Programm-Magazin Auftakt Mai/Juni 2022

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AUFTAKT MAGAZIN UND PROGRAMMHEFT

MAI JUN 2022

Nr. 5 Konzertsaison 2021/ 2022

MF — 1


Informationen zu unseren Abonnementsangeboten finden Sie unter: abo.landbote.ch oder 0800 80 84 80

Titelbild: Sunnyi Melles

Bühne frei für Ihre Regionalzeitung.


INHALT

2—3

DO – SO 05. –15. MAI — Oper

10 In Memoriam

WILLY HESS 1906 –1997

12

Béla Bartók

ZWEI UND ZWEI

14

Igor Strawinsky

«CHANT FUNÈBRE»

16 «Le Grand Rituel»

STRAWINSKY IN WINTERTHUR

IL MONDO DELLA LUNA 23

FR 06. MAI — Midi Musical

IN MEMORIAM WILLY HESS 25

DO 12. MAI — Hauskonzert

MUSIK FÜR ZWEI SCHLAGZEUGE UND ZWEI KLAVIERE MI 18. MAI — Abonnementskonzert

SCHEHERAZADE

27 31

SA 21. MAI — Freikonzert

JUNGE SOLISTINNEN DER ZHDK

35

MI 25. MAI — Hauskonzert

VON BUKAREST NACH WIEN 41

SA 04. JUN — Extrakonzert

CONCIERTO DE ARANJUEZ 49

SO 05. JUN — Familientag

FAMILIENTAG «LE GRAND RITUEL » 50

MO 06. JUN — Führung

EXPRESSIONISTEN, KUBISTEN UND ANDERE WILDE 51 DI 07. JUN — Extrakonzert

IGUDESMAN & JOO: «MAMBO JAMBO» 52

MI 08. JUN — Filmvorführung

COCO CHANEL & IGOR STRAWINSKY 53 FR/SA 10./18. JUN — Extrakonzert

SACRE

54 / 59

SO 12. JUN — Extrakonzert

IBERACADEMY ORCHESTER MEDELLĹN 55

SO 12. JUN — Filmvorführung

LE BELLE NOISEUSE 56

MI / DO 15./16, JUN — Abonnementskonzert

OEDIPUS REX 57 SA 18. JUN — Hauskonzert

DIE GESCHICHTE VOM SOLDATEN 58

5 EDITORIAL 8 SAISONTHEMA

SA 25. JUN — Freikonzert

ALBANIKONZERT 61

20 FRAGEBOGEN 21 DIE ZAHL

WIR DANKEN IHRE UNTERSTÜTZUNG KARTENVERKAUF ORCHESTER VORSCHAU

67 68 69 70 71


LAPSUS

25 JAHRE I DO 19. MA

MANN & Y O R K N E MAR BAND S IE IN MY SIXT I SA 11. JUN

GHTS I L H G I H E R WEITE I DO 12. MA

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I MI 15. JUN I N DO 16. JU I DO 23. JUN

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EDITORIAL

4—5

Liebes Publikum Ich lade Sie herzlich zu einer Reise auf den Mond ein – zu erleben in Joseph Haydns humorvoller Oper «Il mondo della luna», für welche unser Orchester im Graben des Theaters Winterthur Platz nimmt. Am 9. Mai jährt sich der Todestag des Winterthurer Musikwissenschaftlers, Komponisten und Fagottisten Willy Hess zum 25. Mal. Ihm zu Ehren hat unsere Violinistin Ines Hübner ein Kammermusikprogramm zusammengestellt, welches Sie am 6. Mai über Mittag im Foyer des Theaters Winterthur erleben können. Gerade erst vor drei Monaten verstarb im Alter von 93 Jahren der US-amerikanische Komponist George Crumb. Von ihm ist im Hauskonzert am 12. Mai die «Music for a Summer Evening» für grosses Schlagwerk – über 70 verschiedene Schlaginstrumente kommen zum Einsatz – und zwei verstärkte Klaviere zu hören. Gemeinsam mit der Mezzosopranistin Sophie Koch, entführt Sie unser Chefdirigent Roberto González-Monjas am 18. Mai in die Märchenwelt der Prinzessin Scheherazade, bevor er am 25. Mai selbst als Solist zu erleben ist, nämlich im innigen Violinkonzert A-Dur von Wolfgang Amadeus Mozart. Vom 4. bis 18. Juni gipfelt unsere Konzertsaison im Festival «Le Grand Rituel» in der Halle 53 mit acht unterschiedlichen Konzertprogrammen in 14 Konzerten. Daneben gibt es NocturneKonzerte, Akrobatik und Pantomime; eine Ausstellung widmet sich der Beziehung von Igor Strawinsky zu Winterthur, und die «Bar 53» und das Bistro «Chez Igor» laden zum Verweilen ein. Sie sind herzlich eingeladen, den klassischen Konzertbesuch für einmal ganz neu zu erleben. Am Samstag, 25. Juni, beschliessen wir die Spielzeit wieder einmal mit einem «Albani-Konzert» im Stadthaus Winterthur. Wenn draussen der Festlärm braust, halten wir im Konzertsaal mit kompositorischen Mitteln kunstvoll dagegen. Der Eintritt ist frei. Ich wünsche Ihnen eine klangvolle Frühlingszeit.

Dominik Deuber Direktor



GEWINNSPIEL

L

6—7

ösungswort gesucht! Schicken Sie Ihre Antwort per E-Mail an s.hosang@musikkollegium.ch oder per Post an Musikkollegium Winterthur, Severin Hosang, Rychenbergstrasse 94, 8400 Winterthur, und gewinnen Sie dreimal einen Eintritt zu einem Konzert Ihrer Wahl!

Einsendeschluss: 30. Juni 2022 Comicfigur aus Fix & Foxi

Film von Emmerich (1998) Gestalt d. griech . Mythologie

rumän . Hptst.

Musikstil des 20. Jah rhunderts

Tanztheatergebäude

... und Jer ry

festgelegter Ablauf

russ . Komponist † (Igor)

Farbstoff

Textvorlage brutal, gefühlskalt

ital. Tonbez . für das D

12

dt. TVSender holländ. Käse

afrik. Staat geringschätziger Ausruf

Winterthurer Stadtheiliger

US-Basketballliga

5

US-Musiker †

10

Rufname von Onassis †

sofort, gleich wenn

8 Eichhörnchenfell

Abk.: ausser Dienst

2

6

österr. Luftfahrtkennzeichen

2

3

4

Kopfbewuchs

feierl. Gedicht

5

6

Lösungswort Mär-/Apr-Auftakt: Feuervogel

7

8

Vulkan auf Hawaii: Mauna ...

Kunstform

Zupfinstrument

Schluss

1

Vorn. v. Schauspielerin West †

frz.: Weihe

altröm. Kaiser

Hausmeister

P A

1

Schicht

9

J

S

7

Bezirk

4

L

Z

russ . Romancier † 1852

unempfänglich

Organteil

nord. Gott Mustergültiges

Rollstuhlsportler

südam . Staat

9

Bez. einer InternetAdresse

11

grosses Kirchenbauwerk Abk.: meines Erachtens

Tierfuss

3 10

11

12

E

SC


SAISONTHEMA

DAS BESTE ZUM SCHLUSS Schon biegt sie auf die Zielgerade ein, die Konzertsaison 2021/22. Und setzt zu einem Schlussspurt an, der dem Saisonthema «enfants terribles» alle Ehre macht.

I

m Mai geben sich noch einmal all die kompositorischen «enfants terribles» die Klinke in die Hand – Bartók und Ravel, Mozart und Ligeti. Ihren Höhepunkt findet die Saison darauf im Festival «Le Grand Rituel» ( 4.bis 18. Juni), welches nicht nur Igor Strawinsky, dem Schutzheiligen aller «enfants terribles», huldigen will, sondern vielleicht – bzw. hoffentlich! – das ganze Musikkollegium Winterthur in «enfants terribles» verwandeln wird. In dem Sinne nämlich, dass an den Regeln des Konzertrituals gerüttelt wird, um Sie, verehrtes Publikum, ganz eintauchen zu lassen in Strawinskys nur scheinbar vertraute Werke. Wer denkt, mit diesem Festival zögen – begleitet von den Paukenschlägen aus Strawinskys «Oedipus rex» – die «enfants terribles» wieder aus Winterthur ab, hat weit gefehlt. Denn wie es die Redensart will, kommt das Beste natürlich zum Schluss: Im Freikonzert vom 25. Juni können Sie eine Ballung auserlesenster Skandalwerke erleben, wie es sich auf Konzertbühnen wohl selten ereignete. Die meisten Werke sind recht genau hundert Jahre alt – 1922 scheint das goldene «enfants terribles»-Jahr gewesen zu sein. In Berlin und Paris machte der selbsterklärte amerikanische «bad boy of music» George Antheil Furore, und in Prag hatte sich Erwin Schulhoff vom Wunderkind zum dadaistischen «enfant terrible» verwandelt, um den «hornbrilligen Salonintellektualisten» einzuheizen, wie er selber verkündete. In der Mitte

des Programms erklingt Paul Hindemiths «Kammermusik Nr. 1», die mit Blechbüchsenund Sirenen-Klängen der abendländischen Tradition eine lange Nase dreht. Dass gleichzeitig rund ums Winterthurer Stadthaus das Albanifest wogt, darf Sie keinesfalls abschrecken – das ist Teil des Plans! Folgender Brief beweist es: Der Leiter der Zürcher Festspiele berichtete am 2. September 1924 dem Winterthurer Musikmäzen Werner Reinhart, dass an einem fraglichen Konzerttermin leider «die Zürcher Stadtmusik in Stärke von 70 bis 80 Mann ein grosses Geblase loslässt, welches sicherlich bis in den kleinen Tonhallesaal hinüber tönen würde.» Ein geplanter Streichquartett-Auftritt sei darum unmöglich, wobei – und nun kommt die entscheidende Stelle – «Hindemith ja wohl seinen Spass daran hätte, Streichquartett mit entfernter Blasmusik durcheinander zu hören». Wir machen es ein Jahrhundert später möglich! Danach können Sie immer noch ans Albanifest. Allerdings wird jede Chilbibahn eine Enttäuschung bleiben, denn ein wilderes Erlebnis als Schulhoffs «antik-mexikanisches Ballettmysterium» namens «Ogelala» ist schlechterdings undenkbar ... Ich bitte Sie inständig: Nicht verpassen! Felix Michel Freikonzert SA 25. JUN 17.00 Uhr

siehe Seite 61


8—9

George Antheil (1950 – 1959)


IN MEMORIAM

WILLY HESS 1906–1997 Willy Hess war ein Charaktermensch. Er setzte sich für seine Überzeugungen ein, auch wenn sie ihn zum Aussenseiter machten. Etliches, wie sein Kampf gegen das Rauchen, setzt sich langsam durch, während seine Alkoholfeindlichkeit oft nur Kopfschütteln verursacht. Auch war er jahrzehntelang Vegetarier, keine leichte Lebensweise im 20. Jahrhundert.

D

ie heile Welt, die er bei Johanna Spyri und in Ida Bindschedlers Turnachkindern fand, entsprach jedoch der Wirklichkeit seines eigenen Lebens nicht, denn als er sechsjährig war, liessen sich seine Eltern scheiden, nachdem der Vater eine andere Frau gefunden hatte. In der Gegenwart war er nicht zuhause: in seinen Erinnerungen spricht er vom «unkindlichen Globi-schmarren» und der «Antikunst unserer Zeit». Dagegen verklärte er die heimatliche Welt der Bauern und der Berge, die er am liebsten mit Trachtenmädchen bevölkert sah. «Die Tendenz meiner Mutter, uns zu lehren, sich nur am Schönen und Edlen zu erfreuen und alles Gemeine und Niederziehende als unser unwürdig zu verachten, hat mein ganzes Leben geprägt und wurde auch entscheidend für meine künstlerische Einstellung.» Diese Einstellung führte dazu, dass er das unglückliche Los vieler Orchestermusiker teilte, die Wer-

ke spielen müssen, die sie nicht mögen oder gar grundsätzlich ablehnen. Dazu zählte nicht nur die zeitgenössische Musik, sondern auch das, was er «seichte und unedle Kunst» nannte. Einen Ausweg fand er im Schaffen eines reichhaltigen Œuvres, das der tonalen Musik der Vergangenheit verpflichtet ist. War er ein Epigone? Das Wort wird meistens pejorativ verwendet; hier ist es sachlich gemeint. Die musikalische Begabung des jungen Winterthurers und sein absolutes Gehör hat man früh erkannt, und so ging er in die hiesige Musikschule, wo er Klavier-, Geigen- und Bratschenunterricht nahm und Komposition bei Otto Uhlmann erlernte. Es folgte ein Studium der Musikwissenschaft in Zürich, gleichzeitig eine ausführliche Weiterbildung, am dortigen Konservatorium. Neben der Vorbereitung zum Klavierlehrerdiplom fing er an, das Fagott zu erlernen, dessen Beherrschung ihm seine Lebensstelle im Stadtorchester Winterthur ermöglicht hat. Volkmar Andreae erteilte ihm


Willy Hess (1906 – 1997)

Privatunterricht im Partiturspiel, das so wichtig für jeden Komponisten ist. Ein Jahr lang studierte er zudem Musikwissenschaft in Berlin, wo er all die dortigen Koryphäen kennenlernte, deren Namen noch heute jedem Musikwissenschaftler geläufig sind. Dort erwarb er das Rüstzeug, um allein die 14 Supplementbände zur Beethoven-Gesamtausgabe vorzubereiten. Dafür war es notwendig, alle Quellen abzuschreiben, was bei Beethovens oft unlesbarer Schrift Akribie und Stilkenntnis verlangte. In den Bibliotheken entdeckte er manch verloren geglaubtes Werk und auch unbekannte Kompositionen Beethovens. Schon ab 1932 war Hess Zuzüger im Stadtorchester, doch erst 1942 wurde er hier fest angestellt. Neben seiner Tätigkeit als Fagottist komponierte er und machte zahlreiche Generalbassaussetzungen für Musikwerke der Barockzeit, die im Amadeus Verlag Winterthur erschienen sind, davon allein 87 Werke Georg Philipp Telemanns. Auch schrieb er zahlreiche Aufsätze zu verschiedenen Themen und verfasste Bücher zum Werk Beethovens, darunter «Das Fidelio-Buch». Seine musikalischen Helden waren Beethoven, Wagner und Bruckner; auch schätzte er

Siegfried Wagner und Pfitzner, lehnte aber die atonale Musik völlig ab. So überrascht es nicht, dass sich seine eigenen Kompositionen an klassische Vorbilder halten. Auch dass er für eher unübliche Besetzungen schrieb, sorgt bis heute für die Verbreitung seiner Werke. In seinem fünfsätzigen Divertimento op. 82 (1974), worin die Bratsche oft eine Bassfunktion ausübt, werden die den dritten Satz bildenden Variationen über das Kinderlied «Au clair de la lune» Zuhörerinnen und Zuhörer entzücken; am Schluss des Werkes kehrt das Thema wieder. Für das in Winterthur durch das Wirken Werner Reinharts beliebte Bassetthorn hat Hess mehrere kammermusikalische Werke wie auch das Konzert op. 116 komponiert. Das eingängige Quintett op. 95 für Bassetthorn und Streicher (1979) ist eigentlich ein Vorläufer dieses Konzerts.

