Kliniken 2022

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Anzeigen-Sonderveroffentlichung

Freitag, 16 September 2022

DER RATGEBER FÜR DIE GESUNDHEIT

Kliniken 2022

Über den Unterschied von weiblichen und männlichen Herzen > S. 20

Onlineunter: sonderthemen.mz.de

Impressum

Anzeigen-Sonderveröffentlichung

Mitteldeutsche Zeitung

Herausgeber:

Mitteldeutsche Verlags- und Druckhaus GmbH

Verlag:

Mediengruppe Mitteldeutsche

Zeitung GmbH & Co. KG, Delitzscher Straße 65

06112 Halle (Saale)

Geschäftsführung:

Marco Fehrecke

Redaktion & Layout:

MaM Mediaagentur

Mitteldeutschland GmbH

Susanne Kiegeland (verantwortlich)

Fiete-Schulze-Straße 3

06116 Halle (Saale)

Anzeigen:

Media Mitteldeutschland GmbH

Delitzscher Straße 65

06112 Halle (Saale)

Geschäftsführung: Heinz Alt

Sebastian Mühlenkamp (Verantwortliche für Anzeigen)

Titel:

Robert Kneschke –stock.adobe.com (Foto)

Druck:

MZ Druckereigesellschaft mbH

Fiete-Schulze-Straße 3

06116 Halle (Saale)

Antworten auf Gesundheitsfragen

EDITORIAL Die vorliegende Beilage enthält jede Menge Expertenwissen

Fakten, Informationen und Expertenrat rund um die Themen Gesundheit und Gesundheitsprophylaxe – von A wie Augentrockenheit über T wie Tinnitus bis hin zu Z wie Zahngesundheitsprophylaxe –finden Sie, liebe Leserinnen und Leser, hier in der neuen Ausgabe unserer Sonderveröffentlichung „Kliniken 2022“.

Informationen zur

Gesundheit von A bis Z

Diese Beilage beinhaltet auch wieder Informatives zum Thema „Coronavirus“, diesmal u.a. im Zusammenhang mit dem Händewaschen. Denn auch

nach der Pandemie, die seit Anfang des Jahres 2020 durch die ganze Welt gezogen ist, bleibt das Thema leider bis heute in vielen Lebensbereichen für uns aktuell. Daneben klären Fachleute über zahlreiche weitere medizinische Fragen auf Außerdem stellen sich in dieser Sonderveröffentlichung verschiedene Kliniken aus Sachsen-Anhalt sowie Gesundheitsund Pflegedienstleister aus Mit-

teldeutschland und der Region mit verschiedenen Angeboten und profundem Expertenwissen vor. Wir hoffen deshalb,

dass Sie in dieser Beilage einige Antworten auf Ihre Fragen beziehungsweise Anregungen zum Weiterlesen finden. Jetzt

wünschen wir Ihnen aber erst einmal eine spannende Lektüre – und, dass Sie gesund werden und bleiben.

Homeoffice: Studie offenbart Stressfaktoren

Arbeiten im Homeoffice

kann zu mehr Stress führen und damit zu einer Gefahr für die Gesundheit werden. Das geht aus einer im Juli 2022 veröffentlichten Studie des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) hervor. Demnach machen 28 Prozent der Heimarbeiter oft unbezahlte Überstunden. Zudem erwarten Vorgesetzte von jedem Dritten, außerhalb normaler Arbeitszeiten erreichbar zu sein, etwa am Mobiltelefon, wie es in der Untersuchung „Arbeit der Zukunft im 'Neuen Normal'? Entgrenzung und Erholung bei digitaler und mobiler Arbeit“

heißt

Eng vernetzt für eine gute Versorgung im Alter.

Heimarbeiter sind den Angaben zufolge viel öfter abends bis 23 Uhr tätig und fangen früh wieder an. 46 Prozent verkürzen die Pause - oder lassen sie ganz ausfallen. 47 Prozent der Heimarbeiter gaben an, in der Freizeit häufig nicht richtig abschalten zu können Alle diese Werte seien deutlich höher als bei Beschäftigten, die meist oder immer in der Firma arbeiten, so die Autoren der Studie.

Arbeiten über das Maß hinaus und familiäre Doppelbelastung führen zu Stress im Homeoffice FOTO: FAMVELDMAN – STOCK.ADOBE.COM

Das Arbeiten zu entgrenzten Zeiten hängt der Untersuchung zufolge eng mit der Arbeitsbelastung im Homeoffice zusammen: „Wenn die Arbeit häufig unter Zeitdruck erledigt werden muss, steigt der Anteil der Beschäftigten mit Abendarbeit, unbezahlter Mehrarbeit und ständiger Erreichbarkeit deutlich an.“ Wenn es hingegen Betriebsvereinbarungen zum ortsflexiblen Arbeiten gebe, liege der Anteil derjenigen, die Ruhezeiten verkürzen, nur halb so hoch wie ohne entsprechende Regelungen. epd

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Ob bei der Visite im Krankenhaus oder in der Arztpraxis vor Ort – im Gespräch mit den erfahrenen Medizinern können Patienten viele Gesundheitsfragen klären. FOTO: GINA SANDERS – STOCK.ADOBE.COM

Mit einer App den Kopfschmerz beobachten

HILFSMITTEL Ein kostenloser Kopfschmerzkalender ist jetzt für jedermann verfügbar

Kopfschmerzerkrankungen wie Migräne betreffen 1015% der deutschen Bevölkerung und können zu erheblicher Beeinträchtigung im Alltag führen Es gibt inzwischen gute Behandlungsmöglichkeiten

Zur Planung und Verlaufsbeobachtung der Behandlung ist ein Kopfschmerzkalender oft eine große Hilfe, in vielen Fällen sogar notwendig. Um Betroffenen die fachgerechte Dokumentation ihrer Kopfschmerzen zu ermöglichen, hat die Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft e.V (DMKG) eine DMKG-App jetzt für alle frei verfügbar gemacht. Versionen für Android und iOS (Apple) können über die App-Stores heruntergeladen werden

Für die persönliche Dokumentation

Die DMKG-App funktioniert wie ein Kopfschmerztagebuch und

Kalender Sie erinnert Betroffene einmal am Tag an den Eintrag. An Tagen mit Kopfschmerzen wird zusätzlich nach Stärke, Dauer, weiteren Symptomen und der Medikamenteneinnahme gefragt, der Eintrag ist in ein bis zwei Minuten erledigt. Wer genauer dokumentieren möchte, kann noch Angaben zur vorbeugenden Medikation, zur Menstruation und einen freien Kommentar eintragen.

Es gibt übersichtliche Zusammenfassungen zum Anzeigen in der App sowie zum Herunterladen. Diese können z. B zum Arztgespräch mitgebracht werden.

Die DMKG-App war bisher nur als Teil des wissenschaftlichen Projekts „Kopfschmerzregister der DMKG“ (www.kopfschmerzregister de) verfügbar, und somit nur für Patienten teilnehmender Ärzte nutzbar. Auf-

Unfruchtbar: Männer reden ungern darüber

Unfruchtbar zu sein, wäre für viele Männer in Gesprächen mit Freunden ein Tabuthema. Frauen wären im Umgang mit einer möglichen Unfruchtbarkeit im Vergleich dazu offener, wie eine Umfrage des Marktforschungsinstituts

Appinio im Auftrag des Unternehmens Fertilly zeigt. Falls sie unfruchtbar wären, hätten laut der Befragung nur rund 25 Prozent der Männer kein Problem damit, mit Freunden darüber zu sprechen Unter den befragten

Frauen würden knapp 47 Prozent eine Unfruchtbarkeit im Freundeskreis offen thematisieren. Insgesamt gaben knapp 78 Prozent der Befragten an, sich mindestens selten bis häufig Gedanken über ihre Fruchtbarkeit zu machen - Männer und Frauen lagen dabei fast gleichauf. Befragt wurden mehr als 1000 Personen im Alter von 18 bis 55 Jahren. Die Ergebnisse sollen repräsentativ für die Bevölkerung in dieser Altersgruppe sein. dpa

grund großer Nachfrage hat die DMKG die App aus dem Projekt ausgekoppelt und als kostenlosen, werbefreien Kopfschmerzkalender für Android und iOS frei verfügbar gemacht

Ein Beitrag zur Kopfschmerzforschung Mit der Nutzung der DMKG-App unterstützen Betroffene gleichzeitig die Kopfschmerzforschung.

Die Daten werden pseudonymisiert an eine wissenschaftliche Datenbank übertragen und von der DMKG für wissenschaftliche Auswertungen genutzt. Zum Beispiel können damit verschiedene Akutmedikamente hinsichtlich ihrer Wirkung verglichen werden.

Mehr Informationen finden Interessierte online auf der Internetseite: www.dmkg.de

Ob beim Arbeiten, in der Freizeit oder in Ruhe – Kopfschmerzattacken können zu einer beträchtlichen Beeinträchtigung der Betroffenen führen. FOTO: IMAGO/WESTEND61

cursus

Zentrum für Pflegende Angehörige Halle (Saale)

Pflege zu Hause kann fast jeder lernen

Die Anzahl der pflegebedürftigen Menschen in Deutschland hat sich in den vergangenen 10 Jahren verdoppelt 80 Prozent, der größte Anteil dieser Menschen, wird zu Hause von den eigenen Angehörigen gepflegt Pflegebedürftigkeit ist keine Frage des Alters

Die Christliche Akademie für Gesundheits- und Pflegeberufe in Halle (Saale) hat ein Angebot ins Leben gerufen, das pflegende Angehörige unterstützt

Cursus – das Zentrum für Pflegende Angehörige Halle (Saale) vermittelt Angehörigen und ehrenamtlich Pflegenden alle Kenntnisse und Fähigkeiten, die eine fachgerechte Pflege im häuslichen Umfeld ausmachen

Das Angebot wird durch die Pflegekassen getragen und ist für die Teilnehmenden kostenfrei.

Kontakt

cursus

Zentrum für Pflegende Angehörige Halle (Saale) Fährstraße 6 • 06114 Halle (Saale)

Kostenfreies Infomaterial

anfordern unter:

Telefon: 0345 / 524 26 29 (Mo-Fr, 9-15 Uhr)

E-Mail: info@cursus-halle de www cursus-halle de

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Unfruchtbarkeit ist für viele Männer ein Tabuthema FOTO: PEAKSTOCK – STOCK ADOBE.COM

Stillen senkt Schlaganfall-Risiko

FRAUEN „Weiblicher Schlaganfall“ – medizinischer Zusammenhang, Risiken und Vorsorge

Frauen sind mit 55 Prozent häufiger von einem Schlaganfall betroffen als Männer – und sie haben mehr Risikofaktoren.

Neben den üblichen Risikofaktoren wie Diabetes, Rauchen und Bewegungsmangel erhöhen auch „typisch weibliche Faktoren“ wie Migräne mit Aura, Komplikationen in der Schwangerschaft, die Einnahme der Antibabypille und eine höhere Lebenserwartung bei ihnen die Gefahr für einen Schlaganfall.

Ein im renommierten Journal of the American Heart Association erschienener Artikel besagt aber, dass Frauen, die mindestens einmal in ihrem Leben gestillt haben, ein geringeres Risiko für einen Schlaganfall haben als Frauen, die nie gestillt haben Die Deutsche Schlaganfall Gesellschaft (DSG) begrüßt die Publikation, die einen Schutzfaktor vor dem „weiblichen Schlaganfall“ herausgearbeitet hat und erläutert weitere Vorsorgemaßnahme für Frauen Im Artikel analysieren die Autoren acht Studien mit 1,2

Millionen Frauen aus verschiedenen Ländern der Erde.

Risiko um 12 Prozent reduziert

Die Auswertung zeigt: „Frauen, die einmal in ihrem Leben gestillt haben, haben ein um zwölf Prozent geringeres Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden, als Frauen, die nie gestillt haben“, erklärt Professor Dr. med Wolf-Rüdiger Schäbitz, Pressesprecher der DSG Besonders deutlich sei der Effekt bei Frauen, die insgesamt zwölf Monate oder länger gestillt haben

Die Erkenntnisse zeigen zudem, dass Stillen auch das Risiko für andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen deutlich reduziert –und zwar um elf Prozent. Wie schon länger bekannt ist, reduziert Stillen zudem Typ-2-Diabetes sowie Krebs der Eierstöcke und der Brust.

Gründe für die Reduzierung

Doch warum senkt das Stillen das Schlaganfall-Risiko? Prof. Dr med. Helmuth Steinmetz, zweiter Vorsitzender der DSG,

Saale-Krankenhaus Calbe

Klinik für Innere Medizin & Geriatrie / Altersmedizin

Unser Haus verfügt aktuell über 108 Betten auf vier Stationen Rund 140 Mitarbeiterinnen und MitarbeiterversorgenproJahrrund2100stationäre Patientinnen und Patienten – mit Behandlungen und Therapien.

Das Saale-Krankenhaus Calbe ist das Zentrum für Altersmedizin im Salzlandkreis in Sachsen-Anhalt

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Inneren Medizin. Wir haben uns das Ziel gesetzt, die bestmögliche medizinische Versorgung in den Fokus unseres Handelns zu setzen – immer zum Wohl der uns anvertrauten Patientinnen und Patienten

hält hier mehrere Faktoren für möglich, darunter hormonelle Einflüsse auf das Gefäßsystem, eine beschleunigte Körpergewichtsabnahme nach Schwangerschaft und einen „Reset“ des mütterlichen Stoffwechsels durch das Stillen.

Tipps für alle zum Schutz vor Schlaganfall

Um sich vor einem Schlaganfall zu schützen, empfehlen die Experten Frauen und Männern Übergewicht zu reduzieren, ihren Blutdruck zu senken, einen Diabetes zu behandeln und nicht zu rauchen.

Für Frauen gilt zudem: Vorsicht bei der Einnahme der Antibabypille, wenn sie rauchen oder eine Migräne mit Aura haben. Frauen mit Migräne mit Aura, die die Pille nehmen und rauchen, haben ein zehnfach erhöhtes Risiko für einen Schlaganfall.

Eine besondere Risikogruppe sind zudem Frauen mit Diabetes: Ihr Erkrankungsrisiko ist gegenüber Männern mit Diabetes um 27 Prozent erhöht und auch die Schwere des Schlag-

Neue Erkenntnis: Frauen, die mindestens einmal in ihrem Leben gestillt haben, tragen ein 12 Prozent geringeres Risiko für einen Schlaganfall als Frauen, die nie gestillt haben.

anfalles ist bei Frauen mit Diabetes deutlich ausgeprägter.

Mehr Informationen: www.dsg-info.de

Reiseübelkeit: Ablenkung kann lindern

Saale-Krankenhaus Calbe GmbH

Klinik für Innere Medizin & Geriatrie / Altersmedizin

Hospitalstraße 5

39240 Calbe/Saale

Telefon: 039291 47-0

E-Mail: info@krankenhaus-calbe.de www krankenhaus-calbe.de

Reisen könnte so schön sein – würde in Bus, Auto oder Flugzeug nicht die Reiseübelkeit dazwischenfunken. Aber: Ablenkung kann die Beschwerden manchmal lindern. Das ist auch der Grund, warum einem als Fahrerin oder Fahrer meist nicht schlecht wird, „weil man sich auf eine Aufgabe konzentrieren muss“, sagt Tomas Jelinek vom Berliner Centrum für Reise- und Tropenmedizin Kinder sind besonders oft von Reiseübelkeit betroffen. Ablenkung durch Spiele

kann dann helfen – von „Ich sehe was, was du nicht siehst“ bis hin zu „Wer entdeckt zuerst fünf rote Autos?“

Erwachsenen hingegen kann es helfen, sich auf Gespräche zu konzentrieren, statt an die Übelkeit zu denken.

Eine Form der Ablenkung funktioniert laut dem Reisemediziner aber nicht: auf dem Smartphone etwas lesen oder anschauen. Folgen die Augen Buchstaben oder einem Film, verwirre das das Gehirn zusätzlich, warnt Jelinek. dpa

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Ob im Flugzeug oder Auto – unter Reiseübelkeit leiden vor allem Kinder. FOTO: IMAGO/PANTHERMEDIA
FOTO: KIRILL GORLOV – STOCK.ADOBE.COM

Wie kommt der „Sand“ ins Auge?

HINTERGRUND Wie sich das Auge reinigt und was wir dafür tun können

Wer morgens aufwacht, bemerkt oft eine krümelige Substanz an den Rändern der Augenlider, den „Schlafsand“. Prof. Dr Gerd Geerling, Leiter des Ressorts „Trockenes Auge“ im Berufsverband der Augenärzte Deutschlands, erläutert, was es damit auf sich hat.

Der „Schlafsand“ kommt von innen: Im Schlaf haben wir die Augen geschlossen und blinzeln nicht. Dann sammelt sich Tränenflüssigkeit an den Augenrändern Sie trocknet im Laufe der Nacht und Inhaltsstoffe können auskristallisieren. So bilden sich aus Staubteilchen, Zell- und Sekretresten kleine Krümel, die sich morgens vorzugsweise im inneren Augenwinkel finden. Das ist eine normale Folge der Reinigungsprozesse an der Augenoberfläche. Zu unterscheiden ist dies von schleimigen, eitrigen Ab-

sonderungen, die bei einer durch Keime verursachte Bindehautentzündung auftreten können.

Bei Schlafsand waschen, nicht reiben Für die Gesundheit des Auges ist es ratsam, sich den Schlafsand nicht aus den Augen zu reiben, sondern ihn mit sauberem Wasser wegzuwaschen. Denn wer sich mit den Händen ins Auge fasst, kann dabei Keime auf die empfindliche Augenoberfläche übertragen.

Tränenflüssigkeit bildet der Körper kontinuierlich. Neben Wasser enthält sie unter anderem Eiweißstoffe, Salze, Fette und Kohlehydrate Der Tränenfilm reinigt, ernährt die Augenoberfläche und schützt sie vor Krankheitserregern. Er besteht, vereinfacht gesagt, aus drei Schichten, die bei jedem Lidschlag neu auf dem Auge ver-

von langer Bildschirmarbeit sein. Wie bei Schlafsand im Auge sollte man auch dann nicht reiben. FOTO: OPOLJA – STOCK.ADOBE.COM

teilt werden. Tagsüber fließt die Tränenflüssigkeit über die Tränenpünktchen im inneren Augenwinkel in den Tränenkanal ab. Deshalb bilden sich tagsüber auch seltener Rückstände, die im Auge verbleiben.

