unter anderem vor Autoentführungen und Raubüberfällen gewarnt.

Adventgemeinde Weißenfels: Heute 9.30 Uhr Bibelgespräch und 10.30 Uhr Predigt in der Christuskirche.

hier als Felsen getarnt das Stadtbild. Und was manchmal wie eine unscheinbare Palme wirkt, ist in Wirklichkeit ein Telegrafen-, Strom- oder Funksendemast. Wenn man unerwartet mit solcher Kreativität konfrontiert wird, sieht man die Diskussionen um die Marktplatzgestaltung in der fernen Hei-

Angaben ohne Gewähr

Kreisleitstelle: 03445/7 52 90 Dringlicher Hausbesuchsdienst: 03443/30 52 52 Frauenhaus: 03443/80 26 47 Notfall-Anwalt: 03445/73 81 71 Ambulanter Hospizdienst: 0176/22 04 83 28 0175/8 71 66 60 Weißer Ring: 034444/9 06 81 (Hilfe für Kriminalitätsopfer) RUFBUS Regionalverkehrsgesellschaft mbH: Mindestanmeldezeit eine Stunde vor Fahrtbeginn Tel.: 0391/5 36 31 80 oder 0180/33 10 10 Angaben ohne Gewähr

FOTOS: RICO KÜSTER

Normale durchsiebte Taxis

Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde, Baptisten: Naumburger Straße 73 Morgen 10 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl.

BEREITSCHAFTEN APOTHEKEN Schöne-Aussicht-Apotheke Leißling: Tel.: 03443/80 40 76 Linden-Apotheke Großkorbetha: Bahnhofstraße 16, Tel.: 034446/2 03 68 Neue Apotheke Hohenmölsen: Friedensstraße 1, Tel.: 034441/3 31 35 Notdienst-Bereitschaft von heute 8:00 bis morgen 8:00 West-Apotheke Weißenfels: Kirschweg 39, Tel.: 03443/82 20 30 Notdienst-Bereitschaft von morgen 8:00 bis Montag 8:00

Grün soweit das Auge reicht. Johannesburg ist eine Stadt mit mehr als 2 000 Parks.

mat mit ganz anderen Augen. Es wirft die Frage auf, warum man nicht einfach einmal über den Tellerrand hinaus schaut und sich auch von afrikanischer Stadtarchitektur inspirieren lässt? Es muss ja keine Palme sein, im Land der Eichen und Linden.

„Vieles ist hier nicht nur anders, sondern schöner.“ Eindruck vom Alltag in Joburg Einschusslöcher im Taxibus sind nicht ungewöhnlich.

Wer in Joburg von A nach B gelangen möchte, hat drei Möglichkeiten. Erstens: er läuft. Das ist die gefährlichste Variante und deshalb nur Ortskundigen zu empfehlen. Zweitens: man mietet sich ein Auto. Doch nicht nur der Linksverkehr wird hier zum Problem, sondern auch die so genannten Hijacker. Die tauchen mit ihren Sturmgewehren AK 47 an Kreuzungen auf, wenn die Ampel auf Rot steht, zwingen den Fahrer zum Aussteigen und fahren dann mit dem soeben geenterten Auto davon. Nicht zuletzt wegen dieser Hijacker stehen an vielen Kreuzungen Schilder, die es dem Fahrer erlauben, bei Hijacking-Gefahr auch bei Rot loszufahren. Findige Unternehmer verleihen deshalb regelrechte Schrott-Autos zum Preis von umgerechnet etwa 7 Euro pro Tag. Diese Autos sind in einem erbärmlichen Zustand und gerade noch fahrtauglich. Solche Schrottkarren sind nicht einmal für Hijacker interessant und deshalb als Verkehrsmittel relativ sicher. Die dritte Möglichkeit der Fortbewegung ist das Taxi. Da es in Joburg viele ärmere Menschen gibt, die sich ein solches nicht leisten können, hat sich das Taxi in der bei uns bekannten Form nicht durchgesetzt. In Joburg gibt es überwie-

MZ-SERIE

Der Autor Rico Küster wurde am 22. Oktober 1986 in Weißenfels geboren und wuchs in Stößwitz auf. Er besuchte die Grund- und Sekundarschule in Rippach sowie das Agricola- Gymnasium in Hohenmölsen. Von 2006 bis 2009 absolvierte er eine Lehre als Uhrmacher in der Glashütter Uhrenbetrieb GmbH „Glashütte Original“. Nach der Ausbildung bewarb er sich bei der Schweizer Swatch-Group erfolg-

gend Taxi-Busse. Da passen in der Regel acht Menschen hinein und das Taxi fährt meist erst los, wenn es voll besetzt ist. Das ist dann auch für alle Mitreisenden am billigsten. Allerdings auch abenteuerlich. Oft sind es jene Taxi-Busse, die für Verkehrschaos sorgen, weil sie mitten auf einer der viel befahrenen Tangenten, die hier Bypass heißen, mit Achsenbruch oder ähnlichen Schäden liegen bleiben. Mitunter gerät aber auch ein solcher Bus in einen Schusswechsel. Die Einschusslöcher werden selbstredend nicht beseitigt oder ausgebessert. Das würde sich erstens nicht lohnen und

reich für eine Tätigkeit in Johannesburg, wo er seit 15. März 2010 lebt und als Uhrmacher arbeitet. Für die Mitteldeutsche Zeitung berichtet Rico Küster von Erlebnissen und Eindrücken in Südafrika, von den Menschen und dem Leben in dem Land, in dem in diesem Jahr die Fußball-Weltmeisterschaft ausgetragen wurde und Hunderttausende feierten.

zweitens wissen auch die Fahrgäste, dass sie sich in Joburg befinden und so etwas hier zum Alltag zählt. Aber für einen Fremden gehört schon eine ganze Menge Mut dazu, in ein von Einschüssen zersiebtes Taxi einzusteigen und Wohl und Wehe vertrauensvoll in die Hände des Chauffeurs zu legen. Letztlich werden diese negativen Eindrücke jedoch von den positiven Erlebnissen verdrängt. Nie hätte ich mir träumen lassen, einmal inmitten von Löwen zu frühstücken oder mir in fast 9 000 Kilometern Entfernung von zu Hause, eine eigene Wohnung einzurichten.

STRASSENSPERRUNGEN LANGENDORF Ehemalige Tankstelle: Vollsperrung zwischen Denkmalkreuzung und Eisenbahnunterführung wegen Abbrucharbeiten und Rückbau der Tankbehälter sowie Wegebauarbeiten bis 24. September. WEISSENFELS Marienstraße: Vollsperrung von Kirchgasse bis zu den öffentlichen Toiletten bis 7. Dezember 2011. Weißdornweg: Vollsperrung von Lassalle- bis Rotdornweg wegen Verlegung eines Abwasserkanals bis 29. Oktober. John-Schehr-Weg: Vollsperrung von Leipziger Straße bis nach Einmündung Leunaer und Weißdornweg in vier Bauabschnitten wegen

Verlegung eines neuen Abwasserkanals bis 11. Oktober. Arvid-von-Harnack-Straße: Vollsperrung wegen eines Straßenfestes vom 18. bis 19. September.

Rathausgasse 2: Vollsperrung wegen Abriss eines Wohn- und Geschäftshauses vom 13. bis 24. September. Die Umleitung erfolgt über die Herren-, Friedens- und Clara-Zetkin-Straße.

TAGEWERBEN Reichardtswerbener Straße: Vollsperrung wegen Straßenbauarbeiten bis 17. Dezember.

ZORBAU Hallesche Straße: Vollsperrung zwischen Kreisverkehr und erster Tankstellenzufahrt wegen Straßenbauarbeiten bis 30. September.

HOHENMÖLSEN August-Bebel-Straße: Vollsperrung wegen Verlegung von Versorgungsleitung und Fernwärmeanschluss vom 13. bis 22. September. Die Umleitung erfolgt über die Badergasse, Friedens- und Clara-Zetkin-Straße.

GRANA Naumburger Straße: Vollsperrung in Richtung Zeitz wegen Gebäudeabriss bis 16. September. Die Umleitung erfolgt über die Ortsumgehung Zeitz.

GERSTEWITZ Friedensstraße: Vollsperrung wegen Straßenbauarbeiten bis 31. Oktober. Die Umleitung ist ausgeschildert. LAUCHA Landesstraße 209, Unstrutbrücke und Brücke über den Unstrutkanal: Vollsperrung bis 30. November wegen Brückenbauarbeiten. Die Umleitung erfolgt ab Laucha über Freyburg, Kreisverkehr Nißmitz, Ortsumgehung, B 180, Gleina, L 209, Dorndorf und zurück. Weitere Informationen unter www.mz-web.de/staumelder Angaben ohne Gewähr


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MONTAG, 18. OKTOBER 2010

Traditionelle Jobs werden zukunftsfähig Grüne suchen Wege zu erneuerbaren Energien. - Der Blick von Bündnis 90/Grüne richtet sich häufig auf den Burgenlandkreis, weil dort die Erschließung des Tagebaus Lützen verhindert werden soll. Doch kürzlich waren zwei Zeitzer Betriebe Ziel einer Delegation der Partei. Es waren Mitglieder der Landesfachgruppe Wirtschaft. Unter den Gästen befand sich auch der Landesvorsitzende Christoph Erdmenger, mit dem Heike Riedel über den Besuch sprach.

ZEITZ/MZ

Was hat Sie nach Zeitz geführt? Erdmenger: Schon heute finden fast 20 000 Menschen in SachsenAnhalt Arbeit durch die erneuerbaren Energien - vom Handwerker bis zur Solarindustrie. Zeitzer Guss und Südzucker sind Beispiele für diesen Erfolg grüner Politik. Wir wollen sehen, wie es nun noch weitergehen kann. Moment mal Das MZ -Interview

Sie sind mit der Landesfachgruppe Wirtschaft gekommen. Was sieht diese als ihre Aufgabe? Erdmenger: Die zentrale Herausforderung für Sachsen-Anhalt ist es, mehr Jobs in zukunftsträchtigen Branchen zu bekommen. Damit wir in der Politik die Weichen dafür richtig stellen können, führen wir als Landesfachgruppe im ganzen Land Gespräche mit den Unternehmen. Wir wollen hausfinden, wo es klemmt. Welche Erkenntnisse haben Sie aus der Zuckerfabrik mitgenommen? Erdmenger: Die Zuckerfabrik ist ein tolles Beispiel für die effiziente Nutzung eines Rohstoffs - der Zuckerrübe. Fasziniert hat mich, dass die Fabrik ohne fossile Energieträger arbeiten könnte, wenn nicht Kohle-, sondern Biomassekraftwerke gebaut worden wären. So müssen wir mit der alten Technik noch eine Weile leben. Warum ging es bei Zeitzer Guss? Erdmenger: Metallguss ist ein Beispiel für eine alte Branche, die heute modernste Produkte fertigt, in Zeitz zum Beispiel Getriebe für Windkraftanlagen. Politik kann daraus lernen, dass es möglich ist, traditionelle Jobs zukunftsfähig zu machen. Wichtig ist aber, dass unser Bildungsniveau besser wird, damit Fachkräfte nachkommen. MEETING

Ein Club für Toastmaster in Deutsch - Der englische Toastmasterclub in Leipzig bekommt eine Schwester. Am Dienstag werben Redefreunde für einen deutschen Toastmasterclub. Bei dem öffentlichen Demonstrationsmeeting im penta Hotel Großer Brockhaus wird es ab 19 Uhr Stehgreifreden und vorbereitete Reden sowie dazu ein faires Echo geben, ganz so wie es gewöhnlich im Club zugehen soll. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, Fragen zum Club und dessen Aktivitäten zu stellen. Angesprochen fühlen soll jeder, der in einer positiven Atmosphäre seine Fähigkeiten im Halten von Reden und Präsentationen verbessern will, heißt es in einer Pressemittelung dazu. Toastmasters ist eine weltweite Organisation mit rund 200 000 Mitgliedern in 90 Ländern. Sie hilft Menschen, ihre Kommunikationsfähigkeiten zu verbessern. Seit 2007 gibt es einen recht erfolgreichen englischsprachigen Redeclub in Leipzig. Auf Anfragen von Menschen, die kaum Englisch beherrschen, aber deutsche Reden gut halten wollen, will sich nun ein deutschsprachiger Club gründen.

BURGENLANDKREIS

WFS

MITTELDEUTSCHE ZEITUNG

Beim Bier treffen sich Geschmäcker SÜDAFRIKA

Die landestypische Küche ist fett und süß. „Koeksisters“ erfreuen sich großer Beliebtheit.

VON RICO KÜSTER JOHANNESBURG/MZ - „Ich würde ihnen raten, in den ersten drei Wochen nur vorsichtig zu essen und dann möglichst auch nur solche Speisen, die sie kennen.“ Diese Worte meines Chefs nach der Ankunft in Südafrika klingen mir noch im Ohr. Auf den ersten Blick scheint es nicht schwer zu sein, sich in Johannesburg wie zu Hause zu ernähren. Grillhähnchen sind sehr beliebt und auch das goldene M gibt es in der Stadt mehrfach.

Fleisch gehört dazu

Jedoch schmecken auch die scheinbar bekannten Menüs längst nicht so wie in Deutschland. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass in Südafrika zu fast jeder Mahlzeit Fleisch gehört. Aufgrund der Kolonialgeschichte gibt es hier viele Einflüsse, weshalb der Südafrikaner auch sehr experimentierfreudig ist und viel mischt, mixt und vermengt. Speisen und Getränke sind in der Regel wesentlich fettiger und süßer als zu Hause. Da gibt es beispielsweise die beliebten „Koeksisters“. Das sind frittierte Teigzöpfe, die vor Fett und Zucker nur so tropfen. Sie werden extra in Sirup getaucht. Selbst bei Braais, wie die Grillpartys hier heißen, sind süße Hähnchenflügel und in Honig getränkte Lämmchenspieße stets dabei. Und wer noch immer glaubt, süßer als Coca Cola geht es nicht, sollte Coke, Fanta oder Sprite in Südafrika probieren. Am besten lernt man die landestypische Küche beim Besuch in einem Restaurant kennen. Als Vorspeise gibt es oftmals eine Art Fladenbrot und dazu zwei Soßen zum Dippen. Meist sind es eine Knoblauch- und eine Jalapenosauce. Beim Hauptgang erfährt man dann schnell, dass das Rindfleisch in Südafrika anders schmeckt als bei uns. Es liegt an den Rassen der hier gezüchteten Rinder. Die ausgeprägte Rinderzucht ist auch ein Grund dafür, dass der Preis für Rindfleisch sehr günstig ist. Das Hauptgetränk in Südafrika ist Tee. Die Jugend trinkt lieber „Iron brew south africas flavour No. 1“, einen preiswerten Energydrink. Kaffee steht ebenfalls hoch im Kurs und nach Feierabend trinkt auch der Südafrikaner gern ein Glas Wein oder ein Bier. Deutsche und tschechische Biersorten sind übrigens sehr gefragt, vor allem bei den fast wöchentlich stattfindenden Braais. Da gibt es häufig auch Finger-

In Zucker gebratene Maiskolben, pikant gewürzte Fleischspieße und tschechisches Bier: ein typisches Braai in Johannesburg.