Harry Joelson-Strohbach

Midi Musical FR 06. MAI 12.15 Uhr

siehe Seite 25


BÉLA BARTÓK

ZWEI UND ZWEI «Die Klavierspieler müssen freilich gut sein», warnte Béla Bartók, «und der Xylophonspieler muss halt seine Partie schon üben.» Zwei Pianisten und zwei Perkussionisten treffen in Bartóks genialer Sonate für zwei Klaviere und Schlagzeug zusammen. Bartók betrat damit Neuland, denn Klaviermusik mit Schlagzeug hatte es in dieser Form in der herkömmlichen Klassik noch nicht gegeben.

D

ie Ursprünge von Béla Bartóks Sonate für zwei Klaviere und Schlagzeug führen in die Schweiz, genauer nach Basel zum Dirigenten und Mäzen Paul Sacher. Dieser hatte im Januar 1937 Bartóks «Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und Celesta» zur Uraufführung gebracht und sich dabei vermutlich ein bisschen in den Schlagzeugklang verliebt. Jedenfalls gab er bei Bartók umgehend ein vergleichbares Werk in Auftrag: eine Sonate für zwei Klaviere und zwei Schlagzeuger. Die Uraufführung fand 16. Januar 1938

wiederum in Basel im Rahmen der Schweizer Sektion der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik statt. Wobei Bartók und seine Frau Ditta Pásztory an den beiden Flügeln sassen. Gute Klavierspieler waren sie beide, und die Reaktionen des Publikums fielen enthusiastisch aus. Der Erfolg ist dem Werk treu geblieben, wo immer es zur Aufführung gelangt: eine von Bartóks spektakulärsten Kompositionen. Noch heute scheint man das Neuartige gleichsam


12 — 13

«handfest» zu spüren. Denn die vier Pianistenhände rufen uns in Erinnerung, dass das Klavier im Grunde genommen ein Schlaginstrument ist und nur schon deshalb perfekt zum Schlagzeug passt. Zudem lag es spätestens in den «Roaring Twenties» generell im Trend, das Klavier als Perkussionsinstrument zu behandeln. Neben Bartók frönten auch Prokofieff und vor allem Strawinsky diesem Trend, der dazu lakonisch meinte: «Das Klavier zeigt endlich, was es ist: ein Schlaginstrument.» Natürlich ist das Klavier unendlich viel mehr. Nicht nur archaische, perkussive Energie steuern die beiden Klavierspieler in Bartóks Sonate bei, sondern auch subtile klangliche Nuancen und melodisch expressive Feinzeichnungen. Immer wieder überwältigt die Bravour, mit der Bartók auch die Schlaginstrumente einsetzte,

die Pauken, Xylofone, Grosse Trommel, Triangel, Tam Tam und Becken. Bartók selbst war von seinem Werk derart angetan, dass er es Anfang der 1940er Jahre zu einem Konzert mit Begleitung eines Orchesters ausweitete. Mittlerweile lebte er in den USA, und dort spielte er 1943, wiederum im pianistischen Teamwork mit seiner Frau, die amerikanische Erstaufführung. Es sollte Bartóks letzter öffentlicher Auftritt werden.

Werner Pfister Hauskonzert DO 12. MAI 19.30 Uhr

siehe Seite 27


IGOR STRAWINSKY

«CHANT FUNÈBRE» Zu Ehren seines verstorbenen Lehrers Nikolai Rimski-Korsakow komponierte der junge Strawinsky eine Trauermusik. Doch nach der Uraufführung ging sie verloren – und blieb es über 100 Jahre lang. Dann ein unglaublicher Zufall: ein spektakulärer Fund in einer St. Petersburger Bibliothek ...

I

gor Strawinsky verdankte seinem Lehrer und Mentor Nikolai Rimsky-Korsakow viel, vor allem die hohe Kunst der Instrumentation verbunden mit einem innovativen Umgang mit den Klangfarben eines Orchesters. Seit er zwanzig war, durfte er bei RimskyKorsakow studieren, insgesamt sechs Jahre lang. Dann starb der verehrte Meister, und sein Meisterschüler komponierte als Hommage an den bewunderten Lehrer die Trauermusik «Chant funèbre». Zur Uraufführung kam sie am 17. Januar 1909 unter der Leitung von Felix Blumenfeld im Grossen Saal des St. Petersburger Konservatoriums im Rahmen eines Programms, das ganz dem Gedenken an Rimsky-Korsakow gewidmet war. Nach dieser ersten Aufführung passierte das Unfassbare: Das Partiturautograf samt den einzelnen Stimmen verschwand. Alles Suchen half nichts, es blieb verloren, und bald einmal vermutete man, dass es im Gefolge der kommunistischen Revolution sogar zerstört worden sei. Auch Strawinsky war dieser Ansicht, wie in seinen Memoiren nachzulesen ist: «Die Partitur ging unglücklicherweise während der Russischen Revolution verloren – wie so viele andere Sachen, die ich in Russland zurück gelassen hatte. Immerhin weiss ich noch, dass das Konzept darin bestand, dass alle Soloinstrumente im Orchester sozusagen in einem langen Trauerzug am Grab des Meisters Rimsky-Korsakow vorbei gehen, und jedes legt dabei seine eigene Melodie nie-

der. Und das über einem tiefen Tremolo, welches an Bass-Stimmen aus einem Trauerchor erinnert.» Der Verlust des Werks beschäftigte ihn noch lange: «Ich wäre sehr neugierig zu erfahren, wie ich damals – unmittelbar vor dem ‹Feuervogel› – komponiert hatte.» Allein, Strawinsky sollte es nie erfahren. Denn erst im Frühjahr 2015 stiess eine Musikwissenschaftlerin in der Bibliothek des St. Petersburger Konservatoriums zufällig auf das vollständige Stimmenmaterial von Strawinskys «Chant funèbre». Nach eingehender Sichtung des Materials beschrieb die Forscherin den Stil des Werks als eine Mischung aus nach-wagnerischer Chromatik sowie Harmonien, die stark an Rimsky-Korsakows Musik erinnern. Strawinsky hielt «Chant funèbre» für das beste und in harmonischer Hinsicht am weitesten fortgeschrittene unter seinen frühen Werken und für ein wichtiges Bindeglied zwischen seiner Orchesterfantasie «Feu d’artifice» und seinem ersten Balletterfolg «Der Feuervogel». Nun erklingt «Chant funèbre» zum ersten Mal in den Konzerten des Musikkollegiums Winterthur, und zwar an der Seite von Rimski-Korsakows «Scheherazade» – auch das eine schöne Hommage.

Werner Pfister Abonnementskonzert MI 18. MAI 19.30 Uhr

siehe Seite 31


14 — 15

Igor Strawinsky, 1958


«LE GRAND RITUEL»

STRAWINSKY IN WINTERTHUR Igor Strawinsky war einer der Leitsterne in dieser Saison, und im zweiwöchigen Klassik-Festival «Le Grand Rituel» in der Halle 53 stehen zum Saisonausklang abermals Werke von diesem zweifellos einflussreichsten Neuerer der klassischen Musik im 20. Jahrhundert im Zentrum. Seine enge Beziehung zum Musikkollegium Winterthur war dem Mäzen und Förderer Werner Reinhart zu verdanken.

«M

it grosser Dankbarkeit denke ich noch heute an meine Freunde und Mitarbeiter und besonders an Werner Reinhart», schrieb Igor Strawinsky in seinen Memoiren «Chroniques de ma vie» im Hinblick auf die grossartige Unterstützung, die er bei der Erarbeitung seines MiniMusikdramas «L’histoire du soldat» von Reinhart erfahren durfte. Das war im Winter 1917/18 und der Beginn einer persönlichen Wertschätzung, die sich über dreissig Jahre erstrecken sollte. Zweimal hat Strawinsky beim Musikkollegium Winterthur eigene Werke dirigiert, viermal war er am Flügel als Solist in eigenen Kompositionen zu erleben. Eine erste Bekanntschaft mit dem in der Musikwelt hart umstrittenen Neutöner konnten die Winterthurer am 27. August 1920 machen, und zwar im Rahmen eines Klavierabends, bei dem Strawinskys «Ragtime» auf dem Programm stand. Damit war ein Anfang gemacht – auch für jene Grabenkämpfe, die sich die Winterthurer Musikkritiker (und nicht nur sie) fortan um Strawinsky lieferten.

REINHART UND STRAWINSKY: «MON CHER AMI»

Denn einfach machte es dieser keinem. Nicht zuletzt deshalb, weil er kaum zu greifen war, weil sich seine Musik in keine Schubladen einordnen liess. Im Gegenteil, er schien es regelrecht zu geniessen, sein Publikum immer wieder von Neuem zu schockieren. Tango, Walzer oder Ragtime waren für seine Musik ebenso konstituierend wie Anklänge an die russische Spätromantik; Polytonalität und serielle Musik gehörten so selbstverständlich zu seinem musikalischen Vokabular wie Zwölftontechnik und statuarischer Neoklassizismus. Da war für jeden etwas dabei, über das er sich aufregen konnte; empörte Zwischenrufe und Proteste bei Strawinsky-Konzerten waren sozusagen an der Tagesordnung. Doch Werner Reinhart hielt dem Neutöner die Treue. «Mon cher ami» hiess es wiederholt in den persönlichen Briefen, und das war keine Floskel. Immer wieder ging es um Geld. Nun ja, Strawinsky wusste, was er wert war, und er forderte entsprechend. Zum Beispiel, als es um sein Konzert für Klavier und Blasor-


16 — 17

chester ging: Drei Aufführungen verlangte er in der Schweiz zu je 1000 Franken Gage, Winterthur allein genügte ihm nicht. Aber nur Genf zog noch mit, eine dritte Schweizer Stadt liess sich nicht finden, denn viele Konzertunternehmer bekamen kalte Füsse, wenn sie den Namen Strawinsky nur hörten. Nicht so in Winterthur. Um dieses Konzert am 26. November 1924 zu ermöglichen, bezahlte Reinhart kurz entschlossen für Winterthur die doppelte Gage. Und das Musikkollegium Winterthur setzte sich in Bern für die Beschaffung von Strawinskys Visum ein. Übrigens stiess dieses Konzert auf internationales Interesse: Im Publikum sichtete man Othmar Schoeck, Ernest Ansermet, den Gitarrenvirtuosen Andres Segovia sowie den österreichischen Komponisten Ernst Krenek.

MIT STRAWINSKY IN MILANO

Im Folgejahr 1925 forderte Strawinsky bereits vier Konzertauftritte in der Schweiz. Kein Zweifel, er wusste sich gut zu verkaufen und bedankte sich jeweils artig im Rychenberger Gastbuch. Auch für die beiden StrawinskySöhne setzte sich Reinhart wiederholt ein und versuchte, dem Jungpianisten Soulima Konzertauftritte und dem Jungmaler Théodore Ausstellungen zu ermöglichen. Und selbstverständlich sorgte er für eine standesgerechte Unterbringung der Strawinsky-Familie – in seiner Villa Rychenberg oder im Zürcher Nobelhotel «Baur au lac». Ausgerechnet dank Strawinsky konnte das Musikkollegium Winterthur zum ersten Mal in seiner langen Geschichte im Ausland kon-

«L’HISTOIRE DU SOLDAT» Werner Reinhart und Igor Strawinsky lernten sich im Winter 1917/18 kennen. Eine schlimme Zeit für Strawinsky: «Je me trouvais, pour ainsi dire, vis-à-vis de rien, en pays etranger et au milieu de la guerre.» 1914 war er aus Russland ins Exil geflüchtet und lebte mit seiner Familie am Genfersee. Dort lernte er den Dirigenten Ernest Ansermet und durch dessen Vermittlung den Dichter Charles Ferdinand Ramuz kennen. Bald schmiedete man gemeinsam Projekte. Das ehrgeizigste: «Mit möglichst geringen Mitteln eine Wanderbühne zu gründen, die man leicht von Ort zu Ort schaffen und auch in ganz kleinen Lokalen vorführen kann.» Das war die Geburtsstunde von «L’histoire du soldat», einem innovativen Musikdrama «en miniature» mit nur vier Rollen: Erzähler, Soldat und Teufel als reine Sprechrollen sowie eine Tänzerin, die stumm bleibt. Dazu ein Mini-Orchester von nur sieben Instrumenten. Die höchst erfolgreiche Uraufführung fand in Lausanne am 28. September 1918 im Théâtre Municipal statt. Ernest Ansermet dirigierte, Strawinsky und Ramuz führten Regie. Finanziell unterstützt wurde die Produktion vom Winterthurer Kunstmäzen Werner Reinhart, dem das Werk auch gewidmet ist. Bereits am 26. Oktober sollte auch eine Aufführung in Winterthur stattfinden. Doch diese fiel, wie vieles andere, der Spanischen Grippe zum Opfer und konnte erst am 30. April 1924 nachgeholt werden. Seither fanden in Winterthur gegen ein Dutzend weitere Aufführungen von «L’histoire du soldat» statt.


«OEDIPUS REX» Unter den insgesamt 266 Aufführungen des Musikkollegiums Winterthur von Werken Strawinskys seit 1920 fehlt bis anhin «Oedipus Rex». Nun also, am 15. und 16. Juni, die Premiere. Das Werk, ein Opern-Oratorium, uraufgeführt am 30. Mai 1927 im Théâtre Sarah Bernhardt in Paris, gehört zu den Höhepunkten in Strawinskys Schaffen. Er liess sich dazu von der altgriechischen Tragödie des Sophokles inspirieren, aufgrund derer Jean Cocteau ein französisches Libretto entwarf. Doch Strawinsky schwebte etwas Archaisches vor, und so übersetzte Kardinal Jean Daniélou den französischen Librettotext ins Lateinische. Ein Erzähler – in Winterthur ist es die grossartige Film- und Theater-Schauspielerin Sunnyi Melles – führt in der jeweiligen Landessprache durch die Handlung des antiken Dramas. Mit «Oedipus Rex» gelang Strawinsky eine einzigartige Verschmelzung von altgriechischer, statuarischer Theatralik und der schillernden musikalischen Moderne der 1920er Jahre. Benjamin Britten, der 1936 eine Aufführung des «Oedipus Rex» unter der Leitung von Ernest Ansermet hörte, meinte: «Das ist ein Höhepunkt in Strawinskys Schaffen; ein Werk, das sowohl sein wunderbares stilistisches Gespür verrät als auch seine Fähigkeit, sich von jedem musikalischen Zeitalter inspirieren zu lassen.»

zertieren, nämlich in Milano am 7. April 1926: ein reines Strawinsky-Konzert unter der Leitung von Hermann Scherchen. Zum Schluss gab es, wie das mitgereiste «Neue Winterthurer Tagblatt» berichtete, im Publikum «einen Wettkampf zwischen dem Beifall der modernistischen und den Missfallenskundgebungen der klassisch orientierten Zuhörer». An solche «Wettkämpfe» war man sich auch in Winterthur gewohnt: Die Presse reagierte auf Strawinskys Musik oft «enttäuscht», monierte «dürftige Thematik» und schrieb von «einfallsblasser Papiermusik». Vor allem der Kritiker des «Landboten» eiferte gegen Strawinsky, sogar gegen dessen genial verspielte «L'histoire du soldat»: «Zuerst habe ich gelacht, ich fand die Sache närrisch. Je mehr ich aber darüber nachdenke, desto mehr vergeht mir das Lachen, und heute bin ich nur noch entsetzt und empört, dass man es wagt, einem gebildeten Publikum eine so unwürdige und klägliche Nichtigkeit vorzuführen.» Tempora mutantur – heute dürfte das Publikum über solche Fehleinschätzungen lachen.