Was tun, wenn die Tränen fehlen Den Drang, sich die Augen zu reiben, empfindet man auch,

AUSGEZEICHNETE QUALITÄT

Das Gelenkzentrum von Prof. Dr. med. habil. Tim Rose in Leipzig steht für die Spezialisierung im Bereich Sportorthopädie sowie Knieund Schulterchirurgie. Neben Prof. Dr. Rose ergänzen Dr. med. Florian Gaul, Dr. med. Martin Wabersich und Dr. med. Felix Dyrna das kompetente Ärzte-Team in Leipzig

Dank dieser breiten Aufstellung an ausgewiesenen Spezialisten kann den Patientinnen und Patienten ein umfangreiches Leistungsspektrum garantiert werden. Rund um das Kniegelenk reichen die Leistungen von der Kreuzbandrekonstruktion über verschiedene Eingriffe am Meniskus bis hin zur Patellachirurgie, also Eingriffen an der Kniescheibe. Auch alle Arten von Schultererkrankungen behandelt das Gelenkzentrum mit hoher Erfolgsquote: Entscheidend ist dabei das spezifische Wissen um die komplexe Anatomie der Schulter und eine kenntnisreiche klinische Untersuchung, damit eine zielorientierte Diagnose gestellt werden kann

Ergänzt wird dieses klinische Angebot um den Fachbereich der Sportorthopädie: Je nach Sportart bestehen erhebliche Unterschiede in speziellen Verletzungsmustern und Überlastungsschäden Das bedarf individualisierten Therapieansätzen und einer intensiven Begleitung des Behandlungsprozesses, um die Leistungsfähigkeit der Patientinnen und Patienten wiederherzustellen

Dank dieses ausgewogenen Spektrums an spezialisierten Leistungsangeboten wurde die MIO Sportklinik von Prof. Dr. Rose vor Kurzem mit dem STERN-Siegel „Gute Kliniken für mich“ ausgezeichnet, welches die

wenn die Augen trocken sind, beispielsweise, wenn man müde ist: Der Körper will Ruhe, viele Aktivitäten lassen nach und auch die Tränendrüse produziert weniger Flüssigkeit So kann die Augenoberfläche eher austrocknen. Jucken die Augen, dann neigt man dazu zu reiben. Das bringt keine ernsthafte Besserung – nur Schlaf hilft gegen Müdigkeit. Andere häufige

Ursachen für trockene Augen sind trockene Luft in geheizten Räumen oder auch der stundenlange konzentrierte Blick auf einen Bildschirm. Dagegen helfen bewusst häufiges Blinzeln, lüften, ein Spaziergang an der frischen Luft und ausreichende Flüssigkeitsaufnahme

Mehr Informationen: https://augeninfo.de

besten Spezialkliniken Deutschlands kürt. In die Auswahl dieser Auszeichnung flossen unter anderem Informationen über das Leistungsspektrum, die Schwerpunkte und Exzellenz der Fachabteilungen, die besonderen Leistungen sowie die Themen Qualitätssicherung und Hygiene ein. Prof. Dr. Rose verfügt über weitere Auszeichnungen renommierter Fachmagazine, die ausgewiesene Spezialisten auf ihrem jeweiligen Gebiet bewerten. Seit 2010 ist Prof. Dr Rose in der Focus Ärzteliste geführt.

Weiterbildung durch fachlichen Austausch

Um dieses ausgezeichnete Fachwissen und eine langjährige praktische Erfahrung innerhalb der Branche zugänglich zu machen und den fachgebietsinternen Austausch zu fördern, ist das orthopädische Sportforum zu Leipzig ins Leben gerufen worden. Dabei halten lokale Expertinnen und Experten wissenschaftliche Übersichtsvorträge und führen spannende Falldiskussionen.

Am 03 September 2022 stand die Schulter im Mittelpunkt der Expertenrunde Dr med Felix Dyrna brachte dort sein Wissen und seine Expertise ein Dr Dyrna ist seit 01 Januar 2022 als Spezialist der Schultertherapie im Gelenkzentrum in Leipzig tätig Bei der Vortragsreihe präsentierte er sein Wissen über die Rotatorenmanschettenruptur

Weitere Veranstaltungen des orthopädischen Sportforums zu verschiedensten Schwerpunkten sind aufgrund des positiven Feedbacks bereits in Planung

KONTAKT

Gelenkzentrum Dr. Rose

Richard Lehmann-Str. 21 04275 Leipzig

Tel: 0341-2257070

E-Mail: kontakt@gelenkzentrum-rose.de www.gelenkzentrum-rose.de

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Trockene Augen können u. a. eine Folge Prof Dr. med. habil. Tim Rose Dr. med. Martin Wabersich Dr. med. Felix Dyrna Dr. med. Florian Gaul

Parkinson: Riechstörungen sind häufig ein erstes Anzeichen

NASE 90 Prozent der Erkrankten zeigen die Beschwerden lange vor anderen Symptomen

Riechstörungen sind häufig ein erstes Warnzeichen der Parkinson-Erkrankung. Auf die Gesamtzahl aller Patienten mit Riechstörungen macht die Gruppe der Parkinson-Patienten jedoch nur einen kleinen Anteil aus. Darüber klärt der Deutsche Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte auf.

Etwa 90% der Parkinson-Erkrankten zeigen meist noch vor der Entwicklung der eigentlichen Parkinson-Symptomatik, wie Zittern und Verlangsamung der Bewegungen, Geruchsstörungen Hierbei kann entweder ein bestimmter Geruch gar nicht erkannt werden oder die Unterscheidung der Geruchsstoffe ist gestört.

Parkinson-Patienten können im Frühstadium z. B den Duft von Oregano und Vanille nicht mehr richtig wahrnehmen. Umgekehrt zeigt jedoch nur ein Bruchteil aller Patienten mit Riechstörungen später ein Parkinson-Syndrom.

Bemerken Menschen, dass ihr Geruchssinn mehr oder weniger stark beeinträchtigt ist, sollten sie diese Auffälligkeit ernst nehmen und einen HNOArzt aufsuchen Dieser kann mit verschiedenen Tests die Ursache klären und die Riechstörung entsprechend behandeln Sollte nach der Untersuchung beim HNO-Arzt sich der

„Zu viel“ riechen oder gar nicht riechen – Riechstörungen sind mitunter erste Anzeichen für eine Parkinson-Erkrankung

Verdacht auf eine ParkinsonKrankheit verstärken, wird dieser den Patienten an einen Neurologen weiterempfehlen. Das Parkinson-Syndrom ist eines der häufigsten neurologischen Krankheitsbilder – laut der Deutschen Parkinson Vereinigung sind in Deutschland bis zu 280.000 Menschen erkrankt Das Alter bei Diagnose-

stellung beträgt im Durchschnitt 55 Jahre. Etwa 5 bis 10% der Betroffenen sind jünger als 40 Jahre

Riechstörungen zeigen sich vielfältig Riechstörungen können unterschiedlich stark ausgeprägt sein – von Verminderungen (Hyposmie) bis hin zu einem vollstän-

Was unser Leben unsicher macht, stört den Schlaf

FORSCHUNG Experte räumt mit „Schlafmythen“ auf

Die Aufmerksamkeit für

das Thema Schlaf hat in den letzten Jahren zugenommen Schlafforscher Professor Dieter Riemann von der Universität Freiburg erklärt, warum es so wichtig ist, dass man auf seinen Schlaf achtet, und räumt mit einigen „Schlafmythen“ auf.

„Die Alltagsschlafprobleme sind Schlaflosigkeit, Ein- und Durchschlafstörungen und damit verbundenes frühmorgendliches Erwachen und Tagesmüdigkeit“, sagt Riemann. Es sei aber nicht das Weltgeschehen,

was den Menschen den Schlaf raubt, sondern in erster Linie die privaten Sorgen. „Man kann sagen, dass alles, was unser Leben unsicher macht, auch unseren Schlaf stört“, so Riemann. Mancher denkt, dass er zu wenig schläft, weil er nicht auf acht Stunden kommt Mit dieser weit verbreiteten Annahme, dass jeder acht Stunden Schlaf braucht, räumt Professor Riemann auf: „Das stimmt nicht.

Jeder hat ein individuelles Schlafbedürfnis, und man kann sich verrückt machen, wenn man sich an dieser überholten

Ziellinie misst Das Ergebnis ist schon mal eine eingebildete Schlafstörung Was zählt ist, ob ich mich am Morgen bzw. tagsüber erholt und fit fühle. Man sollte die nötige Schlafmenge nicht an einer Ziffer festmachen.“ Ebenfalls verbreitet ist die Annahme, dass der Schlaf vor Mitternacht der gesündeste sei. „Auch das ist falsch“, sagt der Schlafforscher. „Wir wissen, dass es Früh- und Abendtypen gibt, und wer um eins ins Bett geht, der hat seinen Tiefschlaf eben danach. Wichtig ist, dass man den Schlaf nicht dogma-

oder gesteigerter Geruchssinn) sowie nach ihren Ursachen in sinunasal und nicht-sinunasal unterteilt

Zu den sinunasalen Riechstörungen gehören alle Formen, deren Ursachen in Erkrankungen der Nase und Nasennebenhöhlen liegen. Die mit diesen Krankheiten einhergehenden Schädigungen der Atemwege führen dabei zu den Beeinträchtigungen des Riechvermögens Der Riechsinn an sich ist jedoch nicht betroffen Anders bei den nicht-sinunasalen Riechstörungen: Bei ihnen liegen die Ursachen in krankhaften Veränderungen des Riechapparates, beispielsweise an der Riechschleimhaut Bei den nicht-sinunasalen Riechstörungen können auch Beeinträchtigungen bei der Weiterleitung der Geruchsreize an das Gehirn, der so genannten Riechbahn, vorliegen.

digen Verlust des Riechvermögens (Anosmie) Zu den Riechstörungen zählen aber auch Überempfindlichkeiten gegen bestimmte Geruchsreize (Hyperosmie)

Ebenso wie Schmeckstörungen werden Riechstörungen in qualitativ (z B falsche Wahrnehmung von Gerüchen) und quantitativ (d h. verminderter

Die Häufigkeit des Auftretens dieser Riechstörung steigt mit dem Alter: Bei den über 80Jährigen hat jeder Zweite sein Riechvermögen vollständig eingebüßt. Gesichert ist, dass jährlich knapp 80.000 Bundesbürger wegen Riechstörungen in HNO-Kliniken behandelt werden.

Mehr Informationen: www.hno-aerzte-im-netz.de

Stundenlanges Wachliegen zerrt an den Nerven und kann sogar krank machen

tisch betrachtet “ Die Freiburger Wissenschaftler erforschen, wie man Schlafprobleme sehr früh effektiv therapieren kann. Schlechter Schlaf kann sich über Jahre auf die Entstehung psychischer Krankheiten wie Depressionen oder Angststö-

rungen auswirken. Das gilt es zu verhindern. Gemeinsam mit Hausärzten soll es Projekte geben, etwa zum Umgang mit Medikamentenabhängigkeit bei Schlaflosigkeit, z. B. welche Möglichkeiten es gibt, die Medikamente abzusetzen. dgk

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FOTO: IMAGO/PAUL VON STROHEIM FOTO: MICHAELA BEGSTEIGER – STOCK.ADOBE.COM

Gesund älter werden!

INTERVIEW Universitätsmedizin Halle untersucht die Grundlagen gesunden Älterwerdens

Wie kann eine Bevölkerung gesund altern und wie eine immer älter werdende Gesellschaft optimal versorgt werden? Auch die Medizin sieht sich aufgrund des demografischen Wandels vor neue Herausforderungen gestellt. Die Universitätsmedizin Halle hat sich zum Ziel gesetzt, die medizinische Versorgung von älteren Menschen im südlichen Sachsen-Anhalt zu sichern, und bündelt ihre Expertise im Zentrum für Altersmedizin im Südlichen Sachsen-Anhalt (ZASSA).

Herr Prof. Prell, was genau ist eine Medizin des Alterns?

Die Altersmedizin beschäftigt sich mit den gesundheitlichen Besonderheiten älterer Menschen Das ist wichtig, weil die Ziele und Behandlungen bei älteren Menschen oft andere sind, als bei jüngeren. Daher betrachten wir die Menschen ganzheitlich und behandeln in einem interdisziplinären Team. Im Mittelpunkt der gesamten Behandlung steht der Erhalt der Lebensqualität und Selbstständigkeit.

Was unterscheidet eine Medizin für ältere Menschen von der Medizin für jüngere?

Während bei jüngeren Menschen eher einzelne Erkrankungen im Vordergrund stehen, spielen bei älteren Menschen zahlreiche verschiedene Faktoren und Erkrankungen gleichzeitig eine Rolle. Ein Beispiel: Ein junger Mensch kann eine Gangstörung haben, weil er ein Knieproblem hat. Im Alter mag die Gangstörung zusätzlich noch durch eine Osteoporose, eine Mangelernährung, eine

Herzschwäche, eine nachlassende kognitive Leistungsfähigkeit und Nebenwirkungen von Medikamenten bedingt sein. Vielleicht bewegt sich der ältere Mensch auch weniger, weil er einsam ist und das verstärkt den Muskelabbau und die Gangstörung. Wir müssen Gesundheit im Alter auf verschiedenen, vor allem auch auf einer sozialen Ebene verstehen

Die meisten Menschen haben Sorge wegen des Älterwerdens. Kann man gesund altern und wenn ja, wie?

Das ist eine der wichtigsten Fragen, die wir im ZASSA beantworten wollen. Welche Faktoren sind für ein gesundes Altern wichtig? Wie können diese gezielt gefördert werden? Es gibt viele Dinge, die man selbst aktiv bereits in jungen Jahren angehen sollte, um gesund zu altern. Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige sportliche Aktivitäten, soziale Kontakte, Nichtrauchen und medizinische Vorsorge sind wichtige Bausteine

Mit dem ZASSA stellen Sie die medizinische Versorgung der älteren Bevölkerung in der Region sicher. Welche Angebote können Patientinnen und Patienten nutzen?

Wir decken die gesamte Palette an Behandlungsmöglichkeiten für ältere Menschen ab. Stationäre Behandlungen für akute Fälle, tagesklinische Therapien, ambulante und telemedizinische Beratungen Darüber hinaus bieten wir Informationen und Fortbildungen für ältere Menschen und Interessierte an.

Je älter Patientinnen und Patienten werden, umso einge-

schränkter ist oft ihre Mobilität. Wie erreichen Sie Patientinnen und Patienten in den ländlichen Regionen?

Das ist tatsächlich eine große Herausforderung Mit telemedizinischen Angeboten erreichen wir nur einen Teil der Bevölkerung und meist nur die, die sich ohnehin schon mehr um ihre Gesundheit kümmern. Darüber hinaus brauchen wir ein Netzwerk aus Hausärztinnen undärzten, Therapeutinnen und

Therapeuten und Selbsthilfegruppen. Es ist wichtig, älteren Menschen zu helfen, sich selbst aktiv um ihre Gesundheit zu kümmern, bevor es zu einer gravierenden Verschlechterung und einem Krankenhausaufenthalt kommt.

Mit zunehmendem Alter verlängert sich die Medikamentenliste vieler Menschen. In diesen Altersgruppen sind jedoch viele Krankenhausein-

weisungen auf unerwünschte Arzneimittelwirkungen zurückzuführen Was ist zu tun? Tatsächlich sind die Besonderheiten der medikamentösen Therapie im Alter ein wichtiger Schwerpunkt unserer Arbeit. Mit dem Alter kommt es zu Veränderungen in allen Organen und viele Medikamente werden anders verstoffwechselt Das kann bedeuten, dass die Dosis angepasst oder bestimmte Medikamente im Alter gegen geeignetere Präparate ausgetauscht werden müssen. Zum geplanten Reduzieren oder Beenden von Medikamenteneinnahmen (Desprescribing) beraten wir in unserer Hochschulambulanz der Universitätsklinik und Poliklinik für Altersmedizin.

Für viele ältere Patientinnen und Patienten geht ein Krankenhausaufenthalt auch mit einer Verschlechterung des geistigen Zustands einher. Was hilft dagegen?

Das sogenannte Delir (Verwirrtheitszustand) ist ein häufiges Problem bei älteren Menschen im Krankenhaus Es ist ein ernstzunehmender Notfall, der oft durch viele Faktoren ausgelöst wird, wie beispielsweise kognitive Probleme, Infektionen oder ungeeignete Medikamente Wichtig ist, Delire zu verhindern und, wenn sie auftreten, konsequent zu behandeln. Wir haben hierzu das DelirCareProgramm entwickelt, das einen Großteil von Deliren vermeid- und behandelbar macht Dieses mehrmodulige Programm findet in der Universitätsklinik und Poliklinik für Altersmedizin Anwendung und soll in den Kliniken des ZASSA implementiert werden.

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Prof Dr. med. Tino Prell, Direktor der Universitätsklinik und Poliklinik für Altersmedizin. FOTO: UNIVERSITÄTSMEDIZIN HALLE

Zähne und Zahnfleisch gesund halten

VORSORGE Professionelle Zahnreinigung beseitigt krankmachende Beläge

Eine gute häusliche Mundhygiene und gesunde Ernährung sind wesentliche Voraussetzungen, um den wichtigsten Erkrankungen der Mundhöhle entgegenzuwirken. Sie reichen als alleinige Maßnahmen im Normalfall jedoch nicht aus. Hartnäckige Ablagerungen und bakterielle Beläge (Plaque) an schwer zugänglichen Zahnflächen erfordern eine zusätzliche professionelle Zahnreinigung (PZR) in der zahnärztlichen Praxis. Darüber informiert die Bundeszahnärztekammer

Was bewirkt eine PZR?

Die PZR ist eine Intensivreinigung mit Spezialinstrumenten, mit dem Ziel, alle krank machenden oder kosmetisch störenden Beläge auf der Zahnoberfläche zu entfernen So kann Karies und Parodontitis effektiv vorgebeugt und gleichzeitig das Aussehen der Zähne verbessert werden. Durch die Bakterienreduktion wird auch ein Beitrag zur Vorbeugung und unterstützenden Behandlung von allgemeinmedizinischen Erkrankungen, wie zum Beispiel Diabetes, Herz-Kreislaufkrankheiten, Lungenerkrankungen (COLD), Magen-Darmerkrankungen bis hin zur Vermeidung von Frühgeburten, geleistet.

Wie wird eine PZR durchgeführt?

Bei der professionellen Zahnreinigung kommen verschiedene Geräte und Instrumente zum Einsatz Mittels Schallschwingungen, Pulver-Wasser-Spray sowie durch den Einsatz von Handinstrumenten wird eine schonende Belagsentfernung von der Zahn- und der erreich-

baren Zahnwurzeloberfläche sowie der Zahnzwischenräume erreicht. Überstehende Kronenoder Füllungsränder bedürfen ebenso einer Abtragung und Politur

Eine anschließende Politur mit einer fluoridhaltigen Paste entfernt noch vorhandene raue Stellen. Das Ergebnis sind glänzende und glatte Zahnoberflä-

chen, die so auch eine Neubildung von Belägen erschweren. Abschließend sorgt das Auftragen von fluoridhaltigen Gelen oder Lacken für einen Schutzfilm auf den Zähnen.