Afrikanisches Hufeisenbrot: Die Gemüsefüllung und Jalapeno-Creme sorgen FOTOS: RICO KÜSTER für den unverwechselbaren Geschmack.

food. Das sind kleine, frittierte Teigtaschen, die mit Käse, Gemüse oder Fleisch gefüllt sind und einfach mit den Fingern gegessen werden. Zu Salaten und Dipp-Saucen werden meist kleine Möhrensticks zum Dippen gereicht. Neben Hähnchenflügeln und Steaks landen aber auch alle möglichen Gemüseund Käsesorten auf dem Grill. Hürden bei der Selbstversorgung

Wesentlich größer als bei einem Restaurantbesuch oder einem Barbecue sind die Hürden allerdings, wenn man sich selbst versorgt. Wer beispielsweise nach der in Europa mühsam anerzogenen „Geizist-geil“-Mentalität einkauft, wird zwangsläufig mit einer ordentlichen Magenverstimmung auf der Liege eines Medizinmannes landen. Bei Gehacktem beispielsweise

sollte man das teuerste kaufen. Billigangebote sind in der Regel wirklich nichts anderes als Gammelfleisch oder Müll, der schon aus der Verpackung stinkt. Dagegen sind die Biltong genannten Trockenfleisch-Sticks nicht nur sehr schmackhaft und lecker gewürzt, sondern auch ungefährlich und deshalb als Snack zwischendurch sehr beliebt. Ein europäisches Produkt aber hat es geschafft, sich in Joburg durchzusetzen: Das Brathähnchen gibt es hier an fast jeder Straßenecke. Allerdings unterscheiden sich die Sicherheitskriterien bei der Zubereitung erheblich. So gab es unlängst in der Lobby des Hotels, in dem ich in den ersten Wochen wohnte, einen ohrenbetäubenden Knall. Sogar die Scheiben der Lobby bogen sich nach außen. Ich sah

Landestypische Küche in landestypischem Flair kann man auch in Restaurants genießen. MZ-SERIE

Der Autor Rico Küster wurde am 22. Oktober 1986 in Weißenfels geboren und wuchs in Stößwitz auf. Er besuchte die Grund- und Sekundarschule in Rippach sowie das Agricola- Gymnasium in Hohenmölsen. Von 2006 bis 2009 absolvierte er eine Lehre als Uhrmacher in der Glashütter Uhrenbetrieb GmbH "Glashütte Original". Nach der Ausbildung bewarb er sich bei der Schweizer Swatch-Group erfolg-

glühende Brathähnchen durch die Halle fliegen. Der Stand war aufgrund einer undichten Gasflasche explodiert. Die Arbeitsplatzbindung seines unverletzt gebliebe-

Schnüffels und die Witze-Show Die Autorin Jana Engelhardt ist in der Grundschule Granschütz zu Gast und stellt ihr Buch über die Ferkel Kritzel und Kratzel vor. VON CLAUDIA PETASCH

Verein für Kultur und Lebenshilfe. Und warum sind es gerade Ferkel geworden, die sie zu den Hauptakteuren gemacht hat? „Weil ich Schweine lustig finde“, sagt sie. Und die Tiere kommen bei den Grundschülern gut an. Gespannt verfolgen sie die Erzählungen und dürfen selbst aktiv werden.

LEIPZIG/MZ/HR

GRANSCHÜTZ/MZ - Was haben Wahn-

sinnsferkeltage, Eierkuchenteig zermatschen und Witze um die Wette erzählen mit der Schule zu tun? Ganz einfach - das alles gehörte zu einer Unterrichtsstunde der 1. und 2. Klasse in der Grundschule Granschütz. Am Freitag war die Autorin Jana Engelhardt zu Gast und stellte ihr erstes Buch „Was ist denn heut bei Schnüffels los?“ vor. Hauptprotagonisten sind die Ferkelgeschwister Kritzel und Kratzel, denen der Schelm sprichwörtlich im Nacken sitzt.

Beste Witzeerzähler gesucht

Autorin Jana Engelhardt (rechts) rief die Granschützer Grundschüler zu eiFOTO: CARLO BÖTTGER nem Witze-Wettbewerb auf.

Geschwister spielen die Hauptrolle

Sie spielen Streiche, essen gern mit den Händen, mögen die Erzieherin Frau Schniefnase überhaupt nicht und verbringen die Ferien gern bei ihren Großeltern. Die Oma der beiden, Elisabeth heißt sie, hat einen Bauchumfang von zwei Metern. Kaum vorstellbar für die Granschützer Kinder, deswegen bittet Engelhardt sie nach vorn. Sie sollen sich in ein Maßband stellen und fünf von ihnen sind es dann, die zusammen einen Umfang von zwei Metern bilden.

Sehr lieb haben die Ferkel Kritzel und Kratzel ihre Oma trotzdem oder gerade deswegen. Sie ist es auch, die die beiden morgens zu den Ferienspielen fährt, natürlich mit dem Rad. Nicht selten landet das Dreiergespann dann im Feld. Oma Elisabeth lädt auch zu den Wahnsinnsferkeltagen ein, mit Eierkuchenteig auf dem Küchentisch zurechtmatschen und danach die leckeren Eierkuchen backen. Der Opa ist eher mürrisch und unentschlossen, wenn es um die Fra-

ge geht, ob er mittags lieber Klöße oder Kartoffeln essen will. „Inspiriert worden bin ich von meiner eigenen Kindheit. Ich habe die Einzelgeschichten zu einem Buch zusammengefasst und noch ein wenig ausgeschmückt“, erklärt Engelhardt, die aus Friedersdorf bei Bitterfeld kommt. Bevor sie das Buch herausbrachte, hatte sie schon mehrere Gedichte und Kurzgeschichten für Kinder und Erwachsene geschrieben. Zudem ist Engelhardt Mitglied im Bitterfelder

Kritzel und Kratzel nämlich sind die allergrößten Fans der „TurboFerkel-Show“, einer Witzesendung. Und Witze haben die Granschützer Kinder auch eine Menge auf Lager und dürfen sie bei der Lesung vortragen. Die Palette der heiteren Pointen ist breit gefächert und die besten zwei Erzähler bekommen sogar einen Preis. Ob auch Kriztel und Kratzel am Ende als Sieger bei der Witzeshow hervorgehen, lässt Engelhardt offen. Dafür schenkt sie den Grundschülern eines ihrer Bücher, so können sie selber nachlesen, wie es ausgeht. Das Buch „Was ist denn heut bei Schnüffels los?“, ISBN 978-3-94215005-7, ist erschienen im Verlag Edition winterwork. Es kostet 9,95 Euro. Informationen zur Autorin stehen auf der Internetseite des Friedrich Bödecker Kreises: www.fbk-lsa.de

reich für eine Tätigkeit in Johannesburg, wo er seit 15. März 2010 lebt und als Uhrmacher arbeitet. Für die Mitteldeutsche Zeitung berichtet Rico Küster von Erlebnissen und Eindrücken in Südafrika, von den Menschen und dem Leben in dem Land, in dem in diesem Jahr die Fußball-Weltmeisterschaft ausgetragen wurde und Hunderttausende feierten.

nen Betreibers schien allerdings eher gering zu sein. Anstatt sich ans Aufräumen zu machen, schaute er sich kurz um, zuckte mit den Schultern und ging nach Hause. L ANDESAU S S TELLU NG

Zeugen der Naumburger Meister NAUMBURG/MERSEBURG/MZ/HH - Der Merseburger Dom ist Korrespondenzstandort für die Landesausstellung Sachsen-Anhalt 2011 „Der Naumburger Meister - Bildhauer und Architekt im Europa der Kathedralen“ in Naumburg. Das teilen die Vereinigten Domstifter mit. Der Dom in Merseburg bilde zusammen mit dem Kapitelhaus, der Klausur und dem angrenzenden Schloss eines der eindrucksvollsten Architekturensembles in Mitteldeutschland, heißt es. Für die Besucher soll Merseburg die große Dom-Erneuerung im 13. Jahrhundert und somit die Zeit des Naumburger Meisters erlebbar machen. Stein gewordene Zeugen der frühgotischen Bauphase sind unter anderem die Ostteile des Doms mit der Vierung und den erhaltenen steinernen Chorschranken und das monumentale Dreinagelkruzifix einer Triumphkreuzgruppe über der um 1240 errichteten ehemaligen westlichen Lettnerwand. Einen Bezug zur Werkstatt des Naumburger Meisters hat das Grabmal des Ritters Hermann von Hagen. Es hat Ähnlichkeit mit der Kleidung der Stifterfigur Ekkehards II.


BURGENLANDKREIS

MITTELDEUTSCHE ZEITUNG

WFS

MONTAG, 15. NOVEMBER 2010

Ein ganz normaler Morgen SÜDAFRIKA

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S T E L L F L ÄC H E N

Naumburg baut neuen Parkplatz

Junger Mann aus dem Burgenlandkreis schildert Reiseeindrücke aus Johannesburg.

VON RICO KÜSTER

56 Plätze entstehen am Oberlandesgericht.

- Vier Uhr morgens. Während die City Johannesburgs noch wie ein dunkler Moloch ruht, erwacht in den Außenbezirken langsam das Leben. Jeder, der in Joburg arbeitet und außerhalb wohnt, muss sich langsam auf die Socken machen. Der Weg ist weit, die Straßen verstopft und unterwegs lauern allerhand Gefahren. Auch Balwant Mithal, den alle nur „Bones“ rufen, ist bereits aufgestanden. Der 45-jährige wohnt mit seiner Familie in einer etwas vornehmeren Gegend der sonst eher verrufenen Johannesburger Ostvorstadt. Vornehm heißt hier: Bones hat ein Haus. Ein Haus mit einem Vorgarten, einer Alarmanlage und einem elektrisch betriebenen Garagentor.

NAUMBURG/MZ/HH - Auf 2 600 Quadratmetern entsteht derzeit neben dem Oberlandesgericht Naumburg ein neuer Parkplatz mit der Bezeichnung „Parken im Park“. Das Gelände hat die Stadt Naumburg vom Land abgekauft. Begonnen haben die Arbeiten am 20. Juli. Derzeit gibt es eine Zeitverzögerung um zirka zwei Wochen, erklärte der für dieses Projekt zuständige Sachbearbeiter Tiefbau, Peter Ohse. Der Grund: Während notwendiger Erdausgleichsarbeiten wurden unter einer meterdicken Schuttauffüllung drei alte Kelleranlagen entdeckt. Sie wurden dokumentiert und anschließend verfüllt.

Immer wachsam

Zwei Teile

Trotzdem blickt er beim Verlassen seines Grundstücks vorsichtig in alle Richtungen. Schon öfter schlüpften zwielichtige Gestalten hinter ihm in Bones’ Haus, während sich das Garagentor noch schloss. Seitdem wartet der Uhrmacher, bis sich die Zufahrt endgültig verriegelt hat und fährt dann erst los. Sein Weg in den elitären Stadtteil Sandton führt den Familienvater durch Stadtviertel, in denen man besser auch dann nicht anhält, wenn die Ampel auf Rot steht. Bones ist in Johannesburg geboren und aufgewachsen. Er kennt die Gepflogenheiten im Straßenverkehr. Dazu zählt auch, dass man egal ob ein Hund oder ein Mensch über die Straße läuft - erst einmal hupt und nur im allergrößten Notfall bremst. Wer anhält, läuft Gefahr, zur Zielscheibe von Hijackern zu werden. Die rauben die Fahrzeuginsassen auf offener Straße mit vorgehaltenen Schusswaffen aus und stehlen zu allem Überfluss auch noch das Auto.

Da das Gelände eine besonders schwierige Topografie aufweist, sei es notwendig, den künftigen Parkplatz in zwei Bereichen anzulegen, erklärte Ohse. Es soll eine obere und eine untere Parkierung geben. Zwischen den zwei Ebenen wurde eine Sichtbetonmauer errichtet. Im oberen Parkbereich wurde bereits die Frostschutzdecke aufgebracht. Später sollen die Borde gesetzt werden. Das Areal wird in Richtung Georgentor von den Rudimenten einer alten Mauer begrenzt. Es sind Reste der ehemaligen Domfreiheitsmauer. Sie soll mit Natursteinen komplettiert werden. Auch die Mauer aus DDR-Zeiten, die entlang der Georgenstraße zu sehen ist, bleibt erhalten und wird entsprechend saniert.

JOHANNESBURG/MZ

Zeitvertreib arbeitsloser junger Männer: Es wird gezockt - selbstverständlich gleich am Straßenrand.

FOTOS: RICO KÜSTER

MZ-SERIE

Der Autor Rico Küster wurde am 22. Oktober 1986 in Weißenfels geboren und wuchs in Stößwitz auf. Er besuchte die Grund- und Sekundarschule in Rippach sowie das Agricola- Gymnasium in Hohenmölsen. Von 2006 bis 2009 absolvierte er eine Lehre als Uhrmacher in der Glashütter Uhrenbetrieb GmbH "Glashütte Original". Nach der Ausbildung bewarb er sich bei der Schweizer Swatch-Group erfolg-

reich für eine Tätigkeit in Johannesburg, wo er seit 15. März 2010 lebt und als Uhrmacher arbeitet. Für die Mitteldeutsche Zeitung berichtet Rico Küster von Erlebnissen und Eindrücken in Südafrika, von den Menschen und dem Leben in dem Land, in dem in diesem Jahr die Fußball-Weltmeisterschaft ausgetragen wurde und Hunderttausende feierten.

Informationstafeln

Blick in eine der Häuserschluchten von Johannesburg - hier hat das Leben seinen ganz eigenen Rhythmus.

Fünf Stunden Arbeitsweg

Das alles dauert meist nur wenige Sekunden. Bones weiß das. Aber ihm kann nicht viel passieren. Sein Auto ist alt und Wertgegenstände oder größere Geldbeträge führt er auch nicht mit sich. Auf der Fahrt in die Stadt wird der Verkehr immer dichter. Wie in einem Flussdelta münden zahllose Zubringerstraßen in die vierspurigen Tangenten. Fahrzeuge aus der gesamten Provinz Gauteng schleichen im Schritttempo wie an einer unsichtbaren Schnur gezogen vor und hinter ihm her. Es ist jetzt 5.30 Uhr. Die südafrikanische Morgensonne küsst den Riesen Johannesburg wach. Er räkelt sich, gähnt und beginnt, die zu ihm drängenden Menschen zu verschlucken. Der vor Bones fahrende Bus bringt Arbeiter aus Pretoria

machen Joseph und seine pretorianischen Leidensgefährten bereits ihre erste Pause. Sie liegen dann in einem der über 2 300 Joburger Parks auf den Wiesen oder Parkbänken und schlafen. Bettelstab und Lackschuh

Einen gefährlichen Job haben die Zeitungsjungen in Joburg. Sie springen auf den Straßen zwischen den Autos herum.

nach Joburg. Einer der Insassen ist Joseph. Er arbeitet als Wachmann in einer Johannesburger Bank. Joseph hat einen noch härteren Tag vor sich als Bones. Seine

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Arbeitszeit beträgt zehn Stunden, weitere fünf Stunden ist er täglich zur Arbeitsstelle und zurück unterwegs. Wenn die Banker zwischen 9 und 10 Uhr in ihre Büros gehen,

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Karibik. Wann, wenn nicht jetzt? Sonnenziele im Winter – der Reiseteil in prisma

Jaroussky: Frauenschwarm singt Kastraten-Arien Friedhof: Der Trend geht zum Grab mit Gesicht Dazu wie jede Woche das übersichtliche TV-Programm prisma – das Themenmagazin in Ihrer Zeitung

Währenddessen explodiert das Leben in der Stadt förmlich. Farbige, Weiße, Inder, Marokkaner, Juden, Moslems, Kinder und Alte gehen ihrem Treiben nach. Auf den Gehwegen werden Waren feil geboten und Zeitungsjungen springen zwischen Autos herum. Bettler stehen an den Kreuzungen und warten auf spendable Passanten. Oft sind es die Gleichen wie am Vortag. Das Leben hat in Joburg dafür gesorgt, dass sich Bettelstab und Lackschuh inzwischen persönlich kennen.

