MZ Halle Saalekreis 12.04.2017

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MITTWOCH, 12. APRIL 2017 | M I T T E L D E U T S C H E Z E I T U N G

SaaleKurier

Drei Regisseure knöpfen sich das Thema Russland vor.

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TOURISMUS

Der Frühling als gläserner Ostergruß

GUTEN MORGEN

SILVIO KISON schmiedet viele Pläne.

Audio-Guide baldauch in Tramnutzbar?

Eigentlich ja, aber na ja . . .

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Verkauf te Grundstücke

Verkaufs gab es nur einen Investor, der glaubhaft machen konnte, dass er das gesamte Areal entwickeln kann“, entgegnet Marquardt. Offen bleibt die Frage, ob und wie intensiv die Stadt versucht hat, andere Interessenten zu finden. Zudem geht der OB ein gewisses Risiko mit dem Geschäft ein. Eine Bauverpflichtung wurde den Investoren aus Leipzig nämlich nicht auferlegt. Wann und wie Fahrenkamp sich tatsächlich um die Liegenschaften kümmert, bleibt seine Sache. Laut Marquardt müsse für die Bebauung des Areals ohnehin erst Baurecht geschaffen werden. Und genau das hat die Stadtbau AG vor, wie das Unternehmen der MZ berichtet. „In Zusammenarbeit mit der Stadt wollen wir ein modernes Quartier schaffen, in dem sowohl Wohnen als auch Arbeiten möglich sind“, sagt Unternehmenssprecherin Ildikó Jakisch. Im Laufe

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eigenständige Grundstücke“, erklärt die zuständige Beigeordnete Judith Marquardt. Man prüfe fortlaufend, welche Vermögensgegenstände die Stadt in absehbarer Zeit für die Erfüllung ihrer Aufgaben nicht mehr benötige. Nach Unterlagen, die der MZ vorliegen, hat die Stadtbau AG die Grundstücke zum aktuellen Bodenrichtwert von 250 Euro pro Quadratmeter für dieses Gebiet erworben. Allerdings hätte die Stadt in Zukunft womöglich einen noch höheren Preis erzielen können. Schließlich geht die Verwaltung in ihrer Antwort an die SPD selbst davon aus, dass durch die geplanten Neubauprojekte am Oberen Boulevard die Kaufpreisforderungen privater Grundstückseigentümer steigen werden. Warum also die Eile? „Die Stadt hat seit vielen Jahren vergeblich versucht, das Areal zu entwickeln. Zum Zeitpunkt des

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Noch sind die Grundstücke im Charlottenviertel Brachflächen. Die Visualisierung der Stadtbau AG zeigt, wie das ehemalige Landesamt für Vermessung (links) als Wohnhaus aussehen soll.

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- Halle und Leipzig intensivieren gemeinsam ihre Pläne, beide Städte mit einem Fahrradschnellweg verbinden zu wollen. Dazu soll eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben werden. „Für Halle hat dieses Projekt Priorität“, sagte Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) am Dienstag auf der Beigeordnetenkonferenz. Unklar sei noch, ob die beiden Städte die Studie in Auftrag geben oder die Metropolregion Mitteldeutschland, erklärte Uwe Stäglin, Beigeordneter für Stadtentwicklung in Halle. Wiegand sieht für den Bau der vier Meter breiten Trasse gute Chancen, Fördermittel zu bekommen.

HALLE/MZ/DSK

Lukratives Gebiet

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Studie zum Schnellweg für Radfahrer

