25 Jahre Mitteldeutsche Zeitung

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RAM - Sonnabend, 3. Oktober 2015

Mitteldeutsche Zeitung

Eine MZ-Sonderbeilage zum 25. Jahrestag der Deutschen Einheit

So alt wie das geeinte Deutschland: Sie alle sind 25 Jahre. Wer sie sind, was sie tun und wovon sie träumen ist auf den folgenden Seiten zu lesen. FOTO: ANDREAS STEDTLER


JAHRE DEUTSCHE EINHEIT

SONNABEND, 3. OKTOBER 2015

Einmal Westen und zurück

Andere Länder kennenlernen JULIA HOLZ, Auszubildende, Halle: Ich bin im dritten Ausbildungsjahr zur Altenpflegerin in Halle. Geboren wurde ich 1989, also noch in der DDR. Einen Monat vor meinem ersten Geburtstag kam dann die Wiedervereinigung. Erinnerung aus der Zeit habe ich keine. Über die DDR rede ich vor allem mit meinen Schwiegereltern. Sie hatten damals nicht wirklich was und es hat lange gedauert, bis man was aufgebaut hatte. Noch fehlt mir das Geld, aber wenn ich voll verdiene, möchte ich gerne viel Reisen. Bisher bin ich nur einmal geflogen, nach Marokko. Doch ich will mehr andere Länder kennenlernen, um fremde Kulturen zu verstehen. Vor allem jetzt, da so viele Menschen nach Deutschland kommen, ist das doch wichtig. Mir fehlt das Wissen zu den anderen Religionen und vieles wird da leider schlecht geredet. In Deutschland ist es schön und Halle hat tolle Ecken. Mein Verlobter hat mir in den vergangenen zweieinhalb Jahren viele schöne Stellen unserer Stadt gezeigt. Die muss man mal gesehen haben. (aufgezeichnet von Stefan Thomé)

MITTELDEUTSCHE ZEITUNG

Während die Tochter vergnügt im Kindergarten spielte, floh ihr Vater mit seinem besten Freund in die Bundesrepublik. Als die Mauer fiel, änderte er seinen Plan.

ELTERN-KIND-GESPRÄCH VON ANNE SCHNEEMELCHER

ch weiß noch ganz genau, wo ich war, als die Flugzeuge am 11. September ins World Trade Center krachten. Weißt du, wo ich war, als die Mauer geöffnet wurde? Du warst vermutlich im Kindergarten.

I

Du weißt es nicht genau? Na ja doch. Du hast ja an dem Tag dein ganz normales Leben gelebt. Also bist du früh vergnügt in den Kindergarten gegangen und hattest einen schönen Tag. Die Mauer wurde ja abends geöffnet. Wo warst du denn? In einer Bundeswehrkaserne in einer Panzerdivision in Aalen in Bayern. Ich saß da in einer überfüllten Turnhalle mit 400 anderen Menschen. Die Halle war mit provisorischen Trennwänden ausgestattet und es lief ein Fernseher. Als ich da mal nebenbei draufgeguckt habe, habe ich gesehen wie Menschen über die Mauer klettern. Ein Unding! Irgendwas haute da nicht hin. Nachdem ich begriffen hatte, was da passierte, wollte ich wieder nach Hause, denn die Gründe waren in diesem Moment nichtig, warum ich dieses Land verlassen habe. Und ich muss dir sagen, es war eine der wichtigsten Entscheidungen meines Lebens, wieder nach Hause zu fahren. Wie kamst du überhaupt nach Bayern? Ich bin mit einer kleinen Gruppe und meinem besten Freund früh um vier aus Quedlinburg gestartet.

Wir sind mit dem Trabi über Tschechien in den Westen. Zu der Zeit waren ja schon viele Ventile geöffnet und es gab keine verschärften Grenzkontrollen mehr. Nach einigen Registrierungen war ich – zack – in der besagten Kaserne. Und wer hat das organisiert? Organisiert wurde das von einem damaligen Restaurantleiter, der, wie sich später heraus stellte, bei der Stasi war. Das war schon komisch. Weil wir dachten ja die ganze Zeit, dass wir ihm trauen konnten. Aber da haben wir uns alle ganz schön geirrt. Der hat unsere Reise wahrscheinlich gleich noch protokolliert. Habt ihr ihn zur Rede gestellt? Nee. Der war dann weg. Der hat die Stadt dann auch relativ schnell verlassen – vermutlich auch in Richtung Westen . . . Ist dein Freund eigentlich auch mit dir mit zurück? Nein. Unter Protest der 400 anderen in dieser Turnhalle, bin ich allein mit meinem Trabi in Richtung DDR gefahren. Es war einfach niemand in diese Richtung unterwegs. Mein bester Freund hat der Sache und dem alten Regime in keiner Weise getraut und ist zwei Jahre geblieben. Dann kam er auch zurück. Wärst du auch ohne ihn geflüchtet? Nein. Weil so eine Flucht musste gut vorbereitet sein. Du hast ja davor deine Dinge regeln müssen. Ich habe zum Beispiel Geld und Eigentum gesichert. Das konntest du ja

Sag mal, Vater... MZ-Volontärin Anne Schneemelcher fragt ihren Vater über das Land aus „Sonnenallee“ aus. Wie lustig war es wirklich, wie wichtig waren Freunde? nur mit jemanden besprechen, zu dem du blindes Vertrauen hattest. Ich habe nur mit deiner Mutter und meinem besten Freund darüber gesprochen, noch nicht einmal mit meinen Eltern. Warum nicht mit deinen Eltern? Mir würdest du es doch auch übel nehmen, wenn ich einfach von heute auf

morgen nicht mehr hier in Deutschland leben würde. Das kannst du so nicht vergleichen. Wenn du mir heute sagen würdest, du gehst nach Amerika oder so, dann gebe ich dir noch 100 Euro für die Reise mit. Aber genau das war ja unmöglich. Außerdem mussten wir damit rechnen, dass eine Familienzusammenführung Jahre dauert. Deine Mutter und ich hatten viele Gespräche und wir haben uns letztendlich dafür entschieden, dass wir die Zeit ohne einander in Kauf nehmen. Ich wollte mir im Westen Arbeit suchen und euch möglichst schnell nachholen. Wir hatten Angst, dass meine Eltern uns das ausreden würden. Deswegen haben wir es ihnen nicht gesagt. Sauer waren sie übrigens auch nicht. Am ersten Tag als ich weg war, hat mich noch nicht mal jemand vermisst. Am zweiten habe ich angerufen. Da hat es mein Vater sogar ganz gut verkraftet. Na ja - und am dritten Tag war ich ja schon wieder da.

Woher wusstest du, dass du deinen Freunden vertrauen kannst, wenn du noch nicht mal bemerkt hast, dass der Flucht-Organisator bei der Stasi war? Meine Freunde kannte ich von klein auf. Ihre Eltern waren mit meinen befreundet. Die kannten sich untereinander und wussten, wem sie vertrauen konnten. Also konnte ich ihren Kindern trauen. Du darfst auch nicht vergessen, dass sich auch die Großeltern schon untereinander kannten, weil die zusammen nach dem Zweiten Weltkrieg aus Sudeten-Deutschland her kamen.

Warum bist du eigentlich nicht viel eher abgehauen? Da kommen meine Freunde ins Spiel. Wären sie nicht gewesen, hätte ich die DDR auch eher verlassen. Aber wir haben versucht, uns über die Jahre mit der Situation zu arrangieren. Ich meine, kein Mensch verlässt freiwillig seine Familie und sein Land! Aber eine persönliche Entwicklung war hier einfach nicht möglich und ich wollte mich immer selbstständig machen. Deswegen bin ich alle Wege gegangen, die in der DDR möglich waren - leider ohne Erfolg.

Sind deine Freunde von damals die von heute geblieben? Eigentlich schon. Ich kann aber die, denen ich noch heute blind vertraue, an einer Hand abzählen. Aber das hat etwas damit zu tun, dass Freundschaften heute eine ganz andere Bedeutung für mich haben. Dein Schicksal ist ja nicht mehr abhängig von denjenigen, die dich umgeben. Damals hing mehr davon ab. Es war wichtig zu wissen, wem man was sagen konnte. Eine unbedachte Äußerung konnte dein ganzes Leben schlagartig von heute auf morgen verändern.

Fragst du mich deshalb immer, was die Eltern meiner Freunde machen? Das könnte sein, dass es damit was zu tun hat. Meine Eltern haben ja auch immer gefragt, was die Eltern machen. Und bei Lehrern und Polizisten klingeln bei mir immer noch die Alarmglocken - auch wenn das heute gar nichts mehr über einen Menschen aussagt.

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MITTELDEUTSCHE ZEITUNG

JAHRE DEUTSCHE EINHEIT

SONNABEND, 3. OKTOBER 2015

Du musstest also immer abwägen, was du erzählen kannst und was nicht. Hast du dich viel verstellt? Ja – aber ich habe das nicht als schlimm empfunden. Irgendwie hatte es was Spannendes. Und aus heutiger Sicht muss ich sagen: Es war ein unwahrscheinlich lustiges Land, in dem ich da gelebt habe. Ich erinnere dich nur an Wuschel aus dem Film „Sonnenallee“. Als er angeschossen wird und sich nicht freut, dass er überlebt hat, sondern tief traurig ist, weil jetzt sein Stones-Doppelalbum zerschossen ist das war mein Leben. Besser hätte man es nicht darstellen können, als in dieser Szene. Aus heutiger Sicht völlig witzig. Aber genau diese Bedeutung hatte die Platte für uns. Dafür sind wir kilometerweit gefahren, obwohl wir uns das Ding reell gar nicht leisten konnten . . .

Bestehende Unterschiede

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FOTO: ANDREAS STEDTLER

Hat euch das verbunden? Wir haben für nichts anderes gelebt als für den Westen. Wir waren so dicht dran an der Grenze. Du konntest im Harz ja quasi rüber gucken. Die Nähe war äußerst präsent. Deswegen wollten wir da alle weg. Wir hatten uns eine Parallelwelt erschaffen - das kannst du dir heute gar nicht mehr vorstellen. Wie sah eure Parallelwelt aus? Wir haben uns für vieles eine Symbolik geschaffen: Westen war Musik, Konsum und Coca-Cola. Solche Dinge verbinden mich bis heute mit Freunden. Damals waren wir beruflich völlig unterfordert, deswegen hatten wir einen florierenden Schwarzmarkt in der DDR. Nach Feierabend wurde doppelt so viel produziert, wie am Tag. Wenn es offiziell keine Kotflügel gab, kanntest du jemanden, der gleich mal zehn Stück hatte. Derjenige wollte dann dafür eine Bleiverglasung. Bis heute kaufe ich bei ihm Autoteile. Wir arbeiten alle noch zusammen – oft ohne Vorverträge – Handschläge und mündliche Zusicherungen reichen. Wir haben uns damals nicht übers Ohr gehauen und machen es bis heute nicht.

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FRANK SCHNEEMELCHER hat vor 25 Jahren die Hochschulwerkstatt der Burg Giebichenstein übernommen und sich selbstständig gemacht. Die Glaswerkstätten Schneemelcher haben Aufträge in ganz Europa. Für den 52-Jährigen ging damit ein Traum in Erfüllung, den er bis zur Wende nur mit Gleichgesinnten teilen konnte. Die begleiten ihn bis heute.

Vater + Tochter

ANNE SCHNEEMELCHER arbeitet als Volontärin bei der Mitteldeutschen Zeitung. Auch wenn die 29-Jährige einen anderen beruflichen Weg eingeschlagen hat als ihr Vater oder ihr Großvater, so ist sie mit der Firma eng verbunden und hilft wo sie kann. Sie hat noch einen 20-jährigen Bruder, der in Magdeburg Informatik studiert.

MARIE-LUISE ATZROTT, Kauffrau im Einzelhandel, Köthen: Ich bin in Köthen geboren, habe dort meine Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau gemacht und hier wohne und arbeite ich noch heute. Ich fühle mich in meiner Heimat, im Osten, wohl. Hier sind meine Familie und meine Freunde. Das war für mich auch immer einer der Hauptgründe beruflich nicht in den Westen gehen zu wollen. Auch, wenn trotz Einheit noch immer enorme Unterschiede bezüglich der Gehälter bestehen und ich im Westen mehr verdienen würde. Der Unterschied zwischen Ost und West fällt mir und meiner Familie aber auch bei der Produktvielfalt auf. Ich bin der Meinung, im Westen gibt es häufig eine größere und andere Auswahl der angebotenen Dinge. Irgendwann würde ich mich gerne selbstständig machen. Einen eigenen Laden haben, nur mit Obst und Gemüse. Aber dafür braucht man Mut und vor allem Geld. Wenn es dann soweit ist, würde ich den Laden aber auf jeden Fall hier in der Heimat eröffnen. Aber ich bin ja noch jung und habe für all das noch Zeit. (aufgezeichnet von Tina Edler)


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JAHRE DEUTSCHE EINHEIT

SONNABEND, 3. OKTOBER 2015

MITTELDEUTSCHE ZEITUNG

Eine Tomate namens Luther

Erster Freund aus Hessen

Wie eine Idee aus DDR-Zeiten 25 Jahre nach der Wende in Wittenberg umgesetzt wird. Elf verschiedene Sorten werden angebaut.

LANDWIRTSCHAFT

VON STEFAN THOMÉ

reitag, kurz nach 15 Uhr: Rushhour - Hauptverkehrszeit in der Wittenberger Hans-Heinrich-Franck-StraĂ&#x;e. Fast staut es sich in der IndustriegebietsstraĂ&#x;e hinter dem Bahndamm, vorbei am Stickstoffwerk (SKW). Im Minutentakt fahren die Autos auf dem Parkplatz der Wittenberger GemĂźse GmbH. Schichtwechsel? „Nein, Werksverkauf“, sagt Helmut Rehhan. Wie jeden Freitag sowie Dienstag. „Die Leute rennen uns fĂśrmlich die Bude ein“, freut sich der Projektleiter. Der Grund: Die Luther-Tomaten. Seit mehr als einem Jahr werden in zwei groĂ&#x;en Gewächshäusern auf 15 Hektar die roten, gelben und grĂźnen FrĂźchte angebaut. Derzeit sind es elf Sorten. Nur vier davon sind aktuell im Handel. „Die restlichen probieren wir aus und schauen, wie sie im Werksverkauf gehen“, erzählt Rehhan. Mit Erfolg. 2016 werden die Supermarktketten Mitteldeutschlands mit zehn Sorten versorgt. Die Luther-Tomate hat sich zu einem wahren Verkaufsschlager entwickelt. Daran hatte 1975 keiner gedacht. Denn die Idee, in unmittelbarer Nähe der neu gebauten Ammoniak- und Harnstoffanlage eine derartige GemĂźseproduktion aufzuziehen, gab es bereits vor 40 Jahren. Damals baute die Gartenbaugenossenschaft „Elbaue GemĂźse“ rund um Wittenberg ebenfalls schon Tomaten an. „Allerdings in vielen kleinen Gewächshäusern, verteilt am Stadtrand“, so Rehhan. Die mussten auch beheizt werden.

F

Doch um die Abwärme des SKW zu nutzen, hätten viele Fernleitungen gelegt werden mĂźssen. „Viel zu aufwendig“, sagt Rehhan. „Man hätte aber da schon ein groĂ&#x;es Gewächshaus gegenĂźber der Chemie-

anlage bauen kĂśnnen, um die Abwärme und das bei der Produktion entstehende CO2 zu nutzen. Doch die Fläche wurde fĂźr eine mĂśgliche Erweiterung des Chemiestandortes reserviert.“ Als nach der Wende

Teile des SKW abgerissen wurden und das freie Gelände an die Stadt Ăźberging, gab es die nächste Chance fĂźr das GroĂ&#x;projekt Gewächshaus. „Zumal kein konkurrierendes Gewerbe im Agro-Chemie-Park

Die Ăœberzeugungsarbeit von Helmut Rehhan hat sich gelohnt: Die Luther-Tomate ist ein Hit.

FOTO: A. STEDTLER

angesiedelt werden sollte“, so Rehhan. Doch das Beseitigen von Altlasten, die Ebnung des abschĂźssigen Areals sowie die ErschlieĂ&#x;ungskosten waren zu hoch. Selbst als 2008 ein mittelständischer GemĂźseanbaubetrieb aus Potsdam Interesse zeigte, ergaben die Kalkulationen, dass es zu teuer wird. Der Interessent sprang ab. Zufällig bekam Rehhan, ehemaliger Landwirtschaftsminister Sachsen-Anhalts, mit, dass ein GroĂ&#x;investor aus den Niederlanden 30 Hektar fĂźr GemĂźseanbau in Gewächshäusern suchte. „Die wollten 30 Hektar, das konnten wir nicht sofort bieten.“ Trotzdem schlugen die Holländer zu. 2009 stimmte der Stadtrat dem ersten Bebauungsplan fĂźr das Vorhaben zu. 20 Millionen Euro wurden investiert. Die Erweiterung auf 40 Hektar steht in den StartlĂśchern. Zusammen mit dem Logistikzentrum sind es 68 Hektar. Die gĂźnstigste, aber wohl wichtigste Investition, nämlich 300 Euro, tätigte Rehhan aus der eigenen Tasche. Er lieĂ&#x; in MĂźnchen den Marken-Namen „Luther-Tomate“ schĂźtzen. Viel schwieriger aber war die Ăœberzeugungsarbeit, die er bei seinen niederländischen Kollegen leisten musste. „Die haben als Katholiken nicht verstanden, welche Bedeutung Luther in unserer Region hat“, sagt Rehhan und lacht. Jetzt ist der Name ein echter Verkaufsschlager. „Die Leute haben erkannt, die Luther-Tomate, die schmeckt“, findet er. Auch weil die Tomaten in reiner Luft ohne Schadstoffe wachsen, reif geerntet werden und ohne Chemie auskommen.

ANNE GRADE, Auszubildende, Polleben: Geboren wurde ich noch in der DDR, im Juli 1990 in der Lutherstadt Eisleben. Hier wĂźrde ich nie wegziehen, es sei denn nach Berlin – meiner Lieblingsstadt. Dank der Einheit und dem Internet habe ich als Teenager meinen ersten Freund kennen gelernt. Er kam aus Hessen. Unsere Eltern mussten uns immer hin und her fahren – mit Mauer wäre das undenkbar gewesen! Das Internet gibt die MĂśglichkeit Menschen zu verbinden, deshalb habe ich in ganz Deutschland viele Bekannte. Mit 16 zog ich nach Dessau, um mein Abitur zu machen. Das war eine tolle Zeit. Danach habe ich eine Ausbildung zur Fotografin gemacht. Seit 2013 gibt es nun schon meine kleine Firma „Herzfabrikdesign“ mit Internetseite und Facebook-Account. Ich kann nur am Wochenende fotografieren, weil ich eine Ausbildung zur Erzieherin in Aschersleben mache. Mit dem kleinen Nebenverdienst finanziere ich meine Zweitausbildung teilweise. An Deutschland mag ich die vielfältige Landschaft – man kann Urlaub machen ohne irgendwohin fliegen zu mĂźssen. (aufgezeichnet von Stefan ThomĂŠ)

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JAHRE DEUTSCHE EINHEIT

SONNABEND, 3. OKTOBER 2015

Im Schatten der Schächte

Die Freiheiten schätzen lernen HENRIKE KANT, Studentin, Halle: Ich studiere Theologie in Halle und war für ein Semester im Westjordanland. Der Unterschied zwischen Ost und West wurde mir dort so richtig bewusst. In Bethlehem traf ich einen Bekannten. Er kam aus Heidelberg und erzählte mir, dass er als Westdeutscher mit seinen farbigen Bekannten ungern in den ehemaligen Osten reisen wollen würde. Warum? Er meinte, er empfinde es noch immer als gefährlich und fühle sich unwohl. Das zeigte mir wie tief verankert die OstWest-Grenze und Klischees noch immer in vielen Köpfen sind. Im Westjordanland wurde mir aber auch etwas anderes bewusst: Wie glücklich ich mich schätzen kann, in einem Land ohne Grenzen aufgewachsen zu sein. Keine Steine in den Weg gelegt zu bekommen und alles tun zu können, was ich möchte. Ich bin glücklich darüber, dass auch meine Kinder einmal ein solches Leben führen können. Auch wenn es mich traurig stimmt, dass die Menschen diesen Luxus heute kaum noch schätzen und vieles für selbstverständlich halten. (aufgezeichnet von Tina Edler)

MITTELDEUTSCHE ZEITUNG

Die Menschen in den ehemaligen Bergbaurevieren rund um Mansfeld und Sangerhausen suchen immer noch nach Perspektiven für ihre Region. WANDEL

VON TILO KRIPPENDORF

N

ur wenige sind in diesem Jahr zum Schacht gekommen. Die Alten sind heraus geputzt, die schwarzen Trachten werden stolz gezeigt. Es sind nur einige Dutzend grauhaarige Männer mit kantigen Gesichtern. Die meisten lachen und erzählen sich Geschichten von früher oder tratschen über die Gebrechen von heute. Ein Fanfarenzug spielt zum dritten Mal an diesem Vormittag den Steiger-Marsch, die Wiederholung stört hier niemanden. Es ist ihr Lied, ihre Hymne, Musik aus der Vergangenheit. Es gibt Bratwurst und Bier, aber gefeiert wird nicht, denn es gibt dafür keinen Anlass. Vor 25 Jahren fuhr die letzte Produktionsschicht der Kumpel in den Untergrund des Sangerhäuser Reviers. Der RöhrigSchacht in Wettelrode ist ein symbolischer Ort, der nur andeuten kann, welche Kämpfe unter Tage durchstanden werden mussten. Es waren Kämpfe mit dem Berg, mit der Technik, mit der Politik. Es war auch ein Kampf gegen die Zeit. Selbst der DDR-Wirtschaftsführung war früh klar, dass in den Revieren rund um Mansfeld und Sangerhausen irgendwann das Kupfererz zur Neige gehen würde. Noch in den 1960er Jahren prognostizierten Geologen eine Produktion bis zum Jahr 2027. 20 Jahre später berechneten sie das Ende der Schächte und Stollen für das Jahr 2012. Kurz vor dem Ende der sozialistischen Planwirtschaft, 1987, mussten die Bergleute dann schon 1995 mit dem Ende ihrer Ar-

beit rechnen. Doch es ging noch schneller. Fünf Kilometer südlich sitzt Mark Lange in einem kleinen Büro in Sangerhausen und redet überzeugend, das ist sein Job. Das Telefon klingelt oft. Der 43-jährige ist Chef der Gesellschaft für Standortmarketing im Landkreis MansfeldSüdharz. Lange ist sportlich, trägt kurze graue Haare, weißes Hemd

und Krawatte, er will die Region vermarkten, möglichst an Investoren, die viele Arbeitsplätze bringen. Der ehemalige Banker hat die Region Mansfeld-Südharz einer Analyse unterzogen und kommt zu dem Schluss: „Dieser Landkreis hat es schwerer als viele andere.“ Doch er will nicht jammern, sondern zupacken, Dinge organisieren - er hat einen Blick für die Stärken.

Die nach der Verhüttung des Kupfererzes anfallende Schlacke wurde bei Helbra glühend auf Halden gekippt (oben). Jahrzehntelang war Schachtarbeit im Kupfer Knochenarbeit. FOTOS:

LUDENIA

„Wir müssen selbstbewusster werden“, sagt Lange und schwärmt von den Bergen um den Süßen See und nennt sie „Toskana des Ostens“. Dabei ist hier eigentlich der Nabel Deutschlands. Der erste deutsche Kaiser, Otto der Große, soll im Jahr 912 in Wallhausen geboren sein. Einiges spricht dafür, ein Beweis fehlt, der Gegenbeweis aber ebenso. Schon in dieser Zeit wurde im Mansfeldischen höchstwahrscheinlich das Erz aus der Erde geholt. Ein halbes Jahrtausend später prägt ein anderer Sohn das, was später Deutschland heißt. Der Eisleber Martin Luther trägt die direkte Sprache der ostmitteldeutschen Mundart durch seine Bibelübersetzung in die Welt. Nord- und süddeutsche Dialekte hatten sich in ihr schon vereint, es wird der Ursprung des Hochdeutschen. Luther hatte dem Volk aufs Maul geschaut. Noch heute ist die Mansfeldische Mundart direkt, schroff und klar in der Botschaft. Den Menschen hier ist diese historische Dimension durchaus klar, aber trotzdem fehlt das Selbstbewusstsein, das der Marketing-Chef Lange fordert. „Es gibt hier eine große Identitätskrise. Das liegt am Zusammenbruch des Bergbaus, früher hat sich alles nur darum gedreht“, sagt Lange. Auch ein viertel Jahrhundert nachdem die Schächte geschlossen wurden, wirkt das nach. Die Abwanderung ist immer noch hoch. Die Arbeitslosigkeit spielt eine große Rolle, die Quote im Landkreis ist mit rund 13 Prozent die höchste in Sachsen-Anhalt. Die Hälfte der mehr als 9 000 offiziellen Arbeitslosen sind

auf Dauer sogenannte Langzeitarbeitslose. Die Arbeitsagentur bezeichnet die Situation als „angespannt“. Einer, der sich dafür einsetzt, dass das verbliebene Stück Identität der Region erhalten bleibt, ist Erich Hartung. Man sieht ihm nicht an, dass er früher als „Treckejunge“ das Kupfererz aus gerade einmal 50 Zentimeter hohen Gängen zog. „Auch den jungen Leuten muss bewusst bleiben, dass die Basis unseres Reichtums der Schweiß unserer Vorfahren ist“, sagt Hartung. Er hat solche Sätze wohl schon oft gesagt, seit 13 Jahren leitet er das Schaubergwerk in Wettelrode. Inzwischen gibt es hier mehr als nur eine historische Show mit Seilfahrt und ohrenbetäubenden Lärm unter Tage. „Erlebniszentrum Bergbau“ steht auf den Schildern und Prospekten. „Wir versuchen etwas zu bieten, das über den Bergbau hinaus geht“, erklärt der 62Jährige. Es gibt Konzerte oder Kabarett im Schacht, ein modernes Museum, Sonderführungen oder Besteigungen der riesigen Abraumhalden, die die weiche Landschaft immer wieder dominieren. In der DDR genoss Hartung als Bergmann wie tausende seiner Kumpel zahlreiche Privilegien. Ein gutes Gehalt entschädigte für die harte Arbeit. Wohnung, Auto oder Farbfernseher bekamen die Bergleute leichter und schneller als andere. Das rief auch Neid hervor. „Aber die Arbeit hat einen immer mit Stolz erfüllt“, sagt Hartung. Nachdem das Mansfelder Revier schon im Jahr 1969 still gelegt wurde, konzentrierte sich der Abbau

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JAHRE DEUTSCHE EINHEIT

MITTELDEUTSCHE ZEITUNG

auf das Revier um Sangerhausen. „Es war eine eingeschworene Gemeinschaft, trotzdem hatte jede zweite Familie etwas mit dem Bergbau zu tun.“ Hartung selbst arbeitete sich nach oben, wurde Brigadeleiter, absolvierte ein Fernstudium, wurde Steiger, Oberfachsteiger. „Wir haben uns immer Gedanken gemacht, wie man die Technologie verbessern kann, um noch mehr Erz zu fördern“, erzählt der heutige Museumsleiter. Dabei war der Kupferabbau schon seit Jahrzehnten defizitär und wurde hoch subventioniert. Zuletzt soll die Produktion einer Tonne reinen Kupfers fast zehnmal so viel gekostet haben, wie der Verkauf einbrachte. Die Energiekosten waren enorm, das einbrechende Wasser bereitete zunehmend technische Probleme, außerdem wurden immer mehr Erzkonzentrate aus den „sozialistischen Bruderstaaten“ und Kupferschrott aus der BRD zur Verhüttung gebracht. Doch das Kombinat „Wilhelm Pieck“ mit seinen zehntausenden Arbeitern sicherte der DDR Metalle aller Art und brachte wichtige Exportgüter. Das Kombinat galt als Vorzeigebetrieb und wurde größer und größer. „Es war klar, dass der Bergbau irgendwann zu Ende gehen würde. Aber um die Zukunft hat sich keiner Gedanken gemacht. Es gab ja Pläne, wie es nach 1995 weitergehen sollte“, sagt Hartung. Blechproduktion, die Instandhaltung von Eisenbahnen und sogar Computertechnik sollte den Kumpel Arbeit über Tage sichern. Mit dem Fall der Mauer kam das abrupte Ende. Zurück blieb ein riesiges Loch. „Es gab eine großes Jammern und Wundenlecken, viele Leute haben einen Schuldigen gesucht und ihn in der Wende gefunden“, sagt Mark Lange. Er, der die Stärken sieht, hebt die logistische Lage des Landkreises in der Mitte Deutschlands hervor. Investoren fänden hier günstige Flächen, Arbeitskräf-

SONNABEND, 3. OKTOBER 2015

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Naive Vorurteile

Der Bergbau wird Museums-Chef Erich Hartung auch im Ruhestand begleiten, die lange Arbeit unter Tage hinterlässt Spuren.

te und Top-Autobahnen. Gerade hat die fertiggestellte A 71 den Süden und damit die Region um Erfurt näher gerückt. Gleichzeitig gibt es hohe Konkurrenz. Halle, Leipzig und Erfurt haben ebenfalls Industriegebiete, außerdem Hochschulen. „Bei uns fehlt dadurch die Innovationskraft, wir brauchen deshalb arbeitsintensive Industrie“, sagt Lange. Echte Industrieflächen, wo rund um die Uhr produziert werden kann, sind Mangelware oder liegen nicht an der Autobahn, Gewerbegebiete gibt es viele. Es seien

lange Zeit Fehler in der Kreispolitik gemacht worden, sagt Lange. „Wir müssen künftig nicht besser sein als die anderen, sondern anders“, sagt Lange. Der Landkreis Mansfeld-Südharz ist in vielen Köpfen noch gespalten. Seit 2007 ist es ein künstliches Gebilde aus den Regionen rund um Mansfeld und um Sangerhausen. Die alten Bergbau-Reviere werden nun zusammen verwaltet. Es ist auch eine Form der Identitätskrise. Museumschef Erich Hartung legt am Röhrig-Schacht viel Wert auf die

hohe Qualität der Führungen für die Touristen aus der Stadt. „Bei uns machen das nicht irgendwelche Studenten, sondern echte Bergleute, die wissen wovon sie reden.“ Hartung selbst soll bald in den Ruhestand gehen, 45 Jahre Arbeit sind dann vorbei. „Ich werde hier weitermachen als geringfügig Beschäftigter. Man wird den Bergbau nicht so einfach los“, sagt er. Sein Nachfolger soll frischen Wind in das Erlebniszentrum bringen. „Es wird neue Ideen geben, da bin ich mir sicher“, sagt der Ex-Bergmann.