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12 Uhr, Mittagspause. Ich stehe mit Bones auf dem Balkon des Firmengebäudes und wir schauen auf die Stadt hinunter. Ihr Atem dringt bis zu uns herauf. Rufe, Hupen, Sirenen von Polizeiautos - das Konzert der Millionenmetropole wird jeden Tag nach den gleichen Noten gespielt. „Wills du hier bleiben?“

Bones schaut nachdenklich zum Horizont und fragt mich: „Wirst du hier bleiben? Ich meine: Für immer?“ Mir fällt ein, dass heute mein 24. Geburtstag ist - 9 000 Kilometer von zu Hause, von meiner Familie und meiner Freundin entfernt. Ich antworte: „Willst du denn hier bleiben?“ Bones zieht an seiner Zigarette. Im Rauch, den er ausbläst, schwebt ein trauriges: „No.“

Die Parkplätze sollen mit neuartigen Steinen gepflastert werden, die später eine Begrünung zulassen. Entsprechende Musterparkflächen - insgesamt acht - wurden vor dem Technischen Rathaus in der Fröbelstraße angelegt. Sie wurden mit verschiedenen Pflanzenmaterial begrünt. Eine Entscheidung darüber, wie die Begrünung der Parkplätze neben dem Oberlandesgericht aussehen soll, fällt im Frühjahr. Derzeit geht man in der Naumburger Stadtverwaltung davon aus, dass das Projekt „Parken im Park“ rechtzeitig vor der Eröffnung der Landesausstellung 2011 „Der Naumburger Meister“ abgeschlossen sein wird. Insgesamt werden 56 Stellplätze für Pkw, davon drei Behindertenparkplätze und zehn Motorradstellplätze entstehen. In der Planung ist auch ein so genannter Info-Point mit Parkautomaten und entsprechenden Aushängen zur Information für die Touristen vorgesehen. Im Frühjahr sollen 16 Klein- und großkronige Laubbäume gepflanzt werden.

BEKANNTMACHUNGEN AZ: 51-N-203/92 - Amtsgericht AZ: 53-N-387/94 - Amtsgericht Halle (Saale), Abt. Insolvenz, Halle (Saale), Abt. Insolvenz, Thüringer Str. 16, 06112 Halle (S.). Thüringer Str. 16, 06112 Halle (S.). In dem GesamtvollstreckungsverIn dem Gesamtvollstreckungsverfahren MER Malereibetrieb fahren ProduktionsgenossenGmbH, Wilhelm-Liebknechtschaft des FleischerhandStr. 36 - 38, 06217 Merseburg werks „Vorwärts“ Zeitz-Haini(AG Stendal, HRB 203387), chen, Straße der LPG 23, vertr. d.: Frank-Dieter Bauer, 06712 Zeitz, wird ein Termin zu Am Breiten Pfuhl 54, 06130 einer besonderen GläubigerverHalle, (Geschäftsführer), wursammlung bestimmt auf Dienstag, de mit Beschluss vom 01.11.2010 den 07.12.2010, 09:45 Uhr, Saal das am 15.06.1995 eröffnete Ge1.043, vor dem Amtsgericht Halle samtvollstreckungsverfahren nach (Saale). Tagesordnung: BerichtAbhaltung des Schlusstermins und erstattung des Verwalters; AnhöVerteilung des Erlöses gem. § 19 rung/Beschlussfassung der GläubiAbs. 1 Nr. 3 GesO eingestellt. Der gerversammlung über die Zustimvollständige Beschluss ist für die mung/Genehmigung bedeutsamer Beteiligten auf der Geschäftsstelle Rechtshandlungen des Verwalters der Insolvenzabteilung des Amts(hier: Entscheidung über die Fortgerichts Halle (Saale) einsehbar. setzung des Rechtsstreits mit der Amtsgericht Halle (Saale), Commerzbank AG über mehrere 01.11.2010 Instanzen und dessen Finanzierung). Der vollständige Antrag kann von den Verfahrensbeteiligten auf der zuständigen Geschäfts- AZ: 51-N-229/92 - Amtsgericht stelle des Amtsgerichts Halle (SaaHalle (Saale), Abt. Insolvenz, le), Insolvenzabteilung, eingesehen Thüringer Str. 16, 06112 Halle (S.). werden. Amtsgericht Halle (Saale), In dem Gesamtvollstreckungsver05.10.2010 fahren CONNEX Handelsgesellschaft mbH Schuhe, Lederwaren, Supermarkt, Kleine Märkerstraße 2 a, 06108 Halle (AG Stendal, HRB 201081), vertr. d.: Florian Braitinger, (Liquidator), wird ein weiterer Einem Teil der heutigen AusPrüfungstermin bestimmt auf Donnerstag, 16.12.2010, 11:15 Uhr, gaben liegen Prospektbeilagen Saal 1.043, Justizzentrum, Thürinder folgenden Firmen bei: ger Straße 16, 06112 Halle (Saale) Peek & Cloppenburg zur Prüfung von verspätet/rechtzeitig angemeldeter Forderungen. NKD Amtsgericht Halle (Saale), Aktionshallen Bitterfeld 04.11.2010

Beilagenhinweis

Stadt Lützen

Lützen, 12.11.2010

Öffentliche Bekanntmachung über die 7. Sitzung des Stadtrates der Stadt Lützen Datum: 24. Nov. 2010, 18.30 Uhr, Rathaus Lützen, Markt 1, 06686 Lützen, Sitzungssaal

Tagesordnung: I. Öffentlicher Teil: 1. Eröffnung der Sitzung, Feststellung der Ordnungsmäßigkeit der Einladung und der Beschlussfähigkeit sowie Protokollkontrolle 2. Änderungsanträge zur Tagesordnung und Feststellung der Tagesordnung 3. Mitteilungen des Bürgermeisters 4. Bekanntgabe von Beschlüssen aus dem nichtöffentlichen Teil der 6. Sitzung des Stadtrates 5. Beschluss zur Änderung des Flächennutzungsplanes für die Gemarkung Starsiedel 6. Aufstellungsbeschluss zum vorhabenbezogenen Bebauungsplan Nr. 18, Sondergebiet für regenerative Energien (Biogasanlage und Photovoltaik) 7. Informationen und Anfragen 8. Einwohnerfragestunde II. Nichtöffentlicher Teil: Beschlüsse zu Vergaben von Bauleistungen Maik Reichel Bürgermeister

Bekanntmachung Der Vorsitzende des Wahlausschusses für die Wahlen in der Sozialversicherung bei der AOK Sachsen-Anhalt – Die Gesundheitskasse macht bekannt, dass eine öffentliche Sitzung des Wahlausschusses der AOK Sachsen-Anhalt – Die Gesundheitskasse am Donnerstag, den 18. November 2010, um 18:00 Uhr in der AOK Sachsen-Anhalt – Die Gesundheitskasse in 39106 Magdeburg, Lüneburger Str. 4, Beratungsraum 500 im 5. Obergeschoss stattfindet. In der Sitzung werden die eingereichten Vorschlagslisten gesichtet. gez. Uwe Deh Vorsitzender des Wahlausschusses der AOK Sachsen-Anhalt


BURGENLANDKREIS

MITTELDEUTSCHE ZEITUNG

WFS

DIENSTAG, 28. DEZEMBER 2010

Eine Badehose für Santa Claus SÜDAFRIKA

IN KÜRZE KONZERT

Pfeifer und Zimpel als Duo in der Schlosskirche

Ein junger Mann aus dem Burgenlandkreis schildert Reiseeindrücke aus Johannesburg.

WEISSENFELS/MZ/GRO - Obwohl zu Heiligabend bereits der Schneefall heftig begonnen hatte, fanden rund 50 Frauen und Männer dennoch den Weg in die Schlosskirche St. Trinitatis in Weißenfels. Sie wollten sich auch in diesem Jahr das Konzert des Duos Alexander Pfeifer (Trompete) und Frank Zimpel (Orgel) nicht entgehen lassen. Pfeifer aus Leipzig ist derzeit an der Sächsischen Staatsoper (Semperoper) Dresden mit einem Aushilfsvertrag tätig. Zimpel arbeitet als Kirchenmusiker in Markkleeberg, ist seit 2003 zudem Dozent für Orgelliteraturspiel und Liturgisches Orgelspiel an der Hochschule in Halle. Seit zehn Jahren geben beide als Duo Konzerte. Lieder von Bach, Telemann, Humperdinck, Händel und anderen spielten sie diesmal in der Weißenfelser Schlosskirche, begleiteten die Besucher aber auch beim gemeinsamen Singen von zwei Weihnachtsliedern.

JOHANNESBURG/MZ - Hochsommer in

Südafrika. Die Stadt Johannesburg ächzt unter sengender Hitze. Unbarmherzig brennt die Sonne auf alles, was sich nicht unter einem schützenden Dach verstecken kann. Menschen in kurzen Hosen, leichten T-Shirts und Sandaletten hasten durch die Häuserschluchten. Eis- und Limonadenverkäufer haben Hochkonjunktur, während Autoabgase und sonstige Johannesburger Smog-Bestandteile flimmernd den Sauerstoff aus den Straßen verdrängen. Der anstehende Einkauf im klimatisierten Supermarkt wird zur Verheißung eines Wellness-Erlebnisses und so lenke ich meine Schritte zielsicher in den nächsten Einkaufstempel. Noch bevor sich die Schiebetüren jedoch vor mir öffnen, schaue ich in das Gesicht eines Mannes mit wallendem weißem Bart, einer roten Zipfelmütze und einem dicken, roten Mantel. Der Schweiß läuft dem armen Kerl in Strömen über das dunkelhäutige Gesicht und verleiht ihm einen besonderen Glanz.

FREIKARTEN

Puhdys spielen im Kulturhaus

Sandalen im Advent

Dem Mann gegenüber steht ein festlich geschmückter Christbaum. Irgendwo dudelt ein Lautsprecher „Jingle Bells“, während zwei Mädchen in Miniröcken und Sandaletten achtlos am Weihnachtsmann vorüber gehen. Stimmt: Es ist Weihnachten! Angesichts des Hochsommers auf diesem Teil der Erde hatte ich bislang mit keiner Silbe daran gedacht. Es gab auch keine Vorboten wie Schnee, Weihnachtsmärkte oder Räuchermännchen. Und nun stehe ich vor diesem schwitzenden Ruprecht und er tut mir einfach nur leid. Sein „Ho-ho-ho!“ passt so gar nicht zu seiner sonstigen Erscheinung. Ich muss unweigerlich lächeln. Es sieht auch zu komisch aus, wenn da jemand bei 38 Grad im Schatten mit einem roten Mantel herum steht, unter dem Füße hervorschauen, die in Sandalen stecken. Ich stelle mir vor, wie er damit durch den Winterwald stapft und muss mir ein Lachen verkneifen. Ein Weihnachtsmann allein macht aber noch längst keine Weihnachten. Irgendwas fehlt. Außer Schnee, selbstverständlich. Es dauert eine Zeit, bis ich feststelle, dass es die Düfte sind, die ich vermisse. Kein Zimtaroma, kein Orangenduft liegt in der Luft. Glühwein wäre bei fast 40 Grad ohnehin nur ein belächelter Ladenhüter. Dafür ist die Atmosphäre vom Geruch nach Sonnenmilch, Frittenfett und

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Kaum anders als zu Hause - weihnachtlich geschmückte Einkaufsmall im Johannesburger Shoppingcenter „Sandton-City“.

FOTOS: RICO KÜSTER

MZ-SERIE

Der Autor Rico Küster wurde am 22. Oktober 1986 in Weißenfels geboren und wuchs in Stößwitz auf. Er besuchte die Grund- und Sekundarschule in Rippach sowie das Agricola- Gymnasium in Hohenmölsen. Von 2006 bis 2009 absolvierte er eine Lehre als Uhrmacher in der Glashütter Uhrenbetrieb GmbH „Glashütte Original“. Nach der Ausbildung bewarb er sich bei der Schweizer Swatch-Group erfolg-

reich für eine Tätigkeit in Johannesburg, wo er seit 15. März 2010 lebt und als Uhrmacher arbeitet. Für die Mitteldeutsche Zeitung berichtet Rico Küster von Erlebnissen und Eindrücken in Südafrika, von den Menschen und dem Leben in dem Land, in dem in diesem Jahr die Fußball-Weltmeisterschaft ausgetragen wurde und Hunderttausende feierten.

Karten gibt es in der Touristinformation Weißenfels, 03443/30 30 70, und im MZ-Service-Center Weißenfels, 03443/33 60 08 60. Während der Adventszeit - kurzärmlig und Weihnachtsmütze ist normal.

Schweiß geschwängert. Südafrika ist ein Schmelztiegel unterschiedlichster Kulturen und Religionen, Volksgruppen und Nationalitäten. Es gibt hier insgesamt 26 verschiedene amtlich anerkannte Sprachen. Da ist es auch verständlich, dass es die unterschiedlichsten Formen gibt, das Weihnachtsfest zu begehen. Die verbreitetste ist, es gar nicht zu feiern. Das Fest der Geburt Jesu ist hier deutlich als Fest der Christen zu erleben. Und so sind es vor allem Wei-

ße und die Nachkommen europäischer Siedler sowie Angehörige christianisierter Bevölkerungsgruppen, die am Heiligabend die Kirche besuchen. Flair bleibt aus

Natürlich gibt es Weihnachtskalender für alle und spätestens seit Anfang November besiedeln ganze Armeen von Schoko-Weihnachtsmännern die Regale. Aber europäisches Weihnachtsflair will nicht aufkommen. Betriebsweihnachts-

WEISSENFELS/MZ/GRO - Am Donnerstag, 30. Dezember, 20 Uhr, geben die Puhdys ein Konzert im Kulturhaus der Stadt Weißenfels. Dafür hat der Veranstalter der MZ fünfmal zwei Freikarten zur Verlosung zur Verfügung gestellt. Gewonnen haben je zwei: Dirk Lucas aus Weißenfels, Thomas Leser aus Burgwerben, Martina Wittwar aus Markwerben, Michael Roth aus Lützen, Ortsteil Großgörschen, und Kathrin Kahl aus Hohenmölsen. Die Freikarten können in der MZ-Lokalredaktion Weißenfels, Markt 7, abgeholt werden.

feiern finden, je nach Budget der Firmen, in mehr oder weniger pompösen Restaurants statt und werden in der Regel von einem Live-DJ kulturell umrahmt. David Guetta, der „DJ Bobo Joburgs“, ist der Bekannteste unter ihnen. Entsprechend gibt es dabei eher heiße Techno-Rhythmen zu hören als besinnliche Weihnachtsmusik. Private Weihnachtsfeiern in der Adventszeit sind in Südafrika eher die Ausnahme. Und wenn, dann werden sie meist in Form ei-

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nes Braais, der südafrikanischen Grillfete, abgehalten, ganz ohne Weihnachtsstimmung. Es ist halt Hochsommer in Joburg und in Ermangelung von Weihnachtsmärkten besucht man hier eben ein Techno-Konzert oder ein Rugby-Spiel. Nach seinem langen Arbeitstag wird auch der ZuluNikolaus aus dem Supermarkt seinen schweren Wintermantel ablegen, eine Badehose überstreifen und Abkühlung in einem Pool suchen.

SILVESTER

Silvesterparty im Zelt auf der Vogelwiese - Freikarten für den Partykracher zum Jahresende „Silvester-Royal“ am Freitag, 31. Dezember, 20 Uhr, auf der Vogelwiese Naumburg im Festzelt hat die Mitteldeutsche Zeitung verlost. Gewonnen haben sie: Frank Hartmut aus Zeitz, Ronald Wolff aus Kretzschau und C. Bohle aus Weißenfels. Die Karten liegen an der Abendkasse bereit.