Wie oft sollte eine PZR gemacht werden?

Dauer und Häufigkeit der PZR hängen stark von der individu-

ellen Belagssituation und dem zuvor ermittelten Erkrankungsrisiko hinsichtlich Karies und Parodontitis ab. Üblich sind jährliche bzw. halbjährliche Termine im Rahmen einer Prophylaxebetreuung, wenn ein niedriges Karies- oder Parodontitisrisiko und eine geringe Neigung zu harten und weichen Belägen vorliegt.

Anders ist es bei vorhandenen Zahnfleischtaschen, ungünstigen Mundhygienebedingungen und starker Neigung zu harten, mineralisierten Ablagerungen oder unschönen Verfärbungen. Dann können häufigere Zeitintervalle sinnvoll oder sogar notwendig sein.

Was kostet eine Zahnreinigung?

Ein Gesamtpreis von etwa 80 bis 120 Euro ist laut Kassenzahnärztlicher Bundesvereinigung realistisch. Je nach Praxis, Aufwand und Region können sich die Preise jedoch deutlich unterscheiden.

Einige Krankenversicherungen zahlen für die PZR einen Zuschuss im Rahmen von freiwilligen Leistungen. Die voraussichtlichen Behandlungskosten erläutert der Zahnarzt.

Mehr Informationen: www.bzaek.de

Nicht länger die Zähne zusammenbeißen

ZÄHNEKNIRSCHEN Alle Altersstufen betroffen – Folgen und Behandlungsmöglichkeiten

Beiß die Zähne zusammen!, so heißt es, wenn es darum geht, eine unangenehme Situation durchzustehen. Manche Menschen tun das auch nachts

Meist merken die Betroffenen das nächtliche Zähneknirschen oder -pressen nicht, leiden aber an den Folgen „Wichtig ist, die Fehlbelastung frühzeitig zu erkennen und zu behandeln“, sagt Katja Kühler, Zahnärztin bei der AOK.

Starker Druck hat Folgen

Beim Zähneknirschen pressen die Betroffenen die Zahnreihen des Ober- und Unterkiefers unbewusst aufeinander oder reiben sie aneinander Bis zu 480 Kilo müssen die Zahnreihen dabei aushalten. Der sogenannte Bruxismus ist weit verbreitet: Schätzungen der Bundeszahnärztekammer zufolge leidet et-

wa jeder Zehnte in Deutschland darunter, auch Kinder und Jugendliche. Frauen sind häufiger betroffen als Männer „Das Knirschen und Pressen schadet den Zähnen und dem Zahnhalteapparat“, sagt Zahnärztin Kühler. Mögliche Folgen sind Abschleifspuren an den Zähnen, Risse im Zahnschmelz oder keilförmige Defekte am Zahnhals Stücke vom Zahnschmelz oder der Zahnhartsubstanz können abplatzen, Zahnfleisch und Kieferknochen zurückgehen. Die Zähne können empfindlich werden, schmerzen oder sich sogar lockern.

Durch den starken Druck beim Zähneknirschen kommt es zu schmerzhaften Verspannungen der Kaumuskulatur, die auch Schmerzen im Nackenund Schulterbereich oder Kopfschmerzen auslösen können. Außerdem können sich die Ge-

lenkscheiben des Kiefers verschieben. Dann knackt es, wenn man den Mund öffnet.

Stress ist Hauptursache Hauptursache für das Zähneknirschen ist Stress. Manchmal sind auch Störungen beim Zusammenbiss der Kiefer für das Knirschen verantwortlich. Gründe dafür können schlecht sitzende Füllungen, Kronen, Brücken oder Prothesen sein.

Behandlungsvarianten Ist ein unzureichender Kontakt zwischen den Zähnen des Ober- und Unterkiefers für die Fehlfunktion verantwortlich, kann der Arzt dies durch Einschleifen beheben. Sind Anspannung und Sorgen Gründe für den nächtlichen Bruxismus, können Entspannungstechniken wie autogenes Training oder progressive Muskelent-

spannung zum Stressabbau beitragen.

Aufbissschiene federt ab „Erste Hilfe“ bei nächtlichem

Zähneknirschen bietet eine Aufbissschiene, die nachts getragen wird.

Mehr Informationen: aok.de

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Eine Zahnreinigung empfiehlt sich üblicherweise jährlich oder halbjährlich. Den individuellen Rhythmus legen Patienten am besten mit ihrem Zahnarzt fest FOTO: FRANK RUMPENHORST/DPA-TMN Eine individuell gefertigte Aufbissschiene federt den Druck der zusammengepressten Zähne ab Sie wird nachts getragen. FOTO: MASCHA BRICHTA/DPA-TMN

Reisen vorbereiten – für die Gesundheit

PROPHYLAXE Eine reisemedizinische Beratung sechs Wochen vorher hilft

Die Menschen in Deutschland reisen sehr viel Ob Urlaubsreisen oder Arbeitsaufenthalte im Ausland: Es ist sinnvoll, sich die Risiken vorher bewusst zu machen Durch gute Vorbereitung und kluges Verhalten am Reiseziel lassen sich mögliche Gefahren verringern.

Wer sich in einem tropischen Land ausschließlich im Allinclusive-Club aufhält, hat natürlich andere Risiken als jemand, der die Gegend zu Fuß mit dem Rucksack erkundet. Wieder andere Bedingungen haben Ingenieure beim Arbeitseinsatz in Asien oder Sozialarbeiter in Afrika.

Tierwelt im Vorfeld erkunden

Tiere können gefährlich werden Meist ist es nicht der Tiger, von dem die Gefahr ausgeht, sondern eher der kleine streunende Hund, dem man eine Kleinigkeit zu fressen gibt. Tollwut ist bei Hunden weit verbreitet und ohne Behandlung tödlich. Am gefährlichsten sind sicher die Insekten, die Infek-

Diese leistet mehr als Standardinformationen zu Impfungen.

tionskrankheiten, wie z.B Malaria, verbreiten können.

Beim Essen aufpassen Anstecken kann man sich auch am Buffet im guten Hotel Über

Beratung in Anspruch nehmen.

Lebensmittel und Wasser können Erkrankungen wie Hepatitis A, Hepatitis E oder Typhus übertragen werden. Daher gilt am fremdländischen Buffet –auch wenn man vollständig ge-

impft ist – „peel it, boil it, cook it or forget it!“ („schälen, kochen, braten oder verzichten“). Denn nicht gegen alle Durchfallerreger stehen Impfungen zur Verfügung!

MENSCHLICHKEIT und KOMPETENZ in guten Händen

Therapie für die kranke Seele

Das St. Joseph-Krankenhaus Dessau behandelt Menschen mit seelischen Störungen nach einem komplexen störungsspezifischen Psychotherapiekonzept

Die Angstbewältigungsgruppe vermittelt Wissen zur Entstehung von Angstsymptomen und Strategien zur Krankheitsbewältigung

Das Metakognitive Training bei Depression ist ein alternativer Ansatz zur Behandlung von Depressionen und hilft ungünstige Denkmuster zu überwinden.

Die Psychodynamisch-interpersonelle Therapie bei somatoformen Störungen schult die Wahrnehmung von Körpersymptomen im Zusammenhang

mit Gefühlen und schwierigen zwischenmenschlichen Beziehungen und zeigt Bewältigungsmöglichkeiten auf.

Die Akzeptanz- und Commitmenttherapie hilft die Selbstwirksamkeit zu stärken und auch in schwierigen Situationen psychisch flexibel zu reagieren.

In der Dialektisch behavioralen Therapie trainieren Patientinnen und Patienten mit emotional belastenden Zuständen umzugehen.

Die Depressionsbewältigungsgruppe vermittelt Menschen mit Depressionen

wirksame Strategien zur Krankheitsbewältigung.

Die Interpersonelle Therapie hilft bei akuten Depressionen zwischenmenschliche Konflikte, seelische Belastungen und soziale Stressfaktoren zu bewältigen.

Das St. Joseph-Krankenhaus Dessau behandelt erwachsene Patienten mit Demenz- und Suchterkrankungen, Psychosen, affektiven Störungen, neurotischen-, Belastungs- sowie somatoformen Störungen, Persönlichkeits- und Verhaltensauffälligkeiten.

Über die Standardimpfungen hinaus, die in Deutschland empfohlen sind, kommen je nach Reiseziel und -bedingungen weitere Impfungen hinzu. So kann der Impfschutz vor Hepatitis A, Hepatitis B, Typhus, Gelbfieber, Tollwut, Japanischer Enzephalitis und einigem mehr rechtzeitig vor der Abreise gegeben oder eingeplant werden.

Individuelle Beratung nutzen

Viele andere Maßnahmen hängen auch vom Alter und den Vorerkrankungen der Reisenden ab. Berücksichtigen sollte man ebenso, dass die medizinische Versorgung in anderen Teilen der Erde oft nicht mit unserer zu vergleichen ist Bei der individuellen reisemedizinischen Beratung sollten alle Aspekte der Reise offen zur Sprache kommen.

Am besten etwa sechs Wochen vor der Reise sollte die reisemedizinische Beratung eingeplant werden, damit die Gesundheitsrisiken so gering wie möglich sind. dgk

Mehr Informationen erhalten Sie im St. Joseph-Krankenhaus Dessau unter Tel. (0340) 5569 278.

Die Alexianer Sachsen-Anhalt GmbH deckt mit ihren Leistungen die Landkreise Wittenberg, Anhalt-Bitterfeld, Dessau-Roßlau und ganz Mitteldeutschland ab. Die Gesundheitszentren und Einrichtungen sind spezialisiert auf die Bereiche Neurologie, Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik. Zu den Alexianern in Sachsen-Anhalt gehören die Klinik Bosse Wittenberg, das St. Joseph-Krankenhaus Dessau, die Alexianer Ambulanten Dienste und das Medizinische Versorgungszentrum Coswig.

Die Klinik Bosse ist akademisches Lehrkrankenhaus der Martin-LutherUniversität Halle-Wittenberg. Das St. Joseph-Krankenhaus Dessau kooperiert mit der Medizinischen Hochschule Brandenburg.

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Bevor es in andere Länder geht, sollte man eine reisemedizinische
Klinik Bosse Wittenberg /// Gesundheitszentrum für Neurologie, Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik Hans-Lufft-Straße 5 /// 06886 Lutherstadt Wittenberg St. Joseph-Krankenhaus Dessau /// Gesundheitszentrum für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik Auenweg 36 /// 06847 Dessau-Roßlau Telefon Wittenberg: (03491) 4760 /// Telefon Dessau: (0340) 5569-0 /// Internet: www.alexianer-sachsen-anhalt.de
FOTO: IMAGO/SUEDRAUMFOTO

Wenig Vertrauen in eigene Vorsorge

ANALYSE Viele Menschen tun sich schwer – trotz besserem Wissen

Überall finden sich Tipps für ein gesünderes Leben – sei es im Internet, Fernsehen oder Radio, in der Apotheke oder in Arztpraxen Aus diesem Angebot verlässliche Gesundheitsinformationen herauszufiltern, ist eine Herausforderung. Die Informationen dann auch in den Alltag zu integrieren, fällt vielen Menschen schwer

Das Wissen ist da, das Handeln nicht Ein Beispiel aus der aktuellen Analyse der Stiftung Gesundheitswissen zum Informationsund Gesundheitsverhalten von Menschen mit chronischen Erkrankungen: 72 Prozent der befragten chronisch Kranken geben an, dass eine gesundheitsbewusste Ernährung für die eigene Gesundheit wichtig sei Doch nur 53 Prozent ernähren sich auch gesundheitsbewusst.

Ganz ähnliche Ergebnisse hatte bereits der Gesundheitsbericht der Stiftung Gesundheitswissen aus dem Jahr 2020: 71 Prozent der Bevölkerung hielten eine gesunde Ernährung für wichtig. Aber nur 52 Prozent ernährten sich auch gesund.

Die Stiftung Gesundheitswissen hat ihre Erhebungen zum Gesundheitsverhalten der Menschen erweitert In Zusammenarbeit mit dem Institut für Demoskopie Allensbach wurde in einer Umfrage der Blick speziell auf die Situation chronisch Erkrankter gerichtet Untersucht wurden unter anderem die Einschätzung der eigenen Einflussmöglichkeiten auf den Gesundheitszustand und das Vertrauen in Vorsorge.

Motivation und Prävention sind nötig

Das Ergebnis: Menschen mit chronischen Erkrankungen ha-

ben zwar eine klare Vorstellung, was einen gesunden Lebensstil ausmacht, und sie fühlen sich auch insgesamt gut informiert Aber nur 17 Prozent der Studienteilnehmenden glauben daran, mit ihrem Verhalten den eigenen Gesundheitszustand beeinflussen zu können. 29 Prozent der befragten chronisch Kranken sind sogar eher fatalistisch gestimmt und sehen für sich selbst keinerlei Einflussmöglichkeiten auf den Verlauf

einer Erkrankung Zu diesen Menschen zählen überdurchschnittlich Frauen, Erkrankte mit erheblichen Einschränkungen und chronisch Kranke, die von mehreren Krankheiten betroffen sind

Dazu sagt Ralf Suhr, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Gesundheitswissen: „Aufgrund der immer älter werdenden Gesellschaft wird es künftig immer mehr Menschen mit chronischen Erkrankungen geben. Sie

darin zu bestärken, ihren Gesundheitsstatus selbst so gut es geht positiv zu beeinflussen, ihnen eine angemessene Versorgung zu bieten und gleichzeitig präventiv chronische Krankheiten einzudämmen, gehören zu den zentralen Herausforderungen unseres Gesundheitssystems.“

Mehr Informationen: stiftung-gesundheitswissen de

Überblick: Vom Therapeut bis zum Reha-Zentrum

Menschen mit psychischen Erkrankungen steht in Sachsen-Anhalt ein breit aufgestelltes Versorgungsangebot zur Verfügung Das hat den Vorteil, dass individuelle Hilfe möglich ist, andererseits erschwert das große Angebot die Orientierung Einen Leitfaden und Überblick über die psychiatrische Versorgungslandschaft in Sachsen-Anhalt gibt es auf den Internetseiten des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleich-

stellung. Hier werden zahlreiche Ansprechpartner näher vorgestellt, ohne sie tatsächlich vollständig aufführen zu können. Es ist jedoch möglich, in diesem umfassenden Psychiatrie-Wegweiser gezielt nach ersten Anlaufstellen und Angeboten in der jeweiligen Region zu suchen.

Mehr dazu: https://ms.sachsen-anhalt. de/themen/gesundheit/ daten-zur-gesundheit/ psychiatrie-wegweiser/

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29 Prozent der befragten chronisch Kranken sehen für sich selbst keine Einflussmöglichkeiten auf den Verlauf ihrer Erkrankung – und verhalten sich oft trotz besseren Wissens weiter ungesund, z.B. bei der Ernährung FOTO: FRESHIDEA – STOCK.ADOBE.COM
sorgfältig | achtsam | zugewandt
Psychisch Erkrankten bietet Sachsen-Anhalt einen Leitfaden und Überblick über die vielen Hilfsangebote im Land. FOTO: IMAGO/MASKOT
FONTHEIM
DR. FONTHEIM steht für erstklassige psychiatrische Behandlung, Betreuung und Pflege – regional und überregional DR.
Lindenstraße 15 | 38704 Liebenburg
Tel. 05346 81-0 | Fax 05346 81-1333
Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik Psychiatrisches Pflegeheim Eingliederungshilfe
info@fontheim.de | www.fontheim.de

Desinfizieren statt Waschen

HAUT Seife wäscht dauerhaft schützendes Fett aus der Hornschicht der Haut heraus

Mehr als zwei Jahre nach Beginn der Coronapandemie ist eine intensive Handhygiene im Alltag fest verankert – insbesondere bei Gesundheitsberufen. Doch Vorsicht: Ständiges Händewaschen mit Seife fördert die Entstehung eines Handekzems, der bislang häufigsten Berufskrankheit überhaupt.

Was viele nach wie vor nicht wissen: Deutlich hautschonender ist das Desinfizieren der Hände plus Hautpflege. Darauf machen Hautärztinnen und Hautärzte aufmerksam.

Alkoholische Lösung ist schonender

Aus dermatologischer Sicht sollte das Desinfizieren mit viruswirksamen alkoholischen Händedesinfektionsmitteln plus anschließendem Eincremen dem Händewaschen mit Wasser und Seife vorgezogen werden“, sagt Prof. Swen Malte John, Leiter der Abteilung Dermatologie, Umweltmedizin und Gesundheitswissenschaften an der Universität Osnabrück. Seife wäscht dauerhaft die schüt-

zenden Fette aus der Hornschicht der Haut heraus Gleichzeitig haben die Hornzellen hygroskopische Eigenschaften, das heißt, sie ziehen Wasser an und quellen auf.

Der Aufbau der Hornschicht ist vergleichbar mit der einer Ziegelmauer „Und wenn bei einer Mauer die einzelnen Steine anfangen zu quellen, gerät das Ganze im wahrsten Sinne des Wortes aus den Fugen. Genau das passiert bei der Haut auch“, erläutert der Dermatologe die schädliche Wirkung von zu viel Wasser und Seife. Die Folge ist eine Schädigung der Hautbarriere – idealer Nährboden, um ein Handekzem zu entwickeln. Wird hingegen Alkohol verwendet, gibt es diesen Effekt nicht. Alkohol löst nur die oberflächlichen Fette auf der Haut. Wenn er verdunstet, verbleibt genügend Fett auf der Haut zurück

Hinterher Hände gut cremen

„Um Hautirritationen zu verhindern, sollten außerdem nach der Desinfektion die Hände voll-

ständig mit einem Hautpflegemittel eingecremt werden“, rät der Experte Das gilt im Übrigen auch nach dem Händewaschen.

Wie wichtig diese Maßnahme ist, zeigt eine aktuelle Studie mit 302 Pflegenden aus zwei deutschen Kliniken, die auf dem Höhepunkt der Pandemie zwischen Dezember 2020 und Juni 2021 durchgeführt wurde. Eine Gruppe erhielt eine gesundheitspädagogische OnlineSchulung und eine unlimitierte Menge eines Hautreinigungsund Hautpflegemittels Die Kontrollgruppe erhielt keine der beiden Maßnahmen. Bei der ersten Gruppe traten im Beobachtungszeitraum keine neuen Handekzeme auf, während sich in der Kontrollgruppe bei 8,8 Prozent der Teilnehmenden ein neues entwickelte. „Das Ergebnis zeigt, dass sowohl Schulungen als auch die Bereitstellung von Hautpflegemitteln im Rahmen der Prävention von berufsbedingten Handekzemen bei Pflegenden im Gesundheitswesen sehr sinnvoll ist. Es wäre wünschenswert, wenn Arbeitgeber entsprechende Angebo-

te bereitstellen würden“, so der Wissenschaftler, der die Studie geleitet hat Hauterkrankungen wie das Handekzem führen seit Jahren mit weitem Abstand die Statistik der Berufserkrankungen an.

