Missionsmagazin 2017-2 Deutsch

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Beständig in der Lehre bleiben mehr wurde uns bewusst, dass ein gutes Fundament für den Glauben notwendig ist. In der Missionsarbeit hat sich der Kurs auch schon in zahlreichen Missionsgebieten vielfach bewährt. Ein Missionar stellte mit Erschrecken fest, dass die Jugendlichen in den deutschen Gemeinden ihre Bibel kaum kennen. Die Flüchtlinge auf Sizilien sind im Wort Gottes besser gegründet als manche junge Christen hierzulande. Sinclair B. Ferguson, Bibellehrer und Pastor, bemerkte, »... dass in unseren Gemeinden viele bekennende Christen ein alarmierend schwaches Verständnis von den Grundwahrheiten biblischer Lehre haben. Es wird vorausgesetzt, dass die Grundelemente der Botschaft des Neuen Testamentes bekannt sind; doch manchmal reicht die Kenntnis nicht über das Verständnis eines ›Kindes‹ hinaus.« ANDERE IM GLAUBEN FÖRDERN Immer wieder stellt sich die Frage: Wie können wir die Bibel richtig verstehen und auch andere lehren? Die Bibel ist Gottes Wort und von Anfang bis Ende ein Gesamtwerk. Gott offenbarte Seine Heilsgeschichte fortlaufend. Angefangen im ersten Buch Mose bis zur Offenbarung baut eine Wahrheit auf der anderen auf. Bei einigen Menschen, unter denen wir auf Sizilien arbeiten und die bekennen, errettet zu sein, sehen wir einen Hunger nach dem Wort Gottes. Wie die Gläubigen in der Apostelgeschichte lassen sie sich regelmäßig in der Heiligen Schrift unterweisen. Auch nach Rettung Suchende nehmen an diesen Unterrichtsstunden teil. In 50 Lektionen wird die ganze Heilsgeschichte Gottes erklärt, von der Schöpfung bis zum Kreuz. Dieses Material soll einen festen Grund für ihren persönlichen Glauben legen. ERST SÄEN UND DANN ERNTEN Die Grundregel, dass wir erst einmal etwas tun müssen, um ein entsprechendes Ergebnis zu erhalten, ist in vielen Bereichen logisch, wie das Prinzip von Ursache und Wirkung. Zuerst säen wir den Samen des Wortes Gottes, und erst später zeigt sich die Frucht. Paulus schrieb an die Gemeinde zu Ko-

rinth: »Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen, Gott aber hat das Gedeihen gegeben. So ist also weder der etwas, welcher pflanzt, noch der, welcher begießt, sondern Gott, der das Gedeihen gibt« (1.Kor. 3,6-7). Wir dürfen einfach Gottes Mitarbeiter sein, und zwar in Seinem Ackerfeld. Gott hat uns Menschen anvertraut, denen wir das Evangelium bringen dürfen. Er aber wirkt im Leben jedes Einzelnen durch Seinen Geist die Frucht. Der Dienst in der Verkündigung erfordert viel Geduld und Weisheit von Gott. »Jetzt noch einmal ganz von vorne!« Diesen Satz hat jeder schon einmal gehört. Manchmal können einige nicht richtig folgen, und manchmal verstehen sie sogar nach mehrmaligem Erklären nichts. So ging es wohl auch den Jüngern. Obwohl sie bestens vorbereitet waren, verstanden sie dennoch nicht, was da am Kreuz geschehen war. Bei den Jüngern von Emmaus fing Jesus daher nochmal ganz von vorne an: »Und Er begann bei Mose und bei allen Propheten und legte ihnen in allen Schriften aus, was sich auf Ihn bezieht« (Lk. 24,27). Ähnliches erleben wir oft in unserer Missionsarbeit. Wir müssen einfach noch einmal ganz von vorne anfangen. Eine gründliche Gemeindegründungsarbeit hat keine schnellen Erfolgsstorys, aber tiefe und dauerhafte Veränderungen.

Eins-zu-eins-Bibelunterricht

Sizilien

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