NAUMBURG/MZ


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MITTWOCH, 26. JANUAR 2011

IN KÜRZE F E U E RW E H R AU TO

Teure Reparatur nach Federbruch WEISSENFELS/MZ/JUR - Knapp 900 Euro kostet die Reparatur am Löschfahrzeug der Burgwerbener Feuerwehr, das beim Hochwassereinsatz in Weißenfels kaputt gegangen war (die MZ berichtete). Bei seinem zweiten Einsatz war das Auto in ein Loch geraten und hatte sich die Vorderfeder zerstört. Nächste Woche sei das Fahrzeug wieder einsatzbereit, sagte Roland Zimmer von der Weißenfelser Feuerwehr zuversichtlich. Es werde weiter genutzt. FOTO: PETER LISKER ----------------------------------------------------------------------

TOSKANA THERME

Literarischer Aufguss in der Sauna der Zukunft BAD SULZA/MZ/HH - Zum nächsten literarischen Aufguss wird Sonntag, 30. Januar, 12.30 Uhr, in die Sauna der Zukunft der Toskana Therme Bad Sulza eingeladen. „Wettrüsten mit Eierflip“ steht diesmal auf dem Vorleseprogramm im Lektarium. Zu Gast ist Johannes Lange, seit 2008 Mitglied der Literarischen Gesellschaft Thüringen, seit 2009 als Vorstandsmitglied tätig. Er ist Mitorganisator der monatlich stattfindenden Lesungen für junge Nachwuchsautoren in Jena. Die literarischen Aufgüsse werden in etwa zehnminütigen Portionen stündlich

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ab 12.30 Uhr serviert. Ein Einstieg ist jederzeit möglich, wird mitgeteilt. AUSBILDUNGSMESSE

Berufsberater sind im Naumburger Ratskeller - Im Naumburger Ratskellersaal findet am Montag, 31. Januar, von 10 bis 17 Uhr, die 10. Ausbildungs- und Lehrstellenmesse statt. Mit dabei ist laut Pressemitteilung auch die Agentur für Arbeit Merseburg, deren Arbeitgeberservice Burgenlandkreis über 260 offene Ausbildungsstellen im Gepäck hat. Die Berufsberatung beantwortet Fragen rund um die Themen Ausbildung und Studium, heißt es weiter.

NAUMBURG/MZ

Beilagenhinweis Einem Teil der heutigen Ausgaben liegen Prospektbeilagen der folgenden Firmen bei:

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BEKANNTMACHUNGEN

Amtliche Bekanntmachung

Burgenlandkreis – Der Landrat – Hiermit mache ich folgende Sitzung bekannt: 19. Sitzung des Finanzausschusses am Donnerstag, den 03. 02. 2011 um 17:00 Uhr in der Kreisverwaltung Burgenlandkreis Haus 1, Beratungsraum 1.139/1.140, Schönburger Straße 41, 06618 Naumburg Tagesordnung: TOP Betreff Öffentlicher Teil 1. Eröffnung der Sitzung und Feststellung der ordnungsgemäßen Einberufung sowie der Beschlussfähigkeit 2. Änderungsanträge zur Tagesordnung und Feststellung der Tagesordnung 3. Feststellen der Niederschrift 4. Abschluss von Verkehrsbedienungsverträgen mit PVG Burgenlandkreis mbH und RVG mbH Weißenfels in Form von Dienstleistungskonzessionen 5. Mitgliedschaft beim Studieninstitut für kommunale Verwaltung Sachsen-Anhalt e. V. 6. Mitteilungen 7. Anfragen 8. Schließung der Sitzung gez. Heiko Arnhold Vorsitzender des Finanzausschusses

Harri Reiche Für den Inhalt der amtlichen Bekanntmachung ist der Burgenlandkreis verantwortlich.

MITTELDEUTSCHE ZEITUNG

Hochzeit unterm Kreuz des Südens SÜDAFRIKA

Junger Mann aus dem Burgenlandkreis schildert Eindrücke aus Johannesburg.

VON RICO KÜSTER JOHANNESBURG/MZ - Der FahrzeugKonvoi hält an einer Ampel. Straßenhändler lassen plötzlich ihre Arbeit ruhen, Passanten bleiben stehen und selbst die Kinder schauen auf die Insassen, als säßen in den Autos Menschen von einem anderen Stern. Irgendwie stimmt das sogar. Wir gehören nicht hierher, in die Welt, die sich links und rechts unserer Fahrzeuge erstreckt. So richtig wusste ich anfangs selbst nicht, ob ich mich freuen sollte, als mich Kabelo zu ihrer Hochzeitsfeier einlud.

Alle sind eingeladen

Als Neuer in der Firma der Familienfeier einer Kollegin beiwohnen zu dürfen, ist eine berührende Geste. Aber: Kabelo wohnt im berüchtigten Johannesburger Vorort Soweto und dort sollte auch die Vermählung stattfinden. Soweto zählt zu den bekanntesten „No-GoAreas“ in Südafrika. Der Stadtteil ist ein soziales Pulverfass, von dem nicht nur immer wieder Unruhen ausgehen, sondern in dem auch die in Johannesburg ohnehin schon enorme Kriminalitätsrate eine Steigerung erfährt. Was mich beruhigt: Ich bin nicht allein. Fast das gesamte Team nimmt an der Hochzeitsfeier teil. Darunter auch Refiloe, die sich mit den besonderen Umständen eines Besuches in Soweto auskennt. Und so fahren wir an einem sonnigen Tag im Konvoi nach Soweto. Wer hier von einem Hochzeitsfest Kenntnis erhält, gilt automatisch als eingeladen. Sozusagen als Gegenleistung lassen die Nachbarn ihre Hoftore ein kleines Stück geöffnet, um den per Pkw anreisenden Gästen eine Parkmöglichkeit zu bieten. Auch bringen die Gäste alkoholische Getränke in der Regel selbst mit. „Ons had angekom!“, sagt Refiloe auf Afrikaans, als wir Kabelos Haus erreichen. Ein riesiges Festzelt

Ich staune. Dieser Teil Sowetos ist durchaus vergleichbar mit Eigenheimsiedlungen in Deutschland. Lediglich die hohen Mauern und stabilen Hoftore erzählen von besonderen Sicherheitsvorkehrungen. Streife laufende SecurityGuards, wie in den von Weißen bewohnten Stadtteilen, sucht man hier jedoch vergeblich. Nachdem wir das riesige, sehr geschmackvoll eingerichtete Festzelt betreten haben, wird uns ein großer Krug mit Zulu-Bier gereicht. Woraus auch immer das Gebräu hergestellt sein mag, es schmeckt nicht wie Bier, hat aber einen beeindruckenden Alkoholgehalt. Bald dringt Gesang von der Straße her ins Festzelt, Unruhe breitet sich unter den Gästen aus. Der Bräutigam nebst seiner Familie ist eingetroffen. Es ist hier üblich, dass die Familie dabei tanzend und singend ins Heim der Gastgeber einkehrt. Die Familie der Braut erhebt sich und tanzt zurück. Eine beeindruckende, wellengleiche Choreografie, die von Geben und Nehmen erzählt, von Mann und Frau, vom Werden und Vergehen.

MZ-SERIE

Der Autor Rico Küster wurde am 22. Oktober 1986 in Weißenfels geboren und wuchs in Stößwitz auf. Er besuchte die Grund- und Sekundarschule in Rippach sowie das Agricolagymnasium in Hohenmölsen. Von 2006 bis 2009 absolvierte er eine Lehre als Uhrmacher in der Glashütter Uhrenbetrieb GmbH „Glashütte Original“. Nach der Ausbildung bewarb er sich bei der Schweizer Swatch-Group erfolgreich für eine Tätigkeit in Johannesburg, wo er seit 15. März 2010 lebt und als Uhrmacher arbeitet. Für die Mitteldeutsche Zeitung berichtet Rico Küster von Erlebnissen und Eindrücken in Südafrika, von den Menschen und dem Leben in dem Land, in dem im vorigen Jahr die Fußball-Weltmeisterschaft ausgetragen wurde und Hunderttausende feierten.

Die eigentliche Feier beginnt erst, wenn die Braut aus dem Haus kommt. Kabelo kommt aber nicht. Nein - Kabelo erscheint! Wochenlang haben ihre Mutter, ihre Schwestern und selbst die Großmutter am Hochzeitskleid geschneidert. Das Ergebnis ist eine geschickte Kombination aus traditionellem Brautgewand und modernem Design. Die Gäste quittieren Kabelos Auftritt mit zustimmendem Gemurmel und bestätigenden Gesten. Wie in Europa folgen nun die Ansprachen der nächsten Verwandten und der besten Freunde. Man wünscht vor allem Glück, Gesundheit und viele Kinder. Danach wird das Büfett eröffnet. Für den europäischen Gaumen ist eine Vielzahl der hier präsentierten Speisen nicht nur unbekannt, sondern auch sehr gewöhnungsbedürftig. Vor allem die Hauptspeise hat es in sich. Rein optisch hätte ich das Gericht irgendwo bei Hundefutter platziert. Mein Urteil erhärtet sich, als ich von Refiloe die Zutaten und die Art der Zubereitung erfahre. Es handelt sich um die Innereien von Schafen. Nach sorgfältiger Reinigung müssen diese drei Tage lang in einem gewürzten Sud köcheln, bevor man sie als eine kulinarische Köstlichkeit servieren kann.

Traditionell und modern - das Brautkleid.

Distanz zum Hauptgericht

Ich habe mich in eine der weltweit berüchtigtsten Gegenden gewagt, habe mannhaft mit Zulu-Bier angestoßen und mir ein Hemd in Nelson-Mandela-Look übergezogen aber dass es ausgerechnet eine Speise sein würde, die mich an die Grenzen meiner Abenteuerlust führt, hätte ich mir nicht träumen lassen. Einen Happen koste ich dennoch. Der Etikette halber. Danach schmeckt der kräftige Schluck Zulu-Bier köstlich. Während ich mich dann doch lieber einem deftigen Steak widme und mir als Nachtisch die herrlichen Früchte schmecken lasse, verzehrt mein Kollege Balwant genüsslich einen ganzen Teller voller Schafsinnereien. Mit der Zeit wird

Getanzte Ankunft des Bräutigams (links).

die Gesellschaft lockerer. Es gibt reichlich Alkohol und gute Unterhaltung. Auch Musik erklingt und es wird getanzt. Die Bewegungen erinnern an traditionelle Riten der einstigen Ureinwohner. In dieser Ausgelassenheit endet das Fest irgendwann nach Mitternacht. Dann beginnt vor allem für Kabelo ein neuer Abschnitt mit neuen

Erfahrungen. In Südafrika steht die Frau gesellschaftlich unter dem Mann. Kabelo wird erfahren, dass ihr Mann - wenn er mit ihr unzufrieden ist - die Eheprobleme nicht mit ihr diskutieren wird. Vielmehr wird er sich an Kabelos Eltern wenden und die werden ihre Tochter dann zurechtweisen. So klärt man in Südafrika eheliche Differenzen.

Ein herzliches Willkommen den neuen Erdenbürgern! Mit freundlicher Unterstützung:

GEORGIUS-AGRICOLA KLINIKUM ZEITZ

FOTOS (4): RICO KÜSTER

Gefeiert wird die Hochzeit bis spät in die Nacht hinein - im schmucken Festzelt ebenso wie draußen unter freiem Himmel.


LOKALES

MITTELDEUTSCHE ZEITUNG

WFS

MONTAG, 4. APRIL 2011

13

Leben ohne DIN und Zertifikat Ein junger Mann aus dem Burgenlandkreis erlebt das Leben auf einem anderen Kontinent. SÜDAFRIKA VON RICO KÜSTER

Preis entscheidet JOHANNESBURG/MZ - Seit 12 Jahren repariert Revaldo in Johannesburgs Straßen Schuhe. Alles sei ihm schon untergekommen, sagt er. Vom Lackschuh bis zur Sandale. Und obwohl mobiles Gewerbe dieser Art eigentlich verboten ist, vergeht kaum eine Woche, in der er nicht auch einmal einen Absatz an einen Polizeistiefel nagelt. Der Officer wartet derweil und unterhält sich mit Revaldo über Frau, Kinder und Neuigkeiten. Südafrika ist ein sehr freies Land. Die Grenzen, die sich den hier lebenden Menschen zeigen, sind nur selten politischer Natur. Wem der Staat nichts gibt, von dem darf er schließlich auch nichts erwarten. Gebührensatzungen von Abwasserzweckverbänden, Bescheide von Flurneuordnungsämtern oder einen Ordner mit Formularen für den Lohnsteuerjahresausgleich wird man an der Südspitze des afrikanischen Kontinents in keinem Haushalt finden. Die Lohnsteuer beispielsweise wird ganz unbürokratisch am Jahresende prozentual anhand des Einkommens erhoben. Vor allem für Privatpersonen ist das Steuersystem denkbar einfach. Ganz ohne Anlagen A bis X, Abschreibungen oder Pendlerpauschale. Weiterbildungsmaßnahmen Arbeitsloser, Wiedereingliederungshilfen oder umfangreiche Förderprogramme gibt es hier, fernab der EU, ebenfalls kaum. Wer sich nicht selbst hilft, dem wird nicht geholfen.

Auch Revaldo braucht keinen Meisterabschluss und muss seinen Bauchladen auch nicht nach DIN zertifizieren lassen. Einzig die Qualität seiner Leistung und der Preis entscheiden, ob er von seiner Hände Arbeit leben kann. Und weil das nicht immer so einfach ist, verkauft er auch noch Süßigkeiten und Zigaretten. Einzeln! Das Geschäft läuft. Revaldos Bruder lebt seit einigen Jahren in Deutschland. „Er hat dort keinen Job und muss dafür sogar mehr Formulare ausfüllen, als ich je gesehen habe“, sagt er. Ich erzähle dem jungen Mann von meinem Urlaub zu Hause in Deutschland. Auch davon, dass mein Land abgewanderte Arbeitskräfte zurückholen will und dafür zwischen Weihnachten und Neujahr ein Programm gestartet hat. Revaldo stutzt, als er hört, dass ich diesem Angebot nachgegangen bin und festgestellt habe, dass es in Sachsen-Anhalt wirklich zahlreiche freie Stellen gibt. Als ich ihm aber erzähle, was mir als Verdienst angeboten wurde, lacht er auf. Nein, da bleibe er doch lieber als Schuster hier in Johannesburg, sagt er. Wenn Revaldo allerdings krank wird, hat er ein Problem. Lohnfortzahlung gibt es nur für Arbeitnehmer. Trotzdem ist er verpflichtet, sich zu versichern. Andererseits sind die Beiträge für alle Mitglieder, unabhängig von deren Einkommen und Alter, innerhalb einer Versicherung gleich. Zudem muss jeder Antrag von der Krankenversi-

cherung akzeptiert werden. Ein Umstand, den ich mir auch von meinem sonst eher als sehr sozial charakterisierten Heimatland gewünscht hätte. Versicherungslauf

Aber in Deutschland erwartete mich das böse Erwachen. Wer in Südafrika krankenversichert ist und besuchsweise in die Bundesrepublik reisen möchte, braucht eine Auslandskrankenversicherung. Die bekommt man erst, wenn man mindestens 12 Monate in Südafrika wohnt. Somit musste ich für die Urlaubszeit in der Heimat eine Versicherung in Deutschland suchen. Ich habe mich mit Maklern und Krankenversicherungen im ganzen Burgenlandkreis in Verbindung gesetzt, aber weder eine der kontaktierten gesetzlichen noch eine private Krankenversicherung war bereit, mich für meinen Aufenthalt zu Hause zu versichern. Am Ende war es die IKK Sachsen, die mich aufnahm, nachdem ich mich schon drei Tage unversichert in Deutschland aufhielt. Revaldo war noch nie von zu Hause weg. Er brauche das auch nicht, sagt er, während ihm eine Frau eine Sandalette mit gerissenem Riemen reicht. Weil es etwas länger dauern wird, kauft sie ihm auch gleich noch eine Zigarette ab, setzt sich auf den Rand einer Blumenrabatte und wartet geduldig.

Revaldo arbeitet seit 12 Jahren in Johannesburgs Straßen als mobiler Schuster.

FOTOS: RICO KÜSTER

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Der Autor Rico Küster wurde am 22. Oktober 1986 in Weißenfels geboren und wuchs in Stößwitz auf. Er besuchte die Grund- und Sekundarschule in Rippach sowie das Agricolagymnasium in Hohenmölsen. Von 2006 bis 2009 absolvierte er eine Lehre als Uhrmacher in der Glashütter Uhrenbetrieb GmbH „Glashütte Original“. Nach der Ausbildung bewarb er sich bei der Schweizer Swatch-Group erfolg-

GLÜCKWÜNSCHE

reich für eine Tätigkeit in Johannesburg, wo er seit 15. März 2010 lebt und als Uhrmacher arbeitet. Für die Mitteldeutsche Zeitung berichtet Rico Küster von Erlebnissen und Eindrücken in Südafrika, von den Menschen und dem Leben in dem Land, in dem im vorigen Jahr die Fußball-Weltmeisterschaft stattfand und Hunderttausende feierten.