Im Jahr 2020 wurden die be-

rufsbedingten Hauterkrankungen jedoch erstmals von diesem Spitzenplatz verdrängt –durch beruflich erworbene COVID-19-Infektionen.

Mehr Informationen: www.bvdd.de

Zur desinfizierenden Reinigung der Hände empfehlen Dermatologen eher ein viruswirksames alkoholisches Desinfektionsmittel als Wasser und Seife.

FOTO: BLACKDAY – STOCK.ADOBE.COM

Schilddrüsenerkrankungen: Behandlung in einem Zentrum

Interdisziplinäre Zusammenarbeit bei Diagnostik, Therapie und Nachsorge

klinikums Carl Gustav Carus geschickt Nur kurze Zeit später erhält das OP-Team das Ergebnis „Diese Vorgehensweise versetzt uns in die Lage, noch während der Operation auf den pathologischen Befund zu reagieren und im Bedarfsfall weiteres betroffenes Gewebe zu entfernen“, erläutert Dr med Ringelband

Links: Das Team im Schilddrüsenzentrum am St. Joseph-Stift. Rechts oben: Dr med Rolf Ringelband ist Oberarzt und Leiter des Kompetenzzentrums für Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenchirurgie.

Rechts unten: Dr med Astrid Flötgen ist die Leitende Oberärztin der Klinik für Chirurgie am Krankenhaus St. Joseph-Stift Dresden, zu der das Schilddrüsenzentrum gehört.

Operationen an der Schilddrüse gehören im St Joseph-Stift Dresden zu den Routineeingriffen Etwa 700 solcher Operationen werden hier im zertifizierten Kompetenzzentrum jährlich erfolgreich durchgeführt Insbesondere bei nachgewiesenem oder Verdacht auf Schilddrüsenkrebs empfiehlt sich die Behandlung in einem Zentrum Denn hier ist die hohe Qualität der fachlichen und organisatorischen Standards in der operativen und nicht-operativen Behandlung sichergestellt.

Tumor-Erkrankungen der Schilddrüse gehören zu einer der am besten heilbaren Krebsarten: Rechtzeitig erkannt, liegt der Behandlungserfolg bei rund 90 Prozent. „Genau auf dieses rechtzeitige Erkennen und die professionelle Behandlung kommt es an“, so Oberarzt Dr med. Rolf Ringelband, Leiter des Schilddrüsenzentrums am St. Joseph-Stift Dresden.

Zügig und professionell bei Verdacht auf Krebs Ein Beispiel dafür ist der Fall einer 31-jährigen Patientin aus dem Dresdner Umland Im Februar bemerkt sie beim Blick in den Spiegel eine kleine Schwellung am Hals, die sich in den nächsten Wochen leicht vergrößert Ihr Hausarzt überweist die Frau im März an eine Endokrinologin, deren Untersuchung im Juni einen suspekten Befund mit Verdacht auf Schilddrüsenkrebs ergibt Die Endokrinologin wendet sich mit der Bitte um einen dringlichen Termin an das Schilddrüsenzentrum am St Joseph-Stift Zügig kann sich die Patientin in der Schilddrüsen-Sprechstunde im St Joseph-Stift vorstellen und erhält bereits für Anfang Juli ihren OP-Termin

Bei der Operation wird der Patientin die halbe Schilddrüse entfernt und – noch während die Patientin in Narkose liegt

für eine Untersuchung ins Institut für Pathologie des Universitäts-

Im Falle der jungen Patientin ist die Untersuchung kompliziert. Es kann noch kein endgültiges Ergebnis festgelegt werden, sodass die Operation zunächst beendet wird. Die Gewebeuntersuchung im Labor geht weiter, am nächsten Morgen informiert der Pathologe die Chirurgen telefonisch. Leider bestätigt sich der ursprüngliche Verdacht eines Schilddrüsenkarzinoms Deshalb folgt direkt eine zweite Operation, in der der Rest der Schilddrüse entfernt wird. Nur drei Tage nach der zweiten Operation kann die junge Frau nach Hause Die weitere Terminkette steht, denn auch darum hat sich das Team des Schilddrüsenzentrums gekümmert: Im August schließt sich eine Radiojodtherapie, eine nuklearmedizinische Behandlung, an Während eines dreitägigen stationären Aufenthaltes in der Klinik für Nuklearmedizin an der Dresdner Uniklinik wird der Patientin eine winzige Menge radioaktives Jod in Form einer Tablettenkapsel verabreicht Auch die Nachsorge und regelmäßige Kontrolle in den nächsten fünf Jahren übernimmt die Uniklinik „Wir arbeiten hervorragend mit unseren Kooperationspartnern zusammen “ , erklärt Dr med Astrid Flötgen „Alle Fälle besprechen wir auch immer gemeinsam im Tumorboard und beraten uns, welcher Behandlungsansatz für den einzelnen Patienten am besten ist Auf diese Weise können wir für jeden Tumorpatienten eine leitliniengerechte Diagnostik und Therapie abstimmen “

Schilddrüsenzentrum auch bei gutartigen Befunden

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Auch im Falle gutartiger Schilddrüsenerkrankungen empfiehlt sich die Behandlung im Zentrum Gründe sind neben der ausgezeichneten Expertise der Einsatz modernster Technik und neuer Behandlungsmethoden Denn heute wird längst nicht mehr jeder Knoten operativ entfernt „Es ist technisch möglich, auch die allerkleinsten Knötchen zu finden – aber es ist nicht nötig, alle zu entfernen“, so Dr med Ringelband Studien belegen, dass auch eine Vielzahl von gutartigen Knoten langfristig keine Probleme bereiten müssen So ist die Zahl der Schilddrüsen-OPs deutschlandweit rückläufig: von 120 000 auf 80 000 jährlich, und das trotz besserer Früherkennung Auch dazu tragen Schilddrüsenzentren wie das im St Joseph-Stift bei

Schilddrüsenzentrum am Krankenhaus

St. Joseph-Stift Dresden mit Überweisungsschein Sprechstunde/Terminvergabe:

�� 0351 / 44 40 – 24 60

 chirurgie@ josephstift-dresden.de

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Früher Vorsorgebeginn ist ratsam

DARMGESUNDHEIT Familiäre Belastung für Darmkrebs – jeder zehnte Deutsche ist betroffen

Nach Zahlen des Robert Koch-Instituts sind im Jahr 2018 mehr als 60 000 Menschen in Deutschland an Darmkrebs erkrankt. Die meisten Darmkrebs-Neuerkrankungen werden dabei nach dem 50 Lebensjahr festgestellt. Allerdings gibt es zwei wichtige Tatsachen, die wenig Beachtung finden: Jeder zehnte Darmkrebsfall wird vor dem 50. Geburtstag diagnostiziert, und mehr als jeder zehnte Deutsche hat eine familiäre Belastung für Darmkrebs. So gibt es Menschen, bei denen Darmkrebs schon zwischen dem 20. und 50 Lebensjahr auftritt. Diese Menschen fallen aus dem Vorsorgeraster heraus – mit oft tödlichen Folgen. Denn bei ihnen wird der Darmkrebs häufig erst diagnostiziert, wenn er bereits Beschwerden verursacht oder sich Metastasen in anderen Organen gebildet haben Die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten e.V (DGVS) fordert, die Vorsorge bei familiär bedingtem Darmkrebs zu verbessern.

Jahr für Jahr erkranken weniger Menschen in Deutschland an Darmkrebs

Weniger Kranke durch gute Vorsorgestruktur

Eine erfreuliche Entwicklung, die dem Darmkrebsexperten

Prof. Dr. med. Frank Kolligs zufolge vor allem an der bereits guten Vorsorgestruktur in Deutschland liegt „Für gesetzlich Versicherte bietet unser Gesundheitssystem gute Vorsorgeleistungen ab dem 50. Lebensjahr an. Mit diesen Angeboten zur Früherkennung können wir Krebsvorstufen und Darmkrebs in frühen Stadien rechtzeitig finden und entfernen“, so der Experte. Menschen, die aufgrund von familiärer Vorbelastung ein erhöhtes

Darmkrebsrisiko haben, kommen diese Vorsorgestrukturen allerdings nicht zugute. „Bei familiär bedingtem Darmkrebs erkranken Betroffene häufig schon vor dem 50. Lebensjahr Daher muss bei dieser Risikogruppe deutlich früher mit Vorsorgeuntersuchungen begonnen werden“, fordert Kolligs

Tritt bei einem Familienmitglied Darmkrebs vor dessen 50 Geburtstag auf, muss auch an eine genetische Belastung gedacht werden. Wichtig sei es laut Kolligs, dass Angehörige jung an Darmkrebs Erkrankter frühzeitiger, als von den Kassen regulär empfohlen, mit der Darmkrebsvorsorge beginnen.

Genetische Belastung

erhöht Risiko

„Es gilt die Faustregel, dass man zehn Jahre vor dem Alter der Diagnosestellung des Angehörigen mit der Darmkrebsvorsorge beginnen sollte. Ein Beispiel: Hat mein Vater mit 50 Jahren die Diagnose Darmkrebs erhalten, sollte ich als Sohn ab dem 40 Geburtstag mit der Darmkrebsvorsorge beginnen. So ist es möglich, Krebsvorstufen rechtzeitig zu erkennen und Darmkrebs zu bekämpfen, bevor er ein größeres Problem wird“, erklärt der Experte. Neben einer familiären Belastung sind insbesondere ein hoher Fleisch- und Alkoholkonsum, Rauchen, Bewegungsarmut und Übergewicht als Risi-

kofaktoren für Darmkrebs bekannt. Bei etwa 16 Prozent der Erkrankten tritt Darmkrebs gehäuft innerhalb einer Familie auf. Experten halten hier Kombinationen von Mutationen auf zahlreichen Genen für eine

Ursache. Die Darmspiegelung gilt unter Experten als die einzige zuverlässige Diagnosemöglichkeit bei Darmkrebs.

Mehr Informationen: www.dgvs.de

Entzündung: Im Fokus – die Sehnenscheide

Immer gleiche Bewegungen und Überlastung sind in der Regel die Ursachen für Sehnenscheidenentzündungen. Wer viel am Computer arbeitet oder zum Beispiel Musik macht oder turnt, läuft eher als andere Gefahr, dass sich das Bindegewebe um die Sehne entzündet und schmerzt. Am häufigsten passiere das im Handgelenk, sagt der Orthopäde und Chirurg Martin Rinio.

Vorbeugen kann man, indem Überlastungen und monotone Bewegungsabläufe vermieden werden, zum Beispiel, in dem bei der Arbeit immer wieder Pausen eingelegt werden. Aufwärm- und Dehnungsübungen tun nicht nur Sportlern und Musikern gut, sondern helfen auch am Schreibtisch.

Bei einer Sehnenscheidenentzündung schmerzt die betroffene Stelle bei Bewegung und später selbst im

Ruhezustand. Rötungen und Schwellungen sind typische Symptome Neben den Handgelenken können die Füße, die Achillessehnen, die Unterarme und die Ellenbogen betroffen sein.

Die Behandlung einer Tendovaginitis, so der Fachbegriff, ist meist langwierig. Entlastung ist das oberste Gebot Unterstützend kann eine Orthese verschrieben werden. Das ist eine halbstarre Bandage, die das Gelenk unterstützt Ist die Entzündung sehr heftig oder tritt wiederholt auf, kommen ergänzend zur Schonung eventuell entzündungshemmende Tabletten dazu, seltener Cortisoninjektionen. dpa

Bei einer Sehnenscheidenentzündung schmerzt die betroffene Stelle FOTO: ESKYMAKS – STOCK.ADOBE.COM

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Darmkrebs: Bei familiärer Vorbelastung erkranken Betroffene häufig schon vor dem 50. Lebensjahr Daher sollte diese Risikogruppe deutlich früher zur Vorsorge. FOTO: IMAGO/SCIENCE PHOTO LIBRARY
AOK Sachsen-Anhalt. Die Gesundheitskasse. Wir finden gesundheitliche Vorsorge gut. Sie auch? deine-gesundheitswelt.de

Aufmerksamkeit für das künstliche Gelenk

BAKTERIEN Infektionen und Wunden sollten sehr ernst genommen werden

Etwa 440.000 neue Hüftoder Kniegelenke werden in Deutschland jährlich eingesetzt Es sind sichere und erfolgreiche Maßnahmen zur Wiederherstellung von Schmerzfreiheit, Beweglichkeit und sozialer Teilhabe. Zugleich aber gehört die Infektion eines künstlichen Hüft- oder Kniegelenks zu den gefürchtetsten Komplikationen. Etwa 0,5 bis zwei Prozent aller Patienten neuen Gelenken erleiden eine solche sogenannte periprothetische Infektion.

Infektionen noch Jahre später möglich

Die AE - Deutsche Gesellschaft für Endoprothetik e. V. empfiehlt Trägern von Gelenkprothesen, jede Infektion und Entzündung ernst zu nehmen und sich im Zweifel ärztlich beraten zu lassen. Erreger aus einem Infektherd können sich über die Blutbahn auf das Implantat ausbreiten und dort vermehren.

„Die Besiedelung mit schädlichen Bakterien kann sowohl in der frühen Phase nach der Operation als auch Monate bis Jahre

danach auftreten“, sagt Prof. Dr med. Rudolf Ascherl, Präsident der AE.

Dabei rufen die Erreger zunächst eine Entzündung in der Umgebung des Implantats hervor Später löst sich der prothesentragende Knochen auf. Schmerzen und eine Lockerung des künstlichen Gelenks sind die Folge

Vorbeugend auch kleine Wunden behandeln

Die Fachgesellschaft rät deshalb, auch kleine Wunden immer sofort fachgerecht zu desinfizieren und im Auge zu behalten. Rötung oder Schwellung des Gelenks und anhaltende Belastungsschmerzen, sollten umgehend vom Arzt abgeklärt werden.

Bekannt sind

verschiedene Auslöser

In seltenen Fällen werden Bakterien während der Operation eingebracht, daneben kommen Erreger durch Zirkulation im Blut zur Prothese. Auslöser dieser über den Blutweg gestreuten Infektionen können größere

Entzündungen, etwa von Blase oder Lunge sein Weitere mögliche Ursachen sind Bakterienquellen wie offene Beine (Durchblutungsstörungen), eine blutig verlaufende Zahnbehandlung, eine Darmspiegelung, bei der Polypen abgetragen werden, oder eine eher unscheinbare Verletzung beim Heimwerken. Trägt der Patient weitere Fremdkörper, etwa künstliche Herzklappen, die sich infiziert haben, können auch diese Keime auf die Prothese verschleppt werden.

Schnelle Behandlung ist wichtig

Normalerweise schützt das Immunsystem den Körper vor einer Ausbreitung von Infekten und bekämpft Keime, die über den Blutweg streuen. Ein Implantat ist jedoch ein unbelebter Fremdkörper Er kann sich nicht selbst vor der Besiedelung mit Bakterien schützen. Deshalb bleiben Bakterien dort bevorzugt haften und vermehren sich ungestört. Auf der Oberfläche der Prothesen beginnen sie innerhalb von wenigen Tagen,

einen Schleimfilm zu bilden.

Bakterien, die sich innerhalb dieses sogenannten Biofilms befinden, sind vor dem Angriff durch Antibiotika und des Immunsystems geschützt Eine

realistische Chance, die Infektion durch Antibiotika in den Griff zu bekommen, besteht deshalb nur in den ersten drei Wochen nach Beginn der Symptome dgk

Medizinische Rehabilitation in Bad Schmiedeberg

Fachkliniken für Orthopädie und Gynäkologie

ORTHOPÄDIE

STÜTZ- UND BEWEGUNGSAPPARAT:

- degenerative und posttraumatische Krankheiten

- rheumatische Erkrankungen einschließlich

BECHTEREWSCHE KRANKHEIT

- angeborene Deformitäten

- Stoffwechselerkrankungen mit Gelenkbeteiligung

- Osteoporose

AHB

- nach rheumachirurgischen Eingriffen

- nach Gelenkersatz- und Wirbelsäulenoperationen

- nach Verletzungen des Halte- und Bewegungsapparates mit operativer oder konservativer Therapie

- nach Amputationen

GYNÄKOLOGIE

Ein künstliches Gelenk ist ein unbelebter Fremdkörper Es kann sich nicht selbst vor der Besiedelung mit Bakterien schützen. FOTO: WAVEBREAKMEDIAMICRO – STOCK.ADOBE.COM

• Primärrehabilitation als Anschlussrehabilitation (AHB)

• Stationäre medizinische Rehabilitation

• Ambulante Vorsorge- und Rehabilitation

• Individualkuren

- gynäkologische Erkrankungen wie chronische Entzündungen, Verwachsungsbeschwerden, Senkungsbeschwerden, Harninkontinenz, Endometriose, hormonelle Störungen

- bösartige Erkrankungen der Brustdrüse und weiblichen Genitalorgane

AHB

- bösartige Geschwulsterkrankungen der Brustdrüse und der weiblichen Genitalorgane

- gynäkologische Krankheiten und Zustand nach Operationen

- Endometriose

- konservative Therapie von Bandscheibenvorfällen www eisenmoorbad de

Die Kombination von Medizin, moderner Physiotherapie und natürlichen Heilmitteln sichern die Behandlungserfolge – Moor· Heilwasser · Radon.

Zentrale Aufnahme

Orthopädie (03 49 25) 6 37 41

Gynäkologie (03 49 25) 6 30 39

Individualkuren (03 49 25) 6 30 37

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Eisenmoorbad Bad Schmiedeberg
Staatlich anerkanntes Moor-, Mineral- und Kneippheilbad

Balancekissen, Schwingstab, Slashpipe & Co

RÜCKEN Für die Kräftigung: Training der Koordination und tief liegender Muskelgruppen

Wie wir Menschen sind auch Muskeln keine Einzelgänger Sie funktionieren mindestens paarweise und oft sogar in einem großen Team – daher möchten sie gemeinschaftlich trainiert werden

Solche Muskelteams gibt es nicht nur in Armen und Beinen, sondern auch am Rumpf. Allein im Rücken sind etwa 150 Muskeln dafür zuständig, uns aufrecht zu halten und die Gelenke zu bewegen. Dabei hat jeder Skelettmuskel einen oder mehrere Gegenspieler Für die Stärkung der Rückenmuskeln und um Schmerzen vorzubeugen oder zu lindern, muss darum auch deren Gegenspieler, die Bauchmuskulatur, aktiviert werden Die Kräftigung mehrerer Muskelgruppen bis in die Tiefe bringt dabei den größtmöglichen Trainingserfolg.