FOTO: ANDREAS STEDTLER

Vielleicht verschwinden irgendwann sogar die riesigen Halden, die die Vergangenheit ständig präsent halten. Internationale Konzerne nehmen die Berge von Abraum immer mal wieder in Augenschein. Vielleicht lohnt es sich irgendwann, die Massen aufzuarbeiten. Vielleicht. Für die Region um Mansfeld und Sangerhausen gilt ein Bergmannsspruch wohl ganz besonders: Vor der Hacke ist es dunkel. Vielleicht kommt da nur taubes Gestein, vielleicht aber wieder etwas glänzend Wertvolles.

MANDY KÖRNER, Ergotherapeutin, Zscherben: Ich habe nur wenige Erfahrungen mit dem Westen Deutschlands gemacht. Eine Erinnerung beschäftigt mich aber bis heute: Ich habe im Urlaub mal ein Mädchen aus dem Westen kennengelernt, da war ich zwölf Jahre alt. Sie war völlig überrascht, dass ich so nett war. Sie sagte zu mir: „Ich hätte mir niemals vorstellen können, dass ihr so freundlich seid.“ Das fand ich damals ganz merkwürdig, weil wir jungen Menschen ja überhaupt nichts mit der Trennung Deutschlands zu tun hatten. Warum sollten wir denn nicht nett sein? Bis heute frage ich mich, wie man so eine Aussage treffen kann besonders als so junger Mensch. Wahrscheinlich spielen da auch Vorurteile der Eltern eine große Rolle, die Kinder übernehmen, ohne sie zu hinterfragen. Ich glaube, die Menschen in Ostdeutschland sind in der Hinsicht offener: Vorurteile über die Westdeutschen gibt es bei uns nicht mehr so mehr so viele. Aber manche Westdeutsche denken über uns noch immer schlecht. (aufgezeichnet von Janine Gürtler)

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JAHRE DEUTSCHE EINHEIT

SONNABEND, 3. OKTOBER 2015

Uns steht heute alles offen MARCO SCHNEEGASS, Einrichter, Weddersleben: Ich bin am 3. Oktober 1990 geboren. Im Osten. Und ob Ost oder West, das hat für mich noch nie eine Rolle gespielt. Ich lebe in einem kleinen Dorf bei Quedlinburg und habe kaum Kontakte in den ehemaligen Westen. Und ich denke, dass dieser Konflikt nur noch in den Köpfen der Älteren verwurzelt ist, in der Generation unserer Eltern. In 25 bis 30 Jahren wird, glaube ich, keiner mehr darüber sprechen. Neben meinem Vollzeitjob als Einrichter absolviere ich gerade ein Fernstudium in Maschinenbau. Ich hoffe, dass mein Leben nach dem Studium in geordneten Bahnen verläuft, dass ich eine gesicherte Zukunft habe und auch zufrieden bin, mit dem, was ich mache. Und irgendwann möchte ich natürlich auch gerne eine Familie gründen. In Deutschland hat heute doch jeder die gleichen Chancen, etwa auf beruflichen Aufstieg. Mit Ehrgeiz kann man alles erreichen. Ich bin gespannt, wohin es mich noch verschlägt. In Deutschland und Europa steht uns mittlerweile doch alles offen.

MITTELDEUTSCHE ZEITUNG

Unser Erbe

Quedlinburg Hoch über der Fachwerkstadt erhebt sich die Stiftskirche St. Servatius (Foto). Hier war zwischen 919 und 1227 das Zentrum des deutschen Reiches. 69 Aufenthalte deutscher Könige und Kaiser sind für diesen Zeitraum bezeugt. Die Stiftskirche ist eines der bedeutendsten Zeugnisse romanischer Architektur. Die zweite Säule des Quedlinburger Ruhms sind die 1 200 Fachwerkhäuser, darunter mit dem „Ständerhaus“ auch das älteste original erhaltene Fachwerkgebäude in Deutschland.

Sachsen-Anhalt hat vier Welterbe in der Bundesrepublik. Gewürdigt wurde

UNESCO

VON KAI AGTHE

ier Orte mit gut 1 000 Jahren Geschichte gehören dazu: Sachsen-Anhalt ist in der Bundesrepublik das Land mit den meisten Unesco-Welterbestätten. Den Anfang machte 1994 Quedlinburg mit seiner historischen Altstadt und der Stiftskirche. Zwei Jahre später dann die doppelte Ehrung: 1996 wurden sowohl die Luther-Gedenkstätten in Eisleben und Wittenberg als auch die Bauhausgebäude in Dessau zum Welterbe erklärt. Im Jahr 2000 ist das Wörlitzer Gartenreich auf die Liste des zu bewahrenden Kultur- und Naturerbes der Menschheit gesetzt worden. Die Chancen, dass mindestens noch eine weitere Stätte hinzu kommt, stehen im Moment nicht schlecht: Auch wenn die hochmittelalterliche Herrscherlandschaft an Saale und Unstrut, in deren Zentrum der Naumburger Dom steht, beim ersten Versuch, Teil des Unesco-Weltkulturerbes zu werden, gescheitert ist, wird sie noch einen zweiten haben. Freilich stehen die Chancen, dass die Franckeschen Stiftungen in Halle Welterbe werden könnten, etwas besser. Über deren Aufnahme will die Unesco im nächsten Jahr befinden. Das „Internationale Übereinkommen zum Schutz des Kulturund Naturerbes der Welt“ aus dem Jahr 1972 stand am Beginn der weltweiten Bewahrung historischer Sachzeugnisse und einzigartiger Naturdenkmäler. Die Schirm-

V

Lutherstätten Die Lutherstätten in Eisleben und Wittenberg (hier der Marktplatz mit LutherDenkmal), wurden Ende 1996 als Kulturerbe der Menschheit anerkannt, da sie „einen bedeutenden Abschnitt in der Geschichte repräsentieren und als authentische Schauplätze der Reformation von außergewöhnlicher universeller Bedeutung sind“.

(aufgezeichnet von Nikta Vahid)

herrschaft hat jene im Jahr 1945 gegründete Sonderorganisation der Vereinigten Nationen inne, die kurz Unesco (United Nations Educational, Scientific an Cultural Organization) genannt wird und in Paris ihren Sitz hat. Weit über 700 Kultur- und Naturerbestätten aus mehr als 125 Staaten hat die Unesco seither als schutzwürdig eingestuft: Einzelbauten und Industriedenkmäler ebenso wie Städte und Kunstwerke als Teil des Kulturerbes; ferner geologische Formationen wie den Ayers-Rock in Australien oder Nationalparks zu Land (Serengeti in Tansania). In Deutschland gehören etwa der Aachener und der Kölner Dom, die Wartburg, Sanssouci und die Grube Messel zum Unesco-Erbe. Dass Sachsen-Anhalt gleich viermal vertreten ist, sei, so Horst Wadehn, der Vorsitzende des Vereins UnescoWelterbestätten, „Ausdruck der reichhaltigen Geschichte und kulturellen Tradition des Landes, das unter der Herrschaft der ottonischen Könige und Kaiser im 10./11. Jahrhundert zur Wiege des deutschen Reiches wurde“. Nicht von ungefähr wurde vor 21 Jahren daher Quedlinburg in die Welterbe-Liste aufgenommen. Die 922 erstmals schriftlich erwähnte Stadt am Harzrand war die Lieblingspfalz von Heinrich I., dem ersten deutschen König. Der Schlossberg kündet von der langen Geschichte des Ortes, und die sich dort erhebende, das Stadtbild bestimmende Stiftskirche St. Servatius gilt als die bedeutendste, am

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JAHRE DEUTSCHE EINHEIT

MITTELDEUTSCHE ZEITUNG

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Harmonisch fügen sich im Dessau-Wörlitzer Gartenreich Natur und Kunst in eins. Ende des 18. Jahrhunderts nahm der Gartentraum des weitsichtigen Fürsten Franz von Anhalt-Dessau Gestalt an. Das Refugium lässt sich auf verschlungenen Wegen aber auch, wie etwa in Wörlitz mit dem markanten Schloss (Foto), per Boot entdecken.

stätten und ist damit Spitzenreiter in damit die reichhaltige Geschichte. besten erhaltene und am reichsten geschmückte romanische Kirche Deutschlands. Gleichzeitig kann Quedlinburg mit seinen rund 1 200 Fachwerkbauten aus sechs Jahrhunderten für sich beanspruchen, das größte europäische Flächendenkmal in der Liste des Weltkultur- und Naturerbes zu sein. Alle Stätten in Deutschland sind in die Welterbeliste der Unesco eingetragen und stehen damit unter dem Schutz der internationalen Konvention für das Kultur- und Naturerbe. Diese Konvention ist das bedeutendste Instrument, um Stätten, die einen anerkannterweise „universellen Wert“ besitzen, zu erhalten. Stätten werden nur dann in die Liste des Welterbes aufgenommen, wenn sie „Einzigartigkeit“ oder „Authentizität“ haben. Obwohl die Lutherstätten in Eisleben und Wittenberg hier wie dort dicht beieinander liegen, ist die Distanz zwischen beiden Städten nicht gering. Sie markieren jedoch die zentralen Lebensstationen Martin Luthers, der 1483 in Eisleben geboren wurde und 1546 daselbst auch starb, sein gewaltiges reformatorisches Werk aber von Wittenberg aus betrieb. Für die Unesco war das 1996 Grund genug, sowohl dem Geburts- und Sterbehaus in Eisleben als auch der Schloss- und Stadtkirche sowie dem Luther- und MelanchthonHaus in Wittenberg den Status des Weltkulturerbes zu verleihen. Ebenfalls 1996 konnte sich neben Weimar auch die Stadt Dessau über gute Nachricht aus Paris freuen: Die Unesco nahm die BauhausAnzeige

stätten an Ilm und Elbe in ihr Weltkulturerbe auf. Damit wurde erstmals in Sachsen-Anhalt eine Institution geehrt, die im 20. Jahrhundert für weltweite Ausstrahlung sorgte. In Dessau erinnern der von Walter Gropius, dem Begründer des Staatlichen Bauhauses, sowie die Meister-Häuser an die große Zeit der Kunstschule, die 1919 in Weimar gegründet wurde und vor genau 90 Jahren nach Dessau umzog. Dort wird nun darüber diskutiert, wie das künftige BauhausMuseum aussehen soll. In unmittelbarer Nähe der Bauhaus-Stadt findet sich auch die jüngste Welterbestätte, die im Jahr 2000 ihren Titel erhielt. Im DessauWörlitzer Gartenreich, das während der Regentschaft des Fürsten Franz von Anhalt-Dessau (17401817) Gestalt annahm, verbindet sich Natur- und Kulturerbe trefflich miteinander. Zum Unesco-Erbe gehören Großkühnau, Mosigkau, Wörlitz und Oranienbaum. Von Dessaus Sieben Säulen bis zum Wörlitzer Schloss: In mit viel Übersicht angelegten und englischen Vorbildern folgenden ausladenden Gartenräumen erheben sich einzigartige Bauwerke. Ein Reich der Sinne, das nicht nur schön sein sollte, sondern im Zeitalter der Aufklärung als umfassendes Erziehungs- und Bildungsprogramm verstanden wurde. „Wanderer, achte Natur und Kunst und schone ihre Werke“, ist auf dem „Warnungsaltar“ im Gartenreich zu lesen. Der Ausruf könnte als Leitmotiv auch über der Unesco-Liste des Welterbes stehen.

SONNABEND, 3. OKTOBER 2015

Bauhaus Dessau 1919 in Weimar gegründet, zog das von Walter Gropius geleitete Bauhaus 1925 nach Dessau. Dort entstand jener Gebäudekomplex (Foto), der immer abgebildet wird, wenn vom Bauhaus die Rede ist. Neben dem Schulgebäude in der Gropius-Allee entwarf Gropius auch die vier bekannten Meisterhäuser. Bis zum 100. Jubiläum 2019 wird Dessau auch ein Bauhaus-Museum bekommen. Das soll aber nicht im Umfeld der historischen Bauten, sondern im Stadtpark entstehen. FOTOS: DPA/MZ

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Wo bleiben die großen Firmen? MELANIE MASSDORF, Projektmanagerin in der Werbebranche, Kabelsketal: Wir sind eine sehr internationale Familie: Meine Schwester wohnt in Brasilien, mein Bruder hat eine Indonesierin geheiratet und lebt mit ihr in München. Ich bin reiselustig und habe meine Geschwister natürlich bei ihren Hochzeiten besucht. Dass man reisen kann und Besuchern hier in der Heimat selbst auch etwas Schönes zu zeigen hat, ist ein großer Verdienst der Deutschen Einheit. Ich habe Bürokauffrau bei Q-Cells in BitterfeldWolfen gelernt, aber kein Azubi wurde übernommen - ich musste gehen. Jetzt bin ich Projektmanagerin bei einer Firma, die Leuchtbuchstaben entwirft und produziert. Viele von unseren Großkunden, fast alle, sitzen in Westdeutschland. Wieso es im Osten keine richtig großen Firmen gibt und meine Chefs auch aus dem Westen kommen? Ich weiß es nicht! Vielleicht liegt es am Lohnunterschied. Irgendwie erwischt man sich doch manchmal noch bei der Ost-West-Unterscheidung. Aber ich glaube, das wird Stück für Stück weniger. (aufgezeichnet von Oliver Müller-Lorey)


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JAHRE DEUTSCHE EINHEIT

SONNABEND, 3. OKTOBER 2015

Kurz vor dem Abschluss JULIA FRENS, Studentin, Dessau-Roßlau: Ich studiere Sport und Sozialkunde auf Lehramt an der Martin-Luther-Universität in Halle. Momentan bin ich im zwölften Semester: Im Oktober stehen meine Abschlussprüfungen an, bevor ich im April nächsten Jahres in mein Referendariat starte. Ich möchte gern mein Referendariat und später auch eine Stelle in der Region finden. SachsenAnhalt ist für mich meine Heimat: Hier habe ich meine Familie, meine Freunde. Und auch meinen Handballverein. Drei Tage pro Woche spiele ich beim DRHV, in diesem Jahr sind wir Landespokalsieger geworden. Darauf bin ich schon stolz. Als Sportlehrerin möchte ich meine Begeisterung für den Sport weitergeben. Allerdings wünsche ich mir auch, dass sich in Sachsen-Anhalt die Bedingungen an den Schulen verbessern. Es wird zwar aktuell viel darüber gesprochen, dass mehr Lehrer eingestellt werden. Aber in der Umsetzung hapert es noch. Ich will als Lehrerin ja später auch auf jeden meiner Schüler individuell eingehen können. (aufgezeichnet von Janine Gürtler) Anzeige

MITTELDEUTSCHE ZEITUNG

Im Westen was Neues ARBEIT

Kathrin Hirschfeld ist Extrempendlerin. Jede Woche fährt sie über 300 Kilometer von Naumburg nach Wuppertal. Ihre Familie sieht sie nur am Wochenende.

VON JANINE GÜRTLER

ie Ferien von Katrin Hirschfeld beginnen jeden Freitag am Hauptbahnhof Wuppertal. Am Gleis 1 steigt sie in den ICE 109 Richtung Basel, der sie zum Frankfurt Flughafen Fernbahnhof bringt. 22 Minuten Wartezeit, dann der nächste Zug. Fünf Stunden und neun Minuten braucht sie für die Strecke. „Wenn nichts dazwischen kommt“, sagt sie. Seit vier Jahren pendelt die 45-Jährige für ihren Job zwischen Naumburg und Wuppertal. Nur am Wochenende ist sie zu Hause: „Für mich ist das jedes Mal wie ein Kurzurlaub.“ Hirschfeld ist eine von 30 Millionen Berufspendlern in Deutschland. Und es werden mehr. 2015 erwartet das Institut der Deutschen Wirtschaft in Köln einen neuen Rekord. Fast 40 Millionen Menschen werden täglich oder mehrmals wöchentlich pendeln, so die Prognose des Instituts. „Der Trend wird sich in absehbarer Zeit nicht umkehren“, sagt Christian Holz-Rau von der Technischen Universität Dortmund. Laut dem Verkehrsforscher pendelt jeder zweite Berufstätige zur Arbeit. Pendeln ist aber nicht gleich Pendeln. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts braucht rund die Hälfte der Erwerbstätigen maximal eine halbe Stunde zum Büro. Rund 1,5 Millionen fahren dagegen wie Hirschfeld mehr als 50 Kilometer zur Arbeit. Im vergangenen

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Jahr hat sie 21 Tage auf Schienen verbracht. „Wir sind heute mobiler“, begründet Holz-Rau den Trend zum Nomadenleben. Immer mehr Menschen können sich ein Auto leisten, auch das öffentliche Verkehrsnetz ist gut ausgebaut. Gleichzeitig fordere der Arbeitsmarkt mehr Flexibilität. „Besonders qualifizierte Arbeitnehmer finden selten den passenden Job um die Ecke“, so Holz-Rau. Katrin Hirschfeld hatte einen Job um die Ecke. Bis vor vier Jahren arbeitete sie im Kundenservice einer Krankenkasse in Halle. In Teilzeit, um mehr Zeit für die Kinder zu haben. Aber Hirschfeld will etwas Neues. Haus, Garten und Hof reichen nicht mehr. Als ihre Firma Mitarbeiter für ein neues Projekt in

Wuppertal sucht, bewirbt sie sich. Und bekommt die Zusage. „Ich habe genau eine Nacht darüber geschlafen“, erzählt sie. Innerhalb von drei Wochen sucht sie sich eine

„Wir sind heute mobiler.“ Christian Holz-Rau Verkehrsforscher

Wohnung in Wuppertal, organisiert den Umzug. Ihre Kinder sind zu der Zeit zwölf und 17 Jahre alt. „Mein Sohn wollte nicht, dass ich gehe. Ich habe versucht, ihm zu erklären, dass Arbeit glücklich ma-

FOTOS: TORSTEN BIEL / SEBASTIAN JARYCH

chen muss.“ Und Hirschfeld ist glücklich. In Wuppertal hat sie neue Aufgaben, mehr Verantwortung – und bekommt auch mehr Gehalt. Im Osten wäre das nicht möglich gewesen, sagt sie. Umziehen oder Pendeln: Wer Karriere machen will, muss das Nomadenleben in Kauf nehmen. Vor allem der Pendlerstrom von Ost nach West ist enorm: 400 000 Beschäftigte pendelten 2010 von Ost- nach Westdeutschland, den umgekehrten Weg traten dagegen nur rund 104 500 Westdeutsche an. „Mobilität wird heute in fast allen Branchen vorausgesetzt“, sagt Anette Haas vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Weil die wenigsten jedoch ihre Heimat aufgeben wollen, fahren Ar-

beitnehmer lieber quer durch die Republik. „Ein festes Schema gibt es nicht“, sagt die Mobilitätsforscherin. Gependelt werde nicht nur zwischen Ost und West, sondern auch zwischen Stadt und Land. Besonders Metropolen wie Hamburg oder München seien Pendlermagneten. Die Erklärung ist einfach: Große Städte böten gerade Höherqualifizierten attraktive Arbeitsplätze. „Pendler profitieren von höheren Einkommen, ohne dafür umziehen zu müssen.“ Aber die mobile Gesellschaft fordert ihren Preis. Für viele bedeutet Pendeln purer Stress. Im Extremfall kann es sogar krank machen. Laut dem Fehlzeitenreport 2012 der Krankenkasse AOK steigt bei Pendlern mit weiten Strecken das Risiko psychischer Erkrankungen um 20 Prozent. Forscher der Universität im schwedischen Umeå gehen sogar noch weiter. Sie untersuchten den Zusammenhang zwischen der Länge des Arbeitsweges und Sterblichkeit. Das Ergebnis: Wer pendelt, stirbt womöglich früher. Ob Pendeln wirklich krank macht, will Anette Haas nicht pauschal beantworten. Denn Pendeln werde von den Betroffenen ganz unterschiedlich empfunden. „Wer freiwillig pendelt, bewertet seine Situation positiver als jemand, der keine andere Option hat.“


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JAHRE DEUTSCHE EINHEIT

SONNABEND, 3. OKTOBER 2015

Geborenin Budapest ANIKA RUPPE, Kosmetikerin, Halle: Ich wurde im Januar 1990 in Budapest geboren. Meine Eltern arbeiteten in der DDR-Botschaft in Ungarn. Im Zuge der deutschen Einheit wurde die Botschaft geschlossen und meine Familie kehrte nach Deutschland zurück. Damals war ich erst sechs Monate alt. Ich habe also keine Erinnerungen an unsere Zeit in Ungarn. Wir zogen nach Sangerhausen, dort bin ich aufgewachsen. Heute wohne ich in Halle. Vor zwölf Jahren habe ich mit meiner Familie Urlaub in Ungarn gemacht. Wir haben uns das alte Botschaftsgebäude angesehen und das Haus, in dem wir damals lebten. Meine Eltern schwelgten in Erinnerungen. Ich fand den Urlaub interessant, fühlte aber keine Verbindung zu diesen Orten. Ich habe schon viele Städte in den alten Bundesländern besucht: Köln, Frankfurt am Main und Wiesbaden zum Beispiel. Dabei wurde ich nie mit Ossi-WessiKlischees konfrontiert, das fände ich auch ziemlich albern. Ich kann mir kaum vorstellen, dass es heute noch Menschen im Osten gibt, die nie im Westen waren. (aufgezeichnet von Doreen Hoyer)

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Die geteilte Sprache 40 Jahre lang gab es einen Ost- und einen West-Duden. Und obwohl die Nation bis heute in Kosmonaut und Astronaut gespalten ist, gab es untereinander nie Verständigungsprobleme.

WORTSCHATZ

VON ANNE SCHNEEMELCHER

ie Mauer trennte nicht nur Familien, Ehepaare und Freunde voneinander. Sie hat auch die deutsche Sprache gespalten. Was für den Ostdeutschen ganz klar Kosmonaut hieß, war für den Westdeutschen der Astronaut; in der Bundesrepublik gab es am Grill-Stand Hähnchen, in der DDR wurde Broiler gegessen. Bis heute trennen die Deutschen einige Wörter, obwohl sie dieselbe Sprache sprechen und sich nach der Wiedervereinigung auch ohne Probleme verstanden haben. Dabei ist es eigentlich verwunderlich, dass es keine Verständigungsprobleme gab. Denn offiziell war der Wortschatz der DDR-Bürger um 45 000 Wörter ärmer als im anderen Teil Deutschlands. Zumindest laut Wörterverzeichnis des Dudens. Ab 1951 existierten nämlich zwei Redaktionen des Nachschlagewerkes. Beinahe 40 Jahre lang wurde die deutsche Sprache parallel erfasst. Während der letzte Ost-Duden der Leipziger Redaktion 65 000 Wörter führte, listeten die Kollegen in Mannheim für die Bundesrepublik 110 000 Wörter auf. Die höhere Stichwortzahl lag unter anderem daran, dass der WestDuden in Konkurrenz zu anderen Wörterbüchern stand und auf viele Vorschläge und Wünsche der Benutzer einging. Auch habe nicht Papier gespart werden müssen, denn Engpässe in der Lieferung habe es nur in Ostdeutschland gegeben, sagt Werner Scholze-Stubenrecht, Leiter der Dudenredaktion. Aus Platzgründen hat der Ost-Du-

D

den auf Personennamen wie Einstein und Honecker, auf Fremdwörter sowie auf Zusammensetzungen wie Bronzemedaille verzichtete. Einen politischen Hintergrund für die unterschiedliche Wörteranzahl schließt Scholze-Stubenrecht aus. Das im DDR-Duden das „Wirtschaftswunder“ und der „Bundeskanzler“ fehlten, scheint nicht ideologisch bedingt gewesen zu sein. Denn schließlich waren bundesrepublikanische Wörter wie „Nylon“ oder „Außenminister“ auf-

gelistet. Dennoch hat Scholze-Stubenrecht keinen Zweifel daran, dass die Leipziger Kollegen politisch zentrale Wörter wie „Kapitalismus“ oder „Kommunismus“ im Einklang mit der Parteilinie behandelten. Von heute auf morgen hatte die Partei aber nichts mehr zu sagen. Das Politbüro, das Bruderland, der Fünfjahresplan und die Brigade waren mit ihr untergegangen. Es gab nun eine Bundesregierung mit einem Kanzler. Man konnte eine

GmbH gründen und einen BafögAntrag stellen. Administrative Bezeichnungen der BRD wurden übernommen. Wörter aus den Sachbereichen Politik, Wirtschaft und Verwaltung kamen hinzu und krempelten verschiedenen Bereiche des öffentlichen Lebens um. „Dadurch, dass die DDR aufhörte zu existieren, wurden die alten Bezeichnungen für das System überflüssig“, erklärt Linguist Beat Siebenhaar von der Universität Leipzig den Sprachwandel nach der

„Die“ DDR-Sprache hat es nie gegeben, sagt der Linguist Beat Siebenhaar von der Universität Leipzig.