Gartenstühle auf dem Parkplatz statt Meisterbrief an der Wand: Sogar die Polizei geht in Joburg zum Straßenfriseur.

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& PERSÖNLICHES

Liebe Manuela! Lange haben wir gegrübelt, welch Geschenk das Beste sei. Schenken wollen ist verzwiebelt, soll es was Besond’res sein. Hier ist nun des Schenkens Lösung: einen Strauß voll Glücklichsein, Blumen, Wünsche, ganz erlesen und so manchen kleinen Schein.

Zu Deinem 40. Geburtstag wünschen wir Dir alles Liebe und Gute! Michael, Sabrina und Lucas Maximilian Deine Eltern Rüdiger und Christel Hoffmann Deine Schwiegereltern Fritz und Christel Hinz Wildschütz, 4. April 2011

VERANSTALTUNGEN

Rückflug nach Johannesburg. Der dreiwöchige Urlaub zu Hause verging wie im Fluge.

BEKANNTMACHUNGEN

AZ: 59-N-343/98 - Amtsgericht Halle (Saale), Abt. Insolvenz, Thüringer Str. 16, 06112 Halle S.). In dem Gesamtvollstreckungsverfahren H & T Hoch- und Tiefbau Merseburg GmbH & Co. KG, An der B 91, 06217 Merseburg (AG Stendal, HRB 202387), vertr. d.: Jürgen Weirowski, Tulpenweg 8, 06188 Oppin (Geschäftsführer) wurde mit Beschluss vom 02.02.2011 das am 21.09.1998 eröffnete Gesamtvollstreckungsverfahren nach Abhaltung des Schlusstermins und Verteilung des Erlöses gem. § 19 Abs. 1 Nr. 1 GesO eingestellt. Der vollständige Beschluss ist für die Beteiligten auf der Geschäftsstelle der Insolvenzabteilung des Amtsgerichts Halle (Saale) einsehbar. Amtsgericht Halle (Saale), 02.02.2011

AZ: 59-N-270/95 - Amtsgericht AZ: 59-N-780/94 - Amtsgericht Halle (Saale), Abt. Insolvenz, Halle (Saale), Abt. Insolvenz, Thüringer Str. 16, 06112 Halle (S.). Thüringer Str. 16, 06112 Halle (S.). In dem GesamtvollstreckungsverIn dem Gesamtvollstreckungsverfahren Hallesche Beton- und fahren Bau- und HandelsBewehrungsbau GmbH, gesellschaft mbH, MühlbergVersorgungsgebiet/Porphyrstraße 9, 06425 Alsleben (AG straße 6, 06126 Halle (AG Stendal, HRB 10938), vertr. d.: Stendal, 205553), vertr. d.: 1. Wolfgang Leichnitz, KarlWolfgang Kürbis, Halle (GeMarx-Straße 47, 06425 Könschäftsführer), wird Schlussternern OT Beesenlaublingen min gem. § 18 GesO bestimmt auf: (Geschäftsführer), 2. Reiner Dienstag, 07.06.2011, 11:00 Uhr, Ziegler, Bruno-Hinz-Straße 42, Saal 1.043, Justizzentrum, Thürin06406 Bernburg (Geschäftsger Straße 16, 06112 Halle (Saale). führer), wurde mit Beschluss vom Der Termin dient der Prüfung 16.02.2011 das am 25.11.1994 eröffrechtzeitig / nachträglich angemelnete Gesamtvollstreckungsverfahdeter Forderungen Berichterstatren nach Abhaltung des Schlusstertung des Verwalters und Beschlussmins und Verteilung des Erlöses fassung über nicht verwertbare gem. § 19 Abs. 1 Nr. 1 GesO eingeVermögensgegenstände und uneinstellt. Der vollständige Beschluss AZ: 59-N-811/94 - Amtsgericht Halle (Saale), Abt. Insolvenz, bringliche Forderungen; Abnahme ist für die Beteiligten auf der GeSCHRÄGE KÜCHE Thüringer Str. 16, 06112 Halle (S.). der Schlussrechung des Verwalters; schäftsstelle der InsolvenzabteiHeuschrecken, Grillen, In dem GesamtvollstreckungsverGeltendmachung und Erörterung lung des Amtsgerichts Halle (SaaWürmer – ist das die fahren Kompenhans Fahrzeugevtl. Einwendungen gegen das le) einsehbar. Amtsgericht Halle Zukunft? und Maschinenbau GmbH, Schlussverzeichnis der bei der Ver(Saale), 16.02.2011 Golzener Str. 6, 06636 LauVIER TOLLE AUTOS teilung zu berücksichtigende Forcha/Unstrut (AG Stendal, HRB derungen; Erörterung des VerteiNächste Runde im 200618), vertr. d.: Harald lungsvorschlages des Verwalters. großen FrühlingsWendt, Außenring 21 A, 04158 Die Schlussunterlagen des VerwalGewinnspiel Leipzig (Geschäftsführer), ters, insbesondere Schlussbericht, AZ: 59-N-383/94 - Amtsgericht Dazu wie jede Woche das wird ein weiterer Prüfungstermin Halle (Saale), Abt. Insolvenz, die Schlussrechnung und das übersichtliche TV-Programm bestimmt auf Dienstag, 28.06.2011, Thüringer Str. 16, 06112 Halle (S.). Schlussverzeichnis sind auf der zu09:00 Uhr, Saal 1.043, JustizzenIn dem Gesamtvollstreckungsverständigen Geschäftsstelle des Von Heidschnucken und trum, Thüringer Straße 16, 06112 fahren MER Sanitär und HeiAmtsgerichts, Insolvenzabteilung anderen Schätzen der Lüneburger Heide Halle (Saale) zur Prüfung von verzung GmbH, Wilhelm-Liebzur Einsichtnahme der Verfahrensspätet / rechtzeitig angemeldeter knecht-Str. 36 - 38, 06217 Merbeteiligten niedergelegt. Für die Forderungen. Amtsgericht Halle seburg (AG Stendal, HRB Schlussverteilung verfügbar ist ein Jetzt unter mobil.prisma.de (Saale), 24.03.2011 203389), vertr. d.: Fred Marx, Betrag in Höhe von 14.150, 90 e. Zu kostenlos aufs Smartphone laden. Naumburger Str. 15, 06242 berücksichtigen sind neben MasseGroßkayna (Geschäftsführer), AZ: 59-N-302/93 - Amtsgericht verbindlichkeiten (§ 13 GesO), inswurde mit Beschluss vom gesamt 930.231,64 e, bevorrechtigHalle (Saale), Abt. Insolvenz, 19.01.2011 das am 22.11.1994 eröffte und nicht bevorrechtigte Fordemobil.prisma.de Thüringer Str. 16, 06112 Halle (S.). nete Gesamtvollstreckungsverfahrungen (§ 17 GesO). Hinweis: Allen In dem Gesamtvollstreckungsverren nach Abhaltung des SchlussterGläubigern bestrittener oder teilfahren LPG (T) „Neues Leben“, mins und Verteilung des Erlöses weise bestrittener Forderungen 06369 Klein-Paschleben, wird gem. § 19 Abs. 1 Nr. 1 GesO eingewird abschließend Gelegenheit geein Termin zu einer besonderen Axel Reinsberger stellt. Der vollständige Beschluss geben, etwa bestehende Rechte Gläubigerversammlung bestimmt Geußnitzer Str. 24, Zeitz ist für die Beteiligten auf der Gegem. § 11, 12 GesO nunmehr wahrauf den Montag, 06.06.2011, 14.00 Tel. Einem Teil der heutigen Ausgaben schäftsstelle der Insolvenzabteizunehmen, da nur anerkannte ForUhr, Saal 1.043, Justizzentrum, 03441 liegen Prospektbeilagen der folgenlung des Amtsgerichts Halle (Saaderungen bei der Verteilung beThüringer Straße 16, 06112 Halle Umzüge mit Möbellift den Firmen bei: le) einsehbar. Amtsgericht Halle rücksichtigt werden. Amtsgericht (Saale). Tagesordnung: 1. GelegenHaushaltsauflösung (Saale), 19.01.2011 Halle (Saale), 21.03.2011 heit der Gläubigerversammlung Fax: 03441/711132, E-Mail: reinsberger-umzuege@online.de Peek & Cloppenburg zur Wahl eines neuen GläubigerMayers Markenschuhe ausschussmitgliedes. 2. Prüfung NKD der fristgerecht bzw. nachträglich Eine Anzeige erreicht Tausende von Lesern. zur Tabelle angemeldeter FordeExpert Nutzen auch Sie diese Chance und der Erfolg rungen. Amtsgericht Halle (Saale), Saalesparkasse ist Ihnen sicher! 21.03.2011

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BURGENLANDKREIS

MITTELDEUTSCHE ZEITUNG

WFS

MONTAG, 30. MAI 2011

13

Weissenfels hat zwei Einwohner Junger Mann aus dem Burgenlandkreis entdeckt Namensvetter in der namibischen Wüste. SÜDAFRIKA

VON RICO KÜSTER JOHANNESBURG/MZ - Wenn man sich über ein Jahr in der Fremde aufhält, wird der Blick für alles geschärft, was in irgendeiner Weise an zu Hause erinnert. Da hüpft einem das Herz schon mal höher, wenn man durch Johannesburg fährt und vor dem eigenen Fahrzeug ein südafrikanisches Auto entdeckt, dessen Kennzeichen mit den Buchstaben WSF beginnt. In Südafrika jedoch sind es die letzten Buchstaben, die den Hinweis auf die Herkunft geben. In diesem Fall stand das GP für die Provinz Gauteng. Eine lustige Begebenheit im Alltag.

Überraschung beim Stadtbummel

Noch größer war der Zufall, als ich vor wenigen Wochen beim Stadtbummel vertraute Worte hörte. Es handelte sich um eine Gruppe deutscher Touristen, die gerade aus Namibia eingereist war. Wir kamen ins Gespräch und eine junge Frau offenbarte mir, dass sie geradewegs aus Weissenfels kämen. Als ich ihr skeptisch entgegnete, dass ihr hessischer Dialekt so gar nicht zu meiner Heimat passen würde, kam allgemeines Gelächter auf. Nicht Weissenfels in Deutschland sei gemeint, sondern das „mit Doppel-S“ in Namibia, rund 100 Kilometer südwestlich von Windhoek. Davon hatte ich noch nie gehört und meine Neugier war geweckt. Ich erfuhr, dass es sogar hierher nach Südafrika eine Verbindung zu diesem namibischen Weissenfels gibt. In den 1950er Jahren wurde in Ermelo im Nordosten Südafrikas eine Pferderasse vor dem Aussterben gerettet. Später entstand daraus eine neue Rasse. Sie trägt die Bezeichnung „Nooitgedacht“ (deutsch: das hätte ich nie gedacht). Ein Zuchtstamm dieser be-

sonders robusten Tiere wurde dann in Pretoria etabliert und in den 1990er Jahren ins benachbarte Namibia verkauft. Seitdem werden die Tiere dort im Gestüt Nooitgedacht auf der Farm „Weissenfels“ weiter gezogen. Es gibt in der ehemaligen deutschen Kolonie noch heute zahlreiche Orte, die nach deutschen Städten oder Gemeinden benannt sind. Weissenfels jedoch hat seinen Ursprung wahrscheinlich nicht in einem Weißenfelser, der einst dort siedelte, sondern eher im tatsächlichen Vorhandensein zahlreicher weißer Steine. Auch ein kleiner Fluss in der Nähe der Farm trägt den Namen Weisenfels. Er wird allerdings mit nur einem s geschrieben und führt zudem nur selten Wasser. Die Geschichte des namibischen Weissenfels lässt sich bis ins Jahr 1896 zurück verfolgen, als ein gewisser Georg Eberhard aus dem Elsass das Anwesen erwarb. Die Gesamtfläche der Farm umfasst heute rund 60 Quadratkilometer. Damit ist das namibische Weissenfels mehr als halb so groß wie sein deutscher Namensvetter. Doch während die Saalestadt rund 42 000 Einwohner hat, leben im südwestafrikanischen Weissenfels eigentlich nur zwei Menschen: Rosi Rohr und Winston Retief. Sie sind trotzdem nie allein, denn Weissenfels betreibt nicht nur das Nooitgedachter Gestüt, sondern beherbergt auch eine attraktive Gästefarm, in der immer wieder deutsche Touristen absteigen.

Winston Retief (links) begleitet seine Gäste als Touristenführer oft durch die herrliche Weissenfelser Landschaft. MZ-SERIE

Der Autor Rico Küster wurde am 22. Oktober 1986 in Weißenfels geboren und wuchs in Stößwitz auf. Er besuchte die Grund- und Sekundarschule in Rippach sowie das Agricolagymnasium in Hohenmölsen. Von 2006 bis 2009 absolvierte er eine Lehre als Uhrmacher in der Glashütter Uhrenbetrieb GmbH „Glashütte Original“. Nach der Ausbildung bewarb er sich bei der Schweizer Swatch-Group erfolg-

reich für eine Tätigkeit in Johannesburg, wo er seit 15. März 2010 lebt und als Uhrmacher arbeitet. Für die Mitteldeutsche Zeitung berichtet Rico Küster von Erlebnissen und Eindrücken in Südafrika, von den Menschen und dem Leben in dem Land, in dem im vorigen Jahr die Fußball-Weltmeisterschaft stattfand und Hunderttausende feierten. Immer mehr deutsche Touristen entdecken das „andere Weissenfels“.

Weißenfelser Kennzeichen?

Atemberaubender Blick

In der Tat soll die nach modernsten Standards ausgestattete Urlauberanlage in Deutschland längst ein Geheimtipp sein. Pferde-Expertin Rosi Rohr, die hervorragend

deutsch spricht, hat für ihre Urlaubsgäste zahllose Möglichkeiten zur aktiven Erholung im Angebot. Nicht nur Tagesausritte (Horse-Trails) mit Nooitgedachtern sind

Folk und Weltmusik erklingen im Marientor

hier möglich, sondern auch ausgedehnte Wanderungen, die durch weitläufige Landschaft ebenso führen, wie durch felsige Schluchten. Hier kann man sich in einem der zahlreichen natürlichen „Felsenpools“ bei einem kleinen Bad erfrischen. Ein besonders lohnendes Ausflugsziel ist der Gamsberg. Der gigantische Tafelberg aus Granit erinnert von weitem an eine überdimensionale Abraumhalde im Mansfelder Land. Als dritthöchster Berg Namibias erreicht er eine Höhe von 2 347 Metern und bietet einen atemberaubenden Blick auf die Namib-Wüste.

NAUMBURG/MZ - Neun Sommernächte stehen auch in diesem Jahr in Naumburg wieder ganz im Zeichen der Musik. Möglich macht dies das Kulturmanagement der Stadt Naumburg mit der Konzertreihe „Neun Naumburger Nächte“. Ab dem 21. Juni erklingt in jeder Sonnabendnacht im Marientor Musik. Und diese kommt dieses Mal nicht nur aus Europa, denn zu hören sein werden auch australische Klänge. Die Sommermusikreihe mit dem Schwerpunkt Folk und Weltmusik wird traditionell wieder mit einem Mittsommernachtsfest eröffnet. Unter dem Motto „Musik und Comedy“ stehen an diesem Abend ausschließlich deutsche Bands auf der Freilichtbühne - allerdings auch mit Rhythmen aus fernen Ländern. Ab dem 2. Juli kommen schließlich Musiker aus aller Welt in die Domstadt. Für den australischen Teil der Sommerkonzertreihe ist die Band „The Wishing Well“ verantwortlich, die für ihr Gastkonzert am 16. Juli einfliegt. Die meisten Musiker sind jeweils an den letzten beiden Musiknächten im Marientor zu erleben. Das sind zum einen die 14 Musiker der Band „Folk Destille“ aus Jena, die ihr Publikum mit einem Ge-

Weissenfels unter Palmen - ein Urlauberparadies auf rund 6 000 Hektar.