Mit den richtigen Hilfsmitteln kann man dem Rücken-Workout den Extra-Kick verleihen. Hier kommen Tipps der Aktion Gesunder Rücken (AGR) e. V

Balancekissen

Balancekissen eignen sich ideal für ein intensives Training im Stehen, Sitzen oder Liegen Die dynamische Unterlage fordert nicht nur die gesamte Körpermuskulatur, sondern aktiviert auch die Steuerungsfunktionen im Gehirn Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Stabilität, Koordinationsfähigkeit und Reaktionsvermögen werden bei regelmäßigem Training ebenso verbessert wie die Körperhaltung, Zehen- und Fußfunktionen sowie Bewegungsabläufe.

Bei der Anschaffung gilt es einiges zu beachten. Das Balan-

cekissen sollte einen sicheren Bodenkontakt haben – es darf nicht verrutschen, denn sonst droht Verletzungsgefahr Die Stand- bzw Sitzfläche muss ebenfalls ausreichend groß sein, um unterschiedliche Übungen sicher ausführen zu können.

Trainings- und Therapieröhren

Sie ähneln ein wenig einem Laserschwert aus den Star-WarsFilmen und sind etwa zwischen 1,20 m und 2 m lang. Dank unterschiedlicher Längen und Durchmesser variiert ihr Gewicht Mit zwei am Gerät ange-

brachten Schlaufen für die Hände erlaubt sie zahlreiche Fitnessübungen im Stehen, Sitzen und Liegen. Die Rede ist von einer mit Flüssigkeit gefüllten Röhre, zum Beispiel der Slashpipe.

Bei verschiedensten Übungen ist das oberste Ziel, die Flüssigkeit möglichst im Gleichgewicht zu halten. Doch hier kommt die Crux: Das ruhige Halten klappt nur, wenn der Körper bei allen Bewegungsausführungen sofort reagiert

Um das zu schaffen, ist der Einsatz vieler Muskelgruppen nötig – ein tolles Training für die Koordinationsfähigkeit und für die

tief liegenden Muskelgruppen, die man mit einem herkömmlichen Krafttraining nicht erreicht

Das Training steigert Kraft und Kraftausdauer, verbessert die Körperhaltung, verfeinert die Tiefenwahrnehmung und erhöht die Konzentrationsfähigkeit. Natürlich werden auch Herz und Kreislauf gefordert.

Gymnastik- und Pendelbälle Gymnastik- und Pendelbälle sind echte Evergreens, wenn es um die Stärkung der Rückenund Rumpfmuskulatur geht.

Diese dynamischen Trainings-

geräte eignen sich hervorragend, um im Sitzen oder Liegen zu trainieren. Der Gymnastikball in verschiedenen Größen (Durchmesser 35 bis 75 cm) ist für alle Altersgruppen und Anwender von Anfänger bis Hochleistungssportler geeignet.

Dank der größeren Kontaktfläche zum Boden, die das Wegrollen verhindert, eignen sich ovale Pendelbälle besonders für Personen mit motorischen Einschränkungen, erhöhtem Sicherheitsbedürfnis (zum Beispiel nach einem operativen Eingriff) oder Übergewicht

Schwingstäbe

Diese Fitnesshelfer bringen jede Muskulatur in Schwung: Elastische Schwingstäbe eignen sich perfekt, um etwas für die Bein-, Rücken-, Schulter- und Armmuskeln zu tun. Dabei ist ihre Handhabung ganz einfach und noch dazu effektiv Sobald der Stab schwingt, muss der Körper die Bewegungen koordiniert und im Zusammenspiel aller drei Muskelschichten ausgleichen. Das fordert vor allem die tieferliegende Muskulatur, weshalb die Experten der AGR ein regelmäßiges Training empfehlen. Schon wöchentlich drei Sport-Dates für jeweils ca 10 bis 15 Minuten stabilisieren die Wirbelsäule und verbessern die Haltung. Rumpf, Beine, Schultergürtel und Arme werden gleichermaßen gestärkt Gerade bei Übergewicht bietet der Schwingstab nicht nur ein Training, das Spaß macht, sondern hilft den Stoffwechsel anzuregen.

Mehr Informationen: www.agr-ev.de

Dauersitzen schlecht für die Gelenke

GESCHMEIDIGKEIT In Pausen regelmäßig und abwechslungsreich dehnen

Stundenlanges Sitzen kann den Gelenken in Knie und Hüfte schaden und Fehlhaltungen begünstigen Davor warnt die Deutsche Gesellschaft für Endoprothetik (AE) Wer stundenlang mit gebeugten Gliedmaßen dasitzt, riskiert demnach langfristig Verkürzungen in Sehnen, Muskeln und Faszien und als Folge davon Bewegungs- und Funktionseinschränkungen der Gelenke. Das kann anfälliger für Fehlhaltungen und Fehlbelastungen machen. Dazu kommt,

dass auch der Gelenkknorpel durch Dauersitzen und den damit einhergehenden Bewegungsmangel in Mitleidenschaft gezogen wird Der werde nur durch die Pumpbewegungen bei körperlicher Aktivität mit nährender Gelenkflüssigkeit versorgt, erklärt die Fachgesellschaft.

Wer seine Gelenke gesund halten möchte, sollte Muskeln und Bänder mehrmals täglich bewusst dehnen; die Sitzposition häufig wechseln und nach Möglichkeit immer mal das Sitz-

möbel austauschen. Generell sollte man viel Bewegung in seinen Alltag einbauen.

„Es geht nicht darum, den perfekten Stuhl zu finden oder die ganze Zeit zu stehen“, stellt AE-Präsident Prof. Karl-Dieter Heller klar. Regelmäßige und abwechslungsreiche Bewegung sei wichtig: „Während einer Pause könne man zum Beispiel den Psoas – den größten Beugemuskel in der Hüfte – durch einen Ausfallschritt nach vorne dehnen, jeweils drei Mal 30 Sekunden pro Seite. dpa

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Training mit einer mit Flüssigkeit gefüllten Röhre, der Slashpipe. Die Flüssigkeit muss im Gleichgewicht gehalten werden Das ist leichter gesagt als getan. FOTO: SLASHPIPE/AKTION GESUNDER RÜCKEN E. V./OBS Wer stundenlang bewegungslos sitzt, riskiert Bewegungs- und Funktionseinschränkungen der Gelenke. FOTO: CHRISTIN KLOSE/DPA-TMN

FOTO: PIKSELSTOCK – STOCK ADOBE.COM

Radfahren: Welche Haltung für den Rücken?

Wer auf dem Fahrrad unterwegs ist, sollte nicht zu aufrecht im Sattel sitzen. Darauf weist der Sportwissenschaftler Ingo Froböse von der Deutschen Sporthochschule Köln hin. Denn: „In dieser Haltung ist die Muskulatur zu entspannt.“ Entspannte Muskulatur – was nach Schonung klingt, ist für den Rücken nicht die beste Wahl. Besser ist, den Oberkörper beim Radfahren etwas nach vorne zu beugen, so Froböse. Hintergrund: So erreicht man eine gewisse Vorspannung, die die Wirbel-

säule stabilisiert, und kann Erschütterungen besser abfedern. Der Sportwissenschaftler rät zu einer Beugung von 15 bis 20 Grad, was übrigens längst nicht der Sitzhaltung entspricht, die man von Rennradprofis kennt Deren stark gebeugte Haltung ist laut Froböse zwar gesundheitlich nicht bedenklich. „Allerdings sollte der Rücken aufgrund der beanspruchenden Haltung trainiert sein“, so Froböse. Anfänger wählen also besser erst mal ein Cityoder Trekkingrad, ehe sie sich ans Rennrad heranwagen. dpa

Finger-Fitness:

So behalten die Hände im Alter ihre Kraft

Ein fest verschlossenes Gurkenglas öffnet sich erst durch viel Kraft. Aber auch andere Aufgaben im Alltag brauchen starke Hände. Sie sind die wichtigsten Werkzeuge im Alltag.

Gerade im Alter lohnt es sich, ihnen Aufmerksamkeit zu schenken und ihre Kraft und Beweglichkeit zu stärken. Dazu rät die Physiotherapeutin Reg ne Görges-Radina in der Zeitschrift „Senioren-Ratgeber“ (Ausgabe 7/2022)

„Ein gutes Zusammenspiel von Muskeln, Sehnen und Gelenken in den Händen ist entscheidend dafür, lange selbstständig zu Hause wohnen zu können“, sagt die Physiotherapeutin Doch wie hält man die Hände im Alter fit? Die Expertin hat dazu zwei Anregungen 1 Wer einen kleinen, weichen Ball parat hat, kann direkt beginnen. Der Bal wird für zehn bis 15 Sekunden kräftig zusammengedrückt, ehe man den Griff löst. Zehn b 15 Mal pro Hand wiederholen. Diese Übung stärkt die Kraft und Beweglichkeit der Finger-

beuger. Sie macht damit fit für alltägliche Handgriffe - wie das Herunterdrücken der Türklinke oder das Anheben einer Bratpfanne

2 Wer seine Handgelenke stärken will, kann das mit Bewegungen tun, die man üblicherweise

beim Auswringen macht Die Expertin empfiehlt, dafür ein zu einer Rolle gewickeltes Handtuch zu benutzen. dpa

FOTO: IMAGO/PANTHERMEDIA/CLAUDIA OTTE

Wir übernehmen Verantwortung für die Gesundheit in der Goitzsche Region.

» Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie; Urologie

» Anästhesiologie und Intensivmedizin

» Frauenheilkunde

» Gastroenterologie, Pneumologie, Bauchzentrum

» Geriatrie, Allgemeine Innere Medizin und Palliativmedizin, Tagesklinik für Geriatrie

» Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Plastische Operationen

» Kardiologie, Angiologie, Diabetologie und Internistische Intensivmedizin

» Kinder- und Jugendmedizin

» Unfallchirurgie und Orthopädie

derUnfallchirur

» Klinische Psychologie, Psychiatrie und Neurologie; Tagesklinik für Psychiatrie und Psychotherapie

P

sychologie, P agesklinik P

» Klinische Chemie und Labordiagnostik

» Physiotherapie

L Phy abordiagnos siotherapie

» Radiologie

Gesundheitszentrum Bitterfeld/Wolfen gGmbH | Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße 2 | 06749 Bitterfeld-Wolfen Akademisches Lehrkrankenhaus der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Telefon: 03493 31-0 | Fax: 03493 31-3902 | info@gzbiwo de | www goitzsche-klinikum de

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Nicht zu aufrecht sitzen beim Radfahren – so lautet die Empfehlung.
o@gzbiw
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Virtuelle Praxis – nicht nur für Eltern

ARZTKONTAKT Per Video das Kind vorstellen – Telemedizin ist auf dem Vormarsch

Bei www.kinderaerzte-imnetz.de können Eltern dank einer Filterfunktion bei der Arztsuche ermitteln, ob der Pädiater ihres Vertrauens bzw. welche Pädiater in ihrer Umgebung auch eine Videosprechstunde anbieten. Darüber informiert der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte

Telemedizin und insbesondere Videosprechstunden ermöglichen in vielen Fällen den Zugang zu einer medizinischen Versorgung von zuhause aus, um Infektionsrisiken während der Coronapandemie oder auch bei „normalen“ Grippewellen zu vermeiden oder um lange Anfahrtswege sowie Wartezeiten zu ersparen.

Einfacher Ablauf

Für eine Videosprechstunde bei ihrem Pädiater benötigen Eltern nur ein Smartphone oder Tablet sowie die App „Mein Kinderund Jugendarzt“, die im AppStore oder bei Google Play kostenlos heruntergeladen werden kann Der Patient erhält über die Kinder- und Jugendarztpra-

xis in der APP einen freien Termin für die Videosprechstunde Eltern begeben sich mit ihrem

Kind kurz vorher in ein virtuelles Wartezimmer, bis sie vom Kinder- und Jugendarzt dazuge-

schaltet werden. Es gibt viele Bereiche in der Gesundheitsversorgung, die über Telemedi-

zin erfolgen kann. Sie ist sehr effizient, da Eltern zuhause bleiben können, Kinder keine Schule oder kein Homeschooling verpassen. Kinder- und Jugendärzte werden zwar ihre Patienten auch immer noch persönlich sehen, z. B. bei Vorsorgeuntersuchungen oder bei einem akuten Notfall, aber sie bieten ebenso die Möglichkeit eines virtuellen Termins an, z.B. bei leichten Infekten, evtl. Befundbesprechungen insbesondere bei chronischen Erkrankungen usw.

Die Videosprechstunde zur App „Mein Kinder- und Jugendarzt“ ist zertifiziert, datensicher und wird daher von gesetzlichen Krankenkassen erstattet COVID-19 hat die Entwicklung und Anerkennung der Telemedizin beschleunigt. Sie wird vermutlich ein wichtiger Bestandteil in unserer Gesundheitsversorgung bleiben, aber niemals die persönliche Betreuung durch Ärzte und anderes medizinisches Fachpersonal ersetzen.

Mehr Informationen: www.kinderaerzte-im-netz.de

Engagiert für die Organspende

AUSZEICHNUNG Kliniken in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt wurden ausgezeichnet

Durch das große persönliche Engagement von Ärztinnen, Ärzten und Pflegenden in den Krankenhäusern ist es auch in den Zeiten der Corona-Pandemie gelungen, Organspenden zu realisieren und Organe für lebenswichtige Transplantationen zur Verfügung zu stellen. Für diesen besonderen Einsatz wurden im Juli 2022 im Erfurter Rathaus stellvertretend drei Kliniken aus Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt von den zuständigen Ministerinnen gemeinsam mit der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) in der Region Ost ausgezeichnet:

• St Georg Klinikum Eisenach (Thüringen)

• Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden (Sachsen)

• Carl-von-Basedow-Klinikum Saalekreis gGmbH (SachsenAnhalt)

Petra Grimm-Benne, Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung des Lan-

des Sachsen-Anhalt, sagte dazu: „Die Ehrung soll Motivation und Ansporn für alle Kliniken sein, sich an der Gemeinschaftsaufgabe Organspende zu beteiligen. Aber wir wollen auch den Organspendern und ihren Familien für die Zustimmung zu einer Organentnahme danken. Ohne sie wären Transplantationen nicht möglich.“

In der DSO-Region Ost (Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt) gab es im Jahr 2021 insgesamt 121 Organspender. Es konnten 378 Organe für die Transplantation entnommen werden. Rund 990 Menschen aus der Region standen Ende 2021 auf der Warteliste für eine Transplantation. Die DSO ist die Koordinierungsstelle für die postmortale Organspende gemäß Transplantationsgesetz und bietet den mehr als 1.200 Entnahmekrankenhäusern in Deutschland umfassende Unterstützungsangebote an.

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FOTO: FOVITO – STOCK.ADOBE.COM Freitag, 16 September 2022 16 Mitteldeutsche Zeitung
Manche Ärzte bieten sie bereits an: die Videosprechstunde. Darunter sind auch Kinder- und Jugendärzte. Eltern finden entsprechende Pädiater über eine App. FOTO: CHRISTIN KLOSE/DPA-TMN

Meilenstein für die Patientenversorgung

ARZNEIMITTELTHERAPIE Apotheken bieten zusätzliche pharmazeutische Dienstleistungen

Bereits im Juni 2022 hatte es die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e. V. (ABDA) per Pressemitteilung bekanntgegeben: Zukünftig werden viele Patientinnen und Patienten in ihren Apotheken pharmazeutische Dienstleistungen erhalten, die von den Krankenkassen bezahlt werden Die pharmazeutischen Dienstleistungen umfassen insbesondere Maßnahmen der Apotheken zur Verbesserung der Sicherheit und Wirksamkeit einer Arzneimitteltherapie.

„Das ist ein Meilenstein für die Patientenversorgung Mit den neuen Leistungen können wir Versorgungsdefizite beheben und die Effizienz der individuellen Arzneimitteltherapie verbessern“, sagte Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der ABDA.

Patientinnen und Patienten haben Anspruch auf zusätzliche Betreuungsangebote der Apotheke, wenn sie

• fünf oder mehr verordnete Arzneimittel einnehmen

• gegen eine Krebserkrankung neue Tabletten oder Kapseln er-

halten (orale Antitumortherapie)

• nach einer Organtransplantation neue Medikamente verordnet bekommen, um die körpereigene Abstoßungsreaktion zu hemmen (Immunsuppressiva)

• einen ärztlich diagnostizierten Bluthochdruck haben und Blutdrucksenker einnehmen

• gegen eine Atemwegserkrankung Medikamente zum Inhalieren erhalten

Ohne ärztliche Verordnung möglich Rechtliche Grundlage der pharmazeutischen Dienstleistungen ist das 2020 in Kraft getretene Vor-Ort-Apotheken-Stärkungsgesetz (VOASG)

Thomas Dittrich, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbands, sagt dazu: „Wir haben lange für die pharmazeutischen Dienstleistungen gekämpft und verhandelt Jetzt gibt es ein gutes Leistungsportfolio, das die Apotheken auch im Interesse der Patienten umsetzen können, ohne dass es dazu einer ärztlichen Verordnung bedarf.“ Thomas Benkert,

Präsident der Bundesapothekerkammer erklärt: „Alle pharmazeutischen Dienstleistungen werden qualitätsgesichert erbracht. Die Bundesapothekerkammer hat für Apothekenteams passende Hilfestellungen

erarbeitet. Für einige Dienstleistungen sind spezielle Fortbildungen nach Vorgaben der Bundesapothekerkammer zu absolvieren. Deswegen kann es sein, dass nicht alle Apotheken schon alle Dienstleistungen an-

bieten können Als Patient fragt man am besten einfach bei seiner Apotheke nach, welche angeboten werden.“

Mehr Informationen: www.abda.de

C Bei Dir schlägt unser Cor höher!

Wir bieten euch mehr als nur einen Job!

Unser Herz schlägt für Gesundheit und Gesundheit braucht Menschen, die sich täglich darum kümmern

Wir sind stolz auf unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dank Ihnen gehören wir zu den wichtigsten medizinischen Versorgern in Sachsen-Anhalt

Für unsere Helios Kliniken in Sachsen-Anhalt suchen wir neue Kolleginnen und Kollegen Wir freuen uns auf Euch in: Burg | Oschersleben | Zerbst/Anhalt | Köthen | Vogelsang-Gommern | Hettstedt | Lutherstadt Eisleben | Sangerhausen

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Freitag, 16 September 2022 Mitteldeutsche Zeitung 17
ABDA
Apotheken bieten jetzt zusätzliche pharmazeutische Dienstleistungen an, die von den Krankenkassen bezahlt werden. Die Experten vor Ort geben gern Auskunft dazu.
FOTO:
www abjetztanders de

Unseriöse Anrufe mehren sich

BETRUGSMASCHE Pflegeleistungen sind dabei häufig Thema

Landesweit mehren sich

Fälle dubioser Anrufer, die Verträge verkaufen wollen. Davor warnt die AOK Sachsen-Anhalt. Die Anrufer geben sich als Mitarbeiter einer Krankenkasse oder anderer Institutionen aus und erfragen insbesondere Daten im Zusammenhang mit Pflegeleistungen

Meist geht es letztlich darum, einen Vertrag für zum Verbrauch bestimmte Pflegehilfsmittel abzuschließen oder sensible Daten zu erhalten

Gezielt Pflegebedürftige ausgesucht?