Wiedervereinigung. Ähnlich wie nach dem Zusammenbruch des Dritten Reiches veränderte sich im administrativen Bereich die Terminologie für alles Mögliche. Für die Ostdeutschen ein „einschneidendes Ereignis“, denn sobald sie etwas Offizielles erledigen wollten, hatten sie es mit für sie neuen Begriffen zu tun. Siebenhaar selbst kann sich sehr gut in die Lage der Ostdeutschen versetzen. Vor sieben Jahren ist der Schweizer nach Deutschland gezogen.

FOTO: ANDREAS STEDTLER



JAHRE DEUTSCHE EINHEIT

MITTELDEUTSCHE ZEITUNG

SONNABEND, 3. OKTOBER 2015

19

Endlich länger schlafen delten vor fünf Jahren noch 9 900 Beschäftigte, sind es nun 800 we„Willkommen im Land der Früh- niger. Viele Fachkräfte finden aufsteher“ Der Werbeslogan, mit laut Senius mittlerweile in Mitteldem Sachsen-Anhalt in den zu- deutschland einen Job. Gestiegen rückliegenden Jahren an seinen sind nämlich zuletzt die PendlerAutobahnen warb, ist für viele zahlen in die Nachbarländer. Pendler nicht ohne Ironie. Auf- Zwar zahlen einheimische Untergrund fehlender Jobs suchen sie nehmen noch immer weniger. „In sich andernorts Arbeit – frühes der Abwägung zwischen den fiAufstehen ist somit nicht immer nanziellen Aufwendungen für das ganz freiwillig. Vor allem der Pendeln gleicht sich das meist wirtschaftliche Strukturwandel aus“ meint Senius. in der Chemie und dem MaschiDas Top-Ziel für Pendler aus nenbau traf die Region nach der Sachsen-Anhalt ist Leipzig. Täglich fahren Wende hart. „Die Menschen mehr als 19 100 „Die Menschen hierzulande Arbeitnehmer hierzulande in die Messemussten daher stadt - und die immer mobil mussten immer Anziehungssein und weitemobil sein.“ kraft wächst. re Wege zur ArVor allem die beit in Kauf Kay Senius Autobauer nehmen“, sagt Landesarbeitsagentur-Chef BMW und Porder Chef der Landesarbeitsagentur, Kay Seni- sche sowie zahlreiche Logistikfirmen haben in den vergangenen us. Doch die Lage bessert sich. „Wir sehen aber einen Trend Jahren Tausende neue Jobs gezum Tagespendel“, sagt Senius. schaffen, die auch Sachsen-AnImmer weniger Menschen wür- halter besetzten. Im Juni 2013 den zur Arbeit in entferntere fuhren erst 17 900 Arbeitnehmer Bundesländer fahren. Insgesamt an die Pleiße. Umgekehrt pendeln arbeiteten im Jahr 2014 rund knapp 10 000 Menschen aus 138 014 Sachsen-Anhalter in ei- Leipzig nach Sachsen-Anhalt. Auf nem anderen Bundesland – im- dem zweiten Platz der Pendlermerhin jeder siebte Arbeitneh- Top 10 steht ebenfalls eine Automer. Das sind etwa 2 000 mehr city: Wolfsburg. In die VW-Stadt als im Jahr zuvor. fahren 9 200 Arbeitnehmer. Die Weniger Pendler sind aller- hoch bezahlten Stellen bei den dings die ganze Woche über in Autobauern sind äußerst attrakBundesländern, die weit von zu tiv und bringen viel Geld ins Hause entfernt liegen. Nach Bay- Land, das in hiesigen Geschäften ern etwa pendeln aktuell 8 000 und Restaurants ausgegeben Frauen und Männer, knapp 1 400 wird. Der Lokalbesuch am Abend weniger als vor fünf Jahren. Auch darf auch später enden. Für viele in Nordrhein-Westfalen arbeiten Sachsen-Anhalter heißt es nämweniger Sachsen-Anhalter. Pen- lich nun: Endlich länger schlafen. VON STEFFEN HÖHNE

Kathrin Hirschfeld wartet auf dem Bahnhof in Naumburg auf ihren Zug nach Wuppertal.

Für Katrin Hirschfeld ist Pendeln pure Entspannung. Die Zeit im Zug nutzt sie zum Lesen oder Stricken. Auch wenn sie flexibler wäre, Autofahren kommt für sie nicht in Frage. „Durch das Zugfahren komme ich ausgeglichen zu Hause an.“ Und dennoch: Das Pendeln ist auch für sie eine Last. Über 4 000 Euro pro Jahr bezahlt Hirschfeld für die Bahncard 100. Bei Elternabenden ihrer Kinder ist sie nie dabei. Unter der Woche müssen Telefongespräche oder WhatsApp die Nähe ersetzen. Am Wochenende hat sie nicht einmal 48 Stunden, um die verlorene Zeit einzuholen. „Mein Schwiegervater meint, ich bin verrückt“, sagt sie. Dann zuckt sie die Schultern. „Es muss eben sein.“ „Pendeln ist für uns Normalität“, bestätigt ihr Mann Jörg

Hirschfeld. Früher war er der Nomade. Für seinen Job als Elektrohandwerker reiste er kreuz und quer durch Deutschland und Europa, war in der einen Woche im Kaukasus, in der anderen im bayerischen Wald. Irgendwann kamen die Schmerzen. Der 47-Jährige wurde mehrfach operiert, die Ärzte verpassten ihm zwei künstliche Hüften. Er wurde berufsunfähig, schulte zum Qualitätsfachmann um. Der Job seiner Frau federt die finanziellen Einbußen ab. Ein Umzug kam für beide nie in Frage. „Ich will, dass meine Familie dort bleiben kann, wo unsere Wurzeln sind“, sagt Katrin Hirschfeld. Sonntagmittag in Naumburg. Kathrin Hirschfeld deckt mit ihrer Tochter den Tisch. Mann und Sohn

verdrücken sich in die Küche. Die Wand ist voll mit Familienerinnerungen. Eine Postkarte vom gemeinsamen Grönland-Urlaub klebt neben einem Lebkuchenherz vom Hussiten-Kirschfest. Daneben ein Terminplaner. Für jedes Familienmitglied gibt es eine Spalte. Organisation ist alles. „Das heißt nicht, dass unsere Wochenenden komplett durchgeplant sind“, betont Hirschfeld. Es sind vielmehr die kleinen Rituale, die ihre Familie zusammenhalten – trotz der enormen Distanz. In Wuppertal telefoniert sie jeden Morgen mit ihrem Mann. Es geht um alltägliche Dinge: Wie es den Kindern geht, was am Wochenende eingekauft wird. Herrscht bei Streit Funkstille? Nein, sagt Hirschfeld. Die Wut verraucht über

FOTO: ANDREAS STEDTLER

die Woche. Auch die Entfernung kann etwas für sich haben. Vor wenigen Monaten stand sie noch einmal vor der Entscheidung West oder Ost: Ihr Arbeitgeber bietet ihr in Wuppertal einen unbefristeten Vertrag an. Auch über diese Option berät sie mit ihrer Familie. Und entscheidet sich ein zweites Mal für ein Leben in der Ferne. „Ich habe den Rückhalt meiner Familie. Das war mir wichtig.“ Für immer wird es sie wohl trotzdem nicht hier halten. Vielleicht geht sie nach Berlin, vielleicht zurück in die Heimat. „Die Welt ist so schnelllebig, dass man nie weiß, was morgen kommt.“ Wir haben Katrin Hirschfelds Pendlerdasein begleitet. Das Video gibt es unter: www.mz-web.de/pendler

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25 Jahre Deutsche Einheit – 25 Jahre Pflastersteine von EHL aus Ost und West. 25 Jahre Deutsche Einheit – das sind 25 Jahre Erfolgs-

gemeinsam auf den Weg in die damals noch existierende DDR:

Gab es in der Zeit bestimmte Projekte, auf die Sie

geschichte von EHL in den neuen Bundesländern. Den

voller Tatendrang hinein in die Wirren des Wendezirkus, aber

besonders stolz sind?

Beginn machte das erste Werk in der Bauhaus-Stadt

mit klaren Vorstellungen für die Zukunft und einem festen

Dessau, das am 1. September 1990 mit 15 Mitarbeitern den

Willen, am Aufbau der neuen Bundesländer mitwirken zu

„Das Projekt, worauf ich am meisten stolz bin, ist natürlich

Betrieb aufnahm. In den Folgejahren wurden weitere

wollen. Es war alles andere als einfach. Beginnend von der

EHL mitsamt seiner Belegschaft. Dazu gehören die personelle

Betriebe im Osten errichtet: 19 Standorte wurden gebaut

Auseinandersetzung mit Teilen der Treuhandanstalt über

Entwicklung –

oder erworben, der Grundstock der heutigen EHL-Gruppe

vorgefundene Unkenntnis von Verfahren im Umweltschutz bis

Personals – und die technische Entwicklung wie der Fortschritt

in

hat

hin zu ungeklärten Grundstücksfragen. Aus heutiger Sicht kann

in den Veredelungsverfahren. Mich macht es immer stolz,

28 Standorte mit mehr als

man ohne Übertreibung sagen: den beiden Herren ist es

wenn unsere Steine verlegt werden: ob bei einer Innenstadt-

gelungen, mit Ausdauer und Energie zum Erfolg zu kommen.“

sanierung, Dorferneuerungen oder an Schulen. Und ich freue

den

neuen

Bundesländern.

die EHL AG deutschlandweit

25

Jahre

später

1.000 Beschäftigten, davon etwa die Hälfte in diesem hoch spezialisierte Werke mit einer Belegschaft von

25 Jahre sind eine lange Zeit. Was hat sich geändert in den

186 Mitarbeitern. Damit ist der Marktführer EHL seit

Jahren, was ist geblieben?

ein

verlässlicher

Arbeitgeber

und

Vervierfachung des

mich genau so, wenn ich in der Gegend durch Neubaugebiete

Teil Deutschlands. Allein in Sachsen-Anhalt sind es drei

Jahren

wir sprechen von einer

fahre und feststelle, dass zum größten Teil EHL verlegt wurde. Eines unserer bekanntesten Projekte ist sicherlich das Holo-

starker

Wirtschaftspartner in der Region. Seit 2002 gehört die

„Technologisch

hat

caustdenkmal in Berlin, für das EHL eine Million Quadrat-

EHL-Gruppe zur irischen CRH Group, die weltweit zu den

sich einiges getan,

pflastersteine für die Gänge zwischen den Stelen geliefert hat.

fünf größten Konzernen der Baustoffindustrie zählt. Mehr

sowohl

den

Die kuriose Seite dabei: Der Senat der Stadt musste 350 qm

als 3.000 Artikel weist das Portfolio aktuell auf: darunter

Produkten als auch

Steine bei uns nachbestellen, weil Touristen sich unsere

Betonpflastersteine, Betonplatten und zahlreiche weitere

von den Ansprüchen

EHL-Steine als Souvenirs ausgegraben und in ihre Heimat

Betonbauteile für öffentliche Straßen und Plätze, private

der

mitgenommen haben. So wurden unsere kleinen Steine noch

Gärten und gewerbliche Landschaftsgestaltung. Allein im

Früher

Dessauer

von

Kunden

her.

stand

die

einmal rund um die Welt zu Steinen gegen das Vergessen.“

Quadratmeter

Funktionalität

im

Pflaster jeden Tag im Drei-Schicht-System herstellen –

Vordergrund.

Heute

Pflastersteine, auf denen die Menschen seit 25 Jahren in

geht

Sachsen-Anhalt und ganz Deutschland vertrauen können.

darum, dass unsere der

„Im Moment stecken wir viel Energie und Einsatz in die

„Voller Tatendrang und mit klaren Vorstellungen für die Zukunft“.

Kunden gerecht werden. Diese reichen von rustikal über

Produktentwicklung und arbeiten weiter an der permanenten

Einer war von Anfang an dabei: Dipl. Ing. Raimund Polke ist

mediterran zu hochmodern oder können auch mal richtig

Verbesserung unserer Qualität. Wir wollen weiterhin ein

seit 1990 für EHL tätig. Vor der Wende war der in Burg

ausgefallen sein. Mit den Jahren kamen immer mehr Mit-

verlässlicher und guter Partner für unsere Kunden sein und die

bei

in

bewerber ins Spiel und der Wettbewerbsdruck wurde stärker.

Betonverarbeitung so einfach wie möglich für sie machen.“

einem großen Baukombinat der ehemaligen DDR. Heute ist

Geblieben ist die stets hohe Einsatzbereitschaft unserer

Werk

kann

EHL

etwa

8.000

es

vielmehr

Betonerzeugnisse

Magdeburg

geborene

Polke

Produktionsdirektor

Wie sieht es aktuell bei EHL aus? Was haben Sie vor, wo wollen Sie hin?

auch

den

Gestaltungsansprüchen

Raimund Polke im Vorstand der

Mitarbeiter, besonders hier in Sachsen-Anhalt. Fleiß wird hier

Hand aufs Herz: Was würden Sie sich persönlich für Ihre

EHL AG und blickt mit Stolz auf

hoch geschrieben. Ich kann mit Fug und Recht sagen, dass

Firma und Ihre Mitarbeiter wünschen, dass auch in den

die 25-jährige Erfolgsgeschichte

wir sehr stolz sind auf unsere Belegschaft, die mit uns an

kommenden 25 Jahren die Erfolgsgeschichte der EHL AG

„seiner“

den Aufgaben der Zeit gewachsen ist. In Sachsen-Anhalt

in Ost und West fortgeschrieben wird?

Firma

in

den

neuen

Bundesländern zurück.

arbeiten nicht nur hoch qualifizierte, sondern auch treue und

Herr Polke, wie ging es los mit

zuverlässige Leute, was sich deutlich an unserer geringen

„Ich wünsche mir, dass die Familie von EHL noch mit all

Fluktuation zeigt.“

Ihren Aufgaben und auch natürlich zahlenmäßig weiter wächst. Ich bin sehr stolz auf die vergangenen 25 Jahre und es

den Steinemachern im Osten?

ist schwer, das zu toppen, aber wir wollen es versuchen. „Im Frühjahr 1990 machten sich

Wir wollen nah beim Kunden und noch näher an unseren

zwei

Mitarbeitern sein. In ihnen liegen das Potenzial und auch der

befreundete

Unternehmer,

Bernhard Ehl und Josef Schmitt,

Boden für die Zukunft.“

Meilensteine in Design und Qualität. Seit 25 Jahren in Dessau. Ob private Gestaltung oder öffentlich gewerbliche Gestaltung.

viele

Wer in Deutschland auf festem Boden steht, steht auf EHL.

Mitarbeiter

Denn und

Beton

sind

Trendsetter

wir. für

EHL

ist

der

gewachsene

Betonpflastersteine,

Marktführer

Betonplatten

und

weitere

hoch

qualifizierte

vielseitigen Portfolios. Darauf können Sie immer bauen. EHL ist ein

Entwicklung,

Produktion

Unternehmen der irischen CRH-Group, einem der fünf größten

und im Vertrieb an 28 Standorten sind das Fundament

Baustoffhersteller weltweit. E H L A G / / B unde s st raß e 1 2 7

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JAHRE DEUTSCHE EINHEIT

MITTELDEUTSCHE ZEITUNG

SONNABEND, 3. OKTOBER 2015

Flucht ins Wirtschaftswunder Die Feser-Graf-Gruppe ist einer der größten deutschen Autohändler. Ohne einen Mechaniker aus Bernburg würde es sie nicht geben.

GRÜNDER

VON ALEXANDER SCHIERHOLZ

eine Kontakte nach Bernburg hat er über all die Jahre nie abreißen lassen. Neulich ist er mal wieder dort gewesen. 55 Jahre Abitur an der Oberschule „Karl Marx“. „Dabei“, sagt Peter Feser in seinem weichen fränkischen Singsang, „war ich da ja schon gar nicht mehr dabei.“ 1958, zwei Jahre vor dem Abi, war er mit seinen Eltern in den Westen geflohen, fort aus Bernburg, aus der Heimat, aus der DDR. 16 war er damals, „ich habe die Werkstatttür abgeschlossen“, erinnert er sich. Sein Bruder Udo, zehn Jahre älter, hatte schon vorher sein Heil im Westen gesucht. Die SED hatte ihren Vater degradiert, vom selbstständigen Unternehmer zum Betriebsleiter. 1929 hatte Walter Feser in Bernburg eine Motorrad-Werkstatt gegründet, später kamen die Reparatur und der Verkauf von Autos dazu. 1957 musste er sich in die Produktionsgenossenschaft des Handwerks eingliedern lassen. Der Staat wollte keine privaten Unternehmer mehr - schon gar nicht solche wie Feser, die offen sagten, was sie dachten. Und Walter Feser wollte nicht mehr mit diesem Staat. In der Geschichte der Familie Feser bündelt sich wie in einem Brennglas deutsch-deutsche Geschichte. Ohne das Kapitel Bernburg, ohne die Flucht damals, gäbe es heute nicht die Feser-Graf-Gruppe. Der viertgrößte Autohändler Deutschlands nach Umsatz, 36 Autohäuser, 1 800 Beschäftigte, darunter fast 400 Lehrlinge. „Unser Ursprung ist Bernburg“, sagt Uwe

S

Feser, 55. Der Enkel von Walter Feser ist heute einer der geschäftsführenden Gesellschafter des Unternehmens. Nach der Wende sind sie zurückgekehrt zu ihrem Ursprung. Schon im Januar 1990 waren Udo und Peter Feser in Bernburg - und sich schnell einig: Sie wollten dort wieder ein Unternehmen aufbauen. Uwe Feser, der Sohn und Neffe, damals schon einige Jahre im Unternehmen, war anfangs skeptisch, das räumt er heute offen ein. Der Osten? Sofort! „Natürlich haben wir

vom Mauerfall profitiert“, sagt er. Aber Bernburg? Sie hätten auch einen Vertrag als VW-Händler in Erfurt bekommen können. Doch die Familientradition gab den Ausschlag für Sachsen-Anhalt, Vater und Onkel setzten sich durch. Wenige Monate später eröffneten sie mit einem lokalen Partner ein Autohaus, heute vertreiben sie die Marken VW und Audi. Es war die Zeit, in der Feser schon im Westen gewachsen war. Nach der Flucht 1958, via Berlin zu Verwandten in Bayern, hatte Wal-

Peter und Uwe Feser (von links) mit einem Bild ihrer Bernburger Wurzeln

ter Feser seine Kontakte zur Autoindustrie genutzt. VW suchte einen Vertriebspartner in Schwabach bei Nürnberg. Feser griff zu. 1960 baute er neu - die zweite Gründung nach Bernburg. Westdeutschland, Wirtschaftswunderland - das Geschäft brummte. In den 1970er Jahren wurden sie auch Audi-Händler, wuchsen weiter mit Übernahmen von Konkurrenten, denen der Nachwuchs fehlte, mit Fusionen. Im Jahr 2000 folgte der Zusammenschluss mit einem Wettbewerber zur Feser-Graf-Gruppe. In Sachsen-

FOTO: ANDREAS STEDTLER

Anhalt hat die Gruppe mittlerweile auch ein insolventes Autohaus in Magdeburg übernommen. In einem Land also, dem die jungen Leute davonlaufen. Fachkräftemangel, über den Unternehmer und Politiker gerne klagen? Uwe Feser sieht das entspannt. Seine Antwort heißt: Ausbildung. „Man muss sich die Leute schon heranziehen“, sagt der Chef, „fertig gibt es keinen.“ Sein Ziel: Wer bei ihm lernt, soll bleiben, sich weiterentwickeln, sich hocharbeiten. „Wer mit der Firma groß geworden ist, identifiziert sich stärker mit ihr.“ In Schwabach, erzählt Peter Feser, haben sie gerade den Geschäftsführer eines ihrer Autohäuser in den Ruhestand verabschiedet. Vor 50 Jahren hatte der Mann als Lehrling im Lager angefangen. „Wir haben überhaupt keine Probleme, Auszubildende zu bekommen“, sagt Uwe Feser, „auch in SachsenAnhalt nicht.“ An die Wurzeln erinnert ein großes Schwarz-Weiß-Foto, aufgenommen in den 1930er Jahren. Es zeigt Walter Fesers Werkstatt in der Hohen Straße in Bernburg und hängt in einer alten Fabrikhalle in Schwabach, ein kleines Privatmuseum. Dort haben die Fesers rund 80 alte Autos ausgestellt, die Bedeutung haben für die Firmengeschichte, die hier immer auch Familiengeschichte ist - vom „Wanderer W 4“ von 1921 bis zum VW Golf Cabrio, Baujahr 2000. Manche von den Oldtimern fahren die Feser-Brüder noch heute bei Rallyes, an denen sie regelmäßig teilnehmen - Udo mit seinen 83 Jahren am Steuer, Peter, zehn Jahre jünger, auf dem Beifahrersitz.

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Westmark zum Geburtstag PIA-ANTONIA SALANDA, Diplom-Rechtspflegerin, Dessau-Roßlau: Bei Feiern im Familienkreis tauschen meine Verwandten gerne Geschichten rund um meinen Geburtstag aus. Mein Vater fragt dann in die Runde: „Welches historische Ereignis hat sich am 1. Juli 1990 zugetragen?“ Alle überlegen dann und keiner weiß, dass es der Tag der Währungsunion war. Viele haben diesen Tag vergessen. Meinen Eltern wird er unvergessen bleiben, da ich ja an diesem Tag zur Welt kam. Ich wurde in Dessau-Roßlau geboren und lebe dort noch heute. Zwischendurch habe ich drei Jahre lang in Berlin studiert. Natürlich habe ich manchmal mit dem Gedanken gespielt, wegzuziehen, noch eine andere Stadt kennenzulernen. Aber ich bin zufrieden in Dessau-Roßlau, außerdem wohnen meine Eltern und Großeltern hier. In meiner Schul- und Studienzeit hatte ich immer das Gefühl, dass mir alle Wege offen stehen und ich viele Möglichkeiten habe. Momentan träume ich davon, mit meinem Lebensgefährten nach Südamerika zu reisen. (aufgezeichnet von Doreen Hoyer)

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JAHRE DEUTSCHE EINHEIT

SONNABEND, 3. OKTOBER 2015

Zeit der Tränen

Firmengründer mit15 TIM LINGESLEBEN, Student, Seegebiet Mansfelder Land: Seitdem ich 15 Jahre alt bin, habe ich meine eigene Reiseagentur. Ich hatte in der Schule schon die große Klappe und war deshalb auch Klassensprecher. In der achten Klasse hat sich unsere Lehrerin geweigert, unsere Klassenfahrt zu organisieren. Da habe ich das einfach in die Hand genommen. Wir sind nach Dresden gefahren, ich habe alles organisiert: den Bus, die Unterkunft, die Stadtrundfahrt. Später kamen auch andere Lehrer auf mich zu und wollten, dass ich ihre Fahrten organisiere. Und so habe ich mich einfach selbstständig gemacht, das kann man ja schon mit 14 Jahren. Mein erster Jahresabschluss lag bei minus 50 Euro - das waren ein paar Visitenkarten und Stempel. Danach ging es Schlag auf Schlag. Heute fahre ich mit Schülergruppen durch ganz Europa, nach Spanien oder Italien - am liebsten nach Genua. Unsere Generation wird immer als Spaß-Generation abgestempelt. Aber das ist sie nicht. Es gibt viel mehr ernsthafte junge Menschen, als man glaubt. (aufgezeichnet von Janine Gürtler)

MITTELDEUTSCHE ZEITUNG

Wenige Jahre nach der Wiedervereinigung ist die Mutter der Autorin arbeitslos geworden. Als Alleinerziehende stand sie oft vor der Frage, wie es für die Familie weiter geht.

ELTERN-KIND-GESPRÄCH

VON ANKE LOSACK

ie war es damals für dich, aufs Abstellgleis geschoben zu werden? Wie soll das gewesen sein? Schlimm. Mehr als 20 Jahre hatte ich gearbeitet und dann wurde ich das erste Mal arbeitslos. Anfang der 90er Jahre wurden sehr viele Beschäftigte im Zementwerk in Karsdorf entlassen.

W

Und warum ausgerechnet du? Ich war 1983 wohl einer der letzten Lehrmeister, die in Karsdorf eingestellt worden waren. Vielleicht lag es zum einen daran. Zum anderen wurden nach der Wende nicht mehr alle Lehrmeister gebraucht. Die Lehrjahre der damaligen Auszubildenden wurden noch beendet und später weniger Lehrlinge ausgebildet. So gab es natürlich auch bei der Belegschaft Entlassungen. Du warst doch aber alleinerziehend. Darauf wurde doch keine Rücksicht genommen. Und wie wolltest du das zu Hause allein alles stemmen? Glaube mir, das habe ich ganz oft überlegt. Ich habe manchmal geweint und nachts oft wach gelegen. Wie wir das schaffen, hat mich sehr beschäftigt. Du warst nichts mehr wert. So kam ich mir tatsächlich vor. Aber ich bin trotzdem weiter so früh aufgestanden, wie wenn ich zur Arbeit müsste. Ich habe dann

zu Hause gearbeitet, zum Beispiel den Zaun hinter unserem Garten ganz allein erneuert. Aber auch Bewerbungen geschrieben. Und dann, nur vier Monate nach meiner Entlassung, kam der Anruf von der Stadt Querfurt. Für die Stelle im Jugendclub. Ja genau. Irgendwoher, ich weiß bis heute nicht durch wen, hat man bei der Stadt gewusst, dass ich arbeitslos bin und in der Berufsausbildung mit jungen Leuten gearbeitet habe. Zu dem Zeitpunkt, als der Anruf kam, war es für uns ein Glücksfall, auch wenn es nur zwei Jahre ABM waren. Die Entlohnung war gut. Das Geld hat uns weitergeholfen. Bei deiner Einstellung 1997 in der Behindertenwerkstatt waren dann Beziehungen im Spiel. Was heißt Beziehungen. Ich habe von Jemanden den Tipp bekommen, dass eine Stelle dort frei wird. Ich war ja wieder seit ein paar Monaten arbeitslos und habe mich natürlich dort beworben. Das ist doch nicht schlimm. Oder worauf willst du hinaus? In dieser Zeit haben sicherlich viele einen sicheren Job gesucht. Es gab viele Bewerber auf den Arbeitsplatz in der Behindertenwerkstatt. Es war aber eben nur eine Stelle zu besetzen. Ich glaube, meine Qualifikation als Ingenieurpädagoge, dabei vor allem das Pädagogische, hat bei der Einstellung für mich gesprochen, so dass ich die Stelle bekommen habe.

Sag mal, Mutter...