«OEDIPUS REX» UND «SACRE DU PRINTEMPS»

Zu Lebzeiten von Werner Reinhart veranstaltete das Musikkollegium Winterthur 62 Konzerte mit Werken von Strawinsky. Weitet man den Blick bis in die heutige Gegenwart, so sind es 266. Eine stolze Zahl! Natürlich gab es auch Werke von Strawinsky, auf die man damals verzichten musste, weil sie zu gross besetzt sind für die Winterthurer Verhältnisse. Zum Beispiel «Le Sacre du printemps», für Werner Reinhart bereits 1922 eine Herzensangelegenheit: «Es ist unzweifelhaft Strawinskys Meisterwerk.» Doch selbst 1944, als Aufführungspläne konkret wurden, und zwar in Zusammenarbeit mit dem Radio-Orchester Beromünster, meldete letztlich ausgerechnet dieses sein Desinteresse an. Also hätte man die 23 zusätzlich benötigten Musiker anderweitig auftreiben müssen. Die Kosten wurden auf 6000 Franken berechnet, was den Etat des Musikkollegiums Winterthur – selbst mit Reinharts Unterstützung – dann doch überstieg. Ähnlich erging es «Oedipus Rex»: Nach der Pariser Uraufführung 1927 erwog Reinhart


18 — 19

umgehend eine Konzertaufführung in Winterthur sowie auch in Zürich. Doch Zürich winkte – wieder einmal – ab. Aber auch Winterthur musste letztlich vom Projekt zurücktreten: Es fehle hier, so schrieb Reinhart dem Dirigenten Ernest Ansermet nach eingehenden Überlegungen, «une scène convenable». Mit der Halle 53 am Katharina-Sulzer-Platz steht sie nun zur Verfügung! Und beide Werke sind dort nun im Rahmen des KlassikFestivals «Le Grand Rituel» mit dem Musikkollegium Winterthur zu erleben: zwei weitere Glanzstücke in der nun gut 100 Jahre währenden, fruchtbaren Beziehung Winterthurs zu Strawinsky. Zudem bietet die Indus-

trie-Kathedrale 53 nicht nur eine hervorragende Akustik, sondern auch eine gute Sicht auf die Musik. Was für Strawinsky ein zentraler Aspekt war: In seinen Memoiren vertrat er mit geradezu apodiktischer Vehemenz die Ansicht, um Musik richtig zu hören, müsse man die Augen offen haben und die Gestik der Instrumentalisten und des Dirigenten verfolgen können. Wer Musik mit geschlossenen Augen anhöre, liebe die eigenen Träume mehr als die Musik. Werner Pfister «Le Grand Rituel» 04. – 18. JUN

siehe Seite 45


FRAGEBOGEN

AUSGEFÜLLT VON

JASMIN FEHR Was mir an meinem Beruf besonders gefällt ... Der Kontakt zu Menschen, und das im kulturellen Bereich. Sie kommen zu uns, damit sie einen schönen Abend erleben, und wir machen dies alle zusammen möglich. Wenn ich selber koche, dann am liebsten ... Bolognese (Spaghetti oder als Lasagne). Mein Lieblingskomponist ... Ludwig van Beethoven – sein Talent und sein Gespür für die Musik trotz seines Gehörverlustes inspirieren mich. Meine wichtigsten Charakter­ züge .. . Ich bin eine positive Person. Dieses Buch möchte ich nochmals lesen ... «Das Café am Rande der Welt» von John Strelecky. Mein Traum vom Glück ist ... weiterhin stets meinem Herzen zu folgen, innere Gelassenheit und Balance zu haben, das Leben zu geniessen und die kleinen Dinge zu schätzen. Meine liebste Beschäftigung... Zeit in der Natur zu verbringen – momentan mit meinem Hundewelpen.

Mit einem Sechser im Lotto würde ich ... ein grosses Bauernhaus kaufen, Landwirtschaft betreiben und mittels eigener Stiftung Arbeitsplätze für beeinträchtigte Menschen schaffen. Und dort auch tolle Konzerte veranstalten. Mein Traumberuf als Kind ... Blindenführhunde-Instruktorin.

Im nächsten Urlaub zieht es mich ... ins Tessin mit meinem Partner, unserem Hund und dem Camper.

Jasmin Fehr ist seit 21. März 2022 Mitarbeiterin Verkauf/Abendkasse beim Musikkollegium Winterthur.


DIE ZAHL

167 Aufführungen von Werken von Béla Bartók (1881 – 1945) sind im Archiv des Musikkollegiums Winterthur aufgezeichnet. Den Anfang machte am 11. Januar 1923 das Winterthurer Streichquartett mit dem Quartett Nr. 2 a-Moll. Seither waren die Kammermusikwerke von Bartók regelmässig in den Programmen des Musikkollegiums Winterthur anzutreffen. Alle sechs Streichquartette, die Sonaten für Violine und Klavier, das Trio für Violine, Klarinette und Klavier «Contrasts» – um nur einige zu nennen – wurden gespielt. Aber auch die grossen Solokonzerte waren fester Bestandteil des Konzertangebots, und die Grössten ihres Fachs traten mit ihnen auf, so etwa Arthur Grumiaux am 19. März 1947 mit dem Violinkonzert, Dinu Lipatti (Klavierkonzert Nr. 3, 10. März 1948), Géza Anda (Klavierkonzert Nr. 2, 11. November 1953) oder Sir András Schiff (Klavierkonzert Nr. 2, 21. Dezember

20 — 21

1988 und Klavierkonzert Nr. 1, 13./14. Dezember 2017). Bei den Orchesterwerken war die Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und Celesta mit 13 Aufführungen das beliebteste Werk, gefolgt vom Divertimento für Streichorchester mit zwölf, den Rumänischen Volkstänzen mit elf und der Tanz-Suite für Orchester mit zehn Aufführungen. Natürlich war Béla Bartók auch persönlich in Winterthur zu Gast. Am 1. Februar 1929 spielte er einen DuoAbend zusammen mit der Geigerin Stefi Geyer mit lauter eigenen Werken. Unter der Leitung von Hermann Scherchen war Bartók dann am 5. März 1934 als Solist in seinem Klavierkonzert Nr. 2 zu hören.

167

Hauskonzert DO 12. MAI 19.30 Uhr

siehe Seite 27

Hauskonzert MI 25. MAI 19.30 Uhr

siehe Seite 41

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22 — 23

DO

05. MAI 2022

Oper Theater Winterthur Beginn 19.30 Uhr Ende gegen 22.30 Uhr CHF 110/90/60 WEITERE VORSTELLUNGEN SA 07. MAI 19.30 Uhr MI 11. MAI 19.30 Uhr FR 13. MAI 19.30 Uhr SO 15. MAI 14.30 Uhr Einführung 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn

Internationales Opernstudio IOS Musikkollegium Winterthur MUSIKALISCHE LEITUNG Joseph Bastian INSZENIERUNG Tomo Sugao KOSTÜME Michaela Barth BÜHNENBILD Paul Zoller DRAMATURGIE Kathrin Brunner UND Fabio Dietsche

IL MONDO DELLA LUNA «Il mondo della luna» («Die Welt auf dem Monde») Dramma giocoso in drei Akten von Joseph Haydn auf ein Libretto von Carlo Goldoni Im Jahr 1777 fand die Uraufführung von Joseph Haydns letzter Opera buffa «Il mondo della luna» anlässlich der fürstlichen Hochzeitsfeierlichkeiten auf Schloss Észterháza statt. Haydns vor musikalischen Einfällen nur so sprudelnde Oper nach einer Komödie von Carlo Goldoni ist eine abgedrehte, aberwitzige Expedition in die unendlichen Weiten der Fantasie. Die Landung auf dem Mond ist freilich für den – wie sein Name deutlich zeigt – «gutgläubigen» Bonafede nur inszeniert: Um sich an die Töchter Bonafedes heranzumachen, die dieser wie seinen Augapfel hütet, verabreichen ihm der Hochstapler Ecclitico und sein Freund Ernesto einen Schlaftrunk. Mit Hilfe der in die Intrige eingeweihten Töchter gaukelt man ihm ein lunarisches Paradies vor. Verändert durch seine Erfahrungen auf dem Mond, bemüht sich Bonafede am Ende selbst, die Paare zusammenzubringen.

In Zusammenarbeit mit

Veranstalter und Vorverkauf

+41 52 267 66 80 theaterwinterthur.ch Kein Vorverkauf beim Musikkollegium Winterthur.

In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln Mit freundlicher Unterstützung der Freunde der Oper Zürich


#TGIF

THANK GOD IT’S FRIDAY Thank God, it’s Friday – Fünf Konzerte mit freiem Eintritt am frühen Freitagabend mit vorgängigem Barbetrieb. Nach getaner Arbeit das Wochenende einläuten, spannende Musikerinnen und Musiker auf und neben der Bühne kennenlernen. Unterhaltsame Programme von maximal 60 Minuten Dauer. Spontan und unterhaltsam – so lässt sich’s leben!

FR

02. SEP 2022

#TGIF — OPEN HOUSE Musikkollegium Winterthur LEITUNG Studierende der Zürcher Hochschule der Künste ZHdK MODERATION Stéphanie Stamm Werke von Carl Nielsen, Robert Schumann und Jean Sibelius

FR

30. SEP 2022

#TGIF — MEET VIVIANE CHASSOT Musikkollegium Winterthur LEITUNG Bogdan Božović AKKORDEON Viviane Chassot MODERATION Dominik Deuber Werke von Helena Winkelman und Astor Piazzolla

FR

11. NOV 2022

#TGIF LATE — MEET JULIAN TREVELYAN Musikkollegium Winterthur LEITUNG Jascha von der Goltz KLAVIER Julian Trevelyan MODERATION Matthijs Bunschoten Mit den Augen hören – Bartóks 1. Klavierkonzert und Music:Eyes

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25. NOV 2022

#TGIF — MEET JONATHON HEYWARD Musikkollegium Winterthur LEITUNG Jonathon Heyward MODERATION Dominik Deuber Werke von Ferruccio Busoni und Georges Bizet

FR

16. JUN 2023

#TGIF — MEET CAROLINE SHAW Musikkollegium Winterthur LEITUNG UND MODERATION

Roberto González-Monjas CEMBALO Kit Armstrong Werke von Johannes Brahms und Caroline Shaw


24 — 25

FR

06. MAI 2022

Midi Musical Theater Winterthur, Foyer Türöffnung & Bar ab 11.15 Uhr Beginn 12.15 Uhr ohne Pause Ende gegen 13.00 Uhr CHF 25 U30-Mitglieder gratis freie Platzwahl Abo Midi Musical Imbiss und Getränke an der Bar im Foyer erhältlich.

FLÖTE Dimitri Vecchi BASSETTHORN Armon Stecher VIOLINE Ines Hübner VIOLA Nicolas Corti VIOLONCELLO Françoise Schiltknecht KONTRABASS Josef Gilgenreiner

MUSIK ÜBER MITTAG – IN MEMORIAM WILLY HESS Willy Hess (1906 – 1997) Divertimento für Flöte, Violine und Viola, op. 82 (1974) 20' Praeludium Menuett Variationen über ein Kinderlied Gavotte und Intermezzi Rondo

Willy Hess Quintett für Bassetthorn, Violine, Viola, Violoncello und Kontrabass, op. 95 (1975) 21' Tranquillo – Allegro vivace Romanze: Moderato Scherzo: Vivace Finale: Allegro giocoso

In Zusammenarbeit mit

Mit einer kurzen Einführung zu Leben und Werk von Willy Hess durch Harry Joelson-Strohbach.


––– TAG DER OFFENEN TÜR –––

DAS KONSI ENTDECKEN

RSE RKU E D KIN MIT UNG ELD M N A VOR

EIN TAG FÜR DIE GANZE FAMILIE!

––– SAMSTAG, 14. MAI 2022 10 – 16 UHR 10 Uhr Musikalische Eröffnung 10.30 – 12 Uhr Kurse zum Mitmachen für Kinder von 2 bis 6 Jahren. 10.30 + 12 Uhr Familienkonzert «Pssssst...!» 11.30 – 15 Uhr Sämtliche Instrumente ausprobieren für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. 13 – 14.30 Uhr Kurse zum Mitmachen für Kinder von 2 bis 6 Jahren. 15 Uhr Abschlusskonzert unserer Ensembles


26 — 27

DO

12. MAI 2022

Hauskonzert Stadthaus Winterthur Beginn 19.30 Uhr Pause gegen 20.20 Uhr Ende gegen 21.15 Uhr CHF 40, freie Platzwahl Mitglieder gratis, bitte Mitgliederausweis mitbringen

SCHLAGZEUG Norbert Uhl SCHLAGZEUG Kanae Yamamoto KLAVIER Simone Keller KLAVIER Klaus Simon

MUSIK FÜR ZWEI SCHLAGZEUGE UND ZWEI KLAVIERE Béla Bartók (1881 – 1945) Sonate für zwei Klaviere und Schlagzeug (1938) 27' Assai lento Lento, ma non troppo Allegro non troppo

— Pause — George Crumb (1929 – 2022) «Music for a Summer Evening» (Makrokosmos III) für zwei verstärkte Klaviere und zwei Schlagzeuger (1974) 40' Nocturnal Sounds (The Awakening) Wanderer-Fantasy The Advent Myth Music of the Starry Night


Norbert Uhl stammt aus Offenburg (D). Er gewann mit seinem Spiel mehrere Erste Preise bei «Jugend musiziert» und war Mitglied im Bundesjugendorchester. Das Schlagzeugstudium absolvierte er an der Musikhochschule Freiburg im Breisgau und an der Universität der Künste Berlin. Zudem war er Karajan-Stipendiat in der Orchesterakademie der Berliner Philharmoniker, gefolgt von einem temporären Engagement als Solo-Pauker im Gewandhausorchester Leipzig. Heute ist er als Solo-Schlagzeuger beim Musikkollegium Winterthur tätig. Ausserdem wirkt er regelmässig bei zahlreichen Produktionen verschiedenster Orchester im In- und Ausland mit. Auftritte in kleineren Barock- und Neue-Musik-Ensembles runden das künstlerische Schaffen ab. Die Schlagzeugerin Kanae Yamamoto stammt aus Japan, wo sie auch ihre musikalische Ausbildung begann. Nach dem Studium in Kyoto ging sie 1992 als Siegerin des Schlagzeugwettbewerbs in Osaka hervor. Anschliessend setzte sie ihr Studium an der Hochschule für Musik in Köln sowie in Trossingen fort. Es folgten Auftritte an berühmten Musikfestivals sowie Konzerte mit namhaften Orchestern und bei grossen Theatern in Deutschland. Weitere Ausbildungen in Berlin, Amsterdam und Mailand folgten. Schliesslich wurde Kanae Yamamoto im Jahr 2003 Solo-Paukerin des Musikkollegiums Winterthur. Die vielseitige Musikerin verfügt über ein breites Repertoire vom Barock bis zur Moderne und fungiert regelmässig als Gast-Dozentin, Jury-Mitglied und Gast-Musikerin bei verschiedenen Orchestern im In- und Ausland.