Auffällig sei, dass meist pflegebedürftige Personen angerufen werden Woher die Anrufer die Daten haben, ist unbekannt.

„Die Anrufer gehen häufig gezielt darauf ein, dass unsere Versicherten eine Pflegegrad hätten und nicht alle Pflegeleistungen ausschöpfen würden. Unter diesem Vorwand versuchen sie dann Lieferverträge für Hilfsmittel abzuschließen oder Kontodaten und Versichertennummern zu erhalten“, sagt Anna Mahler, Pressesprecherin der AOK Sachsen-Anhalt.

Desinfektionsmittel, Einmalhandschuhe oder Bettschutzeinlagen sind Beispiele für zum Verbrauch bestimmte Pflegehilfsmittel. Es gab aber auch Fälle, in denen den Angerufenen angeboten wurde, für sie einen Pflegegrad bei der Pfle-

gekasse zu beantragen, um sie dann später mit Pflegeleistungen und Pflegehilfsmitteln versorgen zu können.

In manchen Fällen wurden Versicherte, die diese Verträge unterschrieben haben, anschließend nur teilweise oder gar nicht mit den Pflegehilfsmitteln versorgt

Auf keinen Fall Daten herausgeben

Die AOK rät allen Betroffenen:

„Geben Sie Ihre Daten niemals am Telefon oder im Internet weiter, wenn Sie sich nicht sicher sind und Informieren Sie sich vorher genau über den Anbieter Sprechen Sie mit Ihren Angehörigen dazu oder rufen

Sie uns an“, so Mahler. „Öffnen Sie E-Mail-Anhänge nur dann, wenn Ihnen der Absender vertraut ist. Seriöse Leistungserbringer und Unternehmen verlangen niemals vertrauliche Daten wie Logins, Passwörter oder Versichertendaten per EMail von Ihnen. Löschen Sie solche Nachrichten umgehend.“

Wer sich unsicher ist, sollte sich an seine Krankenversicherung wenden. Die AOK bittet Betroffene, mögliche Betrugsversuche der Kasse mitzuteilen und auch Anzeige bei der Polizei zu erstatten.

Mehr Informationen: www.deine-gesundheitswelt. de

Keine Hautkrankheit, sondern eine Infektion

UMFRAGE Gesundheit im Alter – zu wenige Menschen wissen Bescheid über Gürtelrose

Laut einer aktuellen repräsentative Umfrage mit dem Meinungsforschungsinstitut Appinio ist für 93 % der befragten Menschen über 60 Jahre Gesundheit im Alter wichtig. Laut Umfrage nehmen

74 % der Befragten auch deshalb regelmäßig die alle drei Jahre kostenlos zur Verfügung gestellten Gesundheits-Checkups bei ihrem Hausarzt / ihrer Hausärztin wahr 9 von 10 lassen dabei auch ihren aktuellen

Impfstatus überprüfen

Ob in diesem Zusammenhang auch über die vermeidbare Gürtelrose gesprochen wird, ist unklar. Jedoch betrachten sich weniger als die Hälfte der Befragten (43 %) als Gürtelrose gefährdet. Dabei steigt das Risiko für Gürtelrose im Alter –

vor allem Personen ab 60 Jahren sind gefährdet Grund dafür ist ein altersbedingt nachlassendes Immunsystem Mentale Belastungen wie Stress und auch Depression gehören zwar zu den möglichen Auslösern einer Gürtelrose, doch Alter und Krankheit erhöhen das Risiko noch mehr Die Gürtelrose zählt zu den häufigsten Erkrankungen im Alter Die Ständige Impfkommission empfiehlt allen Menschen über 60 Jahren eine Impfung gegen die vermeidbare Infektionskrankheit Personen mit Grunderkrankungen wird empfohlen, sich bereits ab einem Alter von 50 Jahren gegen Gürtelrose impfen zu lassen.

Eine Vorsorge gegen Gürtelrose ist das ganze Jahr über

möglich und sollte nicht bis zum nächsten Check aufgeschoben werden.

Über Gürtelrose

Gürtelrose tritt als Hautkrankheit in Erscheinung, ist aber eine Infektionskrankheit, die durch die Reaktivierung des Windpockenerregers ausgelöst wird Eine von drei Personen erkrankt im Laufe des Lebens an Gürtel-

rose. Zum einen nehmen die Abwehrkräfte im Alter ab, wodurch eine Reaktivierung wahrscheinlicher wird Zum anderen stecken sich Betroffene nicht an, sondern haben den Erreger nach der Windpockenerkrankung bereits im Körper und dieser kann bei einer Schwächung des Immunsystems (z B. durch Stress, COVID-19-Erkrankung) wieder aktiviert werden. Bei der Reaktivierung des Virus wandern die zuvor inaktiven Erreger aus den Nervenknoten entlang der Nervenfasern bis zu deren Enden an der Hautoberfläche. Dort entstehen als Reaktion die charakteristischen Bläschen, die sich gürtel- oder bandförmig um den Körper legen. Häufig ist nur eine Körperhälfte betroffen. Da das Virus

über die Nervenbahnen zur Haut „wandert“, treten häufig noch vor Auftreten der typischen Bläschen starke, „einschießende“ Schmerzen auf. Weitere Symptome sind beispielsweise Abgeschlagenheit, Erschöpfung und teilweise über Monate anhaltende, stark brennende bis stechende Nervenschmerzen. Bis zu 30 Prozent der Betroffenen haben mit Komplikationen und Langzeitfolgen zu kämpfen. Manchmal dauert dies mehrere Monate, in anderen Fällen können die Schmerzen ein Leben lang anhalten. Daneben kann Gürtelrose auch zu Sehstörungen, einem vollständigen Seh- und Hörverlust sowie in seltenen Fällen auch zu Schlaganfällen und Herzinfarkten führen. ots

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Vorsicht Abzocke: Krankenkassen warnen vor dubiosen Anrufern, die sich bei pflegebedürftigen Menschen melden, persönliche Daten abfragen und Verträge abschließen wollen. FOTO: MARCO2811 – STOCK.ADOBE.COM FOTO: PHOTOHASAN - STOCK ADOBE.COM

Hörprobleme frühzeitig behandeln

OHREN Bei Tinnitus rückt Schwerhörigkeit in den Fokus

Tinnitus und Schwerhörigkeit sind eng miteinander verbunden Für ältere Menschen sei es aus diesem Grund besonders wichtig, Hörprobleme aktiv anzugehen und so psychischen Belastungen und einer negativen Beeinflussung ihrer Lebensqualität vorzubeugen, erklärt Prof. Dr Birgit Mazurek, Vorstandsvorsitzende der Stiftung Tinnitus & Hören Charité.

Wie Studienergebnisse zeigen, wirke sich das Tragen von Hörgeräten positiv auf die Psyche und die geistige Leistungsfähigkeit der Betroffenen aus.

Zusammenhang zwischen

Hören und Ohrgeräuschen

Den Zusammenhang zwischen einem verminderten Hörvermögen und Ohrgeräuschen schildert die Expertin wie folgt: „Tinnitus geht sehr häufig mit Schwerhörigkeit einher Besonders mit dem Alter nimmt bei vielen Menschen auch die Hör-

fähigkeit ab.“ Diese Rückbildung könne weitreichende Folgen haben: „Haarzellen und neuronale Strukturen im Innenohr können degenerieren, bei manchen Menschen wird die aktuelle, zentrale Verarbeitung von Informationen im Gehirn langsamer Man spricht von einer Minderung der fluiden Intelligenz.“

Zudem könne sich die Fähigkeit der sogenannten Sprachdiskrimination mit zunehmendem Alter verringern: „Dann werden höhere Frequenzen und Stimmen nicht mehr so gut erkannt beziehungsweise unterschieden“, so die Klinikprofessorin.

Auch körperliche Folgen sind möglich

Die körperlichen Folgen einer unbehandelten Schwerhörigkeit seien mittlerweile gut erforscht, berichtet die HNO-Ärztin weiter: „In einer prospektiven Multicenterstudie wurden

2.190 ältere Personen mit Hörverlust über ein Jahr lang untersucht. Das Ergebnis: Je größer der Hörverlust, desto geringer die physische Fitness Schwerhörige hatten ein um 31 Prozent erhöhtes Risiko zu stürzen sowie eine um 31 Prozent erhöhte Wahrscheinlichkeit, pflegebedürftig zu werden.“

Die Betroffenen leiden außerdem unter psychischen Belastungen: „Das menschliche Hörsystem ist direkt mit dem limbischen System im Gehirn verbunden, das die Empfindungen und Emotionen steuert Tinnitus kann sowohl alleine als auch in Kombination mit schlechtem Hören zu Angst und Depressionen führen“, berichtet Mazurek. In Kombination mit weiteren Risikofaktoren könne sich der Zustand zudem noch verschlechtern: „Besonders Stress spielt eine große Rolle und kann sich negativ auswirken.“ Um die Begleiterkrankungen einer Schwerhörigkeit zu

vermeiden, sei eine frühzeitige HNO-ärztliche Versorgung ratsam. Der positive Effekt eine Hörgeräteversorgung sei wissenschaftlich belegt: „In einer gerontologischen Kohortenstudie mit 3.670 älteren Hörbeeinträchtigten wurden Stimmungsänderungen und kognitive Funktionen untersucht: Bei allen hatten sich durch das Tra-

gen von Hörgeräten sowohl die psychosozialen und partizipativ-kommunikativen als auch die kognitiven Funktionen verbessert. Soziale Abgrenzung, Depressionen und Ängste können so verhindert werden“, berichtet die Tinnitus-Expertin. Mehr Informationen: www.stiftung-tinnitus-undhoeren-charite.org

Lungenresektion

Komplexe Eingriffe mit chirurgischtherapeutischer Exzellenz

Beratung und Terminvereinbarung unter:

Helios Park-Klinikum Leipzig

Strümpellstraße 41, 04289 Leipzig

T (0341) 864-2254

chirurgie parkklinikum@helios-gesundheit de www helios-gesundheit de/parkklinikum

Lungenresektionen, also die operative Entfernung erkrankter Teile der Lunge, sind schwerwiegend und aufwendig. Dabei setzen wir auf eine individuell auf den Patienten zugeschnittene Therapie. Die Operationen werden bei uns nahezu ausnahmslos in minimal-invasiver Technik („Schüssellochchirurgie“) durchgeführt. Ausmaß und Nachsorgekonzept hängen von Art und Ausdehnung der Lungenerkrankung ab Zu den häufigsten Ursachen für einen operativen Eingriff an der Lunge zählen neben der Abklärung unklarer Strukturen in der Lunge (Tumorverdacht!) die Behandlung von primären Lungentumoren und Lungenmetastasen

Ausführliche Untersuchungen, die Erstellung einer exakten Operationsplanung sowie die intensive Nachbetreuung sind bei Eingriffen an der Lunge von großer Bedeutung. Hier sind wir Spezialisten. Sprechen Sie uns an.

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Tinnitus kann körperliche und psychische Folgen haben und er geht sehr häufig mit Schwerhörigkeit einher Doch es gibt Methoden zur Linderung und Hörverbesserung FOTO: DORAZETT – STOCK.ADOBE.COM Helios Park-Klinikum Leipzig
www.helios-gesundheit.de
Prof. Dr. med. Michael Bartels Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie

Medikationsplan verschafft den Überblick

TIPP Für Patienten mit drei oder mehr Medikamenten

Der Umgang mit mehreren Medikamenten stellt Patientinnen und Patienten oft vor Herausforderungen

Wer drei oder mehr verordnete Medikamente über mindestens vier Wochen einnimmt oder anwendet, hat Anspruch auf einen Medikationsplan. Darauf verweist die Schlaganfall-Hilfe. Der Plan soll helfen, unerwünschte Wechselwirkungen von Arzneimitteln besser zu erkennen und Einnahmefehler zu vermeiden.

Medikationsplan digital oder gedruckt

Seit 2016 gilt diese gesetzliche Regelung, doch noch immer ist sie nicht allen Berechtigten bekannt. Das zeigt sich gerade bei Klinikaufenthalten. Patientinnen und Patienten, die keinen Plan erhalten haben, sollten ihn bei ihren Ärzten oder vor Entlassung aus der Klinik anfordern. Den Medikationsplan gibt es digital oder auf Wunsch aus-

gedruckt. „Patientinnen und Patienten sollten darauf achten, dass der Plan stets aktuell ist und ihn immer dabei haben“, sagt Dr Michael Brinkmeier, Vorstand der Schlaganfall-Hilfe „Gerade bei komplexen, chronischen Erkrankungen wie dem

Schlaganfall ist der Medikationsplan eine wichtige Alltagshilfe und eine gute Grundlage für das Arztgespräch.“

Weiterführende Infos und Muster: www.medikationsplan-schafft-ueberblick.de

Frauenherzen schlagen anders

DIVERSITÄT Weibliche Herzen unterscheiden sich von männlichen

Endometriose: Zwölf Prozent aller Frauen betroffen

EXPERTENTIPP vom renommierten Goitzsche Klinikum

Die Endometriose zählt zu den häufigsten chronischen Erkrankungen von Frauen im gebärfähigen Alter Etwa zwölf Prozent von ihnen sind betroffen „Oft wissen die Frauen nicht, dass sie an dieser Krankheit leiden, weil sie die Beschwerden keiner konkreten Ursache zuordnen können“, weiß Dr Francis Nauck, Chefarzt an der Klinik für Frauenheilkunde des Goitzsche Klinikums. Bei der Endometriose bildet sich Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut ähnlich ist, außerhalb der Gebärmutter, beispielsweise am Bauchfell, an der Scheidenwand oder am Darm. Die Ursachen für diese Krankheit sind bislang noch nicht vollständig geklärt. Endometriose kann die Fruchtbarkeit einschränken und zahlreiche Beschwerden verursachen wie etwa Schmerzen bei der Menstruation, beim Ge-

schlechtsverkehr, Harnlassen oder Stuhlgang. Auch Müdigkeit, Übelkeit, Kopfschmerzen oder Schwindel können auf eine Endometriose hinweisen. „Die Symptome sind teilweise sehr unspezifisch und äußern sich bei jeder Frau unterschiedlich intensiv, weswegen oftmals viele Jahre vergehen, bis eine sichere Diagnose gestellt werden

kann“, so Dr Nauck. Um die Erkrankung möglichst frühzeitig diagnostizieren zu können, sollten regelmäßige gynäkologische Kontrolluntersuchungen wahrgenommen und etwaige Beschwerden nicht bagatellisiert werden. „Sprechen Sie menstruationsabhängige Symptome oder auch eine ungewollte Kinderlosigkeit offen an“, rät der Facharzt. „Dann kann eine Endometriose mitunter früher festgestellt und therapiert werden.“ Die Klinik für Frauenheilkunde des Goitzsche Klinikums bietet eine Spezialsprechstunde zu Endometriose an. Dank des hochqualifizierten Fachpersonals kann ein Großteil der notwendigen Eingriffe über die schonende Schlüssellochtechnik erfolgen

Mehr erfahren: www.goitzsche-klinikum de Termin für die EndometrioseSprechstunde: 03493 312201

Lässt die Pumpkraft des Herzens nach, hat das Folgen für den gesamten Körper. Organe wie Gehirn, Leber, Nieren und Muskeln werden nicht mehr genügend mit sauerstoff- und nährstoffreichem Blut versorgt. Kardiologen unterscheiden verschiedene Formen der Herzschwäche (medizinisch Herzinsuffizienz)

Bei der Herzschwäche mit verminderter Pumpfunktion (systolische Herzinsuffizienz) pumpt das Herz nicht mehr kräftig genug Bei der Herzschwäche mit erhaltener Pumpfunktion pumpt das Herz zwar noch kräftig, aber es füllt sich nicht mehr ausreichend mit Blut, da das Gewebe nicht mehr elastisch genug ist. Kardiologen sprechen dann von diastolischer Herzschwäche. Generell gibt es dabei Unterschiede zwischen Männern und Frauen.

Dehnbarkeit des Herzens häufig gestört

„Frauen leiden eher an diastolischer Herzschwäche, also einer Störung der Dehnbarkeit und damit der Füllung des Herzens“, sagt Kardiologin Prof. Dr. Christiane Tiefenbacher, Vorstandsmitglied der Deutschen Herzstiftung Das ist auf die Unterschiede von weiblichen und männlichen Herzen sowohl in der Größe als auch in der Pumpleistung zurückzuführen. Dies spiegelt sich in der Form der Herzschwäche wider. Denn Frauen haben generell ein etwas steiferes und kleineres Herz als Männer. Es kann sich

schlechter dehnen und mit Blut füllen. Ausgeglichen wird dies über eine höhere Pumpleistung. Werden Frauen älter, gewinnt diese anatomische Gegebenheit an Bedeutung: Mit zunehmendem Alter nimmt die Herzgröße ab. In den Wechseljahren kommt es durch die verringerte Östrogenproduktion neben Blutdrucksteigerungen auch zu einer Bildung von mehr Bindegewebe im Herzen. Das Herz verliert weiter an Elastizität.

Weitere Risikofaktoren bei Frauen Es gibt noch weitere Einflussfaktoren: Besonders Bluthochdruck, Übergewicht und Diabetes mellitus wirken sich negativ auf die Elastizität des Herzgewebes aus und stellen für Frauen daher bedeutende Risikofaktoren für eine Herzschwäche dar. Treten sie gemeinsam auf, potenzieren sich Wirkungen.

Symptome des schwachen Herzens erkennen Eine Herzschwäche entwickelt sich meist schleichend. „Frauen sollten wachsam sein. Atemnot, eine nachlassende Leistungsfähigkeit sowie Erschöpfung sind erste Symptome einer Herzschwäche Auch lassen Wassereinlagerungen, sogenannte Ödeme, häufig die Füße anschwellen“, sagt Prof. Tiefenbacher. Alltägliche Aktivitäten werden anstrengender, etwa Treppensteigen, Einkaufen oder Radfahren.

