m u t & liebe
projekt
eine originelle komposition aus einzigartigkeit und vielfalt feiert geburtstag
30 jahre offenbacher sammelsurium n 1986 hatten Ursula und Klaus Merbach eine tolle Idee: Sie wollten einen Künstlermarkt in Offenbach etablieren, der sich aus Offenbacher Künstlern und Veranstaltern zusammensetzte, denn davon gab es einige. Die Anregung kam von einem bestehenden Markt im Büsing Palais, den die Offenbacher Freizeitkünstler organisierten, bei denen Ursula Merbach damals aktiv war. Sie suchte ein Domizil für die neue Veranstaltung, fand offene Ohren beim JUZ Lauterborn – und so nahm die Idee schnell Gestalt an. Es fanden sich 35 Künstler, die ausstellen wollten, die Standgebühr war ein Kuchen für die Theke des JUZ. Der Erlös aus dem Kuchenverkauf und die Eintrittsgelder gingen an die Einrichtung. Zum ersten Sammelsurium kamen schon 750 Besucher – die Idee kam offensichtlich an. Schon nach wenigen Jahren musste der Markt der Größe wegen in die benachbarte Lauterborn- und Ludwig-Dern-Schule ausweichen. 30 Jahre später ist der Sammelsurium-Markt einer der beliebtesten Kunsthandwerkermärkte Deutschlands geworden, der jährlich über 150 Künstler aus Deutschland und Europa ein komplettes Wochenende in der Offenbacher Stadthalle versammelt. Die Organisatoren sind nach wie vor Ursula und Klaus Merbach. Sie sahen sich viele Jahre lang Künstlermärkte in ganz Europa an, um ihre Inspiration wachzuhalten und die besten Künstler anzuwerben. Heute erhalten die Betreiber ca. 200 Neubewerbungen pro Jahr, wählen aber sorgsam aus. „Das Design muss originell sein, die Qualität muss stimmen und die schönen Dinge sollen sich gut ins bunte Angebot des Marktes einfügen“, erklärt Dennis Merbach, der Sohn der Ver38
v. l. n. r.: Das Marbach-Team organisiert das Offenbacher Sammelsurium: Marlies, Klaus, Ursula und Dennis Foto: Dennis Marbach
anstalter, der sich seit Jahren aktiv am Sammelsurium beteiligt. Jährlich werden nur ungefähr 20 Teilnehmer ausgewechselt, um eine Balance zwischen Neuheiten und Kontinuität zu schaffen. Und jedes Jahr wächst der Besucherstrom. Inzwischen kommen ca. 4500 5000 Besucher aus ganz Deutschland und sogar von der Insel Borkum in die Offenbacher Stadthalle. In einer Zeit, in der Ketten und Massenware im Einzelhandel dominieren, erfreuen sich Kunsthandwerkermärkte, auf denen man Handgefertigtes und Einzigartiges findet, großer Beliebtheit. Beim Offenbacher Sammelsurium finden sich originelle Dinge von Künstlern und Könnern in Eigenproduktion geschaffen, darunter Buchideen, Kaleidoskope, Marionetten, Mode, Puppen, Schmuck, aber auch Bilder und Skulpturen – alles individuell und aus hochwertigem Material. Dennis Merbach zufolge ist es die gelungene und abwechslungsreiche Mischung, die die Anziehungskraft des Marktes ausmacht. Ähnlichkeiten zwischen den Angeboten werden möglichst vermieden. Unter den Ausstellern tummeln sich Anbieter aus den Beneluxländern, aus Frankreich oder Litauen. Manche kommen aber auch aus der Rhein-Main-Region. So beispielsweise der Metall- und Lichtkünstler Geet Chorley, der sein Atelier Bürgelwood seit 25 Jahren in Offenbach Bürgel betreibt. Er stellt beim 30. Sammelsurium seine Metall- und Lichtinstallation „Lover’s Flower“ sowie die beliebten „Extreme Garderoben“ und andere metallischen Kunstwerke aus. „Da sind so tolle Sachen dabei, es fällt mir schwer nur einige Beispiele zu nennen“, sagt Ursula Merbach m u t & liebe S ept / okt / N ov 2 0 1 6