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Rechtsanwälte und Kanzleien

Die Konzertreihe der Neun Naumburger Nächte werden auch 2011 mit einem Mittsommernachtsfest eröffnet. VON JANA KAINZ

GASTSPIELE

ARBEITSRECHT Kanzlei

Nächtliche Reisen Eröffnet werden die Neun Naumburger Nächte am 21. Juni, 19.30 Uhr, mit einem Mittsommernachtsfest mit: Bidla Buh, Tunichtgut, Samba de Sol und Duo Mosik.

Haase & Band bringen am 23. Juli, 21 Uhr, deutschen Folk-Rock. Stockholm Lisboa Project musizieren am 30. Juli, 21 Uhr, mit Fado, Polska und Beyond.

Alan Reid und Rob van Sante stehen am 2. Juli ab 21 Uhr mit handgemachtem schottischem Folk auf der Bühne.

Brian McNeill ist am 6. August, 21 Uhr, zu Gast. Er singt und spielt schottischen Folk.

Gologan aus Bulgarien gastieren am 9. Juli, 21 Uhr, und bringen Ethno-Rock mit.

Folk Destille aus Jena haben am 13. August, 21 Uhr, ihren Auftritt mit sinfonischem Folk.

The Wishing Well treten am 16. Juli, 21 Uhr, mit australischem Folk-Pop auf.

Chorus Cantemus mit italienischen Chören kommen am 20. August, 21 Uhr.

misch aus Bach, Bluegrass, Branduardi und Bauernmärschen unterhalten werden. „Doch der Rekord für die meisten Musiker auf der Bühne“, wird laut dem Kulturmanagement zum letzten Konzert vergeben. Den Neun-NaumburgerNächte-Reigen beendet das Ensemble Chorus Cantemus, das für seine deutsch-italienische Chornacht Verstärkung von zwei italienischen Chören erhält. Zu Gast sind

FOTOS RICO KÜSTER

dann Corale „G. Verdi“ di Arcidosso und Cardellini del Fontanino. Die Konzertreihe wird vom Kulturmanagement der Stadt veranstaltet und von Institutionen und Unternehmen unterstützt. Zudem wird jeder Abend von einem Konzertpaten gefördert. Katen zu neun, ermäßigt 6,50 Euro, sind ab sofort im Vorverkauf in der TouristInformation Naumburg, Markt 12, Telefon 03445/27 31 25, erhältlich.

Ansprechpartner

Adresse

Telefon / Fax / e-mail

Fachanwalt für Arbeitsrecht Henrik Wendler

Gustav-Adolf-Str. 9 06667 Weißenfels www.rechtsanwalt-wendler.de

Tel.: 03443 / 83 02 10 Fax: 03443 / 83 02 20 ra-wendler@t-online.de

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Fachanwalt für Sozialrecht Henrik Wendler

Gustav-Adolf-Str. 9 06667 Weißenfels www.rechtsanwalt-wendler.de

Tel.: 03443 / 83 02 10 Fax: 03443 / 83 02 20 ra-wendler@t-online.de

Sonderthema „Rechtsanwälte und Kanzleien“ Informationen: Mitteldeutsche Zeitung Weißenfels und Zeitz 03443 / 33 60 08 51 oder rvs@mz-web.de

Steuerberater STEUERBERATUNG Kanzlei

Ansprechpartner

Adresse

Telefon / Fax / e-mail

Diplom Betriebswirtin (BA) Kerstin Bader Steuerberaterin

Kirschweg 39 06667 Weißenfels

Tel.: 03443 / 82 02 68 Fax: 03443 / 82 03 15 info@bader-stb.de

Sonderthema „Steuerberater“ Informationen: Mitteldeutsche Zeitung Weißenfels und Zeitz 03443 / 33 60 08 51 oder rvs@mz-web.de


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SONNABEND, 2. JULI 2011

IN KÜRZE TREFFEN

Geschäftsleute geben Erfahrungen weiter - Am Mittwoch, dem 13. Juli, können sich Existenzgründer in Weißenfels beraten lassen. Der Verein „Alt hilft Jung“ lädt dazu zwischen 15 Uhr und 17 Uhr ins Rathaus am Markt ein. Darüber wird in einer Pressemitteilung des Vereins informiert.

WFS

LOKALES

MITTELDEUTSCHE ZEITUNG

Ein Jahr nach der WM in „Joburg“ SÜDAFRIKA Junger Mann aus dem Burgenlandkreis lebt seit mehr als einem Jahr in Johannesburg.

WEISSENFELS/MZ/JUR

MODELLVERSUCH

Kein Knöllchen fürs Falschparken WEISSENFELS/MZ/JUR - Der Versuch wird Autofahrern gefallen: Naumburg testet ab diesem Wochenende ein neues Verwarnsystem für Falschparker. Wenn ein Pkw ohne Parkticket abgestellt wurde oder an einer Stelle parkt, an der das verboten ist, erhält er nunmehr zuerst eine gelbe Karte zur Verwarnung. Politessen registrieren den Parksünder, aber es kommt nicht gleich zu einem Bußgeld. Derart verwarnte Autofahrer können fünf Euro oder mehr auf das Konto der Stadt überweisen - sie müssen es aber nicht tun. Nach wie vor verwarnt oder abgeschleppt werden Autos, die auf Behindertenparkplätzen, einer Feuerwehr- oder Grundstückszufahrt stehen. Die Stadt möchte auf die Weise Gäste künftig freundlicher empfangen, sagt Pressesprecher Felix Müller.

LOHN

Putztücher für Protest der Gebäudereiniger HALLE/MZ/JUR - Putztücher gesucht! Die Gewerkschaft der Gebäudereiniger, die IG BauAgrar-Umwelt, hat dazu aufgerufen, in ihren Geschäftsstellen in Halle und Magdeburg Putzlappen abzugeben. Aus den Lappen wollen die Mitglieder das größte Solidaritäts-Putztuch aller Zeiten nähen. Mit dieser Aktion wollen sie ihre Forderungen in der laufenden Tarifrunde untermauern. Als Mindestlohn für beschäftigte Frauen und Männer im Innenbereich fordern sie 70 Cent pro Stunde mehr, für Beschäftigte im Außenbereich geht es um 90 Cent.

Putztücher können im IG BAU-Büro in Halle/Saale, im Böllberger Weg 26 Postleitzahl 06110 abgegeben oder nach Magdeburg versendet werden: IG BAU, Otto-von-Guericke-Straße 6, Postleitzahl 29104. BESUCH

Bundestagsabgeordnete bei Special Olympics WEISSENFELS/BERLIN/MZ/JUR Über die Weltspiele der geistig Behinderten - die Special Olympics - würde kaum berichtet. Das kritisierte der Bundestagsabgeordnete Dieter Stier (CDU) nach seinem Besuch der Spiele im griechischen Athen. Stier hat als Vertreter des Sportausschusses die 235-köpfige deutsche Mannschaft kennen gelernt, wobei ihn die Reiter besonders beeindruckt hätten. Diese mussten die Wettkämpfe auf fremden Pferderücken absolvieren, weil sie ihre Tiere nicht mitnehmen konnten. „Das ist selbst für nichtbehinderte Reiter schwierig“, so Stier, der ehrenamtlich als Vizepräsident des Landesverbands der Reitund Fahrvereine Sachsen-Anhalt aktiv ist.

WAHL

SPD-Ortsverein Lützen hat einen neuen Vorstand - In Lützen steht mit Nicole Rudolph eine Frau an der Spitze des SPD-Ortsvereins. Die 20-jährige Studentin wurde einstimmig zur Vorsitzenden gewählt. Sie wurde vom bisherigen Ortsvorsitzenden Maik Reichel vorgeschlagen, der nicht wieder für das Amt kandidierte. Ihre Stellvertreter sind Helmut Potzelt und Jens Wojtyschak.

LÜTZEN/MZ/JUR

VON RICO KÜSTER JOHANNESBURG/MZ - Johannesburg, 11. Juli 2010, Soccer-City-Stadium: Es ist 23:02 Uhr. Der englische Referee Howard Webb schaut auf die Uhr und pfeift das Endspiel um die 19. Fußball-Weltmeisterschaft ab. Noch während die spanische Nationalmannschaft im Stadion mit dem Weltpokal die Ehrenrunde dreht, werden im Pressezentrum die ersten Laptops zusammengeklappt. Vor dem Hintertor stehen Lastkraftwagen, in denen das technische Equipment hunderter Fernsehanstalten verstaut wird. Es dauert nur wenige Stunden, bis Journalisten, Techniker und Dolmetscher ihre Hotels verlassen haben und zum nächsten Großereignis irgendwo auf dem Erdball weiter gezogen sind.

Kaum Gewinn am Würstchenstand

Zurück bleiben verwaiste Schreibtische, ein paar herrenlose Datenkabel und leere Konferenzräume. Rund 60 Milliarden Euro hat der Neu- und Ausbau der Stadien und der Infrastruktur gekostet. Ganze 400 Millionen sollen die FußballTouristen zur WM lediglich in Südafrika gelassen haben. Rein mathematisch ein Desaster. Aber auch fernab der Wissenschaft und Statistiken ergibt sich für Südafrikas Einwohner ein „gefühltes Minus“. Die Würstchenbude des kleinen Mannes vorm WMStadion warf nicht annähernd so viel ab, wie die Fast-Food-Bars mit dem gelben ,M' im Inneren der Arenen. Und zahlungskräftige Touristen sind ebenfalls lieber standesgemäß in Hotels internationaler Ketten abgestiegen, als in der Pension einheimischer Gastgeber.

Die Fußball-Stadien Südafrikas sind inzwischen Multifunktions-Arenen. Hier läuft gerade der Countdown zu einem Konzert von U2.

FOTOS: RICO KÜSTER

Gautrain ist superschnell

Nicht immer jedoch sind Gewinner und Verlierer am Geld zu messen. Wer beispielsweise in Joburg-Sandton wohnt und einem Job am Johannesburger Flughafen nachgeht, der hat nun die Möglichkeit, mit dem anlässlich der WM in Betrieb genommenen Gautrain zur Arbeit und zurück zu fahren. Die Fahrt von Sandton zum Flughafen mit diesem Hochgeschwindigkeitszug ist nicht nur erschwinglich und schnell, sondern auch bequem und sicher. Was aber ist sportlich geblieben? Fand man Fußball-Nachrichten vor dem WM-Turnier in den hiesigen Gazetten eher dort, wo in deutschen Zeitungen die Meldungen über Eishockey oder Kegeln platziert sind, ist der gestiegene sportliche Stellenwert heute unübersehbar. Selbst die nationale FußballMeisterschaft ist in aller Munde. Dazu hat sicher auch der Überraschungserfolg der Orlando Pirates in der zurückliegenden Meisterschaft beigetragen. Weiter im Fußballfieber

In einem dramatischen Kampf setzte sich der Joburger Vorort-Verein aus Soweto gegen Titelverteidi-

Szene aus einem Punktspiel in der 3. südafrikanischen Liga.

Im Gautrain herrscht zu den Stoßzeiten stets großer Andrang. Die Fahrpreise sind erschwinglich und das ist Transportmittel relativ sicher.

ger Supersport United aus Pretoria und die legendären Kaizer Chiefs, die etwa 14 Millionen Fans zählen, unerwartet durch. Und weil auf Grund der Leistungsdichte plötzlich auch Überraschungen nicht mehr auszuschließen sind, kommen schon mal 80 000 Zuschauer zu einem Pokalspiel, in dem Drittligist Baroka FC die klar favorisierten Kaizer Chiefs sensationell mit 2:1 aus deren eigenem Stadion schickt. Um noch mehr Zuschauer anzulocken, werden zunehmend auch ganz neue Wege beschritten. Der „Black-Label-Cup" ist so einer. Er wird in diesem Jahr zwischen den Kaizer Chiefs und Meister Orlando Pirates ausgetragen. Die Besonderheit: Hier ist das Publikum der Trainer! Die Zuschauer können wäh-

rend des Spiel per SMS darüber abstimmen, welche Auswechslung vollzogen wird. Abseits des Profifußballs jedoch ist das Bild kaum verändert. In Soweto spielen die Jugendlichen nach wie vor auf heruntergekommenen Bolzplätzen, obwohl es auch hier mit dem „Nike Football Training Centre“ eine Talenteschmiede gibt. Wer aber kein Talent hat oder wem der Weg zu weit ist, der muss weiterhin „draußen“ spielen, zwischen Wellblech-Hütten und Industriebrachen. Was sichtbar geblieben ist, sind die WM-Tempel. Aber die Fußball-Stadien haben sich inzwischen zu Multifunktions-Arenen gemausert, die vor allem bei Rugbyspielen und Musikkonzerten aus allen Nähten platzen.

Wieder weniger Arbeitslose Im Juni ist die Arbeitslosenquote im Kreis gesunken. Trotz Erfahrungen haben es ältere Suchende besonders schwer. VON JULIA REINARD MERSEBURG/WEISSENFLS/MZ - Die gu-

te Entwicklung hält an - das zeigt sich in der Wirtschaft und schlägt sich auch weiterhin auf die Arbeitslosenzahlen nieder. So waren im Burgenlandkreis auch im Monat Juni weniger Menschen arbeitslos als im Vormonat. Wer jedoch kaum davon profitierte, waren ältere Arbeitssuchende. Plädoyer für ältere Arbeitnehmer

„Fachwissen, Lebenserfahrung und Zuverlässigkeit warten nur darauf, abgerufen zu werden“, wirbt Barbara Biesalski, Geschäftsführerin Operativ in der Merseburger Arbeitsagentur, deren Bereich den

Burgenlandkreis einschließt. Sie appelliert an Unternehmen, diesen Erfahrungsschatz zu nutzen. Bisher ist das häufig nicht der Fall, wie aktuelle Daten belegen: So betrug der Anteil der über 50-Jährigen an allen Arbeitslosen 36 Prozent. Schlimmer noch: Wer in diesem Alter einmal arbeitslos wird, der kann kaum auf eine Wiedereinstellung hoffen. Teilweise waren mehr als die Hälfte der Langzeitarbeitslosen älter als 50 Jahre. An fehlenden Stellen kann es derweil nicht liegen: 605 Stellenangebote sind allein vergangenen Monat bei der Agentur eingegangen. Die meisten von ihnen kamen aus Weißenfels und Umgebung: 159 Arbeitsstellen wurden hier im

Juni neu gemeldet. In Zeitz wurden 110 freie Stellen angezeigt und in Naumburg 82. Gesucht wurden vor allem Arbeitnehmer aus dem Dienstleistungsbereich - sie boten 194 Stellen neu an. 61 Arbeitsplätze sind aus dem Bau- und 56 aus dem verarbeitenden Gewerbe dazugekommen. Damit war das Stellenangebot zehn Mal größer als vergangenes Jahr zur gleichen Zeit. Insgesamt waren im Agenturbereich 1 245 Stellen zu besetzen. Mehr Ausbildungsstellen

Mittlerweile profitieren auch die ganz Jungen vom Aufschwung: In Weißenfels, Zeitz und Naumburg wurden mehr Ausbildungsplätze angeboten als im Vorjahr. Gleich-

Mit dem neuen Hochgeschwindigkeitszug zum Flughafen.