28 — 29

Die Schweizer Pianistin Simone Keller absolvierte ihre Ausbildung an der Zürcher Hochschule der Künste ZHdK. Sie ist als Solistin und Kammermusikerin in unterschiedlichsten Formationen und Stilrichtungen tätig. In den letzten Jahren war sie unter anderem bei der New Music Week in Shanghai, im Roulette und Symphony Space in New York sowie bei Opensound in Boston zu Gast. Zudem trat sie u.a. im Wiener Konzerthaus, bei den Weimarer Frühjahrstagen, in der Zürcher Tonhalle, im KKL Luzern, bei den Schlosskonzerten in Thun und beim Davos Festival auf. Simone Keller ist Mitglied zahlreicher experimenteller Ensembles wie dem Ensemble TZARA, dem Kukuruz Quartett für wohlpräparierte Klaviere, dem Trio Retro Disco und dem Quintett Trabant Echo Orchestra. Einen wichtigen Platz nimmt ausserdem die kontinuierliche Arbeit als Theatermusikerin ein. 2016 wurde Simone Keller für mehrere Monate in die Cité Internationale des Arts nach Paris eingeladen, 2017 konnte sie mit dem Center for Computer Research in Music and Acoustics an der Stanford University in Kalifornien zusammenarbeiten. Der Pianist, Dirigent und Arrangeur Klaus Simon stammt aus Überlingen am Bodensee. In Freiburg im Breisgau absolvierte er ein Musik-, Germanistik- und Geografiestudium. Er ist Gründer und Künstlerischer Leiter der Holst-Sinfonietta und der Opera Factory Freiburg (bis 2014: Young Opera Company). Sein Repertoire als Dirigent und Pianist reicht von Mozart bis Widmann. Schwerpunkte sind dabei die klassische Moderne, besonders Komponisten der Zweiten Wiener Schule, Minimal Music sowie britische und amerikanische Musik des 20. und 21. Jahrhunderts. Als Pianist hat Klaus Simon den Schwerpunkt auf Liedbegleitung gelegt. Sein Repertoire umfasst mittlerweile mehr als 1000 Lieder und Songs, reichend vom klassischen Kunstlied bis zum Broadway-Song. Seit 2007 ist er auch als Arrangeur tätig. Seine Bearbeitungen u.a. von Mahlers Sinfonien Nr. 1, Nr. 4, Nr. 5, Nr. 6 und Nr. 9 werden weltweit geschätzt und von Dirigenten wie Kent Nagano oder Gustavo Dudamel aufgeführt.


Béla Bartók Sonate für zwei Klaviere und Schlagzeug Béla Bartók befand sich trotz der politisch prekären Umstände der 1930er Jahre in einer äusserst ertragreichen Schaffensphase: Die 1922 gegründete International Society for Contemporary Music (ISCM) war damals eine treibende Kraft in der Förderung zeitgenössischer Musik und somit auch in jener Bartóks. Im Rahmen des 10. Jahrestags der Basler Sektion der ISCM entstand daher 1937 die «Sonate für zwei Klaviere und Schlagzeug». In ihr befasst sich Bartók formal mit Beethovens «Waldsteinsonate» – die Grossanlagen der Sätze sind sich beinahe deckend gleich – und untersucht die Klangeigenschaften von Klavier und Schlagzeug, indem er etwa das Fortepiano als Rhythmusinstrument dienen und die Perkussion melodische Linien tragen lässt. Die Uraufführung am 16. Januar 1938 in Basel war ein voller Erfolg. Kurz darauf trat jedoch ein, was Bartók schon lange befürchtet hatte: der Anschluss Ungarns an das Dritte Reich. Eine Emigration war nun unumgänglich. Das Ehepaar Ditta und Béla Bartók entschied sich schliesslich 1940 nach New York auszuwandern, wo Béla Bartók nur fünf Jahre später verstarb. George Crumb «Music for a Summer Evening» Die Assoziation mit Bartóks «Mikrokosmos» (1939), die Crumbs vierteiliger Zyklus «Makrokosmos» hervorruft, begrenzt sich auf den Titel des Werks. Inhaltlich ging es Crumb vielmehr um die Erkundung des Konzepts des Universums als physikalische Wirklichkeit, Schöpfung und Mysterium und darum, dieses musikalisch zu ergreifen. Wie in vielen seiner Kompositionen arbeitet Crumb in «Makrokosmos III» mit verschiedensten Klangfarben und Instrumentationsweisen. Sogar ein Zitat von Bachs dis-Moll-Fuge aus dem zweiten Teil des Wohltemperierten Klaviers erklingt im fünften Satz. Die mit Papier belegten Saiten lassen das Klavier wie eine Spieldose erklingen, als wäre Bach Teil der Himmelsmechanik und der unendlichen Weite des Weltalls und des Seins. Brigitta Grimm


30 — 31

MI

18. MAI 2022

Abonnementskonzert Stadthaus Winterthur Beginn 19.30 Uhr Pause gegen 20.10 Uhr Ende gegen 21.15 Uhr CHF 78/65/43/30 Abo 12/8 09.30 Uhr Öffentliche Generalprobe CHF 20 Mitglieder gratis 18.45 Uhr Konzerteinführung mit Felix Michel im Stadtratsaal

Musikkollegium Winterthur LEITUNG Roberto González-Monjas MEZZOSOPRAN Sophie Koch

SCHEHERAZADE Igor Strawinsky (1882 – 1971) «Chant funèbre», op. 5 (1908) 12' Maurice Ravel (1875 – 1937) «Shéhérazade» Drei Gedichte von Tristan Klingsor für Gesang und Orchester (1903) 15' Asie: Très lent (Vieux pays merveilleux) La flûte enchantée: Très lent (L'ombre est douce) L’indifférent: Lent (Tes yeux sont doux)

Charles Koechlin (1867 – 1950) «Épiphanie» op. 17/3 für Sopran und Orchester (1900) 7' — Pause — Nikolai Rimski-Korsakow (1844 – 1908) «Scheherazade», op. 35 Sinfonische Suite aus «Tausendundeine Nacht» (1885) 40' Das Meer und Sindbads Schiff: Largo e maestoso Die Geschichte vom Prinzen Kalender: Lento Der junge Prinz und die junge Prinzessin: Andantino quasi allegretto Feier in Bagdad: Allegro molto – Das Meer: Lento – Das Schiff zerschellt an einer Klippe unter einem bronzenen Reiter: Tempo come I

In Zusammenarbeit mit

Dieses Konzert wird von Radio SRF 2 Kultur aufgezeichnet und am Donnerstag, 16. Juni 2022 ausgestrahlt.


Roberto González-Monjas ist ein äusserst gefragter Dirigent und Geiger, der sich in der internationalen Szene schnell einen Namen machte. Er ist Chefdirigent des Musikkollegiums Winterthur sowie Chefdirigent und künstlerischer Berater der Dalasinfoniettan und ab 2022/23 Erster Gastdirigent des Belgian National Orchestra. Als leidenschaftlicher und engagierter Pädagoge und Förderer einer neuen Generation talentierter Musiker hat Roberto González-Monjas zusammen mit dem Dirigenten Alejandro Posada die Iberacademy gegründet. Ziel dieser Institution ist es, ein effizientes und nachhaltiges Modell der musikalischen Ausbildung in Lateinamerika zu schaffen, das sich auf benachteiligte Bevölkerungsschichten konzentriert und hochtalentierte junge Musiker fördert. Er ist ausserdem Professor für Violine an der Guildhall School of Music & Drama und ist regelmässig Mentor und Dirigent des Guildhall School Chamber and Symphony Orchestra in der Barbican Hall in London. Roberto González-Monjas war zuvor sechs Jahre lang Konzertmeister des Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia sowie bis zum Ende der vergangenen Saison Konzertmeister des Musikkollegiums Winterthur.

Erstmals zu Gast

Die französische Mezzosopranistin Sophie Koch studierte am Conservatoire National Supérieur de Musique de Paris bei Jane Berbié und gewann den Ersten Preis beim Gesangswettbewerb in ’s-Hertogenbosch. Nach ihrem Debüt in Frankreich feierte sie ihre ersten grossen Erfolge am Royal Opera House Covent Garden in London als Rosina und Dorabella. Es folgten «Don Giovanni» und «L’Orfeo» an der Bayerischen Staatsoper München. An der Wiener Staatsoper gab sie 1999 ihr Debüt als Cherubino und als Octavian – eine Rolle, die zum Markenzeichen ihrer Karriere wurde und die sie seither in aller Welt gesungen hat. Im Jahr 2000 debütierte sie bei den Salzburger Festspielen, 2014 folgte endlich ihr Debüt an der Metropolitan Opera New York als Charlotte. Nach ihren weltweiten Erfolgen als Mozart- und Strauss-Interpretin erweiterte Sophie Koch ihr Repertoire um Rollen des französischen und deutschen Fachs. Sie ist auch als Lied- und Konzertsängerin erfolgreich und spielte mehrere CD- und DVD-Aufnahmen ein.


32 — 33

Besetzung: 3 Flöten, 3 Oboen, 3 Klarinetten, 3 Fagotte, 4 Hörner, 3 Trompeten, 3 Posaunen, Tuba, Pauke, Schlagwerk, Harfe, Streicher Uraufführung: 17. Januar 1909, St. Petersburg, Orchester des Grafen Scheremetew, Leitung Felix Blumenfeld Musikkollegium Winterthur: Dieses Werk wird zum ersten Mal aufgeführt.

Besetzung: Mezzosopran solo, 2 Flöten, Piccolo, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 4 Hörner, 3 Posaunen, Schlagwerk, Harfe, Streicher Uraufführung: 20. Januar 1901, Paris, Orchestre Colonne, Leitung Édouard Colonne, Solistin Jeanne Hatto Musikkollegium Winterthur: Dieses Werk wird zum ersten Mal aufgeführt.

Igor Strawinsky «Chant funèbre» Wenn der junge Igor Strawinsky frei hätte wählen können, hätte er ja von Anfang an Musik studiert – doch die Eltern wollten ihn abgesichert wissen, also schrieb er sich für Jura ein. Im selben Jahrgang studierte Wladimir Rimski-Korsakow, der jüngste Sohn des Komponisten. Er stellte Igor seinem berühmten Vater vor, und schon bald ging Strawinsky bei den Rimski-Korsakows ein und aus. Zweimal pro Woche nahm er Kompositionsunterricht und durfte zum Abendessen bleiben; an den Soirées des Hauses präsentierte er erste Werke, und bis zum Jura-Staatsexamen war er ein ausgereifter Musiker geworden – ohne je einen Fuss ins Konservatorium gesetzt zu haben. Als sein Mentor im Juni 1908 starb, war Strawinsky tief erschüttert und komponierte kurz nach der Beerdigung das Orchesterwerk «Chant funèbre». Eine klagende Melodie schwingt sich immer und immer wieder auf, dazwischen ein paar matte Trompetenfanfaren: Hier verleiht ein vollendeter Komponist seinem Schmerz Ausdruck. Der «Chant funèbre» erlebte eine einzige Aufführung anlässlich eines Gedenkkonzerts für Rimski-Korsakow, anschliessend gingen die Noten spurlos verloren. Erst 2015 tauchte das Werk aus der Tiefe des St. Petersburger Konservatoriums wieder auf – zu spät für Strawinsky, gerade rechtzeitig für uns. Maurice Ravel «Shéhérazade» Schon 1898 schrieb Maurice Ravel eine «Shéhérazade»-Ouvertüre geschrieben, offensichtlich unter dem Eindruck von Rimski-Korsakows Suite. Dass er fünf Jahre später einen gleichnamigen Zyklus von drei Orchesterliedern in Angriff nahm, ist in erster Linie Tristan Klingsor zu verdanken. Der Dichter mit dem doppelt bei Wagner entlehnten Künstlernamen war mit Ravel bekannt und gab 1903 einen «Shéhérazade»-Band mit einhundert Gedichten heraus: symbolbeladen, sinnlich und in unterschiedlichster Art auf den Orient bezogen. Ravel griff sich sogleich drei Stück heraus und vertonte sie für Gesang und Orchester. Schillernde Orchesterfarben, fremdartige Harmonien und natürlich der Osten als Orientierungspunkt waren mittlerweile – ein Vierteljahrhundert nach Rimski-Korsakows «Schéhérazade» – schwer in Mode. Das erste Lied «Asie» thematisiert den Exotismus-Trend gleich selber: Es ruft eine Vielzahl fremder Kulturen auf, stets auf dem Grat zwischen abstossend und begehrenswert – und am Ende trinkt die Sängerin ihren Tee doch lieber in der europäischen guten Stube.


Besetzung: Mezzosopran solo, 2 Flöten, Piccolo, 2 Oboen, Englischhorn, 2 Fagotte, 4 Hörner, 2 Trompeten, 3 Posaunen, Tuba, Pauke, Schlagwerk, Harfe, Celesta, Streicher Uraufführung: 17. Mai 1904, Paris, Orchestre de la Société Nationale de Musique, Leitung Alfred Cortot, Solistin Jeanne Hatto Musikkollegium Winterthur: Erstmals aufgeführt am 16. Dezember 1924, Leitung Wilhelm Arbenz, Solistin Vera Janacópulos; letztmals am 13. Mai 2015, Leitung Jac van Steen, Solistin Stella Doufexis

Besetzung: 3 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 4 Hörner, 2 Trompeten, 3 Posaunen, Tuba, Pauke, Schlagwerk, Harfe, Streicher Uraufführung: 28. Oktober 1888, St. Petersburg, Leitung Nikolai Rimski-Korsakow Musikkollegium Winterthur: Erstmals aufgeführt am 10. Januar 1941, Leitung Ernst Klug; letztmals am 12. September 2019, Leitung Thomas Zehetmair

Charles Koechlin «Épiphanie» Mit etwas mehr Glück hätte Charles Koechlin den Erfolg eines Ravel oder Debussy teilen können. Aber bereits seine Zeitgenossen nahmen ihn als Komponisten nicht richtig ernst – zu Unrecht, wie das frühe Orchesterlied «Épiphanie» zeigt. Das Gedicht von Leconte de Lisle ist in seiner poetischen Sprache schon so bezugsreich, dass Koechlin es fast monoton und in langgezogenen Noten von der Singstimme vortragen lässt. Darüber wogt ein Schleier ätherischer Geigenklänge, ein BassFundament tritt im Lauf des Stücks dazu und entgleitet dann wieder. Zusammen mit den Kombinationen entfernter Harmonien wird so die träumerisch-surreale Atmosphäre der titelgebenden Erscheinung evoziert: eine Technik, von der sich nicht nur der Kollege Ravel eine Scheibe abschnitt. Koechlin hielt «Épiphanie» für eines seiner gelungensten Werke – sie ist bestimmt nicht das einzige, auf dessen Wiederentdeckung wir uns freuen dürfen. Nikolai Rimski-Korsakow «Scheherazade» Nikolai Rimski-Korsakow hatte als Komponist bereits so ziemlich alles erreicht, doch was er im Sommer 1888 komponierte, stellte all seine bisherigen Werke in den Schatten: eine «sinfonische Suite» nach den Erzählungen aus «Tausendundeiner Nacht». Das arabische Sammelwerk war in Europa schon lange beliebt und diente Rimski-Korsakow gleich doppelt als Inspiration: Die fantastischen Geschichten waren eine willkommene Anregung für einen, der keine einfachen Sinfonien mehr schreiben wollte; und der Schauplatz Orient half, so manch kompositorisches Experiment unter dem Deckmantel des Exotischen zu rechtfertigen. Neben dem titelgebenden Bezug auf die Erzählerin Scheherazade aus der Rahmenhandlung des Buchs – die man vielleicht im berühmten Violinsolo erkennen möchte – wollte Rimski-Korsakow ursprünglich in den Satzüberschriften auf einzelne Geschichten verweisen. Doch er entschied sich dagegen, weil er seine Musik nicht als blosse Illustration der Handlung verstanden wissen wollte. So bleibt es jeder Hörerin und jedem Hörer selbst überlassen, sich von Scheherazades Erzählungen ein Bild zu machen. Adrienne Walder


34 — 35

SA

21. MAI 2022

Freikonzert Stadthaus Winterthur Beginn 17.00 Uhr ohne Pause Ende gegen 18.30 Uhr Eintritt frei, nummerierte Platzkarten CHF 12

Musikkollegium Winterthur LEITUNG Roberto González-Monjas SOPRAN Roxane Choux KLAVIER Yilan Zhao MODERATION Valeria Curti

JUNGE SOLISTINNEN DER ZHDK Louise Farrenc (1804 – 1875) Ouvertüre Nr. 2 Es-Dur, op. 24 8' Maurice Ravel (1875 – 1937) Aus der Oper «L'enfant et les sortilèges» Arie des Feuers «Arrière! Je réchauffe les bons» 8' Vincenzo Bellini (1801 – 1835) Aus der Oper «I Capuletti e i Montecchi» Rezitativ und Arie der Giulietta «Eccomi ... Oh! quante volte» (1830) 6' Gaetano Donizetti (1797 – 1848) Aus der Oper «Linda di Chamounix» Rezitativ und Arie der Linda «Ah! tardai troppo. O luce di quest’anima» (1842) 7' Victor Herbert (1859 – 1924) Aus der Operette «The Enchantress» Arie der Stellina «Art is calling for me» (1911) 5' Sergej Rachmaninoff (1873 – 1943) Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 c-Moll, op. 18 (1901) 34' Moderato Adagio sostenuto Finale: Allegro scherzando

In Zusammenarbeit mit

Abschlusskonzert von Roxane Choux (Klasse Yvonne Naef) und Yilan Zhao (Klasse Konstantin Scherbakov) im Rahmen ihrer Prüfungen zur Erlangung des «Masters in Specialized Music Performance» (Solistendiplom) an der Zürcher Hochschule der Künste ZHdK.