Lehrlinge und behinderte Menschen - das ist aber schon ein Unterschied. Ein großer Unterschied, charakterlich und natürlich in der Auffassungsgabe. In Karsdorf hatte ich Zehn-Klassen-Schüler und vorher in Buna Lehrlinge in der Teilausbildung, also beispielsweise auch Hilfsschüler. Ich habe die Lehrlinge damals fachlich betreut und auch politische Schulungen mit ihnen gemacht.

MZ-Reporterin Anke Losack sprach mit ihrer Mutter Renate Losack über erlebte Rückschläge und Glücksfälle im Arbeitsleben.

Du hast ihnen den sozialistischen Gedanken vermittelt. Mir blieb ja nichts anderes übrig. Damals, während meiner Ausbildung in Buna, hatte mein Schuldirektor mir gesagt, wenn ich einmal Lehrlinge ausbilden will, muss ich ihnen auch das sozialistische Rüstzeug vermitteln. Nach meiner Lehre bin ich in die Partei eingetreten und habe mit den Lehrlingen monatlich Schulungen durchgeführt. Schule der sozialistischen Arbeit nannte sich das.

Die Anstellung dort war ein Segen. Natürlich, wie ein Lottogewinn. Ich hatte aber anfangs eine andere Vorstellung von der Arbeit in einer Behindertenwerkstatt. Ich dachte, es ist dort nur Spielerei und geht darum, dass die behinderten Menschen einfach nur beschäftigt werden. Es ist aber ganz anders. Sie arbeiten produktiv und engagiert. Ihre Ausdauer ist bei manchen Tätigkeiten beispielgebend.

Und als Lehrmeister warst du in der Partei ganz vorn dabei. Was heißt ganz vorn? Ich habe keine Parteischule besucht oder Ähnliches. Ich war ein einfacher Genosse und Mitläufer. War dein 1983 gewünschter Arbeitsortwechsel von Buna nach Karsdorf, wo du dann nach der Wende entlassen wurdest, rückblickend ein Fehler? Nein, auch in Buna wurden nach der Wende Beschäftigte entlassen. Es hätte mich also auch in Buna

treffen können. Außerdem ging es bei dem Wechsel ja vor allem um dich. Ich bin also schuld. Na klar. Zu Buna-Zeiten musste ich früh um 5 Uhr mit dem Zug von Querfurt nach Buna fahren. Abends 18.15 Uhr war ich wieder in Querfurt. Ich hätte so kaum Zeit für dich gehabt. Eine Studienkollegin aus Karsdorf, die im Werk arbeitete, hat mir gesagt, dass eine Stelle frei wird und dann habe ich mich dort als Lehrmeister beworben. Als du acht Monate alt warst, habe ich im Zementwerk angefangen. Also hast du die Arbeitsstelle dort auch durch Beziehungen bekommen. Es ist immer von Vorteil, wenn man viele Leute kennt. Das war früher so und ist es auch noch heute. Und in Karsdorf war es dann einfacher für dich, Job und Familie unter einen Hut zu bekommen. Natürlich. Um 6 Uhr fuhr der Schichtbus nach Karsdorf. Kurz vorher habe ich dich zu einer Nachbarin gebracht und sie hat dich um 7 Uhr in die Krippe geschafft. Du warst früh die Erste und 16.30 Uhr, wenn ich dich abgeholt habe, die Letzte. So konnte ich aber noch Zeit mit dir verbringen. Außerdem konnte ich dich in jedes Ferienlager, in denen ich als Lagerleiter oder Stellvertreter eingesetzt war, und auch zum Lehrlingsaustausch in die sozialistischen Länder mitnehmen.

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„Das Wort Personalabbau muss aus allen weiteren Diskussionen um den Erhalt des Industriestandortes Sachsen-Anhalt gestrichen werden.“ Katrin Budde in der Landtagsdebatte zum SKET, November 1992

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25 Jahre Einsatz für gute Arbeit in Sachsen-Anhalt.

„Warum bekommen Männer, wenn sie Dreckwäsche aus Pflegeheimen abtransportieren, einen Erschwerniszuschlag, aber die Frauen, die mit der Wäsche im Pflegeheim hantieren, bekommen keinen? Solche Ungleichheiten gehören abgeschafft.“ Katrin Budde in der Landtagsdebatte zur Lohngleichheit, März 2015


JAHRE DEUTSCHE EINHEIT

MITTELDEUTSCHE ZEITUNG

SONNABEND, 3. OKTOBER 2015

Diese Bedingung hast du einfach gestellt? Sonst wäre ich da nicht mitgefahren. Es wurde immer zugestimmt.

Neckische Sprüche

Du hast dir ganz schön viel rausgenommen. Sag mal, mit 64 Jahren arbeitest du jetzt noch als Gruppenleiter in der Behindertenwerkstatt in Querfurt. Du könntest doch längst in Rente sein, hast deine 45 Arbeitsjahre schon lange voll. Laut Gesetz könnte ich aufhören. Ich muss aber nicht.

NICOLA NEIGENFIND, Lehramtsstudentin, Halle: Die Trennung zwischen Ostund Westdeutschland ist für mich eigentlich kein Thema mehr. Wenn ich von meiner Heimatstadt Halle nach Köln oder Hannover fahre, dann sage ich eben, ich fahre nach Köln oder Hannover. Meine Eltern sagen aber: „Ich fahre in den Westen.“ Wo ich allerdings einen Unterschied zwischen Ost und West feststellen kann, das ist bei der Mentalität. In Köln ist die zum Beispiel ganz anders als hier. Manchmal habe ich das Gefühl, die halten sich für etwas Besseres. Scherzhaft gemeinte Sprüche kommen regelmäßig, wenn ich Freunde in Westdeutschland besuche. „Ach aus Halle dann kommst du ja aus’m Osten“, kriege ich manchmal mit einem Grinsen gesagt. Und den Hinweis auf die Bananen habe ich auch schon einige Male gehört. Aber ich glaube, das ist alles nicht bösartig gemeint, sondern aus Spaß. In Sachsen-Anhalt fühle ich mich ziemlich wohl, hier will ich auch bleiben - wobei Leipzig auch toll ist. Gerade studiere ich in Halle Lehramt für Deutsch und Sport.

Meinst du nicht, du nimmst jemand Jüngeren einen Arbeitsplatz weg? Was soll das denn heißen. Ich nehme keinem einen Arbeitsplatz weg. Du kannst also noch genauso gut arbeiten wie jemand Jüngeres. Na ich habe die Erfahrung, Anke. Wenn jemand neu anfängt, der kennt sich doch nicht aus. Wie soll er auch. Man müsste alles zeigen, denjenigen einarbeiten. Außerdem muss auch die zwischenmenschliche Beziehung zu den behinderten Menschen gegeben sein.

FOTO: ANDREAS STEDTLER

Du musst jetzt Aufträge am Computer schreiben, E-Mails verschicken etc. Die Anforderungen sind bei euch gestiegen. Ist das nicht langsam zu viel für dich? Nein, mit dem Computer komme ich klar. Ich habe eine Schulung gemacht und da muss man sich reinfuchsen. Jüngere Kollegen mussten das auch. Und wenn ich mal nicht weiter weiß, dann frage ich dich. Mitte nächsten Jahres könnte dein Arbeitsleben beendet sein. Und wenn es vorbei ist . . . Ja, wenn es vorbei ist. 19 Jahre lang habe ich dann zuletzt in ein und demselben Betrieb gearbeitet. Die Arbeit mit den behinderten Menschen macht mir viel Spaß. Darum wird das Ausscheiden mir wohl sehr schwer fallen. Ich werde mich bestimmt ab und zu nach der Arbeit dort sehnen.

ANKE LOSACK ist für die Mitteldeutsche Zeitung als Reporterin in Hettstedt und Umgebung unterwegs. Zuvor war sie einige Jahre mit der Sportberichterstattung im ehemaligen Landkreis Merseburg-Querfurt betraut. Die Leidenschaft zum Sport, insbesondere zum Fußball, wurde der 32-Jährigen von ihrer Mutter in die Wiege gelegt.

Mutter + Tochter

RENATE LOSACK arbeitet seit 18 Jahren als Gruppenleiterin im Arbeitsbereich Metall/Montage bei der Heilpädagogischen Hilfe in Querfurt. Dort betreut sie auch eine Arbeitsgemeinschaft Fußball und nimmt als Trainerin mit ihrer Mannschaft regelmäßig an Turnieren teil. Die 64-Jährige ist großer Fußball-Fan und verpasst kein Spiel vom FC Bayern München.

(aufgezeichnet von Oliver Müller-Lorey)

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JAHRE DEUTSCHE EINHEIT

SONNABEND, 3. OKTOBER 2015

Großstädte locken CAROLIN SCHÖNE, Bürokauffrau, Braunsbedra: Einige meiner Freunde und Bekannten sind in den vergangenen Jahren aus der Gegend rund um Merseburg weggezogen. Meistens gingen sie aber nicht in Richtung Westen, sondern zogen in eine ostdeutsche Großstadt, Leipzig zum Beispiel. Ich glaube, die Unterscheidung Stadt-Land ist heutzutage wichtiger als Ost-West. Ich jedenfalls wurde in Merseburg geboren und wohne noch heute in dieser Region. Ich möchte hier bleiben. Selbst wegzuziehen, ist mir noch nie ernsthaft in den Sinn gekommen. Wenn in diesen Tagen alle vom 3. Oktober 1990 sprechen, kann ich mir gar nicht vorstellen, wie sich die Menschen damals gefühlt haben. Vielleicht kann man es ein wenig mit der Euphorie vergleichen, die viele Deutsche beim Gewinn einer Fußball-Weltmeisterschaft überkommt. Ich bin jedenfalls froh, dass es so gekommen ist. Ich habe eine Tante in Österreich und freue mich, sie ohne Probleme besuchen zu können. Außerdem würde ich gern in die USA reisen - in der DDR wäre mir das sicher unmöglich gewesen. (aufgezeichnet von Doreen Hoyer)

MITTELDEUTSCHE ZEITUNG

Kleine Brötchen Ein Betrieb im Mansfelder Land hat die Wende überlebt und sie sogar für sich genutzt.

TRADITIONSBÄCKEREI

VON OLIVER MÜLLER-LOREY

auerteig. Es ist der Sauerteig, auf den die Bäckerfamilie Morgenstern besonders stolz ist. Und er könnte stellvertretend für den ganzen Betrieb, der inzwischen 13 Filialen hat, stehen. Denn den Sauerteig zeichnet aus, dass im neuen Teig immer auch ein wenig der Masse vom Vortag steckt. Sonst funktioniert der chemische Prozess nicht. Ohne Grundstoff von gestern kein neuer Teig, ohne neuen Teig keine neuen Brötchen. Es ist ein Spiel zwischen Vergangenheit und Gegenwart und es entscheidet über die Zukunft - nämlich darüber, ob die Brote schmecken und die Kunden morgen wiederkommen. Ein schmaler Balanceakt zwischen Tradition, Gegenwart und Zukunft ist auch die Geschichte der Bäckerei Morgenstern. Der „Altmeister“ Hans Morgenstern musste sich regelmäßig fragen: Geld in moderne Maschinen investieren oder auf die alten vertrauen? Die Brötchen wie die Konkurrenz größer machen oder sie wie seit jeher klein und kompakt lassen? Experimente wagen oder lieber nicht? In den 25 Jahren nach der Wende ist viel passiert. Hans Morgenstern, der heute 81-jährige Bäckermeister, hat sich meistens für das Experiment entschieden und lag damit fast immer richtig. Beispiel Torten: Fototorten sind im Jahr 2015 nichts Außergewöhnliches mehr, mittlerweile kann man sie sogar im Internet bestellen. „Wir waren aber die Ersten, die Fotos auf Torten gedruckt haben“, erzählt Hans Morgenstern und

S

zeigt einen Ordner mit Beispielbildern. Für Kindergeburtstage, Jugendweihen und Hochzeiten gibt es etliche Motive. Vielleicht ist es dieser Mut, sich auf das Neue einzustellen, der den Morgensterns und ihren Nachfolgern, Karin und Hanspeter Corente, ein florierendes Unternehmen bescherte. Gerade den großen Umbruch in den 90er Jahren nutzten sie zu ihrem Vorteil und kauften sich etwa einen damals hochmodernen Verkaufswagen. Heute stehen vor vielen Supermärkten solche Bäckereien auf Rädern. Doch genau wie mit den Foto-

„Sie müssen sich abheben.“ Hanspeter Corente Bäcker

torten waren die Morgensterns auch mit den Wagen die Ersten in Sachsen-Anhalt. „Für viele war ein West-Auto erstmal wichtig, ich aber habe das Geld in den Verkaufswagen und so in den Betrieb investiert. Es hat sich gelohnt.“ Das hat es tatsächlich. Gut ein Dutzend Filialen sind über das Mansfelder Land verteilt, vielleicht kommt irgendwann noch eine in Halle hinzu. „Sie müssen sich abheben, dann kann man auch einen höheren Preis von Kunden verlangen“, meint Hanspeter Corente. Die Bäckerei wird regelmäßig mit Siegeln und Zertifikaten ausgezeichnet, im vergangenen Winter überzeugte „Luthers Geburtstagsstollen“ eine externe Jury. Die ursprüngliche Bäckerei hatte Hans Morgensterns Großvater

1898 in Hergisdorf (heute Landkreis Mansfeld-Südharz) gegründet. Dort lernte Hans Morgenstern nach dem Krieg das Bäckerhandwerk, obwohl für ihn eigentlich das Gymnasium vorgesehen war. Weil aber sein Bruder, der eigentlich den Betrieb übernehmen sollte, im Krieg gefallen war, wurde eben Hans Morgenstern Bäcker. Seine Tochter kam, ebenso wie er, durch unglückliche Umstände zum Bäckerberuf: Mit der Wende verlor sie ihren Bürojob bei der Mansfeld AG. Also lernte sie mit 35 Jahren noch Bäcker, um später das Unternehmen ihres Vaters zu führen. „Sie müssen ja auch etwas von der handwerklichen Materie verstehen“, meint Karin Corente. Dass das Unternehmen einmal so gut laufen würde, daran hatte Hans Morgenstern scheinbar nie Zweifel. „Während der Wende hatte ich nie Angst, dass der Betrieb kaputt gehen könnte“, sagt er. Er habe den Umbruch eher als Chance gesehen, sich wirtschaftlich frei entfalten zu können. Damit das auch klappte, besuchte er 1990 ein Seminar zum Thema „Marktwirtschaft“. Das musste reichen, um mit der neuen Konkurrenz in einem völlig neuen Wirtschaftssystem mithalten zu können. Längst nicht alle Experimente schlugen so erfolgreich ein, wie die mit Fototorten und Verkaufswagen. „Nach der Wende wollten die Leute große Brötchen haben“, erinnert sich Karin Corente. Das hätten sie auch erst probiert, aber dann doch wieder die kleinen Brötchen gebacken. In ihnen, ob groß oder klein, steckt übrigens auch Sauerteig und damit ein Stück Vergangenheit.

Hans Morgenstern, Karin und Hanspeter Corente (v.l)

FOTO: ANDREAS STEDTLER

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JAHRE DEUTSCHE EINHEIT

MITTELDEUTSCHE ZEITUNG

Bestimmte Abrechnungs-Formulare muss er immer noch für sich „übersetzen“, da die Vorgänge in der Schweiz anders bezeichnet werden. Genau jene Bereiche haben die Sprache nach dem Mauerfall tangiert. Und obwohl bestimmte Begriffe überflüssig wurden, verschwinden sie nicht so ohne weiteres - „Volkskammer“ steht noch heute im Duden, denn im Unterricht kommt man nicht ohne diesen Begriff aus. Allerdings hat sich der Kontext, im Vergleich zu damals verändert. Das passiert nicht nur mit Wörtern aus untergegangenen Staaten, sagt Siebenhaar. Unsere Sprache ist stets im Wandel. Das beweist die Jugendsprache, aus der hin und wieder Wörter in die Umgangssprache aller wechseln. Als der Professor selbst noch jung war, gab es in jugendlichen Kreisen bereits den „Vollpfosten“. Doch erst jetzt hat der es in die Alltagssprache und damit in den Duden geschafft. Genauso wie sich der Vollpfosten von den Jugendlichen aus in die Umgangssprache geschlichen hat, ist auch der in Ostdeutschland und Westdeutschland gebräuchliche Wortschatz miteinander verschmolzen. Mit der Wiedervereinigung vermischte sich alles, wie der „Einheitsduden“ von 1991 zeigt. Bei diesem gingen die Redakteure aus Ost und West die letzte BRDAusgabe in mehreren Sitzungen von A bis Z durch – auf Papier natürlich und nicht wie heute am Computer. Die sechs zuständigen Redakteure des Leipziger Ost-Dudens ergänzten dabei, was ihrer Meinung nach im West-Pendant fehlte. Dabei lernten zuerst die drei Redakteure des Mannheimer Dudens den Delikatladen, die Grilletta, den Nomenklaturkader und auch die Singegruppe kennen, erinnert sich Scholze-Stubenrecht, der zu diesem Zeitpunkt auch Teil der „Einheitsredaktion“ war. „Das,

zeichnen, sei aber falsch. Denn: „Die“ DDR-Sprache habe es nie gegeben, sagt Linguist Siebenhaar. Es handele sich eher um regionale Varietäten wie beim mansfeldischen oder sächsischen Dialekt. Im Norden sagt man „Moin“, in Bayern „Grüß Gott“. Analog gibt es die Dreiraumwohnung im Osten und die Dreizimmerwohnung im Westen.* Bis diese für eine Region typische Ausdrucksart ausgedient hat, könnten nach Meinung des Linguisten ohne weiteres noch hundert Jahre vergehen. Denn der Wortschatz der Ostdeutschen ist in Geschichten und Romanen niedergeschrieben. Hinzu kommt, dass Menschen gern mit Stereotypen spielen und sich darüber definieren. Solange wir also noch über die Unwissenden aus dem Tal der Ahnungslosen (in und um Dresden) lächeln und das Bananen-Klischee mit Humor bedienen, so lange wird auch die identitätsstiftende sprachliche Varietät lebendig bleiben, die Deutschland in Astronaut und Kosmonaut teilt.

In Gutenbergs Tradition: In den 80er Jahren wurden Schlagzeilen noch mit großen Buchstaben aus Blei gesetzt. FOTO: HUK

was im Sprachgebrauch lebendig war, sollte weitestgehend im Duden zu finden sein“, sagt er. „Dabei ging es nicht um Politik, sondern um Lexikographie.“ Während die Westdeutschen so auch endlich die Soljanka schätzen lernen konnten, tauchten die Ostdeutschen in eine neue Welt ein, in der es Bodybuilder, Videotheken und Carsharing gab. Sie verschmähten wortwörtlich ihre Grilletta und räumten lieber dem Hamburger Platz ein. Aber sie waren auch eigen. Nicht alles, was „neu“ war, prägte sich ein, wie die Plaste-Tüte beweist. Womöglich hat man sich an den Produktionsbegriff gewöhnt, sagt Scholze-Stubenrecht. Vielleicht aber hat sich die Plaste auch einfach wegen der auffälligen AutobahnLeuchtreklame „Plaste und Elaste aus Schkopau“ der Buna-Werke in den Köpfen der Menschen festgesetzt. Wie das Plastik hat es auch der Overheadprojektor 25 Jahre später schwer im Osten. Denn er kommt nicht gegen den Polylux an. Solche sprachlichen Phänomene als „DDR-Sprache“ zu be- Grafik: MZ Satz GmbH

Der Name

Spiegel des Wortschatzes DUDEN

Glaube ohne Grenzen STEFAN SCHNEIDER, Student, Zeitz, OT Theißen: Meine Familie und ich sind sehr katholisch. Daher ist es für mich wichtig, meinen Glauben frei ausleben zu können, so wie es heutzutage in einem Land ohne Grenzen auch möglich ist. Mein Vater erzählte mir aber Geschichten, dass es zu DDR-Zeiten auch anders war. Damals musste er an den traditionellen FDJPfingsttreffen teilnehmen. Als Katholik wollte er jedoch lieber in die Kirche gehen. Beides war aber nicht gleichzeitig machbar. Eine solche Einschränkung kann ich mir heute kaum vorstellen. Dennoch habe ich auch von Dingen aus der Ostzeit gehört, die ich heute vermisse. Wie zum Beispiel das enge soziale Netz. Diese Sicherheit fehlt mir heute und würde ich mir für die Zukunft wünschen. Ebenso wie die Einschätzung der einzelnen Menschen im Berufsleben. Denn ich habe noch immer das Gefühl, dass die Lebensläufe Ostdeutscher nicht ganz ernst genommen werden. Daher wünsche ich mir, dass wir in dieser Hinsicht mehr aufeinander zugehen.

Wenn’s keiner mehr benutzt, fliegt’s raus.

In die aktuelle Duden-Auflage hat es sogar der „Vollpfosten“ geschafft. Dafür hat ihm der „Buschklepper“ Platz gemacht, denn den benutzt keiner mehr, wenn er über einen Dieb spricht, der sich in den Büschen versteckt hält. Zu dem Entschluss sind jedenfalls die Duden-Redakteure gekommen, die die 26.Auflage erarbeitet haben. Das ist das aktuellste RechtschreibWörterbuch des Verlages, das seit Juli 2013 die Rechtschreibregeln auflistet. Doch wie kommen die Duden Mitarbeiter darauf, dass der Vollpfosten von Sprechern benutzt wird, der Buschklepper aber nicht?

Duden von 2015

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„Die Redaktion stützt sich dabei auf ihre Sprachbeobachtungen“, heißt es auf MZ-Nachfrage. Zusätzlich werden große Textmengen der deutschen Gegenwartssprache elektronisch gesammelt und ausgewertet. Taucht ein Wort in Tageszeitungen, Romanen, Sachbüchern oder Computerzeitschriften nicht mehr oder nur noch selten auf, so ist es laut Verlag ein Kandidat für Streichungen. Auch schon während der deutschen Teilung wurde die Gegenwartsliteratur ausgewertet. Dabei haben sich die Redakteure des Mannheimer BRD-Dudens auch Publikationen wie das Neue Deutschland oder die Jugendzeitschrift Frösi im Blick gehabt. Wegen Sprachbeobachtungen aus heutiger Sicht ist der Buschklepper aus dem Nachschlagewerk geflogen. Und der Stickhusten. Denn der ist veraltet - Keuchhusten hat sich durchgesetzt. Das gleiche gilt für adremieren, das von adressieren verdrängt wurde. Neben Streichungen werden aber vor allem neue Wörter aufgenommen. Mehr als 5 000 haben es allein in die letzte Ausgabe des Rechtschreib-Wörterbuches geschafft. Darunter nicht nur der Vollpfosten. Auch die Finanztransaktionssteuer, der Flashmob, hartzen und Inklusion kann nachgeschlagen werden.

(aufgezeichnet von Tina Edler)

- seit 85 JAHREN in Bernburg

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Im Jahr 1992 wurde auf einem großflächigen Grundstück vor den Toren Bernburgs an der Halleschen Landstraße ein Audi- und VW-Betrieb mit Agip-Tankstelle errichtet. Mit 23 Jahren als junger KFZ.-Meister machte sich Walter FESER in Bernburg/Saale 1929 selbstständig. Der OriginalSchriftzug "FESER-KRAFTFAHRZEUGE" in der Hohen Straße 17a befindet sich noch heute am Betrieb.

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SONNABEND, 3. OKTOBER 2015

Im Jahr 1990 wurde die Firma FESER & WITTIG gegründet. Der erste Verkaufsplatz befand sich am Lindenplatz.

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"Wer uns kennt, weiß, dass wir uns nicht ausruhen, sondern unsere Tradition fortsetzen werden." Zitat der Gesellschafter.

Mittlerweile beschäftigt das Autohaus Feser & Wittig GmbH 70 Mitarbeiter und engagiert sich sehr rund um das Thema Ausbildung. Unser Motto ist der Fortschritt und die langjährige Tradition. Die mobile Welt von Audi, Volkswagen und Volkswagen Nutzfahrzeuge ist seit nun mehr 25 Jahren unser Kerngeschäft. Um auch den stets wachsenden Ansprüchen unserer Kunden gerecht zu werden, haben wir vor geraumer Zeit unser Serviceangebot um die Marke Skoda erweitert. Im Jahr 2013 haben wir den Umbau unserer Häuser gemäß den modernsten Ansprüchen der Hersteller begonnen und sind ab sofort Vertragspartner für Elektrofahrzeuge der Volkswagen AG. Mit diesem breiten Fächer an Produkten und Serviceleistungen wollen wir den Anforderungen unserer Kunden gerecht werden. Denn nur sie machen uns zu dem, was wir heute sind!

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JAHRE DEUTSCHE EINHEIT

SONNABEND, 3. OKTOBER 2015

MITTELDEUTSCHE ZEITUNG

Fuß gefasst - wie sich in 25 Jahren Einheit ausländische Mitbürger

„Kohl war einen Die Welt immer vor Augen und das Wohl der Patienten im Fokus: Der gebürtige Rumäne Ostap Olentschuk am Schreibtisch seiner neurologischen Praxis in Wittenberg

QUEDLINBURG

Piercarlo Perli ist vermutlich der erste Italiener,

VON INGO KUGENBUCH

FOTO: KLITZSCH

VON STEFANIE HOMMERS

In der Praxis von Ostap Olentschuk findet sich vieles, was man bei einem Neurologen erwartet und die eine oder andere Überraschung. Neben Fachpublikationen stehen englische und französische Wörterbücher, neben medizinischen Illustrationen hängt eine Weltkarte. „Ich bin Kosmopolit“, sagt der 60-Jährige. Geboren im rumänischen Sighet, wuchs der Sohn deutschstämmiger Eltern dreisprachig auf. Von der Mutter lernte er deutsch, vom Vater ukrainisch, von der Amme ungarisch. Das Rumänische kam erst im Kindergarten dazu, im Dialog auch mit jüdischen Spielkameraden, deren Eltern Auschwitz überlebt hatten. Heute lebt Ostap Olentschuk als niedergelassener Neurologe mit seiner Familie in der Lutherstadt Wittenberg, betreut rund 1 500 Patienten pro Quartal in seiner eigenen Praxis, und seine beiden Söhne sind als Mediziner in seine Fußstapfen getreten. Der gebürtige Rumäne ist zuhause in einem Land, dessen Kultur er

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Ostap

Olentschuk versteht sich als Weltbürger. liebt und mit dem er sich identifiziert. Vielleicht nicht zuvorderst mit dem Land, unterstreicht Olentschuk, „aber mit den Menschen“ und hier zuallererst mit seinen Patienten, ihren Sorgen und Nöten. „Anders kannst du nicht behandeln“, findet er, „sonst bist du nur ein Techniker“. Am 24. Oktober 1990 hatte der Arzt sein Geburtsland verlassen,

zwei Jahre nachdem er einen Ausreiseantrag gestellt hatte und auf den Tag genau 50 Jahre nachdem seine Eltern ihre Heimat in der Bukowina verlassen mussten, um „Heim ins Reich“ zu reisen. Nach dem Erwerb der deutschen Approbation und Tätigkeiten in verschiedenen Krankenhäusern in Hessen und Sachsen sowie als Notarzt wagte Olentschuk 2005 den Schritt in die Selbständigkeit, lernte, „wie man eine Praxis organisiert“. Mittlerweile sind die Abläufe gut strukturiert, Apparate und Diagnostik auf dem neuesten Stand und seine Patienten mehr als zufrieden: „Mein Lebensretter Dr. Olentschuk. Danke!“ lautet die Inschrift auf einem Pokal, der auf dem Schreibtisch des Mannes steht, der vor 25 Jahren nach Deutschland kam. Den Flüchtlingen, die heute kommen, gibt er vor allem eines mit auf den Weg: „Integration bedeutet Weltoffenheit.“ Man müsse nicht alles übernehmen, aber sich mit der Kultur auseinanderzusetzen, sei ein Schlüssel zur erfolgreichen Integration.