MZ-SERIE

Der Autor Rico Küster wurde am 22. Oktober 1986 in Weißenfels geboren und wuchs in Stößwitz auf. Er besuchte die Grund- und Sekundarschule in Rippach sowie das Agricolagymnasium in Hohenmölsen. Von 2006 bis 2009 absolvierte er eine Lehre als Uhrmacher in der Glashütter Uhrenbetrieb GmbH „Glashütte Original“. Nach der Ausbildung bewarb er sich bei der Schweizer Swatch-Group erfolg-

Was in der Musikwelt Rang und Namen hat, gibt sich in Joburg die Klinke in die Hand. Allein in den letzten Wochen betraten Coldplay,

reich für eine Tätigkeit in Johannesburg, wo er seit 15. März 2010 lebt und als Uhrmacher arbeitet. Für die Mitteldeutsche Zeitung berichtet Rico Küster von Erlebnissen und Eindrücken in Südafrika, von den Menschen und dem Leben in dem Land, in dem im vorigen Jahr die Fußball-Weltmeisterschaft stattfand und Hunderttausende feierten.

Kings of Leon, Roxette und U2 in Joburg die ehemalige Fußball-Bühne. Und so zählt nur eines: The show must go on.

ARBEITSMARKT

Arbeitslosenquote 18

Zeitz 16 15,8

16,1 15,9

15,4 14,8 15,0 14,5 14,5 14,5 Weißenfels 14,0 13,8 13,8 14,7 14,8 13,8 14 13,6 13,6 13,6 13,4 14,2 13,1 13,0 13,0 13,1 13,5 13,4 13,2 13,4 12,9 12,9 12,8 12,6 12 12,4 12,3 11,8 11,7 12,2 15,1 14,8

Naumburg

10

Juni 2010

Quelle: Bundesagentur für Arbeit (Angaben in Prozent)

zeitig schlägt sich der Geburtenrückgang allmählich nieder, so dass weniger Schulabgänger auf den Ausbildungsmarkt drängen. Ausbildungswilligen bieten sich dadurch mehr Wahlmöglichkeiten, während Firmen stärker um die Besten konkurrieren. Dass die Wirtschaft floriert, zeigt sich in fast allen Bereichen. Die Agentur meldet einen Rückgang

Juni 2011 MZ/Lorenzen

der Arbeitslosenquote im ganzen Agenturbereich. Die wenigsten Arbeitslosen weist der jüngsten Statistik zufolge der Bereich Naumburg auf: Hier waren 12,3 Prozent der erwerbsfähigen Bevölkerung ohne Job. In Weißenfels lag die Quote bei 13 Prozent, in Zeitz bei 14 Prozent. Damit lag sie überall rund einen halben Prozentpunkt niedriger als noch im Mai.


BURGENLANDKREIS

MITTELDEUTSCHE ZEITUNG

WFS

MONTAG, 5. SEPTEMBER 2011

Sommerferien gibt es im Dezember SÜDAFRIKA

LICHTERFEST

Kurpark im romantischen Lichtermeer

Junger Mann aus dem Burgenlandkreis lebt seit anderthalb Jahren in Johannesburg.

VON RICO KÜSTER

BAD KÖSEN/MZ/HH - Der Bad Kösener Kurpark erstrahlte in der Nacht zum Sonntag in einem Meer von 1 500 Kerzen. Eine fantastische Lasershow und ein farbenfrohes Feuerwerk verliehen dem spätsommerlichen Abend ein festliches Gepräge. Zum 19. Park- und Lichterfest in Bad Kösen wurden am Freitagabend rund 1 200 Besucher gezählt und am Sonnabend 2 500. Damit habe sich das diesjährige Fest zwar „gerechnet“, aber das Minusgeschäft der vorangegangenen zwei Jahre sei nicht ausgeglichen worden, so Veranstalter Thomas Kastl von Kastl-Events aus Dorndorf-Steudnitz. „Ich verabschiede mich mit einem weinenden Auge“, sagte er gegenüber Naumburger Tageblatt/ MZ. Der wunderschöne Kurpark als Veranstaltungsort sei optimal. Zum diesjährigen Fest habe man viele Familien mit Kindern begrüßen können. „Trotz allem, die Kosten sind einfach zu hoch“, stellt Kastl fest. Mit einem Einritt von acht Euro könnten sie bei weitem nicht gedeckt werden. Mindestens elf oder zwölf Euro Eintritt wären realistisch. Dass das diesjährige Park- und Lichterfest nicht auch ein Minusgeschäft wurde, sei zwei Faktoren zu verdanken. Zum einen war es das ideale Wetter, zum anderen der Tatsache geschuldet, dass Ortsbürgermeister Gerd Förster einen Sponsor für die Lasershow gewinnen konnte. Trotz allem - die Besucher haben sich bestens unterhalten - bei Musikprogrammen und anderem mehr.

JOHANNESBURG/MZ - Wenn die Schü-

ler aus dem Burgenlandkreis wie gerade in diesen Tagen ihr neues Schuljahr in Angriff nehmen, hat die 14-jährige Faith aus Johannesburg bereits die Hälfte davon absolviert. Wie in ganz Südafrika, beginnt auch in der Sharonlea Primary School das Schuljahr bereits im Januar. Zudem ist es nicht wie in Deutschland in zwei Halbjahre, sondern in vier Vierteljahre unterteilt. Zwischen jedem der vier so genannten Terms gibt es ein paar Tage Ferien. Zusammen mit den in üppiger Zahl vorhandenen gesetzlichen Feiertagen sowie den Sommerferien im Dezember und Januar, kommt Faith dennoch in etwa auf die gleiche Zahl an Ferientagen, wie die Schüler im Burgenlandkreis. Faith’ Schultag beginnt jedoch bereits um 4.30 Uhr. Um 5 Uhr muss sie aus dem Haus, wenn sie den Schulbus nicht verpassen will. Die Sharonlea Primary School liegt etwas weiter weg, dafür gibt es an dieser Einrichtung keine Kriminalität. Schuluniform ist Pflicht

Auch werden hier Jungen und Mädchen nicht getrennt voneinander unterrichtet, wie man es in Südafrika häufig findet. Dass Faith, ebenso wie alle ihre Mitschüler, eine Schuluniform tragen muss, stört sie nicht. „Ich kenne es ja nicht anders und finde es außerdem gut, dass damit Ausgrenzungen wegen unterschiedlicher Kleidung vorgebeugt wird.“ Weniger gefällt dem Teenager, dass sich Mädchen nicht gar zu deutlich schminken und auch keinen auffälligen Schmuck tragen dürfen. Allerdings ist eine Schuluniform, die man mindestens in zweifacher Ausfertigung braucht, nicht umsonst zu haben. Auch Schulbücher kann man in Südafrika nicht ausleihen. Alles muss gekauft werden. Dafür bekommen ihre Eltern vom Staat pro Schuljahr einen Zuschuss von umgerechnet einhundert Euro. Wie fast alle Einwohner Südafrikas, spricht auch Faith mehrere Sprachen. Im Unterricht jedoch wird Englisch gesprochen. Dennoch zählt Afrikaans neben Mathematik, Englisch und einer Naturwissenschaft zu den acht Pflichtfächern. Faith ist fleißig und ehrgeizig. Sie hat zusätzlich noch die Sprache Isizulu und die Fächer Technologie, Computer, Sozialkunde, Geschichte, Geografie, Wirtschaft, Management sowie Kunst und Kultur gewählt. Da bleibt kaum Zeit für einen der SchoolClubs, wie die außerschulischen Arbeitsgemeinschaften hier genannt werden. Keine Chance auf Privatschule

Gegen 14 Uhr ist der Schultag beendet. Faith fährt dann mit dem Schulbus zurück und wird dort von der Frau abgeholt, bei der ihre Mutter als Haushaltshilfe arbeitet. Ein Vorgang, der noch vor wenigen Jahren in der Apartheid unvorstellbar war. Die Schulpflicht reicht in Südafrika von der 1. bis zur 9. Klasse. Wer weiter lernen kann und will, hat anschließend die Möglichkeit, das „Further Education Level“ zu absolvieren. Dieser mit dem deutschen Abitur vergleichbare Bildungsweg wird in der 12. Klasse mit der „Matriculation“ abge-

Faith aus Johannesburg ist jetzt 14 Jahre alt und will nach der 9. Klasse das Abitur absolvieren.

FOTOS: RICO KÜSTER

MZ-SERIE

Axel Reinsberger

Der Autor Rico Küster wurde am 22. Oktober 1986 in Weißenfels geboren und wuchs in Stößwitz auf. Er besuchte die Grund- und Sekundarschule in Rippach sowie das Agricolagymnasium in Hohenmölsen. Von 2006 bis 2009 absolvierte er eine Lehre als Uhrmacher in der Glashütter Uhrenbetrieb GmbH „Glashütte Original“. Nach der Ausbildung bewarb er sich bei der Schweizer Swatch-Group erfolg-

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An den Wänden der Sharonlea Primary School findet man Lerninhalte.

schlossen und eröffnet den Absolventen die Wege in die Universitäten. Auch Faith will später studieren. Die Möglichkeiten dafür sind im südafrikanischen Schulsystem, das sehr eng an seinem britischen Vorbild orientiert ist, gegeben. Die Chance, ihre Tochter in einer Privatschule anzumelden, bestand für Faith’ Eltern dagegen nicht. Allein die Schulgebühren betragen dort rund 5 000 Euro pro Jahr. „Ich werde trotzdem studieren. Nicht das Bildungssystem ist dafür verantwortlich, was aus einem Men-

schen wird, sondern jeder Mensch selbst“, ist Faith überzeugt und verschwindet kurz im Tuck-Shop. Das ist eine Art Schul-Kantine, in der sie sich einen Beef-Burger und einen Saft holt. Ohne knurrenden Magen lernt es sich leichter und Faith weiß diese Umstände zu schätzen: „Im Gegensatz zu manchen ländlichen Gebieten, wo Kinder oftmals hungrig zur Schule gehen und wo es trotz Verbotes mitunter sogar noch Prügelstrafe gibt, ist es hier geradezu paradiesisch,“ sagt sie.

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BURGENLANDKREIS

MITTELDEUTSCHE ZEITUNG

WFS

MONTAG, 23. APRIL 2012

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Aus der Gang zum Design SÜDAFRIKA

Junger Mann aus Burgenlandkreis lebt seit zwei Jahren in Johannesburg.

VON RICO KÜSTER

Der Wählitzer Reinhard Hanke poliert kräftig, damit die Motorhaube seines FOTO: CORINA WUJTSCHIK Cadillac Sedan 62 Window auch ordentlich glänzt.

Die Raritäten der Straße Fans alter Fahrzeuge versammeln sich in Zeitz zum Oldtimertreffen. VON TOBIAS HEYNER

A M RA N D E

ZEITZ/MZ - Schrill und tief schallen Hupen. Durchbrechen das stete Klackern von Motoren und das muntere Geplapper Hunderter Münder. Beim 10. Zeitzer Oldtimertreffen am Wochenende ging es hoch her. Die zahlreichen klassischen Fahrzeuge lockten schon am Samstag mher als 600 Besucher in die Stephanstraße von Zeitz. Der Besucherrekord vom letzten Jahr wurde damit locker in den Schatten gestellt. „Es sind bereits über 150 Fahrzeuge für die Ausfahrt angemeldet“, weiß Jörg Reinsberger aus dem Vorstand der Oldtimerfreunde Zeitz. Darunter seien Halter aus dem Harz, der Lausitz und sogar Kamenz. Auch die erstmalige Möglichkeit, an kleinen Spritztouren in verschiedenen Oldtimern der Vereinsmitglieder teilzunehmen, werde ausgiebig genutzt. „Da sich auch das Wetter an diesem Wochenende von seiner guten Seite zeigt, steht einer tollen Ausfahrt am Sonntag nichts im Wege“, freut sich der 60Jährige schon. Christin Arnold (27), Marco Specht (35) und sein sieben Monate alter Sohn Leon holen sich gerade einen Anmeldeschein für die Ausfahrt ab. „Letztes Jahr kamen wir zu spät“, so Arnold, „aber diesmal lassen wir uns diesen Spaß nicht entgehen.“ Die Drei fahren in Spechts MZ RT 125 mit. „Mein Vater ist ein Hobbybastler und stand schon immer auf Oldtimer - besonders Motorräder“, erklärt Specht, „dieser Funke ist dann irgendwann auf mich übergesprungen.“ Die Freude des Vaters sei groß gewesen, als er ihm zum 50. Geburtstag eine Jawa 350 schenkte. „Neue Mo-

Teilemarkt Wenige Meter entfernt von den Oldtimern befindet sich der Teilemarkt. Dort gibt es von Rücklichtern, Keilriemen und Anlassern, bis hin zu Rückspiegeln allerlei Ersatzteile für die Klassiker. Bert Oehgart vom Köstritzer Trabbiund Oldtimerclub bietet fast ausschließlich Wartburg-Teile an. Spaß mache vor allem das Feilschen mit den Kunden, so der 38Jährige, der sage und schreibe 24 Trabanten sein Eigen nennt.

delle fährt jeder, aber so eine alte Maschine zu restaurieren und fahren zu können, ist etwas ganz Besonderes“, sagt Specht und strahlt dabei mächtig. „Meine große Leidenschaft sind Cadillacs“, so Reinhard Hanke aus Wählitz. Er habe lange Zeit gar nicht gewusst, dass es diese amerikanischen Klassiker auch in Deutschland zu kaufen gebe. Dann sei er jedoch im Internet fündig geworden und habe den blauen Cadillac Sedan 62 Window, mit dem er hier ist, bei jemandem in Stuttgart erworben. „Spontan habe ich gleich noch einen weißen Cadillac Eldorado dazu gekauft“, sagt der 71-Jährige grinsend. Das Gefühl in einem Wagen durch die Gegend zu fahren, den man hierzulande sonst nur aus amerikanischen Spielfilmen kenne, sei unvergleichlich, so Hanke. „Nach so einem Prachtstück dreht sich einfach jeder um“, sagt er voller Begeisterung. Mehr Bilder vom Treffen gibt es online: www.mz-web.de/fotogalerie

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Clayton bekam die gesamte Breitseite des südafrikanischen Alltags ab. Von seiner Mitgliedschaft in Jugendgangs und den Bandenkriegen zeugen noch heute Narben an seinem Körper. Was genau er erlebte, darüber spricht er nicht. Nur dass sie eben auch Skateboard fuhren und viel an den Stränden herum hingen, erzählt er. Aber Clayton fühlt sich noch heute in der Dunkelheit unsicher und es irritieren ihn große, weiße Flächen. „Ich brauche Farben um mich herum“, wiegelt er ab. Träume vom guten Job

Seiner Mutter gelang es immer wieder, ihren Jungen in die richtige Bahn zu lenken. So jobbte er in Bars, half auf Fischkuttern aus und verdiente sich schon frühzeitig seine ersten Rand. Natürlich hatte Clayton Träume. Träume, wie sie Jugendliche im Burgenlandkreis auch haben. Einen guten Job wollte er, ein schö-

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JOHANNESBURG/MZ - Wohngemeinschaften von Menschen unterschiedlichster Herkunft sind in Südafrikas Großstädten durchaus normal. Dennoch ist es nicht alltäglich, dass sich ein aus Kapstadt stammender Südafrikaner mit einem fast gleichaltrigen Deutschen aus dem Burgenlandkreis in Johannesburg ein Haus teilt. Und doch ist es mehr als eine Zweck- oder Wohngemeinschaft. Schnell begreift man, dass sich hier zwei Schicksale begegnen, die erstaunlich viele Parallelen aufweisen, aber auch drastische Unterschiede. Die trennenden Elemente zwischen beiden Biografien sind nicht nur die über 9 000 Kilometer, die zwischen dem Burgenlandkreis und Johannesburg liegen. Als Clayton Clarke am 8. April 1985 in Grassy Park, einem Vorort von Kapstadt, geboren wurde, unterschied man dort die Menschen noch in Weiße (White), farbige Mischlinge (Coloured) und schwarze Ureinwohner (Bantu). Clayton wuchs quasi im „Lotus River“-Lokal auf. Seine Mutter Julia hatte es schwer, musste sie doch den Jungen und seine beiden älteren Schwestern Kim und Shahida alleine durchbringen. Der Vater war bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen, als Clayton drei Jahre alt war. „Es war das schlimmste Ereignis meines ganzen Lebens“, erinnert er sich.