Roberto González-Monjas ist ein äusserst gefragter Dirigent und Geiger, der sich in der internationalen Szene schnell einen Namen machte. Er ist Chefdirigent des Musikkollegiums Winterthur sowie Chefdirigent und künstlerischer Berater der Dalasinfoniettan und ab 2022/23 Erster Gastdirigent des Belgian National Orchestra. Als leidenschaftlicher und engagierter Pädagoge und Förderer einer neuen Generation talentierter Musiker hat Roberto González-Monjas zusammen mit dem Dirigenten Alejandro Posada die Iberacademy gegründet. Ziel dieser Institution ist es, ein effizientes und nachhaltiges Modell der musikalischen Ausbildung in Lateinamerika zu schaffen, das sich auf benachteiligte Bevölkerungsschichten konzentriert und hochtalentierte junge Musiker fördert. Er ist ausserdem Professor für Violine an der Guildhall School of Music & Drama und ist regelmässig Mentor und Dirigent des Guildhall School Chamber and Symphony Orchestra in der Barbican Hall in London. Roberto González-Monjas war zuvor sechs Jahre lang Konzertmeister des Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia sowie bis zum Ende der vergangenen Saison Konzertmeister des Musikkollegiums Winterthur.

Erstmals zu Gast

Die französische Sopranistin Roxane Choux begann mit dem Singen an der Maîtrise de la Loire, einem intensiven Chorkurs für Teenager. Nach einem Studium der Englischen Literatur und Kultur sowie einer Ausbildung als Pianistin und Chorleiterin trat sie in die Haute Ecole de Musique de Lausanne ein, wo sie in der Klasse von Jeannette Fischer einen Bachelor-Abschluss machte. Im Jahr 2019 wurde sie mit einem Stipendium der Fondation Jean Tanner ausgezeichnet. Im November 2019 gewann Roxane Choux den Dritten Preis beim Concorso Internazionale di Canto Lirico Maria Amadini in Bellinzona. Nach der zweijährigen Akademie am Opernstudio in Biel absolviert sie derzeit sie das Masterstudium an der Zürcher Hochschule der Künste ZHdK in der Klasse von Yvonne Naef.


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Erstmals zu Gast

Die chinesische Pianistin Yilan Zhao begann ihr professionelles Klavierstudium am Pre-College des Wuhan Konservatoriums für Musik (WHCM). Mit vierzehn Jahren wurde sie in das PreCollege der Juilliard School in New York aufgenommen. Die junge Pianistin setzte ihr Studium an der Juilliard School fort und schloss es mit der höchsten Auszeichnung ab. Seit 2018 studiert sie in der Klasse von Konstantin Scherbakov an der Zürcher Hochschule der Künste ZHdK. Mittlerweile ist Yilan Zhao Preisträgerin mehrerer internationaler Wettbewerbe. Als Solistin war sie in Asien, Europa und den Vereinigten Staaten zu Gast – unter anderem in der Zürcher Tonhalle, der Alice Tully Hall im New Yorker Lincoln Center, dem Palau de la Musica in Barcelona sowie dem Shanghai Oriental Art Center. Weitere Engagements führten sie zum Orchester des Teatro Carlo Felice in Genua, zum Armenischen Staatlichen Sinfonieorchester sowie zum Orchestra Filarmonica Pugliese.

Valeria Curti ist seit der Saison 2018/19 stellvertretende Solo-Fagottistin beim Musikkollegium Winterthur. Ihre Studien führten sie zuerst an die Zürcher Hochschule der Künste ZHdK und danach ans Mozarteum in Salzburg und an die Hochschule für Musik in Basel. Als Orchestermusikerin ist Valeria Curti regelmässig im In- und Ausland tätig, was sie an namhafte Festivals wie zum Beispiel an die Salzburger Festspiele oder ans Lucerne Festival führte. Daneben spielt sie u.a. im Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks, im Tonhalle-Orchester Zürich, im Orchestra della Svizzera italiana, im Royal Philharmonic Orchestra, im Mozarteumorchester Salzburg, im Royal Scottish National Orchestra, im City of Birmingham Symphony Orchestra und im Scottish Chamber Orchestra.


Louise Farrenc Ouvertüre Nr. 2 Es-Dur Die französische Komponistin Louise Farrenc weist eine für das 19. Jahrhundert bemerkenswerte Biografie auf. 1804 in eine Pariser Künstlerfamilie geboren, wurde sie mit fünfzehn Jahren in die bisher Männern vorbehaltene Kompositionsklasse des Pariser Konservatoriums aufgenommen, wo sie 1842 eine Klavierprofessur übernehmen konnte. Bis heute geniesst sie vor allem für ihr kammermusikalisches Werk grosses Ansehen. Dabei gerät ihr sinfonisches Werk zuweilen etwas vergessen – neben den drei Sinfonien sind dies die beiden Konzertouvertüren aus dem Jahr 1834. Die Ouvertüre Nr. 2 in Es-Dur beruht im Gegensatz zu den meisten anderen Konzertouvertüren dieser Zeit nicht auf einer literarischen Vorlage. Sie folgt der Sonatensatzform, ist jedoch dunkler und dynamischer, als es die Dur-Tonart vermuten lassen würde. So beginnt sie mit einer langen Einleitung in der Moll-Tonika um erst kurz vor deren Ende Platz für das Es-Dur des Hauptthemas zu machen. Die dynamische Durchführung und musikalisch verdichtete Reprise zeugen von Farrencs handwerklichem Können, während die schnelle und kräftige Coda eine Hommage an das lebhafte Pariser Opernleben ist. Maurice Ravel «Arrière! Je réchauffe les bons» «L’enfant et les sortilèges» ist eine «Fantasie lyrique» des französichen Komponisten Maurice Ravel. Ein ungehorsames Kind wird zur Strafe im Zimmer eingesperrt und zerstört sämtliche Gegenstände. Nacheinander tauchen diese als lebende Geschöpfe auf und singen über ihre Schmerzen und Wünsche, das Kind zu bestrafen. In «Arrière! Je réchauffe les bons» tritt das Feuer auf. Vincenzo Bellini «Eccomi... Oh! quante volte» Die etwas andere Romeo und-Julia-Version von Vincenzo Bellini ist von Tragik und inneren Konflikten durchzogen. Im Rezitativ und in der darauffolgenden Cavatina «Oh! quante volte» tut Giulietta ihrer Frustration über die bevorstehende Heirat mit Tebaldo sowie ihrem Verlangen nach Romeo kund. Gaetano Donizetti «Ah tardai troppo... O luce di quest'anima» Die Cavatina des Bauernmädchens Linda «O luce di quest’anima» ist das berühmteste Stück aus der erfolgreichen Oper «Linda


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di Chamounix», nachträglich für die Pariser Aufführung im November 1842 komponiert. Linda ist zu spät an den Treffpunkt gekommen, den sie mit ihrem heimlichen Liebhaber Carlo abgemacht hat, und besingt nun ihre Liebe zu ihm. Victor Herbert «Art is calling for me» «The Enchantress» ist eine komische Oper des irisch-amerikanischen Komponisten Victor Herbert aus dem Jahr 1911. Herbert ist vor allem für seine immense Produktion an Operetten bekannt, in denen er eigene Erfahrungen mit der Oper als Cellist am Stuttgarter Hoftheater, Kenntnis der Wiener und Pariser Operette, Militärmusikpraxis und irische Volksmusik verband, um so ein von Importen unabhängiges amerikanisches Unterhaltungsrepertoire zu schaffen. Sergej Rachmaninoff Klavierkonzert Nr. 2 c-Moll Das zweite Klavierkonzert von Sergej Rachmaninoff gilt als sein bekanntestes Werk und markiert einen Wendepunkt in seinem Leben. Nach dem Misserfolg seiner ersten Sinfonie litt der junge Komponist an Selbstzweifeln und Depressionen. Erst die Gespräche beim Psychiater Nikolai Dahl erweckten wieder Rachmaninoffs Inspirationen. Die Fülle an lyrischen Themen und der Gefühlsgehalt führten nicht zuletzt dazu, dass das Werk immer wieder einmal «zweckentfremdet» wurde: vom Musical «Anya» über den Kinofilm «Brief Encounter» bis zur Ballade «All by myself». Ausgangspunkt der Kompositionsarbeit war die Reminiszenz an die Romanze für Klavier zu sechs Händen von 1890, deren Trio-Passage zur zentralen Begleitfigur des zweiten Satzes wurde. Den zweiten und dritten Satz komponierte Rachmaninoff im Sommer 1900 auf dem idyllischen Gut der Kreutzers in Krasnenkoje. Im Rahmen einer Wohltätigkeitsveranstaltung führte er sie noch im Dezember mit grossem Erfolg auf. Im Frühjahr 1901 folgte der fehlende erste Satz, dessen Eröffnung wohl die genialste Erfindung des gesamten Klavierkonzertes ausmacht. Die vom Klavier vorgetragene Akkordkette wurde zum Erkennungsmerkmal schlechthin und dient als Gegenstand zahlreicher Deutungen – seien es Glockenklänge aus weiter Ferne, die immer intensiver erklingen, sei es das Hochgefühl eines geistigen Aufbruchs oder das Zeugnis für die schnelle Entwicklung des öffentlichen Lebens. Silvio Badolato


DF22_A_Fest_Auftakt.qxp_126x190 21.02.22 19:14 Seite 1

TICKETS JETZT!

6 — 20 AUGUST 2022


40 — 41

MI

25. MAI 2022

Hauskonzert Stadthaus Winterthur Beginn 19.30 Uhr Pause gegen 20.15 Uhr Ende 21.30 Uhr CHF 40, freie Platzwahl Mitglieder gratis, bitte Mitgliederausweis mitbringen

Musikkollegium Winterthur LEITUNG UND VIOLINE Roberto González-Monjas

VON BUKAREST NACH WIEN

Abo Digital 18.45 Uhr Konzerteinführung mit Felix Michel im Stadtratsaal Online-Konzerteinführung mit Felix Michel QR-Code sannen und ansehen:

Béla Bartók (1881 – 1945) Rumänische Volkstänze (1917) 6'

Jocul cu bâta (Stabtanz): Allegro moderato Brâul (Rundtanz): Allegro Pe loc (Stampftanz): Moderato Buciumeana (Kettentanz): Moderato Poarga românesca (Rumänische Polka) Mâruntel (Zwei Schnelltänze): Allegro

Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791) Konzert für Violine und Orchester Nr. 5 A-Dur, KV 219 (1775) 30' Allegro aperto Adagio Rondeau: Tempo di Minuetto – Allegro – Tempo di Minuetto

— Pause — Joseph Haydn (1732 – 1809) Sinfonie Nr. 100 G-Dur, Hob I:100 «Militär» (1794) 28' Adagio – Allegro Allegretto Menuetto: Moderato Finale: Presto

György Ligeti (1923 – 2006) Concert Românesc (1951) 12'

Andantino – Allegro vivace – Adagio ma non troppo – Molto vivace

Mit diesem Programm ist das Musikkollegium Winterthur am Freitag, 27. Mai 2022 um 19.30 Uhr im Casino Frauenfeld zu Gast.


Roberto González-Monjas ist ein äusserst gefragter Dirigent und Geiger, der sich in der internationalen Szene schnell einen Namen machte. Er ist Chefdirigent des Musikkollegiums Winterthur sowie Chefdirigent und künstlerischer Berater der Dalasinfoniettan und ab 2022/23 Erster Gastdirigent des Belgian National Orchestra. Als leidenschaftlicher und engagierter Pädagoge und Förderer einer neuen Generation talentierter Musiker hat Roberto González-Monjas zusammen mit dem Dirigenten Alejandro Posada die Iberacademy gegründet. Ziel dieser Institution ist es, ein effizientes und nachhaltiges Modell der musikalischen Ausbildung in Lateinamerika zu schaffen, das sich auf benachteiligte Bevölkerungsschichten konzentriert und hochtalentierte junge Musiker fördert. Er ist ausserdem Professor für Violine an der Guildhall School of Music & Drama und ist regelmässig Mentor und Dirigent des Guildhall School Chamber and Symphony Orchestra in der Barbican Hall in London. Roberto González-Monjas war zuvor sechs Jahre lang Konzertmeister des Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia sowie bis zum Ende der vergangenen Saison Konzertmeister des Musikkollegiums Winterthur. Er spielt eine Violine von Giuseppe Guarneri filius Andreae von ca. 1703, deren Ankauf durch fünf Winterthurer Familien ermöglicht wurde und die ihm durch die Rychenberg Stiftung zur Verfügung gestellt wird.