Piercarlo Perli - das klingt nach sanften grünen Hügeln in der Toskana, Chianti, Grappa und Dolce Vita. Und wer das denkt, liegt gar nicht so falsch. Denn Perli - das ist Filetto di agnello ai ferri, Pizza Südtirol, feiner Espresso und die grünen Hügel des Harzes. Piercarlo Perli, ein kompakter Mann mit mächtigem Schnauzer und vollen Haaren, die beide mittlerweile weiß sind, betreibt in Quedlinburg ein italienisches Restaurant namens „Pasta mia“ und ist nach Recherchen der Deutschen Welle, die über ihn 2010 einen Kurzfilm gedreht hat, der erste Italiener, der nach der Wende in die ehemalige DDR gekommen ist. Ob es stimmt? Beschwert hat sich jedenfalls noch niemand, sagt Perli. „Als die Mauer gefallen ist, da habe ich Tränen vergossen“, sagt Perli. Was aber hat ein Italiener mit dem Mauerfall und der deutschen Einheit zu tun?, könnte man sich fragen. Vielleicht liegt es daran, dass Perli nicht in Neapel oder Rom aufgewachsen ist, sondern in einem Teil Italiens, der auch eine Geschichte der Abtrennung von Österreich und der späteren Vereinigung mit Italien hinter sich hat: in Südtirol. Der heute 65-Jährige wuchs in Mals im Vinschgau auf. Wie alle Kinder dort lernte er zwei Sprachen: Italienisch und Deutsch. Vor 46 Jahren war Südtirol noch nicht das Wanderurlaubsland der Deutschen. Der traumhafte Blick zum König Ortler allein machte nicht satt, und weil der gelernte

Maschinenschlosser Perli keine Arbeit in der Heimat fand, ging er als Tellerwäscher ins nahe St. Moritz. „Wir wollten ein paar Franken verdienen“, sagt Perli. Mehr oder weniger legte er damit den Grundstein für das „Pasta mia“ - die erste Berührung mit der Gastronomie. Hier begann auch die große Reise des Piercarlo Perli, der heute seine Rente aus sechs Ländern bekommt: aus Deutschland, Schweiz, Norwegen, England, Holland und Italien. „Da habe ich überall gearbeitet“, sagt Perli. Nach einem Jahr als Tellerwäscher ging er nach Zürich auf die Barkeeper-Schule, später nach Interlaken und dann nach England, wo er als Barkeeper gearbeitet hat. „Dann wollte ich die große Welt sehen“, sagt Perli. Darum heuerte er auf der norwegischen „Royal Viking Sea“ an - einem Luxuskreuzfahrtschiff mit 500 Passagieren und 500 Besatzungsmitgliedern. Im Winter fuhr er auf die Südhalbkugel, lernte Singapore, Bombay und Neuseeland kennen. Im Sommer ging es nach Europa. 1976 blieb Perli mit seiner Frau, einer Holländerin, die er in der Schweiz kennen gelernt hatte, in Deutschland hängen. Er arbeitete vier Jahr in der Spielbank Aachen und später zwölf Jahre im Casino in Bad Oeyenhausen. Hier hatte Perli auch seine erste Begegnung mit dem Osten Deutschlands. Die DDR kam in Form eines kaputten Wartburgs zu ihm. „Der stand mit einer Panne mitten auf der Kreuzung“, berichtet Perli. Er zögerte nicht lange und schleppte das Auto zu sich nach Hause. Ein Freund mit einer

Opel-Werkstatt reparierte den Zweitakter kostenlos. Der Fahrer, ein Mann aus der Nähe von Dresden, übernachtete bei Familie Perli. „Die Neugier wurde immer größer“, sagt er. Und so fuhr der Italiener gen Osten: Schwerin, Magdeburg und, am 20. Oktober 1990, Quedlinburg. „Helmut Kohl war einen Monat vor mir da“, sagt Perli. „Als ich die Stadt das erste Mal gesehen habe, sagte ich ,Wow!‘“ „Es war sehr viel kaputt“, sagt Perlin. „Und es gab fast keine Gastronomie.“ Dennoch - oder gerade deshalb - verliebte sich der Südtiroler in Quedlinburg. Am 4. Juli 1991, einem Donnerstag, feierte er die Eröffnung des „Pasta mia“. 5 000 Mark hat er damals anstelle von Blumen oder Geschenken bekommen - und sie für Behinderte in Quedlinburg gespendet. Zum 20jährigen Bestehen seines Unternehmens entschied sich Perli, wieder einmal Kinder aus sozial schwachen Familien zu unterstützen. An zehn Tagen durften Kinder aus den Jugendclubs und aus dem Kinderladen Reichenstraße in sein Restaurant kommen, um Pizza satt zu essen“, lobte im Januar 2012 der Stadtratsvorsitzende und heutige Oberbürgermeister Frank Ruch in seiner Laudatio, als Perli wegen seines Engagements für Kinder zum Neujahrsempfang der Stadt ausgezeichnet wurde. Zurück zur Anfangszeit des „Pasta mia“. „Pizza und Nudeln ohne Ende“ liefen damals in Quedlinburg, vor Perlis Restaurant bildeten sich Schlangen. Er hatte zu tun, so schnell die Zutaten zu besorgen.

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25-jähriges Firmenjubiläum nach der Wende

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Ein Unternehmen mit einer über hundertjährigen Tradition und einem zukunftsorientierten Leistungsspektrum für Montageplanung und Realisierung von Sanitär-, Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen sowie Versorgungsrohrleitungen, Kesselhäusern und Wärmeübergabestationen feierte am 01.07.2015 sein 25-jähriges Firmenjubiläum nach der Wende. Aus diesem Anlass bedankten sich die Geschäftsführer Herr Dieckow und Herr Schulz bei allen Auftraggebern, Geschäftspartnern und natürlich bei ihren Mitarbeitern und deren Familien für die langjährige Zusammenarbeit. Das Unternehmen beschäftigt 101 Mitarbeiter und ist deutschlandweit tätig. Für die Mitarbeiter keine leichte Situation. Sie sind zum größten Teil die ganze Woche nicht bei ihren Familien. Auftraggeber aus der Industrie wie Siemens, Airbus Deutschland GmbH, Kali + Salz AG, Stadtwerke, aber auch Generalauftraggeber wie Hochtief und Züblin sowie viele andere sorgen für volle Auftragsbücher. „Wir hoffen, dass wir die Entwicklung trotz vieler neuer Herausforderungen auch die nächsten 25 Jahre meistern werden“, erklärten die Geschäftsführer. Auf Grund der Rückprivatisierung nach der Wende von einem volkseigenen Betrieb zu DDR-Zeiten zur heutigen Franke, Baehr & Ritter GmbH gibt es Mitarbeiter, die auf eine über 25-jährige Betriebszugehörigkeit zählen können. Besonderen Dank für den mutigen Schritt in die Reprivatisierung am 01. Juli 1990 gilt den Altgesellschaftern Herrn Eike Franke, Rolf Baehr und Axel Ritter.

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Für die Ausbildung im gewerblichen Bereich bietet die Franke, Baehr & Ritter GmbH Ausbildungsplätze in den Ausbildungsberufen Anlagenmechaniker/in für Sanitär-, Heizungs- und Rohrsystemtechnik sowie Mechatroniker/in an. Auch ein duales Studium in der Fachrichtung Versorgungs- und Umwelttechnik als Praxispartner der Berufsakademie Glauchau ist im Unternehmen möglich. Ihre aussagekräftige Bewerbung senden Sie uns gern an job@fbr-dessau.de oder per Post an unsere Adresse.

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Auch die Franke, Baehr & Ritter GmbH hat wie sehr viele Unternehmen in Deutschland mit dem Arbeitskräftemangel zu kämpfen. Deshalb steht neben der weiteren Qualifikation der Mitarbeiter die Förderung der Ausbildung junger Menschen im Fokus. Aus diesem Grund sucht das Unternehmen zur Verstärkung des Teams hochmotivierte Mitarbeiter/innen im gewerblichen und ingenieurtechnischen Bereich.

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in Sachsen-Anhalt eine Existenz aufgebaut haben

Monat vor mir da“

Duft der Heimat ASCHERSLEBEN

der nach der Wende im Osten ein Restaurant eröffnete.

Mohamad Alchikh Omar schließt Lücke.

VON KERSTIN BEIER

Es war eine goldene Zeit. Gegenüber gab es eine Broiler-Gaststätte, die nur 100 Mark im Monat Miete berappen musste, erinnert sich Perli. „Heute zahlt der Nachfolger fast 1 500 Euro.“ Das Geschäft brummte, Perli expandierte. Er richtete einen Bringdienst ein, öffnete eine Eisdiele, übernahm noch ein Restaurant. Das Geld wurde ihm von den Banken hinterherge-

worfen. Doch irgendwann konnte er die vielen Kredite nicht mehr bedienen. Ein Teil seines Geschäfts ging in die Insolvenz. „Aber mein Traum wurde gerettet“, sagt Perli, „die Pasta mia.“ Die ehemaligen DDR-Bürger haben sich in den vergangenen 25 Jahren verändert. Als der Italiener das erste Mal in den Osten kam, erzählt er, da habe ihn die

Herzlichkeit der Menschen beeindruckt. „Der Zusammenhalt war hier viel größer als im Westen“, sagt Perli. „Das ist jetzt weg.“ Und Perli? Der ist sich treu geblieben, liebt Kinder und setzt auf hochwertiges Essen. Allein - das Heimweh ist gekommen und wächst. Und so sind es immer mehr Südtiroler Spezialitäten, die Perli anbietet. Perli, der erste Italiener im Osten.

Piercarlo Perli mit einer „Pizza Südtirol“ mit Tomatensauce, Mozzarella und Südtiroler Speck

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Der Laden von Mohamad Alchikh Omar in der Aschersleber Innenstadt ist mehr als ein Geschäft, in dem es Lebensmittel zu kaufen gibt. Er ist so etwas wie ein Anker. Denn es sind vor allem Flüchtlinge, die hierher kommen - wegen der exotischen Gewürze, wegen des türkischen Kaffees oder um Tee, Hommos oder Fleisch zu kaufen, das halal ist. Für viele Moslems ist es wichtig, ausschließlich Fleisch von Tieren zu essen, die nach traditionellem Ritus geschlachtet wurden. Die Waren, die sie im Palmyra Bazar finden, erinnern sie an die verlorene Heimat. Und: Sie treffen den 34-jährigen Mohamad, der vor 14 Jahren aus Syrien nach Deutschland kam. Er lebt seit 14 Jahren hier, kennt die Gepflogenheiten hierzulande und kann den Flüchtlingen helfen, mit all dem Neuen klar- und anzukommen. Weil er gut deutsch spricht und sich auskennt, arbeitet er im Auftrag des Salzlandkreises als Soziallotse. Die Entscheidung, ein Geschäft mit arabischen Lebensmitteln zu eröffnen, traf er Anfang des Jahres. Er habe den Entschluss ganz bewusst gefasst, sagt der gelernte Zahntechniker. Denn die Selbstständigkeit verschafft ihm Freiraum und Zeit, sich um die Belange seiner Landsleute zu kümmern. „Das geht aber nur, weil mein Vater mir im Laden hilft“, räumt er ein. Denn der Aufwand wachse parallel zur Zahl der Flücht-

Mohamad Alchikh Omar in seinem Geschäft

linge. Als sich Mohamad vor Jahren bewusst für ein Leben in Deutschland entschieden hatte, war der Bürgerkrieg in seiner Heimat noch nicht absehbar. Damals ahnte er noch nicht, dass es für seine Familie überlebenswichtig werden würde, sie nach Aschersleben zu holen. Sein Vater war vor dem Krieg Bürgermeister in Damaskus. Ihm und seiner Mutter fällt es nicht leicht, sich in der Fremde einzuleben. Doch sie tun, was sie können, und besonders sein Vater ist froh, seinem Sohn den Rücken freihalten zu können. Wenn er an der Kasse sitzt, dann ist er für die Flüchtlinge oft der erste Ansprechpartner, er stellt telefonisch den Kontakt zu seinem Sohn her, wenn dieser unterwegs ist. „Er ist immer ein aktiver Mann gewesen. Zu Hause

FOTO: FRANK GEHRMANN

rumsitzen kann er nicht“, sagt Mohamad, der in Aschersleben verheiratet ist und zwei kleinen Töchtern hat. Ein Vierteljahr nach der Eröffnung des Basars zeigt er sich zufrieden. Die Kunden haben nicht auf sich warten lassen, offenbar schließt der junge Mann mit seinem Angebot eine Lücke. Zu seiner großen Freude sind es zunehmend aber auch Deutsche, die zu ihm finden. Sie fragen vor allem nach Dingen, die sie aus dem Urlaub kennen: nach Baklava, der honiggetränkten Süßigkeit, nach türkischem Kaffee, aber auch nach Fladenbrot. Für Mohamad und seine Familie läuft es so gut. Er schmiedet Pläne: In dem leeren Geschäft nebenan möchte er mit seiner Frau Madlin einen Imbiss eröffnen. Falafel soll es dort geben.

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Am Ende hat der Osten gewonnen

Klischees sind verwurzelt STEPHANIE EISERBECK, Studentin, Merseburg: Seit fünf Jahren wohne ich eigentlich nicht mehr in Merseburg. In Freiburg im Breisgau habe ich zunächst Kunstgeschichte studiert. Aktuell absolviere ich in Bamberg den Masterstudiengang vom Fachbereich Denkmalpflege. Dennoch bin ich meiner Heimat verbunden geblieben und besuche meine Familie sooft ich kann. Von der DDR-Zeit habe ich kein schlechtes Bild vermittelt bekommen. Die Geschichte scheint aufgearbeitet, dennoch bleiben in meiner Generation noch viele OstWest-Klischees fest verwurzelt. Unter Kommilitonen herrscht noch oft Schubladendenken, welches sich jedoch im persönlichen Gespräch fast immer auflösen lässt. Bis die Ost-West-Thematik keine Rolle mehr spielt, wird wohl noch einige Zeit vergehen müssen, da bis heute leider immer noch zu viele gesellschaftliche Unterschiede unser Land spalten. Bis zu einer richtigen Einheit dauert es bestimmt noch einige Generationen, vielleicht bis es keine Zeitzeugen mehr geben wird. (aufgezeichnet von Tilo Krippendorf)

MITTELDEUTSCHE ZEITUNG

Warum die Wiedervereinigung gelungen ist. REPRIVATISIERUNG

schen damit begnügen, ihre Kissen auf die Fensterbank zu legen und igmar Gabriel steuert in dem zuzuschauen, wie andere Autos überfüllten Palais Saalfeldt einparken.“ Das empfanden viele in Quedlinburg zielstrebig angesichts der damals grassierenauf einen Mann zu. Die persönliche den Massenarbeitslosigkeit in OstBegrüßung will sich der Bundes- deutschland als Beleidigung. Gabwirtschaftsminister nicht nehmen riel musste am Ende der medialen lassen - trotz seines vollen Termin- Skandalisierung gehen. „Dabei planes und seiner in wenigen Mi- wollte ich damals keinen beleidinuten bevorstehenden Rede bei der gen, sondern nur dazu aufrufen, 25-Jahr-Feier der sachsen-anhalti- sich zu beteiligen“, sagt er heute. Doch trotz dieses Falls: Gabriel schen SPD. Und das hat nichts mit der Namensgleichheit zu tun - sein ist bis heute ein gefragter Mann soZiel ist nämlich Matthias Gabriel -, wohl in der Wirtschaft als auch in sondern mit dessen Leistungen. Er der Politik. Denn der 62-Jährige hat sich nach seiner war von 1999 Zeit als Wirtbis 2001 Wirt„Bitterfeld war das schaftsminister schaftsminister aussichtsloseste den Ruf als Retim sachsen-anter vor allem als haltischen KaProjekt.“ Leiter des Chebinett von Mimie Parks in nisterpräsident Matthias Gabriel Bitterfeld-WolReinhard Höppner und mehr als zehn Jahre Chef fen erworben. Im Jahr 2001 war des Chemieparks in Bitterfeld-Wol- dort die Privatisierung gescheitert, das Aus drohte. „Es war das ausfen. Dabei ist diese Anerkennung sichtsloseste und zugleich spandurch den aktuellen Vizekanzler nendste Projekt, das mir nach meikeine Normalität. Denn Matthias ner Zeit in der Politik angeboten Gabriel war als Wirtschaftsminis- wurde“, sagt Gabriel, der von der ter in Sachsen-Anhalt unsanft ge- neuen Firmengruppe Preiss-Daimscheitert. Der Grund: Ein Spiegel- ler als Geschäftsführer eingesetzt Interview aus dem Jahr 2001. Darin wurde. Bei laufendem Betrieb habe man sagte Gabriel den für einen Politiker verhängnisvollen Satz: „Es mit zehn Jahren Verspätung den kann nicht sein, dass sich Men- Chemie-Standort wieder aufgepäp-

VON ANNE SCHNEEMELCHER

S

Matthias Gabriel hat sich in Magdeburg eine Industriehalle als Wohnung umgebaut.

pelt. Heute arbeiten dort rund 12 000 Menschen in über 360 Firmen. Darunter auch einige Dax-Unternehmen wie Bayer und Linde. Doch keiner dieser Großkonzerne hat 25 Jahre nach der Wende seinen Sitz in Sachsen-Anhalt oder in einem anderen ostdeutschen Bundesland. Ein „Systemfehler“ der Wiedervereinigung, wie Gabriel findet: „Man hätte Anfang der Neunziger die Rückübertragung von Eigentum an Bedingungen knüpfen müssen.“ Beispielsweise hätte man verlangen müssen, dass eine Firma ihren Sitz wieder an den Ursprungsort in den Osten zurückverlagert. Oder zumindest Gewinnabführungsverträge schließen müssen, damit die Steuerzahlungen nicht größtenteils im Wes-

FOTO: ANDREAS STEDTLER

mittelständischen Unternehmen fänden ihre Kunden in Niedersachsen beispielsweise bei Volkswagen oder in der Automobilindustrie auf sächsischem Boden. Es gebe deshalb auf wirtschaftlicher Ebene eigentlich keinen Grund über Sachsen-Anhalt zu jammern, sagt Gabriel. Auch wenn sich die Wirtschaft mit 0,4 Prozent Wachstum langsamer entwickele als im Rest Deutschlands. Gabriel selbst ist heute immer noch aktiv in der Wirtschaft tätig. Nachdem er wegen einer Blutkrebs-Diagnose den den Posten in Bitterfeld geräumt hat, galt es gesund zu werden. Jetzt stürzt er sich wieder in die Arbeit - ruhiger und entspannter natürlich - und berät Investitionswillige.

ten landen. „Die Privatisierung ist viel zu hektisch abgelaufen.“ Trotz dieser Geburtswehen sieht er in der Wiedervereinigung einen großen Erfolg für Ostdeutschland. „Die Wiedervereinigung war und ist viel zu bedeutend, um sie auf einen buchhalterischen Vorgang zu reduzieren“, sagt der gebürtige Hallenser. Der Osten habe am Ende gewonnen - mit einer dezentralen Wirtschaftsstruktur und überwiegend mittelständischen Unternehmen im Land. Die punkten mit ihren individuellen Produkten auf dem Markt. Viele seien weitaus forschungsstärker und flexibler als Großkonzerne. Zudem profitiere Sachsen-Anhalt von seiner Lage in der Mitte Deutschlands. Denn die

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te später - während seiner ersten Reise in die alten Bundesländer. Und dieses Gefühl, sagt er, o eine runde 50, das ist schon eine beson- hält an bis heute. „Es ist komisch, aber immer dere Hausnummer. Deshalb wurde in sei- wenn ich rüber fahre, schaue ich nach Hinweinem schönen Einfamilienhaus, das Henry sen, dem früheren Grenzverlauf.“ Eine Jugend hinterm Eisernen Vorhang. Das Tiedemann vor einiger Zeit bezog, auch kräftig gefeiert. Erst nach dem Geburtstag fiel ihm ein, prägt fürs ganze Leben, trotz vieler schöner Erwas für ihn und andere in seinem Alter nicht lebnisse in der Chemie-Arbeitsgemeinschaft an ganz unwichtig ist: Die eine Hälfte seines bishe- der Schule in Halle-Neustadt oder im Ferienlager. rigen Daseins verbrachte er in der DDR, die ande- Man könne es drehen, wie man will: Nach 1990, re im vereinten Deutschland. „Meine Generation so Tiedemann, musste erst einmal das aufgestauist in gewisser Weise ein Fall für sich, eben so te Fernweh gestillt werden. In seinem Fall ging das zum Beispiel so: Mit Mitte 20, für seine Elhalb und halb“, sagt der gebürtige Hallenser. Wenn er zurück blickt, gelange er zu einem tern ein nahezu unglaubliches Ereignis, startet ganz optimistischen Ergebnis: „Sagen wir es so, er in die USA. Fast ein Vierteljahr lang, dafür für mich ist das Glas nicht halb leer, sondern kombiniert Tiedemann zwei Jahresurlaube, tourt mindestens halb voll.“ Er weiß, dass das längst mit Freunden kreuz und quer durch das Land der nicht für alle, aber immerhin für viele im Lande unbegrenzten Möglichkeiten. Begeistert fällt gilt. Anders als andere Chemiearbeiter, die der sein Fazit darüber noch heute aus. „Von der OstStrukturwandel freisetzte, musste Tiedemann an die Westküste - ein Riesenerlebnis.“ Genau so lebhaft erzählt er von späseinen Blaumann nicht an den „Für mich ist das teren Reisen zu BekannNagel hängen. Irgendwie auch ten in Guatemala, dem Glück, meint er. Vor allem wegen Glas nicht halb leer, Land seiner Wahl in Südseines Jobs in der Total Raffinesondern halb voll.“ amerika. Allein dafür hätrie, mit 2,6 Milliarden Euro eine te es sich gelohnt, die der größten Investitionen in MitHenry Tiedemann Mauer einzureißen. teldeutschland. Damit verbunVerfahrenstechniker Ohne dieses historische den: 700 sichere und im BranEreignis, glaubt Tiedechenvergleich gut bezahlte Armann, würde er vermutlich immer noch in einer beitsplätze. Als 25-jähriger kam er 1990 gerade vom Studi- maroden und nicht sehr leistungsfähigen Raffium zurück nach Leuna. Dort hatte Tiedemann zu- nerie arbeiten. Mit dem Einstieg des französivor seine Lehre gemacht, natürlich als Chemiear- schen Weltkonzerns Total eröffnete sich aber beiter. „Und nun bekam ich gleich einen Job als technisch und wirtschaftlich eine völlig neue PerBereichsleiter, so funktionierte Planwirtschaft.“ spektive. An das alte, fast vollständig abgerisseEin alter SED-Genosse forderte ihn danach auf, ne Werk erinnert fast nichts mehr. Auf einer Fläche von über 300 Fußballfeldern Dankbarkeit zu zeigen und Parteimitglied zu werden. Das war kurz bevor die D-Mark kam. ist etwas ganz Neues und Modernes entstanden. „Ich dachte, der Mann macht einen Witz.“ Ob- Schwärmer sprechen von einem Leuchtturm, wohl unentwegt weiter russisches Erdöl ankam, Ökonomen sehen darin einen für das Land Sachobwohl Leuna immer weiter produzierte - Tiede- sen-Anhalt unentbehrlichen Wirtschaftsfaktor. mann hatte längst gemerkt, dass die Zeit des Ar- Das sind die Fakten: Derzeit kommt jeder zehnte beiter-und-Bauern-Staates abgelaufen war. „Nach Liter Kraftstoff in Deutschland aus Leuna. Das dem Mauerfall konnte es kein Zurück geben. Das Unternehmen deckt den Bedarf von bundesweit 1 300 Tankstellen, in dem es jährlich bis zu zwölf sagte mir mein Verstand.“ An „ein Gefühl so ziemlich grenzenloser Frei- Millionen Tonnen an hochwertigen Treibstoffen heit“ erinnert Tiedemann sich jedoch erst Mona- Diesel, Benzin und Flüssiggas - ausliefert. Tiedemann stellt sich der Herausforderung bereits, als die neue Raffinerie noch im Bau ist. Ihm kommt zugute, dass er zwischenzeitlich ein weiteres Studium an der Fachhochschule in Merseburg absolviert - am Ende ist er Verfahrenstechniker. Damit ist er genau der richtige Mann, nicht nur um den Laden am Laufen zu halten. Inzwischen konzentriert sich sein Team darauf, die Abläufe in den Aggregaten, darunter 400 Wärmetauscher, und in den insgesamt 700 Kilometer langen Rohrleitungen zu optimieren. Gerade beschäftigt sich Tiedemann mit dem Einbau eines zusätzlichen Dampferzeugers, der im chemischen Prozess anfallende Abwärme nutzt. Geht das Konzept auf, verbessert sich die Energiebilanz in diesem Abschnitt. Jährlicher Gesamtnutzen: 250 000 Euro. Dass ihm die Ideen für weitere Verbesserungsvorschläge ausgehen könnten, glaubt Tiedemann nicht. Neue Anregungen entnehme er nicht zuletzt den Gesprächen mit Berufskollegen aus anderen Total-Unternehmen, mit denen er im engen Kontakt stehe - auch wegen der Rugby-Meisterschaft des Konzerns, an der Tiedemann selbst mit 50 noch als Spieler teilnimmt. VON RALF BÖHME

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Henry Tiedemann sorgt dafür, dass in der Total-Raffinerie alles rund läuft.