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Freundschaften zwischen Farbigen und Weißen wie Clayton und Rico sind heute alltäglich.

nes Leben und ein schnelles Auto. Er hatte früh begriffen, dass das Leben für ihn nur wenige Chancen bereit hält und er sie konsequent nutzen muss. Nach der Sekundarschule absolvierte Clayton die High School und lernte dort über seinen besten Freund einen Designer kennen, dem er oft über die Schulter schauen konnte. Als sich Clayton nach Abschluss der High School an der „City Varsity“ einschrieb, stand fest, dass er Grafikdesign studieren würde. Das war zu diesem Zeitpunkt bereits möglich, da ab Anfang der 90er Jahre auch Farbige besseren Zugang zu den Universitäten hatten. Fast zeitgleich mit der „Wende“ in der DDR brach in Südafrika das Apartheidsystem zusammen. Selbst hier sind die Parallelen zwischen dem Südafrikaner und dem Deutschen frappierend. Weder weiß Clayton über die Zeit der Apartheid oder während des gesellschaftlichen Wandels viel zu berichten, noch kann sein Mitbewohner dessen Wissensdurst über die DDR oder die Wendezeit ausreichend stillen. Und so unterhalten sie sich lieber über die Parallelen von heute, der Coloured und der Ossi. Noch ist Clayton nicht ganz da, wo er hin wollte. Aber er ist auf dem Weg! Der junge Mann ist Seni-

M Z-SE RIE

Der Autor Rico Küster wurde am 22. Oktober 1986 in Weißenfels geboren und wuchs in Stößwitz auf. Er besuchte die Grund- und Sekundarschule in Rippach sowie das Agricolagymnasium in Hohenmölsen. Von 2006 bis 2009 absolvierte er eine Lehre als Uhrmacher in der Glashütter Uhrenbetrieb GmbH „Glashütte Original“. Nach der Ausbildung bewarb er sich bei der Schweizer Swatch-Group erfolg-

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reich für eine Tätigkeit in Johannesburg, wo er seit 15. März 2010 lebt und als Uhrmacher arbeitet. Für die Mitteldeutsche Zeitung berichtet Rico Küster von Erlebnissen und Eindrücken in Südafrika, von den Menschen und dem Leben in dem Land, in dem 2010 die Fußball-Weltmeisterschaft stattfand und Hunderttausende feierten.

or-Grafikdesigner bei „media 24“ in Johannesburg und betreut dort selbst international bekannte Magazine wie True Love, Real oder Move. Auch das renommierte FHMMagazin hat er schon gestaltet. Geflucht wird auf Afrikaans

Doch selbst wenn sich Clayton jetzt oft in den Kreisen der so genannten Society bewegt, ist er mit beiden Beinen auf dem Boden geblieben. Er weiß, wo seine Wurzeln liegen. Und wenn mal irgendwas nicht so klappt, wie er es gern hätte, dann flucht Clayton nicht auf Englisch, sondern in astreinem Afrikaans. Sehr zum Leidwesen seines deutschen Mitbewohners, der dann gar nichts mehr versteht.

BEKANNTMACHUNGEN

Oft zieht es Clayton in den Hafen.

VERANSTALTUNGEN

Stadt Weißenfels BEKANNTMACHUNG der 23. Beratung des Ausschusses für Schule, Soziales, Jugend und Sport am 25. 4. 2012 Beginn: 17.00 Uhr Tagungsort: Medizinisches Bildungszentrum Südring 129 (Zimmer 119) Weißenfels Tagesordnung: 1. Feststellung der ordnungsgemäßen Ladung, der Beschlussfähigkeit und Beschluss zur Tagesordnung 2. Protokollkontrolle/-bestätigung 3. Vorstellung und Besichtigung des Medizinischen Bildungszentrums 4. mündliche Informationen von Herrn Wolff – Landessportspiele der Behinderten 5. Informationsbericht zum Frauenhaus von Fr. Peterz 6. Beratung Fördermittelanträge Soziales – Entscheidung 7. Beratung Handlungskonzept Kindertagesstätten 8. Satzung zur Änderung der Schulbezirksverzichtssatzung Grundschulen Weißenfels 9. Anfragen und Mitteilungen

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der 28. öffentlichen Beratung des Kulturausschusses am 26.04.2012 Tagungsort: Rathaus, Großer Sitzungssaal Beginn: 17.00 Uhr Tagesordnung: 1. Feststellung der ordnungsgemäßen Ladung, der Beschlussfähigkeit und Beschluss zur Tagesordnung 2. Fördermittelanträge 3. Konzeption zur weiteren Entwicklung der vorhandenen Kultur-, Sport- und Freizeiteinrichtungen der Stadt Weißenfels Nichtöffentlicher Teil: 1. Personalangelegenheiten R i s c h , Oberbürgermeister

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LOKALES

MITTELDEUTSCHE ZEITUNG

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MONTAG, 16. JULI 2012

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IN KÜRZE KONZERT

Ulla Meinecke kommt in die „Oelgrube“ MERSEBURG/MZ - Die Ulla-Meinecke-Crew tritt am 21. September ab 20 Uhr im Merseburger Kulturkeller „Oelgrube“ auf. Der Kartenvorverkauf hat bereits begonnen. Wie es in einer Pressemitteilung heißt, konnten durch Unterstützung von Sponsoren die Preise moderat gestaltet werden. Tickets kosten im Vorverkauf 18 Euro und an der Abendkasse 20 Euro. Ulla Meinecke ist seit den 1980er Jahren eine der erfolgreichsten Vertreterinnen des deutschsprachigen Pop. In ihren Liedtexten behandelt sie in ironischer Weise die Mysterien von Alltag und Liebe. Auch ihre samtige Stimme und ihre poetische Sprache begründeten ihren Ruf. Mit den Platten „Wenn schon nicht für immer, dann wenigstens für ewig“ (1983) und „Der Stolz italienischer Frauen“ (1985) schaffte sie den Durchbruch. FOTO: AGENTUR

Karten kann man unter 03461/35 27 67 (montags bis freitags von 11 bis 15 Uhr) oder im Internet unter www.oelgrube.info/kontakt bestellen. Sie müssen bis eine Woche vor dem Konzert abgeholt werden.

FREIGABE

Neues Stück Radweg in Richtung Finne Eingang zu einer der zahllosen Spielhallen in Sun City.

FOTOS: RICO KÜSTER

Las Vegas in Afrika SÜDAFRIKA

Junger Mann aus dem Burgenlandkreis lernt das Kulturleben kennen.

VON RICO KÜSTER

- Was stellt man in Johannesburg in seiner Freizeit an? Diese Frage eröffnet sich nach zweieinhalb Jahren Aufenthalt in der südafrikanischen Metropole stärker denn je. Wagt man sich in den ersten Monaten kaum aus der Wohnung, gewinnt man mit der Zeit nicht nur Sicherheit in der unsicheren Stadt, sondern auch Freunde und erfährt, wo was angesagt ist. Oft besuchen die Südafrikaner Rugby-Spiele, aber auch Partys werden gefeiert. Es vergeht kaum ein Wochenende, an dem man nicht irgendwo eingeladen ist. Mittlerweile bin ich sogar oftmals in Soweto zu Gast und habe dort viele Freunde gefunden. Einer von ihnen gab mir den Tipp, das Alhambra-Theater zu besuchen. Der Gebäudekomplex liegt im Stadtteil Doornfontein. Auf den ersten Blick scheint er so gar nicht in die sonst übliche Architektur zu passen und man sieht sofort, dass es sich um ein besonderes Gebäude handeln muss. Das Ensemble besteht aus drei Theatern. Neben dem Alhambra werden hier noch das „Rex Garner“ und das „Richard Haines“ betrieben. Seinen Ruf bezieht das Alhambra noch aus den Zeiten der Rassentrennung. Hier wurden schon während der Apartheid Theaterstücke aufgeführt, die sich mit dem Thema kritisch auseinander setzten. Auch heute noch ist der AlhambraKomplex eine Kernzelle progressiver Kunst aller Genres. Das Haus gilt in der Szene als „MainstreamTheatre“. Von herkömmlichen Bühnenspielen bis hin zu modernen Thrillern wird hier alles aufgeführt. Allein das Foyer des Hauses ist einen Besuch wert. Seine WänJOHANNESBURG/MZ

MZ-SER IE

Der Autor Rico Küster wurde am 22. Oktober 1986 in Weißenfels geboren und wuchs in Stößwitz auf. Er besuchte die Grund- und Sekundarschule in Rippach sowie das Agricolagymnasium in Hohenmölsen. Von 2006 bis 2009 absolvierte er eine Lehre als Uhrmacher in der Glashütter Uhrenbetrieb GmbH Glashütte Original. Nach der Ausbildung bewarb er sich bei der Schweizer Swatch-Group erfolg-

reich für eine Tätigkeit in Johannesburg, wo er seit 15. März 2010 lebt und als Uhrmacher arbeitet. Für die Mitteldeutsche Zeitung berichtet Rico Küster von Erlebnissen und Eindrücken in Südafrika, von den Menschen und dem Leben in dem Land, in dem 2010 die Fußball-Weltmeisterschaft stattfand und Hunderttausende feierten.

Rund um Sun City erstreckt sich eine abwechslungsreiche Landschaft.

de zieren Plakate früherer Produktionen, die quasi zu einer Zeitreise durch die letzten einhundert Jahre Johannesburgs einladen. Direkt neben dem Theaterkomplex befindet sich ein weiterer kultureller Besuchermagnet. Es ist das legendäre Restaurant „Anton van Wouw“. Der berühmte südafrikanische Künstler, dessen Skulpturen Weltruhm erlangten, hat hier eine Zeit lang gewirkt. Wem so viel Kultur zu viel ist, dem steht auch ein herrlicher Wild-

park zur Verfügung. Ohne Zaun zwischen sich und den Tieren kann man hier Wildkatzen, Zebras oder Giraffen hautnah erleben. Ich habe dort gepicknickt - von jungen Löwen umringt. Die großen Freizeitparks findet man, wie auch in Deutschland, derweil weit außerhalb. Einer der bedeutendsten ist Sun City. Die künstliche „Sonnenstadt“ ist das Las Vegas Südafrikas. Allerdings wahrscheinlich genauso teuer. Auch bei Europäern ist der Vergnü-

gungskomplex beliebt, weil er außerhalb des Malaria-Gürtels liegt. Ein Bekannter meines Mitbewohners Clayton arbeitet dort, und so habe ich mit Freunden ein ganzes Wochenende in diesem Paradies erleben dürfen. Vom künstlichen Erdbeben über ein gigantisches Wellenbad bis hin zu ganzen Hallen mit Glücksspielangeboten reicht das Spektrum. Mit Geld geht hier alles. Es ersetzt sogar den Führerschein, wenn man sich ein Motorboot mietet. Auch landschaftlich ist die Region um Sun City atemberaubend. Das Resort befindet sich inmitten des Pilanesberg-Nationalparks und bietet neben Felsen, Wäldern mit idyllischen Lichtungen und weitem Grünland auch Wasserfälle, Grotten sowie herrliche Strände an blauen Seen. Fast jeder Blick bietet hier ein klassisches Postkartenmotiv. Obwohl nur rund 150 Kilometer von Johannesburg entfernt, dauert eine Fahrt nach Sun City im Nordwesten Südafrikas fast drei Stunden. Unterwegs lauern allerdings andere Gefahren als in der Großstadt. Als wir auf dem Highway einmal mitten im Nichts anhielten, um uns Erleichterung zu verschaffen, wollte ich dies in gewisser Abgeschiedenheit tun und entfernte mich ein paar Meter vom Auto. Schreiend und wild gestikulierend wurde ich sofort zurück beordert. Clayton eröffnete mir: „Bist du wahnsinnig? Du kannst doch hier draußen nicht so weit vom Auto weggehen!“ Ungefährliche Giraffen sehe man von weitem, Leoparden aber schleichen sich an und Giftschlangen sehe man erst nach ihrem Biss, erklärte er mir. Das hat sich eingeprägt für alle weiteren Stopps in Südafrika.

MEMLEBEN/MZ/JÄ - Die Verbandsgemeinde (VG) „An der Finne“ ist ihrem Ziel nähergekommen, eine komfortable Radwegeverbindung zwischen dem UnstrutRadwanderweg und dem auf Thüringer Seite entstandenen Finnebahn-Radweg zu schaffen. Dafür ist jetzt ein Teilstück zwischen Memleben und Wohlmirstedt offiziell freigegeben worden. Auf 1 187 Metern Länge wurde ein ländlicher Weg ausgebaut und befestigt. Außerdem konnte ein Rastplatz mit überdachter Sitzgruppe und Papierkorb eingerichtet werden. Der Weg überquert die Landesstraße 212 und mündet auf den bereits existierenden Radweg in Richtung Wohlmirstedt. Man kann auch bequem bis Zeisdorf weiterradeln. Das Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten (Alff) Süd hat den Ausbau des neuen Teilstücks bei Memleben mit 94 000 Euro gefördert. Den Rest zu den Gesamtkosten in Höhe von 150 400 Euro hat die VG „An der Finne“ durch Eigenmittel beigesteuert.

„Da Jazzrock so viele Farbschattierungen bereithält wie keine andere Musikrichtung, kann sich das Trio musikalisch wie emotional austoben und sein Publikum überraschen.“ Neben anderen Stücken sind am Sonnabend auch Eigenkompositionen zu hören. Zur Musik bietet das Café eine Bewirtung an. Die Gastgeber bitten darum, sich für die Veranstaltung anzumelden. Das ist möglich über 036693/2 27 47 FREIZEITPARK

„Belantis“ lädt zur Märchenwoche ein - Von heute bis Sonntag entführen Dornröschen, Rapunzel und andere Figuren auf dem alten Markt des „Belantis“Freizeitparkes in die Welt der Märchen. Es gibt märchenhafte Shows zum Mitmachen und es gibt ein Prinzen-Casting, bei dem fünf verkleidete Kandidaten gegeneinander antreten und zum Beispiel klären, ob Aschenputtel tatsächlich so gut im Erbsenzählen ist. Belantis gehört zu den 75 deutschen Freizeitparks und zählt jährlich eine halbe Million Gäste.

LEIPZIG/MZ

Bis 9. September ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

VERANSTALTUNG KIRCHENCHOR

Jazzrock steigt auf dem Ziegenhof - Jazzrock gibt es am kommenden Sonnabend, 21. Juli, im Café Capra im Ziegenhof Schleckweda zu erleben. Ab 20 Uhr spielt das Trio Juma. „Pure Leidenschaft und eine Menge Ehrgeiz brachten die drei Musiker zu einem markanten und unverwechselbaren Stil“, heißt es in einer Mitteilung. Und:

SCHLECKWEDA/MZ

01802 – 243 243 MZ-Abo-Service (Festnetzpreis 6 ct/Anruf; Mobilfunkhöchstpreis 42 ct/min) Mo. – Fr. von 6 – 20 Uhr, Sa. 6 – 14 Uhr

Neue Mitglieder sind willkommen - Der Kirchenchor des Pfarrbereichs Teuchern-Görschen-Stößen freut sich auf neue Mitglieder. Wer mitsingen möchte, ist herzlich willkommen. Informationen zu den Proben gibt es bei Ute Wunderlich.

STÖSSEN/MZ

Ute Wunderlich ist telefonisch zu erreichen: 034443/2 01 02

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WÜSTENTRIP Tunesien: Traum in Weiß und Blau

Eine Sprache, die jeder versteht Bitte recht freundlich: Warum ein Lächeln die Welt viel schöner macht

Rico Küster genießt die Landschaft des Pilanesberg-Nationalparks.

Bei einer Party muss man mit kulinarischen Besonderheiten rechnen - Herausforderung für einen Mitteleuropäer.

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Legendäre Kulturstätte in der Sivewright Avenue: das Alhambra-Theater. mobil.prisma.de


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