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Besetzung: 2 Flöten, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 2 Hörner, Streicher Uraufführung: 1918, Budapest (Orchesterversion) Musikkollegium Winterthur: Erstmals aufgeführt am 29. Oktober 1927, Leitung Walter Schulthess; letztmals am 20. Februar 1977, Leitung Clemens Dahinden

Besetzung: Violine solo, 2 Oboen, 2 Hörner, Streicher Uraufführung: unbekannt Musikkollegium Winterthur: Erstmals aufgeführt am 14. März 1900, Leitung Ernst Radecke, Solist Jenö Hubay; letztmals am 3. Februar 2016, Leitung und Solist Christian Tetzlaff

Béla Bartók Rumänische Volkstänze Béla Bartók wurde in Siebenbürgen (damals Österreich-Ungarn, heute Rumänien) geboren und wuchs ebenda auf. Zusammen mit Zoltán Kodaly begann er 1905 Volksmelodien aus Osteuropa und dem Orient zu sammeln und publizierte grosse Sammlungen und Abhandlungen darüber. Von 1908 bis 1917 zeichnete er 3400 rumänische Volkslieder aus Siebenbürgen auf. Sieben davon verwendete er für seine «Rumänischen Volkstänze». Der Stabtanz wird von einem jungen Burschen mit komplizierten Schritten ausgeführt. Der Brâul ist ein Rundtanz und «der Stampfer» ein Paartanz, bei welchem die Tänzer an einem Ort ihre Figuren tanzen. «Buciumeana» stammt aus dem Ort Bucium und das Werk wird mit einer «rumänischen Polka» und zwei «Schnelltänzen» bis zum Schluss immer schneller. Wolfgang Amadeus Mozart Violinkonzert Nr. 5 A-Dur Nach zwei ersten Versuchen mit Konzerten für Violine und Orchester komponierte Wolfgang Amadeus Mozart zwischen September und Dezember 1775 eine «Trias» von Violinkonzerten, welche im Konzert Nr. 5 seinen Abschluss und Höhepunkt fand. Die in der ersten Tempoangabe des Konzertes Nr. 5 «Allegro aperto» angekündigte Offenheit zeigt sich besonders deutlich beim ersten Einsatz der Solovioline. Diese übernimmt nicht wie üblich das Thema der Orchestereinleitung, sondern stellt sich zuerst mit einem «Adagio» vor. Es kommt also quasi zu einer langsamen Einleitung bzw. zu einem «instrumentalen Rezitativ vor der Arie». Erst danach ergänzt die Solovioline den Orchestersatz des Beginns mit dem eigentlichen Hauptthema. Der zweite Satz ist für einen Mittelsatz aussergewöhnlich lange und wird durch eine Solokadenz noch zusätzlich erweitert. Im Finale ändert sich der Tonfall nach einem anfänglichen «Tempo di Minuetto» in Rondeau-Form deutlich. Durch den «ungarischen» Charakter des neuen Themas, die Bordunquinten in der Begleitung sowie weiteren europäischen Volksmusikelementen und dem «türkischen» Marsch weckt die Musik für das 18. Jahrhundert exotische Assoziationen.


Besetzung: 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 2 Hörner, 2 Trompeten, Pauke, Schlagwerk, Streicher Uraufführung: 31. März 1794, Hanover Square Rooms, London Musikkollegium Winterthur: Erstmals aufgeführt am 26. Dezember 1877; letztmals am 17. März 2010, Leitung Bernard Labadie

Besetzung: 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 3 Hörner, 2 Trompeten, Schlagwerk, Streicher Uraufführung: vermutlich 1951, Ungarisches Radio-Symphonieorchester (Radio-Einspielung) Musikkollegium Winterthur: Erstmals aufgeführt am 3. Dezember 2003, Leitung Heinz Holliger; letztmals am 19. Juni 2019, Leitung Daniel Blendulf

Joseph Haydn Sinfonie Nr. 100 G-Dur «Militär» Joseph Haydns Sinfonie in G-Dur wurde wie alle zwölf «Londoner»-Sinfonien im Auftrag des Konzertveranstalters Johann Peter Salomon komponiert. Den Beinamen «Militär» provozierte Haydn bewusst durch militärische Elemente in der Musik. Bereits die langsame Einleitung und das erste Allegro haben einen marschierenden Charakter. Noch martialischer ist der zweite Satz, in welchem Haydn das Orchester mit türkischem Schlagwerk ergänzt, welches am Ende des vierten Satzes nochmals erklingt. Die solistischen Bläsersätze erinnern ausserdem an eine marschierende Blaskapelle. Nach dem Signal der zweiten Trompete kommt es mit dem brachialen Orchestereinsatz zur Katastrophe. Haydn passte seine Sinfonien den Vorlieben des Londoner Publikums an, welches von seinem anspruchsvollen Umgang mit der Gattung und von überraschenden Effekten begeistert war. Die grossen dynamischen Kontraste und die in die Generalpause einbrechende Pauke im vierten Satz dürften ihren Teil zum Erfolg der Sinfonie beigetragen haben. György Ligeti Concert Românesc

Wie Bartók wurde György Ligeti 1923 in Siebenbürgen geboren. Nach seinem Studium in Cluj und Budapest unternahm er mehrere Reisen nach Rumänien, um rumänische und ungarische Volksmelodien aufzuzeichnen. Als Grundlage für die ersten beiden Sätze seines 1951 komponierten «Concert Românesc» verwendete er zwei Volksmusikbearbeitungen von 1950, die er nur leicht veränderte. Im dritten Satz erweitert Ligeti den Raum des Konzertsaals mit einem Horn hinter der Bühne, welches den Naturhornrufen im Konzertsaal antwortet. Dabei entsteht die Mikrotonalität, deren Tonabstände kleiner als ein Halbton sind. Der vierte Satz ist wieder stärker von einem Volkston geprägt und besticht durch starke Kontraste, viele Klangfarben und eine grosse Virtuosität. Vor dem letzten Tuttischlag wird nochmals mit dem Echo des Hornrufes an den dritten Satz erinnert. Obwohl Ligeti das «Concert Românesc» als «Camouflage-Stücke» komponierte und versuchte, mit den Volksmusikbezügen sein Werk mit dem Sozialistischen Realismus kompatibel zu machen, wurde es noch vor der Aufführung verboten. Erst mehr als 40 Jahre später wurde es im Rahmen von der Gesamtaufnahme «The Ligeti Project» uraufgeführt. Florian Hunziker


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Le grand r ituel D

as Festival «Le Grand Rituel» beschwört die Zeit der goldenen 1920er und wilden 1930er Jahre. Neue Musikstile aus Übersee erreichten Europa, und der Jazz fand Eingang in die Kunstmusik.

Gleichzeitig erlebte die Welt eine industrielle Revolution, welche von zahlreichen Komponisten akustisch aufgegriffen wurde. Wo könnte das Stampfen und Lärmen dieser Musik schöner zur Geltung kommen als in der ehemaligen Giessereihalle der Maschinenfabrik Sulzer? Mit dem Klassikspektakel in der Industrie-Kathedrale Halle 53 feiert das Musikkollegium Winterthur die Klassiker der Moderne rund um den Komponisten Igor Strawinsky, dessen Geburtstag sich just im Juni zum 140. Mal jährt. Zahlreiche Gäste sind in einzigartigen Konzerten zu

erleben. Daneben gibt es Akrobatik, Burlesque und Pantomime zu erleben, und Nocturne-Konzerte unterschiedlichster Stile runden den Abend ab. Der inszenierte Rahmen lädt ein, das gewohnte Konzert-Ritual spielerisch zu durchbrechen und das Konzerterlebnis zu erweitern. Wir freuen uns, Sie am Festival «Le Grand Rituel» in Winterthur zu begrüssen!





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SA

04. JUN 2022

Extrakonzert Halle 53, Katharina-Sulzer-Platz Türöffnung 17.30 Uhr, Bar 53 & Bistro Chez Igor geöffnet Konzertbeginn 19.30 Uhr Pause gegen 20.15 Uhr Ende gegen 21.30 Uhr CHF 95/65 22.00 Uhr Nocturne Kubanische Rhythmen mit Grupo Código Son

Musikkollegium Winterthur LEITUNG Pablo González GITARRE Pablo Sáinz Villegas MEZZOSOPRAN Clara Mouriz

L grand e r ituel

CONCIERTO DE ARANJUEZ George Gershwin (1898 – 1937) Cuban Overture (1932) 10' Joaquín Rodrigo (1901 – 1999) «Concierto de Aranjuez» für Gitarre und Orchester (1939) 21' Allegro con spirito Adagio Allegro gentile

— Pause — Arturo Márquez (*1950) Danzón Nr. 2 (1994) 10' Manuel de Falla (1876 – 1946) «El sombrero de tres picos» («Der Dreispitz») (1919) 35' Einführung und Szene Der Nachmittag Tanz der Müllerin (Fandango) Die Weintrauben Tanz der Nachbarn (Seguidillas) Tanz des Müllers Allegretto Gesang des Kuckucks Tanz des Corregidors (Minué) Allegro Schlusstanz (Jota)

Bitte beachten Sie das separate Festival-Programmheft.


SO

05. JUN 2022

Familientag Halle 53, Katharina Sulzer-Platz Türöffnung 11.30 Uhr, Bar 53 & Bistro Chez Igor geöffnet Beginn 12.00 Uhr Ende gegen 19.00 Uhr CHF 40 / Kinder CHF 20 mit ZKB-Karte 20% Ermässigung Billette sind für den ganzen Tag gültig

Artisten, Zauberer und Jongleure begleiten Sie durch den Tag. Lassen Sie sich überraschen!

L grand e r ituel

FAMILIENTAG IM FESTIVAL «LE GRAND RITUEL» 13.00 Uhr

«Pfote mampft Quark» – Geschichten für Kinder mit Zeichnungen und Musik

Pfote mampft Quark GITARRE Markus Meier STIMME Simone Schorro ILLUSTRATION Martin Geel

14.00 Uhr Musikalische Intermezzi mit Formationen des Konservatoriums Winterthur 15.00 Uhr «Pfote mampft Quark» – Geschichten für Kinder mit Zeichnungen und Musik 16.00 Uhr Musikalische Intermezzi mit Formationen des Konservatoriums Winterthur

18.00 Uhr Konzert Winterthurer JugendSinfonieOrchester

In Zusammenarbeit mit

Unterstützt durch

Winterthurer JugendSinfonieOrchester LEITUNG Simon Wenger SOPRAN Paula Mürb TENOR Andri Casanova

Igor Strawinsky (1882 –1971) «Pulcinella», Suite nach J.B. Pergolesi 25'

Bitte beachten Sie das separate Festival-Programmheft.


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MO

06. JUN 2022

Führung Kunst Museum Winterthur | Beim Stadthaus Winterthur Beginn 14.00 Uhr Führung im Eintrittspreis ins Museum inbegriffen WEITERE FÜHRUNGEN: MI 08. JUN 14.00 Uhr SA 11. JUN 14.00 Uhr SA 18. JUN 14.00 Uhr

FÜHRUNG Stéphanie Stamm

L grand e r ituel

EXPRESSIONISTEN, KUBISTEN UND ANDERE WILDE Wer das Kunst Museum Winterthur | Beim Stadthaus betritt, dem fallen zuerst die beiden grossformatigen Gemälde von Ker-Xavier Roussel von 1918 im Treppenhaus ins Auge. Und schon sind wir mitten drin in der nicht nur für die Musik so wichtigen Epoche des Aufbruchs und der Erneuerung. Mit den um die Jahrhundertwende entstandenen Gruppen der Nabis und Fauves entwickelten sich unter anderem Strömungen wie der Symbolismus, der Expressionismus und Kubismus sowie die Neue Sachlichkeit und die Konkrete Kunst. Im Kunstmuseum Winterthur hängen nicht nur Werke der berühmtesten Vertreter der Französischen Schule wie Pablo Picasso oder Georges Braque, sondern auch solche der Schweizer Zeitgenossen Félix Vallotton, René Auberjonois und Niklaus Stoecklin. So verwundert es wenig, dass Igor Strawinskys Sohn Théodore in diesem Umfeld zum talentierten und gefeierten Maler wurde. Die Kunsthistorikerin Stéphanie Stamm zeigt Ihnen in ihrer Führung einen repräsentativen Querschnitt durch das Kunstschaffen vom Fin de siècle über die bahnbrechenden Zehner und wilden Zwanziger Jahre bis hin in die Umbrüche der Zwischenkriegszeit.


DI

07. JUN 2022

Extrakonzert

VIOLINE Aleksey Igudesman

Halle 53, Katharina Sulzer-Platz

KLAVIER Hyung-ki Joo

Türöffnung 18.00 Uhr, Bar 53 & Bistro Chez Igor geöffnet

PERKUSSION Lucy Landymore

Beginn 20.00 Uhr Pause gegen 20.45 Uhr Ende gegen 21.30 Uhr CHF 95/65

KLAVIER Yu Horiuchi

L grand e r ituel

IGUDESMAN & JOO: «MAMBO JAMBO» WITH SPECIAL GUESTS YU HORIUCHI AND LUCY LANDYMORE Musik von Leonard Bernstein, Wolfgang Amadeus Mozart, Ludwig van Beethoven und vielen mehr Von der «Los Angeles Times» wurden Igudesman & Joo als «die Könige der klassischen Musik-Comedy» geadelt. Wer sich an ihren fulminanten Auftritt mit dem Musikkollegium Winterthur im Dezember 2015 erinnert, wird diesem Urteil zustimmen. Für ihr neues Programm «Mambo Jambo» spannen sie mit zwei Königinnen der musikalischen Virtuosität zusammen, um gemeinsam einen wahrlich königlichen Mischmasch aus fruchtig frischen Zutaten aus den Küchen von Bernstein, Mozart und Beethoven bis Kreisler, Sting und Chick Corea zu kreieren. Die Perkussionistin Lucy Landymore steuert mit ihrem Vibrafon und anderen Perkussionsinstrumenten eine exotische Note und viel gute Laune bei, während die Pianistin Yu Horiuchi nicht nur am Klavier brilliert, sondern auch mit ihrer gefühlvollen Stimme und ihrem komödiantischen Talent überzeugt. Kurz, die beiden Damen stehlen Igudesman & Joo eigentlich die Show. «Mambo Jambo» ist voll von musikalischem und theatralischem Hokuspokus, bietet Musik aus allen Genres und magische Geheimnisse ohne Ende. www.igudesmanandjoo.com

Bitte beachten Sie das separate Festival-Programmheft.


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MI

08. JUN 2022

Filmvorführung Kino Cameo, Lagerplatz 19 Beginn 19.00 Uhr Ende gegen 21.30 Uhr

L grand e r ituel

CHF 16 | AHV, Legi CHF 13

COCO CHANEL & IGOR STRAWINSKY Coco Chanel & Igor Strawinsky Frankreich 2009, Regie: Jan Kounen, 35 mm, F/d, 115', mit Anna Mouglalis (Coco Chanel), Mads Mikkelsen (Igor Strawinsky), Elena Morozova (Catherine Strawinsky) u.a. Skandalös sei der 29. Mai 1913 in Paris gewesen: Gezeigt wurde die Uraufführung von «Le Sacre du printemps» von Igor Strawinsky, zu dem die «Ballets Russes» in der Choreografie von Vaslav Nijinsky tanzten. Dass es im ausverkauften Saal – in dem auch Coco Chanel sass – neben Jubel auch zu lauten Buhrufen kam, war aufgrund der polytonalen Musik und des archaischen Tanzes nicht erstaunlich. Mit diesem Ereignis beginnt der Regisseur Jan Kounen die grossartige Eröffnungsszene seines Films «Coco Chanel & Igor Strawinsky», die originalgetreue Umsetzung erforderte viel Recherchearbeit. Später treffen Chanel und Strawinsky nochmals aufeinander; es ist der Beginn ihrer Affäre.

In Zusammenarbeit mit

Veranstalter und Tickets: kinocameo.ch Kein Vorverkauf beim Musikkollegium Winterthur.