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VON RALF BÖHME

HALBE HALBE

erne würde Annette Möbius der Bundeskanzlerin zu einer neuen schönen Frisur verhelfen - wenigstens einmal. Anders als Star-Coiffeur Udo Walz in Berlin, der Angela Merkel in haarigen Fragen zur Seite steht, rät die Meisterin aus Quetzdölzdorf bei Zörbig (Landkreis Anhalt-Bitterfeld): „Im Schnitt eine noch viel weichere Linie, ansonsten einmal mehr Mut zur Farbe.“ Und warum eigentlich nicht? „Ein bunter Tupfer, vielleicht sogar in Rot, könnte die sehr ernsthaft wirkende, klassische Erscheinung der Regierungschefin wohltuend beleben.“ Die 50-Jährige behauptet wohl zurecht von sich, dass sie kein Blatt vor den Mund nimmt und offen ihre Meinung sagt. Wer sein Fach beherrsche und beruflich sicher auf eigenen Beinen stehe, so Möbius, könne sich das heutzutage glücklicherweise leisten. Ihr idyllisch gelegener Salon inmitten des alten Dorfes werfe zwar keine Reichtümer ab, aber LEBENSLÄUFE das Objekt sei schuldenfrei und sie verfüge über einen ziemlich großen Kundenstamm. Es reiche zwar nicht, eine Kollegin einzustellen oder einen Lehrling auszubilden, aber ihre Bilanz stimme: „Ich war noch nie arbeitslos, weder in der DDR noch im vereinten Deutschland.“ Dass sie den Weg in die Selbstständigkeit gewagt habe, sieht Möbius als logische Folge der müssen deshalb nach und nach aufgeben. Wenn Einheit. Zu DDR-Zeiten, glaubt sie, wäre ein derar- Möbius heute in der Umgebung ihres Heimatortes tiges Vorhaben schon an oft recht willkürlich er- Quetzdölzdorf unterwegs ist, fällt ihr auf: „Ob in richteten Hürden der Politbürokratie gescheitert. Sandersdorf, Bitterfeld oder in Wolfen, an die StelAuch Haare schneiden und Dauerwelle sollten le der alten Friseurgeschäfte sind vielfach Einlaut Doktrin des Arbeiter-und-Bauern-Staates kaufsmärkte gerückt.“ Nicht alle ihrer ehemaligen PGH-Kollegen hätnämlich nicht auf eigene Rechnung erfolgen, sondern besser kollektiv in Einrichtungen von Pro- ten mit der Entwicklung letztlich Schritt halten duktionsgenossenschaften des Handwerks (PGH). können. Sie aber, mit damals 25, 30 Jahren, habe In ihrem Fall ist das 1982 mit Lehrbeginn die eigentlich keine unlösbaren Probleme gesehen. So PGH „Figaro“, Hauptsitz in Bitterfeld. Dort lernt plant Möbius beizeiten ihre Existenzgründung. Mitte der neunziger Jahre, als Möbius ihren Wunschberuf, der niemand über Mindestbei jungen Frauen bis heute „Mit der D-Mark und noch lohn im Friseurhandwerk hoch im Kurs steht - Friseurin. spricht, fällt sie ihre bis daIndes, die Bedingungen beiBananen kam auch hin folgenreichste Entscheispielsweise in der Zweigstelle die Unsicherheit.“ dung: Auf dem Bauernhof der Roitzsch seien alles andere als Großeltern, wo sie mit ihrer gut gewesen, nicht mit moderAnnette Möbius Familie wohnt, soll im alten nen Salons vergleichbar. „Vor Friseurmeisterin Stall ein Geschäft vom Feinsdem Waschen, Schneiden und ten entstehen. Fönen kam das Heizen eines alVon da ab heißt es für viele Monate nur noch: ten Kohleofens.“ Aus betagten Elektroboilern tropft das Wasser. Waschbecken hatten, erinnert Ärmel hoch, selbst ist die Frau! Das Ergebnis kann sich Möbius, infolge Jahrzehnte langen Gebrauchs sich sehen lassen. Geschaffen ohne Fördermittel, konkurriert es ohne weiteres mit Angeboten der schon eine Patina angesetzt. Weil sie in der DDR-Mangelwirtschaft an der umliegenden Städte. Von der Auswahl der Fliesen materiellen Ausstattung des Ladens nichts ändern bis zur technischen Ausstattung ist zu spüren, kann, konzentriert Möbius ihre Kraft auf ihre dass die Meisterin ein tolles Gespür für schöne fachliche Qualifikation. So kommt es, dass die Fri- und praktische Dinge besitzt. Ihre Lieblingsbluseurin noch bevor sie 25 Jahre alt ist, den Meister- men - zarte Orchideen - geben dem Raum ein bebrief in den Händen hält. Das Dokument sonderes Flair. Ob beim sparsamen Herrn nur mal mit der Maschmückt noch heute ihren Arbeitsplatz. Das Datum der Ausstellung durch die Handwerkskam- schine kurz drüber oder aufwendige Strähnchen mer ist der 9. Mai 1989 - genau ein halbes Jahr vor für die Dame - alles ist möglich. Eine mit Ultradem, wie sie sagt, unerwarteten Fall der Berliner schall herbei gezauberte Haarverlängerung oder das haargenau passende Toupet - die regelmäßig Mauer. „Mit der Reisefreiheit, der D-Mark und den Ba- geschulte Meisterin erfüllt auch dabei jeden nanen kam natürlich auch die Unsicherheit“, sagt Wunsch. Nicht zu vergessen: Ihr geht über der ArMöbius rückblickend. Der Wandel betrifft, wie beit offensichtlich nicht der Humor verloren. Das sich bald herumspricht, nicht nur die veraltete lassen schon Datum und Uhrzeit der Salon-Eröffchemische Industrie in Bitterfeld-Wolfen. Auch nung ahnen, die alljährlich gefeiert wird: am Friseursalons, die nicht mehr zeitgemäß sind, ver- 11.11. um 11.11. Uhr. Soviel ist sicher. Nicht nur lieren bald einen großen Teil ihrer Kunden und Narren halten ihr die Treue.

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25 Jahre Sozialismus, 25 Jahre Kapitalismus. Der Verfahrenstechniker Henry Tiedemann und die Friseurin Annette Möbius machten unterschiedliche Erfahrungen damit.

Friseurmeisterin Annette Möbius wagte nach der Wende den Schritt in die Selbstständigkeit.

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ie Glasscheibe ist zwei mal fünf Meter groß und ist so etwas wie das Fenster zur Welt. Denn davor bleiben immer wieder Jugendliche der nahen Grundschule, Kinder und Erwachsene stehen, um einen Blick in die Ausbildungswerkstatt des halleschen Pumpenherstellers KSB zu werfen. Die beste Sicht haben die Außenstehenden auf die Auszubildenden im zweiten Lehrjahr, die an computergesteuerten Drehmaschinen filigrane Einzelmetallteile herstellen. Im hinteren Teil, vom Fenster aus schwer einzusehen, stehen

D

die elf neuen Azubis. Sie sind erst seit Anfang September im Betrieb. Für sie steht die Grundlagenausbildung auf dem Programm: Mit einer Metallfeile ein in einem Schraubstock eingeklemmtes U-Profil bearbeiten. „Metall erzieht“, ist einer der typischen Sprüche von Ausbildungsleiter Dirk Simon. Unter den neuen Auszubildenden ist auch der 22 Jahre alte Martin Sadik. Das Schaufenster ist für ihn wie für die anderen zehn noch weit weg. Und dennoch steht Sadik schon jetzt im Blickpunkt. Er ist der erste Auszubildende zum Zerspanungsmechaniker bei KSB, der aus Westdeutschland kommt - genauer aus

Bremen. „Sadik wird hoffentlich nicht der letzte sein. Natürlich erhoffen wir uns von ihm einen Vorbildeffekt“, sagt Petra Fischbeck, KSB-Personalleiterin in Halle. Auch 25 Jahre nach der Wiedervereinigung ist ein Auszubildender, der aus den westdeutschen in die ostdeutschen Bundesländer zieht, immer noch eine Ausnahme. Allerdings eine Ausnahme, die sich langsam in Richtung Normalität entwickelt. Anders als bei Studenten aus dem Westen, die mittlerweile rund ein Drittel aller Hochschulanfänger in den fünf neuen Bundesländern ausmachen, gibt es bei Auszubildenden keine offiziell

(aufzeichnet von Stefan Thomé) Martin Sadik und Anna Gebhardt starteten ihre Ausbildung beim KSB Halle.

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JAHRE DEUTSCHE EINHEIT

MITTELDEUTSCHE ZEITUNG

Kämpferin

gemacht

SUSANNE REINTZSCH, ausgebildete Bürokraft aus Kemberg OT Radis berichtet vom Leben mit Handicap: Im Dezember ’89 viel zu zeitig per Kaiserschnitt auf die Welt gekommen, hieß es für mich von Anfang an: kämpfen. Wegen einer geburtsbedingten Hirnschädigung ist mir Laufen nicht möglich, mit vier Jahren bekam ich meinen ersten Rollstuhl. Heute, mit 25, habe ich einiges erreicht: Nach dem Realschulabschluss eine Ausbildung zur Bürokraft abgeschlossen. Dazu Weiterbildung, Praktika . . . Ein Arbeitsplatz in einem Buchladen, das wär’s für mich - weil ich Lesen liebe. Ich fände aber auch vieles andere interessant. Doch: Seit Jahren suche ich nach einer Stelle. Um die 140 Bewerbungen habe ich geschrieben. Ich denke, dass sich in den vergangenen Jahren sicher einiges für Menschen mit Handicap getan hat. Meine Mutti hat mir zum Beispiel erzählt, dass das Thema früher eher ein Tabu war und man Betroffene selten im Straßenbild gesehen hat. Das ist heute zum Glück nicht mehr so. Ich selbst war etwa schon öfter bei Konzerten

Ausbildung in die alten Bundesländer gehen ist gestoppt. nach Sachsen-Anhalt - zwei Beispiele aus Halle. Und damit steigt auch der Zwang der Unternehmen, um Auszubildende aus allen Bundesländern zu werben. Die ehemaligen VEB Pumpenwerke Halle, die 1991 von dem westdeutschen Unternehmen KSB übernommen wurden, haben dabei einen entscheidenden Vorteil: Sie sind deutschlandweit verzahnt. Neben Halle hat KSB auch große Standorte in Frankenthal (Rheinland-Pfalz) und Pegnitz (Bayern). Hinzu kommen diverse ServiceStandorte wie Bremen und Bochum. „Das erleichtert es natürlich, Nachwuchs aus dem Westen zu gewinnen“, sagt Fischbeck. Schließlich würden sich die Kollegen untereinander kennen und ihre Erfahrungen weitergeben. Für Martin Sadik ist der Sprung von Bremen nach Halle dennoch ein Wagnis. Zum ersten Mal in seinem Leben ist er von zu Hause weg. „Natürlich haben sich meine Eltern Sorgen gemacht, wie ich mich alleine durchschlage“, sagt Sadik. Denn nicht nur seine Westherkunft ist trotz der Zunahme der Auszubildenden aus den alten Bundesländern eine Ausnahme. Auch sein Berufseinstieg weit entfernt vom Heimatort ist ungewöhnlich. „Üblicherweise absolvieren Jugendliche in ihrer Heimatregion ihre Berufsausbildung“, sagt Susanne Danek. Sadik ist bei der KSB-Servicestation in Bremen eingestellt. Die verfügt allerdings nicht über eine eigene Ausbildungswerkstatt für die ersten anderthalb Jahre. Darum musste Sadik den Weg nach Halle auf sich nehmen. Anschließend soll und will er auch wieder zurück nach

SONNABEND, 3. OKTOBER 2015

Bremen. KSB hat schon Erfahrung in den nichttechnischen Berufen gesammelt. Vor fünf Jahren kam Anna Gebhardt nach Halle - aus der bayerischen Kleinstadt Pegnitz. Ihr dortiger Ausbildungsbetrieb hatte 2010 nach kurzer Zeit Insolvenz angemeldet. Also wendete sich die angehende Industriekauffrau an KSB - und wurde genommen. Allerdings nicht in ihrer Heimat, sondern in Halle. „Ich habe den Schritt dennoch gewagt, weil ich gerne bei KSB die Ausbildung machen wollte“, sagt die heute 29-Jährige.

„Die Stadt ist für mich Heimat geworden.“ Anna Gebhardt Industriekauffrau

Das sei ein typischer Grund, warum junge Leute zur Ausbildung in den Osten kommen. „Mittlerweile haben wir hier beinahe mehr freie Ausbildungsplätze als in den alten Bundesländern“, sagt Danek. Und die Lebenshaltungskosten in Sachsen-Anhalt sind, wie überhaupt in den neuen Bundesländern, deutlich niedriger als im Westen. Allerdings hinkt die Bezahlung noch hinterher. Die Löhne im Osten sind gut 20 Prozent niedriger als im Westen. Bei KSB als tarifgebundenes Unternehmen schlägt sich das finanziell kaum nieder. Dafür aber bei der Arbeitszeit. In Halle arbeiten die mehr als 400 Beschäftigten mit 38 Stunden in der Woche drei Stunden länger als ihre westdeutschen Kollegen. Für Anna Gebhardt spielt das dennoch eine untergeordnete Rolle. Sie hatte sich

zu Beginn ihrer Ausbildung andere Sorgen gemacht. „Ich hatte natürlich ein paar Bedenken, was die Vorurteile gegen Wessis angeht. Zumal ich die Stadt überhaupt nicht kannte“, sagt sie. Doch das Einleben ging schnell. „Man merkt, dass das Ost-West-Klischee bei jungen Leuten eigentlich kaum noch eine Rolle spielt“, sagt Gebhardt, die ihre Ausbildung im Jahr 2013 als Jahrgangsbeste im IHK-Bezirk Halle-Dessau abgeschlossen hat. Danach ist sie einfach geblieben, obwohl sie zu Beginn eigentlich die Vorstellung hatte, nach Pegnitz zurückzukehren. Mittlerweile studiert sie - neben ihrer Arbeit bei KSB - Betriebswirtschaft an der Hochschule Merseburg. Halle wieder zu verlassen, kommt für Gebhardt nicht mehr in Frage. „Die Stadt ist für mich Heimat geworden“, sagt sie. Davon ist Martin Sadik noch ein gutes Stück entfernt. Wenn er in anderthalb Jahren Halle nach einer erfolgreichen ersten Ausbildungszeit wieder in Richtung seines Heimatbetriebes in Bremen verlassen sollte, dann ist für den KSB-Standort ein zweites Experiment geglückt. Denn Sadik hat quasi einen doppelten Migrationshintergrund. Sein Vater kommt ursprünglich aus Ägypten, seine Mutter ist Sudanesin. Er ist im Jahr 1993, kurz nach der Einwanderung nach Deutschland, in Bremen zur Welt gekommen. „Martin Sadik ist für uns auch so etwas wie ein Botschafter“, sagt Personalleiterin Petra Fischbeck, während sie vom Schaufenster aus ihn und die zehn anderen neuen Azubis beim Feilen beobachtet.

von The Rasmus, eine meiner Lieblingsbands. Musik mag ich ohnehin sehr - von Händel bis Rammstein. Und gerne laut. Doch es gibt vieles, was noch angegangen werden muss, um Menschen mit Behinderung das Leben nicht zusätzlich zu erschweren. Nicht nur, dass Arbeitgeber offener sein sollten. Auch sonst begegnen mir oft Vorbehalte, Unsicherheit. Jungen Leuten steht heute, 25 Jahre nach der Wiedervereinigung, die Welt offen. Auch Menschen mit Handicap haben mehr Möglichkeiten. Doch es hapert oft an der Umsetzung. Mein Traum ist zum Beispiel eine eigene Wohnung. Das wäre für mich ein Schritt in ein selbstständiges Leben. Doch das ist alles andere als einfach: Seit knapp zwei Jahren kämpfe ich bei den Ämtern um eine Wohnung mit 24-Stunden-Assistenz, die nachweislich unerlässlich ist. Bisher ohne Erfolg. Meine Eltern unterstützen mich ungemein, ich bin ihnen sehr dankbar. Doch ich möchte auch unabhängig sein - welche 25-Jährige möchte das nicht? (aufgezeichnet von Antonie Städter)

Wünscht sich mehr Möglichkeiten für Menschen mit Handicap: Susanne Reintzsch FOTO: A. STEDTLER

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Freiheitensind einhohesGut MARTIN SCHEER, Drucker, Niemberg: Ich bin Drucker und arbeite im Druckhaus bei der Mitteldeutschen Zeitung. Am vereinten Deutschland schätze ich die Offenheit in jeglicher Form. Natürlich - aufgrund meines Berufes - in erster Linie die Presse- und Meinungsfreiheit, die in Deutschland weltweit ganz vorn ist. Die Freiheit in der Politik ist ebenfalls ein hohes Gut, auch wenn es da gerade sehr schwierig ist. Der offene Streit um die richtigen Antworten zur Asylproblematik ist eine harte Probe. Die Vielfalt der Medien und der sehr schnelle Zugriff auf Informationen ist heute eine tolle Sache. Ich interessiere mich sehr für US-amerikanische Serien. Sobald da etwas Neues rauskommt, kann man es sehr schnell übers Internet verfolgen. Wobei es früher zu meiner Kinderzeit auch schön war, wenn die ganze Familie abends gemeinsam vor dem Fernseher saß, wenngleich das Programm da noch beschränkt war. Damals bin ich mit meinen Eltern viel gereist. Auch das ist einer der Vorteile der deutschen Einheit, die Reisefreiheit. (aufgezeichnet von Stefan Thomé)

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JAHRE DEUTSCHE EINHEIT

SONNABEND, 3. OKTOBER 2015

Noch nichts

Wiedersehen auf Grönland VON HANS-ULRICH KÖHLER

Nach über 35 Jahren ist die blaue Schrift unter Kanne und Tasse etwas verblichen, aber lesbar: German Democratic Republic, Jäger, Eisenberg. Das Service wurde in Tausenden DDR-Familien benutzt. Bei uns zu Hause stehen noch ein paar Tassen im Schrank, hinterste Reihe. Seit ich den Spleen kultiviere, mir von jedem bedeutenden Ort der Welt eine Kaffeetasse mitzubringen, steht morgens die Welt auf dem Frühstückstisch. Aber ich muss spätestens dann an die BlauWeißen denken, wenn ich aus der Grönland-Tasse trinke und das kam so. Nach einer faszinierenden Zickzackfahrt zwischen treibenden Eisbergen hindurch hatte ich vor Jahren den grönländischen 47-Einwohner-Ort Rodebay erreicht, fern der Zivilisation. Mein Ziel: das Restaurant „H8“. Den Namen trägt es seit dem Krieg. Das drei Meter hohe H8

auf dem Dach war ein Orientierungspunkt für alliierte Flieger. Die Wirtsleute, Ingo und Uta Wolff, kommen aus Thüringen. 1997 hatten sie die „Hammermichelbaude“ im Elstertal aufgeben und waren nach Grönland ausgewandert, wo sie bei früheren Besuchen das leerstehende „H8“ ins Herz geschlossen hatten. Sie bauten es auf und die Touristen kamen in Scharen in die winzige Gaststube am Polarmeer. Und manche von ihnen staunen, wenn es Kaffee gibt: Kennst du doch irgendwie, das blau-weiße Geschirr? Dann, so Ingo Wolff, drehen sie Tasse um und er wisse es sofort: Ah, das sind Ossis, Landsleute. Viele Jahre nach dem Ende der DDR lesen sie dann im „H8“ die verblichenen Worte laut vor: German Democratic Republic, Jäger, Eisenberg. Und lächeln...

MITTELDEUTSCHE ZEITUNG

Welche Alltagsgegenstände aus DDR-Zeiten haben überlebt? MZ-Redakteure VON BIRGER ZENTNER

Das war schon ein starkes Stück DDR, die Wiwena Favorit-Schrankwand war begehrt. Benannt nach dem Möbelkombinat Wittenberg-Weißenfels-Naumburg kam die Schrankwand in den 1970er Jahren in den Handel. Und sie steht bis heute bei uns. Nicht mehr ganz komplett nach zwei Umzügen, nicht mehr in der guten Stube, aber wenigstens im Arbeitszimmer, wo man Stauraum braucht. Wir bekamen unsere Traumschrankwand damals umgehend angeliefert - mit einer Hiobsbotschaft: Das Glasteil war nicht lieferbar, sollte zwei Wochen später kommen. So lange blieb die Wand nur teilaufgebaut, Einzelteile standen

Der Favorit kreuz und quer im Wohnzimmer herum. Aus zwei wurden zehn Wochen, bis mir der Kragen platzte. An einem Montag

rief ich in der Möbelabteilung mit lauter Stimme, dass ich das Sch... finde, dass ich eine nicht komplett aufgebaut Schrankwand habe, nur weil mein Glasteil vielleicht ein guter Bekannter des Kaufhauses bekommen hat und drohte: „Wenn das Teil bis zum Wochenende nicht da ist, dann könnt ihr den ganzen Mist wieder abholen und ich will mein Geld zurück haben.“ Keine Ahnung, ob das gegangen wäre, aber in meinem Zorn war mir das egal. Am Mittwoch bekam ich einen Anruf, dass das Glasteil am Freitag geliefert würde. Und man höre und staune - es kam und wird uns samt Rest der Wand auch 40 Jahre später nicht so schnell verlassen. Irgendwie hängen wir daran.

Der Stern der Jugend VON HARTMUT AUGUSTIN

Die letzten beiden Jahrzehnte hat mein alter Stern Recorder im Garten meiner Eltern gestanden und manchmal auch gedudelt. Jetzt geben sie das Pachtgrundstück auf und es wurde Zeit, das „Kassettengerät mit eingebautem Radio“ wieder nach Hause zu holen. Mittlerweile ist der Recorder 37 Jahre alt. Er funktioniert noch ganz gut. Wahrscheinlich werde ich ihn behalten. Warum so ein antiquiertes Teil überhaupt aufheben? Man kann das sicherlich nur verstehen, wenn man weiß, wie viel Vorfreude, Stress und Genugtuung mit dem Gerät verbunden sind. Der Stern Recorder war in der DDR echte Bückware. Wer keine Westverwandtschaft hatte - und damit keine Aussicht auf ein Westgerät wünschte sich in den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts zur Jugendweihe eben einen Stern Recorder. Kostenpunkt: Anzeige

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Etwas mehr als 800 Ost-Mark und damit richtig teuer. Die DDR-Tonband-Alternativen hießen Anett und Sonett. Klingt nicht schlecht, aber beide waren unbeliebt - nicht nur wegen ihres Gehäuses aus Plaste. Es gab eben auch in der Mangelwirtschaft schon ein Marken-Bewusstsein. Das führte dazu, dass der beliebte Stern Recorder nicht so einfach im Laden gekauft werden konnte. Um ihn zu bekommen, waren erstens gute Beziehungen nötig, zweitens brauchte man Geduld und war gut beraten, sechs Monate vor der Jugendweihe eine Bestellung abzugeben. Und drittens brauchte man Glück, dass der Laden auch beliefert wird. In meinem Fall war das Glück so groß, dass wir den Recorder schon im Februar kaufen mussten. Dann begann der Stress, denn die Jugendweihe war erst zwei Monate später. So lange blieb der Recorder verpackt. Aber dann kam die Genugtuung, als in der Schulklasse alle berichteten, was auf dem Gabentisch stand.

Mona, die Gute VON PETRA SZAG

Sie ist unverwüstlich, meine AKA Mona. Die Kaffeemühle aus grauer Vorzeit funktioniert immer noch tadellos. Bei einer Nostalgieparty neulich erst war sie wieder der Hit. Das früher nahezu täglich genutzte Küchengerät, bei dem Schnur und Stecker eleganterweise durch Drehen des Bodens in ebendiesem verschwinden, war seinerzeit als das modernste Konsumgut gefeiert worden. Produziert wurde die Mühle im Volkseigenen Betrieb Elekroinstallation Oberlind, einem Ableger des Elektrogerätewerkes Suhl in Sonneberg. Die sogenannte Schlagwerkmühle in Eierschalen-Farbe mit braunem Deckel hatte mich immerhin mal 55 DDR-Mark gekostet. Das machte fast ein Zehntel meines damaligen Gehaltes aus. Und passte ja irgendwie auch zu den Kaffeepreisen damals. Stolze 8,75 Mark hatte man für eine Packung Rondo mit 125 Gramm Inhalt hinlegen müssen, der Mona aus dem „Delikat“ war noch teurer.


JAHRE DEUTSCHE EINHEIT

MITTELDEUTSCHE ZEITUNG

ZurĂźck in der KĂźche Meine Haushalts-Wandwaage WW 3/1D aus dem VEB Solidos, so die exakte Bezeichnung, hat nach längerer Zwischenlagerung im Keller wieder einen Platz in der KĂźche gefunden. Grund: Der Batterie ihres modernen Nachfolgermodells war plĂśtzlich der Saft ausgegangen. Und weil gerade keine neue Stromquelle zur Hand war, lag es nahe, sich der guten alten und stromunabhängigen Waage zu erinnern. Inzwischen hat sie wieder einen festen Platz in meiner KĂźche. Besonders gute Dienste hatte mir die „Solidos“ - Ăźbrigens mit integrierter, aber von mir ignorierter Diätskala - schon An-

mussten. Ein Bergbaukombinat Bohrmaschien, eine Chemiekombinat Fliesentapeten. Ich glaube, die Parole hieĂ&#x; damals, fĂźnf Prozent der Gesamtproduktion mĂźssen KonsumgĂźter sein. Manches Versorgungs-Loch wurde so gestopft bis die Mauer fiel. Meine Mansfeld-Bohrmaschine bohrte 1982 tadellos die LĂścher in die Betonwände unserer ersten Neubauwohnung auf Halles SilberhĂśhe. Nur als ich vor 23 Jahren mein Haus baute und im Keller den Wäschehalter anbringen wollte, kapitulierte sie vor dem West-Beton, da half dann nur eine West-Maschine. Abseits vom Beton macht meine Mansfeld-Maschine aber bis heute alles, was sie soll. Das Ost-Bohrfutter hat die neuen West-Bohrer fest im Griff.

VON HANS-ULRICH KĂ–HLER

haben zu Hause gesucht, was sie noch haben oder sogar benutzen.

fang der 1980er Jahren geleistet. Also zu einer Zeit, als frische BäckerbrÜtchen am späten Nachmittag nicht mehr zu haben waren und KonsumbrÜtchen kaum zu den Leckerbissen zählten. Irgendwo hatte ich seinerzeit mit einem Rezept experimentiert und dann in Vorbereitung so mancher Party manchmal stundenlang am Backofen gestanden. Selbst war da der Mann - und selbst gebacken die BrÜtchen. Die Zutaten wanderten, be-

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Sie bohrt und bohrt und bohrt

fĂźrdieTonne VON HARALD VOPEL

SONNABEND, 3. OKTOBER 2015

vor sie zum Teig verknetet wurden, natĂźrlich Ăźber die WW3/1D. Das fertige Eigenprodukt hatte damals Ăźbrigens die locker-leichte Konsistenz der BrĂśtchen, die nach der Wende die typischen „Ossi-BrĂśtchen“ ablĂśsten und - aus heutiger Sicht kaum zu glauben - trotzdem ein PartyRenner waren. Auch wenn mein BrĂśtchenrezept von damals inzwischen nicht mehr gefragt ist, die Solidos-Haushalts-Wandwaage erlebt in meiner KĂźche gerade ihren zweiten FrĂźhling.