Mehr Informationen: www.herzstiftung.de

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– ANZEIGE –Freitag, 16 September 2022 20 Mitteldeutsche Zeitung
Ein Herzinfarkt bei Frauen zeigt sich mit etwas anderen Symptomen als bei Männern So haben sie oft Oberbauch- und Rückenschmerzen, während der typische Brustschmerz häufig fehlt. FOTO: EDDOWS - STOCK.ADOBE.COM Bei mehr als drei verordneten Medikamenten pro Tag gibt es einen Medikamentenplan. FOTO: STEVE BUISSINNE/PIXABAY Dr Francis Nauck ist Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde am Goitzsche Klinikum FOTO: GOITZSCHE KLINIKUM

Smarte Unterstützung in der Pflege

PRAXISTEST Sind Assistenten wie Siri und Alexa eine Hilfe für Menschen mit Demenz?

Als Amazon und die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e. V. Selbsthilfe

Demenz im Herbst 2021 einen gemeinsamen Praxistest mit dem smarten Assistenzgerät „Alexa“ durchführten, kam vor allem die Musik gut an

Assistenten sorgen für gute Stimmung

Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen erhielten eine Anleitung, wie sie mit Alexa auf dem Touchscreen-Assistenten Echo Show 8 interagieren können. Unter anderem wurde erklärt, wie man sich Lieblingsmusik oder bestimmte Radiosender wünschen kann Die Funktion war die am meisten genutzte. „Alexa sorgt für Stimmung“, sagte eine Testerin

Daniel Ruprecht von der Deutschen Alzheimer Gesellschaft hat den Praxistest begleitet. Dass eine Bedienung oft nur mit Unterstützung der pflegenden Angehörigen gelang, hatte er erwartet. Doch es gab für ihn auch überraschende Rückmeldungen. Die meisten Menschen hätten den neu in-

stallierten Echo sogar „mehrmals täglich“ genutzt Die Nutzung sei über den Zeitraum des Versuchs „stabil geblieben oder hat zugenommen“

Einsatzgebiete gab es viele, die Anwendungen wurden individuell angepasst. Der Assistent half einigen Menschen beim Einhalten von Routinen wie der Einnahme von Medikamenten. Die Testfamilien erhielten neben Anleitungen bei Bedarf

auch technischen Support, sagt Ruprecht Dann seien im Wochenrhythmus Aufgaben zugeschickt worden. „Da ging es ums Telefonieren, die Kalendernutzung oder das Anzeigen selbst gemachter Bilder.“

Immer neue Hilfsmittel werden entwickelt

Untersucht wurde auch Alexa selbst, genauer: ob der Assistent sich gut bedienen ließ. Die

Voraussetzungen waren nicht schlecht, sagt Ruprecht Der Großteil der Teilnehmenden habe zwar mit Sprachassistenten wie Alexa noch keine Erfahrung gehabt, aber eine „gewisse Affinität“ für Technologien.

Michael Wilmes und Sven Paukstadt, die den Test für Amazon Devices begleiteten, erklären in einer Stellungnahme, dass sie „nur wenige Rückfragen“ betreuen mussten. Er-

kenntnisse gab es allerdings schon. Es sei in Arbeit, dass Alexa „künftig länger zuhört und sich an die Sprechgeschwindigkeit anpasst“

Die Projektbegleiter weisen darauf hin, dass der Versuch keine Studie ersetzen sollte. Es ging eher um einen ersten Praxistest: Zwölf Menschen mit einer Demenz, Angehörige und Pflegende testeten Alexa, der Zeitraum betrug einen Monat An der Schnittstelle von Pflegetechnik und SmarthomeTechnologien entstehen laufend neue Lösungen. Elektrische Geräte könnten sich dezent ausschalten, Wohnungsflure das Licht einschalten oder Stürze erkennen – und Bildschirme könnten Erinnerungsfotos zeigen oder den Videocall mit Angehörigen starten. Allgemein orientierte Beratungsstellen für Ältere und Wohnberatungseinrichtungen sind in vielen Städten verfügbar. Einige machen auch Angebote zur Technikberatung. Ideal sind smarte Musterwohnungen. Hier können Lösungen erprobt werden. rnd

Gutestun.JedenTag.

WirsindfürSieda:Kompetent,fürsorglich,menschlich.

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Musik hören? Bilder anschauen? Mit einem Anruf alle erreichen? Das klappte im Test dank Alexa und dem Amazon-Echo-Gerät, Echo Show 8, tadellos. FOTO: AMAZON
n Moderner Krankenhausstandort mit 800 Mitarbeitenden und 100 Azubis n Spezialisierte Fachbereiche und Zentren: Herzkatheterlabor, Stroke-Unit, Palliativmedizin, EndoProthetikZentrum n Akademisches Lehrkrankenhaus der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Evangelisches Krankenhaus Paul Gerhardt Stift | Paul-Gerhardt-Straße 42-45 | 06886 Lutherstadt Wittenberg Telefon 03491 500 (Zentrale)| Foto: Andrey Popov@fotolia de | www.jsd.de/pgstift

Nebenwirkungen und Risiken von Impfungen

AUFKLÄRUNG Antworten des Robert Koch-Instituts und des Paul-Ehrlich-Instituts zu einem der 20 häufigsten Einwände gegen das Impfen

Immer wieder ist in den vergangenen Jahren darüber gestritten worden, ob Autismus, Diabetes oder selbst Multiple Sklerose durch Impfungen ausgelöst werden könnten Einen Nachweis dafür gibt es allerdings bis heute nicht, vielmehr sprechen die Ergebnisse zahlreicher Studien gegen einen Zusammenhang zwischen Impfungen und den genannten Krankheiten

Zweifelhafte Studien schaden

So hatte ein britischer Arzt, Andrew Wakefield, Ende der neunziger Jahre nach einer sehr kleinen Studie (zwölf Kinder) die Hypothese aufgestellt, dass die Masern-Mumps-RötelnImpfung zu Schäden im Darm und dadurch zum Eindringen neuro-toxischer Substanzen in den Organismus führen könnte Dies behindere die geistige Entwicklung und begünstige Autismus. Es wurden größere Studien durchgeführt, um die Hypothese zu überprüfen, aber keine Untersuchung konnte den behaupteten Zusammenhang bestätigen.

Dann kam heraus, dass Wakefield von Anwälten Geld erhalten hatte, die Eltern Autismus-betroffener Kinder vertraten und nach Verbindungen zwischen Autismus und Imp-

fung suchten, um Hersteller des Impfstoffes zu verklagen.

Im Jahr 2004 zogen zehn der ursprünglich 13 Autoren der oben erwähnten Studie ihre Interpretation offiziell zurück. Der verantwortliche Arzt verlor 2010 in Großbritannien wegen unethischen Verhaltens seine Zulassung

Sicherheitskontrolle auch nach Zulassung

Gleichwohl ist unbestritten, dass Impfstoffe Nebenwirkungen haben können. Eine Hauptschwierigkeit liegt hier in der Risikobewertung: Impfungen werden fast allen Kindern gegeben. Es ist somit nicht verwunderlich, dass Gesundheitsstörungen und Erkrankungen, die im Kindesalter gehäuft auftreten, zufällig im zeitlichen Zusammenhang mit einer Impfung registriert werden. Ein echter ursächlicher Zusammenhang muss deshalb nicht bestehen. Vor einigen Jahren wurde beispielsweise die Vermutung diskutiert, der plötzliche Kindstod könnte durch Impfungen begünstigt werden, da Kinder in einer Reihe von Fällen kurz nach einer Immunisierung verstorben waren Inzwischen weisen Studien sogar eher in die entgegengesetzte Richtung. So stellten Mediziner von der Universität Magdeburg bei einer

umfangreichen Analyse von gut 300 Kindstodesfällen fest, dass diese betroffenen Babys seltener und später geimpft worden waren als üblich. Generell gilt, dass es sowohl nach ärztlichem Standesrecht wie auch nach Infektionsschutzgesetz vorgeschrieben ist, Verdachtsfällen auf Impf-

Trinkverhalten bei Blasenschwäche

INKONTINENZ Weniger Flüssigkeit aufzunehmen, ist keine gute Idee

Blasenschwäche kann im Alltag belastend sein.

Wer aus Angst ständig auf die Toilette zu müssen, deutlich weniger trinkt, verstärkt den Harndrang aber zusätzlich. Darauf weist die Deutsche Seniorenliga hin. Denn be-

kommen die Nieren zu wenig Flüssigkeit, produzieren sie besonders hochkonzentrierten

Urin, der die Blase reizt Zudem steigt das Risiko für Harnwegsinfektionen. Das bedeutet: Betroffene müssen noch häufiger auf die Toilette.

Kaffee und Alkohol besser weglassen

Etwa zwei Liter

Flüssigkeit täglich sollten es deshalb auch bei Blasenschwäche sein.

Aber: Stark harntreibende Getränke wie Kaffee, Alkohol und kohlensäurehaltige Getränke besser weglassen. Auch

kurz vor dem Schlafengehen kann es sinnvoll sein, etwas weniger zu trinken.

Um die Zeit zwischen den Toilettengängen Schritt für Schritt zu verlängern, rät die Deutsche Seniorenliga regelmäßig zu festen Zeiten auf die Toilette zu gehen – und die Blase auch dann zu leeren, wenn man noch gar keinen Harndrang spürt. Außerhalb dieser festen Zeiten dann dem ersten Harndrang nicht nachgeben, sondern das Wasserlassen so weit wie möglich hinauszögern.

Allgemein gilt: Wer unter Blasenschwäche leidet, sollte die Ursachen medizinisch abklären lassen Beim Arztbesuch können auch Inkontinenzprodukte verordnet werden, die den Alltag mit Blasenschwäche langfristig erleichtern. dpa

komplikationen an das PaulEhrlich-Institut zu melden. Das Institut bewertet diese Meldungen im Hinblick auf einen ursächlichen Zusammenhang mit der Impfung mit dem Ziel, mögliche Risikosignale sehr seltener Nebenwirkungen frühzeitig zu erkennen und entsprechende Maßnahmen ergreifen zu kön-

nen. Somit ist sichergestellt, dass auch nach der Zulassung die Impfstoffe einer kontinuierlichen Sicherheitskontrolle unterliegen. Weitere Einwände und die Antworten dazu sind auf der Internetseite des RobertKoch-Institutes nachzulesen: rki.de

Aktionswoche: Zum „Tag der Sinne 2022“

Ein Bündnis aus Vertretern der HNO-Fachgesellschaft, des HNO-Berufsverbandes und der Arbeitsgemeinschaft Geriatrische HNO ruft alle HNO-Ärztinnen undÄrzte bundesweit zur Teilnahme an der Aktionswoche „Al-

tern mit allen Sinnen – wie kann dies gelingen?“ auf. Mit der Aktionswoche, die vom 1 bis 8. Oktober 2022 stattfindet, soll auf die Bedeutung von Sinnesstörungen im Alter hingewiesen werden. Praxen und Kliniken können sich einbringen.

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Freitag, 16 September 2022 22 Mitteldeutsche Zeitung
„Ich lasse mich nicht impfen, weil …“: Auf seiner Internetseite beantwortet das Robert-Koch-Institut insgesamt 20 der häufigsten Einwände. FOTO: MORITZ FRANKENBERG/DPA Im Alter kann u.a auch das Hörvermögen nachlassen Am Tag der Sinne steht das Thema im Fokus. FOTO: IMAGO/WESTEND61 Etwa zwei Liter Wasser oder/und Tee pro Tag werden empfohlen. FOTO: CHRISTIN KLOSE/DPA-TMN

Wie bieten sämtliche Therapieoptionen vor allem innovative minimal-invasive

Therapien

Mit modernsten Diagnoseverfahren ermitteln wir die genaue Ursache Ihrer Beschwerden, wie zum Beispiel Rückenschmerzen Abhängig von den Untersuchungsergebnissen und der Befunde (Bandscheibenvorfall, Spinalkanalstenose, Wirbelgleiten, Wirbelbruch, oder Arthrose der Wirbelgelenke) und der neurologischen und MRT Befunde und unter Berücksichtigung Ihrer individuellen körperlichen und psychosozialen Bedingungen arbeiten wir an einem soliden Therapie-Konzept für Sie. Unser Spektrum reicht von der konservativen Therapie über minimal-invasive Eingriffe bis zu komplexen Operationen

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Internationale Klinik für Wirbelsäulenchirurgie

Unsere Ärzte verfügen über 30 Jahre internationale Erfahrung

Warum die Avicenna Klinik?

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Die Patienten, die zu uns in die Berliner Klinik kommen, nehmen tatsächlich weite Wege in Kauf Sie erreichen unsere renommierte Wirbelsäulen-Klinik aus Norwegen und England, Schweden und Österreich,derSchweizundSpanien,ausdenUSA,ausKanada,Chile, China,Australien,Afrika, Polen, derTürkei und derarabischenWelt.

Dr med. Munther Sabarini, Chef der Klinik, kann sich in fünf Sprachen mit seinen Patienten unterhalten - insgesamt werden in der Klinik 13 Sprachen angeboten.

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Mehr Sicherheit für Patienten

TRANSPARENZ Mindestmengen für komplizierte OPs: Online-Karte mit Klinikstandorten gibt Übersicht

In Sachsen-Anhalt haben derzeit 29 Kliniken die Erlaubnis, Mindestmengen-relevante Operationen und Behandlungen mit besonders hohen Risiken für die Patientinnen und Patienten durchzuführen. Welche Krankenhaus-Standorte eine Erlaubnis erhalten haben, zeigt die „MindestmengenTransparenzkarte“ der AOK Sachsen-Anhalt.

Diese Karte wird von der AOK für alle Bundesländer herausgegeben und gibt einen Überblick über die aktuellen Entscheidungen der Landesverbände der Krankenkassen zu den sieben Behandlungen, für die aktuell gesetzliche Mindestmengen-Vorgaben gelten.

Zur Übersicht geht es unter https://aok-bv.de/engagement/mindestmengen

Auf der Online-Karte können sich Interessierte die Standorte anzeigen lassen, an denen Mindestmengen-relevante Operationen durchgeführt werden. Das gilt zum Beispiel für Implantationen von künstlichen

Kniegelenken oder Lebertransplantationen

„Mindestmengen dienen der Patientensicherheit, denn sie tragen dazu bei, dass komplizierte Operationen und Behandlungen an Krankenhäusern mit der nötigen Routine und Erfahrung durchgeführt werden“, betont Marion Strickmann, Leiterin des Geschäftsbereiches Gesundheit und Medizin bei der AOK Sachsen-Anhalt Allerdings hätten viele Kliniken die vorgegebenen Fallzahlen wegen der Absage von planbaren OPs im PandemieZeitraum nicht erreicht „Aufgrund der besonderen Umstände haben viele dieser Kliniken trotzdem eine OP-Erlaubnis für 2022 erhalten“, so Strickmann.

Selbst in der Pandemie seien die Mindestmengen-Regelungen aber „kein Papiertiger“, betont Strickmann: „Sie sorgen vor allem für Transparenz. Alle Interessierten können sich auf unserer Karte ein Bild über die Zahl der tatsächlich durchgeführten OPs an jedem einzelnen

Krankenhaus machen.“ Seit 2019 müssen Kliniken, die Mindestmengen-relevante Eingriffe durchführen wollen, jeweils Mitte des Jahres ihre aktuellen Fallzahlen der letzten anderthalb Jahre melden und eine Prognose für das Folgejahr abgeben. Die Landesverbände der Krankenkassen überprüfen diese Angaben und entscheiden, ob sie die Prognose der jeweiligen Klinik akzeptieren und damit eine OP-Erlaubnis erteilen.

Gesetzlich vorgegebene Mindestmengen gibt es bisher für die Implantation von künstlichen Kniegelenken (50 Fälle pro Jahr), Transplantationen von Leber (20), Niere (25) und Stammzellen (25), komplexe Operationen an der Speiseröhre (derzeit 10, ab nächstem Jahr 26) und Bauchspeicheldrüse (10) sowie die Versorgung von Früh- und Neugeborenen mit einem Geburtsgewicht unter 1 250 Gramm (derzeit 14 und ab 25 Fälle pro Jahr ab 2023)

Mit Menschen. Für Menschen.

Bewegung tut der Psyche gut

SEELENLEBEN Körperliche Aktivität stärkt Resilienz

Die psychische Belastung hat während der CovidPandemie zugenommen und erfährt aktuell eine zusätzliche Steigerung durch Krisen und Kriege in aller Welt Gegen übersteigerte Ängste, depressive Verstimmungen und zur Vorbeugung einer psychischen Erkrankung kann körperliche Aktivität helfen, empfiehlt Dr. Christa Roth-Sackenheim, Vorsitzende des Berufsverbands Deutscher Psychiater (BVDP)

Bewegung führt neurophysiologisch gesehen zu einer Ausschüttung verschiedener Transmitter – u. a. von Serotonin, Dopamin und Noradrenalin, die Glücksgefühle freisetzen, die Leistungsbereitschaft erhöhen und einen Belohnungseffekt vermitteln.

Körperliche Aktivität hat auch neurotrophe Effekte, erhöht z. B die Konzentration des Brain-derived neurotrophic factor (BDNF), der bei depressiven Menschen verringert ist Das trägt dazu bei, Nervenzellverbindungen zu stabilisieren und zur gegenseitigen Vernetzung anzuregen, fördert also die neuronale Plastizität.

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Sport regt außerdem den Stoffwechsel an und unterstützt somit auch den Abbau von Stresshormonen.

Umlernen von angstbesetzten Situationen

Sportliche Aktivitäten können auch die Aktivität im präfrontalen Kortex senken, der bei Depressiven hyperaktiv und an endlosem Grübeln und negativen Emotionen beteiligt ist Auch Ängste, die ebenfalls den

präfrontalen Kortex aktivieren, lassen sich durch körperliche Aktivität eher regulieren. „Denn Bewegung, die Spaß macht, kann ein Umlernen von angstbesetzten Situationen ermöglichen“, erläutert Roth-Sackenheim.

Bei Panikpatienten könnte körperliches Training unter Umständen Ängste anfänglich auch verstärken, da körperliche Symptome wie z B. eine Pulssteigerung auftreten, die einer einsetzenden Panikattacke ähneln. Davon sollten Betroffene sich aber möglichst nicht verunsichern lassen. Am besten informieren sie sich vorab über mögliche Symptome des Trainings, um gut vorbereitet zu sein.

Wenn man dann beim Training feststellt, dass solche Symptome eigentlich harmlos sind, lernt man, dass man die aufkommenden Angstgefühle selber regulieren und unter Kontrolle bringen kann.

Trainingseinheiten von 30 Minuten sind effektiv Bereits einzelne Einheiten von nur 30 Minuten können Panikattacken reduzieren. Allerdings sind ein regelmäßiges Training und eine Anlaufzeit von etwa 8 bis 12 Wochen notwendig, bis sich nachhaltige Effekte beobachten lassen. „Eine ständige Leistungssteigerung ist nicht erforderlich. Egal, ob Joggen oder Tanzen, Krafttraining oder Yoga, es sollte eine Aktivität sein, für die man sich begeistern kann“, betont der Experte.