FR

10. JUN 2022

Extrakonzert Halle 53, Katharina Sulzer-Platz Türöffnung 19.00 Uhr, Bar 53 & Bistro Chez Igor geöffnet Beginn 21.00 Uhr ohne Pause Ende gegen 22.15 Uhr CHF 65/45 WEITERE VORSTELLUNGEN: SA 11. JUN 21.00 Uhr SA 18. JUN 21.00 Uhr 10. & 11. JUN 22.30 Uhr Nocturne Balkan und Romani Music mit Sebass

L grand e r ituel

Musikkollegium Winterthur Iberacademy Orchester, Medellín Tanzgruppe des Realgymnasiums Rämibühl, Zürich Klasse «Atelier Gestalten Medien» der BWSZO, Wetzikon 5. Klasse Schulhaus Gutenberg, Winterthur MUSIKALISCHE LEITUNG Roberto González-Monjas KÜNSTLERISCHE LEITUNG UND CHOREOGRAFIE Josef Eder CHOREOGRAFISCHE ASSISTENZ Veronika Habeker DRAMATURGIE Sonja Kling KOSTÜMBILD Katharina Dobner PRODUKTIONSMITARBEIT UND LEITUNG TANZGRUPPE DES REALGYMNASIUMS RÄMIBÜHL Elfi Schäfer-Schafroth LEITUNG TANZGRUPPE DES REALGYMNASIUMS RÄMIBÜHL Rachel Tinguely

TRAINING UND EINSTUDIERUNG TANZ Evelina G. Stampa PRODUKTIONSLEITUNG Matthijs Bunschoten UND

Stéphanie Stamm LICHT Markus Güdel

TECHNISCHE LEITUNG Thomas Kraft

SACRE Igor Strawinsky (1882 – 1971) «Le Sacre du printemps» (Fassung 1947) 33' 1. Teil: Die Anbetung der Erde Introduktion – Die Vorboten des Frühlings – Entführungsspiel – Frühlingsreigen – Spiele der feindlichen Stämme – Auftritt der Weisen – Der Weise – Tanz der Erde

2. Teil: Das Opfer Ermöglicht durch

Introduktion – Geheimnisvolle Kreise der jungen Mädchen – Verherrlichung der Auserwählten – Anrufung der Ahnen – Rituelle Handlung der Ahnen – Opfertanz (Die Auserwählte)

Unterstützt durch

Bitte beachten Sie das separate Festival-Programmheft.


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SO

12. JUN 2022

Extrakonzert Halle 53, Katharina Sulzer-Platz Türöffnung 16.00 Uhr, Bar 53 & Bistro Chez Igor geöffnet Beginn 18.00 Uhr Pause gegen 18.45 Uhr Ende gegen 19.45 Uhr CHF 65/45 20.15 Uhr Nocturne Tango Nuevo mit dem 676 Nuevotango Quintett

Iberacademy Orchester, Medellín LEITUNG Alejandro Posada HARFE Emmanuel Ceysson,

L grand e r ituel

ARTIST IN RESONANCE

IBERACADEMY ORCHESTER MEDELLĺN Juan David Osorio (*1985) «Río Abajo» für Orchester (2022), Auftragswerk der Iberacademy 15' Alberto Ginastera (1916 – 1983) Konzert für Harfe und Orchester, op. 25 (1956) 25' Allegro giusto Molto moderato Liberamente capriccioso – Vivace

— Pause — Pjotr Iljitsch Tschaikowsky (1840 – 1893) Sinfonie Nr. 2 c-Moll, op. 17 «Kleinrussische» (1879) 33' Andante sostenuto – Allegro vivo Andantino marziale quasi allegro moderato Scherzo: Allegro molto vivace Moderato assai – Allegro vivo Unterstützt durch

Bitte beachten Sie das separate Festival-Programmheft.


SO

12. JUN 2022

Filmvorführung Kino Cameo, Lagerplatz 19 Beginn 11.00 Uhr Ende gegen 15.30 Uhr

L grand e r ituel

CHF 16 | AHV, Legi CHF 13

LE BELLE NOISEUSE Le belle noiseuse Frankreich 1991, Regie: Jacques Rivette, 35 mm, F/d, 238', mit Michel Piccoli (Edouard Frenhofer), Jane Birkin (Liz), Emmanuelle Béart (Marianne), Bernard Dufour (die Hand des Malers) u.a. Um Zerstörung und künstlerische Kraft in der Leidenschaft geht es auch in «La belle noiseuse». Nach einer mehrjährigen Schaffenspause lässt sich der berühmte Maler Frenhofer auf eine junge Frau ein, die für sein finales Meisterwerk Modell steht. Dies führt bei allen Beteiligten zu einer radikalen Auseinandersetzung mit ihren Lebensentwürfen. Jacques Rivette nimmt sich vier Stunden Zeit, um in Anlehnung an Balzacs Novelle «Le chef-d'œuvre inconnu» den künstlerischen Schöpfungsprozess auf der Leinwand festzuhalten.

In Zusammenarbeit mit

Veranstalter und Tickets: kinocameo.ch Kein Vorverkauf beim Musikkollegium Winterthur.


15. JUN 2022 DO 16. JUN 2022 MI

Abonnementskonzert Halle 53, Katharina-Sulzer-Platz Türöffnung 17.30 Uhr, Bar 53 & Bistro Chez Igor geöffnet Beginn 19.30 Uhr Pause gegen 20.15 Uhr Ende gegen 21.45 Uhr CHF 95/65 15. JUN Abo 12/8 16. JUN Abo 6 22.00 Uhr Nocturne Italian Hot Jazz mit Chicago Stompers, Milano

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L grand e r ituel

Musikkollegium Winterthur Herren des Slowakischen Philharmonischen Chors Bratislava (EINSTUDIERUNG Jozef Chabron) LEITUNG Jac van Steen SPRECHERIN Sunnyi Melles IOKASTE Martina Mikelic (MEZZOSOPRAN) OEDIPUS Nikolai Schukoff (TENOR) HIRT Jörg Dürmüller (TENOR) KREON, BOTE Jordan Shanahan (BASS) TEIRESIAS Darren Jeffery (BASS)

OEDIPUS REX Igor Strawinsky (1882 – 1971) «Oedipus Rex» Opern-Oratorium in zwei Akten (1927) 50' — Pause — Bedřich Smetana (1824 – 1884) Ouvertüre zur Oper «Die verkaufte Braut» (1866) 7' Bedřich Smetana Tanz der Komödianten aus der Oper «Die verkaufte Braut» (1866) 6' Ruggero Leoncavallo (1857 – 1919) Intermezzo aus der Oper «Pagliacci» (1892) 4' Nino Rota (1911 – 1979) «La strada» Suite aus der Musik zum gleichnamigen Film von Federico Fellini (1954) 7' Igor Strawinsky Circus Polka (1944) 4'

Bitte beachten Sie das separate Festival-Programmheft.


SA

18. JUN 2022

Hauskonzert

LEITUNG Jascha von der Goltz

Halle 53, Katharina-Sulzer-Platz

SPRECHER Graham F. Valentine

Türöffnung 16.00 Uhr, Bar 53 & Bistro Chez Igor geöffnet

KLARINETTE Armon Stecher

Beginn 17.00 Uhr ohne Pause Ende gegen 18.00 Uhr CHF 65/45, nummerierte Plätze Mitglieder gratis, bitte Mitgliederausweis mitbringen

VIOLINE Rahel Cunz

L grand e r ituel

FAGOTT Valeria Curti TROMPETE Guillaume Thoraval POSAUNE Frédéric Bonvin SCHLAGZEUG Norbert Uhl

KONTRABASS Kristof Zambo

DIE GESCHICHTE VOM SOLDATEN Igor Strawinsky (1882 – 1971) «L'histoire du soldat» («Die Geschichte vom Soldaten») von Charles Ferdinand Ramuz (1918) 35' Nur fünf Jahre nach dem «Sacre» schreibt Igor Strawinsky seine «L'histoire du soldat», die so ganz anders ist: Das Orchester zu einer schrägen Kapelle geschrumpft; statt rhythmischem Sog verfremdete Tänze und Choräle, statt mythischem Stoff eine brüchige Collage aus russischen Volksmärchen. Das Werk entstand 1918 am Genfersee in Zusammenarbeit mit dem Dichter Charles Ferdinand Ramuz und dem Maler René Auberjonois. Gedacht als Wanderbühnenproduktion mit nur vier (Sprech-)Rollen, markiert es einen Wendepunkt in Strawinskys Schaffen. In die Industriehalle passt die «Histoire» durchaus – klingt und klackert die abschliessende «Marche triomphale» nicht wie eine diabolische Nonsens-Maschine? Und zu Winterthur gehört die «Histoire» ohnehin: Werner Reinhart wirkte als Vermittler und Organisator an der Entstehung mit und fand dabei seine Rolle als Musikmäzen, die er fortan still und einflussreich beibehalten sollte. Gleichzeitig entdeckte sein Bruder Hans, der Ramuz’ Text frei ins Deutsche übertrug, seine wahre literarische Stärke.

Bitte beachten Sie das separate Festival-Programmheft.


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SA

18. JUN 2022

Extrakonzert Halle 53, Katharina Sulzer-Platz Türöffnung 19.00 Uhr, Bar 53 & Bistro Chez Igor geöffnet Beginn 21.00 Uhr ohne Pause Ende gegen 22.15 Uhr CHF 65/45

L grand e r ituel

Musikkollegium Winterthur Iberacademy Orchester, Medellín Tanzgruppe des Realgymnasiums Rämibühl, Zürich Klasse «Atelier Gestalten Medien» der BWSZO, Wetzikon 5. Klasse Schulhaus Gutenberg, Winterthur MUSIKALISCHE LEITUNG Roberto González-Monjas KÜNSTLERISCHE LEITUNG UND CHOREOGRAFIE Josef Eder CHOREOGRAFISCHE ASSISTENZ Veronika Habeker DRAMATURGIE Sonja Kling KOSTÜMBILD Katharina Dobner PRODUKTIONSMITARBEIT UND LEITUNG TANZGRUPPE DES REALGYMNASIUMS RÄMIBÜHL Elfi Schäfer-Schafroth LEITUNG TANZGRUPPE DES REALGYMNASIUMS RÄMIBÜHL Rachel Tinguely

TRAINING UND EINSTUDIERUNG TANZ Evelina G. Stampa PRODUKTIONSLEITUNG Matthijs Bunschoten UND

Stéphanie Stamm LICHT Markus Güdel

TECHNISCHE LEITUNG Thomas Kraft

SACRE Igor Strawinsky (1882 – 1971) «Le Sacre du printemps» (Fassung 1947) 33' 1. Teil: Die Anbetung der Erde Introduktion – Die Vorboten des Frühlings – Entführungsspiel – Frühlingsreigen – Spiele der feindlichen Stämme – Auftritt der Weisen – Der Weise – Tanz der Erde

2. Teil: Das Opfer Ermöglicht durch

Introduktion – Geheimnisvolle Kreise der jungen Mädchen – Verherrlichung der Auserwählten – Anrufung der Ahnen – Rituelle Handlung der Ahnen – Opfertanz (Die Auserwählte)

Unterstützt durch

Bitte beachten Sie das separate Festival-Programmheft.



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SA

25. JUN 2022

Freikonzert Stadthaus Winterthur Beginn 17.00 Uhr ohne Pause Ende gegen 18.30 Uhr Eintritt frei, nummerierte Platzkarten CHF 12

Musikkollegium Winterthur LEITUNG Jascha von der Goltz KONTRAFAGOTT Valeria Curti MODERATION Stéphanie Stamm

ALBANIKONZERT – JAZZIG, FETZIG INS FESTGETÜMMEL George Antheil (1900 – 1959) «The Golden Bird (After Brâncuși)» für Orchester (1921) 7' Erwin Schulhoff (1894 – 1942) «Bassnachtigall» Drei Vortragsstücke für Kontrafagott, op. 38 (1922) 6' Melancolia: Andante rubato Perpetuum mobile: Allegro Fuga: Allegretto grotesco Epilog

Paul Hindemith (1895 – 1963) Kammermusik Nr. 1, op. 24/1 (1922) 15'

Sehr schnell und wild – Mässig schnelle Halbe. Sehr streng im Rhythmus Quartett: Sehr langsam und mit Ausdruck - Ein wenig belebter – Wieder ruhig – Finale 1921: Lebhaft

Erwin Schulhoff «Ogelala» Ballettmysterium nach antik-mexikanischem Original (Auszüge) (1923) 18' Kampf – Fesseltanz Pantomime: Das Urteil Ivalas Tanz – Waffentanz

George Antheil «Capital of the World» Suite (1953) 17' The Tailor Shop Meditation Knife Dance


Jascha von der Goltz ist in den Saisons 2021/22 und 2022/23 Assistenzdirigent beim Musikkollegium Winterthur. Er studiert in der Klasse von Johannes Schlaefli an der Zürcher Hochschule der Künste ZHdK. Durch Erfolge bei Wettbewerben (Erster Preis International Panula Competition Vaasa 2021 und Zweiter Preis Jeunesse Musicales Bucharest 2019) konnte er bereits ein internationales Netzwerk aufbauen, das ihm regelmässige Engagements in Deutschland, Finnland , Rumänien und Polen ermöglicht. Meisterkurse bei Dirigenten wie Paavo Järvi, Vasily Petrenko, Jorma Panula und Nicolas Pasquet bereicherten seinen künstlerischen Werdegang. Jascha von der Goltz wurde jüngst als Teilnehmer der Gstaad Conducting Academy 2022 ausgewählt, wo er mit dem Gstaad Festival Orchestra zusammenarbeiten und von Lehrern wie Jaap van Zweden, Baldur Brönniman und Johannes Schlaefli lernen wird.

Valeria Curti ist seit der Saison 2018/19 stellvertretende Solo-Fagottistin beim Musikkollegium Winterthur. Ihre Studien führten sie zuerst an die Zürcher Hochschule der Künste ZHdK und danach ans Mozarteum in Salzburg und an die Hochschule für Musik in Basel. Als Orchestermusikerin ist Valeria Curti regelmässig im In- und Ausland tätig, was sie an namhafte Festivals wie zum Beispiel an die Salzburger Festspiele oder ans Lucerne Festival führte. Daneben spielt sie u.a. im Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks, im Tonhalle-Orchester Zürich, im Orchestra della Svizzera italiana, im Royal Philharmonic Orchestra, im Mozarteumorchester Salzburg, im Royal Scottish National Orchestra, im City of Birmingham Symphony Orchestra und im Scottish Chamber Orchestra.


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Stéphanie Stamm studierte an den Universitäten Zürich und Basel Kunstgeschichte, Theorie und Geschichte der Fotografie, Publizistik- und Kommunikationswissenschaften sowie Filmwissenschaft. Ihre Masterarbeit schrieb sie 2013 über den zeitgenössischen Künstler Jan-Hendrik Pelz und war in diesem Zusammenhang Gast an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Ein grosses Interesse hegt sie ebenso an der Klassischen Musik. 2019/20 absolvierte sie an der Hochschule der Künste Bern eine Weiterbildung als Musikvermittlerin. Zudem moderiert Stéphanie Stamm einmal monatlich «Radio Munot Klassik» beim Schaffhauser Sender «Radio Munot» sowie Schulklassenformate und Freikonzerte beim Musikkollegium Winterthur.


Besetzung: 2 Flöten, Piccolo, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 2 Hörner, Pauke, Schlagwerk, Klavier, Streicher Uraufführung: unbekannt Musikkollegium Winterthur: Dieses Werk wird zum ersten Mal aufgeführt.

Besetzung: Kontrafagott Uraufführung: unbekannt Musikkollegium Winterthur: Dieses Werk wird zum ersten Mal aufgeführt.