Genau bekomme ich es nicht mehr auf die Reihe: Woher hatte ich meine MansfeldBohrmaschine? Kannte ich einen, der einen kannte, der einen kannte, der wusste, wo es gerade Mansfeld-Bohrmaschinen gab? Oder hatte ich „Beziehungen“ im Mansfeld-Kombinat? Wie auch immer. Die Mansfeld-Schlagbohrmaschine begleitet mich nun seit Jahrzehnten bei all meinen Heimwerker- Aktivitäten. Nun ist sie eigentlich reif fĂźrs Museum. Erzählen kĂśnnte sie dort von einem unseligen Kapitel der DDR-Wirtschaft, das aber seinerzeit von vielen Menschen als segensreich im Mangel-Land empfunden wurde. „KonsumgĂźterproduktion“ hieĂ&#x; das Zauberwort. Da die LĂźcken in den Regalen bei gefragten Dingen - wie Bohrmaschinen immer grĂśĂ&#x;er wurden, kam die DDR-FĂźhrung auf die Idee, dass auch groĂ&#x;e Kombinate egal, ob dafĂźr geeignet oder nicht - auf Biegen und Brechen gefragte Artikel herstellen

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Sie war mir stets lieb und teuer, hat mein Leben mehr als zwei Jahrzehnte dokumentiert. Die Praktica Super TL 1 000 habe ich mir Mitte der 1980er Jahre geleistet. Den genauen Preis weiĂ&#x; ich nicht mehr, es sind aber um die 800 Mark gewesen, damals fĂźr mich ein Monatsgehalt. DafĂźr

VON IRIS STEIN

Wo es gekauft wurde, das schicke schwarze Oberteil, wann, warum, zu welchem Zweck? Ich weiĂ&#x; es nicht mehr. Nur so viel ist erinnerlich: Ich fand es in einem „Exquisit“ - das waren zu DDR-Zeiten Läden, in denen es durchaus modische und niveauvolle Kleidung zu kaufen gab - und der Preis war saftig. Egal, manchmal musste es eben etwas Besonderes sein. Und der schwarze Pannesamt war einfach hinreiĂ&#x;end. Dazu die in den 80ern Ăźblichen Schulterpolster, die auch Frauen

gab es eine Kamera, die immer noch gute Bilder macht. Kein Wunder, die DDR bestimmt auf diesem Gebiet lange Zeit das Weltniveau mit. Die Multispektralkamera MKF 6 von Carl Zeiss Jena schaffte es bekanntlich in den Kosmos und wurde propagandistisch ebenso ausgeschlachtet wie Fliegerkosmonaut Siegmund Jähn. Dass meine TL 1 000 inzwischen ein Dasein im Schrank fristet, macht sie nicht schlechter. Nur, die Praktica ist unpraktisch geworden. Ihre digitale Konkurrenz erspart uns den Film und damit das bange Warten, ob denn die Urlaubsbilder etwas geworden sind. Und wer DDR-Erfahrung hat, weiĂ&#x;, dass das Warten damals Wochen oder gar Monate dauern konnte. Soll heiĂ&#x;en, wer unbedingt Farbbilder vom Sommerurlaub haben wollte, bekam sie zur Weihnachtszeit. Mangel auch in den Fotolabors. Ăœbrigens, in meiner Kamera ist ein leerer Film: Immer bereit fĂźr schĂśne Bilder.

die Silhouette eines Preisboxers verliehen - toll! Das Teil hat unzählige Wäschen Ăźberstanden, ich habe es zu jeder Gelegenheit getragen. Das war der Vorteil der Exquisit-Ware: Der hohe Preis garantierte fast immer auch hervorragende Qualität. Nicht nur optisch, sondern eben auch materialmäĂ&#x;ig. „VEB Becon Exquisitmoden Berlin“ steht auf dem Etikett, na also, ging doch. Nur viel zu selten - und den „Ex“ konnte sich nicht jeder leisten. Bis heute liegt mein kleiner Schwarzer nicht etwa in der hintersten Ecke des Kleiderschranks, sondern griffbereit - er wird immer noch ab und an Ăźbergestreift. Er hinterlässt inzwischen einen leicht krĂźmeligen Film auf der Haut - nach rund 30 Jahren wohl ein verzeihlicher Mangel. Immerhin gibt es einen starken Trost: Mein Samtpullover passt bis heute, obwohl kaum noch jemand weiĂ&#x;, was „m82“ fĂźr eine GrĂśĂ&#x;e ist.

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JAHRE DEUTSCHE EINHEIT

SONNABEND, 3. OKTOBER 2015

Echte Einheit für dieTochter MANDY WEBER, Auszubildende, Zeitz: Zeitz ist meine Heimat, deshalb bin ich hier geblieben. Ich kenne aber auch Westdeutschland. Zwischen 1997 und dem Jahr 2000 habe ich mit meinen Eltern und meinen Geschwistern in Rheinland-Pfalz gelebt. Da war ich noch in der Grundschule und selbst da habe ich gemerkt, dass ich nicht richtig dazu gehörte. Da gab es sprachliche Barrieren und selbst die Schreibschrift war verschieden. Als Familie haben wir uns immer als Außenseiter gefühlt. Meine Eltern haben in dieser Zeit auch viel geschimpft. Schließlich sind wir wieder zurück gekommen in unsere Heimat. Inzwischen ist der Unterschied zwischen Ost und West meiner Meinung nach schon stark zurück gegangen, obwohl immer noch viele Vorurteile in den Köpfen sind. Doch gerade in meiner Generation ist vieles davon sicher anerzogen. Ich schätze es wird noch zehn bis 20 Jahre dauern, bis wir eine echte Einheit haben. Meine kleine Tochter wird hoffentlich nicht mehr dafür verurteilt werden, dass sie von der falschen Seite kommt. (aufgezeichnet von Tilo Krippendorf)

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VON DOREEN HOYER

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at er jemals ans Aufgeben gedacht? Mirko Kisser lacht ein wenig. Natürlich habe er auch sehr schwierige und anstrengende Tage durchgemacht. Noch heute arbeitet er 60 bis 80 Stunden pro Woche. Aber aufgeben? „Nein, das stand nie ernsthaft zur Debatte“, sagt der 46-Jährige. Im Frühjahr 2009 gründete Kisser seine eigene Firma. „Celloon“ entwickelt Apps, beispielsweise für die Kennzeichnung von Medikamentenpackungen, um sie fälschungssicher zu machen. Kisser hat zwei feste Angestellte, je nach Auftragslage beschäftigt er bis zu sechs freie Mitarbeiter. Bei dem Weg von der ersten Idee über die offizielle Gründung bis zu den ersten Geschäftsschritten danach haben ihm Susanne Hübner und ihr Team von Univations geholfen. Univations ist ein Gründernetzwerk, sein Zentrum liegt in der Martin-Luther-Universität HalleWittenberg. Hübner und ihre Kollegen beraten Studenten, die eine eigene Firma gründen wollen. „Initiativen wie die unsere wären zu DDR-Zeiten gar nicht möglich gewesen“, sagt sie.Deshalb habe es nach dem Mauerfall in Ostdeutschland großen Aufholbedarf gegeben, fügt Hübners Kollege Bert-Morten Arnicke hinzu. „Zum Gründen gehören ein gewisses Selbstbewusstsein und auch Risikobereitschaft“, sagt er. Beides habe vielen Menschen im Osten nach dem großen Umbruch gefehlt. „Wenn der eigene Lebensplan so durcheinandergerät, muss man erstmal wieder

Halt finden und sich neu orientieren“, beschreibt Hübner die Probleme vieler Menschen Anfang der 1990er Jahre. Nach einigen Jahren der Sondierung wachse jetzt in Sachsen-Anhalt eine neue Generation heran, die freier über die Arbeitswelt denke - und für die die Selbstständigkeit durchaus eine Alternative zum klassischen Angestelltenverhältnis sei. An diesem Punkt komme Univations ins Spiel. Die Einrichtung besteht aus zwei Säulen: Zum einen gibt es den Univations Gründerservice an der Uni Halle. Er entstand 2012. Studenten, die ihre Geschäftsidee in die Tat umsetzen wollen, lernen dort beispielsweise, wie man einen Businessplan schreibt und welche Geschäftsmodelle es gibt. Dazu können sie Seminare belegen. Zum anderen gibt es die Univations GmbH. Sie ist ein eigenständiges Unternehmen, die Uni ist ihr Hauptgesellschafter. Die Univations GmbH wurde bereits 2006 gegründet. Sie hilft jungen Unternehmensgründern, ihre Produkte zu perfektionieren und berät, wenn die Gründer zusätzliche Dienstleistungen anbieten wollen. Der Gründerservice wird durch verschiedene Landes- und Bundesförderprogramme finanziert. Die Univations GmbH erhält Landesmittel und Geld aus dem Europäischen Sozialfonds. Univations insgesamt ist Teil eines Netzwerkes, aus dem laut Arnicke bereits 800 neue Firmen hervorgegangen sind. An der Uni Halle allein seien es etwa 20 pro Jahr. Doch wie lange dauert es von der ersten Idee bis zur eigenen Firma?

„Celloon“-Gründer Mirko Kisser (li.) holte sich bei Sandra Hübner (Mitte) und Bert-Morten Arnicke (re.) von „Univations“ Hilfe für seine Unternehmensgründung. FOTO: ANDREAS STEDTLER

„Das ist abhängig davon, wie forschungslastig das Projekt ist“, sagt Hübner. Bei Unternehmen aus dem Bereich der Naturwissenschaften können mehrere Jahre vergehen, bis das Produkt ausgereift ist. Univations betreue im Moment zum Beispiel eine Unternehmensgründung, bei der Tierimpfstoffe entwickelt werden. Im IT-Bereich gehe das Gründen dagegen schneller: etwa sechs bis zwölf Monate. Bei Mirko Kisser, Chef der IT-Firma „Cellon“, dauerte es etwas länger. Schon Ende der 1980er Jahre kam ihm die Idee, sich mit einem Software-Unternehmen selbstständig zu machen. „Aber ich bin kein Programmierer, sondern habe Angewandte Kunst studiert“, erzählt der 46-Jährige. So suchte Kisser nach Mitstreitern. Als er 2004 von Cottbus nach Halle zog, besuchte

er Veranstaltungen von Univations. „In Steuerfragen kannte ich mich zum Beispiel überhaupt nicht aus. Da konnte ich dazulernen“, erinnert er sich. Durch das Univations-Netzwerk lernte Kisser schließlich 2006 seinen zukünftigen Geschäftspartner kennen, mit dem er das Projekt „Celloon“ vorantrieb. Doch die beiden hatten unterschiedliche Vorstellungen von der Ausrichtung des Unternehmens, Kissers Partner stieg Ende 2008 aus. „Bei einer Gründung kann es nicht immer steil bergauf gehen“, weiß Susanne Hübner. Drei Jahre dauerte es, bis Kisser von seiner Firma tatsächlich leben konnte. Inzwischen ist er eine Art Vorbild für heutige Studenten, die sich selbstständig machen wollen. Mit ihren Kollegen baue sie gerade

ein Mentorenprogramm auf, sagt Hübner. Mirko Kisser will einer dieser Mentoren sein, wenn es seine Zeit zulässt. Mittlerweile sei Sachsen-Anhalt als Standort für junge Unternehmen durchaus attraktiv geworden, fügt Hübner hinzu. Zwar sei man nicht so hip wie Berlin - dafür aber auch weniger überlaufen. „Unsere Strukturen, Gründerwettbewerbe und Beratungen können durchaus mit denen in Bayern oder Nordrhein-Westfalen mithalten.“ Einen Nachteil habe Ostdeutschland gegenüber dem Westen aber noch immer: Die Wirtschaft investiere hier weit weniger in junge Leute mit guten Ideen. „Den Firmen hier fehlen oft die finanziellen Mittel dazu - und die Erkenntnis, dass sich die Investition lohnen würde.“

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Chemiestandort Leuna – eine Erfolgsgeschichte Der Chemiestandort Leuna feiert im nächsten Jahr sein 100-jähriges Bestehen. 100 Jahre Chemiegeschichte mit bahnbrechenden Entwicklungen. Im Frühjahr 1916 erfolgte der erste Spatenstich und schon ein Jahr später, am 27. April 1917, ging der erste Ammoniakreaktor in Leuna in Betrieb. Seither ist der Name Leuna mit Produkt- und Verfahrensentwicklungen von internationalem Rang verbunden.

So wurde ab 1923 erstmalig im Weltmaßstab Methanol im Hochdruckverfahren hergestellt. Ende der Zwanzigerjahre wurde mit der Braunkohlehydrierung die Geschichte Leunas als Standort der Kraftstoffproduktion eingeleitet. Im Jahr 1938 gelang die Synthese von Caprolactam zur Erzeugung von Perlon. 1942 wurde die weltweit erste Produktionsanlage zur Herstellung synthetischer Tenside in Betrieb genommen. Bis zum Zweiten Weltkrieg entwickelte sich Leuna zum damals größten Betrieb der deutschen Chemieindustrie. Unter anderem durch die Arbeiten der Nobelpreisträger Haber, Bosch und Bergius wurde von hier aus die Entwicklung der Chemieindustrie weltweit entscheidend geprägt und vorangetrieben.

Auch nach dem Krieg blieb Leuna ein bedeutsamer Chemiestandort. Der Wiederaufbau des zerstörten Werkes war ein beispielloser Kraftakt. Durch die Anbindung an die Pipeline „Freundschaft“ und die Verarbeitung russischen Erdöls wurde in den 1960erJahren eine leistungsfähige Petrolchemie aufgebaut und die Leuna-Werke entwickelten sich zum größten Industriebetrieb der DDR. Unter den Bedingungen der Planwirtschaft wurde die zeitgemäße Weiterentwicklung von Anlagen, Verfahren und Produkten immer schwieriger. Die resultierenden Belastungen für Mensch und Natur wurden unerträglich. Mit der friedlichen Revolution 1989 begann auch für Leuna ein neues Kapitel. Im Zuge der Privatisierung der LeunaWerke durch die Treuhandanstalt wurde hier das Chemiepark-Konzept entwickelt, welches in den Folgejahren zum Erfolgsmodell für die Restrukturierung der Chemieindustrie deutschlandweit und international wurde. Seither wurden über 6 Milliarden Euro am Standort investiert. Insgesamt haben sich über 100 Firmen, darunter international tätige Konzerne wie ARKEMA, BASF, DOMO, Eastman, Innospec, Linde und TOTAL sowie zahlreiche

mittelständische Unternehmen für Leuna entschieden und damit etwa 9.000 Arbeitsplätze geschaffen. Der InfraLeuna GmbH kam und kommt bei der Entwicklung des Chemiestandortes Leuna eine Schlüsselrolle zu. Die InfraLeuna GmbH ist Eigentümer und Betreiber der Infrastruktureinrichtungen am Chemiestandort Leuna. Die Geschäftstätigkeit der InfraLeuna ist in erster Linie darauf gerichtet, den Standortunternehmen Infrastrukturdienstleistungen zu möglichst günstigen und international wettbewerbsfähigen Preisen zur Verfügung zu stellen. Das Leistungsspektrum umfasst die Lieferung notwendiger Energien, die Bereitstellung von Trink- und Frischwasser sowie Leistungen in den Bereichen Feuerwehr, Analytik, Logistik, Telekommunikation und Sicherheit.

Der fundamentale Umbau des Chemiestandortes Leuna in den zurückliegenden 25 Jahren steht beispielhaft für die erfolgreiche Modernisierung und Neuausrichtung industrieller Kerne in Sachsen-Anhalt und den neuen Ländern insgesamt.

wofür es einstmals stand: fortschrittliche, zuverlässige und effiziente Chemie. Darüber hinaus steht Leuna heute für höchste Standards des Umwelt-, Arbeits- und Gesundheitsschutzes, attraktive Arbeitsplätze und ein lebenswertes Umfeld.

Zu den Stärken des Chemiestandortes Leuna zählen die ausgeprägte Verbundwirtschaft, die vorhandenen erschlossenen, baureifen Flächen, die leistungsfähige, moderne Infrastruktur, das durch Bebauungspläne gesicherte Baurecht, die ausgezeichnete logistische Anbindung an Straßen- und Schienensysteme und die hohe gesellschaftliche Akzeptanz.

Im Jahr 2016 begeht der Standort sein 100-jähriges Jubiläum und die InfraLeuna wird zwanzig Jahre. Für beide ein guter Grund zum Feiern, denn der Chemiestandort Leuna hat sich zu einem attraktiven Chemiestandort im Herzen Mitteleuropas entwickelt.

Klugen Konzepten, unternehmerischem Mut und einer gewaltigen gemeinsamen Kraftanstrengung ist es zu verdanken, dass Leuna wieder zu dem geworden ist,

Im Jubiläumsjahr sind zahlreiche Veranstaltungen geplant, angefangen von verschiedenen Ausstellungen über eine Festwoche zum 100-jährigen Jubiläum im Mai bis hin zum Tag der offenen Tür am 3. September 2016.

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Innovationskraft seit 100 Jahren Seit 1916 steht der Chemiestandort Leuna für bahnbrechende Produkt- und Verfahrensentwicklungen. Deutschlandweit und international prägte Leuna die Entwicklung der Chemieindustrie maßgebend. In dieser Tradition setzt die InfraLeuna GmbH seit 1996 neue Maßstäbe in den Bereichen Energieeffizienz, Logistik, Standortmanagement und Umweltschutz. Das in Leuna entwickelte Infrastruktur- und Servicekonzept bietet der Chemieindustrie ideale Bedingungen für Neuansiedlung und Wachstum.


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JAHRE DEUTSCHE EINHEIT

SONNABEND, 3. OKTOBER 2015

MITTELDEUTSCHE ZEITUNG

Geschäfte ohne Ideologie

Vom Büro auf denAcker

Nicht alle Bürger der DDR waren hinter einer Mauer eingeschlossen. Als Ingenieur im Ausland konnte man Erfahrungen sammeln, die nach der Einheit weiter halfen.

ELTERN-KIND-GESPRÄCH

VICKY SCHWALBE, Landwirtin, Obhausen OT Döcklitz: Meine Eltern sind damals, als die Mauer fiel, nicht direkt als erste in den Westen gefahren, sondern haben erstmal abgewartet. 1990 ging es dann mit Oma und Opa rüber nach Duderstadt, wo sie ihr Begrüßungsgeld bekommen haben. Statt es wie andere zum Fenster herauszuwerfen, haben sie etwas Kurioses gekauft: Zwei Ölradiatoren, kleine Heizungen für unsere Kinderzimmer. Denn im Glauben, wir bekämen 1989 eine Zentralheizung, hatte mein Vater die Kamine schon zugemauert. Aufgewachsen bin ich in Farnstedt, dort bin ich auch immer noch in der Freiwilligen Feuerwehr. Doch mittlerweile lebe ich mit meinem Freund, den ich 2010 kennengelernt habe, in Döcklitz. Mein Schwiegervater hat dort eine Schweinemast, ich kümmere mich um den Ackerbau. Die Arbeit in der Landwirtschaft gefällt mir, denn mein eigentlicher Beruf, ITSystemkauffrau, war nichts für die Ewigkeit. Mein Freund kommt aus dem Ruhrgebiet, meine Großeltern sind deshalb noch immer ein bisschen skeptisch.

ür unsere Familie hat die Einheit viele Veränderungen gebracht. Wir lebten damals in Ägypten, waren wir privilegiert? Das war etwas besonderes für einen DDR-Menschen im „Nicht Sozialistischen Wirtschaftsgebiet“ zu arbeiten. Wobei man den Aufenthalt schnell nicht mehr als Privileg empfunden hat, es war Alltag. Aber die Zeit hat Spuren hinterlassen, weil wir immer selbstständig Entscheidungen treffen mussten.

F

Also gab es da im Ausland keine richtige Planwirtschaft? Hier in der DDR gab es doch immer irgendwelche neuen Planvorgaben . . . . . . oder Einsparziele . . . . . . oder so etwas. Aber dort warst du auf dich selber gestellt? In der jeweiligen Aufgabe schon ob als Berater zu Instandhaltungsfragen in Syrien und im Irak, oder später beim Bau von Umspannwerken in Ägypten. Diese Freiheit, das selbst vor Ort zu organisieren, hätte ich hier sicher so nicht gehabt. Hättest du denn auch ohne die Einheit Karriere machen können? Wer weiß das schon? In der DDR hätten andere für mich einen Karriereplan gemacht. Das wäre aber auch mit Engagement in der Partei verbunden gewesen. Das war überhaupt nicht mein Ding. Warum nicht? Weil ich diese ideologischen Kleinkariertheit nicht wollte. Also hat dich die Parteipolitik damals doch gestört?

(aufgezeichnet von Oliver Müller-Lorey)

Nein, das hat mit Politik nichts zu tun, sondern mit dieser Hohlheit von Parteiapparaten, die dort existierten. Also diese Ideologie, der Apparat und die Apparatschiks waren mir zuwider. Das konnte man natürlich nicht so offen sagen. Wir waren doch bis Juli 1990 in Ägypten, da muss doch die ganze DDR-Organisation wie ein Kartenhaus zusammen gefallen sein, oder? Ist sie auch, da gab es plötzlich keinen Parteisekretär mehr und viele Mitarbeiter der Botschaft waren weg. Manche haben sich vielleicht nach einem neuen Job umgesehen, oder sind untergetaucht. Da waren bestimmt auch Stasi-Leute dabei. War die Stasi dort im Ausland besonders aktiv? Mit Sicherheit. Neben einigen bekannten hauptamtlichen Stasi-Leuten, gab es bestimmt auch mehrere IM’s, aber das steht nicht jedem auf der Stirn geschrieben. Ich habe mir hinterher nicht die Mühe gemacht, das zu ergründen. 20 Jahre später habe ich dann doch noch meine Stasi-Akte angefordert, aber da war nichts tolles vermerkt. Es stehen nur lapidare Dinge drin. Wobei ich aber nicht weiß, ob die Akte nicht schon mal aussortiert worden ist. . . . du willst es gar nicht so genau wissen? Genau, auch weil ich nicht den Eindruck habe, dass es mir persönlich irgendwie geschadet hat. Wäre die Stasi aus damaliger Sicht nicht auch ein Karrieresprungbrett gewesen?

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sen, die Seiten zu wechseln? Nein, das war keine Option. Unsere Familie war hier und unsere Wurzeln in Mitteldeutschland. Wir haben nie mit dem Gedanken gespielt. Dabei wäre es recht leicht gewesen. Vielleicht waren wir da zu kleinbürgerlich. Wir hatten hier unseren Schrebergarten, der Trabi stand hochgebockt in der Garage, wir hatten eine eingerichtete Wohnung in Halle-Neustadt. Außerdem drohten ja mögliche Repressionen für den Rest der Familie.

Sag mal, Vater... MZ-Volontär Tilo Krippendorf im Gespräch mit seinem Vater: Über Wirtschaft in Ost und West und darüber, ob die Einheit ein Erfolgsgeschichte geworden ist.

Empfindest du die Zeit der Wiedervereinigung als Zäsur im Leben? Nein, für uns war es das keine Zäsur, weil wir immer mit Veränderungen gelebt haben, im Ausland musste wir uns ständig anpassen. Und als wir zurück kamen, waren wieder Veränderungen angesagt. Warum konnten sich viele aber nicht so schnell anpassen? In der DDR war doch jeder vom Staat wohl behütet. Wenn er eine Lehre angefangen hat, hat er doch im Grunde gewusst, wie das bis zur Rente weitergeht. Veränderungen waren da nicht vorgesehen.

Ich will nicht sagen, dass ich vollkommen immun gewesen wäre, aber mich hat niemand angesprochen. Ich habe offensichtlich nicht ins Raster gepasst. Vielleicht hätte ich da am Ende auch irgendwas unterschrieben, wenn man erpresst hätte und sagt: entweder, du unterschreibst, oder deine Karriere ist vorbei. Ich bin zum Glück nie in diese Verlegenheit gekommen. Und wäre es nicht eine Option gewe-

Gabe es West-Kontakte im Ausland? Klar, es gab ja da direkte Konkurrenz, auch zu den Westunternehmen, die alle bei den potenziellen Kunden etwas verkaufen wollten. Die DDR-Produkte waren zwar oft nicht besser, aber halt billiger. Und am Ende entscheidet immer die Kombination von Qualität, Preis und Service. Dann hast du also auch deine Kon-

kurrenz gekannt? Natürlich. Teilweise haben wir ja mit westlichen Firmen kooperiert. Das wusste ich nicht. Ich dachte, die DDR würde sich wirtschaftlich keinesfalls mit dem Westen einlassen und stattdessen vielleicht eher russische Technik nehmen. Diese ideologische Grenze war bei den Handelsbeziehungen überhaupt nicht festzustellen. Natürlich wurde vorzugsweise mit den so genannten sozialistischen Bruderländern kooperiert, aber nicht alles war im Ausland akzeptiert. Manches hat auch nicht funktioniert, also gab es Kooperationen. Wenn es um das pure Geschäft geht, hört halt die Ideologie auf und es wird pragmatisch gehandelt. Aber du hast vorhin das Wort Karriere erwähnt. Karriereplanung kannten wir früher nicht. Da haben sich die Dinge entwickelt und du wurdest für bestimmte Aufgabe angesprochen oder empfohlen. Insofern ist es ein riesiger Fortschritt, dass heute jeder über Karriere nachdenken kann. Das ist eines der wesentlichen Dinge, die sich verändert haben, neben demokratischen Grundrechten, und natürlich der Reisefreiheit. Was denkst du denn zur aktuellen Situation im Nahen Osten, also gerade in Bezug auf Syrien? Mir tut es wirklich weh, zu sehen, was heute dort passiert. Mit welcher Unverfrorenheit da Kriegshysterie betrieben wird und welche Flüchtlingsströme entstehen. Wir müssen das alle noch aushalten, also eher du und meine Enkel.

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JAHRE DEUTSCHE EINHEIT

MITTELDEUTSCHE ZEITUNG

SONNABEND, 3. OKTOBER 2015

War der kalte Krieg eine friedliche Zeit für Syrien? Immerhin waren das ja damals beides Militärdiktaturen. . . . was ist denn mit Saudi-Arabien? Ist das etwa keine Diktatur? Aber zu Syrien: Da haben früher alle friedlich miteinander gelebt. Für mich sind die heutigen Bürgerkriege von außen befeuerte Konflikte.

Fürdie Chemie nach Halle

Noch mal zu zurück zu Deutschland: War es aus deiner Sicht denn überhaupt eine Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten? Es war eine Übernahme. Und offiziell heißt es ja auch Beitritt. Bei einer Vereinigung hätte man manche Dinge neu ordnen und in einer Verfassung festhalten müssen. Ist das Thema Ost-West für dich abgeschlossen? Ich genieße es einfach, frei leben und überall mit Euro bezahlen zu können. Aber ich käme beispielsweise nicht auf die Idee, zu deiner Schwester nach Bayern zu ziehen. Ich werde dort das Gefühl nicht los, als Ostdeutscher von oben herab angesehen zu werden. Was meinst du, wann Ost und West keine Rolle mehr spielen? Das wird für jeden anders sein, aber insgesamt wird sich die Frage erst lösen, wenn es eine gemeinsame Herausforderung geben wird.

FOTO: ANDREAS STEDTLER

Was könnte das sein? Ich denke zum Beispiel an die jetztige Völkerwanderung, die die Menschen in Ost und West in gleichem Maße herausfordert. Es gibt aber noch Unterschiede im Alltag. Und die werden ja auch gepflegt, von der Politik und den Medien. War die Wiedervereinigung unter dem Strich erfolgreich? Die Wiedervereinigung gehört zu den herausragenden positiven Ereignissen des letzten Jahrhunderts. Heute kann ich für mich sagen, dass diese Veränderung absolut positiv verlaufen ist. Für alle Menschen gilt das sicher nicht, aber für die Mehrheit sicher schon.

TILO KRIPPENDORF ist 1983 geboren, war zwischen 1987 und 1990 in Ägypten und hat dort den Kindergarten und die erste Schulklasse besucht. Nach dem Zivildienst studierte er Geschichte, Archäologie und später Geologie. 2011 wurde er freier Journalist und ist seit dem Jahr 2014 Volontär bei der Mitteldeutschen Zeitung.

Vater + Sohn

DIETRICH KRIPPENDORF wurde 1949 geboren und arbeitete als Ingenieur bei der Energieversorgung. Ab 1980 verbrachte er viele Jahre zum Teil mit seiner Familie in Syrien, im Irak, auf Kuba und in Ägypten. Nach 1990 arbeitete er im Vertrieb und war ab 1998 wieder in der Energieversorgung tätig. Er ist im Ruhestand, ist verheiratet, hat zwei Kinder und zwei Enkelkinder.