- Die Stadtbau AG aus Leipzig ist der wohl größte Akteur auf dem Immobilienmarkt der Messestadt - 450 Projekte hat die Gesellschaft nach eigenen Angaben in den vergangenen 25 Jahren dort umgesetzt. Und nun streckt das Unternehmen mit dem Münchner Patrik Fahrenkamp (49) seine Fühler zunehmend in Richtung Halle aus. Im vergangenen Jahr hatte sich Fahrenkamp bereits drei lukrative Grundstücke nach öffentlichen Bieterverfahren gesichert: das ehemalige Vermessungsamt in der Gorki-Straße für 1,75 Millionen Euro vom Land sowie von der Stadt das alte Jugendamt in der Schopenhauer Straße (1,6 Millionen Euro) und die einstige Förderschule am Jägerplatz für zunächst 826 000 Euro. Nun packen die Leipziger noch einmal rund 1,05 Millionen Euro für mehrere Brachflächen im Charlottenviertel drauf. Das Geschäft zwischen der Stadt und der Stadtbau AG ging unbemerkt von der Öffentlichkeit und den Gremien des Stadtrats über die Bühne. Im nicht öffentlichen Teil der Stadtratssitzung am 29. März wurde der Millionen-Deal nach MZ-Informationen auf Anfrage der SPD thematisiert. Die Fakten sind spannend. Demnach hatte die Stadt insgesamt sieben Grundstücke am 10. Juni 2016 an die „Am Stadtpark GmbH“ veräußert, eine Tochter der Stadtbau AG. Interessant dabei: Bis zu einer Wertgrenze von 250 000 Euro kann Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) solche Verträge schließen, ohne den Stadtrat um Genehmigung zu fragen. Die Preise für die einzelnen Grundstücke pendeln zwischen 37 500 und 243 750 Euro. Teilweise grenzen die Flächen aneinander. Müssten sie dann nicht im Zusammenhang gesehen werden? Die Stadt sagt auf MZ-Nachfrage nein. „Es handelt sich um rechtlich

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PROJEKT

Die Stadtbau AG kauft für mehr als eine Million Euro Grundstücke im Charlottenviertel. Geschäft fädelt der OB ohne die politischen Gremien ein. HALLE/MZ

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Stadtratberät zurZukunft derSKV-Kita - Die Zukunft des insolventen Kita-Betreibers SKV und die geplante Übernahme durch die Volkssolidarität Saale-Kyffhäuser werden am Donnerstag zum Thema einer Sondersitzung des Stadtrats in Halle. Es wird erwartet, dass die Debatte ab 14 Uhr unter Ausschluss der Öffentlichkeit geführt wird. Allerdings stand am Dienstagabend im Ratsinformations-System noch keine Tagesordnung. Die Gläubiger des SKV-Trägers, neben der Stadt Halle ist das vor allem die Agentur für Arbeit, müssen der Übernahme zustimmen. Zuvor ist ein Votum des Stadtrats zur Übertragung der Erbbaupachtverträge an die Volkssolidarität notwendig. Der potenzielle neue Betreiber hatte angekündigt, alle 14 Standorte sowie die 250 Beschäftigten übernehmen zu wollen.

IMMOBILIEN

VON DIRK SKRZYPCZAK

KINDERBETREUUNG

HALLE/MZ/DSK

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IN KÜRZE

Leipziger greifen nach Halle

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„Frühling in Gläsern“ ist ein hoch attraktiver Ostergruß, der den osterzeitlichen Aspekt des erneuerten Lebens und der Fruchtbarkeit eindrucksvoll vor Augen führt. FOTOS: LUTZ WINKLER

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Min./Max. des 24h-Tages

Sonnenstunden: Niederschlagsrisiko: Tiefster Nachtwert:

Osterzeit“ an der Reihe: mit ein paar echten Hinguckern von ziemlich überraschender Art. So etwa ein Blumen- und Pflanzenfenster, wie man es bislang wohl noch nie gesehen hat.

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die jahreszeitlich sortierten Ausstellungen mit Floristischem. Aktuell - und erst kürzlich eröffnet - ist nun wieder die Schau „Floristisches zur

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Abends

Musealer Dauerbrenner im Saalekreis sind

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Morgens Mittags

in Halle will das Angebot für Audioguide-Touren in der Stadt ausbauen. Geplant ist eine App für das Smartphone oder das Tablet, die über Bluetooth mit kleinen Transpondern kommuniziert, die beispielsweise an Lichtmasten oder Straßenschildern installiert sind. „Der Vorteil dieses Systems ist, dass die jeweiligen Informationen zu Sehenswürdigkeiten punktgenau an interessierte Nutzer gesendet werden können“, sagte Stadtmarketing-Chef Stefan Voss. Die Technik könne sowohl von Fußgängern als auch in Straßenbahnen genutzt werden. Um die Einbindung der Tram in das touristische Informationsangebot geht es Voss auch. Die Kosten für die App bezifferte er mit 6 000 Euro, hinzu käme die Investition für die Transponder. Laut Voss hätte diese Variante den Charme, dass keine Lautsprecherdurchsagen nötig wären. In der Beigeordnetenkonferenz stieß der Vorschlag auf Zustimmung. Voss will das Projekt nun in der Gesellschafterversammlung des Stadtmarketings einbringen und als Sonderposition außerhalb des Wirtschaftsplans noch in diesem Jahr umsetzen.