Besetzung: Flöte, Klarinette, Fagott, Trompete, Schlagwerk, Klavier, Akkordeon, Streicher Uraufführung: 31. Juli 1922, Donaueschingen, Leitung Hermann Scherchen Musikkollegium Winterthur: Erstmals aufgeführt am 20. Oktober 1923, Leitung Hermann Scherchen; letztmals am 31. Mai 1972, Leitung Francis Travis

George Antheil «The Golden Bird» Seit 1919 befand sich George Antheil in Philadelphia und New York, wo er Komposition bei Ernest Bloch studierte. 1922 begab er sich nach Europa, um dort eine Karriere als Pianist zu verfolgen, liess sich schliesslich in Berlin nieder und traf unter anderem Strawinsky, der einen grossen Einfluss auf ihn ausübte. In dieser Zeit komponierte Antheil zahlreiche Werke für Klavier. So entstand auch «The Golden Bird» ursprünglich für Klavier solo, wurde aber zeitnah von Antheil selbst für Orchester bearbeitet. Inspiration für das Werk war die abstrakte bronzene Skulptur «Golden Bird» (1920) des rumänischen Künstlers Constantin Brâncuși. Erwin Schulhoff «Bassnachtigall»

Der Erste Weltkrieg bedeutete einen zentralen Einschnitt für Erwin Schulhoff, sodass er auch kompositorisch nach einem Weg aus seiner bis anhin spätromantischen, expressionistischen Musiksprache suchte. In Dresden und Berlin kam er um 1919/20 mit Dada und Jazz in Berührung, die sein Schaffen stark prägten – so auch die «Bassnachtigall» op. 28. Bereits die Besetzung für Kontrafagott solo ist sehr ungewöhnlich; zudem machte Schulhoff mit einem selbstverfassten Motto deutlich, dass er das Werk nicht als harmlosen musikalischen Scherz verstanden wissen will, wie die Behandlung des solistischen Kontrafagotts nahelegt, sondern als sarkastische Groteske, die gegen die «intellektuellen Hornbrillenträger» und «verwesten Expressionisten» schiesst. Paul Hindemith Kammermusik Nr. 1

Die 1921 entstandene Kammermusik Nr. 1 widmete Paul Hindemith «Seiner Durchlaucht dem Fürsten von Fürstenberg» – Max Egon II. –, dem Gründer und Mäzen der «Kammermusik-Aufführungen zur Förderung der zeitgenössischen Tonkunst», dem Vorläufer der Donaueschinger Musiktage, die von zentraler Bedeutung waren für die Entwicklung der Neuen Musik. Das Stück ist geprägt von Jazz, Parodie und der Lust an der Provokation, was am offensichtlichsten im vierten Satz zutage tritt: Hier verwendet Hindemith unter anderem eine Sirene und ein Akkordeon sowie den damals populären Foxtrott «Wilm-Wilm» des Komponisten Wilhelm Wieninger. Was dies beim zeitgenössischen Pu-


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blikum auslöste, zeigt folgender Auszug aus einer Rezension des Musikwissenschaftlers Alfred Heuss: «Wer den Foxtrott und was mit ihm alles zusammenhängt, in den Konzertsaal hineinpeitscht, hat die idealischen Gefilde einer beglückenden Kunst nie geschaut und spricht sich von ihren Gesetzen frei, indem er sich einem eisernen Materialismus verschrieben hat.» Hindemith selbst schrieb 1938 über das Werk: «Man fragt sich, was die Leute damals an diesem Stück so aufgeregt hat. Es ist gar nicht schlecht gemacht und hat ausser seinen harmonischen und melodischen Kinderkrankheiten wirklich nichts an sich, was ein harmloses Gemüte kränken könnte.» Besetzung: 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 2 Hörner, Trompete, Schlagwerk, Harfe, Banjo, Streicher Uraufführung: unbekannt Musikkollegium Winterthur: Dieses Werk wird zum ersten Mal aufgeführt.

Besetzung: 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 4 Hörner, 3 Trompeten, 3 Posaunen, Tuba, Pauke, Schlagwerk, Harfe, Klavier, Streicher Uraufführung: unbekannt Musikkollegium Winterthur: Dieses Werk wird zum ersten Mal aufgeführt.

Erwin Schulhoff «Ogelala» 1923 kehrte Erwin Schulhoff in seine Geburtsstadt Prag zurück, wo er 1924 sein Ballett «Ogelala» fertigstellte. Das Werk basiert auf einer mexikanischen Legende, gemäss welcher der Krieger Ogelala vom Stamm des Königs Iva gefangengenommen wird, dennoch die Prinzessin verführt und seine Feinde verspottet, bevor er hingerichtet wird. Bezüglich Klangsprache erinnert das Werk an Strawinskys «Le Sacre du printemps». Neuartig ist die Behandlung der Schlaginstrumente: Ganze Passagen sind für Schlagwerk solo komponiert. George Antheil «Capital of the World»

«The Capital of the World», entstanden 1952 für das American Ballet Theatre in New York, war George Antheils letztes Ballett. Inspiration war die gleichnamige Short Story von Ernest Hemingway über den Kellner Paco, der Stierkämpfer werden möchte. Aus der Ballettmusik arrangierte Antheil zwischen 1953 und 1955 eine Orchestersuite, in der Einflüsse von Jazz genauso anklingen wie von Copland, Chabrier oder Ravel. Der erste Satz der Suite, «The Tailor Shop», präsentiert sich freudig-erregt, während sich im zweiten Satz «Meditation» die Musik beruhigt. Der Titel des dritten Satzes «Knife Dance» spielt auf das Ende der Short Story von Hemingway an, und auch mit der Verwendung der «Farruca», einer Form des Flamencos, versetzt Antheil das Werk in das spanische Milieu der Short Story Hemingways. Manuela Jetter


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IHRE UNTERSTÜTZUNG IST GEFRAGT Die bald 400-jährige Erfolgsgeschichte des Musikkollegiums Winterthur geht Hand in Hand mit privatem Engagement und der Unterstützung durch grosszügige Gönner und Mäzene. Tragen auch Sie dazu bei, den Fortbestand unseres grossartigen Sinfonieorchesters zu sichern und 50 000 Besucher pro Saison mit klassischer Musik zu beglücken! CLUB DER 700 Treten Sie unserem «Club der 700» bei, der unter dem Patronat unseres Chefdirigenten Roberto González-Monjas steht! Als Dankeschön für Ihren jährlichen Beitrag von CHF 1000 laden wir Sie zum exklusiven Clubkonzert des Musikkollegiums Winterthur und zu weiteren besonderen Anlässen ein. LEGAT Nur dank grosszügiger Legate ist es dem Musikkollegium Winterthur möglich, sein musikalisches Erbe mit einem erstklassigen Konzertangebot weiter zu pflegen. Unsere Vermächtnisgeber behalten wir in dankbarer Erinnerung, indem wir ihren Lebenslauf in unserem Saisonprogramm und auf unserer Webseite veröffentlichen. TRAUERSPENDE Immer wieder bringen dem Musikkollegium Winterthur nahe stehende Personen ihre Verbundenheit mit dem Orchester mit dem Wunsch zum Ausdruck, dass man ihrer im Todesfall mit einer Trauerspende an das Musikkollegium Winterthur gedenkt. Auch für diese Zeichen der Verbundenheit sind wir sehr dankbar.

SPENDENKONTO: Postfinance-Konto 84-393-6 IBAN CH06 0900 0000 8400 0393 6 lautend auf Musikkollegium Winterthur, 8400 Winterthur Spenden ans Musikkollegium Winterthur können als gemeinnützige Zuwendungen vom steuerbaren Einkommen abgezogen werden. KONTAKT Dominik Deuber, Direktor Telefon +41 52 268 15 60 E-Mail: direktion@musikkollegium.ch


KARTENVERKAUF

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VERKAUFSBEDINGUNGEN

Einzelkarten können auch online gebucht werden: musikkollegium.ch (keine Vergünstigungen).

Ihre telefonische oder schriftliche Bestellung ist verbindlich. Reservierte und nicht abgeholte Karten werden in Rechnung gestellt. Gekaufte Karten können nicht zurückgenommen oder umgetauscht werden. Für Postzustellung verrechnen wir CHF 5.

VERKAUF MUSIKKOLLEGIUM WINTERTHUR

Stadthaus Winterthur Telefon +41 52 620 20 20 konzertkarten@musikkollegium.ch Di – Fr 09.30 Uhr – 13.30 Uhr Geschlossen vom 4. Jul – 8. Aug 2022 ABENDKASSE UND TÜRÖFFNUNG

60 Minuten vor Konzertbeginn. Direktwahl Abendkasse im Stadthaus Telefon +41 52 268 15 77

HINWEISE

Einlass für zu spät Kommende ist nur bei Unterbrechungen möglich. Ton- und Bildaufnahmen sind nur mit schriftlichem Einverständnis des Musikkollegiums Winterthur gestattet. Programm- und Besetzungsänderungen bleiben vorbehalten.

ÖFFENTLICHE GENERALPROBEN

Bitte Vorverkauf benutzen (gilt nicht für Mitglieder).

IMPRESSUM Redaktion Severin Hosang, Stéphanie Stamm, Ulrich Amacher, Dr. Werner Pfister Lektorat Stéphanie Stamm, Gertrud Muraro Mitarbeit in dieser Nummer Viviane Nora Brodmann in Zusammen­arbeit mit dem Musikwissenschaftlichen Institut der Uni­versität Zürich

Druck Mattenbach AG, Winterthur Auflage 1600 Erscheinungsweise 5× jährlich

Gestaltung / Satz Rebecca De Bautista

Preis Einzelausgabe /Abonnement CHF 5 /CHF 40 Der Auftakt ist das offizielle Publikationsorgan des Vereins Musikkollegium Winterthur. Für Mitglieder ist der Abonnementspreis im jährlichen Mitgliederbeitrag enthalten.

Fotos Robert Recker (S. 1), Urs Wyss (S. 5), Pablo Faccinetto (S. 28 o., S. 28 u., S. 61 m., S. 62 o., S. 62 u., S. 63, S. 68, ), Martin Etter (S. 29 o.), Anke Nevermann (S. 29 u.), Marco Borggreve (S. 32 o., S. 36 o., S. 42, ) Vincent Pontet (S. 32 u.), Augustin Laudet (S. 36 u.), Priska Ketterer (S. 37 o.), Ivan Engler (S. 46-47, S. 48, S. 60), Nikolaj Lundt (S. 70), zVg (S. 20)

Herausgeber Musikkollegium Winterthur Rychenbergstrasse 94 8400 Winterthur Telefon +41 52 268 15 60 info@musikkollegium.ch musikkollegium.ch

Redaktionsschluss 13. April 2022


ORCHESTER

Winterthur ragt aus der europäischen Kulturlandschaft heraus. Dies nicht nur dank seiner Kunstsammlungen, sondern auch dank seinem Boutique-Sinfonieorchester – dem Musikkollegium Winterthur –, das nun mit neuem Schwung unter dem vielversprechenden jungen Chefdirigenten Roberto González-Monjas in die Saison 2021/22 startet. Die lange, bis ins Jahr 1629 zurückreichende Geschichte des Musikkollegiums Winterthur hat lebendige Spuren hinterlassen: Das Engagement der Bürgerfamilien aus dem 18. Jahrhundert wird heute von den zahlreichen Vereinsmitgliedern weitergeführt. Aus dem 19. Jahrhundert stammt der von Gottfried Semper entworfene StadthausSaal, der im selben Jahr wie der Wiener Musikverein eröffnet wurde. Prägend ist insbesondere das frühe 20. Jahrhundert geworden. Der Mäzen Werner Reinhart und der Dirigent Hermann Scherchen machten Winterthur zu einem Zentrum des europäischen Musiklebens. Igor Strawinsky, Richard Strauss und Anton Webern verkehrten hier, auch Clara Haskil oder Wilhelm Furtwängler. Ein verpflichtendes Erbe: Kein anderes klassisches Sinfonieorchester der Schweiz widmet sich der Moderne so selbstverständlich wie das Musikkollegium Winterthur. Dazu kommen Uraufführungen, in jüngster Zeit von Richard Dubugnon, Johannes Maria Staud oder

David Philip Hefti. Für zusätzliche internationale Aufmerksamkeit sorgte 2019/20 der Kompositionswettbewerb «Rychenberg Competition», an dem Komponistinnen und Komponisten aus über 30 Ländern teilnahmen. Die weiteren Repertoire-Schwerpunkte liegen in der Klassik und frühen Romantik; aber auch auf grosse Sinfonik – etwa von Brahms, dem eine der neuesten CD-Einspielungen gilt – wirft das agile Orchester gerne frisches Licht. In Opern- und Ballettproduktionen ist das Musikkollegium Winterthur in Zusammenarbeit mit dem Opernhaus Zürich und dem Theater Winterthur ebenfalls regelmässig zu erleben. Mit über 40 Saisonkonzerten sowie mit Auslandtourneen und einem preisgekrönten Musikvermittlungsangebot tritt das Orchester hervor. Zur hohen Qualität des Klangkörpers beigetragen haben viele: ehemalige Chefdirigenten wie Franz Welser-Möst, Heinrich Schiff oder Thomas Zehetmair, langjährige Gastdirigenten wie Heinz Holliger, Reinhard Goebel und Michael Sanderling, aber auch international gefragte Solistinnen und Solisten, die stets gerne zum Musikkollegium Winterthur zurückkehren. So sind u.a. Yuja Wang, Andreas Ottensamer, Sir András Schiff, Ian Bostridge oder Patricia Kopatschinskaja regelmässig in Winterthur zu Gast.


VORSCHAU

70 — 71

SEP

FR

02. 18.30 THANK GOD IT’S FRIDAY – OPEN HOUSE

Stadthaus Winterthur

FR

07. 19.30 SIR ANDRÁS SCHIFF SPIELT BEETHOVEN 08. 19.30 Stadthaus Winterthur 09. 19.30

DO

15. 19.30 NEUES LICHT AUF MOZARTS SINFONIE NR. 39

MI DO

FR

Stadthaus Winterthur

23. 19.30 MADAMA BUTTERFLY Theater Winterthur

WEITERE VORSTELLUNGEN: SO 25. SEP 14.30 UHR, DO 29. SEP 19.30 UHR,

SA 01. OKT 19.30 UHR

30.

FR

18.30

THANK GOD IT'S FRIDAY – MEET VIVIANE CHASSOT

Stadthaus Winterthur

OKT

MI

05. 19.30 TEO GHEORGHIU SPIELT SCHOSTAKOWITSCH

Stadthaus Winterthur

08.

SA 12.15 PREMIEREN Stadthaus Winterthur SA

08. 22.00 LATE NIGHT IM CLUB

DO

Albani, Steinberggasse 16

20. 19.30 ORGELKONZERTE IN DER TONHALLE ZÜRICH Tonhalle Zürich

21.

FR

12.15

MUSIK ÜBER MITTAG – STREICHQUINTETTE

Theater Winterthur, Foyer

22. 19.30 JOACHIM RAFF ZUM 200. GEBURTSTAG

SA

Stadthaus Winterthur

26. 19.30 PORTRÄTKONZERT PHILIPPE GAUBERT

MI

Stadthaus Winterthur

29. 17.00 DAS ORCHESTER ZIEHT SICH AN

SA

Stadthaus Winterthur

Sämtliche Konzerte finden Sie unter musikkollegium.ch


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ORCHESTER

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IHRE UNTERSTÜTZUNG

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ALBANIKONZERT

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KARTENVERKAUF

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DIE GESCHICHTE VOM SOLDATEN

2min
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WIR DANKEN

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LE BELLE NOISEUSE

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OEDIPUS REX

1min
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IBERACADEMY ORCHESTER MEDELLĹN

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SCHEHERAZADE

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ANDERE WILDE

1min
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JUNGE SOLISTINNEN DER ZHDK

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IL MONDO DELLA LUNA

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IN MEMORIAM WILLY HESS

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VON BUKAREST NACH WIEN

6min
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MUSIK FÜR ZWEI SCHLAGZEUGE UND ZWEI KLAVIERE

4min
pages 27-30

IGUDESMAN & JOO: «MAMBO JAMBO»

1min
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