FRANZISKA FIEDLER, Promotion zur Biochemikern in Leipzig, Halle: Eigentlich war Halle ja nicht meine erste Wahl, aber mittlerweile habe ich mich in die Stadt verliebt und wohne mit meinem Freund sehr gern hier. Geboren und aufgewachsen bin ich aber im thüringischen Gera. Für ein Biochemie-Studium bin ich dann 2008 an die Saale gezogen. Ich hätte auch die Möglichkeit gehabt, in Bamberg zu studieren. Zum Glück bin ich aber hier geblieben, Halle hat mich auch wirklich positiv überrascht: Ich liebe die Peißnitz und die charmante Altstadt einfach! Seit letztem Jahr pendele ich täglich mit dem Zug nach Leipzig, weil ich an der Uni eine Promotionsstelle habe. Meine Mutti hat mich immer motiviert, die Welt kennenzulernen. Ich bin ihr wirklich dankbar dafür, denn für mich ist es eine Selbstverständlichkeit, frei wählen zu können, was ich werden will und wohin ich reisen darf. Dank ihrer Überredungskünste habe ich mit fünfzehn in Frankreich gelebt und später ein Erasmus-Semester in Schottland absolviert. (aufgezeichnet von Anne Schneemelcher)

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JAHRE DEUTSCHE EINHEIT

SONNABEND, 3. OKTOBER 2015

MITTELDEUTSCHE ZEITUNG

Der Ausverkauf VON STEFFEN HÖHNE

Viele der Großunternehmen in Sachsen-Anhalt sind reine Produktionsbetriebe. Es ist ein Erbe der schnellen Privatisierungen der Treuhand. WIRTSCHAFTSSTRUKTUR

rei Unternehmen dürften auf keinen Fall untergehen, soll Detlev Rohwedder, zweiter Chef der Treuhandanstalt, gesagt haben. Carl Zeiss in Jena, die Leipziger Messe und die sächsische Porzellan-Manufaktur Meissen führte er auf. Diese Betriebe hielt der einstige Top-Manager des Dortmunder Stahlkonzerns Hoesch für so identitätsstiftend, dass ihre Abwicklung nicht infrage kam. Alle drei arbeiten heute noch eigenständig. Darüber hinaus kann die Politik der Treuhandanstalt am besten mit einem Wort umschrieben werden: Ausverkauf. Noch 25 Jahre nach der Deutschen Einheit wirkt ihre Politik nach. Ein Großteil der Unternehmen in der DDR waren als sogenannte Volkseigene Betriebe – kurz VEB – organisiert. Der Name suggeriert, dass die Mitarbeiter daran beteiligt waren. Doch handelte es sich de facto um Staatsbetriebe. Die letzte SED/PDS-Regierung unter Hans Modrow gründete im März 1990 die Treuhandanstalt. Die Idee war, die Betriebe zu erhalten und die Bürger daran zu beteiligen. Doch viele Kombinate waren marode. Rohwedder gab daher die Losung aus: Schnell privatisieren, entschlossen sanieren und behutsam stilllegen. Nach Angaben des Bundesfinanzministeriums wurde etwa die Hälfte der Treuhand unterstellten Unternehmen - 6 546 Betriebe vollständig oder mehrheitlich privatisiert. Für 3 718 Unternehmen wurden Liquidationsverfahren eingeleitet. Daneben gab es 25 000 sogenannte „kleinere Privatisierungen“ ehemals volkseigener Institutionen: 22 340 Geschäfte, Gaststätten und Hotels sowie 1 734 Apothe-

D

ken, 475 Buchhandlungen und 481 Kinos fanden neue private Besitzer. Die neue Eigentümerstruktur sah so aus: 80 Prozent des DDRProduktionsvermögens ging bis Mitte 1994 an Westdeutsche, 14 Prozent an Ausländer, sechs Prozent an einstige DDR-Bürger. „Die schnelle Privatisierung ging im Wesentlichen nur durch Akquisition von Investoren aus Westdeutschland und dem Ausland“,

sagt Wirtschaftswissenschaftler Joachim Ragnitz vom Ifo-Institut in Dresden. Diese seien kapitalkräftig gewesen, brachten das notwendige technologische und betriebswirtschaftliche Know-how mit und hatten den Marktzugang. Die Krux für DDR-Betriebe war nicht nur, dass sie auf veralteten Maschinen produzierten. Schwerwiegender war, dass die Märkte im ehemaligen Ostblock wegbrachen und die west-

lichen besetzt waren. Der frühere Chef der Sektkellerei Rotkäppchen, Gunter Heise, schickte im Herbst 1990 Mitarbeiter mit einem Lkw auf den Markt in Weimar. Sie verkauften den Sekt über die Ladeluke. Auch für die beliebte Sektmarke ging es damals um alles oder nichts. Der damalige Produktionschef Heise und vier weitere Mitarbeiter entschieden sich dennoch für den Neustart auf

eigene Faust. Als starken Investor im Rücken gewannen sie die Familie Eckés. Diese übernahm allerdings nicht das Führungsruder, sondern ließ die Freyburger erst einmal machen. Entstanden ist daraus das größte deutsche Sekthaus. Die Geschichte wurde schon häufig erzählt, es gibt aber zu wenige davon. Von den 20 umsatzstärksten Unternehmen in Sachsen-Anhalt im Jahr 2013 haben zwölf nicht

Fest verwurzelt in Sachsen-Anhalt

Der Kupferverarbeiter MKM in Hettstedt, die Sektkellerei RotkäppchenMumm in Freyburg und der Autozulieferer Ifa-Rotorion in Haldensleben haben ihre Firmenzentrale in Sachsen-Anhalt. Wichtige Unternehmensentscheidungen werden dort gefällt. FOTOS: DPA

ihren Hauptsitz im Land. Die Nummer eins, die Total Raffinerie Mitteldeutschland in Leuna, gehört zum französischen Öl-Multi Total, die Nummer zwei Dow Olefinverbund in Schkopau (beide Saalekreis) zum US-Chemieriesen Dow. Ohne das Engagement beider Konzerne gebe es wahrscheinlich heute das mitteldeutsche Chemiedreieck nicht mehr in dieser Form. „Die Investoren brauchten aber bestenfalls zusätzliche Produktionskapazitäten“, sagt Ragnitz. Man spricht von verlängerten Werkbänken. „Deswegen fehlen in großen ostdeutschen Industrie-Unternehmen bis heute Funktionen wie Forschung, Recht, Steuern.“ Damit fehlen auch gut bezahlte Arbeitsplätze. Das ist eine wesentliche Ursache, warum der Osten dem Westen wirtschaftlich hinterherhinkt. Von den Neugründungen in Sachsen-Anhalt haben sich viele positiv entwickelt, wachstumsstark sind aber nur wenige. Der Solarzellen-Hersteller Q-Cells aus Bitterfeld-Wolfen hatte es als einziges Unternehmen geschafft, sich zu etablieren. 2008 produzierte QCells die meisten Solarzellen weltweit. Am Ende war auch Q-Cells nicht kapitalkräftig genug, um sich gegen die asiatischen Wettbewerber durchzusetzen. Heute gehört QCells zum koreanischen Konzern Hanwha. Die verlängerten Werkbänke sind nicht unbedingt am Standort gesichert. „Entscheidungen über Produktionsstruktur, Investitionen, bis hin zu Betriebsschließungen werden an den Hauptsitzen gefällt“, sagt Ragnitz. Der Hauptsitz werde immer in seinem Bestand gesichert, für Zweigbetriebe gelte das nicht. Ragnitz Fazit ist ernüchternd: „Man muss sich mit diesem strukturellen Nachteil abfinden.“

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SONNABEND, 3. OKTOBER 2015

Ich meine das nicht allein im materiellen Sinne. Wir haben schon jetzt allen Grund, stolz auf das zu sein, was die Menschen leisten. Dieser Stolz und Optimismus könnte noch mehr nach außen wirken. Für mich selbst, ich bin dann 76, wünsche ich mir Gesundheit von Körper und Geist. Ich möchte dann mehr Zeit haben, rücksichtsvoller mit mir selbst umzugehen und mich an Kindern und Enkeln zu erfreuen. (aufgezeichnet von Kerstin Beier)

MARTIN SCHMELZER, Pfarrer der evangelischen Gemeinde in Weißenfels: Ich wünsche mir, dass der Frieden erhalten bleibt und dass Deutschland als reiches Land in seiner Verantwortung in der Welt in Bezug auf humanitäre Hilfe friedenstiftende Maßnahmen und Diplomatie an vielen Stellen im Blick hat. Als Pfarrer seit April 2009 in Weißenfels und inzwischen Vater von zwei kleinen Söhnen, bin ich besorgt, dass die Individualisierung fortschreitet und die soziale Kälte weiter zunimmt. Andererseits sehe ich, wie sich Menschen für Schwache einsetzen - für Flüchtlinge und Bürger, die auf die Angebote der Tafel angewiesen sind. Ich hoffe, dass sich die Politiker bemühen, jene, die sich abgehängt fühlen, stark in ihr Blickfeld zu nehmen. Im Hinblick auf Flüchtlingsströme und verschiedene Mentalitäten gebe ich nicht auf, daran zu glauben, dass wir die Vielfalt in unserem Land noch mehr lieben lernen und die Schätze erkennen, die jeder mitbringt, egal, welcher Konfession er oder sie angehört.

Mehr Alte werden arbeiten MONIKA KNEIST, Steuerexpertin, Naumburg: Die Sommer werden wärmer, in Tarifverträgen steht dann der Anspruch auf eine Siesta und ich bin dann 79. Deutschland wird technischer sein, Züge werden ohne Personal fahren, Autos fahren nach Programmen. Wenn in den Bildungssektor nicht mehr investiert wird, gibt es mehr bildungsferne Bürger und die Schere zwischen wohlhabenden und armen Menschen klafft weiter auseinander. Deutschland wird bunter, da Krieg und Armut zu weiteren Flüchtlingsbewegungen führen Anzeige

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Wenn

Vielfalt lieben zu lernen, ist Chance

Optimistisches Land KATRIN JELITTE, Schulleiterin, Aschersleben: Als Lehrerin und Schulleiterin wünsche ich mir mehr Heterogenität im Schulsystem. Das Beste aus jedem Kind herauszuholen, unabhängig davon, ob es ein Handicap hat oder nicht, sollte das gemeinsame Ziel von Lehrern und Eltern sein. Wir sollten Zuversicht und Zutrauen fördern, denn das sind die Voraussetzungen dafür, dass Kinder für die Zukunft gerüstet sind. Ich wünsche mir, dass es den Satz „Das kann ich nicht, weil ich es nicht gelernt habe“ unter Pädagogenkollegen nicht mehr gibt. Für Deutschland hoffe ich, dass es sich in 25 Jahren als optimistisches, fröhliches Land zeigt. Die Menschen sollten sich dessen bewusst sein, dass Deutschland ein reiches Land ist.

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werden. Wir werden viele ältere Menschen noch in Arbeit erleben, weil sie eine geringe Rente haben oder einfach gebraucht werden. Die internationale Bedeutung Deutschlands für die Sicherung des Friedens in Europa und weltweit wird steigen. Ich hoffe, dass wir am 50. Jahrestag der Deutschen Einheit durch besonnenes und kluges Handeln der Politiker in Frieden leben und nicht das gleiche Schicksal wie die heutigen Flüchtlinge und Asylbewerber erleben und wenn doch, dass es ein Land gibt, welches uns willkommen heißt. (aufgezeichnet von Harald Boltze)

Nicht Angst darf Hauptmotivation für das Leben sein, sondern der Glaube an das Gute im Menschen. In 25 Jahren bin ich 63. Ich will erleben, dass die Menschen in ihrem Handeln mehr von Hoffnung und Zuversicht getragen sind, weniger von Ängsten und schmerzlichen Erfahrungen, die die Wende ihnen gebracht hat - wie den Verlust des Arbeitsplatzes. (aufgezeichnet von Bärbel Schmuck)

Diese vier hier wollen in den nächsten 25 Jahren noch einiges bewegen im Land.

Neues mit viel Augenmaß anwenden CHRISTIAN RUNKEL, Bürgermeister von Bad Lauchstädt: Ich glaube, dass es keine weiteren Verwerfungen in der demografischen Entwicklung gibt. Über Jahre hinweg wurden die Zahlen zur Bevölkerungsentwicklung schwarz gemalt, aber so schlecht sind die meiner Meinung nach gar nicht. Schon jetzt haben wir vielerorts das Problem, die vielen Kinder, die wieder geboren werden, auf die Kindertagesstätten zu verteilen. Erdrutschartige Einbrüche wie nach der Wende wird es bis 2040 nicht mehr geben. Ich habe auch die große Hoffnung, dass dann das Bewusstsein für das Ehrenamt deutlich größer wird. Dass die Menschen sehen, wie viel Schönes zurückkommen kann, wenn man sich für andere einsetzt. Seit der Wende waren viele Menschen zu sehr mit sich selbst beschäftigt, unter anderem aus Angst, den Arbeitsplatz zu verlieren. Da diese Angst künftig deutlich kleiner werden dürfte, erwarte ich, dass die Menschen nicht nur auf sich achten, sondern auch mehr Mitgefühl mit anderen entwickeln. Daran gekoppelt ist im Übrigen auch die technologische Entwicklung. Es ist schon erstaunlich,

FOTOS: GEHRMANN, BIEL, LISKER, WÖLK

was sich allein im Bereich des Mobilfunks in den vergangenen 25 Jahren getan hat - was wird im nächsten Vierteljahrhundert da noch auf uns zukommen? Es ist wichtig, darauf aufmerksam zu machen, dass die modernen Technologien nicht nur Vorteile bergen. Wie man jetzt schon teilweise sehen kann, führen sie auch dazu, dass man sich menschlich voneinander entfernt. Dabei ist doch klar, dass ein Roboter oder eine Maschine viele Arbeiten oder Denkprozesse nicht so erledigen kann wie es ein Mensch tun kann. Ein Roboter kann auch in 25 Jahren keinen Menschen zu 100 Prozent ersetzen, meine ich. Viele Entscheidungen müssen auch dann noch manchmal mit dem Bauch und dem Herzen getroffen werden. (aufgezeichnet von Michael Bertram)


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Deutschland 50 wird Eine kinderarme Zukunft

Vier junge Menschen vom Titelbild erzählen, wie sie sich die Zukunft vorstellen.

Angst vor dem großen Knall MARIA VETTER, Kundenberaterin, Halle: Bunt, multikulturell und vor allem friedvoll – diese drei Eigenschaften würde ich gern nennen können, wenn mich in 25 Jahren jemand fragt, was Deutschland ausmacht. Ich wünsche mir, dass die Leute wieder erkennen, was es bedeutet, ein Mensch zu sein. Sie sollten versuchen, füreinander da zu sein.

FOTOS: ANDREAS STEDTLER

Man sieht überall so viel Hass und Krieg. Es gibt kaum mehr schöne Nachrichten, von denen man hört. Mein Vater ist damals aufgrund des Balkankrieges aus seinem Heimatland Bosnien geflohen, wurde

hier aufgenommen und hatte dadurch wieder die Chance auf ein gutes Leben. Er hat sich integriert und diese Chance wahrgenommen. Eine Chance, die auch jetzt viele nötig haben. Natürlich kann man nicht jeden hier in Deutschland aufnehmen. Das ist mir bewusst. Schon jetzt sind die Grenzen der Kapazitäten erreicht. Aber da hat man in der Politik von Anfang an Fehler gemacht, als der erste große Zustrom von Flüchtlingen kam. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass dort alle von dieser Flüchtlingswelle so überrascht waren. Dass meine Traumvorstellung, in der wir alle friedvoll zusammenleben, wahr wird, bezweifle ich. Die Realität wird in 25 Jahren wahrscheinlich anders aussehen. Wenn ich ehrlich bin, befürchte ich, dass wir zu diesem Zeitpunkt einen Krieg hinter uns haben. Vielleicht nicht direkt hier in Halle, aber bei allem, was derzeit um uns herum passiert, wird es bestimmt irgendwann und irgendwo zur Eskalation kommen. Ich hoffe es natürlich nicht. Aber wenn die Menschen weiterhin ihren ganzen Hass äußern und immer mehr Öl damit ins Feuer gießen, dann wird es wohl irgendwann auch einen großen Knall geben. (aufgezeichnet von Cornelia Winkler)

PATRICIA RYLL, Bürokauffrau, Arnstein OT Wiederstedt: An genau diesem Tag, dem 3. Oktober 2040, werde ich hoffentlich mit einer großen Party auch meinen 50. Geburtstag feiern können. Der Feiertag ist natürlich ein schöner Nebeneffekt, wenn der eigene Geburtstag auf den Tag der Deutschen Einheit fällt. Hoffentlich sind mein Freund und ich dann verheiratet und Eltern. Wenn wir

Oma und Opa vom Land uns nicht mehr allzu lange mit der Familienplanung Zeit lassen, sind wir dann vielleicht schon Großeltern. Im besten Fall besitzen wir ein Eigenheim. Gerne im Landkreis Mansfeld-Südharz, wo wir bereits jetzt wohnen. Ich mag das Ländliche und möchte gerne in der Region bleiben, wenn ein Umzug nicht unbedingt sein muss - etwa aus beruflichen Gründen. Hier kennen wir uns aus und Familie und Freunde sind vor Ort. Nur um woanders eventuell ein bisschen mehr zu verdienen, möchte ich das alles ungern verlassen. (aufgezeichnet von Cornelia Winkler)

ANDREAS RENNER, Bürokaufmann, Mücheln: Wenn Deutschland 50 wird, dann wird das Land sicher kinderarm sein. Bereits heute bekommen die Menschen immer später Kinder – oder verzichten gänzlich auf Nachwuchs. Ich selbst bin seit diesem Sommer verheiratet und auch Kinder sind bei meiner Frau und mir in Planung. Dennoch kann ich diejenigen in meiner Generation verstehen, die keine Kinder bekommen möchten. Es fehlen gute Grundvoraussetzungen, damit junge Menschen heutzutage noch Kinder in die Welt setzen wollen oder auch können. Meiner

Meinung nach hat das in vielen Fällen politische Ursachen. Es wird nicht genügend in die Zukunft investiert. Zugleich wird der Ruf nach ausländischen Fachkräften immer lauter, weil der Nachwuchs fehlt. Nur ist dieser Weg keine Dauerlösung. Ich hoffe, dass die Politik mehr in die Zukunft unserer nachfolgenden Generationen investiert, Schulen besser ausstattet und auch der Lehrerberuf attraktiver wird. Damit Deutschland, wenn es 50 wird, nicht wirklich kinderarm sein wird. (aufgezeichnet von Cornelia Winkler)

Wandel der Technik ANDRÉ GIMBUT, Informatikstudent und Unternehmer, Halle: Gemeinsam mit meinen Eltern führe ich ein IT-Unternehmen in Halle. Wenn ich an die Zukunft denke, ist daher mein erster Wunsch, dass unsere Firma in 25 Jahren weiterhin erfolgreich ist. Die ITBranche unterliegt einem stetigen Wandel. Die Geschwindigkeit, mit der sich die digitale Technik entwickelt,

ist rasant und wird aller Voraussicht nach weiterhin zunehmen. Es ist somit bereits schwer, die Entwicklung in den kommenden fünf Jahren abzuschätzen. Wie es da in einem Vierteljahrhundert aussieht, kann man sich dementsprechend kaum ausmalen. Geht es jedoch nach meiner Vorstellung, sind meine Eltern bereits in ihrer Rente, ich habe eine eigene Familie und die nächste Generation ist schon in die Firma integriert. Ich konnte mein Hobby zum Beruf machen. Dies weiß ich sehr zu schätzen und möchte ich auch nicht ändern. Deswegen hoffe ich, dass die Firma in 25 Jahren gesund gewachsen ist und weiterhin einen persönlichen und familiären Charakter trägt. (aufgezeichnet von Cornelia Winkler)

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Entdecken Sie mit Polster & Pohl die schönsten Routen im hohen Norden

Longyearbyen

Diese Routen sind alljährlich die Höhepunkte. Es freut uns daher umso mehr, Ihnen diese besonderen Touren mit der MSC Splendida zu einmaligen Frühbucherpreisen präsen eren zu können: 25 Kabinen je Termin zu deutlich güns geren Preisen als bei direkter Reedereibuchung!

Honningsvag / Nordkap

Tromsö

Akureyri Isafjördur

Reykjavik

Molde Alesund

Flam

Bergen Kirkwall

Hellesylt / Geirangerfjord

Stavanger

Invergordon

799 €

12 Tage Kreuzfahrt: Norwegens Fjorde & Nordkap 19.05.–30.05.2016 (A) 30.05.–10.06.2016 * (B)

24.06.–06.07.2016 ** (C)

Fjordlandscha

6. Tag 7. Tag 8. Tag 9. Tag 10. Tag 11. Tag 12. Tag *

Cork Southampton

Frühbucher‐Vorteile – Jetzt schnell Plätze sichern!

15 Tage Kreuzfahrt: Nordkap, Norwegen & Spitzbergen 10.06.–24.06.2016 (B) 06.07.–20.07.2016 (B)

31.07.–14.08.2016 (A)

Nordkap

Reiseverlauf der 12 TAGE KREUZFAHRT

1. Tag 2. Tag 3. Tag 4. Tag 5. Tag

Hamburg Dublin

Anreise nach Hamburg und Einschiffung Erholungstag auf See Alesund (Norwegen) 10–17 Uhr Erholung auf See Erholung auf See Honningsvag / Nordkap an 15 Uhr Honningsvag / Nordkap ab 2 Uhr / Tromsö 13–21 Uhr Erholung auf See Molde (Norwegen) 8–18 Uhr Hellesylt und Geiranger (Norwegen) 8–18 Uhr Bergen (Norwegen) 7.30–18 Uhr Erholung auf See Ankun in Hamburg und Heimreise

Tag 6: Tromsö 13–19 Uhr, Tag 8: Geiranger 9–19 Uhr, Tag 9: Molde 8–14 Uhr, Tag 10: Bergen 10–18 Uhr ** Tag 11: zusätzl. Stavanger 8–18 Uhr, Tag 12: Erholung auf See (dadurch Kreuzfahrt 13 Tage)

20.07.–31.07.2016 14.08.–25.08.2016

Island

Reiseverlauf der 15 TAGE KREUZFAHRT

1. Tag 2. Tag 3. Tag 4. Tag 5. Tag 6. Tag 7. Tag 8. Tag 9. Tag 10. Tag 11. Tag 12. Tag 13. Tag 14. Tag 15. Tag

12 Tage Kreuzfahrt: Rund um Island und Scho land

Anreise nach Hamburg und Einschiffung Erholung auf See Bergen (Norwegen) 8–14 Uhr Erholung auf See Tromsö (Norwegen) 12–20 Uhr Erholung auf See Longyearbyen (Spitzbergen) 8–22 Uhr Erholung auf See Honningsvag / Nordkap (Norw.) an 15 Uhr Honningsvag / Nordkap (Norwegen) ab 2 Uhr Erholung auf See Hellesylt und Geiranger (Norw.) 8–17 Uhr Flam (Norwegen) 9–18 Uhr Erholung auf See Ankun in Hamburg und Heimreise

Anreise nach Hamburg und Einschiffung Erholung auf See Invergordon (Scho land) 8–15 Uhr Erholung auf See Akureyri (Island) 10–18 Uhr Isa ördur (Island) 8–17 Uhr Reykjavik (Island) an 8 Uhr Reykjavik (Island) ab 16 Uhr Erholung auf See Kirkwall / Orkney Inseln (Scho l.) 8–18 Uhr Erholung auf See Ankun in Hamburg und Heimreise

Alesund

Kabinentyp

Polster & Pohl Sonderpreise

Innen Roule e Innen Bella Innen Fantas ca Meerblick Bella Meerblick Fantas ca Balkon Bella+ Balkon Fantas ca

999 €

1.099 € 1.199 € 1.499 € 1.599 € 1.679 € 1.779 €

Saison B nur 99 € / Saison C nur 239 € Alle Preise pro Person in Doppelkabine in Saison A.

Sommer in Norwegen erleben

Geiranger

Kabinentyp

Polster & Pohl Sonderpreise

Innen Roule e Innen Bella Innen Fantas ca Meerblick Bella Meerblick Fantas ca Balkon Bella+ Balkon Fantas ca

1.499 € 1.599 € 1.699 € 2.099 € 2.199 € 2.299 € 2.399 €

Saison B nur 49 € Alle Preise pro Person in Doppelkabine in Saison A.

Atemberaubende Natur entdecken

Reykjavik

Kabinentyp

Polster & Pohl Sonderpreise

Innen Roule e Innen Bella Innen Fantas ca Meerblick Bella Meerblick Fantas ca Balkon Bella+ Balkon Fantas ca

1.189 € 1.239 € 1.289 € 1.589 € 1.689 € 1.889 € 1.989 €

Alle Preise gül g pro Person in der Doppelkabine

Polster & Pohl Inklusiv‐Leistungen:

Beratung und Buchung bei:

Reiseverlauf der 12 TAGE KREUZFAHRT

1. Tag 2. Tag 3. Tag 4. Tag 5. Tag 6. Tag 7. Tag 8. Tag 9. Tag 10. Tag 11. Tag 12. Tag

Anreise nach Hamburg und Einschiffung Erholung auf See Invergordon (Scho land) 8–19 Uhr Kirkwall / Orkney Inseln (Scho l.) 8–17 Uhr Erholung auf See Greenock (Scho land) 8–19 Uhr Dublin (Irland) 8–18 Uhr Cork (Irland) 8–18 Uhr Erholung auf See Southampton / London (England) 8–20 Uhr Erholung auf See Ankun in Hamburg und Heimreise

* Tag 3: Invergordon 8–18 Uhr, Tag 6: Dublin 8–18 Uhr, Tag 7: Greenock 7–16 Uhr und Tag 8: Cork 12–20 Uhr

Scho land

Flam

Geiranger

27.04.–08.05.2016 (A) 08.05.–19.05.2016 *(B)

Dublin

Reiseverlauf der 12 TAGE KREUZFAHRT

1. Tag 2. Tag 3. Tag 4. Tag 5. Tag 6. Tag 7. Tag 8. Tag 9. Tag 10. Tag 11. Tag 12. Tag

12 Tage Kreuzfahrt: England, Scho land und Irland

Scho land

London

Kabinentyp

Entdeckungsreise durch Großbritannien & Irland Polster & Pohl Sonderpreise

Innen Roule e Innen Bella Innen Fantas ca Meerblick Bella Meerblick Fantas ca Balkon Bella+ Balkon Fantas ca

799 €

859 € 949 € 1.219 € 1.279 € 1.299 € 1.399 €

Saison B nur 99 € Alle Preise pro Person in Doppelkabine in Saison A.

Polster & Pohl Reiseleitung Vollverpflegung an Bord (bis zu 5 Mahlzeiten täglich) Begrü‐ ßungscocktail kostenlose Teilnahme an allen Shows und Veranstaltungen an Bord Gepäckträger am An‐ und Abreisetag alle Hafengebühren

+ teilweise Sichtbehinderung

SO N D ER P R EI S!

Luxusbusan‐ und ‐abreise zum Hafen buchbar für nur

29 €

06108 Halle • Salzgrafenstraße 1a • Tel.: (0345)2 98 42‐0 • Fax (0345)29842‐29 E‐Mail: info@polster‐pohl.de • www.polster‐pohl.de • Mo. bis Fr. 9 bis 18 Uhr

Keine Ha ung ffür Druckfehler! Es gelten lt di die R Reiseausschreibungen i h ib und d di die AGB llautt K Katalog/Internet. t l /I t t P Preise i gelten lt pro P Person iim Doppelkabine. D lk bi Veranstalter: V t lt Polster P l t & Pohl P hl Reisen R i GmbH G bH & Co. C KG, KG Friedrich‐Ebert‐Str. F i d i h Eb t St 33, 33 04109 Leipzig L i i

12 Tage Kreuzfahrt schon ab

Greenock


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