Mehr Informationen: www.berufsverbandpsychiater.de

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Freitag, 16 September 2022 24 Mitteldeutsche Zeitung
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Tanzen, Joggen, Yoga & Co – es ist egal, wie man sich bewegt, Hauptsache ist, dass man sich bewegt Denn Bewegung lindert psychische Beschwerden. FOTO: AFRICA STUDIO – STOCK.ADOBE.COM
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Wie sicher sind Cholesterinsenker?

PODCAST Herzstiftung informiert über Nutzen und Risiken

Zur Senkung hoher Cholesterinwerte werden Statine als Mittel der Wahl eingesetzt, da sie wirksam vor Herzinfarkt und Schlaganfall schützen Doch Berichte über Nebenwirkungen verunsichern viele Patienten – zumal der Nutzen der Medikamente in den Blutgefäßen nicht unmittelbar spürbar ist.

Warum die Sorge in den allermeisten Fällen unnötig ist und wie sich ein Großteil der Nebenwirkungen durch eine gute Einstellung der medikamentösen Therapie verhindern lässt, erklärt Herzspezialist Prof Dr med Ulrich Laufs vom Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung in einer Podcast-Folge „Statine & Co. gegen hohes Cholesterin. Wie sicher sind Medikamente?“ der Herzstiftung. Die Episode der Herzstiftungs-Podcast-Reihe

„imPULS – Wissen für Ihre Gesundheit“ ist abrufbar unter www.herzstiftung.de/wichtiges-wissen-cholesterin

Hoher Cholesterinspiegel

tut nicht weh

Ein hoher LDL-Cholesterinspiegel lässt sich bei den meisten Betroffenen mit Lebensstilmaßnahmen wie einer gesunden Ernährung nicht ausreichend senken. Helfen die Maßnahmen

nicht, sind Statine die ersten Mittel der Wahl. Doch trotz der guten Studienlage zu Statinen stehen manche Menschen den Medikamenten skeptisch gegenüber Dass so häufig über Nebenwirkungen, insbesondere über Muskelschmerzen, berichtet wird, liegt aber nicht im-

mer an den Statinen. „Muskuloskelettale Probleme treten in höherem Alter generell häufiger auf“, erklärt ein Kardiologe im Podcast. Nicht immer seien die Statine Ursache für die Beschwerden. Vielmehr müsse in solchen Fällen untersucht werden, ob die Beschwerden möglicherweise zufällig zeitgleich aufgetreten sind. Umgekehrt würden die positiven Wirkungen der Medikamente nicht unmittelbar bemerkt.

„Die Problematik liegt darin, dass ein hoher Cholesterinspiegel

ähnlich wie ein hoher Blutdruck, Zigaretten-Rauchen oder hoher Blutzucker – im Ge-

fäß nicht weh tut“, erläutert der Kardiologe. Auf lange Sicht fühlen sich Betroffene aber durchaus besser, wenn der Cholesterinspiegel und weitere Risikofaktoren gut eingestellt sind Daher sollten Patienten bei Problemen die Statine keinesfalls einfach weglassen. „Ein cholesterinsenkendes Medikament abzulehnen, kann fatale Folgen haben, weil dadurch der Schutz vor Infarkten und anderen Komplikationen wegfällt “

Was tun bei Nebenwirkungen?

Treten tatsächlich Nebenwirkungen auf, lässt sich in den al-

lermeisten Fällen durch einen Wechsel des Statins eine sorgfältige Einstellung der Dosierung oder eine Kombinationstherapie eine Medikation finden, die gut vertragen wird. Für Risikopatienten oder wenn herkömmliche Therapien nicht ausreichen, stehen neuere Behandlungsstrategien wie die Therapie mit Bempedoinsäure oder PCSK9-Hemmern zur Verfügung Über diese und weitere Therapiemöglichkeiten berichten Herzspezialisten in der Podcast-Folge ausführlich

Mehr Informationen: www.herzstiftung.de

Herzpatienten sollten Berghöhen über 2500 Meter meiden.

Extremes Klima besser meiden

Nicht zu hoch, nicht zu heiß oder zu kalt: So lautet für Herzpatienten die Faustregel bei der Wahl des Reiseziels Besser ist für sie ein Urlaub in einer Gegend mit gewohntem Klima.

Zu heiße Temperaturen beispielsweise könnten Herzrhythmusstörungen oder einen Kreislaufkollaps auslösen, erklärt der Kardiologe Magnus Baumhäkel von der Deutschen Herzstiftung.

Aufenthalte in großen Höhen wiederum können den Herzmuskel zu stark belasten und schlimmstenfalls zu einem Herzinfarkt führen. Vor allem Höhen über 2500 Meter bieten zu wenig Sauerstoff und belasten das Herz, das unter anderem mit einer höheren Pulsrate reagiert dpa

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Freitag, 16 September 2022 Mitteldeutsche Zeitung 25
FOTO: IMAGO/BLICKWINKEL

Sepsis – ein medizinischer Notfall

HINTERGRUNDWISSEN Ursachen, Krankheitszeichen, Verlauf, Vorbeugung

Eine Sepsis (oft auch Blutvergiftung genannt) kann als lebensbedrohliche Komplikation bei verschiedensten Infektionskrankheiten entstehen Dabei wird die körpereigene Reaktion auf eine Infektion fehlreguliert und es kann zu einer Schädigung eigener Organe kommen.

Bei einer Sepsis handelt es sich um einen medizinischen Notfall, der umgehend ärztlich behandelt werden muss

Ursachen einer Sepsis

Fälschlicherweise wird oft angenommen, eine Sepsis entstehe nur durch eine entzündete Wunde der Haut. Grundsätzlich kann aber jede Infektion zu einer Sepsis führen, wenn sie nicht durch das Immunsystem in Schach gehalten oder wirksam mit Medikamenten behandelt wird. So kann eine Sepsis etwa bei einer Lungenentzündung, einer Harnwegsinfektion oder einer Entzündung im Bauchraum entstehen Auslöser sind vor allem Bakterien. Aber auch Viren, Pilze oder Parasiten können eine Sepsis verursachen Grundsätzlich kann jeder Mensch, der eine Infektion hat, unabhängig vom Eintrittsort der Erreger und des primären Entzündungsherds, an einer Sepsis erkranken. Manche Men-

schen tragen aber ein erhöhtes Risiko Dazu zählen: Säuglinge unter einem Jahr und ältere Menschen ab ca. 60 bis 65 Jahren sowie Menschen mit chronischen Erkrankungen, wie etwa der Lunge, der Leber, der Nieren oder des Herzens; Diabetes; Krebs; geschwächtem Immunsystem, fehlender Milz

Wie verläuft eine Sepsis?

Die Sepsis ist der schwerstmögliche Verlauf, den eine Infek-

tionskrankheit nehmen kann. Normalerweise schafft es die körpereigene Abwehr, eine Infektion lokal in Schach zu halten Gelingt es den Erregern jedoch, sich über das Lymph- und Blutgefäßsystem im Körper auszubreiten, so reagiert das Immunsystem mit einer übermäßigen Reaktion, um der sich ausbreitenden Keime noch Herr zu werden. Ist diese Abwehrreaktion einmal in Gang gesetzt und überschießend, greifen die

Versorgung im ländlichen Raum

LANDARZTQUOTE 123 Bewerbungen für 20 Studienplätze eingegangen

Das Interesse an den über die Landarztquote vergebenen 20 Medizinstudienplätze in Sachsen-Anhalt ist 2022 etwas zurückgegangen Im dritten Bewerbungsdurchgang gingen bei der Kassenärztlichen Vereinigung

Sachsen-Anhalt insgesamt 123 schriftliche Bewerbungen ein, sagte der Vorstandsvorsitzen-

de Jörg Böhme im Juli in Magdeburg. Im vergangenen Jahr waren es demnach 145 Bewerbungen. Nach Absolvierung eines Eignungstests seien zwölf Frauen und acht Männer für ein Medizinstudium an den Universitäten Halle-Wittenberg und Magdeburg ab dem Wintersemester 2022/2023 ausgewählt worden. Dass junge Menschen

Abwehrzellen nicht nur die Erreger, sondern auch das eigene Gewebe an. Schließlich kann es zum lebensbedrohlichen septischen Schock und zum Versagen mehrerer Organe (Multiorganversagen) kommen.

Ohne frühzeitige medizinische Behandlung verläuft eine Sepsis oft tödlich oder geht mit schwerwiegenden und langanhaltenden Folgen einher. Eine Sepsis ist daher ein medizinischer Notfall (112), der sofort

behandelt werden muss! Wenn eine Infektion vorliegt, sollte man bei folgenden Krankheitszeichen an eine Sepsis denken: Fieber, Schüttelfrost, Herzrasen, Kurzatmigkeit, feuchte Haut oder kalte Extremitäten, Frieren oder Schwitzen, Schmerzen, starkes Krankheitsgefühl, Verwirrtheit, Desorientiertheit

Wie schütze ich mich? Infektionen vorzubeugen, bietet den besten Schutz vor einer Sepsis Dabei spielen Hygienemaßnahmen und Impfungen eine wichtige Rolle Wie auch regelmäßiges und gründliches Händewaschen, eine sorgfältige Lebensmittel- und gute Toilettenhygiene sowie ein sorgfältiger Wundschutz.

Zudem stehen gegen einige der häufigsten Auslöser einer Sepsis Impfungen zur Verfügung, zum Beispiel gegen Pneumokokken, Meningokokken oder die echte Grippe.

Bei Vorliegen einer Infektionskrankheit, wie beispielsweise einer Harnwegsinfektion oder einer Lungenentzündung, ist es zudem wichtig, diese angemessen zu behandeln, um der Entstehung einer Sepsis vorzubeugen.

Mehr Informationen: www.infektionsschutz.de

in Sachsen-Anhalt Medizin studieren und sich niederlassen wollen, sei wichtig für die Versorgungssicherheit Der Berufsstand brauche im Land dringend mehr Nachwuchs für ausscheidende Haus- und Fachärzte Die Anzahl der Studienplätze müsse unbedingt steigen, forderte Böhme.

Mit der 2020 eingeführten Landarztquote hatte SachsenAnhalt bundesweit eine Vorreiterrolle eingenommen. Mit dem Landarztgesetz wurde beschlossen, dass fünf Prozent der Studienplätze im Fachbereich der Humanmedizin für künftige Landärztinnen undärzte reserviert werden. Die Studierenden verpflichten sich, nach Absolvierung der Facharztausbildung mindestens zehn Jahre in Sachsen-Anhalt als Hausärztin/-arzt auf dem Land zu arbeiten. dpa

Mehr Kompetenzen für Pflegekräfte

MODELLVERSUCH Ab 1. Januar 2023 bundesweit

Pflegekräfte sollen in einem Modellversuch medizinische Maßnahmen ergreifen können, die bislang Ärztinnen und Ärzten vorbehalten sind Der Versuch solle in allen Bundesländern am 1. Januar 2023 starten und maximal vier Jahre dauern, teilte der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenkassen (GKV) im Juli in Berlin mit Pflegerinnen und Pfleger, die an dem Test teilnehmen, dürfen ab dem kom-

menden Jahr beispielsweise Blut abnehmen, Laborwerte beurteilen oder Folgerezepte für Ergotherapie ausstellen, ohne vorab eine Ärztin oder einen Arzt konsultiert zu haben, sagte GKV-Pressesprecher Jens Ofiera dem Evangelischen Pressedienst (epd). Zuvor müssten sie sich jedoch dafür qualifizieren. Der Modellversuch betreffe sowohl den ambulanten als auch den stationären Sektor im Gesundheitswesen. epd

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Freitag, 16 September 2022 26 Mitteldeutsche Zeitung
Eine Sepsis ist eine überschießende Reaktion des Immunsystems auf eindringende Erreger. Sie kann zum Multiorganversagen und Tod führen. FOTO: IMAGO/SCIENCE PHOTO LIBRARY Landärzte werden nicht nur in Sachsen-Anhalt dringend gebraucht. FOTO: MARCO2811 – STOCK ADOBE.COM In einem Modellversuch dürfen Pflegekräfte auch medizinische Leistungen, wie eine Blutabnahme, vornehmen. FOTO: IMAGO/SHOTSHOP

Der akute Herzinfarkt: Erkennen, behandeln und vorbeugen

INTERVIEW Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara – Chefarzt Dr. Sebastian Nuding

Was ist ein Herzinfarkt?

Ein Herzinfarkt ist ein Absterben des Herzmuskels aufgrund einer Unterdurchblutung, verursacht durch Einengungen der Herzgefäße. Dies äußert sich durch Schmerzen Die stärkste Ausprägung eines Herzinfarktes liegt vor, wenn ein Gefäß komplett verstopft ist Wer bei einem Herzinfarkt nichts unternimmt, riskiert eine Vernarbung und eine lebenslange Herzschwäche. In jedem Fall kann akute Lebensgefahr bestehen

Woran erkennt man einen Herzinfarkt?

Typischerweise an einem starken und anhaltenden, dumpfen Druck im Brustkorb – sprichwörtlich, als ob einem ein Elefant auf der Brust stehen würde

Die auftretenden Schmerzen können in verschiedene andere Körperteile wie zum Beispiel in den Unterkiefer, den Oberbauch oder in die Arme aus-

strahlen. Der Patient lässt sich dadurch leicht in die Irre führen und vermutet nicht selten ein anderes gesundheitliches Problem, besonders bei einem ersten Mal Zum Beispiel werden fälschlicherweise eine Sportverletzung oder die Gartenarbeit als Ursache für die Beschwerden angenommen

Gibt es also vom Patienten unerkannte Herzinfarkte?

Ja Bei einem Teil der Herzinfarktpatienten zeigen sich nicht die bereits erwähnten typischen Beschwerden. Liegt eine Nebenerkrankung wie Diabetes vor, die das Schmerzempfinden stört, lässt sich eher über die auftretende Luftnot auf einen möglichen Infarkt schließen. Weitere nicht typische Beschwerden sind Unwohlsein, ein plötzliches Umfallen im Alltag oder Bewusstlosigkeit. Sollten Patienten diese Zeichen bei sich feststellen, muss umgehend ärztliche Hilfe gesucht werden

Dr. Sebastian Nuding, Chefarzt der Medizinischen Klinik II (Kardiologie, Diabetologie) am Krankenhaus St. Elisabeth und St Barbara Halle (Saale)

FOTO: KRANKENHAUS/ANDREA BERGERT

– auch zur Nachtzeit Auf keinen Fall sollte bis zur nächsten Sprechstunde oder auch nur bis zum nächsten Tag damit gewartet werden.

Ich kann also bereits einen Infarkt gehabt haben und weiß nichts davon?

Um dies sicher beantworten zu können, sind Untersuchungen mit medizinischen Geräten wie dem EKG, dem Herzultraschall oder dem Herzkatheter notwendig Immer wieder sehen wir Patienten, bei denen bereits eines der drei großen Herzkranzgefäße verstopft ist und der Infarkt länger zurückliegt.

Wie kann ich am besten vorbeugen?

Vermeiden Sie die typischen Risikofaktoren: Rauchen, Stress, Übergewicht und körperliche Inaktivität. Lassen Sie Risikokrankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck und Nierenschwäche vom Arzt oder der Ärztin Ihres Vertrauens behandeln.

Gibt es Faktoren, die wir nicht beeinflussen können?

Ja Männliche oder ältere Pa-

Kompetent. Modern. Herzlich.

tienten sind deutlich häufiger betroffen. Hinzu kommt ein vererbtes Risiko In unserer Region sehen wir zudem viele Patienten, bei denen psychischer Stress der Auslöser für einen Herzinfarkt ist Dies lässt sich durch die hohe Erkrankungshäufigkeit von Menschen in Sachsen-Anhalt belegen, die durch einen gebrochenen Lebenslauf, beruflichen Misserfolg oder familiäre Rückschläge in den letzten drei Jahrzehnten psychisch besonders belastet waren oder sind.

Können Smart Devices, zum Beispiel Uhren mit Gesundheitssensorfunktion, bei der Früherkennung helfen?

Diese Geräte können Hinweise auf Herzrhythmusstörungen geben und der Pulsüberwachung dienen. Für das Erkennen eines Herzinfarktes eignet sich diese Technik jedoch aktuell noch nicht.

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Tel.:0340501-3665

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Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara Halle (Saale) GmbH

Akademisches Lehrkrankenhaus der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Zentrale: (0345) 213 - 30 | Internet: www.krankenhaus-halle-saale.de | E-Mail: info@krankenhaus-halle-saale.de

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Telefon (0345) 213 - 4351

Zentrumsleiter: Dr. med. Constantin Puy

Medizinisches Zentrum für Erwachsene mit Behinderung (MZEB)

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Ärztliche Leitung: Gabriele Anders

Sozialpädiatrisches Zentrum (SPZ)

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Psychiatrische Institutsambulanz der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie (0345) 213 - 5800

Interdisziplinäre Frühförderstelle am SPZ

Telefon (0345) 213 - 5801

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Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychosomatik und -psychotherapie (KJPP)

Telefon (0345) 213 - 5901

Chefarzt: PD Dr. med. habil. Mirko Döhnert

Tagesklinik der KJPP

Telefon (0345) 213 - 5952

chirurgische Sonografie (0345) 213 - 4310 NOTFALLNUMMER (24H) Notruf 112 Rettungsleitstelle (0345) 8070100 Kassenärztlicher Notfalldienst (0345) 116117 Zentrale Notaufnahme (0345) 213 - 4640 Kardiofon (0345) 213 - 4567 Kinderambulanz (0345) 213 - 4310 Kreißsaal (0345) 213 - 4420 Seelsorge (0345) 213 - 30 MEDIZINISCHES VERSORGUNGSZENTRUM (MVZ) ELISABETH AMBULANT gGMBH Chirurgie / Gefäßchirurgie (0345) 213 - 5860 Chirurgie / Kinderchirurgie (0345) 213 - 5880 Chirurgie / Proktologie (0345) 213 - 5865 Frauenheilkunde (0345) 213 - 5870 Geburtshilfe / Perinataldiagnostik (0345) 213 - 5870 Hausarztpraxis (0345) 213 - 5890 Kinder- und Jugendmedizin / Nephrologie (0345) 213 - 5880 Kinder- und Jugendmedizin / Pulmologie (0345) 213 - 5880
ELISABETH MOBIL Mauerstraße 5 in 06110 Halle (Saale) Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung / Pflegekoordination (0345) 213 - 5691 Geschäftsleitung (0345) 213 - 5690 Wundzentrum (0345) 213 - 4650 HOSPIZ- UND PALLIATIVZENTRUM HEINRICH PERA (HPZ) Palliativberatungstelefon werktäglich 9-13 Uhr (0345) 213 - 5555 KLINIKEN UND ABTEILUNGEN
STANDORT ST. ELISABETH, Mauerstraße 5 in 06110 Halle (Saale)
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