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WETTER REGIONAL

HALLE/MZ/DSK - Das Stadtmarketing

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Das mit dem Pläne schmieden ist ja eine super Sache. Da läuft einem meist beim Nachdenken schon das Wasser im Mund zusammen, es kribbelt unter der Haut und man möchte eigentlich gleich loslegen. Aber dann am Ende halt nur eigentlich. Heute Abend ist es ja schon zu spät, denkt der Planer und sagt es natürlich auch laut - auch wenn es meist niemanden wirklich interessiert. Also dann morgen! Also gleich morgen Früh! Aber eigentlich, so geht es mir jedenfalls dann schon kurz nach dem Frühstück, ist da ja noch einiges zu bedenken - also vor allem das, was ich am Abend zuvor beim Wein nicht genau auf dem Schirm hatte. Und na ja, meist ist der Tag nach dem großen Pläne schmieden ja auch schon verplant. Und dann kommt ja noch die Sache mit der Finanzierung, und wie soll man... Also vieles gilt es zu beachten. Da können dann schon einmal ein paar Wochen oder auch Monate ins Land gehen bis ich wieder auf den Plan zurück komme: Meist beim Glas Wein mit Freunden. Ja, genau den Freunden, die auch das letzte Mal dabei waren, den Plan unterstützt haben und natürlich ebenfalls Feuer und Flamme waren - und genau jetzt auch wieder sind. Also wird weiter gedacht, die bisherigen Ansätze vorangetrieben und beschlossen, am nächsten Morgen dann aber wirklich konkret zu werden. Wenn ich auch nur einen Bruchteil dieser wahnsinnigen Ideen in die Tat umgesetzt hätte, dann wäre ich bereits durch China getrampt, mit dem Fahrrad über die Panamericana von Alaska bis Feuerland gereist und würde gerade an meiner eintausendsten Fotoreportage arbeiten. Leider blieb es zu oft beim Planen und diesem ewigen Ausreden mit eigentlich und na ja. Aber zum Glück habe ich ja meine Pläne notiert. Und ich werde einen meiner Pläne sicher umsetzen: Na ja, also eigentlich eher bald...

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dieses Jahres solle zunächst ein Planungsworkshop stattfinden, um „grundlegende Konzepte“ zu untersuchen. Mit Baumaßnahmen rechne man erst ab 2018, so Jakisch. Dem Areal selbst attestiert die Stadtbau AG aufgrund der zentralen Lage in Halle gute Entwicklungschancen, allerdings sei die Kleinteiligkeit hinderlich. Unterdessen liegen für eine der drei eingangs erwähnten Immobilien nun konkrete Pläne vor. So sollen im ehemaligen Vermessungsamt in der Gorki-Straße 50 Wohnungen sowie eine Tiefgarage entstehen. Der Bauantrag sei gestellt. In die ehemalige Förderschule soll eine Internationale Schule einziehen. Hier laufe die Planungsphase an, in die viele Akteure involviert seien. Noch keine Aussagen trifft die Stadtbau AG zur Zukunft des alten Jugendamtes in der Schopenhauer Straße. Kommentar Seite 8

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FünfMenschen beiBrand verletzt - Bei einem Wohnungsbrand in der Ernst-EcksteinStraße im Lutherviertel sind am Dienstag fünf Personen leicht verletzt worden. Das teilte die Polizei auf MZ-Nachfrage mit. Die Verletzten hätten sich Rauchgasvergiftungen zugezogen. Über die Anzahl der Verletzten bestand zunächst Verwirrung, weil zwischenzeitlich von 13 oder 14 Personen mit Rauchgasvergiftung die Rede war. Offenbar handelte es sich dabei jedoch um die Zahl der evakuierten Personen. Das Feuer war im ersten Stock ausgebrochen, und breitete sich rasch auf drei Balkone aus. Die Feuerwehr befreite mittels Drehleiter die Bewohner und bekämpfte den Brand. Im Einsatz war sowohl die Berufsfeuerwehr Halle als auch die Freiwillige Feuerwehr Ammendorf. Zusätzlich wurde die Freiwillige Feuerwehr Trotha in Alarmbereitschaft versetzt, um den Brandschutz in Halle aufrechtzuerhalten.

HALLE/MZ/OML


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